67. Dienstag den 22. August 1837. A I l v r i e n. Äi a g e n fu r t. Am Monrage, den 14. August l.I., sind IhreMajestäten dcrKönig und die Königinn von Sachsen, von Laibach kommend, Abends ^/4 7 Uhr, hier eingetroffen, im Gasthofe zum „goldenen Bären" abgestiegen, Ußd haben am folgenden Tage, McrgenZ 7 Uhr, die Reise nach Friisach fortgesetzt. (Klagf.Z.) Mticn. ven l3. August. Nachrichten aus Ischl vom 10. d. M. zufolge erfreuten Sich Sc. Majestät der Kaiser des erwünschtesten Wohlseyns. — Ihre Majestät die Kaiserinn sind von Ihrer letzten Krankheit so weit hergestellt, daß Allerho'chstdieselben, wenn die schone Witterung anhält, in wenigen Tagen zum ersten Mal ausfahrcn werden. Am 9. d. M. beglückten Se. Majestät der Kaiser in Begleitung Ihres Hosstaates und Sr. Exc. des Herrn Staats- und Conferenzministcrs Grafen von Kolowrat, St. Wolfgang mit Ihrer Gegenwart-. Allerhöchstdiesclben geruhten Sich bereis Morgens - dahin zu verfügen, bei dem dortigen Herrschaftsbesitzer, dem k. k. ob der Ennsischen Landrechtsvräsidcnttn von Schindler, abzusteigen, und die theils durch ihren Bau, theils durch Gemälde und ehrwürdige Erinnerungen ilus der Vorzeit berühmte Wallfahrtskirche des heil. Wolfgang in Augenschein zu nehmen. Ehrenpforten waren errichtet, die Geistlichkeit, die Schuljugend, tine Menge Volkes und eine grosi? Zahl von Ischlcr Badegästen warcn versammelt. Se. Majestät geruhten, in Begleitung von mehr als hundert Schiffen eine Fahrt „ auf dem See zu unternehmen, und die Versuche des Echo's, welches ganze Musikstrophen wiedergibt, anzuhören. Später wurde unter den Augen Sr. Majestät tme Wettfahrt von einigen fünfzig Kähnen und zulctzt l«n Fischzug gehalten. Sc. Majcstät dcr Kaiser hatten im Hause des k.k. Landrechtspräsidenten von Schindler das Mittagsmahl eingenommen; erst um 5 Uhr Nachmittags kehrten Allerhöchstdiesi'lben unter Glockengeläute und Jubel-geschrei der Menge nach Ischl zurück. Sicts wirb das Andenken dieses Freudeniags in dem Gedächtniß dieses biedern, dem erhabenen K>nscrhause treu ergebenen Landvolkes fortleben; denn noch jetzt spricht man in St. Wolfgang von der Anwesenheit Maximilian I. und Kaisers Leopold. — ÄM 10'. d. M. geruhten Se. Majestät der Kaiser, nach Anhörung der heil. Messe, einen Spaziergang in das Traunthal vorzunehmen. (Öst. V.) M n F a r n. Ofen, vom 29. Juli. Heute beehrten Ihre k. k. Hoheit, die Erzherzoginn Maria Dorothea, Gemahlinn Seiner kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Palatins, als oberste SchUtzfrau des Ofner Fraucttv.'rcins, das von diesem Vereine für-24 alte, schuldlos verarmte Weiber errichtete Versorgungshaus mit Höchst-ihrer Gegenwart, licsicn sich von der inspicilcnden Ausschusifrau, Francisca Lacatelli, die Einrichtung UNd Ordnung desselben zeigen, und nachdem Ihre s. k. Hoheit eine Stunde in diesem wohlthätigen Institute verweilt hatten, verließen cs Ho'chstdieselbcn unter B^zcigung der höchsten Zusriedenhcit. (Klagf. Z.) D e u t s ch I a n d. Dresden, 7. August. Das hier erbaute erst« Dampfboot, »Königinn Maria", hat sich bei der heutigen zweiten, von hier nach Rathen, am Fuße der sogenannten Bastei in der sächsischen Schweiz unternommenen, in 5 Stunden hin und 2 Stundcn zurück beendigten Probefahrt, als dem Zweck und den Erwartungen, entsprechend bewiesen, und wird sonach nun bald eine regelmäßige Verwendung dcs-ftiben ins Leben ttcttn. (Prg. Z.) 266 - Kb'ntgreild beiver Kicilien. Das Diario diRoma erhielt auf außerordentlichem Wege aus Palermo die Nachricht vom 24. Juli, daß sich seit drei Tagen kein Cholcrafall mehr ereignet habe. Da nun der Schrecken nachläßt, forscht man nach Verwandten und Freunden, öffnet die Läden wieder und kehrt zu den Geschäften zurück. (öst. B.) Frankreich. Der spanische General Morillo ist in den Bädern von Bareges mit Tod abgegangen. Die Regierung scheint die Araber in Algier den Franzosen gleichstellen zu wollen: sie hat den 71jähri-gen Mustapha - Ben - Ismael zum Marechsl de Camp in der franzosischen Armee ernannt. Musta" pha übt auf die Stämme in der Gegend von Oran Einfluß aus. Wir erfahren durch heute eingelaufene Briefe aus Afrika, daS General Bernelle auf Befehl des Generals Trezel 5 Lieues von Ghelma auf der Straße von Constantlne vorgerückt ist und sich daselbst festgesetzt hat, was vermuthen läßt, daß der Feldzug gegen Achmet Bey beschlossen ist. (Allg. Z.) Nach den m Toulon cingetroffenen Befehlen muß die Erpedirion gegen Konstantine zwischen dem Isten und 5. September in der Provinz Bona marschfertig, seyn. Bnefe auS Algler melden destunmt, daß General Damremont das Commando führen wird. Nach einem Schreiben aus Oran in Nord-Afrika vom 18. Juli ging die Räumung von Tremecen, das an Abd.-'cl'Kader abgetreten ist, durch die französischen Truppen vor sich. Alle Kuluglis, bisher die bittersten Femoe Add-el-Kaders, der aber sie zu schüz« zcn verheißen hat, sind M der Stadt geblieben. — Nach einem Schreiben aus Algier .ist der Einfiuß des dortigen englischen Consuls St. John auf die Einge-bornen so groß, daß, wer einen Paß von ihm hat, vollkommen gut von ihnen aufgenommen wird. Bei seinen Excm'sioncn auf der Ebene von Metidschah begleiten ihn die Araber freiwillig und fungiren bei sei.. nen Jagden als Treiber. (W. Z.) H p a n i e n. Briefe aus Madrid vom 25. Juli melden: »An ihrem gestrigen Namensfeste empfing die Königinn das diplomatische Corps. Auch der Agent deS Hauses Rothschild, Hr. Weisweller, erhielt die Ehre des Zutritts bei Ihrer Majestät. — Die Königinn-Re-gentinn soll Augenblicke tiefer Melancholie haben. Schin, liebenswürdig, lebensfroh, sieht sie sich zu dem monotonsten Lehen vemrtheilt. Die Mauern ihres Pallastes umschließen ihren Horizont. In diesem Iahri konnte sie nichc einmalAranjuez, laGranja und Sista Alc-gre besuchen. Unsere Nachrichten aus Lissabon entwerfe« von der Lage des dortigen Hofeseinnochtrüberes Bild. Dona Maria, von den Ministern beherrscht, wird von ihnen fast wie eine Staatsgefangene behandelt. Alle Verhaftungen, gegen 50 bis 60, wurden von dem ultrallderalen Arscnalbataillon vollzogen. Die Straßen und öffentlichen Vergnügungsorte stehen leer. Beim Abgänge dieser Nachrichten glaubte man, Sal-danha befinde sich mit einem Bataillon Artillerie in Santarem, und Ioao Nepomuceno mit dem vierten Cavallerieregiment in Torres vovas. Der Commandant der Municipalgarde, welcher das fünfte Cavallerieregiment zur Ordnung zurückführen wollte, wurde von den Soldaten fast zusammengehauen. Die Anführer in der Provinz Minho sind Luis do Rego und Serpa Pinto." Der Scntlnelle des Pyrenees zufolge haben sich die Truppen, die aus San Sebastian nach San-tander eingeschifft werden sollten, geweigcrs, eher nicht an Bord zu gehen, bis sie ihren rückständigen Sold erhalten haben würden. (Qst. B.) Madrid, 29. Iu^i. Die zwischen der spanischen und der sardinischen Regierung obschwebendcn Zwistig-keiten geben der hiesigen englischen Gesandtschaft vollauf zu thun; denn trotz der neulich mitgetheilten amtlichen Erklärung der spanischen Regierung wünscht diese die Handelsverbindungen mit Sardinien fortzusetzen, und bedient sich dcßfalls der englischen Vermittlung; es wird mit dem heute abgehenden englischen Ge? ' sandtschastscourrier abermals eins, wie es scheint, ziemlich stark abgefaßte Note nach Paris in dieser Angelegenheit abgeschickt werden. Es frägt sich jedoch/ ob der Turiner Hof und die übrigen italienischen Mächis geneigt sind, dle Räthschläge oder Drohungen Lord ,,> Palmerstons anzuhören, und auf diese Weise dem englischen Einfluß eipen Weg in ihre Staaten zu bahnen. Der Hauptbeschwerdepunct, welchen Hr. Calatrava gegen den Türmer Hof erhebt, besteht darin, daß dieser den Hrn. Letamendi als spanischen General' consul in Genua nicht anerkennen wollte. Es wirb daher interessant sehn zu wlssen, daß eben dieserLeta-mendi früherhin svamscher Gencralconsul in Gibraltar war, und auf dle nachdrücklichen Vorstellungen des englischen Gesandten, Hrn. Villiers, von Hrn. Martinez de la Rosa, der damals Minister »var, von seinem Posten abberufen wurde! (Allg. Z.) Einem Schreiben aus Madrid vom 30. Juli (in Galignani's Messenger) zufolge soll General Seoane dem neuen Kriegsminister Espartero als 267 Gehülfe beigegcbcn worden seyn; man zweifelt noch, ob letzterer das ihm übertragene Portefeuille annehmen werde. Er ist aufgefordert worden, sich eiligst nach Madrid zu begeben; während seiner Abwesenheit soll Oraa den Oberbefehl führen. — Demselben Schreiben zufolge ist solche Ebbe im spanischen Staatsschatze, dasi man den Gedanken, den Briga-dier Album nach der Mancha zu schicken, um gegen Palillos und andere Carlistische Häuptlinge zu Felde zu ziehen, aufgeben mußte, weil man außerStande war, die zu diej er Expedition erforderlichen 6000Duros aufzutreiben; aus demselben Grunde steht das Geschütz Espartero's noch immer in Guadalajara. (Öst.B.^ Narbonne, 2. August, halb 5 Uhr MorgcnS. »Der Baron de Meer hat mit 600 Mann und 300 Pferden den Paß von Capsa costa forcir: und sich nach Camprcdon begeben. Urbistondo stand am 31. in einer kleinen Entfernung von Nibas. Am 22. gab es noch viel carlistische Banden um Valencia. Der Prätendent war am 19. mit den Navarrcsen und Cabrera zu. Rubielos. Man schreibt von Barcelona unterm 28., daß Tristany fortwährend in den Umgegenden von Molirs dcl Ney sich befand und diese Landschaft in Contribution setzte." Über die gestrigen telegraphischen Depeschen aus Catalonren bemerkt der Messager des Chämbres: Diese Nachrichten sind betrübend für die Sache der Ncgentinn; die Carlisten erobern nicht bloß die Fe» ssungen tn Caralonicn, zwei ihrer Colonnen haben nicht blosi den Ebro überschritten, sondern sie setzen sich auch an den Küsten des Meerbusens von Lyon (in Catälonien) fest, imv schicken sich an, eine feste Stellung am Golf von Gasconien einzunehmen. Die Wegnahme von Santandcr wäre cin wichtige--rcS Ereignis;, als irgend ein bisheriges, und die Ausdrücke der Depesche sind leider ocr Alt, daß die nächsten Nachrichten uns leicht den Fall dieses Plaz-zes melden könnten. (W. Z.) Bayonne, 2. August. Die Bewegung der von Zariategui geleiteten Expedition hat Schrecken m Burgos verbreitet. Man glaubt, dap dieses Corps ohne Hinderniß seinen Marsch gegen Aranda fortgesetzt hat. Der Brigadier Castor ist mir 3 Bataillonen wieder in die Encartaciones eingerückt, nachdem er bei Torre la Vega, in den Gebirgen von Burgos, bedeutende Magazine von Getreide und Mehl, die für die Chri-stinos gesammelt waren, weggenommen hatte. Uranga soll mit 4 Bataillonen und 4 Geschützen die Position von Penacerrada wegnehmen wollen. Ein Schreiben aus Ceret meldet, Urbistondo betreibe den Krieg mit Thätigkeit in Catälonien. Er richtet seine Operationen gegen Camprcdon, und man versichert, daß er nacheinander Puyccrda und Vich bedrohen wird, um sich des ganzen Gcbirgslands zu bemächtigen. Ein Bericht aus Bordeaux vom 5. August meldet: »Den Rapporten derGouverncure von Alcaniz und Caspe vom 31. Juli zufolge war der Carlistcn-häuptliny Llangostera mit 2 Bataillonen und 5 Gc-schiftzen am 29. in Orta angekommen, und hatte sich aufMora am Ebro gewendet. Man glaubt, Don Carlos möchte die Absicht haben, auf diesen Punct zu rücken, um dort den Strom zu pafsircn. — Der Graf von' Lluchana (Espartero) wurde zum Kriegsminister ernannt. Graf Almodovar hat seine Entlassung gegeben." (Allg.Z.)^ Der General Albuin ist von Madrid in die Mancha abgesandt worden, und hat den Befehl über 1000 neu ausgerüstete Cavallcristen erhalten, über welche die Königinn vor einigen Tagen Heerschau hielt. Auch wird die Post von Andalusien von jehr an ststs durch eine starke Truppenabtheilung in jener Gegen!» cscortirt werden. (W. Z.) Paris, 8. August. Die heutigen Gränzberichte über d,e Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze lauten: „Bordeaux, 7. August, Abends 6 Uhr. Der Gou« verncur von Saragossa meldet unterm 3., daß Don Carlos am 1. August in Villarlncngo, la Canada und Tronchon stand, und daß Esportcro-am 31. m Yg!c. suela angekommen war- Die Carlistischc Expedition, die nach Überschreitung des Ebro in Castilicn eingedrungen ist, befand sich am 29. zwischen Cav«rrubia und Aranda, ohne doß man ihre weitere Richtung, kannte. Was die sie rale betrifft, so weiß man seit dtzm 27. Juli, dem Tage der Ankunft Alcala's in Lcrma, nichts weitcr von seinen noch von Escalera's Bewegungen." — »Bayonne, 7. August, 8 Uhr Abends. Den Berichten aus Saragossa vom H. zufolge standen Don Carlos, und der Infant noch in Vglosuela del Cid, wahrend das Gros der Armee fortwährend in Cantavieja sich-befand, die Straßen coupirte und einen lebhaften Widerstand vorbereitete. Tristany nähert sich 'dem Ebro bei Cherta; doch glaubt man nicht, daß es seine Absicht sey, die Rückkehr des Don Carlos nach Catälonien zu begünstigen. Gucrgue ist nach Navarra zurückgekehrt; cr ließ am 30. in Lerma Zariategui mit 10,000 Mann. Man glaubt, der Zweck seiner Rückkehr nach Catälonien sey, eine neue Erudition vorzubereiten.« (AUg. Z.) Portugal. Londoner Blätter vom 3. August enthalten Nachrichten aus Lissabon und Oporto, die bis i«m 268 25. Juli reichen. Die Insurgenten hatten ihro Streit- kräfte zu Valencia vereinigt. Der Viconte Sa da Bandiera war zu Oporto angekommen,' und schickte sich -an, g3gen sie zu marschiren'. Im Sünden' hnt^i der Aufstand Castello Branco sich'zum Sitze erü^hlt.' Es - schien nichc, daß auswanderen Puncten des Landes die "'Ruhe gestört sey. "'- (T^.-Z.) l^ u ß I a n v. Von einer neuerdings in Teheran erscheinenden persischen Zeitung sind mehrere Nummern nuch St. Petersburg gekommen. Es heißt in denselben unter Anderem: »Teheran. Bei Gelegenheit dreier großen Feste, welche mährend eines Monats hier Statt hatten, hat dlr Bchah den Großwürdenträgern des Hofes anfehn'.icye Geschenke gemacht und d,e Taschen die-stzr Unglücklichen, dermaßen vollgesteckt , daß lhr An» tlitz vor Freude strahlte. — In steter Sorge für das Glück und die Muhe seiner Unterthanen har der Schah strenge geboth«n, daß alle Processe, ohne Ansehen der Person, nach gleichen Normen entschieden werden sollen; auch hat er eine genaue Bestimmung über die Bestrafung der verschiedenen Verbrechen erlassen." (W. Z.) Gsmanisches Reich. Constantinopel, 25. Juli. Die Escadre, welche zum Auslaufen bereit lag, ist unter Segel gegangen. Der Großadmiral und der Viceadmiral befehligen dieses Geschwader, das aus vierzehn mehr ober minder großen Kriegsschiffen besteht, und die Richtung nach dem Marmora-Meer genommen hat/ UM in das mittelländische zu steuern. Es herrscht noch immer das tiefste Geheimniß über die Bestimmung dieser Expedition. Einige glauben, man bezwecke 'damit, nur die Mannschaft in großen Evolutionen zu üben; andere sind überzeugt, daß ein politischer Zweck dann zu suchen, und sie für Tripolis bestimun sey. Ich theile letztere Ansicht, möchte sie jedoch nicht ver--bürgen. Das Geheimnisvolle, welches die Ausrüstung der Schiffe begleitete, läßt ihr Auslaufen nicht gerade durch Nduugsmano'vres erklären. Dem sey, wie ,hm wolle, jedenfalls hat die Pforte dadurch den Be-wcis gegeben, das; sie" nicht in so ängstlichen Geldverlegenheiten sich befindet, wie man allgemein glaubte, weil die Bemannung und Ausrüstung von vierzehn Kriegsschiffen, sollten sie auch nur sehr kurze Zeit die See zu halten haben, immer mit großen Ausgaben verbunden ist. Constantin l> pel, 26. Juli. Zu dem russischen Lager vonWosttesenöt ist von Seite des Sultans der bisherige Bothschafter in Wien Achmcd Fethi Pa-scha und von hier aus ein Obrist, zwei Rittmeister und vier Capltäne der grofcherrlichen Garde beordert worden. Man erwartet hier nach dem Ende der russischen Manöuvers verschiedene erlauchte Gäste, und da Seine Majestät der Kaiser Nikolaus auch seine Flotte im schwarzen Meere die Revue vass/ren zu lassen die Absicht haben soll,, so schenkt man dem umlaufenden Gerüchte, daß auch Kaiser Nikolaus.diese Hauptstadt besuchen werde, gern GlaUben, obwohl demselben jede sichere Grundlage fehlt. — Eine beträchtliche Escadre ist nach dem Archipel abgegangen, und^vermUthet, ihre Bestinnnung sey keine andere, als die Bewegungen Mehmed Ali's und Ibrahim Pascha's zu. beobachten, von welchen ersterer mit einem Theil dcr ägyptischen Flotte einl Relse nach der Insel Candia unternommen und letzterer ebenfalls mit mchrereA Schiffen nach der' syrischen Küste abzugeben im Begriffe stand. — Die durch englische Correspondenten verbreitete Angabe, daß der Schah von Persien seine Entwürfe gegen Herat von neuem aufgenommen und die Expedition bereits begonnen habe, bestätigt sich nicht. — Dct eingetroffene persische Botschafter, Mirza Dschafcr Pascha, ist ein Mann von ausgezeichneter Bildung. Er hat in London studirt. — Die Secräubereien im Archipel dauern fort. Dic Urheber derselben haben sich in die Gegend von SamoS gezogen, wo in letzterer Zeit mehrere Schiffe angefallen und geplündert worden sind. (Allg. Z.) Vereinigte Staaten von Dorvamerika. Der Indianerkricg in Florida, dessen Beendigung schon so oft gemeldet ward, erregt neuerdings lebhafte Besorgnis). Es scheint den letzten Nachricht ten zufolge nur zu gewiß,.daß der von den Semino-len abgeschlossene Vertrag von ihnen nicht aufrichtig gemeint war, oder daß einige ihrer Häuptlinge ihn ohne die allgemeine Gutheisiung der Stämme eingegangen waren. Es heißt jetzt, Occola (Powell) und ein anderer Häuptling hätten sich an die Spitze einer Kriegerschaar am See Monroe gestellt, dort einen Kriegsrath gehalten und den Häuptling Micanopu zum Tode verurtheilt, weil er mit General Iessup einen Vertrag unterzeichnet. Alsbald wurde dieser auch von den Indianern in Stücke gehauen, und seine Freunde Tigcr-Tail (Ticgerschweif), Cloud (Wolke), Alligator und Wildcat (wilde Katze), lauter berühmte Krieger, dcgradirt und für unwürdig erklärt, noch-mals ein Commando zu übernehmen. Die allgemein« Meiinmg ist, daß der Krieg mit allen seinen Graueln wieder ausbrechen weu'de. (Allg. Z.) Ncvacteur: ^c. 5'av. Keinrilh. Verleger: Agnzz M.