Mbacher N'. 160 fi. ,l. halb», fi, 5 ^,. Nül bll .^usseNunl, in» H»u« ha!»l. 50 ll. Mil b« P«ft ,«n,<, fi, »5. halb» 7 50, ssreitaq, lk.Iuli. » .><«««! »5 tr.. ,l«ßn« p« »az t. ,. Kreisaericht in Olmüh hat aus Antrag der j l^laatsllmuallschaf! mi! dem El kenntnifsk ftom N Juli 18«», i <»l^^' ^'^ Weilcrverbreitung der in Ändapesl ers^ilienden jeltschrifl „Ungarische Wochcn-Posl". Prolic-numnier pom 3?sten ilill!».^^^' '"^u bes Arliscls „Programm Entllnns der socia-'Mschen Arbcitelpaltci Frantrcichs" nach t; W5St.O verboten, ?ilchta>ntllcher Theil. Zur Sanction von Landtagsbeschlüfsen. Der telegraphisch bereits signalisierte Artikel der Wiener Abendpust" über die Smutim« von Landtags» Miissen lautet seinem vollen Inhalte nach wie folgt : "ble Sanction eines vor nlehreren Jahren vom Tiroler ^ndtagc gcfassten Beschlusses wurde in jüngster Zeit d? n^lW" gegen die Regierung benutzt und damit 'k Hochwcndigteit von legislativen Vorkehrungen zum ?Me gegen solche Vorgänge begründet. Wir halten °"lur, dass der Thatsache der Allerhöchsten Sanction "» erwähnten Tiroler Landtagsbeschlusses eine Be-Deutung gegeben wurde, die sie nicht hat, D>e Regierung, welche die Allerhöchste Sanction "K in Rede stehenden Landtagsbeschlusscs erwirkt hat, lleng von der Ansicht aus, dass ein von einen, Land-^ge beschlossener Gesehantrag verfasfungsinäßig Seiner "azestat dem Kaiser vorgelegt und der Sanction oder 'er Nlchtsam-tion zugeführt werden müsse. Sie fand ^ei ihrem Antritte die Verhandlung über den Tiroler ^andtagsbeschluss noch anhängig und keineswegs als geschlossen vor. Sie musste denselben also der ver-'Mngsmäßlgen Erledigung zuführen. Wären seit dem Lanotagsbcschlnsse Kundgebungen °t» Landtagfs erfolgt, die der Annahme einer anderen Anschauung desselben Raum gegeben hätten, und hätte °le Negiemlig überhaupt den geringsten Zweifel darüber haben können, ob dieser Beschluss der Anschauung des »egenwärtigen Landtages noch entspreche oder nicht, '"würde sie es gewiss für ihre Pflicht erachtet haben. Us die Nichtsanctionierung anzutragen nnd dem Land« °ge die neuerliche Beschlussfassung >n der Frage an-Umzustellen. Da sie aber einen solchen Zweifel nicht Atte und auch in der Sache selbst ein Anstand nicht "Waltete, erwirkte sie die Allerhöchste Sanction. Dies ist der einfache Sachverhalt. H Gehen wir nun auf die Frage ein, ob dieser in ^""g. einen verfassungsmäßigen Schutz insbesondere ^ der Richtung erheische, dass ein der Allerhöchsten tz^tion unterliegender Landtaasbeschluss vor der y^nung der nächsten Landlagssession publiciert sein sy k ' "w als wirksam betrachtet werden zu können, H yallen wir dafür, dass der obige Anlass nach dem ^ ^legten nicht geeignet ist, diese Nothwendigkeit zu gründen, dass ferner eine solche Verfassungsbestim-bew^/" ^ ^! von nahezu zwei Decennien seit „iH.^standc unserer verfasfnngsmäßigcn Eil.richtungen lH >"r nothwendig erachtet wurde, und dass sie »einess ^^ ""^" Verhältnisse überhaupt nicht an- y^ .Sie ist bisher weder in dem Grundgesetze für die N!!5 smelling ,,oH j„ irgend einer Landcsverord-""N enthalten. ^nbi ^^^ ^^ ^°" Landesgesehen. die in jeder ^,?^^sswn beschlossen wird, bedarf einer ein-^ ^, / ,^handluna von Seite der Regierung in li^. kichiedencn Rcssorls und daher mitunter eines l>esl/s'' Zeitraumes. Nicht selten werden Landesgesetze l,H'°!>en, die der Sanction Sr. Majestät des Kaisers die ^Ü^^"'!" werden können, so lange nicht ein ^eichz c'Hl"! der Sanction derselben bedingende« ^8li6 ^ zustande kommt, und kann bis zur Er. bei ^""a. des letzteren leicht ein Zeitraum verfließen, "»Hl 'k Eil'h"ltung dcS vorgeschlagenen Vorganges ^aruk ^" würde, ohne Wiederholungen von oft '" den ,'. Schwierigkeiten verbundeneu Verhandlungen ^ lnach ^"l's)"' Körperschaften zur Nothwendigkeit !!"psobl""^^ Uandcsgesetz kann erst zur Sanction >i>r j^^t! werden, wenn gewisse Vo,bedingu„ge„ hie, schütt ^ besonderer adminlstrallver Verhandlungen "r Vi'"' werden, deren Abschluss nicht immer von "Mrung abhängt. Unter solchen Umständcn unisste manche sehr mühevolle Arbeit der Vertt^"' ^l">vcr geradezu unfruchtbar bleiben, wenn die ik ! des Landtagsbeschlns-ses in der angedeuteten Aili>c beschränkt würde. Man beruft sich auf ungarische Einrichtungen, vergisst aber dabei, dass unser- Vcrfassungseinrichtun' gen mit den ungarischen nichl gleich sind. Wie wenig bisher die Sanction eines in einer frilheren Session beschlossenen Gesetzes Anlass zu Ve demen gegeocn hat, beweist ein Beispiel, das die Reichsgesehqebulig aus der letzten Zeit betrifft. Das allgemeine Thicrseuchrngeseh wurde von der Reichsvertrcllma in der früheren Session, und zwar am Schlüsse derselben beschlossen. den vorigen Winter zurückreichen. Der Rücktritt beii Staalssecrctärs Herzog ist, wenn er auch für gewisse Fälle angeboten worden sein inaa, doch kein freiwilliger. Die Urtheile über das frische (treignis sind noch sehr verschieden. Manche denken zurück an den Umschwung der Dingc im letzten Herbst und erinnern sich de« alten Verses: Auch Patroklus musste sterben und war mehr als du. Aber im allgemeinen überwiegt in altdeutschen Kreisen ein gewisses Missbehagen und die Besorgnis für die Zukunft. Der aubtrelenbe Staats» sccretär galt hier für eine Stütze der strenger nationalen Auffassung unserer Aufgabe im Rcichslandr. So ward es wenigstens verstanden, wenn er von allzu laschem Vorgehen, z. V. in Sachen des Gememde-rathes von Straßburg, abhielt. Die entgegengesetzte Empfindung macht sich natürlich bei den elsässischen Parteien geltend, so dass dieses ltreignis dort vielfach als ein Sieg hyperautouomistischer oder clericaler Be» strebungen begrüsst wird. Indes auch unter den ltl» sässcrn fehlt es nicht an Leuten, die dem scheidenden Staatsftcretär ihre Theilnahme nicht versagen, freilich auch nicht an Glimmen, welche sich über d,e vielge-rühmte Stetigkeit der Verhältnisse in Deutschland mit leicht erklärlichem Spotte äußern. So die Tages-meinung. Eine unparteiische Betrachtung aber kann unmögl'ich verkennen, dass Herr Herzog zum guten Theil ein Opfer derselben Verhältnisse >> ist, die er selber mitgeschaffen hat. Nach der iga- msation stehen in der Hauptsache dem Statthalter und dem Staalssccielär die nämlichen Befugnisse zu. Diese Solidarität der Amtsgewalt führt naturgemäß zu Rei» bungen wie den vorliegenden. Die fo nahe liegende Gefahr derfelbrn lässt sich nur vermelden, wenn der Statthalter sich als regierender Herr fühlt und sich nicht in die Verwaltung Mlfcht. oder wenn der Staats» jecrctär den Schwerpunkt seiner Stellung aus die drei letzten Silben feiner Amtsbezeichnung legt und sich völlig den principiellen Anschauungeli des Statthalters uuterordnet. Die weitere Entwicklung ist zur Zeit noch unklar. Manche nehmen an, dass der Statthalter ohne Staatssccrclär zu regieren versuchen wird; allein auch das ist zunächst nur Vermuthung, gegründet auf clsässische Wünsche der letzten Monate, und wird von anderer Seite durchaus bcstritten." Die Meldungen der bereite erfolgten Ankunft des deutschen Reichskanzlers Für'' mar cl in Kissin- gen bestätigen sich nichl. ^...— ^lsmarct trifft in Kissingen erst am 17. d. M. ein; ob er sich von dort abermals nach Gastcin begeben wird, ist noch unentschieden Die „Kölnische Zeitung" begleitet diese Mittheilung mit der Bemerkung, dass die Andeutung, Cardinal von H er gen röt her, der Erzbischof von Vamberg, sei kurz vor dem Fürsten Bismarck in Kis» singen eingetroffen, und dies lasse auf neue Verhandlungen mit der Euric schließen, schon deshalb dem Zwrilscl unterliege, weil der Erzbijchps von Gamberg Nicht Hergrnrölher. sondern von Schreiber ist. Das« die Euril den letzteren mil Unterhandlungen jener Art betrauen sollt,, sei nicht gerade wahrscheinlich. Richtig sei, dass Eardinal von Hergenrölher unlängst zur Wiederherstellung seiner angegriffenen Gesundheit aul Rom nach Baicrn gekommen ist. England nnd Afghanistan. Die Engländer treffen alle Vorbereitungen zur Ränmung Afghanistans. So wird dem »Daily Telegraph" aus ' vom II, d. a/Msldst: „Die Ingenieure had ,il' erhalten, für die Zerstörung der von den Engländern um Kabul herum errichteten Forts Vorbereitungeu zu treffen. Der E!-^ " " bat Kabul verlassen, wie man glaubt, um mit ^ inan zu« s(i! lessen. General Burrows «st ^ Stilen von 5l, in der Richtung des Helmud marschiert. Der Vall befindet sich in Giriskh und ein Zusammen» stoß mit Auub Khan wird erwartet. Es ,st ein gewisser Grund zu der Annahme vorhanden, die indische Regierung beabsichtige, die Eisenbahn " '< cndcn zu lassen und sich evsiillisl! nns k riiclzuzichci,. Inzwischen wi,' „ rrrjluill." Ebenso offenherzig drm! ,erver" aus: „Wenn die britifchen Trupp im Oktober räumen sollen, so bleibt den ^ l>>i, i ,n ,^r wenig Zeit übrig, zu entscheids,,, wer ül„-r den nördlichen Theil des Königreiche Nbdurrhaman tthan schreibt fortwäl) , , 'c und zuvorkommende Depeschen und uahert s«h allmählich der Hauptstadt.; 1848 lllein es ist so ziemlich sicher, dass er die Trennung tandahars von dem alten Königreiche Dost Mu-jameds nicht als ein unumstößliches Arrangement be-machtet. Er hatte sogar die Dreistigkeit, sich den An« chein zu geben, dass er uns nicht verstanden habe wo sich als Souverän des ganzen Landes betrachte. Voraussichtlich ist es ihm darum zu thun, Zeit zu Minnen und den Abschluss einer Allianz möglichst l« vermeiden." Das Blatt fügt hinzu, dass ohnedies leder Vertrag unnütz sei, da er von den Afghanen regelmäßig gebrochen werde. »Die Correspondenz über die Kosten des Afgha-,ienkrieges" — schreiben die „Times". — welche soeben Dem Parlamente vorgelegt worden ist, bestätigt zu ?inem guten Theile die schlimmste Auffassung der sinan-gellen Situation, welche vor fünf Monaten durch die Fehler der indischen Regierung geschaffen worden ist. Vielleicht muss man sich im Hinblick auf die Entschuldigungen und Rechtfertigungen des vorigen Vicekonigs >nd Sir John Stracheys (Mitglied des Rathes für Indien) noch dazu Glück wünschen, dass der aufgedeckte Ztand der Dinge nicht noch schlechter ist. Indessen st die Wirklichkeit böse genug. In dem Budgetausweise )er indischen Regierung vom Februar d. I. waren )ie Kosten des afghanischen Krieges für die drei Jahre l878 bis 1881 auf 5.982.381 Pfund Sterling ver-anschlagt, nach den neuesten Nuswcisen und Voran« chlägen wird diese Summe um volle 9 Millionen über-chntten werden. Wenn der Ausfall auf diejenigen Perioden vertheilt werden soll, in welchen er vo'kam, Dann muss die Rechnung für das vorige Jahr wieder eröffnet und ein Deficit von nahezu sechs Millionen Pfund Sterling für unbedeckte Kriegskosten eingestellt werden. Der Vetrag, der unter demselben Titel in das heurige Budget eingestellt werden muss, beläuft sich auf 3.370,000 Pfund. Aber dieser Voranschlag kann noch Abänderungen unterliegen; die Kosten des afghanischen Krieges können auch die revidierten Vor« anschlüge übersteigen, welche der jetzige Vicekönig Lord Nipon und seine Rathaeber als provisorisch und an« nähernd genau am Schlüsse des vorigen Monats aufstellten. Indessen dürfen wir wenigstens hoffen, dass wir jetzt mit dem vollen Umfange des Irrthums bekannt sind, zu welchem die indische Regierung sich verleiten ließ, und wir können noch froh sein, dass derselbe, so schlimm er auch ist, doch keine Folgen haben wird, welche Indien zu tragcn außerstande wäre. Obschun die Zu' stände in Afghanistan noch Grund zu Besorgnissen bieten, lässt sich — wie uns aus Kabul berichtet wird — doch hoffen, dass ein befriedigendes Abkommen mit Nbdurrhaman möglich ist. Kann ein solches getroffen werden, das zugleich den Inhalt des Vertrages von Gandamak in der einen oder anderen Weise sicher« stellt, dann wird es angehen, unsere Truppen noch Vor dem Ende des kommenden Herbstes aus dem afghanischen Gebiete m die neuen Grenzen zurückzuziehen. Zur Erreichung dieser Ziele ist es aber nothwendig, dass die indische Regierung nicht durch finanzielle Verlegenheiten gehemmt werde. Welchen Entschluss das englische Ministerium fassen wird, wenn es sich darum handeln wird, einen Theil der Kosten deS Afghanen-Krieges auf das Reichsbudget zu übernehmen, werden wir wahrscheinlich erst aus den betreffenden Debatten des Unterhauses erfahren." Hagesnemgkeiten. — (Zum Vrande in der Villa Momm« sen) schreibt ein Berliner Blatt: „Man begreift das Entsetzen, das den ehrwürdigen Gelehrten erfasste, als er in der Nacht vom Sonntag zum Montag — gegen 3 Uhr morgens etwa — geweckt wurde mit der Schro ckensnuchricht: „Die Bibliothek brennt!" Entseht sprang der müde alte Herr auf, der kaum vor einer Stunde seine Studierstulle verlassen; halb angekleidet, der Todesgefahr nicht achtend, stürzte er hinein in die raucherfüllte Bibliothek, um von den Schätzen zu retten, was zu retten War. Mit Mühe wurde er noch ergriffen und hinausgetragen, che eS zu spät war. Schon hatte das Feuer nach dem grauen Haare gegriffen, das in lcngen Strähnen am Nacken herunterhängt, schon hatte er sich beim Um-hertappcn in den brennenden Regalen Gesicht und Hand schwer verletzt. Ein Augenblick noch, und der Mann, welcher uns das alte Rom so frisch und lebendig wieder» gegeben bat, wäre nicht mehr am Leben. Einen Augen, blick, nachdem Mommsen von seinen flackernden Schätzen getrennt wurde, stürzte ein Theil der Decke im Bililio-thelzimmer ein. Er war gerettet, aber doch nicht außer Gefahr. Man fürchtete für ihn, weniger um der Brand» Wunden willen, als wegen des Schreckens, der Erregung und ihrer mbglichen Folgen. Die Bibliothek verbrannt! Welch eine entsetzliche Wirkung musste nicht diese Nach« richt auf den alten Herrn machen. Was er ein Leben lang mit so vieler Liebe und Aufopferung gesammelt, was er der Wissenschaft entdeckt, was man von den Juwelen unserer Museen und Archive eüen nur Mommscn anertraute, das ist verloren! Da« Feuer hat sich noch niemals so brutal just an das Unschätzbarste gewagt, das die Wissenschaft besessen." — Man theilt der „N.fr.Pr." mit, dass die l. l, Hofbibliothek in Wien an diesem Brande gar nicht betheiligt ist, da dieselbe an Professor Theodor Mommsen nur eine einzige Handschrift, und diese nur durch Vermittlung der königlichen Bibliothek zu Berlin und nur unter der ausdrücklichen Bedingung des Gebrauches (für die Hlouumonta UormHm»c!) in den Räumen der königlichen Bibliothek geliehen hat. — (Eine verunglückte Wasserpartie.) Sonntag, den 11. d. M.. fand in Passau an der Donau ein Wiesenfest in der sogenannten Raglau nächst der Militär-Schwimmschule statt, an welchem sich sehr viele Passauer und andere Personen der Umgebung betheiligten, welche das Fest e^st bei eintretender Nacht verließen. Viele zogen es vor, mit Booten donauabwärts zu fahren. Ein solches Boot wurde von dem königlich baierischen Seconde-Lieutenaut Heinrich Flessa, einem Handlungscommis der Wieninger'schen Handlung, Namens Hibers, der Ehegattin und zwei Töchtern des Sackträgers Ringseis und einer Tochter des Stadt« Polizeiwachmannes Grüneis benutzt. Die Fahrt gicng ganz gut von statten, die Stimmung der Gesellschaft war die heiterste. Da spürte man plötzlich einen heftigen Ruck, das Boot fuhr mit aller Gewalt an ein Wasch« schiff, welches bei der Dunkelheit der Nacht nicht be» merkt wurde, an. schlug um, und alle sechs Personen fielen in die Donau. Nur eine der beiden Töchter Rixgs-eis klammerte sich krampfhaft an das Waschschiff an^yd konnte sich so lange erhalten, bis Rettung kam. Die anderen Fünf giengen leider in den Wellen unter. Es wird vermuthet, dass sich die Frauen und Hibers an Flessa, welcher als ein vorzüglicher Schwimmer bekannt war, anklammerten und auf diese Art sich und ihn in Tiefe hinabzogen. Bis jetzt wurden die Leichname der Verunglückten nicht aufgefunden. Flessa ist der Sohn eines pensionierten lönigl. baierischen Appellations«Ge« richtsrathes in Passau. Locales. Krainischer Kandtag. 14. (Schluss») Sitzung. Laibach, 13. Juli. (Fortsetzung.) XI. Abg. Dr. Ritter von Besten eck referiert namens des Finanzausschusses über die Art der Bedeckung des Landes-, Grunoentlastungs- und Normalschulfonds-Erfordernisses, dann über die Aenderung des Uebereinkommens mit der Regierung bezüglich der Beiträge zum GrundenllastungKfonde und inbelreff der Stcuerzuschläge der Gemeinden und anderer Vertre-tuugskorper uud stellt folgende Anträge: In Consequenz des in der vertraulichen Sitzung des Landtages vom 10. Juli d. I. gefassten principiellen Beschlusses, es seien die Landeserfordermsse durch gleichmäßige Umlagen zu der jetzigen Gnllw-steuer und zu den vier übrigen Steuergattungcn, einschließlich der außerordentlichen Zuschläge, zu' bedecken und es sei vorzusorgen, dass das gleiche Princip bei Bedeckung der Erfordernisse der Gemeinden und sonsti« gen Vertretungskörper pro 1881 zur Anwendung komme, — wird beantragt, der Landtag wolle beschließen : 1.) Zur Bedeckung des Abganges in dem in der Üandtagssitzung vom 28. Juni 1880 genehmigten Normalschulfonspräliminare pro 1881 per 183,759 fl. 27'/, kr. wird für das Jahr 1831 eine 15proc. Umlage auf die volle Vorschreibung aller directen Steuern, somit insbesondere bezüglich der Hausclassen-, der Hauszins-, der Erwerb, und der Einkommensteuer, auf das Ordinarium sammt allen Staatszuschlägen, mit Ausnahme der Gesammt'Stcuervorschreibung der Stadt Laibach, eingehoben. 2.) Zur Bedeckung der in der Landtagssitzung vom 28. Juni 1880 festgestellten, durch Umlagen auf die directen Steuern aufzubringenden Quote des Landesbeitrages pro 1881 zum Erundentlastungsfonde per 208,000 fl. wird für das Jahr 1881 eine 15proc. Umlage auf die volle Vorschreibung aller directen Steuern, somit insbesondere bezüglich der Hcmsclassen-, der Hauszins«, der Erwerb- und der Einkommensteuer-, auf das Ordinarium sammt allen Staalszuschlägen emgehoben. 3.) Der Landesausschuss wird für den Fall, als eine erhebliche Aenderung in der Umgangsbasis bei der Grundsteuer für das Jahr 1881 eintreten sollte, ermächtigt, einverständlich mit der politischeu Landesbehörde auf Grund der sich hiernach ergebenden Aenderung in der Gesammtsumme aller directen Steuern sammt Staatszuschlägen das für den Normalschulfond und für den Grunoentlastungsfono bewilligte Procent von je 15 pCt. in jenes Procent umzuwandeln, welches der geänderten Gesammtsumme dieser Steuern entspricht. 4.) Der Landesausschuss wird beauftragt, im Sinne des Punktes 3 des Uebereinkommens vom 29sten April 1876. R. G. Bl. Nr. 72, für das Jahr 1881 die Zustimmung der Reichsgesetzgebung zur Herabsetzung des für den lrainischen Gründen'tlastuugsfoiid bestimmten 20proc. Zuschlages zu den directen Steuern, mit Einschluss des mit dem kaiserlichen Patente vom 10. Oktober 1849. N. G. Bl. Nr. 412, eingeführten Drittelzuschlages auf einen 15proc. Zuschlag zur vollen 'Vorschreibung aller directen Steuern, somit insbeson- dere bezüglich der Hausclassen-, der Hauszins-, der Erwerb- und der Einkommensteuer, ans das Ordinarium sammt allen Staatszuschlägen zu erwirken. 5.) Der Landesausschuss wird beauftragt, die Gt' meinden, Bezirksstraßen-Ausschüsse und den Morast» cultur-Hauptausscyuss anzuweisen, ihre Zuschläge zu den direclen Steuern pro 1881 mit Bezug auf die volle Vorschreibling aller directen Steuern, somit ins-besondere bezüglich der Hausclassen-, der Hauszins-, der Erwerb- und der Einkommerstruer, auf das Ordi» nariuln sammt allen Staatszuschlägen zu beschließen, selbst in gleicher Weise bei Bewilligung höherer Zu» chläge vorzugehen, die vom Landtage pro 1881 bereits bewilligten Steuerzuschläge im obigen Sinne aus das verhältnismäßige Procent umzurechnen uud hieliei sich ergebende Bruchtheile der Procentziffer auf deren nächst höhere Ziffer abzurunden. 6.) Der Landesausfchuss wird beauftragt, die Allerhöchste Sanction der Beschlüsse ucl 1. 2. 3. ^ und 5 zu erwirken. Sämmtliche Anträge werden genehmigt. Xll. Abg. Dr. Ritter von Vesteneck referiert über die Voranschläge des krainifchen Landesfolidcs pro 1880 und 1881 und beantragt pro 1880: 1.) Das Gesammterfordernis des Landesfondes im Jahre 1880 wird mit dem Betrage von 384,208 ft-38'/, kr. und die Gesammtbedeckung mit dem Betrage von 105.080 fl. 2 kr. genehmigt. 2.) Zur Bedeckung des Abganges Per 279,182 fl. 30'/, kr. ist für das Jahr 1880 ein 20proc. Zuschlag zu allen directen Steuern mit Ausschluss des Kriegs' zuschlages und ein 20proc. Zuschlag zur Verzehrungssteuer vom Weine, Wein- und Obstmoste und voin Fleische einzuheben. 3.) Aus dem schliehlichen Ueberschusse per 4339 ß. 04^/z kr. werden die Kosten der bewilligten Bauten ill Studenz und im Civilspitale in Laibach vorschussweise zu bestreiten sein. 4.) Der Laudesausschuss wird beauftragt, die. Allerhöchste Genehmigung des Beschlusses «ud 2 z" erwirken. — Pro 1881: 1.) Das Gesammtcrfordernis des Landesfondes im Jahre 1881 wird mit dem Betrage von 395.95)4 fl-25>'/, kr. und die Gesammtbedeckung mit dem Betragt von 108,302 fl. 82'/, kr. genehmigt. 2.) Zur Bedeckung des Abganges per 287,651 st' 43 kr. ist für das Jahr 188l'ein 15proc. Zuschlag ! auf die volle Vorschreibung aller directen Steuern, somit insbesondere bezüglich der Hmlsclassen«, Haus-znis", Erwerb- und Einkommensteuer sammt allen Z"' schlagen, und ein 20proc. Zuschlag zur Verzehrung^ steuer vom Weine, Wein- und Obstmoste und von> Fleische einzuheben. 3.) Der Landesausschuss wird für den Fall, al« eine erhebliche Aenderung in der Umlagsbasis bei del Grundsteuer für das Jahr 1881 eintreten sollte, el-»nächtigt, einvcrständlich mit der politischen Landes' bchörde auf Grund der sich hiernach ergebenden Ae^ derung ill dcr Gesammtsumme aller directen Steile^ sammt Staatszuschlägen das fiir den Landesfond ^ willigte Proccnt (I5pEt.) in jenes Procent umzuwal«' delu, welches der geänderten Gesammtsumme dies^ Steuern entspricht. 4.) Der Landesausschuss wird beauftragt, ^ Allerhöchste Genehmigung des Beschlusses »ub 2 und^ zu erwirken. Anknüpfend an beide LandesfondspräliminaN^ erlaubt sich der Fiminzausschuss dem hohen LandtM folgende Resolutionen zur Annahme zu empfehlen: ll) Der Landesausschuss wird ermächtiget, in ^ VerwaltuiigKjlihren 1880 und 1881 innerhalb d" Credite von 2^,000, resp. 25,000 fl. für solche Straße"' bauten und Objecte, deren baldige Ausführung geböte" ist, gegen nachträgliche Rechtfertigung beim hohm La^ tage ilild unter cnlsprechender Berücksichtigung der ^, kchrsverhältnisse im Lande Subventionen an einze^ Slwßeliausschüsse in einem 1000 fl. übersteiget' Betrage zu gcwähren; ^, d) der Lanbesausschuss wird beauftragt, in ^ wägung zu ziehen, ob nicht das Aufheben ' der PA schalierung der ttanzlei-Erfordernisse eine Ersparung ^ sich brächte, und eventuell bereits im Prälimmale p' 1882 für die betreffenden Erfordernisse in aide" Weife vorzusehen; , 0) der Landesausschuss wird beauftragt, die besje Verwertung des Ballhauses anzustreben; ^ (l) der Landcsausschuss wird beauftragt, die ^ zügllch der Benützung des Lycealgebäudes für swaNA Ultternchtszwecke bestehenden Rechtsverhältnisse ^ Prüfung zu unterziehen und eventuell einen V"'" dleses Gebäude« an den Staat oder sonst eine be,! Verwertung desselben ins Auge zu fassen; ^ e) der Landesausschuss'wird beauftragt,/^ Zaudern alles zu veranlassen, was nöthig ist. dai«^ Rückstände des Irrenhausfondes so rasch alS M"^ eingebracht werden, solche Forderungen aber, von n^l „ es zweifellos ist, dass sie nicht eingebracht "" können, mögen definitiv gelöscht werden; . ^„e»" 1) der Laudesausschuss wird beauftragt, '"^ sHtü Rechenschaftsberichte alljährlich anzugeben, m "" " 1»4st Fallen die regelmäßige Verpflegstaxe ausnahmsweise vermindert wurde, damit der Landtag diese Verminderung genehmige. In derOeneraldebatte über die Voranschläge ergreift Abgeordneter Svetec das Wort. Redner sagt, rr sei erstaunt gewesen, als er die Voranschläge durchgesehen, in welch' erschrecklicher Weise die Aus-gaben wachsen. Es kam ihm hiebei unwillkürlich in Erinnerung, wie seinerzeit die Herren der Gegenpartei geurtheilt haben, als sich die Verwaltung des Landes noch m den Händen der heutigen Minorität befand. Mswirtschaft und Verschwendung der Landesgclder wurden uns vorgeworfen, und in den zahlreich verbreiteten Wahlaufrufen wurde der Bauer und der Bürger gewarnt, ja nicht die nationalen Candidate,! zu Wahlen, denn diese werden das gesammte Landes» vtrmhgen zugrunde richten, und goldene Berge wurden lynen versprochen, wenn die liberale Partei zur Ma« MM im Landtage gelangt. Redner macht nun einen ^rgleich zwischen dem Erfordernisse pro 187? und Mem pro 1881 und sagt, oafs die Mehrausgaben beim Landesfunde 81,000 fl.. beim Normalschulfonde „'^' fl.. zusammen also 100,000 fl. betragen. Im ullMlcineu habe sich das Landesvcrmögen um 130,000 Gulden vermindert. Es bleibt doch sonderbar, dass ?as liberale Regime nirgends Glück hat, ebenso wenig un Staate wie im Lande. Als das Ministerium Hohen-Att au der Spitze der Geschäfte staub, da herrschte 'Gleichgewicht iu den Staatsfinanzen und die Staats» Wen waren gefüllt. Bald daraus lam das liberale ^kgime, welches durch sechs ruhige Jahren am Ruder Mlld. I» finanzieller Richtung wareu leere Casseu und em stehendes Deficit von 30'Millionen das Resultat. U»'d in politischer Richtung war es mit der Freiheit "°ch nie so arg bestellt, als unter dem Ministerium ^uerspcra/Lasser, denn noch nie wurden so viel Zei» '"Nllcil confisriert, und was die Wahrung der Wahl-Scheit betrifft, so hat man in Kram bei den letzten ^andtagswahlcn Gelegenheit gehabt, dieselbe in aus-^lchenoem Maße lennen zu leruen. Die nationale Gleichberechtigung war nie weniger zur Wahrheit geworden, als 'zu dieser Zeit. und selbst das Wenige, ^s in dieser Hinsicht für die Slovene,! bestand, wurde vernichtet und der liberale lrainische Laubes» ausschuss sah es als seine erste Ausgabe an, die slo-bemsche Sprach? aus den Landesämlern zu entfernen, ^n die Volksschule wurde die deutsche Sprache hinein» gezwungen, obwohl dies nach den pädagogischen Lehr-Iahen em Nonsens ist. Der heutige'.Herr Bericht-«Walter (Ritter v. Vesteneck) bat bei emer anderen ^legenhclt gesagt, dass die Saat des Liberalismus, welche vor 100 Jahren gesäet wurde, seit 20 Jahren w! Kcnserstaate Oesterreich blühe. Nun, wie man sieht, M der Liberalismus doch volle 80 Jahre gebraucht, bis er iur Ulüte gelangte. In Krain haben wir die Früchte ^sselben schon in drei Jahren zur Genüge keuueu ge-."ut. ^war meinte der Herr Berichterstatter, ein froh» Nl ^'"^ werde d«e sich auflhürmendeu schwarzen sollen sehr bald wieder zerstreuen. Die Landtags» 'nmorilät. welche heute die Folgen des Liberalismus vor "H sieht, wünscht aber, dass diese schwarzen Wollen sich M Mehr verdichten möchten, auf dass dann ein ordent» 'Hes Donnerwetter käme. welches den leeren liberalen ^uch zerblasen und die Luft endlich gründlich reinigen ^chtr. damit wieber Platz geschaffen werde für den '°°wn Liberalismus, für die Verfassuugsmähigleit ."l> die Gleichberechtigung aller Nationalitäten. Und sickl."" lchl'kbl Kroner — steht zu hoffen, dass es ^ bald zuin Bessern wenden werde. (Beifall links ""b aus den Gallenen.) .., Der Landeshauptmaun ersucht das Pu-"""",. sich aller Beifalls, und Mifsfallsbezeigungen ^" enthalten. ^^lbg. Luck mann erwidert, es sei schon eine alte ^ ""hnheit der Redner der Minorität, für alles Neble h? "lberalismus verautwurtlich zu machen. Redner dun, ^'^^ Vorwürfe zuerst vom nationalen Stand» g.""ebeleuchleil. Es frägt sich hier zuuächst. in wel- ^ l Hj^i^ w^ denn das slovenljche Voll in natio- ^^ Richtung bedrückt? Man muss gestehen, die >Ne„ h^ Minorität haben in nationaler Richtung üen letztru 20 Jahren Fortschritte gemacht, zu denen l>ew '^" ""^ gialuliereu kann und dic den Redner !elbs?en könnten, wenn er nicht zu alt hiezu wäre, sie l/^ Schriftsprache zu lernen. Und wem haben ^tti ll ^^ Fortschritte zu verdanken, als eben der h^'iungsparlei -- den Liberalen, welche ihnen den beil l^ ^^ ^" Staatsgrundgeschc geschaffen haben, übt. > -^" wirklich und nicht bloj; dem Nameu nach Woll ^^ "'^ leiner Nation Hindernisse bereiten betrn^' ^ '" ^^r Sprache zu entwickeln. Die Sprache "üb k ^dner nur als Mittel der Verständigung. tzh.^lum spreche er zu den Herren auch iu deulscher doch ^k' weil er wisse, dass d,e Herren ihre Bildung selben "^ '" deutscher Sprache erhalten haben, der- ^ " ^ulllomlnen mächtig sind und weil cr die deutsche M ' . °lb Weltsvrache vorziehe. Es bestaub eine vw -' l ^ zwischen der liberalen und der nationalen ^ ' sehr virle Anhaltspunlte gab. wo ein Mann Haln^lag) lebte, der leider zu früh verstorben ist. der , , h"lien die zwei Herren Doctoren an der Ecke "Men Scite i^Dr. Vosnjal und Dr. Zarnil) die edlen Tendenzen jenes Mannes noch unterstützt und l waren mit den liberalen Gesehen zufrieden, die sie jlht bekämpfen. Die Minorität ist eben leine nationale Partei, sondern sie ist zu einer clerical?,, Partei ge^ worden. Im Reichsrathe haben sich die slowenischen Abgeordneten mit allen möglichen Parteien alliiert, um die Verfassungspartei zu bekämpfen und zu major,» fieren und sich aus diese Art — die Herren werden den Ausdruck schon verzeihen - zu Schleppträgern des Elericalismus zu machen. Redner findet es begreiflich, wenn die Czechen für den Föderalismus eintreten. Wenn sich die Czechen absondern wollen, so haben sie dafür ihre finanziellen Gründe. Böhmen und Mähren sind reiche Länder, welche ihre Ueberschüsse zugunsten der passiven Provinzen abführen. Das Land Krain jedoch reflectiert jeden Augenblick auf die Reichshilfe. Nun sollen aber erst der Föderalismus und die Autonomie zur vollen Wahrheit werden, dann werben die Lasten für das Land noch weit größer, ja geradezu unerschwinglich werden. Wenn man die liberale Ma» jorität ihrer großen Ausgabe,! beschuldigt, so sei nicht sie daran schuld, sie hatte eben Beschlüsse der früheren nationalen Landtagimajorilät. kostbare Bauten u. s. w, auszuführen, welche riesige Summen verschlangen. Die Mehrausgaben für die Schuleu sollten die Herren der Gegenseite des Hauses doch nur freuen, und wenn die Majorität bestrebt ist, die deutsche Sprache in die mehrclassigen Schulen einzuführen, so thut sie dirs uur aus warmem Interesse sür das Voll. Die Mlt» glieder der Majorität seien liberale Centralisten aus materiellen Gründen, und wenn sie die deutsche Sprache nicht vergessen wollen, so thun sie dies aus dem Grunde, weil dieselbe die selbstve» ständliche Vermittlungssprache für das ganze Reich ist. Die Politik der Majorität geht eben dahin, das Reich zu festigen. An dem schlechten Stande der Reichsfinanzen sei o,e Verfassunqs-partci nicht schuld, sie habe dem Einmarsch nach Bos» nieu bekanntlich nicht zugestimmt. Wenn man aber Oesterreich in einen Föderativstaat zerschlagen will, wenn diese Wirtschaft fortdaucr» soll, dauu allerdings müsse alles zugrunde gehen. (Lebhaster Beifall rechts.) Der Landeshauptmann bringt den Rednern in Erinneruug, dass jetzt über das Landespräliminale debattiert werde, und ersucht diesllben daher, sich in ihren Ausführungen auf dieses Thema zu beschränken Abg. Robii klagt über den schlechten Stand der Finanzen und dass die rückständigen Beiträge des Landrsfondes nicht eingebracht werden. Schließlich be» antragt er, der Landtag wolle beschließen: 1.) (53 seien gesetzliche Bestimmungen anzustreben, nach welchen die Zuschläge für Landesbedürfnisse zu deu indirecten Steuern mit dem beschlossenen Procente zugleich mit der VcrzchrunaMeucr eingehoben und entgegen an die l. k. Landcscassc abgeführt, von dieser aber monatlich im vollen Betrage der Landescasse zu^ gewendet werden. 2.) der Landesausschuss werde ferner beauftragt, den Rückstand an Verzehrungssteuerzuschlägen per 128.5177 fl. 07'/, kr. mit allen zugebote stehenden Rechtsmitteln nachdrücklichst einzufordern und über das Resultat in der nächsten Session dem Landtage abgesonderten detaillierten Bericht zu erstatten. Abg. Dr. v. Schrey gibt seiner Verwunderung darüber Ausdruck, dass die Herren der Minorität alle Voranschläge der einzelnen Fonde. ohne mit einem Nbminderungsantrage auch nur einen Versuch gemacht zu haben, votiert haben, nun aber beim Landesfonde mit Reden über dic Verschwendung paradieren wollen. Was die Mehrauslagen betrifft, so sind dieselben durchwegs eine Elbschasl, welche die heutige Majo-rität von der früheren übernommen hat. sie resultieren zum großen Theile aus deu vermehrten Sanitäls» auslagen, an denen die jetzige Majorität doch leine Schuld trägt. Dcr Abgeordnete Svctec hat in Ziffern ein großes Brillantfeueiwerk abgebrannt, doch geht man demselben auf den Grund, so verpufft es nur zu bald. Die wirkliche Differenz ist eine sehr geringe. So vermisst man im jetzigen Voranschlage eine früher lediglich als Paradl'post eingestellte Einnahme, nämlich den Betrag von 10,000 fl. für die Grimocnllastungs' Vclwalluustslosten, welcher früher ans einer Seite dem Landesfonde gutgeschrieben und aus der anderen Seite als Verpflichtung desselben wieder abgeschrieben wurde. Die Mehrausgaben für den Normalschulfond sind nur eine vorüberaehende Post, die sehr bald geregell sein wird. Es ist daher lediglich Blendwerk, wenn der Abgeordnete Svetec behauptet, dass sich das Landes-vernlögen vermindert habe. Dass in der Landescafse früher größere Eassebestände vorhanden waren, lst lediglich einem Zufalle »»zuschreiben, die Umlagen jedoch sind d,e gleichen geblieben wie früher, ein Ve-weis. dass es nicht schlechter geworden ist. Abg. Svetec erwidert, die Zuschläge hätten im Jahre 1877 noch ein Plus von A3.000 fl. über den Bedarf geliefert, für da« heurige Jahr sind dieselben nur noch mit 4000 st piänminlert. ' hal>e sich , heule die Freiheil genommen, das 5. (,gel einer ! Kritik zu unterziehen, so wie dies seluerzelt die Henen der jetzigen Majorität gethan hätten. Nun sei die Rechnung ausgeglichen. Schluss der Debatte wird angenommen. Referent Abg Dr. Ritter v. Vesie neck sagt, der Sinn der Worte des Abgeordneten Svetec soll wohl der sein, dass die Minorität der heutigen Majorität mit der gleichen Münze heimzahle. Das ist jedoch nicht richtig. Der Abgeordnete Svetec hatte mit seinen willkürlich herausgerissenen Ziffern entschiedene» Malheur. Er hätte doch wissen sollen, dass der Landtag im Jahre 1878 den Beschluss gefasst hat, in das Landespräliminare weiterhin das volle Erfordernis einzustellen. Daraus ergibt sich auch die Differenz, welche Herr Suetec hcrausa.erechnst hat. es sind nämlich 38,000 fl. für da« Zwangsarbeltshaus, die Posten für die Slaper Schule und den Lehrerpensionsfond in das Landesbudget aufgenommen worden, es ist somit lediglich nur eine Versetzung der Ziffern, Weiler nichts. Anch hinsichtlich der Kosten für die Schulen sowie der Cassenbestänoe sind die Rechnungsdemonftrattonen des Abgeordneten Svetec lediglich nur phrasenhaftes Geflunker. Dass die bedeutenden Auslagen für Bauten gemacht werden mussten, möge sich die Minorität des Hauses selbst aus
/jk) mls den Landesämlern herausgeschafft habe. so erklärt Redner, dass er leinen „näloilui .jt!/>ik", sondern nur zwei Landessprachen lenne. deren gleiche Berechtigung seine Partei vollkommen anerkenne. Uebrlgens sei dies ein Punkt, über den man sich sehr leicht verständigen könnte. Da-»legen wolle die Majorität nichts mit einer Partei zu schaffen haben, die direct mit Rom correspondiert. Die Majorität will gute Krainer und gute Oesterreicher heranzichen, m>t Rom aber habe sie nichts zu schassen. (Stürmischer Beifall rechts, lebhafter Widerspruch links.) Abg. Svetec fordert den Vorredner auf, zu er« klären, wcr mit Rom correspondiere. ihm sei davon nichts bekannt. Es wird hierauf zur Specialdebatte übergegangen lstortletzunss lolgt.) — (Neuernannte Notare) Der Justiz, minister Hot nachftehenbt Herr-n zu k l. Notaren in Krain ernannt ^ den daten Johann Krbnil fur Egg. drn pens, «.'rltzvorsteher Flvrmn Konschegg fiir ltraindurg und den pensionierten Vezirtb-richter Josef Kohbeck für Ieiftriz. — (Gezirls - Lehrerconferenz,) Im Littaier Echulbezirlc wird die diesjährige Vezirls»Lehrercons-renz Montag, den N>. Juli, im Schulgebäube zu Llttui abgehalten werben, — (Ein bedauerlicherVorfall.) Gestern in den ersten Morgenstunden ereignete sich in der nüchften Umgebung LaibachK ein hbchst ! ,chri Vorfall, dem möglicherweise cin junges, i„ , ^lle sehr gefährdete» Studentenlcben zum Ops« julltn bürste. Eine Ocsrllschaft von ungefähr 10 bis 1.'> Studenten der vierten Classe des hiesigen Staalsgymnasiums, die nach alter Etudentenfittc dir gestrige Nacht anlüselich des Schuljahrschlussrs zu einen! fröhlichen wallt benutzte und zil diesem Vchilsr eine» Theil derselben in der Kusler-sche» Uicrhalle zugebracht hatte, machte nach ihrem, wie es scheint etwas allzulange ausgedehnten Ubschiebsfefte gegen -t Uhr morgens einen gemeinschaftlichen Spaziergang nach Nosenbach. Aus dem Wege dahin, nicht weit vom Tivolischlosse, geriethen die vielleicht etwa« übermüthig gelnuntrn jungen Studenten mit dreien, in den dortigen Waldanlagen herumlungernden Vurschen — aus welcher Veranlassung eigentlich, ,ft uns nicht bekannt — in Streit, wobei einer der ersteren leider sehr schwer verletzt wurde. Während sich nämlich seine übrigen Collegcn, wie uns erzählt wirb, davon machten und einem thätlichen EonfUcte auswichen, kam der eine Stu» dent, Namens Franz ^v'gl. in die Hände der rohen Angreifer und wurde von ihnen mit derben Knütteln am Kopfe und anderen Kürpertheilen so elbar-mungslos zugerichtet, dass er schwerverwundrt und im belvusstlosen Instanbe liegen blieb und bald darauf, nach inzwischen erfolgter Anzeigs. unter Intervention eines Organ« der Politischen Veh0rde in» Tioil-spital llberbracht wurde. Der Vlrme ist ein Sohn t>e» Gemeindevorsteher» övigl in Wiest. Ortegemsinde To. mischl im Vrzirle Umgebung La," rer Student' der eben ubgeschlosjenen , ,, !>cht er in der erste» Hälfte der brtlsfjenden Hlasjlnjchüler. Die Verletzungen, die er erlitten hat. sind sehr bebenl-lich und lassen leider für sein Llbcn sülchlen, gestern um 5 Uhr nachmittag» war er noch nicht zum Vewus»t- 135« sein gelangt. Die näheren Details des Vorfalls, den wir hier so. wie er uns erzählt wird, wiedergeben, sind daher auch noch nicht sichergestellt. Auf Grund der Aus« sagen einer Dirne, die dem Vorfalle als Nugenzeugin beiwohnte und mit demselben auch in einem gewissen ursächlichen Zusammenhange stehen soll, gelang es der Behörde schon nach wenigen Stunden, die Thäter in der Person dreier übel beleumundeter, zumtheil auch schon gerichtsbekannter hiesiger Nurschen niederer Sorte zu eruieren und in Gewahrsam zu bringen. Hoffentlich wird dieser bedauerliche Vorfall, der gestern in Laibach all» seits begreifliche Theilnahme erweckte, hinreichen, um endlich einmal energisch dahin zu wirken, dass die be< tanntlich in die Competenz der Schischtaer Gemeinde fallende Ausübung des Sicherheits« und Sittlichkeitsdienstes in der nächsten Umgebung der Landeshauptstadt in wirksamerer und bessere Garantien bietender Weise gehandhabt werde, als dies seit Jahren der Fall ist, obwohl die Nothwendigkeit dessen durch den gestrigen Vorfall wahrlich nicht zum erstenmale erwiesen wurde. — (Plötzlicher Todesfall.) Heute morgens '/^7 Uhr stürzte der Holzhändler Johann Ahcin von Predole am Ialobsquai von seinem mit Holz beladenen Wagen, plötzlich vom Schlage berührt, herab und blieb todt. Die Leiche wurde in die Todtenkaftelle zu St. Christoph übertragen. — (Unbestellbare Briefftostfendungen.) Veim k. k. Stadtpostamte in Laibach erliegen seit 1. v. M. nachstehende unbestellbare einfache Briefe an: (Schluss des gestrigen Verzeichnisses) Rozmann Johann in Vin< kotxe, Vtedved Josef in Martinsdorf, Vidic Johann in Hölldorf. Strajner Franz in Strajne, Slubic Josef in Oberdorf. Saletu Franz in Ainberg, Kovac Michael in Grii!, Tomöic Anna in Lacken, Smolic Johann in Trögern, Südbahngesellschaft in Wien, Weninger Alois in Weih. Kiesling Carl in Marburg. Hrastar Lorenz in Stein a/D, Starc Nntonie in Laibach. Reich Amalie in Gürz, Budischoffsky Ieannette in Trebitsch, Stenovit Johann in Sora. H. Reichenberg in Klagenfurt, Wein« wurm Therese in N.'Szülös. Markovc Helena in Laibach, Stern Philipp in Salloch. Pollat Eduard in Haselbach, Hauptmann Amalie in Laibach. Mioni Luigi in Pola, ttotzenfabril in Nischoflack, Tiefengraber Aloisie in Spital, Milar Julian in Iagorje. Mülleret Therese in Laibach. Marlo Franz in Pöhnitz bei Marburg. Leonore in Graz, Lackner in Trieft. Inspel Eugenie in Brunn, Manler in Pola, Braun David in Nlba. Hren Franz in Siveric, Kriznar Francisca in Trieft, Ticar Iosefine in Trieft. Marolt Gregor in Nasiö. Millavc Mathias in Do« bruine. Louöar Franz in Trieft. Hvall Virginia in Trieft, Pfennighauer in Hamburg, Ehrlich in Weih, Tuger Josef in Vielel, Bajt Josef in S, Mattia, Gher Antonia in Trieft, Gabric Agnes in Rodice. Koiniar Anton in Gaber, Hoöevar Margareth in Gaber, Moder Johanna in Trieft, Leitinger Julius in Graz, Lerg Nmalia in Pest. Miotto bello Santo in Treffen. Caroin Sylvester in Fiume, I. Orosy in Sagor, Lackner in Cilli. Bene-detti Adele in Florenz, Zendar Michael in Serajewo. Lovec Anton in Wien. Klopnar I. in Klagenfurt. Kanz Rudolf in Wien, Homar Jakob in Innsbruck. Boit Rudolf in Slave, Keber Lorenz in Iadvor, Louöa Johann in Dobruine, Rude Franz in Fujine. >' Vüchlcr. ssreistadt. Ebcrl, Weidinger. Kaufleute. Wien, -^ Popper, »aufm., Prag. — Onderla, Acrgrath, Idria. "" Iafchi, Vaumeister, Pola. — «lerne, Lieutenant, Pressburg' — üiatte, Cilli. Hotel Elephant, (idler v. Perslch. Oberlieutenant; Kalistel. Privat; Albrecht Josephine, Private ^ «vmnazzi. jencovich «N° Sanzm, Tricsl. — Franke. Uauunteruchmer. lyraz. - heiter Anhaltend heiter und heiß-. Mondhos. Pas TaaesM«^' der Warme ^ 23 0°, um 4 0« über dem Normale. ^, ! Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Bamberg.^ <)l)Vs(v(V^(l)l. Wien, 15. Juli. (1 Uhr.) Die Nörfe war m vollkommen fester Tendenz uud etwas lebhafter als gestern, ohne indessen zu einem bedeutenden Umsätze zu gelangen. ««lt War« Papierrente........7290 73 — Silberrente........7370 7380 Voldrente . ,.......88 20 88 30 Uose. 1854........12450 125 - . I860........133— 13325 . I860 (zu 100 fi.) . . . 13475 135 - . 1864........17350 174- Ung. PriimieN'NnI.....113 75 114- «redit-L..........17725 17775 Theih»ReaMerungs« und Sze» gedinn Lose.......10880 109 — Nudols».».........18 25 18 ??» Prämienanl. der Gtadl Wien 118 50 118 75 Donau.Regulierung>Los« . . 112— 11225 Domänen-Pfandbrief« ... 144— 14450 vesterr. Echahschline 1881 rück. zahlbar.........10050 100 ?5 vesterr. Schahschein« 1882 rück« zahlbar........101 75 102 - Ungarische Goldrenic ... 11020 11030 Unaarücht Eisenbahn-Anleihe . 127-. 127 50 Ungarisch« Eiscnbahn«Anleihe, Lumulativstücke......l26?5 127— Nnlehen d«i Stadtaemeinde Wi«n in N. «. ..... 10250 1.03 - G«lb llvar« «rn»»e»»l«ftn»,evblig0 106- Valizlen.........9780 9810 Siebenbürgen.......93 50 94- - lemefer Vanat......94 — 94 50 Ungarn..........94 25 94 75 Actie» v»n V«»le». Anglo-österr. Vanl..... 13475 135-. «reditanstalt ....... 28175 282 Peposlteubant.......—- -- Creditanslalt. unaar..... 2Si, 50 266 — Oesterreichisch» ungarische Vanl 829 - 830 — llnionbanl ........ N l75 112 - Verlehrsbanl....... 130-- 13050 Niener Vanlverein..... 139 - 1:^9 2b «ctien von Iran»p»rt»Nnterneh. «nngeu. Gelb wai« «lföld.«ahn .......159 159 50 Donau.Lampsfchiff'Hefellschaft 571 . 573 — «lisadeth.Weslbllyn.....19250 193'- 3«rdinand«.Nordbahn. . . .2452-2457 — »«lb «var« Franz.Ioseph.Nahn .... 171— 17125 «allzische Carl.UubwIg»Nahn . 282- 28250 Kaschau-Oderberger Nahn . . 13175 l?2 25 Lemberg.Tzernowiher Nahn . 168 75 169 — Lloyd . Gesellschaft..... «74 g?.^ _ vesterr. Nordwestbahn. . . . 173 50 173 75 lit. 2. . 183 50 184 50 «udolf.Vahn....... 164 25 164 75 Ttaatsbahn........ 283 75 284 - Siibbahn......... 8150 8175 Lheih.Uahn........ 24« 24« 50 Ungar »galiz. Verbindungsbahn 14 s«rte». »«1» «"' ft. Ducaten .... 5 st. 55 lr. 5 si. A , Napoleonsd'or . » > 3b . s . >" Deutsche «eich». «^ , Noten .... 57 . 75 . 57 - ^ , Silbergulden . . -— » — » "" " Krainische «rundentlastungs-Obllgati-ntl'' «elb 101 -. «are 102 ^- his llredit 282 — bi» 282 1.0. «n«lo 13^ ^ «»lyr,»,: Um 1 Uhr 15 Mmuten notierten: Papierrent« 72 95 bi» 73 -. SUbenent« 73 60 bi» 73 70. Volbrente 88 20 bi« 8320 1U-. London 1l79b bii N3 «apaleons 935 bi« 9 3