llibchcr Taablatt. Re d a clion und Expedition: Bahnhvsgasse Nr. 15. „ Pritnumeiationrpreile: flfly K|| jvtir Laibach: Ganzj. fl. 6 40; Vit* vV* Zustelluna ins HauS vrtlj. 25kr. Mit bet Post : Ganziahr. fl. 12. Insertion Spreise: Tin- Stadtreguliernng nnd Stadtplan. (Bon cinem Fachmanne.) III. Eine weitere unterirdische Anlage unserer Stadt, die toir allerdings noch nicht besitzen, die zu erreichen abet das energisdjeste Streben jedes Laibachers sein sollte — ist die Wasserleitung. Die Nothwendigkeit einer solchen wird niemand in Abrede stellen, der unsern Wassermangel in jedem regenarmeren Sommer keiinr. Weit davon ent-fernt, genug gutes Wasser p besitzen, verfugen toir in solchen Fallen nicht einmal uber genug schlechtes Tiinkwasser! Der Bodensatz, den toir aus unseren Brunnen schvpfen. spendet uns dann nicht bloh Jnsnsvrien, sondern ganz greifbare Wasserbestandtheile. Solchen sanitatstoidrigen Zu-standen gegennber sind siidlichere Gegenden, toelche in Cisternen nur gut filtriertes Meteor-touffer in enlsprechender Menge auffangen, in ent-schiedenem Vortheil. Ist es aber nothwondig, dass Laibach in Bezng niif Trinkwasser so schlecht be-stkllt ist? Wir mussen diese Frage mit einem ganz bestimmten „Nei» !" beanttoorten. Wir haben gutes Trinkwasser in nicht zu groher Entfernung und brauchen es nur in die Stadt zu leiten. AllerdingS ist es kein Hochciuellenwasser, aber ge-toiss allen Ansorderungen der Hygiene entsprechend. Und ztoar haben toir in dieser Beziehung zwei Projecte ini Ange: enttoeder die Errichtnng eines Wassertoerkes anf der Ebene ztoischen Bahnhos und der Save, welches Terrain seiner geologischen Formation znfolge gewiss gutes Wasser in aus-reichender Menge liefern wiirde oder die directe Ableitung von Savewasser. Allerdings kann die Bestimmnng des Punktes, von toelchem aus im letzteren Falle die Ableitung vorgenommen toerden mitsste, nm der Wasserleitnng das geniigende na-turliche Gesalle zu geben, erst anf Grund eines Dienstag,8.1880. — Morgen: Kunignnde. »gg.13.Jahrg. von diesen suns Punkten sind nur zwei, namlich die Regulierung der Bahnhvsgasse und eventuell der Spitalsbau, ohue bares Ertragnis und auch sonst nicht imstande, irgend tin Ersparnis an Barauslagen herbeizusuhrcn. Die Durchsuhrung der anderen Wiinsche ge-hott in das Zukunstsprogramm der Stadt Laibach und sind dieselben nur uach und nach unter jeweiliger Berlicksichtigung der vorhandenen Mittel und untcr Benutzung gunstiger localer Conjunc-turen zu sordern. Aber auch von diesen derzeit nicht ersiillbaren Wiinschen konnen ivir verlangen. dass die Commune fie ofsiciell registriert, b. h. in den Zukuiistsplan der Stadt ausnimmt nub sich somit selbst eine nnatanberliche Nichtschnur gibt, nach roelcher sie imstande ist, bei alten Objecten nach unb nach giinstigere Verhaltnisse zu erreichen unb bei neuen schon von vornhinein aus beren klaglose Stellung bie genaueste Rucksicht zu nehmen. (Schluss solgt.) Vesterreich - llngarn. Znni Stanbe bet osterreichisch - fcrbifchen Eisenbahn-srage verossentlicht bie „N. sr. Pr." einen in-structiven Artikel, roelcher zunachst baron erinnert, bass es seit jeher bas Bestreben Russlands toot, ben Bou solcher Bahnen aus ber Balkan-Halb-insel zu hinteitreiben, roelche letztere mit bem Westen Europas in Verkehr zu bringen bestimmt sinb. Diesem Umstanbe sei es zu banfen, bass trotz ber im Jahre 1864 burch eine belgische ®e* sellschast gegebenen Anregung zum Bau von Eisen-bahnen in ber Tiirkei innerhalb eines ZeitraumeS von 16 Jahren zwar einige Verbinbungcn Russ-lanbs mit ber Tiirkei hergestellt wurben, roahrenb siir ben Ban ber osterreichischen Orientbahn noch kein Stein gelegt wurbe. Betresss bes ungarisch-serbischen Mittelgliebes stir eine solche Bahn wird bemerkt, bass bet serbische Bevollmiichtigte Herr Nivcllements vorgenommen werben. Bei bem starten Gesalle der Save gloubcn toir jedoch, dass dieser Pnnkt sich bereits in nachster Nahe ans-mittcln lasst. Die Detailerhebnng musstc dann zeigen, ob die lange Wasserleitnng mit bem »0-turlichen Gesalle ober bie kiirzere mit ber Damps-pnmpenanloge bie kvstspieUgere ist. Im ersten Falle ist bie einmalige Kapitalsinvestition mit lauftnbeit Eihaltungskosten in Betracht zu ziehen, toahvenb im zweiten neben bem kleinern Kapitolsans-toanb die roeitgrofeern Betriebs- und Erholtungskvsten in Betracht z» ziehen sind. In beibcn Fallen kann aber der ntithige KiHeiiaustoaud innerhalb gewisser Grenzen sogar als direct rentabel be-zeichnet werben, wie uns bie Wasserleitungsanlagen so vieler Stable zweiten Rdnges beweisen, ganz abgesehen von ben nicht in Gulbeu auSbriidbaren Verbesserung ber sanitaren Verhiiltiiisse. Wir halten es nicht fur nbersliissig, uns an bieser Stelle bagegen zu verwahren, als ob toir es fur moglich hielten, alle besprochenrn Aenbe-rungen unserer Stabt jetzt ober inkiirze burchzu-suhren; auch behanpten toir nicht, bass alle biese burchaus spontane Ausbtiicke unserer Original-ibeen sinb; im Gegentheil? werben wahrscheinlich bie meisten Punkte schon longe .bie Ausmerksamkeit bes urtheilsfahigen Pubkicunts hcrausgeforbert haben. Wir nehmen nur bas Verbienst in An* spnich, biese Ibeen zusamuieugefasst unb ber offent« lichen Polemik zngiinglich gemacht zn haben; bas aus Discnssionen sich ergebenbe Pro unb Contra toirb bie Bebentung unb Dringlichkeit berselben balb richtig zu klass>sizieren toissen. Als ganz un-erlcisslich mussen toir aber neben bem Bau bes Schlachthauses unb bes Spitals bie Regulierung ber untern Bahnhvsgasse, bie Einfiihrung bes Foss-systeins*) unb ben Ban ber Wasserleitnng bezeichnen; *) Sollte nicht das Pilnipsystem noch ancmpschlcns-wertcr sein? Red. Ieuisseton. Gepriift und bewahrt. Roman von Ottfricd M y l i u 3. (Fortsetzung.) „Seiber ja, denn die Mojarin hat eine Voll-macht von Jhnen", sagte Herr Dewang. „Je toeniger man tibrigens von diesen fieuten spricht, desto besser; fie sind alle ties heruntergekommen. wie zu erwarten war. Die Majorin hat Jhr unb ihrer Kinder Vet-mvgen durchgebracht, ohne ihre Tvchter glanzenb zu verheiraten. Gisela ist an einen Schwindler und Abenteurer Namens Vogel verheiratet, der sich fur einen Herrn von Vogel, einen Gutsbesitzer, ansgab unb Mutter und Tochter bethbrte, bis er erkannte, dass auch er „gtlcimt" warden sei. Jetzt ist er alS Nnterbeamter bei der Eisenbahn angestcllt unb kanm imstanbe, seine Frau und ein Sinb zu ernahren. Valerie roar in einer adeligen Familie als Gonver-nante, ist abet wegen mangelndet Kenntnifse und anberet Gtrinde entlassen warden und kam zuruck in einem Znstand, der. . . Na, Sie roerden sie ja morgen sehen I Es fonnte ja nichts Besseres bei einer solchen Erziehung und einem solchen Beispiel heranskommen, als zwei solche nngliickliche gesallene Wesen! Die Majorin hat ihrer Kinder ganzes Los aus ihrem Gewisfen!" Melanie fiihlte sich ob dieser Mitthcilungen namenlos erschuttert und beklommen; das Mitleid aber riberwog bei ihr bas Schamgefuhl und die Er-kenntnis der barin liegenden Nemesis. Unter diesen Eindriicken nnd in neugieriger Spannung wegen des Jnhalts der empsangenen Briefe kehrte sie in den „Grunen Hof" znriick und verschloss sich in ihrem Zimmer. Det erfte Brief, den sie erbrach, war berjenige von Edwin Forberg, ungefahr zwei Monate nach jenet Begegnnng in Frankfurt von Magdeburg ous geschrieben, urn sich wegen seiner Verheiratnng zu rechtfertigen. Er Habe, nachbem er burch ben Te-stamentsvollstrecker das Bild seiner Mutter zurilck-erhalten und Herrn Rudolf Hellborns Tod etfahren, mehrere Briefe dutch die Vermittlung der Majorin an Melanie geschrieben, uni sie zu trvsten unb aus die nahe Erreichung seines Ziels zu verweisen, allein er Habe nie Antwort erhalten, noch das Ziel seiner kilnstlerischen Bestrebnngen erreicht. Im solgenben Sommer sei er mit ber Majorin in Hamburg zu-sammengetroffen unb habe aus sein Besragen er-sahren, dass Melanie in Jtalien sich in ber ©title mit cinem jungeu Mann vetlobt, unb bie Majorin habe ihm orbentlich nahe gelegt, dass eine ihtet weltgewandten, gebildeten TSchtet eine geeigneterr Partie fiir ihn ware, als die schiichterne, hausbackene Melanie. Er aber, obwohl von bem angeblichen Treubrnch Melanies unangenehm beriihrt und oer* dustert, habe sich in feiner Weise zu Gisela obet Valerie hingezogen gefiihlt unb bald darauf die Bekanntfchaft finer jungen Dame gemacht, fiir die er sich lebhaft interesfiert und die auch den Beifall jeineS Oheims gesundeu habe. Der Vater ber Dame, ein roohlhabenber Kausmann, habe jedoch von dieser Vetbindung nichts hbrtn tootlen und erst roenige Monote vor ber Begegnnng anf bem Bahnhofe seine Einwillignng dazn unter der Bedingung ge* geben, boss Forberg sich bequeme, ben Kiinstlerbernf mit bem kausmannischen zn vertaufchni .»id auf seinem Comptoit zu orbeiten. Nnr mit Muhe und aus ausrichtiger Neignng fiir seine Zukiinftige habe Edwin sich zn diesem Opfet entschlvffen, Welches auch det Oheim Geheimrath gebilligt, und et ware glilcklich getoefen, wenn nicht jene Begegnung auf bem Bahnhofe in feiner jungen Frau alle Geiflet der Eifetsucht unb des Argwohns entfeffelt hatte. Sie habe sich dahet nach der Heimfehr von bet Hochzeitsreise ihrem Papa oncertraut, welcher die Maric Mitte Februar unverrichteter Dinge nach Bclgrad zuriickgckehrt sei, nachdem er alle For-deruugeu Oesteireichs, sich einen Einfluss auf die Verwaltung bev zu bauenben serbischen Bahnen u sichern, abgclehnt hatte. Auch bic letztm Be» chliisse 'deS 'serbischen Ministerrathes, welchem Marič iiber beit Erfolg seiner Senbung berichtete, roaren in biesem Sinne gehalten, unb svll man sich namentlid) bahiu geeinigt haben, bie Ver-handlungen mit Oesterreich nicht friiher wicber aufzunehmen, bis von Seitc Oesterreichs ber Anschluss ber osterreichisch-nngarischen Bahnen an die serbische Bahn prcicisiert roorben sei. Dass nun trotzdem ber serbische Bevollmachtigte ueuer-dings nach Wien gegangen ist, bevor noch bie erwahnte Bedingung von Seite Oesterreich - Un-garns ersiillt roerben komite, sei lebiijlich dem englischen Einflusse zu verbankeu, inbem »amlich ber englische Consul versprach, ben Anschluss an bas liirfische Netz in Vranja zu errnirfen unb auf diese Art ben Serben bie toichtigste unb renta-belste Linie zu sichern. — Nach obiger Daistellung liegt ber ©rund iiber bie Hinausschiebung ber Lsterreichisch-serbischkn Eisenbahnfrage nicht allein auf ©eife Serbiens, sonbern Hat auch Oesterreich-Ungarn bnrch bie Lassigkeit, mit welcher ber Aus-fcau ber Anschlusslinien Semlin - Kikinba unb Eemlin-Sissek betrieben rnurbe, ben Serben An-haltspunkte gegeben, bie Losung einer fiir Oesterreich hochwichtigen Veikehrsfrage nun auch seiner-seit§ zn vcrzogeru. Gleichzeitig toirb aber auch die Nachricht benieiitiert, als ob ber Bau ber serbischen Bahnen bereits ati russische Unternehmer vergeben ware. Minister Conrab Hat mit ben Nationalen rin wahres Elenb. Kanm ist noch bie cine Petition von bet Thiire hinanS, so harrt schon toie» ber rine zweite auf Cinlass. So haben gestern die Czechen beni neuen Unterrichtsminister einen Bcsuch abgestattet, um bemselben eine Reihe von Wiinschen unb Beschwerben in Bezug auf bas Schnlwesen in Bohmen unb Mahren vorzutragen. Dr. Rieger unb Jirekck erlldrten sich gegen bie Errichtung einer selbstanbigen czechischen Univer-sttiit unb fuhrten Beschwerbe bariiber, bass viele B zirks-Schuliuspectoreu in Bohmen ber czechischen Sprache nicht machtig seien. Dr. Schrom be-invrlte, dass eS in Mahren zu wenig Volksschulen tiebe unb dasS in Briinn noch irntner keine czechische Realschule bestehe. Minister Baron Conrad tier* ficherte, dasS er gerechte Wiinsche in Bezug auf bas ©chulroefen ftetS beriidsichtigen toerbe. — Cine Zeitlang tuerben sich bie Nationalen mit bitfer Antroort begniigen. Wenn sir aber eiumal ©adie untersucht Habe uud nun barauf bringe, bass er Melanie, bas schuldlose Opfer einer Luge, mit bent ganjen Sachverhalt bcfunnt mache unb ihr jedenfalls eine boscheidcne Mitgift anbicte, zu welchem Bkhus er fie nun bitte, sich mit ihm selbst oder mit feinem Schwiegervater ins Bench,nen zu setzen. Ein bitteres, geringschatzenbes Lacheln war alles, Was Melanie auf biesen Brief hatte, nachdem fie ihii zweirnal oufmerffom gelesen. Der arme, schwache Mensch! Als ob man Schmerzen tiergeffcn, Hcrzens-tounben tiernarbeit madjeit ftinnte buvch ein arm-feliges Stuck Geld! — O tenderer Onkel Rudolf, beine Ahnung! Nur bange unb fchLchteru suchte ste uiiter ben anberen Briefen einer fremben, uubefaitnten Hand ben alteften aus unb erbrach ihn. Er kam von Alexis ©raboto uud enthielt eine freunbliche, herz-liche Eiuladuug an Melanie, nach St. Petersburg zu kommen, too fie im Hause seiner Mutter ein Asyl findeu toerbe, toie diese selbst Deftatigte. Alexis schrieb, bass er ben Tod von Rndolf Hellboru erft acht Monnte spatcr bei seiner Niickkehr aus Amerika erfahren, too er seiner Ausbiidung toegen sich einige Jahre aufgehalten Habe. „Dieser Tod Hat bas Ver-sprechen gelbst, welches ich einft deni theuren Ber-storbenen gegeben, Sie nicht mit Siebesbriefen zu bie Ueberzeugung gewinnen sollten, dass bie Be-griffe nationaler Schmerzcnspolitik unb politischer Gerechtigkeit nach ben Aitfchauungen bes Ministers sich nicht vollstandig beden, biirfte sich Baron Conrab auch von ber Wandelbarkeit nationaler Guust sehr bald uberzeugen. Deutschland. D i e Abberufung bes beutschen Botschaf ters Fiir st H o h e u -l o h e von seinem Pariser Posten tourbe vvm Parifcr Correspondenten ber „Times" dahin ge* beutet, dass nun cine Aenberung in ber politischen Stellung Dentschlanbs zu Frankreich bevvrstehe. Bekaiiutlich Hat Fiirst Hohenlohe das Verdienst, die Besiirchtuiigen zerstreut zu haben, welche man in Berlin an das Zustandekommen des Mini-fteriums Freyciiiet kniipfte. Ist es nun aUerbings richtig, bass die mehrsach crwahnten Alarniartikel bcr „Norbb. Allg. Ztg." ben Bermuthungen ber „Tiines" eine Art von Begrunbung oerleiheu, so scheiiit boch bie eben erwahnte Auschauung ihrcs Pariser Corresponbenten weit weniger stichhaltig, wic eine zweite Version, welche int Fiirsten Hohenlohe ben besignierten Nachsolger bes Fiirsten Bismarck unb zugleich einen Vermittler jener Gcgeu-satze erblickt, welche fich gerabe in letzter Zeit zwischen bem Reichskanzleramtc unb bem Hose fiihlbar machten. Gesteru haben int Reichstage bic Bera thun-gen der Militarnotielle begonnen. Sollte Fiirst Bismarck nicht imstanbe scin, ait ber heuti-gett ©eneralbebatte bes beutschen Reichstags iiber bie Militaruovelle thcilzunchmeu, so wirb tier-muthlich bem Grafen Moltfc bie Aufgabe zusallen, bie Vorlagc vom aQgemein politischen Gesichts-punktc aus zu oerlreten. Das Centrum, bie Parti-rulariften, bie Mchrzahl ber Fortfchrittspartci, bie ©ocialbemofratcn unb bie Polen ftehen in ber Opposition, aber bic Cvnscrvativen unb bie Na-tionat-Siberalen bilbett bie Mehrheit, unb wenn auch eiitige energischere National-Liberale, wic etwa Forckcnbcck ttnb Lasker, bei belt beiben ersten Lcsuugcn eine Compensation begehren solllen, so ist boch anzunehmen, dafs bis zur britten Lesnng biese oppositioiiellen Anwandlungen, wic stets in iihnlichen Fallen, einer milberen, regierungssreunb-lichen Stimmnng Platz gemacht haben wirb. Nussland. Die Vorgange bcr letztcn Zeit machen es begrciflich, dass bie Bevolkernng bem hcutc ftuttfiubenben Kaiserjubilaunt mit einer Stimmung eutgegenfieht, welche alles aubere, nur keine Feststimmung genannt werbeit kanit. 22:e man aus Petersburg fchreibt, circulierteit bort bie unheimlichften ©eruchtc iiber tteiie Projccte bcr Nihilisten. Als bczcichneubes Moment mag verfolgcn, obschon ich es zuvor nicht ganz gewissen-hast gehalten Habe", schrieb er. „Sie toiffen, Melanie, dass ich Sie licbte mit ber ganzen Jnnigkeit unb Kraft meiner Seele — Sic fuhlten es in jenent Augenblick, too ich znm ersten unb letztcn mal Jhre Hanb erfasste. Erfahren Sic deiiu nun auch, bass meine Neignng fiir Sic die Probe einer breijahrigen Trcunung bcstandcn hat, unb dass ich Sie iiebexi ivcrde, auch ivenn Sic mich vcrgesfen oder cer-fchmahen. Der theure Todtc toirb Jhncn mitgetheilt haben, toclche Schranken uns cinft fchieben; aber biese Schranken find nun gefatlen, denu mein Abop-tivvater ist tobt unb meine theure Mutter biHigt meine Wahl unb fegnet unsent Bund, unb bieser soll eine Siihne scin, bie wir aus bem Grabe bes gclicbteii Tobten aufrichten." Unb zu Melanies grohem Erstaunen unb tieffter SSetoegung hatten bie siinf obcr sechs spatercn Briefe von Alexis benselben Jnhalt unb Ztoeck nnb beftiirmten sie, ihm Nachricht von sich zn geben unb nicht aus Vorurtheil unb falschcr ©chant ein Asyl zu verschmahen. toelches ihr aus treuent Herzen unb ohuc alien Ztoang beziiglich ihrer spatercn SSer-fiigung iiber ihre Hanb geboten tourbe. Jedem berselben lagen freunbliche Zeilen von Alexis Gra- attgefiihrt werbeit, dass Sente, welche bie Absicht haben, ins Theater zu gehen, unb in Ersahrung bringen, bass ber Kaiser voraussichtlich ber Bor-stellung beiwohncn werbe, fofort ihre Billcttc an bie Kaffe zuriickschicken. Die Polizci wurbc be« bentenb vcrstarkt unb bie Truppcn, Jnsan-terie unb Artillcric, haben fcharfe Patronen erhalten. Bei Orbe, ber groheu Puloerfabrik, find breitanfenb Maim zusatninengejogen, urn eiuem Haudstreich ber Nihilisten oorzubeugen. Heute nor acht In gen ltmrbe fernec bie Kascrne ber kaiserlichen Garbe zu Pscrb von einem Regimente Jufanterie umzingclt. bie Thore wurben abgcschlosseu, bie Solbaten in ihre Schlafsalc gc-schickt, wahrenb cine starke Abtheilung Polizisten bas ©ebaube bis znm Anbruch des Tages burch-suchte. Alle biese S8orsichtsma§vegeln stub, wic es heiht, crgriffett morben, roeil ber Commaubant ber ©arbe einen Warnungsbries erhalten hatte, in welchem ihm mitgetheilt roordcn, dass seine Kascrnc unterminiert sei. In Kronstadt unb ben Batterien bcs sinnischen Busens werbcn sammt-liche Magazine untersucht, roeil es heitzt, bass Munition unb Sprengstofse aus benselben ent-toeitbet rourben. Dieseu Meldungen gegeniiber wcih nun zwar allerdings ein Telegramni tiom 29. Februar von detn beruhigenden Einbruckc zu crzahlcn, welchen bie Proclamation bcs Generals Loris-Mclikoff hertioigebracht Habe. Aber allcS in allent genommcn wirb boch tiiemattd behaupten wollen, dass die innereit Verhciltnisfe seines Reiches bem Zaren alter Reu&eit Anlass zu einer besonberen Fcstessreude fur ben heutigen Tag gc-wiihren. Vermischtes. — Uebeyschtoemmungsgefahr i it Etcicrmark. Man lierichtet aus Radkersburg: Unserc Stadt ist durch Ueberschtoemmung bedroht unb herrfcht grotze Slufregung. Btirgermeister Fuchs tourbe auf ber einbrechenben Mnrbriicke vom Schlage geruhrt unb blieb fofort tobt. Der Tobesfall hat aCgemeine Traner hervorgerufen. — Der Bcrrath cr Ertel Am 19. v M. ist in ber Strafanstalt Mbllersdorf ber geiuejette Jagerlicntenant Baron Hippolit Ertel, ber ivegcn Verkaufcs von Plnnen bes kartographischen Institutes an Russlanb vom Militargerichte verurtheitt tourbe, geftorbcn. Am 21. v. Mis. fanb auf bem Stroflingsfriedhuf bic Beerbigutig ftatt. — Dicbstahl in einem Kloster. Ja einer ber letztcn Nachte wurben au5 bent Serviten-kloster in SchSnbichl, Bezirk Melk, toahrschcinlich bows Mutter in ahnlichem Sinnc bei, einigen sogar namhaftc Sum men in Wechseln unb Banknotcn. J» jedem toarb vorausgesetzt, bass Melanie daS dusterc Geheimnis kentte, welches ehedem sic unb Alexis getrennt Habe. Diese Briefe hatten in das stille, ruhigc Ge-ntiith u»d Hcrz dcs arnien Mabchens eine net* aufrcgenbe Gahrung getoorfen, unb von cincm ChaoS von Empfinbnngen unb Hofsntingcn, Jbeen unb Wtinschen burchtoogt, ocrbrachte Melanie einen uti« ruhigen Abend unb cine schlnmmcrlosc Nacht. Auch ohuc bie Photographic, welche Alexis von seinem eigenen Ich beigelcgt hatte, ftaub scin Bilb ftar unb beutlich uor ihrer Seele, vcrklart von einer ibealett Gloric, welche ihre erregte Einliilbungskraft nut ihn wob. unb in ihrer Erinnerttng wurben nach unb nach tausenberlei tteine Ziige roach, die sic cinft in ihrer llnbefangenheit roenig beachtet hatte, die aber nun Bcbcutung fiir fie gewantteit unb ihr bie Gcwisshcit beibrachten, bass es eine aufrichtige, fchuchterne, longe zuruckgcbrangtc. aber gerabe baburch inniger geworbene roahre Neigunz gcwcscn sei,' welche Alexis Grabow fiir sic gefiihlt hatte. (Fvrtschunn fnlgt.) •nadj Oeffnnug bet geschloffenen Klosterthiire mittelst Nachschliissels. Effecten in »icht unbedeutendem Werte gestohlcn. Der noch nicht ermittelte Einbrecher war in fast sammtliche unversperrte Zimmer, in die Kuche und Sacristei gedrnngen, doch Hat er nir-gends Gegenstande von besonderem Werte gefunden. Mit dem in der Sacristei befindlichen Schlussel Sffnete der Verbrecher das Tabernakel am Hoch-oltar, entnahm demsclben Monstranze und Ciborium, lieh abet beibeš, wahrscheinlich erkennend, dass die-fetben aus nnedlem Metalle angefectigt sind, in bet Sacristei znriicf. Anf dem Thatorte bliebeit ferner cin Paat Stiefletten znriick. Aus bieser Fnhbeklei-dung uub aus bem Umstanbe, bass bet Died meh-reie minber wettvolle Kirchengercithe znriicklieh, ist zn schlietzen, bass er nicht ber Lanbbevolkernng an-gehLre unb jebenfalls cin Kenner von Pretiosen feiii muss. — S elbstm orb a n s b en Schie n en. An« Baden toirb gemelbet: „Der 28jahrige Anton Gunholb, Svhn einer Brunuenmacherswitwe, rouibe am 29. v M. um Halb 6 Uhr abenbs v on bem von SBini kommenden Lastzuge iicichst dem Badener Friedhose iibersahren. Beide Fiihe und Oberarme hmrbeit bent Ungliicklichen zerqnetscht. Der Kopf lag in ber Richtung gcgeii ben Zug. Det Selbst-motb ist evident. Bei bem SelbstmSrbet saiib man eine leere Cigarrentasche unb einen Kreuzer." — Bera S a s s nlits ch. Die Nachricht bon ter Verhastung ber Vera Sassulitsch in Petersburg bestatigt sich. Nach ber „St. Petersburger Zeitung" ist fic iii det Wohnuug eines Flottenofficiets, mit dessen Fran sie intim besreuiidet ist, arretiert ivvr-ben. Die russische Polizei Hatte dutch die Schweiz Nachricht o on ber Abreise ber Sassulitsch noch Petersburg erhalteii. Bckanntlich tourbe seinerzeit bas trste freisprechende Urtheii kassiett unb bie Sache zur uochmaligeii Dnrchsicht bestimmt, in welchem Moment bie Veta Sassulitsch spurlos verschtoand. — E i n T h e i l n e h in e t am D! o s k a n e t Attentat. Wie bet „KSlnischen Zeitung" aus Diebeuhofeii niitgetheilt toirb, tourbe bort burch ben ftabtifchen Polizeiverwalter Ring ein angeblicher rnjsischer Gesanbtet, Graf Etminnb v. Kwiatkowski aus Kicw, verhastet, ber uuter oerbachtigeu Um* ftaiiben sich feit jroei Tagen bei einem Ftenden-niabcheit aufgchalten uub jede Auskuust iiber seine Person miter Schntz eineS geladeneu sechslausigen Revolvers ocrtocigert hatte. Bei ber getoaltsamen Vorsiihtuiig leistete er thattichen Wibetstanb, auch machte er sich aus bem Transport einer groben Majestatsbeleidigung gegen ben beutschen Kaiser fchutbig. Nachbein verfchiebene itach Russland ge* sen bete Depeschen ohne geniigenben Ersolg geblieben, Hat ber Polizeiverwalter n ur burch Zeugen seststellen Idnnen, bass ber Verhaftete erllart Hat, bei bem Mvskauer Attentat auf ben russischen Kaiser be-theitigt gelvesen zn sein, unb auherdern, sobald er toieber russischen Voden betreten roiirde, ein ziveites Attentat gegen ben Kaiser, ber ihm baiin nicht ent-geheu solle, unternehmen zu Ivollen. Die sosort cin* geleitete gerichtliche Uiiterfuchung toirb toohl nahereS Sicht in bie Sache bringen. Local- und provilyiai-Hngelegcnheiteii. — (BosnischeMittelschulen in Stain.) Nach einer Wiener Cottesponbenz bes „Slov. Nat." haben bie krainischen Abgeorbiieten in einer Privat-kindieiiz bem Uiiterrichtšmiiiifter Baton Conrad ihr Anliegen toegeii Slovenisiernng ber Mittelschulen auf bas einbriiigeiibfte aneinpfohlen. Merktoiirbiger-loeise ffhlte in ber Deputation Graf Hohentoart. Die Anttoort bes Unterrichtsministers Hat bie De-Putierten mit bett besten Hossnungen ersiiflt. Falls bie Anbeiitiingen ton hr find, die Dr. Vodnjak iiber bie beziigliche Anttoort in seinem Leiborgane gibt, so befindet sich ber Untertichtsininistet biesmal in einem argen Wibersprnche zu seinen Erklaruugen, bie er beini Antritte bes Unterrichtsministeriums •bem ihm uiiterstehenben BeamteukSrper gegeben Hat. ES ist bielmehr wahrscheinlich, bass die Anttoort beS Ministers iii attgemeinen Ausdrnckcn des Wohl-wollens gegen die Slovenen bestanden Habe, ohne bestinimte Znsagen zu cnthalten. Es toiire jedoch HBchst iiiterefsant gelvesen, ivenn Baron Conrad, bem bie krainischen Schulverhaltuisse bekannt si»b, bie Abgeordneten bireete besragt hatte, ivie sie sich bie Slovenisiernng ber Mittelschulen burch-gesiihrt detifeii. SBeiin z. B. Fiitft Windisch-Grcitz ettoa folgendermatzen voni Minister interpelliert toor-ben toiiie: „WaS halten Eure Durchlaucht von ber Moglichteit, die klassischen Studie« in slovenischer Sprache zu bctrcibcn , nachdein auher zivei kiini-nierlichen graminatischen Behelsen siirS Satein liichts derartiges in ber slovenischen Literatur existiert, oder toie fanti man Mathematik, Physik, Natnrgeschichte u. s. iv. mit Ersolg slovenisch trndiereii, ba auch dicssalls so uict als gar feine sur ben llnterricht an Mittelschulen branchbare Behelse im Slovenischen vorhandeu sind? Oder svll ettoa gar ber Staat auf seine Kosten bie betressenbe ©chulbucherliteratur iiis Leben rufeii, mn sie nach ein paar Jahten toieber als unbranchbate Macnlatut beiseite zu legen ?" Fiirst Windisch-Gratz kSunte aus eine solche An* srage mir mit Achselzncken antroorten, er inusste offen erkldren, bajs er in seinem Leben noch tein slovenisches Buch gelefen Habe. Nicht genug, bass die hohen, bas Lanb Krain im Reichsrathe vertre* teiibeii Cavaliere sich bei ber Interpellation roegen Jvria blamiert haben unb ans ber Anttoort bes ihneit sicherlich getoogeneii Acferbauministers bie Ueberzeugnng getoittnen konnten, dass sie von Dr. Bošnjak uub Consorten nihstisiciert toorben sind, trotz bieser unlicbsamcn Ersahtung geben sie sich aliermal zu Statisteu her, uni ben utopischen Idealen unserer Bolksbeglncker beziiglich ber Unterrichts* reformen ben Schein einer ffierechtigung zu geben. Bei bieser Audienz geburt das Verdieust, Ben Nagel auf ben Kopf getroffen zu haben, bera Abgeorb* neten ber ©tabt Laibach, Ritter v. Schueib, inbent ct bie ber Veretoigung roiirbigeii Worte aussprach: »DasSlovenischemussealsUiiterrichts-sprache in ben Mittelschulen KtainS s ch o n B o s n i e u s unb ber H er z e gowina to e g e li e in gesiihrt wet ben" Also bamit dem Krainer bie MBglichfeit geboten tverbe, in ben occu-pierten Provinzen ein kiiminetliches Stiick Brot zu erjagen, soll er all jener grotzen Vortheile, die ihm bisher die hShere Ausbildung mittelst des Stndiums einer Weltsprache bereitet Hat. verlnstig toerden. Die Hnnderte von Kraineru, die ihte Stelluug in Provinzen mit vortoiegend deutscher BevSlkeruug einer gediegenen Schulbildung verbanken, toelche sie concurreuzsahig siir ganz Oesterteich gemacht Hat, sind in ben Augen bes Hertn Ritters v. Schueib nichts gegenuber ben jutiinstigeii Hosratheu unb Orgaiiisatoren, die ans dni slovenischen Schuleu nach Bosnien iniportiert toerden sollen, um bei passendet Gelegenheit toieder ans bem Lande gejagt zu toerden, toie es imseren Landslenten schou ein-mal bei ben kroatischen Briidern ergangen ist. Wenu bei biefem Aulasse Ritter v. Schneid eine so tiese Kenntnis der Wiinsche det Bcvblkernng in Krain beurfunbet Hat, so bars uit8 das nicht tounderneh* men. Hat ja doch ber namliche Abgeorbnete erst vot knrzem bei ber Debatte iiber ben Lieubacher* scheu Stntrag roegen Uebertragung ber Agenben ber staatsantoaltschastlichen Functionate auf bie Gemein-beu ebenfallS fiir diefen ben Geineinden eine neue Last in Aussicht fteHciibcn Antrag im Abgeordneten-hause eine Lanze eingetegt, ohne zn chnen, dass bie nationate Majoritat des vorigen Landtags vor ein paar Jahten sich mit allet Entschiedenheit gegen jede Vermehrmig des ubeitrageneu Wirknngskreises ber Genieiuben ausgesprochcn, ja sogar bie Ein-schrantuiig des bižherigeit biesbezuglichen Wirknngskreises von ber Regieruug verlangt Hat. Gtucklicher-toeise tourbe ber von Ritter u. Schneid so warm befiirtoortete Lienbacher'jche Antrag vom Abgeord-neteiihaufe abgelehnt. Wit toollen hoffen, bass es auch bem Projecte des Ritter v. Schneid toegen bet bosnischen Mittelschulen in Krain ebenso ergeheK toerbe. — (GeneraltierfammlungberFeuet* to e h r.) Ani Ofterfonntage finbet bie diesjahtige Generalversammlung ber hiesigen freitoilligen Feuer-toehr ftatt. Wenn wit aus bieselbe unsete Leser schon jetzt ausmerfsam machen, so geschieht das im Hinblick auf bie Wichtigkeit ber jur Berathung ge« langenben Gegenftanbe. Abgcschcn von btr an biefem Tage stattsinbenden Neuroahl bes BereinsausschusseS unb ber Entscheidimg iiber die Organisietung bes Feuerwehriiistituts foll namlich auch ein Beschlus-flber bie roiirbige Feier bes lOjahrigen BestandrS ber Feuertoehr gesasst toerben. Wie uns mitgetheilt toirb, hofft man bei bieser Gelegenheit eine rege Betheiligung auch von Seite au»toartiger Fetter* toehreit zu erzielcn unb geht baher mit bem Plane um, biese Grunbungsseier als Anlass jur Gruncmng eines Gauverbanbes ber krainischen Fenertoehren zu benutzeii. Dass bertei Berbanbe in mehr als bloh einer Beziehung ben roohlthatigsten Einfluss auf bit Leiftungetiichtigfeit ber einzelnen LSschvereiue aus* zuiiben imstaube finb, ist fauin erst zu betoeifen. Abgefehen tion ber hieburch errnSglichten toechsel« feitigeu Ausbilbung ist es bei Vereinen, roelche in bie fiage fommen tbnnen, auf rinem unb bemftlben Branbplatze zu operieren, bringenb nothroeiibig, einerlei Commanbo unb Ejercitium zu besitzen, unb ware anfjerbem bie Bilbung eines Fenerwehr-verbanbes toohl auch bas be ste Mittel, bera gemein« niitzigen Institut ber Feuertoehren eine allgemeinere Berbreitung zu tierf.tasfen. Nicht jebe Feuertoeht ist imstaube, sich aus eigener Auschauuug bie Uebet< zeugung tion ber liichtigkeit bes einen ober bes anbercn nenen Apparats zu tietschaffen, mahrenb bie mit ben Jahrestierfammlungen bes Fenerwehr« vetbaudes in Verbinbung zu bringenben Ausstcllun-gen tion Feuerlbschrequisiten alien Theiluehmern einen Ueberblitk iiber alle neuen Einrichtungen auf bem Gebiete bes Loschroesens gestatten. Auch mit ber Grunbungsseier unserer Feuetweht soll eine solche Ausstellnng tierbunben toerben, toelche unserer heimischen Jnbustrie, vor allem ber betoohrten Firma Samassa, Gelegenheit bieten roirb, ihte Etzeugnisie mit jenen bes AnStanbes zu mesfen. Ans bem Ber-gniigungsprogramm bes Gtiinbungsfestes erwahtien toir hier n ur ben projectierten gemeinfamen Ausstug jur Adelsberger Grotte. — (Lanbfchaftliches Theater.) Morgen, Mittiooch, gelangt bie Oper .jFteischiitz" mit ber auch hier bestbefannten Opemsangetin Frau Emilie Getbic tiom kroatischen kbnigl. Lanbts* theater in Agram als „9lgathe" jur ictztcn Wiebet-holung. Glcichjeitig toirb beten Gatte Herr Franz Getbic, ebensalls vom kbnigl. kroatischen ^Rational* theater in Agram, bie Partie bes „Mujr" fingen. — Da biese bei ben Gaste ltur ben einen Abenb hier austreten konnen, dttrfte auf jahlreichen Befuch ju fchliefjen fein. — (Literarisches.) AlS eine intereffante literarische Erscheinung gelangt gegemoartig in A Hartlebens Verlag in Wien bas reich illustrierte Werk: „Maria Theresia und Kaiser Joses II. in ihtem Leben unb Wirken" von Morij Bermann (Berfasser ber bcliebteii Geschichte der Kaiserstadt „Alt- unb Neu Wien") jur Ansgabe. Daiselbe toirb als Dent* buch zrnu hunbertjahrigen Jubilaum bes Regierungs-antrittes Kaiser Josess II. 1780—1880 mit 200 Jllnstratioiien, Bilbnisscn, Jnitialen unb Pliinen von hervorragenben Kunstlern in vierjehntagigeu Lieseruit« gen k 30 kr. — 60 Ps. crscheinen unb mit 20 Licscrnngen complel roerben, so basS unS bit schbne, patiiotiichc Ga be bis Ende 1880 vollstandig vor* iiegt. Der bekminte Bersasser roirb mit seiner neuen Schopsung geiviss seinem Namen Ehre machen; benn die volk-thiimliche Schreibioeise, bei grohem Quellen-reichthum, bie organifche Gliebcrung, logische, tiare unb iiberfichtliche Art unb Weise seiner Schilberun* gen, bie ganj unglaubliche Zahl ber interefiantesten unb anmuthigstcn Details, roelche er auf einen relativ geringen Raum ju placieren versteht, haben seine literarischen Arbeiten zur Lieblingslectiire beg Publicums aller StSnde gemacht. Die Ansstattnng der Werke aus 81. Hartlebens Verlag ist stets rine geschmackoolle und wiirdige und verspricht auch bci Bermanns „Maria Theresia und Kaiser Joses II." dem bewahrten Ruse der Verlagsfirma Ehre zu machen. * * * Aus Krainbnrg, 27. Februar, wird uus ge-schrieben: Die Krainburger Gymnasialsrage ist seit einiger Zeit wieder auS dem Stadium der Ruhe hervorgetreteu und zur Tagesfrage gemorden; leider abet scheint man in gewisseu Kreisen die Absicht zu habeu, dieselbe in das nationale Fahrwasser zu leiten, wo sic einem sichern Untergange eutgegett-gehen witrde, statt fie von rein praktischem Stand-punkte zu ersassen. Dass dies der Fall sei, zeigt klar eiit vor wenigen Tagen im ..Slovenski Narod" erschienener Artikel. War das ein Donnerwetter, welches aus den Spalten desselben hervorbrach, um sich iiber der „Laibacher Zeitung" zu entladen! Hageldicht sielen die Grobheiten aus das Haupt des armen Redacteurs, welcher es gewagt hatte, durch die Ausnahme einer Correspondenz aus Krainburg die national.politischen Cirkel des ..Slovenski Narod" zu ttfibendie ganze bauerlichc Rustkammer wurde geplllndert, um den Mann damit zu ziichtigen, der bit Frechheit hatte, eiiien Artikel auszunchmeu, in dem der in ganz Oberkrain gehegte Wnnsch nach einem Gynmasiunl in Krainburg mit dcutscher Unter-richtssprache (mit der selbstverstaudlicheu Wurdigung der slovenischen Muttersprache) geauhert und die Hofsnung ausgesprochen wurde. dass auch der neice Herr Unterrichtsminister sich der Gewcihrung des-selbeit geneigt zeigen werde. — Allerdings passt das nicht in den Kram gewisser Herren, welche mit aller Gewalt Krain zn einem Schmerzenskinde stempeln und dasselbe von einer Krankheit heilen wollen. an der es gar nicht leidet, welche mit aller Gewalt aus dem Lande das Gespenst der Gernianisierung batmen wollen, welches doch nur in ihren eigenen Kvpsen spukt; denn thatsachlich ist wohl nie der slovenischen Sprache in ben Schulen ein grShererSpielraumgelassen Worden, als ebeit in bein letzten Jahrzehent unter der Aegibe bes Ministers Stremayr, abgesehen bavon, bass an ben Volksschulen, mit Ausnahme der drei- und vierklassigen, die slovenische Sprache ans-schliehlich dominiert, und findet dieselbe auch in den Mittelschuleu die ausgiebigste Beriicksichtigung. Wer abet behauptet, dass dent dentschen Un-terrichte eiiie zu grotze Ausmerksamkeit gescheiift wird, mag es von (einem Standpnnkte aus thun, das be« svnnene slovenischc Bolk in Krain denkt jedoch an-derS und verlangt durchauS teine Schinalernng desselben. Dem Schreiber dieser ZLilen ist nicht ein einziges Beispiel befannt, dass irgend cine Ge-meinde im Sande iiber zu grohe Pflege der deut-fcheu Sprache in bet ©chute sich betlagt hatte; wohl aber sand haufig das Gcgentheil statt, dass Genteinden in Krain um Einsuhrung der beutscheu Uutcrrichtssprachc petitionierten. Das sinb That-jachen, bcnen gegentiber sich bie hohlcn Phrascn von Untcrbriickung bcr Nation ic ctwas sonberbar ans-nehnien. Ebcnso geringe ©erechtigung habett dicsc Klageu in Bczng aus die Mittelschulen. — Jahre-laug bestanb ba8 hiestge Gymnasium mit beutscher Uutcrrichtssprachc, ohnc bass sich ouch nur cine einzige Stimme in ber Gciucindc dagegeit erhobeit' HStte, und als dasselbe zur successive,, AuflSsung ^ ccrurthcilt wnrdc, da petitionierte man bon ©cite bcr Gemeinbevertrctung einsach um bie Wicberherstcllnng bcssetben; nicht einer von ber hiesigen Gcmcinbc-oertretimg, bie, toenn auch ubetwiegenb national, doch cinsichtsvoll gcnug ist, um bie Wichtigkeit ber dentschen Sprache zn wurbigeii, verlangtc, bass um ein slovenisches Gymnasium ersncht werbc. Man war ebeii mit bent Gymnasium in ber Form, mie es bestanb, vollkominen znfrieben unb miinfchte in dieser Hinsicht teine Aenderung. Daher auch ber Verfasser jencr Correspondenz in ber „2aib. Ztg." mit ber Behauptung, „bic Majoritkit verlauge hier kein slovenisches Gymnasium", nichts als die volle Wahr-heit gesprochen hat. Eingrsendrt. Dunkfagnng. Nachdem mein seit fertiš Jahren ini Fuhe gehabtcs hestiges gichligcs liciben bet viermaliger Nnwendnng des in ber Landsd>asts-Apoiheke in Graz zu Ijnbenbcn Rheu-matismus-Aethers ganzlich behobcn ist, so siihlc id) mich angcnchm verpflichtct, bent Hcrrn Crzcuger bicses bot« trefflichen Rhenmatismns-Aclhcrs offentlich litcincn Dank abzustatten, uttb boffe, dass mit bits von ©cite des .fterrit Erzengers nicht iibel aufgenommen, rocil bnburdi gewiss einem grohen Thcile ber leibenben Mcnschheit Hilsc ge-bracht roirb. (40) 10—5 Graz am 2. Cftober 1878. Adolph Edler u. Kormos. Depot fiir Krain bci Julius v. Trnkoczy, Apvtheker ,zum goldenm Einhorn" in Laibach, Ratyausplatz Nr 4. Witterung. Laibach, 2. Miirz. Heiter unb winUg, mahiger Sitbiucst. Temperatur: morgens 7 llhr - 2 0", nachmittags 2 11 hr + 8 0° 6. (1879 + 4 4°, 1878 + 10 2“ C.) Barometer im Stei-gen, 732 48 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel bet temperatur + 3 2°, um 1 6“ iiber bent Normale. Angckommene Fremde am 1. Miirz. Hotel Stadt Wirn. Saxl, Lonzer, Hofbaner, Abeles unb Bekert, Kflte., unb Ttauth, Reisenber, Wien. — Dr. Krištof, Sanitalsrath, VIgram. — (Serbic, Opernsanger, Zirkniz. — Krickl, Privatier, mit Fran, Salzburg. — Pelz, geuertuerfei, Bir. — Muller, Fabtikant, Renischeid. Hotel Elephant. Scharps, Bankbeamter; Nehala und Neu-bauer, Kflte.; Neumullet: unb Panche, Neisende, unb Becher, Wien. - JerKe, Geistlicher, Pollanb. — Gorjanec, Caplan, St. Anton. — Geitner, k. k. Artillerie-Oberlieut., Pola. — Mauerhofer, Fabrikant, Nenmarktl. Baierischer Hof. Pischof, Agent, Graz. — Albrecht, Holz-handler, unb Vatovec, Kahhandler, Triest. — Wondra-sek, Reisenber, Linz. — Nalesso, Mechaniker, Steyr. Verstorbene. Den 29. Februar. Aloisia Silabnif, Niiherin, 19 I 9 Mon., Deutsche Gaffe Nr. 7, Lungeit- unb Darm-katarrh. — Andrea-? Pajsar, Arbeiter, 50 I., Stabtmald-strahe Nr. 4, Magcnkrcbs. D e it 1. Marz Maria Gitrnig, Stationschefswitwe, 75 I., Franz-Josessttahe Nr. 9, Altersschwiiche. 3 lit Ci v i l s p i t a le: Den 2 9. F e b r u a r. Johann War, Arbeiter, 70 I.. Marasmus. — Mathias Dolinar, Arbeiter, 70 I., Wasser-sncht Den 1. Marz. Josesa Joste, Jnwohnerin, 60 I., Exsudutam pericordiale. Gcdenktafcl iiber die am 3. Marz 1880 jtattfinbenben Lici-tationeii. 1. Zeilb, ®evjnf'id:e Real., llnterloitsch, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Berle sdie Real., Mitterborf, BG. Stein. — 1. Feilb , Mnšie’(d)c Real, Tersein, BG. ©tein. — 3. Feilb., Otonttar'sche Real., jjntniz, BG Loitsch. — 1. Feilb, ffebe'fche Real, Unlerfeeborf, BG. Loitsch. — 3 Feilb., Okorn'sd>e Real., Rosenbnd), BG Laibach. — 3. Feilb., Garbais'sche Real., Podgorica. BG. Laibach. — 1. Feilb., Klemenc'sche Real., Salloch, BG. Laibach. — 1. Feilb, Pritnc'sche Real., Jggbuij, itiy). Laibach. — 1. Feilb., Tancig'sche Steal., Obcrigg, BG. Laibach. — 1. Feilb., Jesich'sche Real , Brnnndotf, BG. Laibach. — 2. Feilb., Cernivec'fche Real., Rašico, BG. Littai. — 3. Feilb., Mi-folid’fche Real, ad Reifniz, BG. Reisniz. — 2. Feilb., Bo-fob’fdjc Real., Salovice, BG. Rndolssmert. — 2. Feilb., Hribar’fdjc Real., ©lateneg, BG. Littai. — 2. Feilb., Wolssd>e Real, Svur, BG. Rassenfuh. — 2. Feilb., Skoflane'sche Real, »d Haselbach, BG. Gurkseld. -1. Feilb., Srebernak'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. Theater. H e u t c (tmgeraber Tag): Zuin Borthcile des Herrn Robert b. B a 1 a j thy: Rolf Bernbt. Schauspicl in 5 Slctcu bon Georg zu Putlitz. jUm ModenwelV Nr. 11 voin 1. Marz 1880 unb bie „Rllstmrie Icaucajelfung" Nr. 5 bom 1. Miiiz 1880 ftnb eingetroffen unb roetbeit versendet. — Bestellnngcn aus obigc Jontnale iibernimrat' unb besorgt piinftlich Ig. v. Kleinmayr & Fed. Dambergs Buchhandlung. Weste Salon-Kohle sowic verkleinertes Brennholz-WW billigst be! (47) 18 IDeToevec (G r a bischa), RSmerstrahe Nr. 19. osthandbuch Im Vorlage von Hans Teller in Karlsbad er-schien soeben: P ■ von ^.lois Zimmer, k. k. Ober- • Postvorwalter in Karlsbad. 4. A ullage. — 160 Seiten, cleg. cart. — Pieis 1 fl. Mit Post 1 11. 5 kr. Industriollen, Bankhiiusern und grosseren Ge-Bchiiftsfirmon, die haufig mit der Post zu verkeh-ren liaben, ist das nach den neuesten Bestimmun-gen rovidierte gediegeno, liandliche Werkchen ein unentbehrlicher Behelf bei Aufgabe und Selbst-taxierung aller Postsendungen fiir In- und Aus-land. — Der schnolle Absatz dreier Aullagon spricht deutiich fiir den Wert des „Posthandbuches.“ Vorrathig bei Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach. (79) 3—1 Wiener Biirse uom 1. Miirz. flriytmiine $leal»-f«6nH. Papierrente 70-80 70 90 ilbc: Franz-Ioseph-Babn 'Saliz.K-Lubwigb.l.E Ceft. Norbweft-Babr Ziebcnbiirger Bahn LlaalSbahn, l. Em. Siibbabn i 3 Perz. . M . ■ Privstkof«. (irebitlofc........... ■KutclMel' .... I h 153 25 /74 — 88-50 141 — 118 50 10 — 102 80 102 — 97 50 106-tiO 98 85 105*50 100 25 81 75 175-25 12175 107-75 Devise«. bonbon .... Oeldsortea. Dulatcn........... 20 Franc- .... 100 b. Reich-mark S iiber........... 179 — 18 — 117*90 5 55 9 48 57-95 Ware 169 50 153-75 274 50 88 75 141 sa 119 — 101 50 102-95 102 50 98 — 106 90 99-15 100-75 82-25 122'— 10816 179-6» 18 5» 118 — 6'51* 9 49 58- — Telegraphischcr Cursbericht am 2. Marz. Papicr.Rente 70 70. — Silber-Rcnte 71 70. — Gold-Rente 86 35. — 1860cr Staats-Anlehen 128 25. — Bank--aetien 834. — Creditactien 300 75. — London 118 10. — ©iiber •—. — K. k. Munzbncaten 5 55. — 20-Francs-Sliicke 9-44,/e — 100 Reichsmark 58 —. Druck von J g. v. KI e i nmayr & Feb. Bamberg. Berleger: Ottomar Bamberg. Siir die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.