Macher TliMkt. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. — . PrSnlimrrationSxreise: . —. „ ^ 3nsertion«preisel Li»- Nr. 17. Montag, 21.Zanner 1878.—Morgen: Bincmz. ««SMVNS Mit der Post: G-nzjähr.fl.ir. ziigen bi» L Zeile» ro kr. Laibach am 21. Jänner 1878. Unsrre slovenische Tagespresse wird nicht müde, den Erfvlgen der russischen Waffen entgegen zu jubeln, und kann es in ihrer gewohnten Liebenswürdigkeit dabei nicht verwinden, uns, die wir andrer Ansicht sind, mit Koth zu bewerfen. Wer wollte darüber rechten? Sympathie und Antipathie — ob sie nun dem Einzelnen oder einem Volke gelten — sind in der Regel Sache des Geinüthes und des Geschmackes, und die Art und Weise, denselben Ausdruck zu geben, ist und bleibt Sache der — Erziehung. Wenn wir daher an dieser Stelle unseren Standpunkt bezüglich des russisch-türkischen Krieges näher^räcisieren wollen, so beabsichtigen wir damit keine Polemik mit Blättern, denen wir die Fähigkeit absprechen müssen, sich zu demselben überhaupt eniporzuarbeiten, sondern wir folgen dabei nur dem Drange jener Ritterlichkeit, welche an der einmal gewonnenen Ueberzeugung zugunsten des Schwächern festhält und sich in ihrer Prinzipientreue nicht vom schwankenden Erfolge des Tages erschüttern läßt. Ob der Kosak oben liege oder unten — dies ändert nichts an unserer Ansicht, welche in der Massenschlächterei ans der Balkan-Halbinsel einen der traurigsten Rückfälle der Menschheit, einen der beklagenswertbesten Rückschritte unseres Zeitalters erblickt und beoauert. Wo immer die rohe Faust, — wo immer das Uebergewicht der brutalen Gewalt den Ausschlag gibt und sein Gesetz diktiert, dort überall verhüllt sich der Genius der Humanität und weint über den Gräbern der Kultur und an den Trümmern der Gesittung. Dieser rohen Gewalt einen Erfolg wünschen, heißt sich mitschuldig machen am Verfalle der Rechtsordnung, welche allein die Bürgschaft des Bestandes und der gedeihlichen Entwicklung aller menschenwürdigen geistigen und materiellen Ziele und Interessen in sich schließt. Ist einmal der schützende Damm des Völkerrechtes, sei es an welcher Stelle immer, durchbrochen, — ist es dem Stärkeren gestattet, die mit dem Opfer ganzer Hekatomben erkauften Verträge nach eigener Willkür mit der Spitze der Bajonette wieder zu durchlöchern, dann wälzt sich der Strom des moralischen Verderbens ebenso unberechenbar als unaufhaltsam fort und zerstört in seinem vernichtenden Laufe sehr häufig auch jene Gefilde, die sich aus verhängnisvollem Jrrthume vielleicht deshalb geschützt glaubten, weil sie außer der Richtung des ersten Anpralles liegen. Dann kommt früher oder später die Reihe auch an den jetzt noch Fernestehenden, weil bei der Solidarität der sittlichen Interessen der gesummten Menschheit jeder Einzelne einzustehen hat für alle. Man mnthe uns nicht etwa zu, daß wir an der verlotterten Regierungswirthschast in Stambul Gefallen finden. Diese hat das Allerschlimmste reichlich verdient, weil sie auch das Schlimmste verschuldet. Aber wir können es gerechterweise nicht übersehen, daß das Volk der Osmanen in diesem ihm aufgedrungenen Kriege so viele Beweise seines Opfermuthes, seiner Vaterlandsliebe und seiner Männlichkeit gegeben hat, daß wir demselben wol ein besseres Los wünschen müssen, als das der russischen Zwingherrschaft. Es gehört in der That die ganze einseitige Naivetät unserer Nationalen dazu, um nicht zu erkennen, daß bei dieser Tragödie nur die Rollen, nur die Schauspieler gewechselt werden sollen. Man treibt eben den Teufel mit dem Belzebub aus. Die Sache aber bleibt sich gleich für das arme Volk, ob die russische Knute des Absolutis mus auf seinen Nacken niederfährt — ob der Despotismus der Sultane auf seine Kosten im Serail seine Orgien feiert; mundtodt bleibt es l>ier wie dort — der Paria unter dem Drucke einer nimmersatten, feilen, blutsaugenden Verwaltung, bereu einziges Streben und Trachten dort dem Rubel — hier dem Piaster gilt. Aber — so hören wir einwenden — die Interessen des Christenthums, welch' reicher Gewinn ür dasselbe mit jedem neuen Erfolge der russi-chen Waffen! Wir bedauern es sagen zu müssen, )aß wir diese Ansicht nicht theilen können. Wo der Treubruch vom Throne herab, wo die Felonie und der Verrath der Vasallen, — wo Aufwiegelung der Staatsbürger zur Auflehnung uud Empörung, — wo Anreizung der unlautersten Leidenschaften die Saat des Christenthums bestellen hilft, dort kann die Frucht, die daraus in die Halme schießen soll, keine segenbringende sein. Dieses heuchlerische Afterchristenthum trägt das Kainzeichen seines brudermörderischen Eigennutzes und seiner Verlogenheit mit sich, und es scheint uns wie eine gotteslästerliche Blasphemie, das Christenthum zum Deckmantel all' dieser abscheulichen Greuel herab zuwürdigen. Hat nicht selbst jener würdige Greis im Vatican, wie im profetischem Geiste in die Zukunft blickend, den Ausspruch gethan, daß er die Interessen des Christenthums besser gewahrt glaube, wenn der Halbmond über der Aja-Sofia glänze und nicht das griechische Kreuz? Schlaget doch die Blätter der Geschichte auf und suchet daselbst nach den segensvollen Früchten aller jener Kriege von den Kreuzzügen an, für. welche die Religion und das Glaubensbekenntnis den Vorwand hat leihen müssen. Und der Geivinn der nationalen Sache des Slavismus? Nun, wir glauben, daß unsere Vollblutnationalen auch in dieser Beziehung einer argen Täuschung entgegengehen. Es mag in Krain, es mag anderorts Schwärmer geben, die sich für die Utopie das Panslavismus begeistern; aber der russische Absolutismus würdigt diesen Factor nur, so lange er ihn eben zum Vorwande braucht. Das spezifische Russenthum wirft denselben über Bord, wo immer er seinen despotischen Gelüsten in den Weg läuft, wie dies die Geschichte des edelsten slavischen Volksstammes, das traurige Loos der durch Rußland niedergetretenen Polen deutlich lehrt. Dem dicken Milan, der mit seinen Serben den siegenden Russen so muthig znhilse eilt, — den Bulgaren selbst wird es schon jetzt bange vor diesem spezifischen Russenthume, und wir werden wol nicht sehr lange darauf zu warten haben, um die nationalen Schmerzensschreie der südlichen Slaven über die beglückende Herrschaft der Söhne Rnriks ertönen zn hören. Wäre es aber auch wirklich der Panfia mus, um dessen Willen Rußland Hunderltaus«, seiner Söhne in den Tod jagt, dann hätte ,k ^ österreichisch schlagende Herz doppelt Ursache, sich der Siege dieser Macht nicht zu freuen. Denn wo, wie in Oesterreich, so vieler nationaler Zündstoff uin den weiten schützenden Kaisermantel ausgebreitet liegt, dort muß jeder österreichische Patriot nur wünschen, daß der rücksichtslose Mann mit der Lunte demselben ferne bleibe, nicht aber sich nähere. Auch der deutsche Michel hätte dann einigen Grund, sich zu fragen, ob nicht auch ihm dereinst ein Plewna in der Lausitz oder in Posen erstehen könne, denn auch er kann aus der Geschichte lernen, daß es keinen Halt mehr gibt dort, wo man Willkür unbehindert walten läßt. Reichsrath. Das Abgeordnetenhaus beendete am verflossenen Freitag, den 18. Jänner, die Spezialdebatte über das Zoll- und Handelsbündnis mit Ungarn. Art. XII, welcher die bestehende österreichische Währung als gemeinsame Landeswährung erklärt und zugleich ausspricht, daß an die beiderseitigen Parlamente baldigst gleichartige Vorlagen über die Herstellung der Valuta gemacht werden sollen, wurde nach lebhafter Debatte an den Ausschuß rückgeleitet. Abg. Baron Kellersperg hatte nämlich den Wunsch ausgedrückt, es möge in den genannten Artikel eine Bestimmung ausgenommen werden, kraft welcher sowol die ungarische als die österreichische Regierung sich verpflichten, für die Dauer des nächsten Jahrzehnte-keine Staatsnoten auszugeben, und begründete diesen Wunsch damit, daß das Bankstatut diesfalls nicht präcise gefaßt sei. Aba. Plen er formulierte den Wunsch des Abg. Kellersperg als Antrag zur Verweisung des Art. XII an den Ausschuß. Dieser Antrag wurde angenommen, nachdem auch Dr. Herbst für denselben eingetreten war, nur um der unfruchtbaren Diskussion ein Ende zu machen, indem er hervorhob, daß eine Bestimmung der bemerkten Art keinesfalls ins Zoll- und Handelsbündnis gehöre, dagegen könne allen Bedenken durch eine präcisere Formulierung des Art. 110 des Bankstatuts Genüge geleistet werden. Die übrigen zehn Artikel der Vorlage wurden ohne wesentliche Aenderung angenommen. Der Handelsminister machte die interessante Mittheilung, daß die ungarische Regierung ihren auf fiskalischen Gründen beruhenden Widerstand gegen eine Ermäßigung der Posttarife aufgegeben habe und daß eine bezügliche Vereinbarung beiden Parlamenten in einigen Monaten werde vorgelegt werden. Ferner erklärte" der Minister auf eine Anfrage des Abg. Wickhoff, nur die Ueberlast drängender Geschäfte habe bisher die Vorlage eines neuen Marken-und Muster-schutzgesetzes verhindert. Ans die Tagesordnung der auf heute an-beranmten Sitzung wurde die Berathung über die an den Ausschuß rückverwiesenen Artikel VI und XII des Zoll- und Handelsbündnisses und über das Gesetz, betreffend die gemeinsamen Aktiengesellschaften, gesetzt. Morgen beginnt die Generaldebatte über den Zolltarif. Die Affaire Thierhier-Skrej-schowsky. Der tragische Ausgang des Conflictes zwischen Skrejschowsky, dem Redacteur der „Politik" in Prag, und einem dem Heransgeberconsortium dieses Älattes angehörigen Baumeister Thierhier, ist bereits telegrafisch gemeldet worden. Nachdem Thierhier in der Druckerei der „Politik" die Auslieferung des Manuskriptes eines gegen Rieger gerichteten Hetzartikels Skrejschowsky's vergebens vom Metteur-eu-pages begehrt und auf dessen Weigerung den Satz zerstört hatte, begab er sich bekanntlich in den zweiten Stock des nämlichen Hauses, in welchem Skrejschowsky wohnt, um ihn diesfalls zur Rede zu stellen. Hier geschah der unglückliche „Stiegensturz", ein allerdings noch Glicht vollkommen aufgeklärtes Seitenstück zum Prager „Fenstersturz" des Jahres 1618. Dem „N. W. Tagbl." wurde aus Prag telegrafiert: „Nach der authentischen, gerichtlich konstatierten Darstellung der Raufaffaire war Architekt Thierhier der Angreifer. Er fuhr mit geballter Faust gegen I. S. Skrejschowsky, welcher parierte, worauf Thierhier zu einem zweiten Schlage ausholte und hiebei nach rückwärts einen Schritt machte und, da er infolge seiner Betrunkenheit keinen Halt hatte, hinabstürzte. Herbeigeeilte Setzer hoben ihn auf und brachten ihn in seine Wohnung, die sich in dem Hanse selbst befindet, in dem das Unglück geschehen. Die „Narodni listy" erzählen, Dr. Rieger, Bürgermeister Skramlik, Thierhier und Redacteur Zeithammer feien abends zu einer Berathnng zusammen getreten, wie man die famose Polemik verhindern könne, und ist Thierhier als Delegat (uni ein Uhr nachts!) in die Druckerei geschickt worden, um „mittelst Machtwortes" das Erscheinen eines weiteren Artikels gegen Dr. Rieger zu „verbieten," worauf das Unglück entstand. Dies ist die Darstellung der „Politik". Das jungezechifche Blatt fügt bei, Thierhier sei bei dieser Mission von Dr. Scholz begleitet worden und dieser habe folgende Anzeige geschrieben, welche statt des Artikels abgedruckt werden sollte: „Den Hetzartikel I. S. Skrejschowsky's im Aufträge des Herausgeber-Consortiums herausgenommen. Wilhelm Thierhier, Präses." Der „Bohemia" zufolge habe aber Dr. Scholz den Thierhier nur bis zum Haufe begleitet. Ob die gerichtliche Untersuchung bereits die eigentliche Ursache des unglücklichen Sturzes ergeben hat, das ist natürlich nicht bekannt. Beim Lokalbefund stellte sich heraus, daß durch die Gewalt des Sturzes von dem Geländer des ersten Stockwerks, auf welches der Körper auffiel, zehn eiserne Stäbe abgebrochen sind. Thierhier hat zwei Kopfwunden, eine an der Schläfe, welche von den Aerzten als lebensgefährlich bezeichnet wurde, und die zweite minder schwere am Hinterhaupt. — Was den Parteiconflict betrifft, der zu dieser Katastrophe führte, so erklärt Skrejschowsky in der „Politik" ganz kurz, daß er „auf Verlangen einiger Parteimänner bis auf weiteres eine Erwiderung auf den letzten Artikel des „Po-krok" unterlasse." Es heißt ferner, daß er sich von dem Eigenthümer-Consortium losmachen und die „Politik" sammt dem Haus und der Druckerei Meder zurückkaufen will. Das dürfte aber doch noch von einigen Vorbedingungen abhängen. Skrejschowsky's Mitarbeiter sollen einen öffentlichen Protest gegen die Einmischung der Eigenthümer der „Politik" in die Redaction des Blattes beabsichtigen. Vor allem handelt es sich aber um das Ergebnis der gerichtlichen Untersuchung, und diese scheint sich für Skrejschowsky ziemlich ernst gestalten zu wollen, denn gleich nach seinem ersten Verhör ist er heute — in Verwahrungshaft genommen worden. Dr. Rieger und Bürgermeister Skramlik, welche gleich nach dem Unglücksfall um 2 Uhr nachts auf dem Thatorte anwesend waren, wurden heute gleichfalls längere Zeit veriwmmeu. Die Untersuchung gegen Skrejschowsky wird auf Grund des vom Staatsanwalt gestellten Antrages wegen Mordversuch geführt. Vom Kriegsschauplätze. Die Türken haben Adrianopel geräumt, wie allgemein geglaubt wird, mehr aus politischen als militärischen Gründen, uud die Russen dürften sich augenblicklich bereits im Besitze dieses wichtigen Puuktes befinden, der schon mehr als einmal verhängnisvolle Entscheidungen gesehen hat. Der Friedensschluß um jede» Preis kann allein dieses Aufgeben des letzten strategischen Stützpunktes erklären. Die türkische Armee hat sich auf den Positionen von Tschataldscha, sechs Meilen nordwestlich von Konstantinopel, zurückgezogen. Wie die „Pol. Korr." aus Belgrad meldet, hat der Archimandrit Ducic, welcher den rechten Flügel der Javor-Armee befehligt, am 19. d. sämmtliche Dörfer bis Nova-Varosch besetzt. Tagsdarauf ist die serbische Reserve-Artillerie gegen Mitrowiza, Novi-Bazar und Prischtina abmarschiert. Oberst Horvatovic hat ein selbständiges Kommando erhalten. In Erze rum ist mit der Abreise Mukhtar Pascha's die letzte Hoffnung auf eine einigermaßen thatkräftige Verteidigung geschwunden. Der gegenwärtige Kommandant der Festung macht keinen Anspruch darauf, Soldat zu fein, und verbringt seine Zeit meist mit Beten und Koraulesen. Uebrigens ist die armenische Hauptstadt nur noch ein großes Siechenhaus, in welchem täglich Hunderte von Kriegern ihren letzten Gang antreten. Der Typhus wüthet unter der armen, von schneidender Kälte durchschauerten, schlecht gekleideten und genährten Besatzung. Am 28. Dezember 1877, an welchem der Korrespondent der „Daily News", der diese Details berichtet, Erzerum verlassen hat, war Mehl nur noch für elf Tage, aber uugemah-lenes Getreide für drei bis vier Monate vorhanden, denn die Mühlen in den umliegenden Dörfern waren fast alle vom Feinde besetzt, uud was das Schlimmste ist, das Feuerungsmaterial ging zur Neige. Alle Verbindung zwischen Trapezunt und Erzerum ist abgeschnitten, und wenn Erzerum fällt, so wird kaum ein türkischer Soldat in Kleinasien übrig bleiben. Tagesneuigkeiten. — Mord auf der See. Der Grazer „Tagespost" wird aus Ragusa, 19. Immer, gemeldet: Vier Tage lang fand hier unter Vorsitz des Landes-gerichtsrathes Valentic eine in italienischer, zum-theil anch in französischer, spanischer und illyrischer Sprache durchgeführte Schwurgerichtsverhandlung statt. Der Angeklagte, Johann Sriea, der zweite Kapitän deS auf einer Reise von England nach Buenos Ayres befindlichen österreichischen Handelsschiffes „Ein,na", hat den ersten Kapitän dieses Schiffes, Baltassar Pitarevic, nächst der Insel Madeira am 7. April 1877 ermordet. Sriea wurde zum Tode durch den Strang verurtheilt. Acht Matrosen, darunter zwei Negern, einem Mexikaner und zwei Frauzosen, welche seinerzeit ein vom Angeklagten verfaßtes Protokoll unterfertigten, in welchem sie erklärten, daß der Kapitän eines natürlichen Todes gestorben sei, wurde vom Staatsanwalt Fabrovie die Mitschuld am Morde zur Last gelegt. Sie sind jedoch freigesprochen worden. Dieser Fall ist bis jetzt der einzige dieser Art, welcher sich auf einem österreichischen Schiffe ereignet hat. — Stilprobe. Von verläßlicher Seite wird folgender heitere Auszug aus den amtlichen Berichten eines Katastral-Schätznngskommissärs übermittelt: „. . . Nicht nur die Resultate der 183>>jäh-rigen Katastralkommission, sondern auch der mühsame und mit Behutsamkeit vou Haus zu Haus gesammelte Viehstand steht hier dem Ange vorbereitet. — Das Federvieh ist eine bloße Nebenqnelle der Weiber, daher nicht besonders ausgedehnt. — Die unbrauchbaren nnd älter gewordenen Theile des Rindviehes werden zur Deckung des häuslichen Nahrungsbedarfes geschlachtet. — Die Schafe geben nebstbei die zu Loden nnd Kleidung umgewandelte Wolle, und die Schweine auch Fett und einen Vorrath geräucherten Fleisches. — Die Gärten haben aus Mangel an Kenntnissen keine Obsterzengnug und auch schlecht einwirkende Fröste, sind aber eines guten Grasfutters fähig. — Höchstens Griecherln und hart gennßbare Aepfel dienen dem Unterthan zur Labung. — Die Wiesen der Gemeindeklasse amal-gamieren sich mit den vorhergehenden ganz. —> Mit Einschluß der hier vou den Fuhrleuten hinterlaffenen animalischen Excrcmente ist der Düngervorrath in die Angeu springend, so daß eine vollständige Ueber-düngnng stattfiudet. — Hier kommen einige sehr betagte Gebäude vor, welche auf die ehemals bestandene graue Vorzeit schließe» lassen — Das Thal schließt bis zur Einöde, wo der Reiz aller Natur verschwunden zu sein scheint. — Die Wiesen haben eine tiefgründige, mit Walderde überzogene Bodenbeschaffenheit und eine genußbare Dichtigkeit. — Die animalischen Exeremeute werden in dieser Gemeinde besonders raffiniert, so daß selbe subtiler und geschmackvoller auf die Früchte einwirken. — Die Obstsorten dagegen sind schlecht, werden von der Umgegend verschmäht und nur vou Schweinen und Eigenthümern verzehrt — Die Pomologie befindet sich daher in einer änßerst traurigen Lage. Das Hornvieh wird hier durchgehends von den Besitzern selbst erzeugt. — Die Nahruugsweise besteht iu dreimal wöchentlich geselchtem Fleische. Die von den Schafen genossene Wolle der waldigen Gebirgsbanern wird an die flachen Landbewohner abgesetzt. — Am Fnße der Alpen ist ein schönes, von Ost, Süd, West und Nord eingeschlossenes Rondean. — Da in dieser Gebirgsgegend das Erdreich durch Regengüsse öfter absitzt, so muß eine Auftragung auf den Rücken der Unterthailen stattfinden." Lokal- und ProvinM-Angeletzenheiten. — (Die Ergänzungswahle u für die Handels- uud Gewerbekammer) werden in den letzten zwei Tagen dieses Monats vorgenommen werden. An Stelle der austretenden Kammermitglieder sind in die Handelssection 5 und in die Gewerbeseetion 7 (Großindustrie 3, Moutangewcrbe 1, übrige Gewerbe 3) Mitglieder zu wählen. Wir halten es für angemessen, bei diesem Anlasse nach dem Handelskammergesetze und der Wahlordnung die wichtigsten, die Wahl betreffenden Bestimmungen hier zusammenzustellen: Für die Handelssection sind wahlberechtigt: Banquiers, Wechsler, Handelsleute, Spediteure, Niederlagshälter, Handelsagenten, Kredit- und Versicherungsanstalten, Apotheker. Eisenbahn-, Schiffahrts- und andere Transport-Unter-nehmungen, wenn von einer solchen Unternehmung in der Stadt Laibach ein jährlicher Erwerbsteuerbetrag von mindestens 10 fl. 50 kr., in den übrigen Ortschaften von mindestens 8 fl. 40 kr. ohne Zuschlag entrichtet wird. Für die erste Abtheilung der Gewerbeseetion (Großiudustrie) sind wahlberechtigt: Hütten- und Hammerwerksbesitzer, Fabrikanten, Baugewerbe und alle anderen Gewerbetreibenden, die von ihrer Unternehmung eine jährliche Erwerbstener von mindestens >00 fl. ohne Zuschlag entrichten; für die zweiteAblheilung (Montangewcrbe) dieser Section jene Bcrgbantreibenden, welche jährlich eine Mafsen-gebür von mindestens 4 fl. entrichten, und für die dritte Abtheilung alle Gewerbetreibenden und Fabrikanten, die für die Abtheilnng der Großindustrie nicht wahlberechtigt sind; ferner die für die Handelssection nicht wahlberechtigten Handeltreibenden, die eine jährliche Erwerbstener von 4 fl. 2«> kr. ohne Zuschlag entrichten. Der iu mehreren Wahlkörpern Wahlberechtigte kann nur in einem derselben sein Wahlrecht ausüben. Gesellschaften, Vereine, Gemeinden, Gewerkschaften und andere Cor- poratiouen, Genossenschaften nnd derlei Collectiv-Personen besitzen nur eine Stimme, die von dem gesetzlichen Vertreter derselben abgegeben wird. Das Wahlrecht der Frauen und der unter Vormundschaft oder Knratel steheuden Personen wird durch deren Geschäftsleiter ausgeübt; in sonstigen Fällen darf ein Wahlrecht durch Bevollmächtigte nicht ausgeübt werden. Kandidaten für die Handels- und Gewerbe-kammer müssen österreichische Staatsbürger, 30 Jahre alt, bereits durch drei Jahre im Besitze des activen Wahlrechtes gewesen sein und ihren ständigen Wohnsitz im Kammerbezirke haben. Jene Personen, die von -er Ausübung des activen und passiven Wahlrechtes in der Gemeinde ausgeschlossen sind, sind cs auch für die Kammerwahlen Der Wahlact wird öffentlich vorgenommen, nach dem Willen des Wahlberechtigten entweder dnrch mündliche Abstimmung oder durch persönliche Abgabe des ausgefüllten nnd vom Wähler unterschriebenen Stimmzettels vor der Wahlkom-mifsiou, auch durch Einsendung des vom Wähler unterschriebenen Stimmzettels. Die Wahlkommission entscheidet über die Giltigkeit der Wahlzettel. Jeder Wahlkörper Wählt selbständig, bei gleicher Stimmenzahl entscheidet das Los. Eingaben an die Wahlkommission tragen die Adresse: „An die Wahlkommission für die Handels- und Gewerbekammer in Laibach" ; dieselben genießen, verseheil mit dem Beisatze „in Wahlangelegenheiten" die Portofreiheit. Die Wahltage sind folgende: für die Handelsfection, Großindustrie und Montangewerbe der 30., für die übrigen Gewerbe der 31. Jänner l, I Die aus-gefiillteu und vom Wähler unterschriebenen Stimmzettel haben spätestens bis 31- d. M. bei der Wahl-kommissiou in Laibach einzulaugen; nach dem 31. d. eiulangende Stimmzettel werden nicht berücksichtigt. Die Wahlkommission drückt in der diesbezüglichen, in der „Laib. Ztg." veröffentlichten Kundmachung den Wunsch aus, daß die Wahlberechtigten an diesen Wahlen recht lebhaften Antheil nehmen mögen. — Versuche mit dem Telephon. Am Freitag den 18. d. M. wurden im hiesigen Stationsgebäude der Kronprinz Rudolfsbahn in Gegenwart der Stationsbeamten und des hiesigen Uhrmachers und Optikers Herrn Nikolaus Rudholzer mit zwei von letzterem zur Disposition gestellten Telephons zwischen den Rudolfsbahnstationen Laibach und Viz-marje Versuche angestellt, die vom günstigsten Erfolge begleitet waren. Gesang und Sprache waren ohne Anstrengung deutlich vernehmbar, es konnten telegrafische Depeschen, welche auf der zu diesen Versuchen benützten Morseeliuie gespielt wurden, ganz deutlich mitgelesen werden; eine Störung der Fortpflanzung der Sprache trat nicht ein. — (Vom Eislauf am „Kern.") Gestern, insbesondere in den Stunden von 10 bis 1 Uhr mittags, ging es auf der Eisbahn wieder recht lebendig zu, Freunde des Eissportes fanden sich aus allen Bevölkerungskreisen zahlreich ein, die Regiments-Musikkapelle erhöhte das winterliche Vergnügen dnrch Vortrag lustiger Piecen, die junge Welt setzte wieder eine Quadrille in Szene. — (Aus dem Vereiuslebeu.) Heute abends findet in den Kasino-Restaurations-Lokalitä-ten die Generalversammlung des hiesigen Turnvereins statt. — Die freiwillige Feuerwehr veranstaltet in den Saallokalitäten der alten Schießstätte ein Tanzkränzchen. — Die Gründungs-Comitemit-glieder des Vereines „Edelweiß" und mehrere Freunde des Gebirgs- und Alpenlebens versammelten sich Samstag den 19. d.M. abends im Gasthanse „zur Sonne." Der Provisorische Comitevorstand theilte mit, daß die an, vorletzten Samstag entworfenen Vereinsstatuten der krainifchen Landesregierung zur Genehmigung vorgelegt wurden. Die Gesellschaft beschäftigte sich mit Besprechungen über die demnächst nach Constituiermig dieses Vereines vorzunehmenden Wahlen der Functionäre. Nach Abschluß des geschäftlichen Theiles wurden heitere Lieder des Steirer, Kärntner, Tiroler und Salzburger Landes auf die Tagesordnung gesetzt und verlief der Probe-Abend in gemüthlichfter Weise. — (Personalnachricht.) Dem hiesigen Hausbesitzer Herrn Karl Lachainer wurde das Tragen des ihm verliehenen Ordenskreuzes „vom heiligen Grabe" bewilligt. — (Ein Dachbodenfeuer) brach gestern früh um 4 Uhr im Hanse Nr. 4, Theatergasse, beim „Weißen Wolf" aus. Die Hausbewohner waren bei dem Löschen des auf dem Dachboden anfgefchich-teten Torfes rechtzeitig beschäftigt und die erschienenen Feuerwehr fand nicht mehr Anlaß zum Einschreiten. Es seieu uns zwei Fragen erlaubt: Wann endlich wird die Zeit kommen, wo feuergefährliche Stoffe und Sachen nicht mehr auf Dachböden untergebracht werden? Wurde die vor kurzem von uns angeregte Dachbodenrevision bereits vorgenommen? — (S t i f t u n g s g e u u ß.) Bewerber um die erledigte Mathias und Friedrich Kastellitz'sche Studeu-tenstistnng haben ihre Gesuche bis 12. Februar l. I. bei der krainischen Landesregierung zu überreiche». — (Für Schulzwecke in Kraiu pro 1878) hat der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses den Gesammtbetrag von 102,600 fl. eingestellt, und zwar für Gymnasien 78,600 fl. und für Realschulen 24,000 fl. — (Faschingschronik.) Die Mitglieder des hiesigen Kasinovereines sind von den günstigen Resultaten des am Samstag den 19. d. M. stattgefundenen zweiten Gesellschaftsabends vollkommen befriedigt, mehr als 200 Gäste nahmen an der mit werthvollen Gewinsten ansgestatteten Tombola theil, in den Reihen der Quadrille bewegten sich 50 Paare. Die Mehrzahl der Gäste verließ erst gegen 4 Uhr morgens die Vereinslokalitäten. — Bei dem am vorigen Samstag veranstalteten Buchdrucker-Kränzchen ging es recht gemächlich zu, der Glassalon der Kasinorestauration strahlte im hehren Glanze, das lebensgroße Bild Gutenbergs war inmitte lebender Gesträuche, Bäume und Blumen aufgestellt, die Saalwände trugen entsprechende Embleme und Decoration. Die in den hiesigen Buchdruckereieu (Kleiumayr k Bamberg, Kovac L Klein, Millitz, Blasnik und Närodna Tis-ktirna) angestellten Typographen fanden sich zahlreich ein, unter den geladenen Gästen auch mehrere Redacteure, Correctoreu und Factoreu. An der Quadrille nahmen 30 Paare theil. Tanzmeister Doix leitete die Tänze. Die von hochgradiger Tanzlust belebte Gesellschaft trennte sich erst in gestriger sechster Morgenstunde Nachdem der seinerzeit beliebte „sechsschrittige" Walzer wieder zu Ehren gelangt, gibt der genannte Tanzmeister auf besonderes Verlangen im Verlaufe des Faschings an Mittwochen und Freitagen von 8 bis 9 Uhr abends in seiner Tanzfchnle, Florianigasse 32, Unterricht in diesem Tanze. — (Vom Vieh markte.) Durch sämmt-liche Verzehrungssteuerlinien Laibachs wurden heute niehr als 2000 Stück Rinder — Stiere, Ochsen, Kühe, Kalbinnen und Kälber — auf den Marktplatz aufgetrieben, darunter weuig gut genährtes Vieh, viele alte, magere Kühe, deren Preis von 30 bis 120 fl An Roßvieh dürften 400 Stück aufgetrieben worden sein, darunter eben auch alte, in minderem Werthe stehende Thiere; Preise von 7.'> bis > 50 fl., wenige einzelne Stücke 300 fl., Fohlen 40 bis 1<»' fl. — (Eine Bezirkswundarztenstelle) ist in Pölland zu besetzen. Bewerber haben ihre Gesuche bis 24. Februar l. I. bei der Bezirkshauptmannschaft Krainbnrg zn überreicheil. — (Glü ckwnn s ch ad re s s e.) Die Gemeindevertretung von Pettau übersandte dem Herrn Oberlandesgerichtspräsidenten Ritter v. Waser in Graz, ihrem Ehrenbürger, aus Anlaß der kaiserlichen Berufung dieses hochgeachteten Justizmannes in das Herrenhaus des Reichsrathes eine Glückivnnschadresse. (Ans der Bühnenwelt.) Die Theater-gesellschaft Löcs aus Warasdin gab am >6 d. M. in Cilli eine einzige Gastvorstellung. Wegen Mangels eines Orchesters können dort Operetteir-vorstellungen nicht gegeben werden. An den Grazer Bühnen finden im Verlaufe dieses und des kom- menden Monats Gastspiele hervorragender Bühnengrößen statt. — Herrn Friese's Gastspiel in Marburg registrierte günstigen Erfolg; minder günstig lantet das Urtheil der Kritik über Fran Friese. Mit den „Hansier"-Vorstellungen der kleinen Dora ist der Reccnsent der „Marbnrger Ztg." nicht einverstanden, er vernrtheilt, wie auch wir es vor zwei Jahren gethan, die frühzeitige Verwendung dieses Kindes aus der Bühne des schnöden MammonS wegen. — (Landschaftliches Theater.) Herr Josef Kraft, Schauspieler vom Josefstädter Theater in Wien, präsentierte sich vorgestern auf unserer Bühne als Heldenspieler. Herr Kraft zählt zu den bühnengewandten, routinierten Schauspielern, er führte uns den „Karl v. Moor" in Schillers „Räuber" in anständigster Form vor; wohldurchdachte Rollenauffassung. deutliche Sprache, richtige Betonung, lebhaftes Spiel sind dem Debütanten eigen. Herr Kraft besitzt einen Stimmfond, der infolge vieljähriger Arbeit im Dienste der Musen bereits stark in Anspruch genommen wurde. Die vorgestern in den ersten drei Acten zu Gehör gebrachte hochgradige Extase ließ im vierten Acte eine Heiserkeit eintreten. Im fünften Acte brillierte der geschätzte Debütant und erbrachte den Nachweis, daß ihm höhere Befähigung innewohut. Das schwach besuchte HauS zeichnete die gute Darstellung des „Karl v. Moor" wiederholt mit lauten Beifallsbezeigungen aus. Herr Leuthold brachte die schwierige Rolle des „Franz v. Moor" zur schönsten Geltung. Die Darstellung im ersten Acte hielt Herr Leuthold zu gemüthlich, er zeigte sich als guter Sohn des besten Vaters, während „Franz v. Moor" vom Scheitel bis zur Fußsohle den Teufel im Herzen trägt; in den übrigen vier Acten war Herr Leuthold seiner Rolle vollständig Herr, die Auffassung derselben war eine ganz eorreete. Die Szenen mit „Maximilian v. Moor", mit „Amalia", mit „Hermann" und mit „Daniel", brachten dem gediegenen Schauspieler stürmischen Beifall und Hervorrufe. Zu den Glanzpunkten der vorgestrigen Vorstellung gehört die große Szene des „Franz v. Moor" im vierten und die Szene desselben mit „Karl v. Moor" im fünften Acte. Die Wirkungen der eminenten Darstellung können als überwältigende bezeichnet werden. Fräulein Anselm empfing für die vorzügliche Ausführung der Rolle der „Gräfin Amalia" wohlverdiente Auszeichnung, Sprache und Spiel in den Szenen mit „Franz" und „Karl v. Moor" ließen nichts zu wünschen übrig; groß zeigte sich Frl. Anselm im vierten Acte in der Szene mit „Franz v. Moor". Herr Weleba überraschte das Haus mit der ganz guten Darstellung des „Grafen Maximilian v. Moor". Herr Hellwig hatte als „Kosinskh" seinen schönsten Tag, er spielte den Räuberkandidaten mit Feuer und wies nach, daß er Gutes, Beifall Verdienendes leisten kann. Herr Mailler (Hermann) bewährte sich Heuer auch als recht gut verwendbarer Schauspieler, das Publikum zeichnete auch dessen Rollenleistung beifällig aus. Herr Ströhl als „Schweizer", Herr Laska als Magistrats-deputierter", Herr Karl als „Roller", Herr Anders als „Daniel" traten hervorragend ein, überhaupt verlief die Darstellung von Schillers erstem dramatischen Bühnenwerk „Die Räuber" recht klappend. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der ultramontane Verein in Bozen wurde wegen „anstößiger Anslassnngen gegen Gesetze und Regierung" aufgelöst. — Am Sterbetage des Königs Victor Emannel fand auf jenen Bühnen in Triest, auf welchen italienische Schauspieler und Sänger engagiert sind, Vorstellungen nicht statt, und einige Skandalmacher versuchten die Sitzung des Gemeinderathes zu stören. Die „Triester Ztg." nimmt die Bevölkerung Triests gegen unpatriotische Anwürfe in Schntz und bemerkt, Triest sei. obwol dort 12,OM ^ Italiener leben, eine gut österreichisch gesinnte Stadt. — In Klagenfnrt soll an Stelle der projektierten zweiten Volksküche ein unter klerikaler Aufsicht ! stehendes „Studenten-Patronat" errichtet werden. — In Klagenfurt starb am 19. d. der Domherr und Stadtpfarrer I. Raupl im 72. Lebensjahre. — In St. Veit (Kärnten) wurde am 17. d. bei einer Temperatur von ein Grad ein vollständig ausgebildeter Schmetterling gefangen. — In Klagenfurt und Cilli fanden in den Abendstunden bei prächtiger Beleuchtung nnt elektrischem Lichte, buntfärbigen Lampions und Lämpchen Eisfeste statt, die ein reizendes Schauspiel boten — Der Kommunalverein in Graz zählt 180 Mitglieder; in seiner letzten Versammlung uahm derselbe eine Resolution an, nach deren Inhalt die Regierung ersucht wird, in Graz und in den übrigen Landestheilen der Steierniark Nothstandsbanten ausführen zu lassen. — Der Männergesangsverein in Cilli verrechnete im Jahre 1877 1471 fl. Einnahmen und 999 fl. Ausgaben; das Vereinsinventar hat einen Werth von 2000 fl. — Am 3. d M. wurde zu Kufstein in Tirol die neu errichtete Sparkasse eröffnet. — (Ein epochemachendes literarisches Unternehmen), welches gleich nach seinem ersten Erscheinen binnen wenigen Monaten den Stand von 41,500 Abonnenten erreichte und den sehr seltenen Fall bietet, daß durch dasselbe wirklich einem tatsächlichen und nicht nur vorgeblichen Bedürfnisse des Publikums entsprochen wird, ist die bei Hermann Schünlein in Stuttgart erscheinende „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens", welche vor kurzem ihren zweiten Jahrgang 1878 begann. Dieselbe erscheint jährlich in 13 vier-wöchentlichen Bänden, deren jeder 16 bis 18 Bogen oder 256 bis 288 Seiten umfaßt und doch nur den für einen solch ansehnlichen Band sast unglaublich billigen Betrag von 50 Pfennig, sage 50 Pfennig kostet! Die Verlagsbuchhandlung hat mit diesem Unternehmen einen vielverheißenden Schritt auf dem Wege zur Reform der gegenwärtigen, abnorm hohen Bücherpreife gethan, welches Vorgehen gewiß allgemein um so mehr mit Freude begrüßt wird, als alle Welt in Deutschland unter dem berührten Mißstande leidet. Die „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens" bietet die neuesten belletristischen Erzeugnisse unserer hervorragendsten Schriftsteller, in Verbindung mit trefflichen Beiträgen aus allen Gebieten des Wissens, und zwar in der bequemen handlichen Buchform, welche die Einreihung iu jede Privatbibliothek gestattet, und zu einem thatsächlich fast unglaublich billigen Preise, welcher die Anschaffung den allerweitesten Kreisen des Volkes ermöglicht. Statt vier bis fünf Mark pro Romanband kostet der Band dieser Bibliothek nur 50 Pfennig, also nur den achten bis zehnten Theil des elfteren Preises. Auch der wenigst Bemittelte ist also leicht im stande, durch Subscriptiou auf dieses Werk, sich im Lause einiger Jahre in den B^itz einer großen Anzahl von Bänden zu setzen, welche einen reichen Schatz der Unterhaltung nnd des Wissens bieten werden. Bestellungen auf diese neueste Erscheinung des Büchertisches besorgt die hiesige Buchhandlung von Kleinmayr L Bamberg. — (Schonet eure Augen!) Unter dieser Devise veröffentlicht Herr R. von Dotzaner im „Prager Abendblatte" folgende Mahnung: „Bon Spitzenklöpplerinnen uud in Werkstätten werden bei Abendarbeiten weiße, mit Wasser gefüllte Glaskugeln verwendet, um einen verstärkten Lichtschein zu erzielen. Dieser erhöhte weiße Lichtschein wirkt auf die Augen jedoch schädlich ein, während alle mit farbigen, besonders mit grünen Flüssigkeiten gefüllte Glaskugeln einen wohlthueudeu Schein verbreiten. Eine derartige grüne Flüssigkeit wird mit geringen Kosten bereitet: Man löst ein Stückchen Kupfer in Scheidewasser auf und fetzt davon dem in der Kugel befindlichen Wasser so viel zu, bis dasselbe genügend — lichtgrün — gefärbt ist. Diese gefärbte Flüssigkeit Kraucht nicht erneuert zu werdeu. Die Kugel ist weniger dem Zufrieren ausgesetzt, als wenn sie nur mit reinem Wasser gefüllt ist. Die Gemeinde-vertretuugeu und Volkssrennde werden ersucht, diese Anleitung zur Schonung der Augen zn verbreiten. Apotheker und Kanfleute könnten diese Kupferlösung zu dem billigsten Preise zum Verkaufe einführen." Witterung. Laibach, 21. Jänner. Morgens dichter Nebel, Höhenrcif, dann heiter; sehr schwacher O. Temperatur: morgens 7 Uhr — 14 6°, nachmittags 2 Uhr - 5 9° 6. (1877 -s- 0 3°; 187Ü -j- 2 9°6.) Barometer im Fallen, 747 21 mm. Das vorgestrige Tages-mittel der Temperatur — 9 4», das gestrige — 10 5°; beziehungsweise um 7 4° und 8 5° nnter dem Normale. Verstorbene. D e n 18. I än n e r. Friedrich Wildaner, Brauer, 43 I-, Zivilspital, Hirnhautentzündung. — Maria Tschu-den, Inwohnerin, 67 I, Zivilspital, Lungentuberkulose. — Franz Strell, MeblhändlerSkind, 6 Mon. 15 Tage, Rain Nr. 4, Fraisen. Den 1 S. Iä » ner Ursula Mordar, pens. k. k. Be-zirkshauptmannsgattin, 63 I., Alter Markt Nr. 9, Schlagflnß. Angekomlncne Fremde am 20. Jänner. Hotel Stadt Wien. Leitner, Hampel, Schwarz, Schleßinger und Barth, Kflte., nnd Nenmannn, Wien. — Fröhlich, Handelsmann, und Heinrich, Karlstadt. — Untcrkrcuter, Lehrer, Malborghetto. — Haini, Pest. — Pollak, Kfm., Triest. — Malli Leopold, Haudelsm., und Malli Peter, Neumarktl. — Muhr, Buchdrucker, Villach. — Stern, Kfm., Agram. — Czakathnrner, Reis., Czakathnrn. — Baron, Kfm, Kanischa. Hotel Elefant. Schneemann, Blaschke, Salzer und Frei' siuger, Kflte., und Westen, Wien. - Prasniker, Gutsbesitzer, Wien. — Rothschild, Ksm., Kanischa. — Bresin-ger, Besitzer, Gonobiz. — Biller und Schwarz, Graz. — Malli, Deu uud Pollak, Neumarktl. — Glücklich, Reisender, Prag. — JuZna, Handelsm., Rakek. — Schwarz Josefa, Kaufmannsgattin, Villach. — Schmanz, Laufen. Baierischer Hof. JvaiM, Istrien. — Tosich, Handelsm., und Pauli«!, Triest. — Schuster, Weißgerber, Stein.— Pauluzya, Besitzer, Romano. — Resti, Sagrado. — Horn, Wirth, St. Jakob- — Walker, Bleiberg. Lebensmittel-Preise in Laibach am 19. Jänner. Weizen 9 fl. 59 kr., Korn 6 fl. 40 kr., Gerste 5 fl. 91 kr., Hafer 3 fl. 41 kr., Buchweizen 6 fl. 34 kr., Hirse 5 fl. 85 kr., Kukurutz 6 fl. 80 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 94 kr , Schweinfett 80 kr., Speck, frischer 66 kr., geselchter 72 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm: Eier 3 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 52 kr., Kalbfleisch 54 kr., Schweinfleisch 52 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 15 kr., Stroh 1 fl. 88 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C -Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 23. Jänner 1878 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Treven'sche Real., Godovi?, BG. Jdria. — 3. Feilb., Lamprecht'sche Real., Sairach, BG. Jdria. — 3. Feilb., KamenZek'sche Real., Schwarzenberg. BG. Jdria. - 3. Feilb., Riesel'sche Real., Gutendorf, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb, Cesar'sche Real., Prekna, BG. Rudolfswerth. — 1. Feilb., Zupankik'sche Real., Grintouz, BG. Teisenberg. — I. Feilb., KlemeuMsche Real., Za-brekve, BG. Lack. — 1. Feilb., Starasinik'sche Real., Kra-sinze, «G. Möttling. - 1. Feilb., Rezek'sche Real. Bo-janSdorf, BG. Möttling. — I. Feilb., Ropret'sche Real., Michelstetten, BG. Krainburg. - 1. Feilb., Rnpert'sche Real., Strahomer, BG. Laibach. — 2. Feilb., KnmZ'sche Real., Brest, BG. Laibach. Telegramm. Konstantinopel, 20. Jänner. Die türkischen Delegierten wurden vorgestern in Hermanli von einem russischen General abgeholt und ins Hauptquartier geleitet. Man glaubt, dieselben werden alles aufbieten behufs Einstellung der Feindseligkeiten. Die Flucht der Bevölkerung hieher vor der Invasion nimmt kolossale Dimensionen an. Mehe-med Ali ist mit der Besatzung Adrianopels gegen Kirkilissa abmarschiert. Vor dem Abzug wurden sämmtliche Vorräthe verbrannt, das Munitionsdepot gesprengt. ________ Großer Ausverkauf von Resten, so auch billigster Verkauf des gut sortierten Warenlagers bei (17) 13—4 Laibach, Rathausplatz Nr. 7. Die Wiese „Brühl" (Prula) «>>»-- wird am 24. d. M. verkauft. Näheres bei Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zn möglichst billigem Preise empfiehlt 0. il. HiMiann, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird WSsche genau »ach Maß und Wunsch ,p-rt Ualeraeli»,«,,,,«. Alsöld-Bahn........... Donan-Damplschift. Slilabeth-Westbahn . FerdinandS-Nordb. . Franz.Joseph.Bahn. Galiz. Karl-Lubwigb. Lemberg - Lzernowitz -Lloyd-GeseÜschast . . Geld «L7S 67 — 7<-«b SS«- -IV8S0 ItLLL liü'So IS«"!S ««'« 7L-S5 7,— 78 — I0L5V 77 — 8«»» iüSS« 81!«-- N4 — SSI— t>-4'SU ISSL irs'-o L44 5 liu-LV S8j — Ware 8« 75 77' 785V 7S-LV »i»-80 «ir- HL»» SS«-— ISS — 1990 lSV — r>tS->ri — 88»-— Nordwestbahn ... RlldolsS-Bahn ... ktaaisbahn .... Südbahn............. Ung. Nordostbahn . 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Druck von Jg. v. K1 einmahr L Fed. Baiuber g. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.