Redaction und Expedition: Bahuhosgasse Nr. 15. Pränumerationsv'. eile^ ZU)». 10^ Kur riaibaL: Sanzj. fl. 8-«; ZllsteLinZinsHaiiSrrlli.SSkr. Jnsertionspreise: Ein- »!it der Post - Ganzjiihr. fl. 12. Dienstaa,Juni 1878. — Morgen: Bonifacins. 11. ^ahrq " zeigen bis s Zeilen L» kr. ^ >' Das zweite Attentat auf Kaiser Wilhelm. Die Schreckensnachricht aus Berlin hat momentan das Interesse an allen politischen Fragen in den Hintergrund gedrängt. In einem Zeitraum von drei Wochen wiederholt sich der frevel-haste Angriff auf das Leben des greisen, von seinem Volke verehrten Monarchen. Und es ist abermals ein Socialdemokrat, der mit kalter Ueberlegung zur Mordwaffe greist und eine That verübt, welche nichts anderes zu bedeuten scheint, als die Einleitung zu gewaltsamem Umsturz des Bestehenden, zur Wiederholung gallischer Revolutionsszenen ans deutschem Erde. Wir wollen zwar mit unferm Ur-thcil noch zurückhalten, so lange nicht alle begleitenden Umstände der unheilvollen That aufgeklärt sind, aber daß die reactionären Parteien diesen Anlaß mit Begierde ergreifen werden, um den Liberalismus und den „Kulturkampf" für alles socialdemokratische Uebel verantwortlich zu machen, läßt sich denken; daß sie am Hose geneigtere Ohren finden werden als je, ist ^ nicht unwahrscheinlich, und so lassen sich denn die politischen Folgen des unheilvollen Ereignisses noch gar nicht übersehen. Im Folgenden stellen wir zur Ergänzung der gestrigen Telegramme die weiteren, in den Wiener Blättern vorliegenden telegrafischen Nachrichten zusammen: Berlin, 2. Juni, 2 Uhr 45 Min. Ich saß eben im Cafe Bauer „unter den Linden", als ein großer Tnmnlt entstand. Im selben Momente — es war genau 2 Uhr nachmittags — wurden auf den Kaiser, der eben in der Ausfahrt begriffen war, von der linken Seite aus einem Fenster des zweiten Stockes zwei Schüsse abgefeuert; im nächsten Momente schon snhr der Wagen mit dem an der Schläfe verwundeten Kaiser unter furchtbarer Erregung des Volkes ins Palais zurück. Mehrere Männer trugen den ohnmächtig gewordenen Kaiser hinein. Leibarzt Lauer tras sofort daselbst ein. Der Kaiser ist anch am Halse verwundet. Der Thäter erschoß sich selbst. — 3 Uhr 10 Min. Das Befinden des Kaisers ist sehr besorgniserregend Der Attentäter, ein Dr. Nobiling, Hilssbeamter im landwirtschaftlichen Ministerium, schoß sich mit seinem Gewehre, einer Schrotflinte, in den Mund. Der Kaiser ist zwar nur mit Schrot, aber schwer verwundet. — 5 Uhr 17 Miu. Folgendes sind verbürgte Details über das Attentat: Der Kaiser unternahm um 2 Uhr seine gewohnte Ausfahrt. Als er vor dem Hause „unter den Linden" Nr. 18 angelangt war, feuerte eiu gewisser Dr. Nobiling, Hilfsbeamter bei einer Versuchsstation im landwirtschaftlichen Ministerium, aus dem Fenster des zweiten Stockes zwei Schüsse ans den Kaiser ab. Der erste Schuß fehlte, der zweite traf. Das Schrot verletzte den Kaiser an der linken Wange unter dem Auge, am linken Arm und am Handgelenk. Der Kaiser fuhr sich mit dem Taschentuche an die blutende Wange. Der Leibjäger sprang vom Kntsch-bock, setzte sich zur Linken neben den Kaiser, und an ihu gelehut, suhr der Monarch halb ohnmächtig in das Palais. Als ich daselbst ankam, war der Kaiser eben von mehreren Männern hineingetragen worden; unmittelbar daraus kamen der Leibarzt Lauer, dann die Aerzte Langenbeck und Wilms. Soviel man bis 3 Uhr vernahm, war nach Aussage dieser Aerzte die Verwundung nicht lebensgefährlich, obschon ein sehr starker Blutverlust erfolgte. Dreißig Schrotkörner waren aus dem Körper gezogen. Der Mantel des Kaisers, sowie das Innere des Wagens waren stark mit Blut befleckt. Sofort uach der That stürzten mehrere Herren, darunter der Hotelier Goldfeuer, in das Hans und in das Wohnzimmer des Thäters, der vergeblich sich zu verrammeln und in die Schläfe sich zu schießen versuchte, jedoch fehlte. Danach verwundete er Goldfeuer mit einem Revolverfchusfe am Kinn, worauf ein Offizier vom 83. Regiment ihm einen Säbelhieb ins Gesicht beibrachte. Leider wurde Goldfeuer, den die Leute verwundet hinab- führten, für den Thäter gehalten und vom Publikum arg mißhandelt. Nobiling, der unverletzt geblieben, wurde von der Polizei mit größter Mühe vor der Volkswuth geschützt und nach dem Polizeibureau in der Mittelstraße und von da mittelst grünen Polizeiwagens, dessen Kutscher in der Eile herabfiel und sich lebensgefährlich verletzte, nach dem Molkenmarkte geschafft. Der Thäter wird von einigen als ein Ultramontaner, von anderen als Kathedersocialist bezeichnet. Die Aufregung ist unbeschreiblich. Die telegrafische Hauptstation war nach halb 3 Uhr überfüllt und der Depeschenandrang ungeheuer. Tessendorss und Euleu-burg waren alsbald nach dem Palais geeilt. — 5 Uhr 45 Min. Nobiling befand sich seit 1. Jänner in Berlin und wohnte im zweiten Stock beim Kaufmann Levy. Er war früher beim landwirtschaftlichen Ministerium beschäftigt und Mitarbeiter bei einer landwirtschaftlichen Zeitnng. Er soll politisch nicht thätig gewesen sein nnd galt für einen verschlossenen, fast stupiden Menschen. Auf die Frage, warum er das Attentat verübt, erwiderte er, er wisse nicht warum. Der Thäter bewarb sich in letzter Zeit um Beschäftigung beim Ministerium, erhielt sie aber nicht. Er ist schmächtig, hat ein blasses Gesicht, rothblonden Schnur- und Knebelbart, ist gut gekleidet. Seine Bibliothek und Waffensammlung rc. machten den Eindruck großer Ordnung. Er ist doch verwundet und befindet sich jetzt im Lazareth der Stadtvogtei. Er bejahte die Absicht des Kaisermordes, verweigerte aber Auskunft über die Motive dazu und gab später nur stupide Antworten; doch gestand er, den, „Deutschen Montagsblatt" znsolge, das ausführliche Mittheilung bringt, zu, er habe in einem Bierlokal das Attentat mit anderen verabredet. — 11 Uhr 47 Min. nachts. Kurz vor 11 Uhr war der Zustand des Kaisers, dem Vernehmen nach, befriedigend; er nahm Speise und Trank und machte selbst Scherze, beispielsweise was aus dem Gala-Diner zu Ehren des Schach von Persien Feuilleton. Die Nengriechen. n. (Schluß.) Die meisten alten Hochzeitsgebräuche sind mit geringfügigen Aendernngen in die christliche Kirche übergegangen. Vor dem jungen Ehepaare wird z. B. noch die Fackel des Hymen getragen. Beide werden bekränzt nach einer von Homer schon gekannten Sitte. Pindar spricht von der Ceremonie des Weintrinkens, die noch heutigen Tags in einer griechischen Trauung vorkommt, die Braut heißt wie ehemals Der Hochzeitszng setzt sich mitten in Tänzen und Gesängen in Bewegung, und man erinnert sich unfreiwillig des Schildes des Achilles, auf welchem ein solcher Hochzeitszug in gleicher Weise dargestellt ist. Der stygische Fährmann Charon lebt im Volksglauben der Neugriechen als Entführer der Seelen, der mit seiner schwarzen Schar über das Gebirge reitet und den Göthe in der klassischen Übersetzung eines alten Volksliedes: „Die Berges-höh'n warum so schwarz?" schildert, wie er mit der Geisterschar jeden Alters über die Bergeshöhen zieht, und diese ihn ansleht: „Da riefen ihm die Greise zu, Die Jünglinge, sie knieten: O ChaH«, halt! halt am Geheg', >c>alt airbcnn kühlen Brunnen! Die Alten, die erquicken sich, Die Jugend schleudert Steine; Die Knaben, zart, zerstreuen sich Und pflücken bunte Blümchen." Nicht am Gehege halt' ich still, Ich halte nicht am Brunnen; Zu schöpfen kommen Weiber an, Erkennen ihre Kinder, Die Männer auch erkennen sie; Das Trennen wird unmöglich. Interessant ist die Umformung alter Sagen durch die moderne Volksdichtung. So übernimmt in einem vom Konsul Hahn in seiner Sammlung neugriechischer Mährchen aufbewahrten sinnreichen Legende, die Geschichte des ersten Weinstockes betreffend, die Rolle des alten WeingotteS Dionysos der heil. Dionysius in folgender Weise: Als Dionysos noch klein war, machte er eine Reise durch Hellas, um nach Naxia zu gehen, — nach Naxos, dem alten Hauptsitz des Dionysos-cnltus. Da aber der Weg sehr lang war, ermattete er und setzte sich auf einen Stein, um auszuruhen. Als er nun so dasaß und vor sich niederschaute, sah er zu seinen Füßen ein Pflänzchen aus dem Boden sprießen, welches er so schön fand, daß er sogleich den Entschluß faßte, es mitzunehmen und zu pflanzen. Er hob das Pflänzchen aus und trug es mit sich fort; da aber die Sonne eben sehr heiß schien, fürchtete er, daß es verdorren werde, bevor er nach Naxia komme. Da fand er ein Vogelbein und steckte' das Pflänzchen in dasselbe und ging weiter. Allein in seiner gesegneten Hand wuchs das Pflänzchen so rasch, daß es bald unten und oben aus dem Knochen herausragte. Da fürchtete er wieder, daß es verdorren werde, und sann auf Abhilfe. Da fand er ein Löwenbein, das war dicker als das Vogelbein, und er steckte das Vogelbein mit dem Pflänzchen in das Löwenbein. Aber bald wuchs das Pflänzchen auch aus dem Löwenbein. Da fand er ein Esels- werden solle. Beim Anlegen der Kopscompressen sagte er ironisch: „Meine Haare genieren Sie hoffentlich nicht?" (N. fr. Pr.) Berlin, 2. Juni. Nobiling wohnte „unter den Linden" bei der Familie Levy, die nur Günstiges über sein Vorleben aussagte. Bei seiner Verhaftung verwundete er gefährlich zuerst einen gewissen Hollfeuer, dann sich selbst durch einen Schuß in den Kopf, wobei das Gehirn verletzt wnrde, so daß Nobiling nach der Charite gebracht werden mußte. Sein Zustand ist hochgefährlich. Bei seinem ersten Verhör sagte der Verbrecher, nach den Motiven befragt, aus: „Das ist meine Sache. Nach mir werden andere kommen!" Vor-gefnnden wurden bei ihm 148 Mark. Der Verbrecher wurde nach dem ersten Verhöre vernehmungsunfähig. Dem Kaiser wurden bis 7 Uhr abends 32 Schrotkörner herausgeuommen, nur eines ist noch nicht gefunden. Acht Schrotkörner hielt der Mantel auf. Am empfindlichsten sind die Schmerzen am Arme. Der Verbrecher gebrauchte ein Dreyse'sches Central-Feuergewehr neuester Constrnction. Der Kronprinz wird morgen nachmittags ankommen. (Presse.) Berlin, 2. Juni, 8 Uhr abends. Das Polizeipräsidium erließ folgende Bekanntmachung: „Als der Kaiser heute gegen 3 Uhr die Straße „unter den Linden" passierte, fielen aus der zweiten Etage des Hauses Nr. 18 „uuter den Linden" zwei Schüsse, durch welche Se. Majestät mehrfach getroffen wurde. Der Thäter ist vr. MIos. Land-wirth Karl Eduard Nobiling, geboren am lOten April 1848 zu Kollno bei Birnbaum, seit zwei Jahren in Berlin und seit Anfang Jänner „uuter den Linden" Nr. 18 wohnhaft. Derselbe wurde unmittelbar nach der That ergriffen und befindet sich in Haft. Die zwei Schüsse auf den Kaiser sind von ihm aus dem Fenster des zweiten Stockes aus einem mit Schrot geladenen Doppelgewehre abgegeben worden. Bei seiner Verhaftung brachte er sich, nachdem er mit einem bereitliegenden Revolver auf die iu sein Zimmer eindringenden Personen geschossen hatte, eine schwere Verwundung am Kopfe bei. Nobiling ist der That geständig, schweigt aber hartnäckig über die Motive, die ihn zu derselben veranlaßten. Der Kaiser ist nach dem ausgegebenen Bulletin im Gesichte, am Kopse, an beiden Armen und am Rücken durch etwa 30 eingedrungene Schrotkörner verwundet. Polizeipräsidium. Freiherr v. Herzberg." Militärische Vorbereitungen. Wie dem „Pester Lloyd" aus Zara berichte wird, wendet die Armeeleitnng neuesteus dem Hafen von Klek besondere Aufmerksamkeit zu. Da bein, das war noch dicker als das Löwenbein. Und er steckte das Pflänzchen mit dem Vogelbein und Löwenbein in das Eselsbein; und so kam er auf Naxia an. Als er uun das Pflänzchen pflanzen wollte, fand er, daß sich die Wurzeln um das Vogelbein und das Löwenbein nnd um das Eselsbein fest geschlungen hatten. Da er es also nicht heransuehmen konnte, ohne die Wurzeln zu beschädigen, so pflanzte er es ein, wie es eben war, und schnell wuchs die Pflanze empor und trug zu seiner Freude die schönsten Trauben, aus welchen er sogleich den ersten Wein bereitete und den Menschen zu trinken gab. Aber welch' ein Wunder sah er nun! Als die Menschen davon tranken, sangen sie anfangs wie die Vögelchen; und wenn sie mehr davon tranken, wurden sie stark, wie die Löwen, wenn sie aber noch mehr davon tranken, wurden sie ... . wie die Esel. Drei vortreffliche Symbole der Sängerlust, der Leidenschaften und der Thorheiten. Unser Grieche fügt hinzu: „Würde die nordische Sage nicht den bezeichneten drei Thierknochen vielleicht noch ein viertes Symbol, den Knochen eines Kätzchens, hinzugefügt haben?" der Küstensaum oder vielmehr die See längs der Küste österreichisch-ungarisches Territorium ist, so hat auch die Regierung vom iuteruatioualeu Standpunkte aus das Recht, von dieser Seite alle Vorkehrungen zu treffeu, damit nicht die Bucht von Klek mit dem schmalen, heute noch türkischen Territorium zum Einbruchspuukte für irgend eine Macht, die in die Herzegowina auf diesem kurzen Wege debonchieren möchte, werden könne. Die Vertheidiguugssähigkeit des Hafens von Klek wird daher vermehrt, und während bisher nur ein Kanonenboot den Dienst daselbst versah, soll, wie man wissen will, demnächst eine Panzerfregatte zweiter Klasse nach dem Hafen von Klek als Stationsschiff kommen. Ein combiniertes Miuensistem wird zudem den Zugang zur Küste wesentlich erschweren, falls irgend jemand versuchen wollte, sich ihr iu feindlicher Absicht zu nähern. Fragt man, gegen wen diese Vorbereitungen gerichtet sind, da ja nicht anzunehmen sei, daß die Pforte mit unserer Monarchie in Eonslict kommen könnte, so bekommt man nur achselzuckend die Antwort, daß man in deu Kämpfen der Nenzeit auch mit Invasionen vou Freischaren rechnen müsse, die, sei es auf eigene Faust, sei es als Avantgarde einer anerkannten Macht, die österreichisch-uuga-rische Küste möglicherweise beunruhigen könnten. Aus Jassy, 2. Juui, wird der „Deutschen Zeitung" telegrafiert: „Die Russen haben bis heute über 100 Kanonen, 30,000 Gewehre und 150 Waggonladnngen Militäreffekten, sämmtlich den Türken aus den Donaufestungen abgeuommeues Kriegsmaterial, über Bolgrad nach Rußlaud expediert. Die Truppentransporte aus Rußland dauern auf der Bender-Galatz-Bahn ununterbrochen und in der Richtung gegen die Donau zu fort. Der eigentliche Bestimmungsort ist den Truppeu selbst nicht bekannt." Tagesneuigkeiten. — Aus den Nachbarprovinzen. In der Schießstatt-Nestauratiou zu Steyr in Oesterreich wird das Liter braunes Bier uni 8, sage acht, und das Liter Märzen-Bier um 12, sage zwölf Kreuzer, ausgeschänkt. Glückliches Oberösterreich! — Der Ingenieur Schalla prodncierte sich am 26. v. M. in Linz mit dem neu verbesserten Oestberg'schen Fener-Tanchapparat, welche Production ein stattliches Contingent von Zuschauern herbeilockte. Vier mit Petroleum begossene Holzstöße wurden in Brand gesteckt und loderten bald darauf in Hellen Flammen. Herr Schalla, in den Apparat gehüllt, begab sich mitten iu den Flammenherd hinein, passierte wiederholt die freigelassenen Zwischenräume und ließ sich weder durch den hohen Grad der Hitze noch durch den erstickenden Qualm in seiner Löscharbcit irre machen. Die halbverkohlten Scheiterhaufen warf er schließlich zu Bodeu und ruhte sodann auf den rauchenden Trümmern derselben ans. Die freiwillige Feuerwehr assistierte dem Produeierendeu, indem sie demselben während seiner Arbeit unausgesetzt Luft und Wasser zupumpte und am Ende mit gebotener Vorsicht die auf dem Bodeu liegenden, noch fortglimmenden Brände abdämpste. — In dem Städtchen 'Monmouth, im Centrum des Staates Illinois gelegen, sind seit vier Jahren die Temperenzler am Ruder der städtischen Regierung, nnd seit der Zeit wurden keine Wirthschaftslizenzen daselbst ausgestellt, ja sogar in den „Hotels" jener Stadt ist nichts „Stärkeres" als Sodawasser zu haben. Von den 2500 bis 3000 Einwohnern sind jedoch ein Fünftel gute Deutsche uud — die Natur läßt sich uuu eiumal nicht unterdrücken — sie gründeten einen „Liederkranz", nach dessen Mitgliederzahl z» schließen das Monmouther Deutschthum das musikalisch gebildetste Volk der Welt zu sein scheint. Der Verein hat nämlich 330 Mitglieder, cs müßten somit wenigstens sämmtliche Deutsche vom A6UU8 maseulinuin, vom Kindleiu iu der Wiege an bis zum lebeussatteu Greis, sich schon thatkrästig für die edle Mnsiea interessieren, nnd selbst dann würde die Zahl noch nicht stimmen. Des Räthsels Lösnng ist eine sehr einfache, denn der Liederkranz huldigt mehr biero-logischen als musikalischen Studien, es wird Mil-waukeer und Chicagoer Flaschenbier dort getrunken, aber uicht verkauft, beileibe nicht. Es ist ja eiue Privatgesellschaft und keine Schänkstube. Jedes Klnbmitglied hat eine Actie mit so nnd so vielen Coupons, für welche es zu einem gewissen Antheil an dem flüssigen Vereinsvermögen berechtigt ist. Ist die Actie verkneipt, so nimmt man eine nene heraus. Lokal- und Provin)ial-^ngelegenl)eiten. — (Volksschulen.) Der zur Ansführnng der Lehrpläne infolge Erlasses des H. Unterrichtsministeriums vom 5. April l. I. niedergesetzte Ausschuß hatte am 18. Mai seiue erste Sitzung nnter dem Vorsitze des Laudesschulinspektors Herrn Pirker. Es waren sechs Bczirksschuliuspektoren und sechs andere Fachmänner zugegen. Die Arbeit wnrde folgendermaßen vertheilt: Sprachunterricht: Dir. Hrovat, Prof. Zakelj, BezirkSschulinspcktor Wisiak, Oberlehrer Praprotnik, Lehrer Stegnar; Rechnen: Bezirksschulinspektoren Eppich nnd Sima; Gesang: Herr Nedved; Tnrnen: Tnrnlehrer Schmidt: Erdbeschreibung nnd Geschichte: Bezirksschnlinspektor Gariboldi; Naturlehre: Bezirksschnlinspektor Linhart. — (Die Rinderpest) herrscht derzeit in der Gemeinde Schellenbnrg des Sebener Comitates (Herinannstadt); Kroazien, Slavonien und die Mi-litärgrenze sind seuchenfrei. Die krainische Landesregierung verordnet«, daß die Ein- und Durchfuhr von Hornvieh aller Art, von Abfällen und Rohstoffen dieser Thiere, von Hen, Stroh n. dgl. aus dem verseuchten Comitate nach nnd durch Krain unbedingt verboten ist. — (Eine Bezirkswnndarzten stelle) für den Steuerbezirk Jdria mit dem Doinicil Jdria gelangt zur Besetzung. Diessällige Gesuche sind bis 25. d. bei der Bczirkshcmptmannschast in Loitsch zn überreichen. — (Zwei Kaiserstipendien) mit dem jährlichen Bezngsrechte von 250 fl. sind für Zöglinge der landwirthschastlichenLehranstalt „Francisco-Josephinum" in Mödling nächst Wicn zu besetzen. Gesuche bis 31. Angnst l. I. an die Direetiou der genannten Lehranstalt. — (Pferdezucht iu Krain.) Nach der am Schlüsse des Jahres 1869 vorgeuommeneu Zäh-lnng befanden sich in Krain 220 Hengste, 6926 Stuten, 10,766 Wallachen und 1453 Fohlen, zn-sammen 19,365 Stück Roßvieh. Hinsichtlich des Verhältnisses des Flächenraumcs znr Bevölkerung nimmt das Land Krain in der Reihe der österreichischen Provinzen den zehnten Rang ein; ans je einen Hengst entfallen in Krain 3l Stutcu uud auf je 100 Stuteu 21 Fohleu. Im Jahre 1877 waren in den 13 Beschälstationen Krains 32 Hengste ausgestellt, welche 1064 Stnten deckten. Im Jahre 1876 wnrden in Krain 15 Privathengste licenziert. Im Jahre 1875 wurden in Krain für Hebnng der Pferdezucht an Staatsprämieu 350 Stück Dukaten und 100 Medaillen vertheilt. Im Jahre 1876 wurden 23 ärarische Heugste gcgeu Subvention in Privatpflege übergeben. Nach statistischen Tabellen standen im Jahre 1876 in Krain: 535 Reit-, 3966 Wagen- nnd 2274 Stück schwere Zugpferde. Major Christof Josch sagt in seinem Werke über die „Pferdezucht iu Oesterreich-Ungarn", betreffend die südlichen Küstenländer: „Das k. k. Hosgestüt Lippiza wurde durch Erzherzog Karl vou Oesterreich, den dritten Sohn des Kaisers Fcrdiuaud I., im Jahre 1580 gegründet. Der Erzherzog ließ auf eiuer vou Steineichen beschatteten Saudsteinoase des Karstgebirges einen Gestütshos erbaueu uud als erste Stammzucht 3 Hengste und 24 Stnten aus Andalusien dahin verpflanzen. Diese in dem prachtliebeuden Zeitalter des sechzehnten Jahrhunderts ans dem arabisch-berberischen Blute unter dem blauen, dustigeu Him- mcl Andalusiens neu geschaffene Pserderasse zeichnete sich von Natur durch den spanischen Tritt im Gange aus; man konnte dabei drei Bewegnngs-momente der sehnigen Füße wahrnehmen; zuerst die Schnlterhebnng, hierans das Aushalten der Vorderbeine über dein Boden, endlich das Niedersetzen zur Grundsohle. In diesem tactmäßigen Gleichgang zeigten sich die Schritte cadenciert oder wohl abgemessen. In der Folgezeit sind zur Bluterfrischung orientalische Pferde nach Lippiza gekommen. Jüngst brachte die österreichische Pserde-Ankanssmissiou vom Jahre 1857 zwei Hengste und sechzehn Stnten, durchaus von der Schimmelsarbe, in dieses k. k. Hof-gestüt (wahrend 14 Hengste und 32 Stuteu die Bestimmnng nach Babolna erhielten). Unter den in Lippiza eingetheilten arabischen Zuchtpferden war der Hengst Samson aus Ghazza, groß, stark, mit breiter tiefer Brnst, im Gang voll Bravonr; dann die Stute Delila, schön und harmonisch vom Körperbau; beide Zuchtpferde hervorragend schön, aus der Familie „Machladie" stammend. Auch der Heugst Hadudi, gezogen vom Bedninenstamm Aneze-Ruola, blieb durch Adel und Güte nicht zurück." — (Für Klavierspieler.) F. Mendelssohns Compositionen für das Pianoforte wurden von Eduard Mertke, Professor am Conservatorinm zu Köln, einer Revision unterzogen, und die neue sogenannte „Volksausgabe" dieser mit Fingersatz und Metronombezeichnnng versehenen Compositionen erschien soeben in fünf Bänden in Steingräbers Verlag, Leipzig 1878. Der erste Band enthält: Salonpiecen, ü-äur-Sonate, Charakterstücke und Phantasien (N-änr, L-äur, ^-äur, L-moll, §is-moll); der zweite Band: Salonpiecen, Präludien und Fugen und Variationen (I)-woU, L8-äui-, L-üur); der dritte Band: Präludien, Etüden, Sonnten (6-moll, L-6nr), Fugen, Scherzos n. s. w.; der vierte Band: 50 Lieder ohne Worte und sechs Kinderpiecen; der fünfte Band: Salonpiecen und Konzerte (O-wolI, O-woII). Diese neue Ausgabe erfährt in fämmtlichen Blättern Deutschlands vorzügliche Würdigung und Besprechung, wird als eine höchst correcte bezeichnet und zeichnet sich in erster Linie durch staunenswerthe Billigkeit ans, Preis eines Bandes nur 1 Mark 60 Pf. (80 kr. ö. W.) Bestellungen auf diese neueste Erscheinung auf dem Klavierpulte besorgt die hiesige Buch- nnd Musikalienhandlung v. Kleinmayr und Bamberg. — (Kreuzbandsendungen.) Seit 16ten November 1876 besteht eine Verordnung, gemäß welcher von den Kreuzbaudsendungen bis zu dem Gewichte von 250 Gramm alle unfrankierten oder ungenügend frankierten oder sonst reglementswidrig beschaffenen Zeitungen, Circnlarien, Anzeigen re. dem Absender sofort zurückzustellen, nud wenn dies aus irgend einer Ursache nicht thuulich ist, als unan-bringliche Sendungen zu behandeln sind. Gegenwärtig ist nun die Feststellung eines gleichmäßigen Vorganges für die Fälle zur Berathuug gestellt worden, wenn die reglementswidrige Beschaffenheit der erwähnten Kreuzbandsendungen im Anschlüsse von Briefen oder in der Einschaltung einer förmlichen handschriftlichen Korrespondenz besteht. — (Die Generalversammlung) des Vereines der uicht ärarischeu Postamtsvorstände und Expeditoren in Krain, Küstenland und Dalmazien findet Samstag den 8. Juni l. I., um 10 Uhr vormittags, im Hotel „Delorme" in Triest statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1.) Prä-sidialbericht über das abgelaufeue Vereiusjahr; 2.) Bericht des Kassiers über den Kasse- und Mitgliederstand; 3.) freie Anträge, und 4.) Neuwahlen aller Vereinsfunctionärc. — Bahnfahrt-Ermäßigun-gen gewähren fowol die Süd- als Rudolfsbahn nur gegen Vorweisung der Mitgliederkarte und des Ermäßigungscertificates. Jene P. T. Mitglieder, welche sich an der Generalversammlung betheiligen, wollen die Mitgliederkarte (falls sie solche nicht schon besitzen) und das Ermäßigungscertificat ehestens vom Vereinspräsidium in Weißenfels (Oberkraiu) abverlangen. Die Fahrermäßigungsdauer wurde vom 6. bis inclusive 16. Juni erbeten, damit es jedem Theilnehmer ermöglicht ist, allenfalls nebst Triest, auch Pola, Pisino, Venedig oder Adelsberg (am 10. großes Grottcnfest) zu besichtigen. — (Den Mitgliedern des Alpenvereines) theilen wir mit, daß die General-direetionen der Kronprinz Rudolfs- und Kaiserin Elisabeth-Westbahn den Mitgliedern des deutschen und österreichischen Alpenvereines für die Dauer der heurigen Sommersaison bis einschließlich 1. Oktober bezüglich jener Ausflüge und Reisen, welche die Erforschung der österreichischen Alpenwelt bezwecken, nnd zwar: die Rudolfsbahn für die Linien Laibach-St. Valentin nnd Schärding-Selzthal, und die Elisabethbahn für die Bahnstrecken Wien-Salzburg-Lam-bach-Gmuuden,Salzburg-Bischosshofeu-Wörgel-Selz-thal, fowol für Tour- als auch Retourfahrten, eiue Fahrpreisbegüustigung in der Art zugestanden haben, daß dieselben gegen Lösung von Postzngs-Fahr-karten III. Klasse in der II. Klasse oder gegen Lösung halber Postzngs-Fahrkarten II. Klasse in der III. Klasse der gewöhnlichen Personen- nnd gemischten Züge fahren können, wenn sie sich durch ihre Mitgliedskarte mit aufcachierter Photographie aus-weisen und eine von dem Vorstände der zuständigen Seetiou ausgefüllte, unterfertigte, gesiegelte oder gestempelte Karte bei den Persouenkassen der genannten Bahnen vorzeigen. Ausnahmsweise können auch Schnellzüge benützt werden; in solchen Fällen ist jedoch zu den Fahrkarten III. Klasse noch ein halbes Billet III. Klasse, und zu deu Fahrkarte» 11. Klasse uoch ein ganzes Billet III. Klasse für die betreffende Bahnstrecke zuzulösen. — (Eisenbahnbanteu.) Für die Ausführung des zwischen Wolfsberg und Unterdranbnrg sich ansdehnenden Oberbaues der Lavantthaler Bahn, präliminiert anf 846,000 fl., wnrde der Eoncnrs ausgeschrieben, uud siud die diessälligen Offerte bis 21. Juni bei der Direction der Staatseisenbahnen einzubringen. Die Grundeinlösungen haben bereits begonnen, und soll die Bahnstrecke Unterdrauburg-Wolssberg bis Oktober 1879 befahren werden können. — (Für die Handels- und Geschäftswelt.) Das bekannte finanzielle Jahrbuch für Oesterreich-Ungarn, Gustav Leonhardts „Compaß", soll im Laufe des heurigen Oktober zur Ausgabe gelange». Wie uns die Redaetion des „Compaß" mittheilt, sind noch viele Unternehmungen, Handelsfirmen, Industrie- uud Aeticugcscllschaften, Sparkassen u. s. w. in Oesterreich-Ungarn mit ihren für den „Compaß" bestimmten Berichten im Rückstände, uud wir richten infolge Ersuchens an die betreffenden Interessenten hiemit die Mahnung, die für den „Compaß" erforderlichen Mittheilungen mit thun-lichster Beschleunigung an die Redaction dieses Jahrbuches, Wien, I., Landhausgasse Nr. 4, einsenden zu wollen. — (Kleiner Militär-Schematismus.) Unter diesem Titel publieiert die Buchhandlung von L. W. Seidel L Sohn in Wien eine Dislocations-nnd Eintheiluugsliste des k. k. Heeres, Sr. Maj. Kriegsmarine, der k. k. Landwehr und der k. ung. Landwehr. Die soeben erschienene Ausgabe enthält den Stand der höheren Kommanden nnd Stäbe, bis zum 20. Mai d. I. berichtigt. Dem Mangel eines derartigen militärischen Führers uud dem Bedürfnis nach einem solchen verdankt das Büchlein sein Entstehen; deshalb sowol, wie unter Hinweis auf das bequeme Taschenformat uud den billigen Preis (50 kr., mit Postversendung 55 kr ), mag cs allen Offizieren der österreichischen Armee, Militär-beamten, Behörden, Einjährig-Freiwilligen re. bestens empfohlen sein. — Dieselbe Verlagsbuchhandlung beabsichtigt die Fortsetzung dieses Büchleins durch jeweilig richtiggestcllte Auflagen nach den Avancements-Terminen Mai-November jeden Jahres. Das neue Eisenbahnprojekt Triest-Wippach-Haidenschaft. I. Bereits durch eine Reihe von Jahren wnrde die Verkehrsverbindung von Triest über Wippach nach Haidenschaft mittelst einer schmalspurigen Loco-motiv-Eisenbahn angestrebt, die Frucht längerer Studien tritt uun in das Stadium der Reife, die Bahn-trace, 47-6 Kilometer lang, soll nun zur Ausführung gelangen. Die projektierte Eisenbahn wird ihre Endstation Triest am nördlichen Theile der Stadt Triest besitzen und dem Verkehre frisches Leben einflößen, in unmittelbarer Nähe des neuen Hafens, des Südbahnhofes uud des Centrums der Stadt Triest gelegen, wird der Hauptbahnhof Triest sowol dem Personen- als auch dem kommerziellen Verkehre alle nur möglichen Bequemlichkeiten und Erleichterungen bieten können. Aus dem uns von befreundeter Seite mit-getheilten Projekte entnehmen wir folgende Details: Gleich nachdem die Bahn nächst St. Bortolo und Rojano Triest verlassen hat, führt sie uns in die malerisch gelegene, prachtvolle Fernsicht gewährende Umgebung des Monte Trstenik, wo die erste Halt-stelle erichtet werden soll. Die folgende Station Obcina zählt zu den beliebtesten Sommerfrischen der Triestiner. Triest wird mit dem Trstenik und Obcina mittelst einer Zahnradbahn verbunden werden. Von Obcina aus führt uus die ueue Bahn in die Karstgegenden: Repen-Tabor, Tomai, Dutoule, Scappa, Kopriva, Kobadil, St. Daniel, Braniza u. a. Die Notwendigkeit des Banes der projektierten Bahn ergibt sich aus dem bisherigen lebhaften Personen- und Frachtenverkehre zwischen Triest nnd den fruchtbaren Gegenden des freundlichen Wippacher Thales mit der Landschaft Haidenschaft. In Haiden-fchaft finden wir industrielle Werke, eine große Baumwollspinnerei und Färberei, zwei große Kunstmühlen, eine Bierbrauerei, zwei Kupferhammer; im Wippacher Thale bestehen eine Kunstmühle und viele kleine Mühlen, Stampfwerke und nahezu 30 Bret-tcrfägen; in unmittelbarer Nähe der neuen Bahnlinie liegen der Birnbaumer uud Trnowaner Wald, beide große Waldgebiete werden der neuen Bahnlinie ihre Rentabilität zu danken haben, die Holzprodukte der Wippacher Forste werden in Triest guten Absatz finden. Dem neuen Bahnprojekte kommt zunutzen, daß die k. k. Forst- und Domänen-direction für Kärnten, Krain und Küstenland bereits eine Straße aus den Staats- und Fondswaldungen ins Wippacher Thal präliminiert hat. Die Wippacher Waldungen können jährlich mehr als 60,000 Tonnen besten Holzes nach Triest liefern. In der Nähe der neuen Bahn befinden sich die bedeutenden Eishöhlen des Nanosgebirges, woraus für Triest große Eismassen gewonnen werden können. Der Holz-und Eisexport aus dem Wippacher Thale nach Triest rechtfertigt allein den Bau der projektierten Bahn. Durch den Bau dieser Bahn gelangt die an Naturprodukten reiche Landschaft Wippach-Haiden-schast in den Besitz billiger Transportmittel, Industrie und Landwirthschaft werden lebhaftere und lohnendere Entwicklung erfahren, die noch unbenützten Gewässer, beziehungsweise Wasserkräfte, werden der Industrie zugeführt werden können; in den Karst-gegenden, namentlich bei Repen-Tabor, Scappa und Kopriva, wird der dortige schwarze Marmor und vollkommen geeignete Banstein beste Verwerthung finden. Die Gegend Wippach-Haidenschaft hat bisher per Jahr durchschnittlich 15,000 Tonnen Güter von Triest bezogen und 23,000 Tonnen Güter nach Triest geliefert; die Route Haidenschaft-Wippach-Triest wurde bisher von 670 Personen täglich ein« geschlagen, der Verkehr der Handelswelt, Vergnü-gungszügler und Touristen war schon bisher ein nicht unbedeutender. Die neue Bahn hat es in erster Linie anf die reichen Schätze des Wippacher Thales, auf Brenn- und Bauholz, Holz- und Stein- kohle abgesehen. Die neue Bahn soll nachgenmmte Stationen zählen: Triest, Obcina, Repen-Tabor, Tomai-Dutonle, Kopriva, Kobadil, Braniza, Wippach und Haidenschast-Sturia, uud im ganzen 41 Ortschaften, welche 15 Ortsgemeinden bilden, durchziehen. ________________ Witterung. Laibach, 4. Juni. Morgens trübe, dann theilwcise heiter, schwüle Lust, schwacher SSO. Wärme: morgens 7 Uhr -I- 14 6°, nachmittags 2 Uhr -1- 24 2" 6. (1877 4- 24 2°; 1876 -j- 25'1° 0.) Barometer im Fallen, 735 82 mm. Das gestrige Tagesmittcl der Wärme 16'6", um 0'9° unter dem Normale. Verstorbene. Den 3. Juni. Katharina Clcmciiz, HauS- u. Rcali-tätenbesitzcrin, 53 I, Polanaplcch Nr. 5, Schlagfluß. — Anton H'cidrich, Lehrer, 8ö I., Salendergasse Nr. 6, Lungentuberkulose. ______________ Gedenktafel üoer die am 6. Juni 1878 stattfindcnden Li-citationen. 3. Fcilb., Bolka'sche Real., Zagorica, BG. Sittich. — 2. Feilb., Aljanctt'sche Real., Kamnik, BÄ. Krainbnrg. — 2. Fcilb., TomM'sche Real., Batsch, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Jenko'sche Rcal, Topole, BG. Feistriz. — 2. Feilb., »ire'schc Real, Zagorje, BG. Feistriz. — 2. Fcilb., CopiS'schc Real., Zagorje, BG. Feistriz. — 2. Fcilb., Ljnbtt'sche Real., Größbukowiz, BG. Feistriz.—2. Fcilb., JakE'fchc Real., Jascn, BG. Feistriz. - 2. Fcilb , Stchle'sche Fahrnisse, LG. Laibach. — Reass. 3. Feilb., Penko'sche Real., BG. Feistriz. — I. Feilb., Massel'sche Besitzrechte, St. Georgen, BG. Krainbnrg. — 3. Fcilb., Ccrnc'sche Real., Hrastoudol, BG. Sittich. — 3. Feilb., Andolck'schc Real., Kompolic, BG. Großlaschiz. — 3. Fcilb., JctÄn'schc Rcal., Gabrov<-ica, BG. Sittich. — 3. Fcilb., Hraftar fchc Real., Großkal, BG. Rudolfswerth. — 3. Fcilb., Srovin'sche Real.. Goricjavas, BG. Rudolfsivcrth. — 3. Fcilb., Bobtt-süe Real., Jeusche, BG. Rudolfswerth. - 3. Feilb., Ko-va.ic'fche Real., Vcrhpeö, BG. Rudolsswcrth. — Ncuerliche 2 Feilb., Gilai'sche Rcal., Bruhanaoas, BG. Grosjlaschiz. Neuerliche 2. Feilb., Pugel'sche Ncal., Podgoro, BG. Großlaschiz. — 2. Fcilb., Znidarsic'sche Rcal., Ccsta, BG. Grohlaschiz. Verlosungen. 1s>64cr Priimirnscheine. Bei der am 1. d. M. in Wien vorgcnommcnen 67. Verlosung dieses Präinienanlchens wnrdcn 14 Serien gezogen, und zwar: Nr. 52 103 629 693 840 959 1144 1414 1835 1937 2317 2684 2795 und 3149. Aus dicscu 14 Serien fiel der Haupttreffer mit fl. ans S. 840 Nr. 93, der zweite Treffer mit 20.000 fl. ans S. 959 Nr. 50, der dritte Treffer mit 15.000 fl. anf S. 693 Nr. 84 und der vierte Treffer mit 10.000 ft. auf S. 3149 Nr. 67: ferner gewinnen: jc 5000 fl. S. 693 Nr. 70 nnd S. 840 Nr. 79; jc 2000 sl.: S. 693 Nr. II, S. 1414 Nr. 86. nnd S. 3149 Nr. 77; jc 1000 sl.: S. 52 Nr. 30, S. 693 Nr. 87, S. 1144 Nr. 72, S. 1414 Nr. 73, S. 1835 Nr. 48 und S. 2795 Nr. 14 : ferner gewannen jc 500 fl.: S. 52 Nr. 96, S. 103 Nr. 20 und Nr. 62. S. 629 Nr. 6 27 nnd 65, S. 840 Nr. 7 36 und 82, S. 959 Nr. 94, S. 1835 Nr. 66, S. 1937 Nr. 3 und 66, S. 2317 Nr. 82 und S. 3149 Nr. 28; und endlich gewannen je 400 fl.; S. 52 Nr. 3 nnd 46, S. 103 Nr. 59, S. 629 Nr. 28 32 77 und 91, S. 693 Nr. 82, S. 840 Sir 11 16 nnd 40, S. 959 Nr. 7, S. 1144 Nr. 30 nnd Nr. 46 S. 1835 Nr. 86 und 98, S. 1937 Nr. 6, S. 2317 Nr. 15, S. 2684 Nr. 77 und S. 3149 Nr. 96. Auf alle übrigen in den 14 Serien enthaltenen 1350 Nummern fällt dcr geringste Gewiust non je 200 fl. Zn Laibach verkehrende Eisenbahnzüge. Angekommene Fremde am 4. Juui. Hotel Stadt Wie». Fcldmann, Schacherl, Kslte.; Psabcl, Fabrikant, nnd Rcntsch, Wicn. — Treffcnschcdt Julic, Vcrwaltcrstochtcr, nnd Wadsak, Stcucrcinnehmerswitwc, Graz. — Kramar, Pfarrer, BrcSniz. — Slabc, Holz-Händler, nnd Uranic, Schiffbanmeistcr, Triest. Hotel Elefant. Baron Vranhczanl) Dobrinovtt und Antoinette, Karlstadt. — Kaynoch, Hauptmann a. D., Jglan. — Diana. Mailand. — Elsbacher, Hdlsm, Tüffcr. — Schäfer, Pfarrer, Selo. — Fabiani, Büchlcr, Aichbcrg und Fricdmann, Kflte., Wien Baierischer Hof. Trogar sammt Familie, Oberbnrg. Sternwarte. Stranczkp Anna und Janz Maria, Jdria. Mohre». Ucbcrbachcr. Wicn. — Porri. Bcnedig. — Schönfeld, Proßnitz. Nach Wicn Abs. Südbahn. 1 Uhr 7 Min. nachm. Postzug. 3 „ 52 „ morgens Eilpostzug. " ," 10 „ 35 „ vorm. Eilzug. ,5 „ 10 „ früh gem. Zug. „Triest „ 2 „ 58 „ nachts Eilpostzug. „ 3 „ 17 „ nachm. Postzug. 6 „ 12 „ abcuds Eilzug. 9 „ 50 „ abends gem. Zug. (Die Eilzügc haben 4 Min., die Pcrsoncnzüg^ circa 10 Minuten und die gemischten Züge circa Stunde Aufenthalt.) Kronprinz Rudolfbahn. Absahrt 4 Uhr — Minuten früh. „ 7 „ 30 „ morgens. 12 „ 58 „ mittags. Ankunft 2 „ 35 „ morgens. 7 „ 30 „ morgens. 3 „ 12 „ nachmittags. TklrgrMcher uursbericht am 4. Jnni. Papier-Ncntc 63 75. — silber-Rente 66,10. — Gold-Rente 73'85. — 1860er Staats-Anlchcn 114 25. — Bank-acticn 811. — Kreditactien 23160. — London 118 75. — Silber 103.80. — K. k Münzdnkatcn 5 61. — 20-Francs-Stücke 9'49. — 100 Reichsmark 58 55. Telegramme. Wien, 3. Juni. Die „Pol. Korr." berichtet aus Konstantin opel: Savset und Edhem Pascha wurden zn Kongreßbevollniächtigten ernannt. Bratiano ist eingetroffen. Tottleben nrgierte neuerlich die Räumung der Festungen; die Pforte ist geneigt, theilwcise nachzugeben. Der Budgetausschuß genehmigte den Gesetzentwurf Herbsts wegen Bedeckung des österreichischen Theiles des Sechzigmillionen-Kredits. Berlin, 3. Juni. Heute morgens wurde folgendes Bulletin ausgegeben: Der Kaifer brachte die Nacht ruhig zu, die Schmerzen haben etwas nachgelassen, die Aerzte finden den Zustand befriedigend. — Bei einer späteren gerichtlichen Vernehmung gestand der Attentäter die focialdeinokra-tischen Tendenzen der That ein und sagte, daß er schon seit acht Tagen den Kaiser zu erschießen beabsichtigte, weil er dies für das Wohl des Staates ersprießlich hielt. Berlin, 3. Juni, 4'/- Uhr nachmittags. Der Gesundheitszustand des Kaisers ist befriedigend. Der Kaiser schlief, nahm auch etwas Nahrung. Der Kaiser sah die Kaiserin und die Großherzogin von Baden einige Minuten. Berlin, 3. Juni. Bismarck trifft iiach-mittags ein. Die deutschen Vertreter bei den Signatarmächten des Pariser Vertrages übergeben heute die Einladungen zu dem am 13. Juni iu Berlin zusammeutreteudeu Kongresse. Petersburg, 3. Jnni. Gsrtschakoffs Befinden ist bester, es wird seine baldige Wiederherstellung erwartet. Wiener Börse vom 3. Juni. Allgemeine 8laats-sckukä. Papierrente........... Silberrenle........... Goldrente............. Staatslose, 1839. . . „ 1854. . . „ 1860. . . „ 1860(5tel) „ 1864. . . Orunllentkastungr- Obligativnea. Galizien.............. Siebenbürgen . . . -Temeser Banat . . . Ungarn................. Anüere öffentliche Knkeken. Donau-Regul.-Lose. Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aetien v. Lanken. Kreditanstalt f.H.n.G. Escompte-Ges., n.ö. . Nationalbank........ Aetien v.Eranrport-Rnternekmungen. Alföld-Bahn......... Denan-Dampfschiff-Slisabeth-Weftbahn . FerdinandS-Nordb. . Zranz-Ioseph-Bahn. Galiz. Karl-Lndwigb. Lembera - Czernowitz -Lloyd-Gesellschaft . . Geld Ware 63'75 63-85 66 40 66 50 73 75 73 85 334— 336— 108-— 108 50 11475 115 — 122 25 122 50 139 60 139 75 86 25 77 — 77 25 78 75 104 25 78 50 93 75 232— 812— 11950 434— 176 50 2100 133-254— 123 25 494 — 86 75 77-50 77 75 79 104 50 78 75 94— 232 20 813 120— 436 — 177 — 2110 133 50 254 50 123 75 496 — Nordwestbahn . . . NudolfS-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbahn............. Ung. Nordostbahn . Kfanäbriese. Bodenkreditanstalt in Gold........... in öfterr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Krioritiits-Oblig. Elisakethbahn, i.Em. Ferd.-Nordb.i. Silber Franz-Ioseph-Bahn -Galiz.K-Ludwigb,l.E> Oest. Nordweft-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn, 1. Em. Südbahn L 3 Perz. k 5 „ . Privatkofe. Kreditlose.......... Rudolfsstiftung. . . Devisen. London Oeküsorten. Dukaten............. 20 Francs........... 100 d. Reichsmark . Silber.............. Geld 110— 11650 26175 71— 115 50 109 56 9150 99— 95 50 92 40 104 75 88 90 10150 89 66— 154 50 112 75 93 75 164 75 14 50 118 65 5 61 9-49 58-6' 103 60 Höchst empfehlenswerth: BaumwoU-Netzjacke» (Schwcißvertheilcr), Originalfabrikat ä fl. 2, ft. 2'20 bis sl. 2 40; Jinitation-Nchjacken L sl. 1'80; Herren-Fiißfocken, weiß und Nanking, 1 Paar nur 15 kr., bei i. 265)1 ^ 8 iki ^uch- und Papierhandlung, ZUtTt I »o« L Unter dcr Trantsche 2. 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