Lmbllcher Zeitung. Nr. 18U. Prä»i! mcr>i t, o» Sprcis : In, ^omvloir ganzj. fl. N. h,ilbj. sl. ^>.5>c». sti!r die .^ustcllunn in« Hau« ball'j. 5,« lr. Ml! dcr Post ganz,, fl. ,5., hnlbj. fl. ?.ül). Soimtttg, 21. August Ins^ltionsgcbi! hr bi« i!) feilen: n»»l .!! ll., ÜM. 8 ls., ^m. l0 lr. u. s. w. Insertionllslcmpel jedcsm. ü» li. l^Itt. Kaiserliche Botschaft an den Landtag. Die in dcr gestrigen Eröffnungssitzung dcs Land-lags durch dcn Herr» t, l. Landcöpräsidcntcn Frcihcrrn konrad von Eybcsfcld in deutschem und slovc-nischem Texte verlesene kaiserliche Botschaft lautet: An den Landtag Unseres Herzogthums K rain! Den folgenschweren Ereignissen gegenüber, deren Schauplatz Europa ncworden ist, haben Wir es als Unsere dringende Ncacntcnpflicht erlamtt, für den unverzüglichen Znsamincntritt dcr gesetzlichen Vertreter Unserer Monarchie Sorge zu tragen, nnd zu diesem Ende haben Wir sämmtliche Landtage der im Rcichsrathc vertretenen Königreiche und Länder einberufen. Mit hoher Befriedigung erfüllt es Uns in einem so ernsten Momente, wo Unsere Monarchie mehr denn je des einträchtigen Zusammenwirkens aller ihrer Voller bedarf, die Vertreter Unseres geliebten Hcrzogthumcs Krain versammelt und von jenem hingebungsvollen Patriotismus beseelt zu wissen, den Unser getreues Herzogtum Krain so vielfach bethätigt hat. Wenn auch auf dem Gebiete dcr inneren Angele-genheiten wichtige Fragen ihrer Lösnng harren und Unsere Regierung es als eine ihrer ersten Aufgaben zu betrachten hat, die dabei zu Tage getretenen McinnngS-verschiedenheiten auf dem Goden der Verfassung zum Austrag zu bringen; so werden sich gleichwohl die im Landtage versammelten Vertreter Unseres geliebten Her-zogthnmcs Krain dcr Erkenntniß nicht verschließen, daß es sich in diesem Augenblicke zunächst nur darum handeln kann, jene höchsten Interessen wahrzunehmen, deren Gemeinsamkeit eine glorreiche Geschichte geheiligt hat und deren einheitliche Förderung die Macht nnd das Ansehen Unseres Reiches bedingt. Wir fordern daher den Landlag Unseres Hcrzogthumcs Krain ans. die Wahlen für den Reichsrath ohne Aufschub vorzunehmen, damit Wir die gesetzlichen Vertreter dcr Monarchie um Uns versammeln können, deren verfassungsmäßige Mitwirkung dringend geboten erscheint. Anmit entbieten Wir in Gnaden dem Landtage Unseren kaiserlichen Gruß. Wien, am 15. August 1870. Franz Joseph m. i>. Potocti w. i>. Die „Wr. Ztg." bringt das a. h. Patent, womit die Eröffnung dcs dalmatinischen Landtages, welche gestern rrfolycn solltc, anf den 25», d. M. verschoben wird. Wiener Blättern wird mitgetheilt, daß diese Maßicgel durch die bevorstehende Ernennung des FML. Nodich zum Statthalter in Dalmatien nnd die damit in Zusammenhang stehende Anbahnung einer Verständigung zwischen den Führern der dorlländigcn Parteien motivirt ist, Telegramme. (Original'Telegramine der „Laibacker Zeitung.") Wien, 2O. August. A„o Pont »-Mousson melden preussische Berichte vom «N. August: Nach glänzendem Tiege bei lHravelotte am «8. August wurden die Franzosen auf den engen Bezirk von Metz eingrschränft; sie siud von Paris abgeschnitten, nachdem die Oisen bahn von Metz nach Thionville von den Preussen besetzt wurde. Die Verluste der Preußen sind sehr groft. PariS, 2<>. August. Im gesetzgebenden Korper sagte Palikno: Die Preußen verbreiten Gerüchte, daß sie am l 5. August große Vor» theile über die französischen Trnppen davon-getragen haben. <3r eonstatirt dem entge« gen, daß die Preußen, welche Bazaine an, griffen, im Steinbruche Iaumont znrücfge» worsen wurden. Wien, 19. August. Ocstrrn hier von Paris ein-getroffene Telegramme melden, daß dcr Marschall Buznine den Feind überall zurückgeworfen hat, die Rückzugslinie jetzt offen ist, die Verluste dcr Preußen groß sind und das Corps des Generals Ztcinmctz gänzlich ausgerieben ist. (?) Wien. 20. August. Die ..Wr. Ztg." veröffentlicht heute (Sonnabend) das Vcrzeichniß dcr von Sr. Majestät denjenigen Personen verliehenen Auszeichnungen, welche mit patriotischem Eiser zur Unterdrückung des AufstanorS im Bezirke Eattaro mitwirkten. Der Podestü Ljnbissa erhielt dcn Ordcn dcr eisernen Krone dritter Classe. Berlin, 19. August. (Frdbl.) Das französische Heer ist vernichtet, dccimirt und vollständig gelrennt, eine Wiedervereinigung unmöglich, Verluste geriichtweise unsererseits 15.000, französischerseilS doppelt so viel und viele Geschütze. Paris, 19. August. (N. Fr. Pr.) In Paris wehen heute Flaggen von vielen Häusern. Die ganze Nacht wurde mit Jubel-Demonstrationen über dic „Siege" vom 16. August ausgefüllt. Das Gerücht, daß Prinz Albrecht von Preußen in der Schlacht gefallen sei, er-halt sich. -- Trochu'S Ernennung zum Gouverneur von Paris erfolgte durch den Kaiser selber unmittelbar nach dessen Eintreffen in Chalons.^Das^Iournal „La Cloche" wurde unterdrückt. Brüssel, 19. August. Der ..Indeftendance" zufolge ist das Corps Douai von Belfort über Paris in Ehalons eingetroffen; die Mobilgarden verließen das Lager von Chalons undHbegaben sich nach St. Maur bei Paris. Berlin, 19. August, 10 Uhr 30 Min. Vorm.: In Folge der gestern eingetroffenen Siegesnachrichten die ganze Nacht hindurch endloser Jubel. Illumination! Heute prangen die meisten Gebäude in Flaggenschmuck, schwarz-roth