m. liirililiiliG Bmàmip - llatt für die Caminfer Diözese. Inhalt: Bekanntgabe ber Herstellung beo österrelchisthe» Pilgerhanseè in Jerusalem ^Mant eines Schreibens Sr. Eminenz des Hochwürdigsten Herrn Kardinals und Fürst-Erzbischofs von Wien ist das österreichische Pilgerhans in Jerusalem nun vollendet. 3n eben diesem Schreiben heißt es diesbezüglich: „Aus einer Anhöhe, vor ivelcher Die Damascusstraße mit dein Leidensivege zusammentrifft, erhebt sich geräumig intb in edlen Formen aus Stein gebaut das österreichische Pilgerhaus. Die Kapelle ist der heiligen Familie geweiht und den Altar derselben schmückt ein Bild von Kupelwieser, welcher den Bestrebungen einer von christlichem Geiste getragenen Kunst vor Kurzem durch den Tod entzogen wurde. Der heilige Stuhl hat gestaltet, daß in dieser Kapelle Weltpriester die heilige Messe täglich auch tic höchsten Fest-tage nicht ausgenommen, feiern und soivol die im Hanse aufgenominenen Pilger als auch der österreichische Consul stimmt seinen Hausgenossen und Beamten die heilige Coinmiinion empfangen und dem rpsci- des neuen Bundes mit der Wirkung dadurch dem Kirchengebote zu genügen, beiwohnen können. Die Obhut des Pilgerhauses und die Sorge für die Aufnahme der Pilger ist zwei Weltpriesteru anvertraut. Die Pilger ans den österreichischen Ländern haben natürlich vor allen anderen den Verzug: den» die Gründung wurde begonnen und vollendet, damit Niemand, ivelcher dem Kaiserthume angehört, sich zu Jerusalem vereinzelt fühle, sondern in der Nähe der Heiligthümer, durch welche die Bruderliebe so eindringlich gepredigt wird, von der liebevollen Fürsorge seines Vaterlandes sich umgeben fühle. Zunächst wird auf die Angehörigen der nicht österreichischen Länder des deutschen Bundes Rücksicht genommen werden. Die Zeit, während welcher die Pilger dort Kost und Wohnung erhalten, ist_ vorläufig auf vier Wochen angesetst. Endgiltig wird sic durch die Statuten bestimmt werden, welche ich dem Pilgerhause zu geben hoffe, sobald über alle Einzelheiten eine entsprechende Reihe von Erfahrungen gesammelt ist." „Zu Vorstehern des Pilgerhauses habe ich für zwei Jahre ernannt: Herrn Eduard Kröll, Dompfarrcurat an der Cathedralkirche von St. Pölten, welcher in Mähren geboren und der böhmischen Sprache vollkommen mächtig ist, auch während einer längeren Dienstleistung als Feldcaplan das Italienische sich angceignet, und das Ungarische hinreichend erlernt hat, um in dieser Sprache Beicht zu hören ; dann den Herrn J o h a n n N n fi b a n-111 er, Priester der Erzdiöcese Salzburg, welcher die italienische Sprache und Literatur in dem erzbischöflichen Knabenseminar gelehrt hat und auch einige Kenntnisse des Slavischen besitzt. Beide haben die Reise nach Palästina bereits angetrete», und wenn, wie wir nicht zweifeln, der Herr sie glücklich über die See leitet, so werden sie Ende Jänners bereitet sein, die Ankömmlinge ans der Heimat freundlich zu empfangen." „Ich halte mich verpflichtet, hievon sämmtliche Hochwürdigste Herren Erzbischöfe »nd Bischöfe des Kaisertumes ergebenst in Kenntniß zn setzen, weil die Diöeesanen Aller auf das Pilgerhans gleichen Anspruch haben." „Was die Ausgaben betrifft, welche die Verpflegung der Pilger verursachen wird, so hoffe ich durch die vermehrte, dem heiligen Lande zugewandte Theilnahme die Mittel zur Bestreitung derselben zu finden." Dies theilt man der hochwürdigen Diöcesangeistlichkeit mit dem Beifügen mit, hievon vorkommenden Falles auch das gläubige Volk in Kenntniß zn setzen. F. B. Lavantcr Ordinariat zu Marburg am 23. Februar 1863. Jakob Maximilian, Fürst-Bischof. Math. Modrinjak, Konsist. Rath. Druck von E. Janschitz iu Murbvn.