LllibachtrWMtung. Nr. l5« Prcii!!! !ü s in l ion öp rr >H : !>»! Comvloil' ssanzj. sl. ii, I,,: j. s>. 5>.5>«. ,n>>' dic ^usl^liiüg iuc< H>i»i! Yall'l. 5.,,!,, M,< dcr Post gaxzj. fl. ,5>, I'.ill'j. sl. ?.5>». Mittwoch, l3.Ii'.li Iuscv! i out« gc bii h r bi5 K» ^,cilcü ! Niial ».»«»l,., lull. 1 sl.; sl'üs! pv. Zcill,' Im.tt lr,, iüü.«lr.. i!>». 10 Ir. ». s. w. ^uscrlioosllculp^l jüdesni. !>U ll. l^?0. Amtlicher Theil. I» D^cr 31ii:^isl.r dcS Innern hat die Polizci-Ober-commisfälc dcr Wiener Polizcidirecliou Karl Lazzer, Joseph Winter. Valentin Icnlo, Laurenz Slciu-ber ^, cr, Karl B roda, Joseph Dorningcr, Pro kop Prucha, '.'»»ton Wciß, Fcrt'iuaud Petin und Joseph Roth zi> Polizcirälheu s>ei derselben Polizei-direction ernannt. ^ ------------------ ! Dcr Miuistc,- für CultuS und Unterricht hüt dcn Stalthaltereicoucipiste», Alois Khayl zum Miuisterial-coiu>p>stcu im Ministerium für Eultus und Unterricht ernaunl. . Der Instizminister Hal dic bci dcm Krcißgcrichtc «n Eattaro erledigte Staatsanwaltsstcllc dcm Bezirks ! nchler in Imoski Julian Eelotta verliehe». ______ _ ! ^.^, A>"' ^'st^'N'nistcr hat dcm Bezirksrichlcr iu Mic^! Nichtaintlicher Theil. Politische Uebersicht. Laibach, ,2. Juli. t.. r ^ ?i"^^'nze der Hohcnzollerncandida. A-H"'^' ,^, ..Wr. Abdpost.": Die die öffentliche Aufmerksamst ni hoher Spannung erhallende g ößc Tallesfrage bletet naturgemäß dcr Conjecturalpol tit und der Erfmdung wieder deu reichhaltias.cn Stoff. Ger c bc der großen Tragwette der Frage, um die es sich handelt, durfte nuu allen nicht näher beglaubigten Mclduu^ «eu annulier die höchste Vorsicht geboten erschcincu, wricyc zcdoch dcm Anscheine uach vou mancher Seite her nait gcnügeud im Auge behalten wird. So bringt nebst vrl^ Morgenblatt vou eincm angeblich ^rwß'chen Gewährsmann die Meldung. ..im hiesigen ^ wl'""' '" äußern sei eine amtliche Meldung ^n ein sch^ss^.^». daß König Wilhelm aus Ems geschickt ^^^^'''^ °" ^" Kaiser Napoleon ab-MM ^.," ..^"' sp""^ie Volschaflcr in Paris von sei-wir i?? «" ""'°""^ ^agge entfernt hat." Indeni im a «m« .> ^ !'"^ ^" ^rsichern. daß derlei Depeschen dies,^ ^'!'6"' Amte nicht vorliegen und daher auch >' Nachrichten von dieser Quelle nicht ausgehen köu- ncu, sslaubeu wir nur unsnc,' plidlicistischcu Pflicht zu cutsprschcu. wcu» wir dcr angcnblicklichcu Siluatio» gc-^iuibcr in Vctrcsf aller P-ivawachrichlcn die äußerste Vorsicht cmpfchlcn. Die aus deu Oll^n. wo zunächst die Eulsäiciduna. ruht. sehr zahlreich einlangenden auosüh» llchcu telegraphischen Meldungen, welche au sich ein Bild der jeweiligen Situation darbieten, werden schleunigst und ohne jedwede Abänderung dcr Ocffcnllichlcil übergeben, und wird gcwift auch die Regierung auf daS eifrigste bemüht sein. dnrch Vcrösfcutli'chung aller ihr zu' lommcndeu aulhcnlischcu Nachrichlcn, insoweit sie Ncucö bieten sollten, zur Klarslelllmg dcr Situation das ihrige beizutragen. Zur Dementi rung dcr mit ziemlicher Absicht' lichkcit verbreiteten Nachrichten von kriegerischen Nü st un gen Oesterreichs schreibt die ..Wiener Mcndpost" fcrncrs: Wir u arcn bereits vor einigen Tagcu in dcr Lage, die Mittheilung hiesiger Glätter über die angebliche Versetzung von Frldbattcricn und Muni-liouscolouncu vom Friedens- auf dcu KricgSslaud als erfunden und vollständig unbegründet zu bezeichnen. EiucS jener Blatter schein« sich hiemit uichl beruhigen zu lönncn und hält in seiner gestrigen Ausgabe seine gegeutheiligcu Mittheilungen uich! blos anfrcch!. sondern sncht denselben mittelst (5itirung eines angeblichen KriegSmiuistcrialrescriples erhöhte Olanbwmdigkcit zu verleihen. Wir tonnen dem gegenüber^ nur ucncrdiugs crtlärcu. daß die allarmircnde Nachricht dieses Blattes nichtsdestoweniger erfunden ist. Ein KricgSmiuistcrial' rescript mit dcr vou jcueiu Blaltc citirtcn Expedits-uummcr cxistirt allerdings und bchaudclt auch das bc-!lrcffeudc Acleustück „artilleristische Angclcgcuhcitcu" ; jedoch ist in demselben von mchls weniger als von dcr Versetzung einzelner Batterien auf dcu Kriegsfuß die Ncdc; es werden darin vielmehr auf Grundlage der ! alljährlich bclanut zu gebenden Abgänge dcr Vorrälhc bci den eiuzclncu ArlillericdcpotS von Scitc dcS k. l. KricaSministcriums die zilr »ormalcu Crssänzung derselben nothwendigen Weisungen erlassen. — ^>dem tragen d,c cilirlen Actcnstückc da« Dac andere unbccinflußcnd au ihnen be°u^^, Der Tag ist das laute Lachen dieses Lc> U d i>, 's ?"^ b"" stille Wcincu dcr Vcrgaugcuheit.« ^'d ', 'hr begegnen wir dcn Gestalten jcner eisernen "enelatlonen, wo mau sich glühender lieble, alicr auch glühender haßte, wo noch keine Crcditactien erfunden warcn. aber umsomchr bare Ehrlichkeit regierte und MauueStugeud vor allem Audcrn galt. — Die Geschichte ist das Werk eines Phantastische» WcllaulorS. der mit glühender Begeisterung begann, um allmälig unlcr der Wucht dcr cigcucn Production zu erlahmen. — Ich stehe in diesem Augenblicke auf denkwürdiger Erde, und während die schweigsame Nacht hereinbricht, beginnt die Vergangenheit zu sprechen. ES ist ciuc Sprache, über die bis nun noch keine Grammatik geschrieben wurde, über die keine Lcxilas exist,reu uud leine von hypochondrischen Professoren hcruntcrgcschnarrtcn vni'w irr^nllli-ili, es ist eine Sprache, die vom Wclt-gcisl hcrnicdcrklingt, und die Seele vcrstchl sie ohne iu Beckers Weltgeschichte uachzuschlaaeu. Ja, ich verstehe dich, Geist dcr Geschichte, ich begreife dein holdseliges Lächeln, in dem so viel Gewogenheit für warme Men-schcnhcrzcn blüht, uud weil ich dich verstehe, so will ich dir folgcu in dein dunkles Zaubcrrcich uud mir dic Schätze hervorholen, die du dortselbst verborgen. Doch ^ wcihc mir dic Nacht. Am Tage sieht dcr Geist wenig; er ist ein Schuh», der im Dunklen am bcsten das alles gewahrt, was dic Menschen im Sonnenlichte ausgekocht. Zu all' dcm gchört dic stacht dcr Liebe, und sie blcibl u»S stets der verläßlichste Führer, bedürfen wir dcr gött-lichcu Begeisterung uud dcr höhcrcu Empfindung für götllich.hühcrc Dinge. — Untcr allen Gcschichlrn Verona'S berührt jcnr Romco's uud Juliens ciueu jnngcu Menschen am inei-sle». ES ist ciue schöne Historic, voll glühendem Pathos ^ und naiver ürsprüuglichlcil, cinc lodernde Dithyrambe, iu dcr ilalicuischc Liebe flackert, bis cinc gemeinsam^ Flamme, die so gewaltig, daß sie in dcu Himmcl schlägl ^ nud dcu Engclu die Flügclfcdcrn vessengl, bcidc Hcrocn der Leidenschaft vcrzchrt und ihre Asche iu den Wind streut, damit dic ganze Wclt den colossalen Sinncubrand fühle! In dcr That, Juliens Liebe hat durch Jahrhunderte Tausende von Mädchenherzen augestcckl. so wie die Cleopatras jeuc dcr südlichen Frauen; aber wie kläglich mag sich dieses Plagiat oft genug gegenüber dem Originale ausgenommen haben, wie sentimental-nüchtern und poetisch gespreizt, wie abgeschmackt langweilig und — erlogen, wenn uicht auch die Natur milacspicll. Nur in Italien kann mau wie Julie licbc», uuter jcner Smmc, dic i» dcn Herzen dcr Mcuschcn jc»c Rlcsenlcideüschllslen cnlzimdet, l»ou denen cinc einzige auSrcicht, um ganz Oculschlano zu erwärmen mit all' seincn ^lslergefühlen. Hofrälhcn, Zimmcrpoclcu, Wärmpsauncn und Scnti-mentalitälS.Figürchcn. Ach, Julia! Vicrzchu Jahre alt warst du und dein Hcrz war ein Fcucrball, dcr alle Gestirne verdnnlcllc, deine Licbc war so romantisch hoch pulsircud. wic dcinc glorreiche Zeit, die ritterliche Zeit dcr EapulctS uud Montaaue, mir kömmt cs vor, als glühe noch jetzt dic Nacht wic ein Sommcrtag am Acquator, weun ich bci dem allen Palazzo vorübergehe, aber es ist — ganz ncwiß Täuschung. — Dic Gassen rings vcllassc», ödes. vertrödeltes Gc-^mäucr — um dic ein gcwisscr poetischer Hauch zittert, , vielleicht gar dcr Geist dcr schwarzäugigen'..LiebcSlöni-lain." einsames Rasseln dcr Thurmuhr von Viertel- zu jVicrlclstundc, hie und da ein verborgenes Kichern der ! „Nymphen dcr Nacht." die an Liebe mahne,,, wenn ^lt> Pnnsch ,i I:, l5!!,c.', um mich abzukühlen, abc, cs half 1l14 Die Pariser Börse war am Sonntag von einer Panique ergriffen, auf die Nachricht din, daß man zögere, die Anlwort des Königs von Preußen bekannt werden zu lassen, sowie, daß die Nord- und die Ost' bahn Weisung erhalten haben, sich für den Truppen« transport vorzubereiten. Die hohe Finanzwelt glaubt trotzdem nicht an eine Störung dcs Friedens. Dcr „Moniteur" dementirt die Nachiicht über eine nach Madrid abgesendete Antwort anf die Notification der Eaudidatur dcs Prinzen Hohcnzollern. Die laiscrlichc Regierung habc darauf nicht geantwortet und habe auch darauf kciuc Antwort zu ertheile». Der „Coustitutiouncl" biingt bcrcitö ein Vcrzeich-niß sümiutlicher, gegcn Frankreich üufl,etcudcu Bundes-streillräftc. Nach dcr „Köln. Ztg." Hal mau iu dcn Tuilerien schon bestimmt, wclchc Marschälle und Generäle die einzelnen Corps befehligen sollen uud letztere sind auch auf dcm Pllpicic aauz gcnau zusammengestellt. Nlit dcm Anlaufe von Vorratheu für dir Armee ist auch begonnen, Su wurdcu am «>. d. M. 20,00(1 Fässer cin-gcsalzencs Schweincstcisch sin die Flotte bestellt, binnen 20 Tagen z,l licfcru. Seclcutc, wclchc in Nautcs de-tachilt waren, habcn Befehl erhallen, fofort nach Brest zurückzukchrc«, was auzudeutcu schaut, daß mau die Flotte so schnell als möglich in Kriegsbereitschaft zn setzen gedenkt. Nach dcm „Daily Telegraph" seien an die Commandeure in ganz Fraukrcich Aufträge ergangen, Officicren leinen weiteren Urlaub zu gewähren. Die Beurlaubten seien auch auf der Rückkehr und in dcn Greuzfcstuna.cn werde eine schleunige Iuspiction vorgenommen. Uederdies melden viele Telegramme aus allen Gegendeu Flankreichs von großcu Rüstungen, mau will sogar wissen, daß eiu französisches Armcccorps iu dc» Nhcingcgcnden bereits aufgestellt wird. Dagegen hört man von den kriegerischen Vorbereitungen auf preußischer Seile auffallend wenig. Der „Madrider Imparciul" rechtfertigt dic Einberufung der Conscribirten uud die Besetzung gewisser strategischer Positioucu im Norden Spauieus damit, daß sie Vorsichtsmaßregeln gegen die Carlistcn seien. Wir wollen dies auch gcru gelten lasscu, denn die nächste Folge der Spanien bevorstehenden Wirren könnte leicht ein Einfall der Carlisle«, sein, wie denn alle Parteien bemüht sein werden, im Trüben zu sischcu. Allein ebensogut können diese militärischen Maßnahmen auch gegen eine französische Invasionsarmee dienen. Der Papst ist trank, dies läßt sich nicht mehr in Abrede stellen. Am Abend des Peterssestcs (29ten Juni) wurde der Leibarzt Viale-Prcla zum Papste gerufen, er fand ihn in einem altcrirten Zustande und gab ein drastisches Mittel. Die Italiener sind in der heißen Zeit schnell damit zur Hand, weil sie von ähnlichen Zuständen perniciösc Fieber fürchten. Das Mittel bewährte sich, doch konnte Se. Heil. die gewohnte Stelle beim Altardienstc des St. Paulfestcs dicömal nicht einnehmen. In der Stadt hatte sich das Gerücht verbreitet, Pius IX. sei von einem leichten Schlagaufall getroffen. Es galt, sich Gemalt anzuthun, die Fabel bloß zu legen und so verstand sich Pius auf Zureden gewisser Einflußreicher, gegen Abend um 6 Uhr in den Wagen zu steigen; die Spazierfahrt dauerte indessen nur eine Stunde. Da« „Giornalc Ufficiale" erwidert dem „Pester Lloyo" und erllärt, es sei falsch, daß der ungarische Episcopal mil geistlichen Strafen bedroht wurde, wenn er in der Opposition gegen die Unfehlbarkeit beharre. Dasselbe Blatt fügt hinzu: Die das Concil leitende Gewalt sei keineswegs tyrannisch, sondern voll Geduld und unerschöpflicher Langmuth. Die Promulgation der Infalli bili tät wird vermuthlich auf den Iten August, den Tag vor Petri Ketten-Feier, verschoben werden. Aus China eiugetroffene officielle Mittheilungen bestätigen die Nachricht von einer Art sicilianischer Vesper in Peking. Wie es scheint, hat sich indeß die Aufre° gung des Volkes ausschließlich gegen die Franzosen gerichtet, waS seinen Grund iu dem nicht immer klugen Auftreten der Missions-Priester haben dürfte. Der französische Mariucmiuistcr hat sofort au dcu in dcn ostasi-atischen Gewässern commandirenden Contre-Admiral Du-pr<; die Weisuug abgehen lassen, iu Saigon an der hin-tcrindischcn Küste 2000 Mann einzuschiffen uud sich damit nach Tieu-tsin, einige Meilen von Peking, zu begeben, um in nachdrnckrcichstcr Weise von der chinesischen Regierung Genugthuung zu fordern. Ungarn un> >ic spanische Thronfrage. Wien, !>. Juli. Da bei der dualistischen Gestaltung dcs Reiches auch Ungarn iu jcdcr auswärtigen Frage ein schwerwiegendes Wort mitzusprechen h>,t, so führen wir hier die Stimme der hculigcu Pester „Reform" über die große Tagessragc au, weil dieses Blatt oft dcn Ansichten der ungarischen Regierung iu seinen Spalten Raum bietet. Die „Reform" meint nun, daß Uugaru dcu Fricdcu brauche und daß Hoffnung vorhanden sei, es werde dcm Grafen Bcust, fo wic bci früheren drohend'», Conflict.'», auch diesmal gelingen, mit sciucn Fricdensbcstrebuugcn beschwichtigend durch zugreifen. Das Re,mrungsorgau fordert dcn Reichskanzler auf, dahin zu wirken, daß der Streit im Sinne Frankreich auSgctragcu werde, da es doch einleuchtend ist, daß Frankreich ciu Dominircn Preußens iu Spa-uicu nicht dulden töuuc. Bcust. sagt dic „Reform," hat einmal glcicl>fam eiu Gclöbniß dahiu abgelegt, daß er dereinst dcu Beweis liefern werde, welche dankbare Gesinnung er als Deutscher für Deutschland hege; jetzt sei der Moment da, um sciu Wort einzulösen , in dein er Preußeu vom Kriege zurückhält uud für Deutschland deu Frieden erhält. Sodann richtet das genannte Blatt angesichts der ernsten Situation auch an die Adresse der Wiener Journalistik einige Worte, indem es die Nothwendigkeit betont, daß die Journale iu solck' kritischen Momenten Posto fassen. Iu dieser Begehung empfiehlt die „Reform" dcu österreichischen Parteien und der Wiener Journalistik die Nachahmnng deS ciustimmigcn begeisterten Vorgehens dcr Franzosen. Wcnu dic Ocslcr-reicher ernstlich dcn Frieden wollen, so ist cs vorerst nothwendig, daß sie endlich aufhören, die nach Erhaltung des Friedens strebende Regierung anzufeinden. Das officiöse Journal schließt mit dcr Apostrophe, daß die österreichischen Journale iumiltcu dcs Parlri-gcwühlcs dcn österreichischen Standpunkt nicht außer Acht lassen mögcu, wic sie auch die Empfindlichkeit Preußens nicht reizen sollen. Die Persönlichkeit dcs Prinzen von » OohenMern. » Ueber die Persönlichkeit des Prinzen LeopolW theilen wir die nachstehenden Details mit. Der Prinz ist ein liebenswürdiger Mauu. Iu seinem Wesen vcr« räth er nicht eine Spur von Stolz auf seinen Namen und seine fürstliche Abkunft. Der Vater nahm ihn, wie seine Brüder Karl und Antou, iu strenge Zucht. Sie ergriffen die militärische Carriere, aber unter wesentlich andern Einflüssen wic andcic junge Mänucr ihres Stan-des. Leopold hat cs, jedoch ohne weiteres Verdienst, bis zu ciucm preußischen Obersten im Gardcrcgimrlit gebracht, Au, Soldatischen hatte er nie recht Gefallen, mit viel mehr Neigung wcudclc er sich der Wissenschaft z». Seine philosophischcu und historischen Studien, denen cr iu Düsseldorf, in Berlin uud in Potsdam mit ziemlichem Eifer oblag, hielten ihn von dcu meisten dcr Zerstreuungen uud zum Theil wilden Vergnügungen ab, iu denen scinc Kameraden sich gcficlm. Leopold war schon Premier« Lieutenant, als sein jüngerer Bruder Anton, dcr bci KömMätz gcsallcn ist, Offizier wurde. Es war uichis Seltenes, daß er dcu Bruder l'ssuchle, um ,hm Vorhaltungen darüber zu machen, wic er mil dein liederlichen Fürsten T. uud dcm verbummelten Prin zcu ?). vcrlchrcn könnte. Er üble, wie die „Pr." er zähll, auf sciuc Brüder einen guten Einfluß aus, dic übrigens im Allgemeinen gerade so wic Leopold geartet waren. Es lag iu dcm Wcscn dcs Erbprinzen, Jede» ohne Anschuüg seiner Stellung zu rcspcclircn, und dic Ficnudlichtl'it, womit cr scinc ganze Umgebung behan-dellc, stand ihm um so besser, weil sie frei von aller Affcctiilhcit war. Gcgcn Damen außcrordcullich galaut, hat er a» Niemanden mit solcher Licbc gehangen, wic an seiner Mnltcr. Deren Eigenart gab seinem Charakter zu al-lcrmcist Form und Richtung. Dcr bedeutende Reichthum dcs Vaters asstattclc dcn Söhucu jeden Gcnnß. doch sind sic we^n ihrer großen Einfachheit bekannt. Mi< dcm Vs>lcr hat dcr Erbprinz ein >md dieselbe Politisch? Ansicht. Die smstlicl) Hohenzollcrn'schc Familie ist g»t liberal. Als dcr Krieg von 1«l!kr (ixoLlittnoa, schritt vielleicht eben über diese Stelle mit dcm gewaltigen Dante, dem Weltumseglcr dcr Hölle, dcm infernalischen Eolumbus, um ciuen seiner Feinde frisch brateu zu lassen, auf dem Boden glaubt mau den Blutfleck zu fcheu, den Scala durch Scala vcrgosfcu — und das alles sieht uud denkt man sehr deutlich, denn man hat Raum zwischen den Häuserreihe» uud auch darüber hinaus, wo die Gegend etwas ausgedehnter wird und — ins Unendliche sich zieht. Es ist eine fatale Sache um das Denken. Es ist eigentlich eine schlechte Gewohnheit, und wenn die Menschen nie gedacht hätten, wäre es weit besser geworden und wir kröchen auf vier Füßen und kümmerten uns wedcr um die Schmaus- wabert noch um die preußischen Kammerdebatten u»b essctcn Gras wie weiland König Ncbukatmczar, del Grasfrosch deS babylonischen Reiches. Man fühlt in der Regel erst dann ei» vergangen^ Ereigniß vollinnig, we„» man an Ort und Stelle dcs' selben verweilt. Mit der Erinncruug wachscu die BildM und diese geben die Vorstelluug; aber die ersteren schaM sich jedes Herz selbst, uud je toller sie siud, desto hcißtt wird uus Kops und Brust. Erst in Verona, und z'val in ciner jener Nächte, die ich zu dcn StclldichciuS lli'l dc» Geistern der Vergangenheit benutzte, ward mir d>l Tragödie Shakespeares klar. Es liegt eine Uuivers^ wahrheit in ihr, die uns schaudern macht, ein Gemis" naiver Zartheit uud siuulichcr Täudclci mit den v^ zehrenden Flammen einer glühenden Verzweifluug ^ verzweifelter Glulh, die alles mitreißt, was sich ihtt''« Heerde naht. Der genialste Dichter hat sich iu die ^M tur der Veideuschaft uerscutt, um sic zu durchwühlen «>'' jcucu Grad hcrauszufiudcn, dcr fein Gcmülde groß l"^ wahr erscheinen läßt. Es ist schon viel über Viebe sW schrieben worden, uud ich glaube, wenu mau ei^M Dichter dieselbe zu behandeln verböte, bekäme er "M Lungenschwindsucht vor Grau,, aber diese „geschriebe"!» ^icbc riecht zumeist nach Rauchtabak uud Pclrols<> dunst jcuer poetischen Schmiedcslültcu. wo derlei Kol"i> salilälS-Schmcrzcn zusammeugcpfcrcht werden, und » den seltensten Fallen ist ein Haarbreite Wahrheit dal« M Spanische Dichter sind toll verwegen, und wenn sie "M schwarzhaarige Xitana nicht zu crriugeu vermögen, "!,,> cheu sic Anstalten als seien sie entschlossen, in die H.M ncr ciucs KampfsliereS zu rennen, während sie in ^'.H lichtcit kaum das „Zwicken" bekommen; die Fra"UW sind Phrasendrescher, die sich selbst nichts mchr gla"^M ihre Viebe ist eine Comödiautin, die einige Stunde"'" ^« 1115 constatiren nämlich übereinstimmend, daß Oberwinder sowohl als Härtung die von Mlihlwasser in Scene gesetzte Schwurlcistnng auf die rothe Fahne entschieden mißbilligten und Mühlwasser einen eraltirtcn Menschen nannten. In der hcntigen Verhandlung beschäftigte man sich fast ausschließlich mi! Vorlesung verschiedener Schriftstücke. Zuerst wurde ein Brief dcö Killer von Orges milge-theilt, in welchem derselbe entfchiedene Verwahrung gegen die Behauptung einlegt, daß er mit den Arbeiterführern verkehrt habe. Er habe Liebknecht, als derselbe in Wien war, wohl einen Vcsnch gemach,, doch habe derselbe eine rein geschäftliche Veranlassung gehabt. Mit Oberwinder habe er so wcnig gesprochen wie mit Fräulein Podany. Diese Aussage wird in einem beigelegten Briefe Liebknechts bestätigt. ' Hieraus wird »in Prolch des Vrlmner Fabrikanten Otto von Baner gegen die Aussagen Mühlwasser'S verlesen, der i,l den hiesigen Blättern erschienen war. Auch die Petition an den damaligen Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, sowie die im Herrcnhanse gestellte darauf bezügliche Interpellation werde» den, Worllanlc nach mitgetheilt. Weiter werden der Bericht der „Morgcnpost" über die Arbcilcrdcmonstralion, das von Hcrwcgh gedichtete „Bundeslicd" und der „Brudergruß" von Becker in Genf vorgelesen. Daran reihte sich die Verlesung von Briefen, unter denen sich auch der erwähnte Brief des mysteriösen Oberlientcnants „Philipp," der die militärische Leitung der ArbeUerbewegnng übernehmen follte, befand. Auch dir Telegramme, welche von auswärtigen Arbeitervereinen bei Gelegenheit der Volksversammlung,'unter anderen von Graz, Marburg, Iu^cuburg, Brück, Zeltwcg und Lcoben cin-uefen, werden verlesen. Aus Anlaß der Verlesungen über die Demonstration vom 13. December meldet sich P. Flore nco nrt nochmals zur Zeugenaussage. Er gibt an, er habe mit Harlung str^'""^ ^" ^"' """ ""« solchen Massendemon-acfraa Lr^V''V"l" ^be ihn um seine Ansicht n M a.! ' ,^'^?"l erwiedert, nützen werde die De-v r ncke. ^ ''^ "^"' "uch nicht schaden; luan möge es Nck die A?'7 "' ^^ sch"' längst darüber gelacht wie werb. l ""' "'" ^ i'iebe des Vürgerministeriu.ns be-"was zu erreichen. Am Abend des 1. De. c mver habe er mit Oberwindcr über diesen Gegenstand ge-procyen; er halte Oberwinder, obwohl er keine thatsa'ch-s^/«l)altspunkte habe, für den Faiseur der Demon- d«b s^!'^^"!'^ "^ ^ """ Vorsitzenden bestätigen, 2.., '!^ "^ ^^"^^ zur Zcugeuaussage gemeldet habe, sondern vom Uutersuchungsrichter vorgeladen worden sei Montag'vertag """' '" ^'Handlung ""^ den nächsten Hass,esnmisskei!en. tts ,^ (Bulletin.) Das Wochenbett der Erzherzogin di. Äl 5 """"" "'"" regelmäßigen Verlauf und es sind boru^''"'^)"' ^ schliche Entwicklung dcr ueuge-Profess^ l^^'"^' ^'ten. Alcsuth, am <». Juli 1870. -pro^^or Gustav Braun m. ^>. ein^/^^' dinner Ar be i tcrbildu n gsvcr-gem ck ."" „'^ ^""' Landesgerichl die Miltchcilnug se n mnn^ ^? Mi'hlwasser's im Arbeilercongres ,nm mnvahr; der Verein erbiete sich, Beweise hiefür zu ler N ^ ^ " ^ SchillersGebnrtsort.) Der Schil-^ercm von Marbach wendet sich abermals (das vierte mal) in euiem Aufrufe an das deutsche Volk, um Bei- träge zu gewinnen für Errichtung eines 3chiller Personen; in Maricnbad bis zum 2. Juli 2491 Parteien mit :lC68 Personen, wovon 1502 Parteien noch anwesend sind; in FranzcnSbad bis zum 1. Juli 1752 Parteien mit 2«.".1 Personen; in Johanucsbao bis zum 29. Juni 1«2 Parteien mit .'!5? Personen, wovon noch 147 Partcic» mit 295 Personen anwesend sind. — (Eine Kirche für Tau stum me.) Die Taubstummen Londons werden binnen kurzer Zeit cinc eigene Kirche haben. Der Margins of Westminster hat das betreffende, an der Oxford-Street gelegene Grundstück geschenkt und der Prinz von Wales leglc'am 5. d. M. den Grundstein zu dem neuen Gebäude. — (Die G oldproducti on Kaliforniens) ist amerikanische!, Blättern zufolge in acht Jahren von rein, gegen Abend halte sich ein erfrischender Wind einge^ stellt, der die schwüle Sommerhitze erquickend milderte. — (Die Physikalische Vorstellung) lann ^ heute Abends wegen Unwohlseins des Herrn Niedergesäß nicht stallfinden. — (Eon curs.) Die Lehrerstellen a» den Paralell-clasfcu der Normalschulc werden vom Stadlmagistrate be« reits ausgeschrieben. Termin 15. August. — (Von einem wüthenden Fuchse gebissen.) Ein Insasse der Gemeinde Herzendorf bei St. Beit, welcher vor etwa 6 Wochen von einem wüthenden Fuchse gebissen wurde, ist in Folge dessen im Klagenfurter allgemeinen Krankenhause gestorben. Eckn, , Grnnassen schneidet, nm sich sodann dic lu^r m ". ^" ^""U"' zu streichen und sich blasir, Nbe,^ >^°""" "^ 66 vniux" mit cincr Flasche Bade, " c'^' l^" Ul,d üdcr die Eocotles von Baden-Diclu<>. r lachen. Dic italicnischc Liebe wird von den 6lm.« ^'° ^mM'^lich dargestellt, daß wir ans dem T«k^°'' Gift, Stiletts, Borgias, Ccucis, Vravos. renk ^ü c ^ gar leinen Auswen mchr findcn. wäh-ailit . l> '"°"^ braune Dom,a sich damit zufrieden "'s"/"" s" nur hinlänglich Maccaroni z» verschlin-V a,r ' ^ ""''" b°s ganze (5>ysium Pclrarca'S ,md si? . ^'""llsche Schönheit für überflüssig hält. wcnn V"f ft"") glasen kann. - Der Deutsche ist in der m .^""verdaulichste von allen Natiuucn, aber ken., .-/'"' b" Licbc haben wir es wcit ncbracht, «M M^^''^""' -Werther/' cine ..Amaranth." . ', -"M. L,l>, Laura, cm Grctchcn nnd Kalhchcn sckm? Wßc D.ngclchcn. mit wclchcu sich unsere Jugend <'?„," den Magen verdirbt, um mit zweiundzwanzi« l >, . Ä Masirtcn zn spielen, schlechtes Bicr zu trin n '^!'^ D"'""s Fils zu lcscn. Dcr deutsche Poct umchl ri? ü! I^icncr an, mcistci, Geschrei l,ci relativ «c- mMcr Wolle, nnd mil dcm Unglück ist cr cbc„ so ("^ -^ ' ""l mit dcr ncladcncn Pistolc, DcS Spaniers ^"wdlc gipfelt in dcr rascndcn Verzweiflung, dic des "anzoscl, im ftliitzlichcn Wcchscl des G^cnstandcö sci-^...""bclunc,. dic des Italieners in Mord nnd dic dcs ^"ljchen in - Selbstmord. Worin abcr nipfclt dic "^ cnqlischcn Poeten? In der Wahrheit. Shakespeares ^c 'st überall natürlich, scinc Leidenschaften sind ein "Fluches Evangelium m,d Cleopatra, Miranda und >Nl^n dic drci große!, Stcrnc dcr cwigci, Vicbc. Julia 'Im lcinc Noilianc gelesen, sondern sic licbt aus sich selbst und die Nufrichtiglcit ihrer Cmpfilidlmc, ssipfclt in dcn schönen Versen: O, we»» Du licbjl, liicii, liaulrl ?»c>iüi-l>, So sage cs cila»l'ci!t«vol<, Dc>cl) falls D» nniüsl, Ich hnl'r niich zi, schürll ssewinurn lassr», So will ich schmoll,'!,, lamiisch sri». mich sttäülicu; Doch wclvn, mnß! Dn, sonst „m lcinc» Prcis, >^ll, schöurr Mn!!lnss„!>, ich I>i„ ;>, iva!»'. ^'sichlft'itiss Mliss Dir inri,, Äs»rl,mcii dilüln,; ?lllri», urilaß Dich d'rlmj a!« Vdrlmll»!!, Ich wrrdc llrnrr scin, nlt< andnl' ssrcmc», Dic schlnurr sind, sich svrmd ,il,d lall ,» strllr» Ich will's gl'sü'hii, ich h«!t' rs auch gclha»; Doch Du ln'lcmschlcsl nn-inc md ich lirf wic verrückt dmch dic Gassen, ncrade gca.cn jene Garlenmaucr, über dic ciüst Noüicc» sscspliüi^cn sein soll, »m »ntcr dn' slltanc dc, Gclicutc,', das crslc Gcslaudniß abzülailschc». Dic Stadt t.nii mir plötzlich wic vrri'indcll vor, dic Hänfcr schic-ncn znsammcnstüizcn z,i wollc,,, dic Scaligcr »vackcltcn ^Ulf ihlcin Picdcstal und Ecu, gialidc gebcrdclc sich wic cin Tl-lixtlüci, dcr dc» Hot oerlolcn und sich bcsticl'l. selbc» wicdrr anfznhcbc>,'— überall modcrnc Plattheit, schmntzi^cS Pflaster, schrliriidc Zcchlniidcr; der durch-löchcrlc Älcchlnll über dcm Palazzo LapnlclS snh tlät,' lich gcilnss a»s, als dcr Mund sich durch dic fans! großen OeffmlülM stahl, um ini,- »och den lchlci» Flinten Pocsic zn rauln». dc» — traf ich Julia. — l5S war dieselbe nacklc Eischciunuss mit dcn cMhcndcn Augen und wilden Haare,,, dic Ncizc des ÄuscnS qnollcn wic ei„ süsic^ Geheimniß zwischen den Falten dcr „li'mc,, Tn»ica h'lvl)!- und cin hciliM' Schimmer umwod ihre ssllnzc Glslelll. Sie ist'S! rief ich mit liebender Stimme, aber ich lu>l>m mi, Mull) und ttiaft, und indem ich mich einschlössen ihr zu Füßen w^nf, stammle ich halb u», ilckt: Ich bill Romro! — Ist Dliurr Flcndr Mas;, 0 Ililir, (Ulrich >!l>s!^oll. doch ciröszcr Dii»c Kunst, Et< da^illhuü, so füll»' »llli Driü Athem Di>' i'ils! mil Silsiilil,-lt, lind Wlllidl-rllang ^'nfi tiffi'ilkai's» all' dir Srliqlcit, In ocv sich »»s'lr Hsizr» hirr lü'gegiis» ! öill wcitschallcndcs c«llächlcr war die Antwort. War es wicdcr cin Tsaum? Nein, ein braunes Mädchen stand in nächster Nähr, irdisches Fleisch und lMul — ich lrantc mcinen Au^en nicht, aber plötzlich ward cs llar vor dcn Sinnen und rafch wechselte ich die Nolle. -------- AlS ich bald hicianf durch die Gassen Vcsvna'6 ciltc, war Inlia nicht mchr von mciner Seilc zn dlin-^rn, Dcr Wc^j ging weil durch die Via „nova, über dc» Bl!> Pllch imlncr weile, nnd wcilcr den (^orsu nnovo cntl.u,g; ich winde mil dc, Zril gc,»^ ullläglich »ilchles», kcine (5eipnlct5 inchl', lcinc Scaligcr, nnd eudlich franc ich halb ab^cwcildct: ..Wri bist D», süßc Nachwstall? " und im licblichstcn ^talic'nsch antwortet die löblichste Tlimmc: „Ich l'in Donna Rosa, für hcut' Deine Sposa, fol^c mir!" — Dic Nacht war ziemlich vorgerückt. Schmiil las, dic Sommcrlllft in dcn Gassen, ulicr noch schwillst a»f den Herzc». (^s war eiuc einzige Nacht, abcr Man laiill in cincr ciu^'g!'» Nacht Aicl lirl»'!! und virl selig scii,! 1116 Nrnclle Post. (Driginal-Telearamm der „Laibacher Zeitung.") Augsburss, AH. Juli. Die „Allgemeine Ieitunft" lncldet aus Sinmaviusseu, Prinz Leopold von »oheuzolleru entsagt der Throncan didatur, um der Negierung Spaniens die Freiheit der Initiative zurückzugeben, und ist fest entschlossen, eine untergeordnete Familienfrage nicht zum Kriegövorwande heranreifen zn lassen. Tricsl, 11. Juli. Äci dcn ^andgcmeindewahlen in Istrim wnrdcn gewählt: In Pisino: Parisini und ^»ciani (letzterer ncn); in Parcn^o: Polcsini und Amoroso (beide wicdcrgcwähll); in Pola: Rizzi Äcmbo und v. Valle (beide neu); in Volosca: Nnbcssa und Bnratti (beide neu); in Eapodistria: Elarici und Dechant Gra-dissa (beide neu); ans den gnarnerischen Inseln: Cano-nicus Fcrretich und Äogowich (letzterer neu). Bei den Vanogcmcindcwahlcn in Görz und Gra-disca wurde» ^cwählt: In Gradisca: Dottori und Eon-dnssi (beide wiedergewählt); iu Görz: ^avric uud Bürger-meistcr Gacianclli (bcidc neu); in Scssana: Ccrnc und -)lbralu (beide wiedergewählt); in Tolincin: Winllcr und ^andes^crichtsrath Oorinp (letzterer neu). Das „?t. Wr. Tgbl." bringt eine beruhigende Mittheilung. Es meldet nämlich: An der gestrigen (Montags) Nbcndbölsc war das Gerücht verbreitet, daß der Prinz von Hohenzollern au die Spanier cine Proclamation erlassen habe, in der er dieselben bittet, ihn seines Wortes zu entbinden, da er die spanische Krone nicht um den Preis eines blutige» Krieges erwerben möchte. Bis zur Stunde hat zwar dieses Gerücht noch leine Bestätigung gefunden, doch können wir hinzufügen, daß auch iu hiesigen diplomatischen Kreisen, wo man gestern Vormittags noch den Ausbruch des Krieges mit Sicherheit annehmen zn müssen glaubte, im Laufe des Nachmittags auf Grund eingelaufener Telegramme die Hoffnung Raum gewann, daß die Verzichtleislnng des Prinzen Leopold auf die spauische Throncandidatur schou demnächst gemeldet werdcu dürfte. Desto lieunruhigcudcr lauten nachstehende wohl mit Vorsicht aufzunehmende Privaltelegramme des „Tagblatt:" Paris, 11. Juli, 1 Uhr 40 Miuuten Nachts. Benedetti's erste Depesche auS Ems ist he»te Abends hier eingelangt und machte den ungünstigsten Eindruck auf das Ministerium. König Wilhelm hat erklärt, daß er selbst unbethciligt sei an der Caudidalnr und demnach dem Prinzen Leopold die Autorisation nicht vorenthalten könne und werde, lös herrscht der regste De pcschenvcrlehr zwischen Emö und Paris. Die englische Diplomatie und die belgische Königsfamilie wirkell direct fUr den freiwilligen Rücktritt Leopolds's. Paris, 11. Juli, !2 Uhr 10 Minuten Nachts. Die Aufregung, die in dcn politischen Kreisen herrscht, ist größer, als zur Zeit der Luxemburger Affaire, Frühjahr 1867. Die „Liberi" citirt alle seit 1411 von den Hohenzollern gemachten VcrgrößcrunMttc und die Aussprüchc Bismarcks von 1863 bis 1866. Noch auf-reizender sprechen „La Presse" und «Pays." Klemcnt Dnvcrnois, der vertraute Journalist des Kaisers Napoleon, kündigt die Herausgabe einer neuen Zeitung unter dem Titel „Lc Volontaire" („der Freiwillige") an. In den höchsten Finanzkreisen hält man nur noch die Lösung der Frage durch dcn freiwilligen Rücktritt Leopold's für möglich. Deutsche erste Firmen vollziehen Panilverläufe. Paris, 11. Juli Morgens. Die TruppencoN' zcntrationen dauern fort. In Paris ist die KliegSpa,-tci überwiegend. Kaiser Napoleon persönlich, so wird mit Bestimmtheit in gut unterrichteten Kreisen behauptet, stehl der KricgSpartci nicht ferne. Rußland hat sich bereit erklärt, sich den Bemühungen der Ncntralcn, dcn Frieden zu erhalten, alizu-schließen. Man betrachtet oicsc verspätete Bereilertlä« rung mil Mißtrauen. Paris, N. Juli Vormittags. Dic Situation hat sich cm wcniM befriedigend gestaltet. Die erslc Antwort Bcncdetti'ö hat wenig Bezeichnendes. Man wird hier bis Dienstag Morgens warten. Es besteht einige Hoffnung, daß dic vielseitigen Bemühungen zu Gunsten des Friedens gelingen werden, aber die Kriegsgefahr danert fort. Die ..Morgenpost" will aus Nachrichten, die großen Wiener Geschä'ftshäliscrn zugegangen sind, mit aller Bestimmtheit wissen, dah Kaiser Napoleon dcn Krieg wünscht. Nach einem Telegramme der „Ta gcsft resse" solleu die im Südcu Frankreichs stehenden Armeccmps Ordre zum Aufmarsch nach dem Nordostcn erhalten haben. An den Throncandidatcn Leopold sei nach Beschluß des Ministerraths in Madrid durch Prim dic Einladung ergangen, sich nach Madrid zu verfügen und provisorisch das Eomiuando des ersten Hußarcnrcgimcuts zu übernehmen. Der „N. Fr. Pr." wird aus Dresden. 11. Juli tclegraphirt: Es heißt, König Johann sei im Begriff, sich in der Absicht, die drohende Kriegsgefahr zu bcschwö-reu, nach Ems zu begeben. Man sagt, der österreichische Reichskanzler Graf Acust habe dem Könige von Sachsen diesen Gedanken nahegelegt. Dcr Krieg würde, wic die Berliner Officiöscn beruhigend versichern, Prenhcn nicht nnvarbcreitet treffen. Hofuachrichtcu zufolge will Bismarck cs jetzl aufs Acußcrstc ankommen lassen, ftlaidircnd, Napoleon werde doch wieder einen Streitfall suchen nnd finden. Der König in Ems neigt sich zu dieser Anschauung, während der Kronprinz und die Königin sich bemühen, dcn Prinzen Leopold zum Verzicht a»f seine Ecindidalnr zu bewegen, welchen derselbe als preußischer Unterthan seinem Vaterlandc schuldig sei. In Pillli fanden Montag große Frnchtlicfcrul'gs-abschllisse nuch Frantieich skitt. Picnßischc Ahnten sollen in unauffälliger Weise Pferde- uud Haferauftäufe realisircn. Die „wichtigen Millhcünnac»," welche dcu französischen Kammern im Fnllc cinci nnlicfl'icdi„cl>ocn dcfi-»ilive!' Antwort auö E m S gemacht wcrdcii sollcn, werden nach einem Telegramme der „N. Fr. P>." ans Paris, 11. d., in dem Verlangen der Ermächtigung zn einer zweiten Rccrutenautchebunli von 140.000 Mann und zur Aufnahme eincS Ankhcns von 5)00 Millionen Francs bestehen. In der italienischen Kammer antwortete der Minister Visconti-Venosla auf eine Interpellation wegen der HohenzolleiN'Eandioatur im wesentlichen, daß dic ilaliemsche Rcgiclun^, ihre Bemühungen mit dcncn der bei der Ruhe Emopa'S meist liclheillgtcn Mächte vereinigt habe. weil in oicscm Zerwürfnisse daü Iiücrcsse Italiens wie jcnes Europa'o überhaupt in der Erhaltung des Friedens bcstehc. Dcr Minister leugnclc, daß dic Regiciulig Verhandllmgen wcgcn der französischen Occupation Roinö ciügüleilct habe, düsclbc bchallc sich libcr üicöfalls ihre Actioilöfl'cihcil vor, wähiend dic „Turincr Zeitung" versichert, das Tli>lcricncalii»ct halie für den nnbcdinHtcu Bcislaud italic»«» in der spanischen Frage dic Zurückziehung dcr Occupationstilippcn aus Civilavccchia angcliotcu, was mit ol'ign ministeicllcr Elllälnug nicht im Widerjp,l>chc steht. Selbst in Kopenhagen hat die Tageöfrage s,roße Aufregung hervorgerufen, Dcr französische Ge-sandle coufcrilt häufig mit dcm Minister des Acnßcrn. Auf die Kunde von oer Ertläinng GiamonlS im gcsch-gcbcndcn Körper haben die dänischen Truppen im Lager von Hold und die Besatzung von Viborg, der Haupte stM IütlandS, illuminirt. Berlin, 12. Juli. (Tr. Ztg.) Die ..Norddeutsche Allg. Ztg.", cineu Artikel des „Pays" besprechend, con-statirt, daß das französische Kriegsgeschrei diesseits dcs Rheins ohne Echo geblieben. Sie mißbilligt auf das Entschiedenste die Erklärungen GramontS; Preußen habe nichts zur spanischen Königswahl gethan, könne anch nichts dagegen thun, ohne sich zu erniedrigen. Preußen habe keine Berechtigung, also auch keine Verpflichtung zu den ihm angesonnenen Diensten. Dies heißt Händel suchen, wo keine von selbst erwachsen. Wenn dies die Absicht Gramont's, möge er zweimal zusehen. Die „Nordd. Allg. Ztg." erklärt die Fordcruug dcr ..Possischen Ztg.", dcr Minister dcö Acnßcrn möge, dic spa< nischc Eandidatnr betreffend, keine Verpflichtung eingehen, die später mit Eisen und Blut cingclööt werden müßte» für mit der NcgicrunMnsicht übcrciüstimmcnd. Paris. II. Juli. (Tr. Ztg.) In dcr Bammel-sitzung erklärt Gramcmt, die Regierung begreife die I!«' geduld des Landes, könne aber jetzt ihre Entschlüsse nicht mittheilen. Die Rcgicrung erwarte eine Antwort, welche dieselben lcitcn werde. Biö nnn scheinen alle Ea' binctc das Lcgitimc dcr französischen Bcschmcrdcn ^ würdigen. London, I'2. Inli. (Tr. Ztg.) In dcr Untel' hauSsltznng crllärtc Gladstone, C,!s,lalil> wc>dc allcn be' rcchtigtcu freundschaftlichen Eiüflüß ansbirlcn znr Vcl^ Hinderung jeder aus dcr Hohenzollcrn-Eandidalnr cnl'' stehen könnenden cnroftäischcn ErschüOcrllng. Olwny cp klärte die Bchanplnng, England sci dcr Ea»^!l>a<»r g'"M' stig, für grundlos. ^ Telestlapliischer Wcchsslcl',,vH ' vom 1A, Juli. 'iprrc. Metallicuil« 5l>,—. 5>pnc. Mctalliqlil« „n! Mai' und November-Hiiisrii >5>. . — l»pcrc, Nalimial A»»l)!'!i <;i.5»»> Actirü 2:^.5)l». 5'smkcm 1^.5,0, Si>!',r l!'.». . ^?,ip>'-lrond'mt! !».»<1. Sandel uud Jolkswirlijschastl'iche^ /llrai»l»«,r^, 11. Juli. Aus dcm hsuligci! Mml!,' siu» l-lschirurn: 1!« Wagüii mit Ortrcidr, ii Wlissrii mil Hm »"> Stroh und !< Waa/u mit Hol^. Hu rchsch nil !s-Preise. f>. lr. fl. lr. Weizen Pr. Mchen 5 «0 ^ Vulter pv. Pfxud , - 3li '>oni „ .'! !»5) Graupen ftr. Mas; . - ' Gcrsk „ — .,. Eier pr. Sliick . . ^ lj Hascr „ 2 90 Milch pr. Mas, . «' Halbfruch! „ 4 10 Nmdsicisch pr. Psd. l/1 Hcideu „ :j 50 Knll.sleisch „ - lis Hirse „ l) Schöpse,,fleisch „ — l° Erdäpfel „ — .. Haliudel pr. Stini — ^ linsen „ ^- — Taulien „ - ll Erliseu „ — — He» pr. Hentuer . > ^' Fisolen „ 3 52 Stroh " „ . l ^ N»idt cher, itaufm., von Wien. Pell, Ka»fm., vonPest. - F^l' Herr v. illillnck Vellinsshauseu, l, l. Oberst, u^n (Vraz. "" Fuchß, Priuatier, uon («raz. - Strudel, Iligeuienr, vo« .^»aiiiburg. Fran Mallin, Priuate, von wraz. Elefant. Die Herren: (Hraf Alderti, von Porte Olivetu. " Schulze, türkischer !ijicccuiisul, uon Fiumr. — Hoccvar, l^üts' bcsitzer, von Ciurtfcld Hiaroll, Pfarrer, von ttriz. M' senberg, >^f,u., von Wien. Hirschler, .ttanfm., von Wi^ - Odermüllcr, .Nf>n., von Oraz, - (^lanlschniss, von Ble'' berg, - Silbernaczel, Äanfm., vun Aohen. v. Perso^lia, von Heideuscliaft. — Depaix, t. t. Oberst in Pension, """ Trieft. Nen, Kanfm., voil Wicn. Pajl, Gutsbesitzer, vo" 'heyenbera,. —- ^,'eban, vun Trieft. - Primel, .^tansm., ^'^ Äiüuchen^ Sauer, Kaufm,, von Kanischa.' — Huievar, Pl'' vatier, von Rudolfswerth. - Die Frauen: Keller, Kaufman"^ Gattin, von Trieft. v, Kri3«zt, Majors Gattin, von Mi' ZGNÄ2Z " "5 «^ « 353 ZT ^ ^^ -^ «N.Mg. 324.sz ^ -s 14?« "wmdftill ! heiter , 12 2 „ N. 3 324.e! ->!«.< wiildstill j sierneuhell Vormittags heiter. ^)iachmittags ziemlich windig. TaaM' wollenlos, Abends Schichtwulten anü W. Sehr heißer T«s' Das Tagesmiltel der Wärlne -^ lij 8", um 4 0' liber dtln Äiol' mal«.___________________________________________^, V^> auiwuriliclier Nedacteui : ^u»a< ». K l e i u m a l> r^^ ^^—^----------- . ^ie» I^ ^nli Die Bürse ist von einer Pauiqm- heimn^süchl, dcrcu Wirtu, >^ durch ex^utiue Vertausc vuu Depots unstärtl wild. Die destfuudlrteu Werthe wM'dl> DlN!tNvtllu)I. heute üütcr dem Eiudnicte dei« Schrecken« verschleudert, Nebenpapicrc wareu lheilweise mmertäustich. Devisen hoben sich von Samstag auf heute nm 3 bis 4 M. Die u»>e" folgenden Curü»°liruua.e,i wnrden um l Uhr 15 Minuten anfgeuommcn. Später ersolsste weiterer Klickgang^ ssUr U)0 ft. Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: iu Noten verunöl, Mai-November 54.50 55.50 ,. „ „ ssebrnar-Augllft 5450 55.50 „ Silber „ Iänner-Inli . 63.25 -' Bcmtvcrein.......168.- 170.- , Boden-Kreditanstalt .... -------- ^>' ! Kreditanstalt f Handel n. Ocw . 229,50 230.— ! Crrdituustall, alllzem. nugar. . , 70— ?" "'! Escomptc.-Gesellschaft, n'ö. . .«40. «50. , Franco-üsterr. Bant .... —-.^ ^'^'! OencralbanI.......05. - ^,- Nationalbanl......075—077 — Niederländische Vaul . . . . —,— —." ^creinsbanl ...... —.— —.— Vcrlehrtchanl.......--.— "-' L^iener Baut......— — "'"^ «. Actien vo» TranSportnnterneh- lllllngcn. Ocld Waare Alfüld-Filimaner Bahn . . 155. - 1^8. - Viihm, Wcstbahn.....^'^^ hn.....209.50 211.50 Donau-Dampfschiffs. OeseNsch. . 540. 550. (Slisabrth-Wcstbahu.....180.— 1«« — sserdiuauds-Nordvahn . . .1900-19l0. Fllusllrcheu-Uarcscr-Vahu , . ^.^- .^ j ssrauz-I°sepl,«.Bahn .... l75.- 17«.— ! Ä,/>^ Wua!-" I i!cml,ern-Ezcrn..Iafsyer-Bah,l . 183.— 185.-- l!loyd, ijsserr........310.— 320.— Omnibus........__. ,. ^..__ Rudolss-Vllhn......147. - 148.— Sicbenbiirgcr Bahn ... 158.-- 100. - Staai^bahn.......348. - 350. - Slldliahn . ......!?<».-' 179.50 Silduordd, Verbind. Bahn . .100. Nl5.- Thcis; Bahn.......204.- 200.— Tramwah........107.— 10-i.— «. Pfandbriefe (sUr «00 ft) Allg. üst, Bodnl^rcdil'AnstaU Grld Waare derll.i'bar ,n 5 pEt. in Silber 105. 100 -dto.in33I.r!>ckz.zu5pEt.inu.W. 90.- 90.50 Nat,o!,«lv. ans il. W. verloSb. zu5M........98.50 98.75 Oest. Hypb. zu 5'/. pEt. rllckz. 1878 97.80 98.30 Nng. Vod.-6red.-Anst. ,,u 5.'/, p^t. 89.- - 90.— «?. Privritätsobli,,ationen. « 103 ft. ü. W. Geld Waare! Clis.-Westb. in S. verz. (!. C'miss.) 94 75 - -- Ferdinands Nordb. in Silb »rrz. 103.75 104.25 Fran; Joseph« Bahn . . . , 94.5.0 95. - O.<5arl^ndw.V.i.O.uerz.l.Em. ^>^. W1 50 Oesterr. Nordwestbahu .... —— —.— Sicbrnb. Nahn in Silber verz. . 90. 9l^ StaalSb. O.3"/>5.00Fr. „l.Em. 143. N4^ Sildb.O. 3'/..-. 500 Frc. „ . .112. 11^'" Sl!db.-Vous 0 "/., (1870 74) -. 500 Frc«......—. - ^^ Una, Osibahn....... . -^ «. Privallvse iper SMck.) Crcdilanstalt f. Handel u. Gew. Geld W««l zn 100 ft. ü W......140, I^z Nudolf-Stistnnc, ,n 10 si. . . 1525 1"^ Wechsel (3Mnn) Geld V)< ÄngSdurc, silr 100 sl südd. W. 101.50 M ^ Hrcmlsur, a.M. l00 sl. detlo 104.75 M'^ Hamd»r Marl Banco —. - -"-^ Lnndon/silr M Pfund ölerling 125 75 l2^ Pari?, jür NX» Franc« . . . 49.90 ^ Gell, Wnare tt. M«u,-Dncatsi . 5 sl. 95 s>. 5 ft. l»l^ ' Napoleonsd'or . . 10 .. «7 „ 10 „ ^ , AereiuiNhalcr. . , 1 „ «4 .. l ,. ^ ^ Gilbcr . . 122 „ „ 123 ^ ^ Kramische GruudelUlastungs - Oblissalione!', ^ > vatuotirung: ij