PriknumerationS-Pretse: Für Laibach: »anzjShrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich . . — » „ Mit der Post: Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................. 6 » Birrteljährig..............3 •> Für Zustellung ins Ha,s vikitelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibachcr Wtbettlow: Bahnhofgaffe Nr. !3S. Nr. 27. Tagblait. Anonyme Mittbeilung-n werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Donnerstag, 4. Februar 1875. — Morgen: Agatha. Expedition-L Jnseraten-Bureau: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. b. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) AnsertionSpreisc: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 fr., bei wiederholter Einschaltung ä 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. V- '' Bei größeren Inseraten,^' „„ öfterer (Sinichalturfg entsprechender Raßsttt'^ ^ Für complicierten >, dere Vergüt»!! 8. ZahMng. 3ur Ultramontanisierung Deutschlands. (Schluß.) Die Bischöfe schlugm seitdem den Weg ein, bu$ Studium an bestimmten Anstalten von ihrer Erlaubnis abhängig zu machen. Was blieb dem armen Studenten — neun Zehntel aller katholischen Tbeoloaen sind absolut mittellos — übrig, als zu gehorchen? Der Bauer, Arbeiter, Küster u. s. w., dessen Ideal in einem geistlichen Sohne besteht, der hernach eine Stütze ist, ein hoher Mann wird, nichts kostet und nicht zu dienen braucht, hat kein für solche Fragen und kennt nichts Höheres „J ben Willen des Bischofs. Die Regierungen kümmerten sich um nichts. Bis zur Stunde darf kein studierender wagen, ohne Erlaubnis eine Anstalt zu besuchen» bei ändern als den bezeichneten oder Notorisch genehmen Docenten zu hören. Während man den Klerus zum gefügigen Werkzeuge machte und die Wissenschaft völlig todtzulegen bemüht war, hatte man für die Bearbeitung des Volkes in Exercitien, Volksmisstonen und Schulen r«chlich gesorgt. Es genügt hier anzuführen, was kini'chius („Die Orden und Congregationen") aus Acten mittheilt. In den Jahren 1848 bis 1872 wurden ohne die der Jesuiten, Redempwristen, Lincentiner und Väter vom heiligen Geist (mit etwa 28 Niederlassungen und 500 bis 600 Mit-«liedern^ zu den wenigen männlichen Orden in Preußen allein 57 neue Niederlassungen mit über 1000 Mitgliedern errichtet; vom Jahre 1855 bis 1872 stieg die Zahl der weiblichen Regular-Nieder-»assunaen jährlich um 28; es gab im Jahre 1873 jti den alten Provinzen allein 7086 Mitglieder. i Vorzugsweise in der Rheinprovinz, Westfalen und ! Schlesien gelang es, den Unterricht in den Mädchenschulen ihnen zu übergeben; die weiblichen Pensio-nnte derselben haben gewiß den größten Theil der solchen übergebenen Jugend herangebildel. Wenn infolge dessen jener Zustand eingetreten ist, den wir vor uns sehen, dürfte eS endlich an der Zeit sein, daß die Gemeinden und der Staat dem weiblichen böhern Unterrichte eine ganz andere Fürsorge wie bisher zuwenden. Was man da erreichen könne, lehrt Constanz, dessen Gemeindescdulen jede Con-currenz aus dem Felde geschlagen haben. Ein vorzüglicher Punkt der Fürsorge wurde naturgemäß die Presse, namentlich die Tagespresse. Wir haben den Beschluß der ersten Fuldaer Bi-schosSconserenz vom 20. Oktober 1867 publiciert und wollen nunmehr noch Einzelnes beifügen. Vor 1848 gab es gar kein größeres klerikales Organ in Preußen. Man kam sofort zur Einsicht, daß ein solches nöthig sei. Die „Volkshalle" wurde in Köln gegründet unter Redaction des frühem und spätem Professors Müller in Würzburg, auf den Fran; v. Florencourt folgte, bis sie nach Namensänderung und mehrfachem Wechsel einging und in den „Kölnischen Blättern," die sich zuletzt zur „Kölnischen Volkszeitung" umgestalteten, eine, obgleich nicht direete Nachfolgerin fand. Die Gründung jenes Blattes wurde ermöglicht durch Actien, die vom rheinisch-westfälischen Adel, Geistlichen, zum großen Theile aus Mitteln, welche die österreichische Regierung und Fürst Thurn und TaxiS durch eine Mittelsperson zur Disposition stellten, gezeichnet wurden. In Mainz nahm das „Mainzer Journal," in Frankfurt die später eingegangene „Oberpostamts- zeitung," in Wien der „Oesterreichische Volkssveund" diese Richtung auf. Die Gründung österreichisch-klericaler Blätter an verschiedenen anderen Orten hat viel Geld gekostet, jedoch geringen Erfolg gehabt. Man behielt den Gegenstand im Auge; in den katholischen Generalversommlungen bildete tr einen stehenden Punkt. Für die kritische Seite schuf man 1854 in Wien die im Jahre 1873 eingegangene „Katholische Literaturzeitung." Bald sah man ein, daß die Sache systematischer zu betreiben sei. Der Centralpunkt für diese Bestrebungen lag in Mainz. Die Herren v. Keiteler und Heinrich Mou-fang in Mainz in Verbindung mit den Herren Molitor in Speyer, Phillips in Wien, Thiessen in Frankfurt dürften die Leiter gewesen sein. Als man endlich das Volk genug vorbereitet glaubte, stellte sich der päpstliche Nuntius in Wien, der jetzige Cardinal, damalige Erzbischof von Tarsus, Anto. nius de Luca, an die Spitze. Er versandte ein vom 24. Juni 1862 datiertes, „als Manuskript gedrucktes Programm der Gründung eines Vereins für Unterstützung und Beförderung der katholischen Wissenschaft, Literatur und Tagespreffe in Deutschland." Die vorgeschlagene Organisation ist im Wesentlichen die 1867 zu Fulda angenommene; der Mainzer Katholikenverein hat diejenige Einrichtung, welche hier skizziert ist. Im engsten Zusammenhänge mit den aufgewühlten Bestrebungen steht die Gründung der katholischen Casinos, die auf Mainz ihren Ursprung zurückführt. Sie sind die Organe, die bei Bier und Wein die Ideen und Grundsätze nachhaltig einprägen, welche in den kleinen Localblättern, auf dm Kanzeln, in den Versammlungen, Broschüren u. s. w. zurecht» Feuilleton. Bedauerliche Statistik aus Frankreich. Kürzlich sind in einem officiellen Werke der französischen Regierung, sowie in einer umfassenden Arbeit t,£s Deputierten Raubot die Ergebnisse der französischen Volkszählung vom Jahre 1872 zu-sammenaestellt und beleuchtet worden. Wir wählen daraus einige interessante Thatsachen. Die Gesammtbevölkerung von Frankreich hat ti* in den sechs Jahren 1866 bis 1872 von $8 192,000 auf 36.103,000, also um 2.089,000 Vertonen vermindert. Freilich kommen davon auf abgetretenen Bezirke von Elsaß - Lothringen 1.597.000 Seelen; es bleibt aber immerhin noch ttne Wirkliche Abnahme von 492,000 Seelen, also \ii Prozent der Gesammtbevölkerung. Dieser trau« *ioe Umstand wird noch ferner durch die Thatsache ^wiesen, daß in den vier Jahren 1867 — 1871 4075.000 Todesfälle und nur 4.705,000 Geburten stattgefunden haben. Und dies, während z. B. in England und Deutschland die Bevölkerung jährlich um 250,000 Seelen zunimmt! So kommt Frankreich ändern Länder gegenüber in ein immer ungünstigeres Verhältnis. Nur in 13 Departement« hat die Bevölkerung zugenommen ; es sind diejenigen, welche große Städte enthalten, die fortwährend vom Lande frischen Zuzug haben. In allen übrigen 73 Departements trat eine Verminderung ein. Darunter sind die reichsten Gegenden Frankreichs, so daß man durchaus nicht etwa die Armuth oder Uebervölkerung für jene traurige Thatsache verantwortlich machen kann. Ebenso wenig den Krieg und die Commune, denn merkwürdiger Weise zeigen Departements, die gar nicht oder doch nur ganz wenig von jenen Ereignissen berührt worden sind, gerade die stärkste Abnahme der Bevölke^ rung (4—5 Prozent); und zweiten« findet auch bei dem weiblichen Geschlechte, welches direct durch ben Krieg keine Verluste erleibet, eine Abnahme statt. Der Männer sind in den vier Jahren von 1867 bis 1871 234,000 weniger geworden, der Frauen 133,000. Die Differenz von 101,000 wird ungefähr den un> mittelbaren Verlust am Leben durch den Krieg und die Commune ausdrücken. Der Gegensatz in der Bevölkerungsbewegung zwischen Frankreich auf der einen, Deutschland und England auf der ändern Seite wird noch ausfallender, wenn wir bedenken, daß diese Länder eine außerordentlich hohe Zahl Auswanderer alljährlich entsenden, während Frankreich nur sehr wenige Kolonisten abgibt. So zählt Algerien nach vierzigjährigem Besitze durch Frankreich nur 130,000 französische Bewohner. Und trotzdem hat in den sechs Jahren von 1866 bis 1872 die französische Bevölkerung von 70-10 Menschen aus den Quadratkilometer zu 68.30 abgenommen! Eine Erklärung für diese Erscheinungsreihe wird uns freilich in dem Umstande gegeben, daß die französische Familie durchschnittlich nur aus 3.71 Personen besteht, eine Zahl, aus der allerdings die allmälige Abnahme der Bevölkerung sich von selbst ergibt. Und zwar sind gerade in ben ärmsten Districtrn die Famlien am zahlreichsten, während sie in den begütertsten die wenigsten Mitglieder zählen. Besonders in den Städten ist die Zahl ber Geburten g tfegt wurden. Die Gründung des frankfurter und f oester Broschüren-Cyklus steht im engsten Zusammenhänge mit dem angeführten Nuntiatur.Programm; zahllose kleine ultramontane Localblälter datieren von dort. Den Schlußstein aber bildet ein Netz von Vereinen, die zum großen Theil, scheinbar rein religiöser Natur, in so raffinierter Form politische Tendenzen verfolgen, daß den meisten Mitgliedern dies kaum zum Bewußtsein kommt, der Zweck aber erreicht rofrd: bestimmte Tendenzen den Leuten zum Inhalte ihres religiösen Denkens zu machen. — „Wir hoffen," so schließtder letzte Artikel der „K. Ztg." „gelegentlich unser Material in Kürze dahin zu ver« vollständigen, um alsdann ein Äulturbilb zu liefern, das manchem Leser das bis dahin für unmöglich Gehaltene drastisch als Wirklichkeit des neunzehnten Jahrhunderts vorführen wird."_____________________ Politische Rundschau. Laibach, 4. Februar. Inland. Die Tagesordnung der vorgestrigen Reichsraths sitzung enthielt keine Gegenstände von besonderer Wichtigkeit. Zum «Sitzungsbeginne begründete Dr. «opp feinen Antrag auf Aufhebung der (Eollegiengelber an den österreichischen Univer» sitäten. Die Regierungsvorlage, betreffend die austro-russische Convention zum Schutze der Handelsmarken wurde in dritter Lesung angenommen. Der Ackerbauminister brachte einen Gesetzentwurf ein, betreffend die Beitragsleistung des Staatsschatzes zu den Kosten der Regulierung de« Gailflusses und der Malta in Kärnten. Bei der am 30. Jänner in Linz stattgefun-denen Wahl von drei Reichsrathsabgeordneten des ob er österreichischen Großgrundbesitzes wurden die früheren Abgeordneten Eduard Planck von Planckburg, Minister Horst und LandeSgerichtS-präfident Baron Handel wiedergewählt. Ein Protest der Ultramontanen gegen die im Sinne eine« Par» larnentsbefchlufseS erfolgte Ausschließung der geistlichen Pfründenbesitzer vom Wahlrechte wurde von der Wahlcommission zurückgewiesen. Wie officiös kundgemacht wird, hat die En-qaetecommisfion zur Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes über die Militäreinquartierung ihre Aufgabe bereits erfüllt und dürfte im März oder April .das Vorspannsgesetz in Angriff genommen werden." Jenseits der Leitha grassiert der Scan-dal wie zu den schönsten Zeiten Melchior Lonyays Derselbe Cfernatony, welcher einst dem Ministerpräsidenten Lonyay den Vorwurf in- Gesicht geschleudert, daß er sich auf Kosten des Landes bereichere. beschuldigte nun in öffentlicher Sitzung den Ministerpräsidenten Bitto und den Minister des Innern Szapary, sie hätten wiffentlich geh- erne verhältnismäßig geringe, wie im Departement! Ler Seine (Paris und nächste Umgegend) auf jede Familie nur 2.71 Personen kommen! Diese That. sache ist um so bedrohlicher, al» das flache Vand sich immer mehr zugunsten der Städte entvölkert. Während vor 30 Jahren die Städtebewohner nur ein Viertel des französischen Volkes ausmachten, betragen sie jetzt ein DrittheU desselben. In den Städten, und zumal den begüterten Klassen nimmt 46er die selbstsüchtige Abneigung gegen das Eingehen -er Ehe und die Gründung einer zahlreichen Familie immer mehr überhand. Ebenso wenig erfreulich ist der Stand der Bildung in Frankreich. Dreißig Prozent der Bevöl-Itrung, also beinahe ein Drittel derselben, ist völlig ungebildet und kann weder lesen noch schreiben! Nur in den östlichen Departements, die an Deutschland und die Schweiz grenzen, ist das Verhältnis ein ziemlich günstiges (7—10 Prozent Ununterrichtete). Selbst in der Hauptstadt gibt es elf Prozent, die gar teine Bildung erhalten haben. Aber wahrhaft entmutigend ist der BildungSzustand in den mittlere« und westlichen Bezirken. In der Bretagne find 50 - 56 Prozent ohne jede Erziehung; an der gen. Die Linke zollte dieser Beschuldigung „stürmischen Beifall; Herr Bitto aber ersuchte, die „Mißbilligung einer unwürdigen Verdächtigung feiner Ehre beschlußweise zu erklären," welchem Ersuchen die Dentisten allerdings „stürmische Zustimmung" spendeten, ohne ihm jedoch zu entsprechen. Der Präsident hielt eS für angemessen, Herrn Esernatony, der große Lust verrieth, seine Anklage ausführlich zu begründen, das Wort abzuschneiden, uud erklärte den „Zwischenfall" für erledigt. Die Geschichte Ungarns seit dem Jahre 1867 ist an derlei „Zwischenfällen" sehr reich. Ausland. Der deutsche Reichstag ist am Samstag ohne alles Eeremoniel von dem Minister Delbrück geschlossen worden. Die eben beendigte Session war eine der fruchtbarsten ; unter der Fülle von Gegenständen, die in den drei Monaten erledigt worden, nehmen die Bankacie, das Eivilehege!etz und das Gesetz über den Landsturm den hervorragendsten Raum ein. Nun beginnt die Arbeit der Landtage; der preußische ist bereits feit vierzehn Tagen eröffnet und der baierische auf den 15. d. einberufen. Die preußischen Blätter widmen dem fünf, undzwanzigsten Jahrestage der preußischen Verfassung, die um 31. Jänner 1850 die königliche Signatur erhielt, eingehende Artikel. Das Geschick der preußischen Constitution war bekanntlich vielfach ein schwankendes und ihr Inhalt selbst nicht sehr befriedigend, selbst für mäßige Fortschrittspolititer; die wichtigsten Bestimmungen sind zum Theil gar nicht, zum Theil erst in jüngster Zeit zur Ausführung gekommen. Es ist denn auch keine Feststimmung in den Spalten der betreffenden Artikel zu bemerken, die so ziemlich alle darin Übereinkommen, daß heute nur eist die Idee der Verfassung über die ernstesten Anfechtungen hinaus ist und ihre Entwicklung Sache der Zukunft bleibt. DaS Organ des Reichskanzlers, die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bemerkt zu dem Jubiläum : „Was uns Preußen, was mittelbar der gesummten deutschen Nation die Verfassung vom 31. Jänner 1850 wcrth macht, das fühlen wir alle angesichts des VertheidigungSkampfes, welcher zur Abwehr hierarchischer Eingriffe in die Rechtssphäre des Staats gegenwärtig mit Entschlossenheit geführt wird. Auch inbezug auf diesen Streit hat die Verfassungsurkunde ihre Unklarheiten und Unvollkommenheiten gehabt; sie sind im Wege der Gesetzgebung in voller Übereinstimmung von Krone und Volk seither überwunden und unser Staatsrecht ist unleugbar sicherer Grund und Boden für die Stellung Preußens und somit Deutschlands in in der Defensive gegen Rom." Der katholische Schulrath von St. Gallen hat beschlossen, da die Geistlichkeit sich dem Beschlüsse, ! spanischen Grenze 53 Prozent; in den centralen Departements Allier 52, Cher 57 und Limousin gar 62 Prozent! So gibt es Gegenden, wo fast zwei Drittheile der Bevölkerung in völliger Unwissenheit verharren. Diese traurigen Zustände sind um so gefährlicher, als in Frankreich der einzige und unbedingte Herr das allgemeine Stimmrecht, also eben diese unwissende rohe Masse ist! Eine eigentümliche Erläuterung zu der Behauptung der deutschen Ultramontanen von dem bildenden Einflüsse der Kirche ist der Gegensatz zwischen dieser Masse dichter Unwissenheit und der außerordentlich hohen Zahl geistlicher Personen in Frankreich! Es gibt ihrer nicht weniger als 150,000, oder einen Geistlichen auf 240 Seelen. Das Ergebnis dieser statistischen Uebersicht ist also folgendes. Es gibt in der Masse der französischen Bevölkerung ein starkes Bestreben, die Zahl der Kinder in jeder Ehe zu beschränken, und zweiten« eine große Gleichgiltigteit gegen die Vortheile der Bildung. Beide Tendenzen find gleich verderblich für die geistige, moralisch« und materielle Entwickelung Frankreich»! betreffend die Verbannung des Dogmas der Unfehlbarkeit sarnrnt SyllabuS beim Religions-Unterricht, nicht gefügt, den sogenannten Fasten-Unterricht den Lehrern zu übertragen und falls ein Psarrgeistlicher solchen Kindern die Beichte ober Communion verweigern sollte, die Einberufung eines christkatholischen Geistlichen zu diesem Zweck. Die Nationalversammlung zu Versailles hat nunmehr glücklich mit einer Stimmej Majorität (353 gegen 352) das Amendement Wal- ^ Ion angenommen, das wenigstens eine verschämte Anerkennung der Republik in sich schließt, nachdem' Laboulahe's Amendement mit seiner directen Fassung mit mehr eis zwanzig Stimmen Mehrheit verworfen wurde. Bemerkenswert!) ist, daß auch mehrere Mitglieder des rechten Centrums, man spricht von 37. für das Amendement Wallon stimmten. Da-Amendement Laboulaye ist übrigens zumeist durch die Schuld Louis Glanes gestürzt worden, der allz» schroff auftrat und dafür van den Blättern der äußersten Linken selbst hart getadelt wird. „Cs steht; geschrieben, daß die Monarchie nur durch die Monarchisten und die Republik nur durch die Republikaner umgebracht werden soll." Die Untersuchungs-Commission für die bonapart i ft i f ch c it Umtriebe empfing am SamS-j tag vor ihren Schranken den Justizminister Tail-haud- Derselbe erklärte der Commission, daß er et mit den Grundsätzen einer gefunden Rechtspflege für. unverträglich Halle, die Acten über einen Strafprozeß einem parlamentarischen Ausschüsse auszuantworten; z er könne derselben nichts anderes vorlegen, als den Prozeß-Eiistellungsbeschluß. Da sich die Commission damit nicht zufrieden gibt, wird der Streitfall wahr-1 scheinlich vor das Plenum gebracht werden. König A l f 0 n s 0, dessen Anerkennung durch dir europäischen Mächte so gut wie erfolgt ist, hat jetzt; den Journalen gestattet, die Handlungen seiner Mi-! nistet zu erörtern. Ob der Sieg über die Carlisten, 1 von dem der Telegraph meldet, irgend welche Be-j deutung hat, läßt sich schwer sagen; indessen darf man wohl annehmen, daß die Alfonsisten lauter in Posaunen stoßen würden, wenn sie einen entscheidenden Erfolg errungen hätten. Zur Tagesgeschichte. — Ein Panzerzimmer. Dcr Neubau der Nationalbank an der Ecke der Minoriten- und Bankgasse in; Wien nähert sich der Bollendung. Besonders bemerkt*' werth ist in diesem Hause das vom Oberbaurath Schau« zuerst in Anwendung gebrachte System eiserner ZellenrSßt zur Herstellung eines Panzerzimmers und feuersicherer Pla-sonddecken. Das Panzerzimmer übertrifst, was die Sichel-heit gegen Einbruch- und Feuersgefahr anbelangt, alle bij-herigen Systeme. Ebenso machen die aus Zellenrösten con situierten feuersicheren Plafonddecken durch ihre Tragfähiglcil bei geringem Gewichte einen wahrhaft frappanten Eindruck. — Der Bau des La-Manche-Tunnelt Bon dem bauteitenben Ingenieur bei dem größten österreichischen Tunnel, dem 1800 Meter langen Böhmerwold Tunnel bei Eisenstein. Herrn Karl Pascher, erhält die „$• Fr. Pr." eine Zuschrift, der wir die nachstehenden allgemein interessanten Daten entnehmen: „Die auch in österreichisch, Blätter übergegangenen Daten über den projezierten i» Manche-Tunnel, wonach dieses Riesenwerk in achtzehn M» nateti fertig gestellt werden könne, zeigen den ganzen Leicht sinn, mit welchem sranzösische Journale die technische Sei« des großen Unternehmens behandeln. Der Tunnel anti1 dem Canal La Manche müßte unter dem Meere 5 Meile« = 38 Kilometer und an den beiben Ufern zur Festigunf des Terrains l.t Meilen ober 11 Kilometer, zufammtf daher 61/« Meilen oder 49 Kilometer lang werden — ^ ist beinahe viermal so lang als der St. @ottharb*Xum#t Der Bau wäre, nachdem das abenteuerliche Projekt cinf* Franzosen, dreizehn Inseln in das 20 bis 60 M'l« ^ Meer zu schütten, in diesen Schächte abz»teufen und ihnen aus den Tunnel vorzutreiben, längst begraben iß, nur von zwei Uferfchächlen von je 130 Meter Tiese an* znführen möglich. Das zu durchfahrende Gestein ist PlLner ^ kalt, ein ziemlich weiche« Material, das leicht und bei«^ - hne Sprengungen bearbeitet werden kann. Bei den größten Anstrengungen ist man beim Bau des Gotthard-Tunnels nicht imstande, täglich mehr als 2.s Meter an jebet Seite vorzurücken, und beträgt dort das Maximum des monatlichen Fortschrittes 150 Meter. Wenn nun auch das Gestein des La-Manche-Tunnels viel leichter zu bear. beiten ist, so kann man mit Rücksicht aus die enormen Schwierigkeiten, welche die Wasserhaltung, Gesteinfördernug und Ventilation beim Tunnelbetriebe durch tiefe Schächte verursachen, bei diesem Tunnelbau höchstens einen täglichen Fortschritt an jeder Seite von 3 bis 4 Metern, also im Monate zusammen an beiden Seiten von 180 bis 240 Metern annehmen — vorausgesetzt, daß die Anwendung von Bohrmaschinen beim Schachtbetriebe überhaupt sich nützlich erweisen wird, was bis jetzt noch gar nicht feststeht. Nach diesen Angaben, welche dem heutigen Stande der Tunnelbaukunst entsprechen, würde für die Bollendung des La-Manche-Tunnels ein Zeitraum von 15 bis 20 Jahren erforderlich sein, also eine Zeit, welcher jene des schlauen Franzosen auch nicht annähernd entspricht. Um sich einen Begriff von der Colossalität des projezierten Unternehmens machen, fei schließlich erwähnt, daß während des Baues 3 Millionen Kubikmeter Kalkselsen unter dem Meere ans-qegtabm und an die User zu schaffen wären; zur Einwöl-bang des Tunnels benölhigke man eine halbe Million Kubikmeter Mauerwerk und würden sich die Gesammtkosten f go bis 100 Millionen Gulden belaufen. Sprechmaschine. Aus Stuttgart wird geschrieben : Herr Faber, im Hotel Marquardt wohnhaft, zeigt «ine Spreckmafchine. Schon im vorigen Jahrhundert wurde der Versuch gemacht, aus mechanischem Wege die Sprache des Menschen nachzuahmen. Man brachte es zu einem Mechanismus, der die Lipp-n bewegte und mit einiger Deut-l'cöfett die Worte Papa und Mama hervorbrachte. Im ' ()te l835 wurde in Karlsruhe ein vielversprechender Mechanismus aufgestellt, von diesem stammt die sehr vervoll. koinmnete Maschine des Herrn Faber her; es ist die erste, die mit einer beweglichen Zunge ausgestattet ist, und diese »s welche es ermöglicht, nicht blos die Bocale, sondern «tS die Lippen- und Kehlkopslante, ein scharfes 1, r, s aus-mfprechen. Im ganzen genommen bringt man nur 14 be-ft. te 2alltc aus dem Automaten heraus, die noch fehlen* 4 n Buchstaben werden durch Combinationen des Mechanis-MUs erzielt- Es ist, um der Maschine ein Wort abznge-»innen, eine Art von Claviatur in Bewegung zu fetzen; die Lungen werden durch einen tüchtigen Blasbalg ersetzt. Mit diesen Mitteln gelingt es, der Maschine Sylben, Worte. Sätze abzulocken, ja auch französische Nasenlaute, so-q»r englische Diphthongen. Die kleine Maschine ist ein großer Gelehrter; sie spricht alle sprachen, die ihr zuge-muthet werden.' Local- und Provinzial-Angelegenheiten. (2>er Stand der Rinderpest in Krain) bis zum 29. Jänner d. I. ist folgender: In Dornegg sind bei einem Viehstande von 236 Rindern und 489 Schafen in fünf verseuchten Höfen drei Rinder und ein Schaf gefallen fünf Rinder und neun Schafe erkrankt und getödtet und 15 Rinder und 80 Schafe als verdächtig getödtet wo» len _ Aus Anlaß der in der Ortschaft Povir, der Be-zirkshauptmannschast Sesana am 31. Jänner 1. I con-statierterinaßen ausgebrochenen Rinderpest, womach laut einet Mittheilnng der genannten k. f. Bezirkshauptmann-jchaft der politische Bezirk Sesana als Seuchengrenzbezirk erklärt wurde, — werden in denselben auch die Ortsgemeinden Senosetsch, Famle, Britof und Obtrurem der k. k. Be-ijrksbauptinannschast Adelsberg einbezogen. Für den obbe--eichneten Seuchengrenzbezirk treten daher die Bestimmungen des 8 27 Gesetzes vom 29. Juni 1868 R. G. B. Nr. 118 und der Vollzugsvorschrift vom 7. August 1868 M 114 ü(? 75‘6n 78'25 Prämiensch. v. 1864 Qrundent.-Obl. Sicbenbürg. Ungarn Actien. Anglo-Bank 125 Credilanstalt Hl* Depositenbank. . EScompte-Anstalt . . 790' Eranco - Banl .... 44 andelsbank 61 Nationalbank .... S55 Oest. Bankgesells. . . 18«. Uniin-Bank sS. VereinSbank............35 Berkehrsbank. . . Alsöld-Bahn Ti9 Karl-Ludwig-Bahn . SS8 Kais. Elisabeth-Bahn 185 Kais, ffranz - Josessb. V8 Etaatsbahn 289 Slidbah»..............jl3v 130.2A 139-7: 7'V2f 78*75 l‘2fi' 217'- Sro-- 44-' SS- 8*7.- 183- 50 50 'SC 50 ?!> 233 fO 186' 75 179' ■;o|*9ö £01131' Pfandbriefe. Allg. ii|t. Bod.-Credit. bto. in 33 3...... Nation, ö. W....... Ung. Bod.-Creditanst Prioritäts-Obl. Franz-JosefS-Bahn . Oeft.-Nordwestbahn • Siebenbürger . . . . Staatsbahn ®«e 96*75'- 8T-50 9fi*75 Geld !'6 56 87-H6-50 87 - 87.85 101 S5 111.5® 95-90 gg.,, 78'75 19 85 141- 1141-25 22«'- Slidb.-Gel.zu Lvt, Fr. H)8'40 ios-60 bto. Bons 22V- *- Lose . Credit - Lose 16'-75 m-75 Rudolfs - kose . . . 13 75 u-25 Weche. (3Mon.) AugSb.ioosl. südd.W Franks. 100 fl. „ „ Hamburg.............. London io Psd. Sterl. Pari« 100 Francs . . Münzen. Kais. Münz-Ducaten ^'24' 5-25» 2O-Francsstück .... 8-*9-s 8'9u— Preuß. Kassenscheine . l-63so:l-6S’* Silber . . . | XO5-901106.— 92-40 54.05 54 10 110-95 44' 10 92'60 54.15 54-SC 111-10 44:15 Telegraphischer (Kursbericht am 4. Februar Papier-Rente 70 50 — Silber-Rente 75-70 — 1860er Staats-Anlehen 110. Bantactien 957.— Srebit 217-50 London 110 95 — Silber 105-75 — K. f. Münz» ducaten —•—. — 20-Francs Stücke 8 89. Drittes nnd letztes Mürger^ränzcklen Samstag den 6. Febrnar 1875. Einem allseitig geäußerten Wunsche zu entsprechen, fiiült sich das Comit^ veranlaßt, zu diesem letzten Kränzchen auch einzelne Personenkarte» :i 1 fl. auszugeben. Dieselben sind wie bisher in den Handlungen der Herren Till und Ka-ringer zu haben. Das Comite der Bürgerkränzchen. lillfiiinatiüiniiü-Jlftljfr das vorzüglichste Mittel gegen hartnäckigen Rheumatismus und Gicht, Flasche und Gebrauchsanweisung 40 kr. 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(iliickliclies New jahrs-Gcsclicnk wurde mir durch einen Ter no Secco Gewi im von 4800 fl. Die vor kurzem in meiner Zeitung enthaltene 55 Extra-Beilage des Herrn Prof. der Math. 16. v. Orli^e, Berlin, Wilhelmstrasse 182, veranlaßte mich den Bestell-Conpon sofort mit dem Betrage von 2 fl. einzusenden; ich erhielt dafür zwei Instructionen und als „Prälilie“ das sensationelle Werk „Analyse des Lotto." Schon in der zweiten Ziehung gewann ich das für mich glückliche ■ Terno als Neujahrs-Geschenk. > Möge sich jeder so wie ich des glücklichen Bestell.Coupons von der Extra-Beilane sofort bedienen. Herzlichen Da n k dem Professor der Mathematik, R. von Orlige in Berlin, Wilhelmstraße 125. (55) Anton Hubert, k. k. Beamter. Druck von Jg. v..«leinoia»r & Ft». Bam»rrg. Verleger Dttemar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.