Dräuuv.rra'1 n>- Preise: Für Laivc, »L-ztLhrig . . Halbjährig . dlerteljähriz. viüllatlich Mit der »aszjährig . . H-Udjahriz . . bv ljLhrig. , ?>ir Austelliiug in» Hau« »iertel jLhrig!ö tr., mouatlich S k. lazelse Niimmcru S k. Laibacher 8 st. 40 kr. latt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. 8 k r a k t i o „ «ahnhosgage Nr. tr»edilios und Inserate« «nrcau: »«»sreßplatz!>!r. 81 (Buchhandlnug von I ».«leinmanrt F. Bamberz). Zuscrtiou»-reisk: Kür die einspaltige Pelitzeile z k bei zweimaliger Einschaltung t Lkr dreimal t 7 kr. JolerlionssiernDel iedesmal !0 Bei gröheren Inieralcn uno öfter^i Nr. 17V. Samstag, 27. Juli l872. Morgen: Viktor P. Montag: Martha I. ^------ 5. Jahrgang. wachsen. Wie ein Pesthauch lagert sich diese erstickende Atmosphäre über alles, was geschieht. Auf der Oberfläche dieses Sumpfes zeigen sich wohl mitunter prangende Blüthen, dahinter aber kauert Verderben. Im ersten Momente der französischen Kriegserklärung mochte das Gelöse der französischen Waffen an der Grenze, das unaufhörliche Rollen der Eisenbahnzüge aus dem Innern Frankreichs, die Drohungen mit den wilden Horden der Zuaven und Tnrcos die deutschen Grenzbewohner mit banger Sorge erfüllen. Doch wie sah es in Wirklichkeit aus? Man höre: Für eine etwa zu schaffende Reservearmee, welche aus der nur theilweise orga-aboniürt werde», doch muß das Abonnement immer nisirten Ouräs uationulö modils hcrvorgehen Abonnements -Knladung. Mit 1. Angust 1872 beginnt ein nenes Abonnement auf das „Lcnbacher Tagblntt." Bis Endr August 1872: Für Laibach ............................70 kr. Mit der Post............................95 kr. Bis Ende Drceinber 1872: Für Laibach..........................3 fl. 50 kr. Mit der Post.........................4 fl- 65 kr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich mit Schluß eines Monates ablanfen. Das preußische Generalstabswerk. (Schlnß.) Der Schwerpunkt der Arbeit liegt begreiflicherweise in der kriegsgeschichtlichen Abtheilung, zu der, als einem welthistorischen Aktenstücke, das voraus-gegangene nur die Einleitung bildet. Dieser Theil beleuchtet zunächst den Opcrationsplan und den Aufmarsch der französischen Armee vom 15. bis zum 31. Juli 1870. Da wird uns ein Bild aufgerollt, von dem der La>e bisher wenig oder gar nichts gewußt hat und das die schwere» Niederlage», die im August Schlag aus Schlag gefolgt sind, genügend erklärt. Der große Generalstab legt unö da a» dem Beispiel Frankreichs dar, auf welche Abwege ein Staat gerathen muß, wen» Frivolität und Eorruption sich in de» verschiedene» Gescll-schastsschichtcn neben, der Unbildung der Massen breit mache» und aus diesem saulenden Sumpfe >ie Leiter des Staats- und Heerwesens empor- konnte, fehlte es an allem. Ebenso war an Bekleidung und Feldausrüstung für eine zweite Armee nichts vorhanden; ihre Artillerie wie auch ihre Kavallerie hätte in fast jeder Beziehung vollständig neu geschaffen werden müssen. Armeecorps und Divisionen hatten im Frieden keine Intendantur, darum wurde die Mobilmachung durchgehends theils erschwert, theils geradezu unmöglich gemacht. Von 100 Infanterieregimenten« befanden sich beim Ausbruche des Krieges nur 35 mit ihren Depots in derselben Garnison. Im französischen Hauptquartier herrschte grenzenlose Aufgeblasenheit, Ratlosigkeit und Unwissenheit. Am 20. Juli schrieb Ba-zaine aus Metz nach Paris: „Die Preußen scheinen eine Schlacht in der Umgegeng von Mainz erwarten zu wollen; sie concentriren Truppen zwischen diesem Orte und Coblenz; die Verpflegung derselbe» hat dort Schwierigkeiten; man glaubt allgemein, daß ein Krieg von zwei oder drei Monate» Dauer das Land rniniren und zerrütten werde. Bei der Verwaltung beläßt man nur die schwächlichen Leute und alle kräftigen Männer von 18 bis 36 Jahren müssen marschiren." So gut unterrichtet war der erste Heerführer Frankreichs über die Stärke und Organisation feines Gegners. Dieser Jrrthum über den taktischen Aufmarsch der deutschen Armeen sollte für die französischen Heerführer verhängnisvoll werden. Alle Aufstellungen der französischen Armee bemaß man darnach im guten Glauben, anfs beste unterrichtet zn sein. Mit der größten Hast wurden die Truppe» aus ihren Garnisonen gezogen, ohne noch feldmäßig ausgerüstet zu sein, völlig untauglich zu einer sofortige» und überraschenden Initiative. Das Phantom einer mächtigen Heeresaufstellung zwischen Coblcnz-Mainz ließ den von aller Welt erwarteten Einmarsch in Süddentschland u» ausgeführt. Wie gelähmt, festgebannt, unthätig und rathlos standen fünf französische Corps in dem en ge» Dreiecke Metz°Saargemünd-Bo»zo»ville zusam-mengedrängt. Im ganzen Hinterland eine grenzenlose Verwirrung, auf den Eisenbahnen allgemeine Stockung, bei den Corps Mangel an Personal und Pferden zur Bespannung dcr Wagen. Große Sendungen von Landkarten waren zwar eingetroffen, aber sie umfaßten nur deutsches Gebiet. Daß der Kriegsschauplatz Frankreich selbst sein könnte, daran hatte niemand gedacht. Im Hauptquartier kannte man nicht den zeitigen Aufenthalt von ganzen Armeeabtheilungen. Armeetheile, welche zu gemeinsamen Handeln bestimmt waren, standen noch am 28sten Juli, als Napoleon im Hauptquartier eintraf, auf den Strecken von Paris und Chalons bis Colmar und Bitsch zerstreut. Daß somit jeder Gedanke an Offensivstöße aufgegeben werden mußte, daß man sich im Hauptquarter an die Vorstellung, sich im eigenen Lande vertheidige» zu müsse», gewöhnte, ist erklärlich JeuüleLon. Kirchliches und sittliches aus Tirol. Der Papst war zwar »och fehlbar, aber das Dogma von dcr „unbefleckte» Empfängnis" war mit der Verdamnulng Andersdenkender bereits pro-clamirt; das Concordat mit Oesterreich war abgeschlossen; sogar der Syllabus war schon iu Sicht getreten; denn aus den Spalten der jungklericalen Blätter dufteten schon jene Sätze hervor, welche später „der Stadt uud der Welt" aus dem päpstlichen Officium gegen Vernunft und Wissenschaft kuudgemacht worden sind. Da kam ich wieder einmal nach Tirol und hatte auf meinen Kreuz- und Querzüge» durch verschiedene Thäler des Alpenlandes vielfach Gelegenheit, mit den Bergbewohnern zu verkehren, deren Anschauungen und Sitten zu studiren. ES war eine Zeit, in der zwei divergirende Geistesrichtungen sich »och berührten. Wie auder» * Da diese Schilderungen aus dem kirchlichen Leben Tirols so zahlreiche und greifbare Analogie» mit unseren heimischen Zustande» bilden, so glauben wir den Dank uuserer Leser zu verdienen, wenn wir sie hier wiedergeben. wärts, so gab es auch in Tirol unter den älteren Priestern viele, dir noch immer von dem toleranten Geiste josefinischer Idee» durchdrungen waren. Ihnen zur Seite stand der ältere Theil der Generation, mit seinem einfachen Gottesglauben, mit seiner schlichten, von jeder Schwämerei freien Religiosität. Daneben aber schossen junge Säten empor, deren Keime, während der vorhergegangenen Jahre in den bekannten jesuitischen und reactionären Pflanzstätten gelegt, unter dem Schutze einer weltlichen und unter der Pflege einer geistlichen Polizei kräftige Wurzeln angesetzt hatten. Die Pionniere dafür waren junge, eben erst dem Seminar entwachsene Kleriker, und das nächste Feld ihrer Thätigkeit war die Heranwachsende Jugend männlichen und weiblichen Geschlechtes. „Gearbeitet" wurde mit aller Kraft und mit Anwendung aller Mittel, in der Schule, auf der Kanzel, im Beichtstühle und selbst im Schöße der Familie. Allenthalben fanden sie Hilfstruppen, und es war nicht selten, daß junge, ehrgeizige Beamte und Professoren unter den Fittigen des modernen Kirchenthums raschere Carriöre machten, als es ihre wissenschaftlichen Leistungen zugelafsen haben würden. Die zwar nicht sichtbaren, aber destomehr fühlbaren Fäden dieser, einer großartig angelegten Verschwörung ähnlichen Organisation, waren wie ein Netz über alle Theile des Landes nusgebreitet. Der Knotenpunkt dieses Netzes befand sich in der bischöfllichen Curie, welche ihrerseits wieder durch Riescnstricke mit dem strategischen Hauptquartiere an der Tiber zusammerhing. Die Ereignisse auf dem kirchlich-dogmatischen Gebiete bildeten damals reichlichen Stoff der Unterhaltung und mitunter wohl auch lebhafter Debatten. Aeltere Priester wollten den Neuerungen nicht zn-stimmen. Zwar war es nicht die Idee der „Unbefleckten" selbst, welche bei den Alttirolern Anstoß erregte; galt sie ja doch seit langer Zeit schon als „fromme Meinung." Es war der Zwang, der durch die Dogmatisirung nicht blos der Vernunft, sondern auch dem pietätvollen Glauben angethan wurde. „So lange es uns freigeftellt war", sagte mir ein bejahrter Pfarrer, „habe ich recht gerne daran geglaubt; aber seitdem ich das glauben muß, wenn ich nicht bis in die Hölle verflucht werden will, widerstrebt mir schon der Gedanke daran, umsomehr, als ich sehe, wie seit Proclamirung dieses Dogmas und seit den viele» Heiligsprcchimge» der liebe Herrgott immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird." Ueber den letzteren Punkt äußerte sich ein Altersgenosse und Freund des Pfarrers, einer der Allein die erregte öffentliche Meinung in Frankreich, besonders die hochgespannte Erwartung in Paris forderte nachdrücklichst Siege; das scheint den Kaiser a»ch verleitet zu haben, an dem ursprünglichen Angriffsplane sestzuhalten und die Farce von Saarbrücken mit Lulu's Feuerlaufe in Scene zu setzen. Aber auch an diesem Tage (äten August) war der Brückentrain des Frossard'schen Corps noch nicht zur Stelle und mußte erst von Metz per Bahn nach Forbach herangezogen werden. Die Bespannung sollte, weil keine Reservepferde da waren, „mit irgend welchen Gespannen, die sich zur Hand befänden," erfolgen, wie es in dem betreffenden Armeebefehle heißt. ' So ausgerüstet, mit solch' unverantwortlichem Leichtsinn ging Frankreich in den Krieg. Wie wunderbar hatte sich die VorauSsagung Moltke's bewahrheitet, Frankreich werde, nicht im Stande sein, die erste Aufstellung der deutschen Heere zu stören, trotzdem man sie hart an der feindlichen Grenze vornehme. Als die bangen Tage vom 15. bis zum letzten Juli vergangen waren, ohne daß die thaten-durstigen Franzosen irgend etwas ausgeführt hatten, da war die Wagschale bereits zu gunsten der Deutschen gesunken, und der Kampf mußte sich fortan nach dem Willen und dem Plane „des Organisators des Sieges" entwickeln. Und dieser Plan Moltke's, wie einfach, wie originell.und verständig zugleich ist er. Tie Welt, die etwas großartiges erwartet hat, wird staunen über die Schlichtheit und Einfachheit dieses Kriegsplanes, ja über die enge Schranke, die Moltke einem Kriegsplane überhaupt stellt. Schon im Wimer 1868/69 überreichte Moltke eine Denkschrift, welche nu? die Aufstellung bei dem ersten Ausbruche eines Krieges mit Frankreich, die Gliederung der operirenden Armee, sowie die oberste Leitung der Heere und ihre Ausgabe im allgemeinen umfaßt. Alles weitere soll den an Ort und Stelle zu fassenden Plänen und Entschlüsse» Vorbehalten werden. Keine Schlacht, keine darauf folgende Combination ward in Rechnung gezogen, das alles mußte der Leitung der einzelnen Führer, der Tapferkeit der Soldaten und dem Kriegsglücke überlassen bleiben. Die politischen Berechnungen des Generalstabschefs waren schon damals auf die Mitwirkung Ge-fammt-Deutschlands gegründet gewesen, und er bekenn t es jetzt selbst, daß „nur den Bemühungen der verbündeten deutschen Staaten Deutschland die Aufstellung einer Streitmacht verdankte, wie in Stärke und einheitlicher Ausbildung bis dahin noch keine Nation sie zu verwirklichen vermocht hatte." wohlhabenderen Bauern der Gemeinde, in so charak' teristischer L. c, daß seine Worte angeführt zu werden verdienen. Derselbe war nicht etwa ein „Freigeist", sondern ein klardenkender Mann mit dem ..Herzen an der rechten Stelle", wegen seiner Religiosität, die allerdings von Bigotterie sehr weit entfernt war, wegen seiner Rechtlichkeit und Wohl-thätigkeit in der ganzen Gegend bekannt nnd verehrt. „In meiner Iugcud", sagte in einer meiner vielen Unterredungen mit ihm der schlichte Mann, „in meiner Jugend war vieles anders als jetzt. An Wochentagen gab es Arbeit >:-.id zwar schwere Arbeit von frühen Morgen bis um späten Abend, um HauS und Hof gut zu bei^irthschaften. Des Sonntags gingen wir in die Kirche. Da erzählte uns der Geistliche in der Predigt jedesmal vom lieben Herrgott, vom Segen eines rechtlichen und arbeitsamen Lebens, von den Freuden, welche der guten und rechtschaffenen Menschen in der ewigen Seligkeit harren. So hat eö auch der „alte" Herr Pfarrer, der in unserem Thale, dort in jenem Bauernhöfe am Rande des Waldes geboren, mit und unter uns ausgewachsen ist und seit mehr als vierzig Jahren als Seelsorger hier gedient hat, immer gehalten, so lange er zu predigen im Stande gewesen ist. Seine Worte haben uns in jeder Lage des Lebens Trost Politische Rundschau. Laibach, 27. Juli. Inland. Bekanntlich ist im klerikalen Tirol ganz >o wie in unserm lieben Krain das neue Volks-schulgesetz Dank der Opposition der muckerischen LandtagSmajorilät noch immer nicht zur Durchführung gelangt. Nuu vernimmt das „Vaterland" aus verläßlichster Quelle, daß die Schulfrage in Tirol nächstens in ein neues Stadium zu lreten bestimmt sei. Graf Taaffe hat nämlich in seinen Mußestunden den Entwurf eines SchulauffichtsgcfetzeS für Tirol ausgearbeitet. Darnach wird ans dem Lande (die Städte sollen vorläufig noch verschont werden) der Ortsseelsorger als „OrtSschulinspettor" bestellt, die klerikale Herrschaft über die Schule also feierlichst wieder aufgerichtet! Das feudale Blatt unterläßt, seiner Meldung beizufügen, ob Graf Taaffr sich den Mühen eines Gesetzgebers im Aufträge des Enltnsministers unterzogen habe oder aus reinem Privatfleiß. Die Regierung wird wohl nicht säumen, durch ein entschiedenes Dementi dein Verdachte entgegenzutreten, als gehe man daran, das Schulgesetz stückweise zu zerfetzen, und als sei dies eine der Thaten, wodurch Stremayr dem Begehren der Bischöfe begegnen zu wollen versprochen hat. Man schreibt der „Allg. Ztg." von Wien: Der Kaiser kehrt am 23. d. aus Ischl zurück und wird dann das reducirte Militärbudget fertig gearbeitet vorfiuden. Aber namentlich in Ungarn bereitet sich ein Sturmlaufen auf dieses allen Reduktionen zum Trotz immer noch beträchtlich erhöhte Budget vor. Einestheils legt man dort den Nachdruck auf die Honved-Armee und geizt, um diese entsprechend auShalten zu können, mit den Beiträgen für das gemeinsame Heer; anderntheils nimmt man es nicht so leicht, wie die sehr traitable diesseitige Delegation, mit der Thatsache, daß das Reichskriegsministerium wohl alle seinen Ressort betreffenden Resolutionen der letzten und vorletzten Delegationssession gewissenhaft zu den Acten gelegt, aber keine einzige von ihnen ausgeführt hat; wenn die ungarische Delegation sich diesmal breit schlagen läßt, so wird sie es nur um den Preis der bestimm, testen Zusicherung thun, daß jenen Resolutionen endlich die gebührende Rechnung werde getragen werden. Von dem Altczecheu und Mnsenmsmitgliede Jakob Maly, der die intimsten Verbindungen mit Rieger, Palacky und Skrejschowsky unierhält, erschien eine czechische Broschüre unter dem Titel: „Erinnerungen und Betrachtungen eines alten Patrioten." Maly schreibt: „Der Name „König" war die Per-sonificirnng des böhmischen Staates und seiner Auto- und Ermunterung gebracht und selbst in den härtesten Strapazen, denen wir in diesem Thale das ganze Jahr hindurch auögesetzt sind, Muth zur Ausdauer verschafft. „Der alte Herr kann feit einigen Jahren den früheren dienst nicht mehr versehen. An seine Stelle ist ein noch junger Priester gekommen. Dieser pflegt in seinen Predigten oft mit großem Gepolter und mit harten- Schimpfreden gegen uns loszuziehen. Statt von Gott uud der heiligen Dreifaltigkeit zu reden, predigt er immer von der Mutter Gottes uud von anderen Heiligen uud fordert zur Verehrung derselben auf. Statt vom Himmel und der ewigen Seligkeit zu sprechen, malt er uns die Hölle und die ewigen Höllenqualen mit den gräßlichsten Farben; und um uns ja recht in Schrecken zu jagen, fügt er jedesmal hinzu, wie sehr wahrscheinlich es sei, daß wir alle einst in die Hölle kommen werden, wenn wir nicht an diesen oder jenen neuen Satz der Kirche glauben, nicht diesen oder jenen Heiligen, besonders aber die Mutter Gottes, eifrig verehren, nicht diesem oder jenem „frommen Bunde" beitreten und die darin vorgeschriebenen Gebetsformeln täglich hersagen und die bestimmien Opfer bringen." „Und doch wissen Sie", fetzte der Bauer hinzu, „daß wir bei der unausgesetzten harten Arbeit zu einem la- nomie. Vaterland nnd König war die Losung der Patrioten. Der Name „Kaiser" hätte zu dieser Losung nie gepaßt. Wir scheuen uns nicht, es aus-zusprechen, daß die viel belobte Loyalität der Czecheu, sowie ihre Anhänglichkeit an das Kaiserhaus nur geheuchelt waren. Wir dürfen uns dnrch einzelne Loyalitäts-Kundgebungen deS czechischen Volkes nicht beirren lassen, selbst wenn solche aus Patriotenkreisen kamen. Dieselben geschahen, um die nationale Bewegung ans politischen Rücksichten vor etwaigen Verdächtigungen zn reinigen. Es war, offen gestanden, politische Heuchelei, wenn auch einzelne Mitglieder des Regeulciihauses beim Volke beliebt waren. Im allgemeinen hat das Ezechenvolk keine Anhänglichkeit an das Kaiserhaus." Derlei Geständnisse sind sehr werthvoll. Mit Recht wird die muthlofe Spatzenpolitik des Staatskanzlers Grafen Andraffy von den liberalen magyarischen Blättern angegriffen. „Hon" fordert den Grafen Andrafsy zu einem kräftigen Einschreiten auf und verlangt, er solle die Regierungen beider Staatsgebiete der Monarchie veranlassen, gegen die drohende „schwarze Pest" der Je-suiten-Einwainerung entsprechende Vorlagen vor die Legislativen zn bringen. Außerdem solle Andraffy der Gesandtsch ift in Berlin untersagen, den aus Preußen auswandernden Jesuiten Pässe nach Oester-reich-Ungarn auszufolgen. Schließlich habe die Regierung auf polizeilichem und administrativem Wege dafür zu sorgen, daß keinerlei neue Einwanderung stattfinde. Ausland» Aus einem regierungsfrenndlichen Kreise Berlins kommt eine Darstellung, welche für die Beziehungen Oesterreichs zu Deutschland erheblich ist. Die „Provincial-Eorrespondknz" bespricht nämlich das Schützenfest in Hannover und sagt: Das Verhalten der Oesterreichcr habe in allen pairiotischen Kreisen einen günstigen Eindruck hinterlassen. Die Kundgebungen derselben haben bewiesen, daß die öffentliche Meinung immer entschiedener das Dentsche Reich als eine unanfechtbare Thatsache, sowie als eine Bürgschaft für die friedlich- Entwicklung der deutschen und europäischen Verhältnisse anerkenne. Wenn die österreichischen Festredner sich mit Wärme für die Eintracht und das gute Einvernehmen zwischen Dentschland und Oesterreich aus-sprachen, so ist diesen Wünschen deutscherseits die freudigste Zustimmung gesichert. Nach einem Briese der „Schl. Ztg." hat die Stimmung in Nordschleswig einen großen Umschlag zu gunsten Deutschlands erfahren. Die ZM--' Fortsetzung in der Beilage. "MG sterhaften Leben gar keine Zeit übrig haben. Die Droh- und Schcltworte des jungen Priesters haben schon mehrere Leute, besonders Weibsbilder, ganz verzagt und halb verrückt gemacht. Immer mehr und mehr drängen sie sich jetzt zum Beichtstuhl uud zur Verehrung der Heiligen." „Auch iin Himmel", so schloß er nicht ohne Aliflng von Wehmnth, „scheint sich seit einiger Zeit vieles sehr geändert zu haben, und dem lieben Herrgott scheint es ebenso zu gehen, wie dem Bauer, wenn derselbe anfs Ansgediug kommt. Da geräih er bald in Vergessenheit. Niemand spricht mehr mit oder von ihm, oder doch nur in verdrießlichen Worten. Schwiegertöchter, Schwiegersöhne und andere Fremdlinge machen sich in seinem Hause breit, spotten über die frühere einfache aber behagliche Wirthfchaft, stören die alte Ordnung, verscheuchen den Fiedeu und ruiniren endlich durch ihr eitles Gebühren das ganze mit Mühe nnd Sorgfalt geregelte und blühende Hauswesen." Während meines Aufenthaltes in dieser Berg-gemeinde machte mir der „alte" Geistliche so manche Mittheilung, welche ein interessantes Streiflicht auf den modernen Umschwung in Glaube uud Sitte zu werfen geeignet ist. (Fortsetzung folgt.) Beilage zum „Laibacher Tagblatt" Nr. 170 vom 37. Juli. dänische Agitation daselbst verliert täglich an Boden. Die deutsche Sprache gewinnt von Tag zu Tag mehr Ansehen. Die Eltern freue» sich, wenn ihre Kinder Fortschritte darin machen, und spornen dieselben auf alle Weise an, weiter zu komme».. Wir wollen wünschen, daß das wahr sei. Die letzten Artikel der „Nordd. Allgemeinen Ztg." über die Interessen, welche bei der nächsten Papstwahl in Frage stehen und die anscheinend aus derselben Quelle stammende Broschüre: „Ein Wort zur Papstwahl" dürften dazu beitragen, die Ansichten über die Mittel zu klären, welche den Regierungen und namentlich der Reichöregierung zu Gebote stehen, um auf das Resultat des nächsten Con-clave's einen Druck auszuüben. In erster Linie handelt es sich ohne Zweifel nm die Vereitelung derI »tri -guen, welche lhciiö von jesuitischer, theils von französischer Seite gesponnen werden, um den Sieg der exaltirten Partei von vornherein zu sichern. Wenn es gelänge, die Wahl des künftigen Papstes im Momente des Todes Pius IX., also vor Ablauf der lOtägigen Frist und ehe die außerhalb Italiens befindlichen Mitglieder des Cardinal-Collcgiums eingetroffen sind, vorzunehmeu, so ist der Sieg der heute im Batican herrschenden Partei keinen Augenblick zweifelhaft. Gegen die Pläne aber, welche in der ultramontanen Presse mit aiierkcimens-werther Naivität eingestanden worden find, haben die Regierungen eine entscheidende Waffe: e- genügt, daß sie durch ihre bei dem Papst, und im Falle des Todes desselben bei dem Conclave, beglaubigten Vertreter ihre» Entschluß kundgeben, den unregelmäßig gewählten Papst ihrerseits nicht anzuerkennen. Die Führer der Camarilla des Baticans würden vielleicht nicht zurückschrecken vor der Möglichkeit eines Ge-genpapstes oder eines Schisma's, wohl aber die weniger entschiedenen Elemente und alle, welche die Herrschaft der ExaltadoS nur widerwillig ertragen. Die Curie rüstet zur nächsten Papstwahl. Pius' IX. wird am folgenden Montag ein Confisto-rium abhalten, einzig nur zu den, Zwecke, um einige Cardinäle zu ernennen; Glaubensstreite,: nach dem Herzen der Jesuiten, welche die Versöhnung mit der neueu Zeit für unmöglich erklären. Dlks „Journal des Debats" äußert sich, wie folgt, über das Verfahren der Nationalversrmmlung und der Regierung gelegentlich der Wiederaufricht u n g des Schutzzollsystcms in Frankreich: „Schwerlich hat es jemals ein peinlicheres Schauspiel gegeben, als das, welches die Discussion der Nationalversammlung in den letzten acht Tagen darbot. Da haben wir eine Steuer, die allgemein verurtheilt uud unaunehmbar erachtet ist; sic wurde von drei Budget-Ausschüssen und von der Tarifcommission geprüft uud vou allen verworfen; dreißig bis vierzig Sitzungen in zwei Abschnitten wurde» verwendet, um ihre Nachtheile zu zeige» uud sie zu beseitigen; nicht eine einzige Rede wurde gehalten, welche nicht die unheilschwa^geren Folgen dieser Steuer in volkswirthschastlichcr und politischer Hinsicht herausstellte." Wie nun auch osfieiöse Nachrichten versichern, dürfte die französische Na tion al-Versammlung kaum früher auöeiuandergehen, als bis sic iu einer Reihe von den auf der Tagesordnung stehenden Gegenständen, so die Votirung der Steuern und des Recrntirnngs Gesetzes, das Pro-ject Dnfaure's über die Jury und den Bericht Riaut's über die LieferungSverträge der September-Regierung, erledigt hat; doch hofft man immer noch, die Kammer werde im Stande sein, mit allen diesen Arbeiten bis zum 4. August auszuräumen. Die Royalisten hängen sich aber wie Kletten an die gegenwärtige Session, da sic befürchten, daß sie nach den Ferien noch unmöglicher sind, als heute. WaS sie besonders in den letzten Tagen beunruhigt hat, ist die Sprache, dik Duportal iu dem neuen Jcmr-nale führt, welches er in Toulouse gegründet und dem er den Namen „Emancipateur" gegeben hat. In demselben sagt nämlich dieser ehemalige Proconsul Gambetta'ö: „Niemand versteht es besser, als der gegenwärtige Chef der Executive,valt . . ., die National-Verfammluug abzuuützcu, sie unfehlbar durch die Befreiung des Territoriums zn ihrer nahen Auflösung hinzuführen, sic absolut unpopulär zu machen und sie zu nöthigen, vor der allgemeinen Mißbilligung zu verschwinden." Duportal zieht natürlich daraus den Schluß, daß mau Thiers unterstützen müsse, und die Royalisten, die seit den letzten Ersatzwahlen schon Tag nnd Nacht zittern und beben, sind heute ganz außer sich und wollen sich nicht treunen, wenn ihnen ThierS nicht das Versprechen gibt, daß er während der Ferien de» Umtrieben der Radiealen entschieden entgegentreten wolle. Der eigentliche Retter desKönigs A ma-d e o war sein Kutscher; nach den gefallenen Schüssen die Situation begreifend, entzog er durch einen rasenden Galopp den König und die Königin den Dolchen der Mörder, die für den Fall der Wirkungslosigkeit der Feuerwaffen vorbereitet waren. Bei dem hartnäckigen Kampfe, Leib an Leib, den die Sicherheitsorgane mit den auf und nächst dem Thatorte postirten fechszehn Mitgliedern der Mörder bande zu bestehen hatten, wäre ein längeres Verbleiben «?» dieser Stelle leicht verhängnisvoll geworden. Die republikanische Presse drückt einstimmig den Abscheu aus, mit dem sie das Attentat verdammt, indem sie mehr oder weniger entschieden beifügt, „daß die Republik nie und niemals ihre Einsetzung einem Verbrechen verdanken darf." Der König Amadeo ist dnrch den Mordversuch eine populäre Persönlichkeit geworden, überall aus seiner Reise werden ihm die lebhaftesten Sympathiebezeigungen zntheil. Auch die Wahlbewegung, von der bisher wenig zu verspüren war, geräth allmälig doch in Fluß. Zur Tagesgejchichle. — In Böhmen und Galizien ordnen Consistorial-Bcfehle, erlassen von den diversen Bischöfen an den ihnen unterstehenden Klerus, kurz und gemessen an, daß das gläubige Landvolk uuverzüglich zu Massen-Wallfahrten commandirt werde, um vom Himmel die Befreiung des Heiligen Vaters aus der „Gefangenschaft" zu erflehen. Die einsichtsvolleren Geistlichen, welche in Anbetracht dec Erntezeit gegen diesen UkaS ein gelindes Velo einzulegen versuchten, wurden durch salbungsvolle Winke veranlaßt, klein beizulegen. Sv vertrödelt denn das biedere Volk zur Freude der Je-suüeusippe die kostbare Zeit abermals mit Bittpro-cefsionen, nachdem es im Mai wegen der Dürre und im Juni wegen des anhaltenden Regens ein gleiches gethan. Daß darunter die Erniearbeitcn leiden, kümmert die schwarzen Väterchen blutwenig. Der tiebe Herrgott dürsie schon Helsen, wenn sie recht viele — gezahlte Messen lesen werden. Infolge der vor- jährigen Misernte nagte freilich das Landvolk bis in die letzten Tage hinein am Hungertuche, allein dies bereitete dem diplomatischen Coips Gottes keine Sorgen. Den Verhungernden — denken sie — werten schon, wie es bisher geschehen, auch in Zukunft die Inden zu Hilfe komme», und dieweilen letztere sich die verabreichten Darlehen an das hungrige Landvolk verzinsen lassen, wird man die Thatsache benützen, um von der Kanzel herab über „jüdischen Wucher" zu zetern. Einstweilen arbeitet man, wie gesagt, rastlos dahin, daß das Aolk fleißig bete, das Ardeiten aber im Felde werden die anhaltenden Regengüsse schier entbehr iich machen. Nach dem Jcsuiiennest Smrawies wallfahrten neulich nur — 25.000 Bauern an einem Tage. Wie viel Zeit uud Geld wurde da nicht vergeudet ! — Auch nach Bresiach, dem bekannten Wallfahrtsort in Krain, wmden, '.oie man uns schreibt, dieser Tage Prceesfionen aus allen Psarrgemeinden der Dechantei Radmannsdorf angeordnet. Wie es scheint, herrscht wenigstens in der privilegirten srommen Faul-lenzerei unter den slavischen Stämme» Solidarität und Einmüthigkeit. — Das Ohr und die Musik. Nach der Entdeckung des italienischen Marchese Corti birgt jeder Mensch in seinem Ohr ein mikroskopisches Saiteninstrument nach Art eines Claviers; etwa 3000 Fasern von ungleicher Länge und Spannung liegen an der Schneckenscheidewand des inneren Ohres wie die Tast.n eines Claviers regelmäßig aneinander. Ihre Bedeutung hat Helmhvltz mittelst der Sympathie der Töne enthüllt. Es ist bekannt, daß, wenn von zwei gleichgestimmten Saiten, weiche sich in der Nähe von einander befinden, die eine zum Tönen gebracht wird, auch die andere mitschwing! und bei gehöriger Stärke der Schwingung nnttönt, während eine nicht gleichgestimmte Saite zwar von der Bewegung der ändern berührt wird, aber ohne ihr Tempo einhalten, also ohne mittönen zu können. In gleicher Weise werden die verschiedenen Saiten jenes mikroskopischen Claviers im menschlichen Ohr in Bewegung gesetzt, sowie der Ton, auf welchen sie gestimmt sind, von außen angesprochen wird, nnd wird so das Ohr befähigt, in einer noch so zusammengesetzten Musik die einzelnen Töne und Stimmen zu unterscheiden, d. H. wofern sein Corti'sches Organ den richtigen und vollkommenen Bau hak, wofern nicht etwa einzelne Fasern fehlen oder mehrere miteinander-verwachsen und damit zur selbständigen Bewegung unfähig sind. Da nun das musikalische Talent in dem feinen Unterscheidungs-Vermögen der Töne besteht, so begründet die Vollkommenheit des Corti'schen Saiteninstrumentes das musikalische Talent. — Der Papst kann sündigen. Und der fromme römische Korrespondent lieb' „Vaterland's" selbst ist es, der daS behauptet; er schreibt nämlich: „Eine akatholische Dame war besonders eifrig, Notizen über den heiligen Vater, seine Lebensweise, seine Beschäftigungen zu sammeln, und w?.r nicht wenig erstaunt, als sie hörte, daß der Papst auch einen Beichtvater habe und fleißig beichten gehe. Sie konnte dies gar nicht begreifen; der Papst, meinte sie, sei ja nach katholischer Auffassung der Höchste auf Erden, das Haupt und der Lehrer aller; aber wenn er beichten gehe, da müsse er ja sich anklagen, da erkenne er ja einen höheren Richter über sich. Als man ihr erklärte, daß das Bnßsaerament von Christus dem Herrn für alle Menschen eingesetzt sei, uud daß alle Menschen ihre Sünde» dem Priester an Gottesstatt beichten müssen, weil alle Menschen Sünder sind, entgegnete sie iu ihrer Solonsweisheit: „Ja, aber der Papst ist ja unfehlbar, das Concilium vom Batican hat es ja erklätt, und alle Katholiken müssen es glauben, daß der Papst nicht fehlen und nicht sündigen könne." Das wäre schön, meinte sie, wenn der Papst selbst nicht an seine eigene Unfehlbarkeit, die er doch feierlich erklärt hat, glauben würde. Es kostete Mühe, die Dame zu überzeugen, daß sie im Jrrthum sei, daß der Papst und das Concil nie im Traume daran gedacht haben, zu erklären, baß der Papst nicht sündigen könne. Die Lectüre der „Allg. Ztg.", aus die sie wie aus's Evangelium hielt, hatte ihr die feste Ueberzengnng beigebracht, daß der Papst keinen Fehler, keine Sünde begehen könne, daß man ihn ans dem Concil zu einem Gott gemacht habe, und deshalb war sie ganz zornig auf den Papst und die Katholiken." — Also er kann sündigen, der Papst, trotz seiner Unfehlbarkeit. Man muß übrigens nicht gerade ein Leser der „A. A. Ztg." sein, um zu meinen, daß es ein Unsinn ist, zugleich unfehlbar uud ei» Sünder sein zu wollen. — Gendarmen inWindeln. Unter de» Einrichtungen des päpstlichen Staates war auch die, daß ein nengeborues Kind durch päpstliches Decret sofort ein bürgerliches oder militärisches Amt anire-ten konnte und von diesem Augenblicke an seinen Sold bezog, seine Dirnstjahre gerechnet wurden und die Ansprüche aus Pension anfingen. Demgemäß prä-seLtirte sich dieser Tage ein junger Mann von 23 Jahren vor der italienischen Nechnungskammer und verlangte und erhielt seine Pension als Unterlieute-naut der päpstlichen Armee. Er hatte mit feinen 28 Jahren nicht weniger als 27 Jahre und neun Monate Dienstzeit. Er hat bewiesen, daß er im Alter von drei Monaten durch päpstliches Decret zum Gendarmen ernannt worden ist. Mit dem Decret präsen-tirte er auch das ärztliche ZeugnA wodurch darge- than ist, daß das Kind „gesund und stark und waffen-tüchtig" sci. Von diesem Augenblicke fingen die Eltern des päpstlichen Gendarmen in den Windeln den Sold zu beziehen an, und er selbst liquidirt nach päpstlichem Gesetze — was er verzieht — 400 Lire Pension. — Ein in Pceußifch-Schlesien erscheinendes polnisches Blait bringt ein Communiquä gegen den Fürsten Bismarck, das wir hier in seinen wesentlichen Stellen Wiedergaben wollen, um zu zeigen, was alles in dem „geknechteten" Deutschland zu schreibe» erlaubt ist und wie weit dort die Preßfreiheit bereits zur Anerkennung gelangt ist. Das klericale Blättchen schreibt: „Der vom Hochmuthsteusel besessene Bismarck dirigirt die ganze protestantische, philosophische, gottlose Presse Deutschlands. Er liebäugelt mit ihr, weil er weiß, welchen Nutzen er aus ihr ziehen, welches Unheil er durch sic anstellen lassen kann, er fürchtet sie nicht, weil sie sich kaufen läßt, und so hält er sie in eiserner Faust. Die ungläubigen Zciiungsschreiber des Reichskanzlers sind seine Uhlanen. Diese fliegenden Schwadronen führen statt der Lanze die Feder; aber diese Waffe ist nicht weniger gefährlich als jene, denn ihr Patron läßt sie dieselbe in ein Gift tauchen, welches ansteckt und tödtet. Alle Welt weiß, daß Bismarck die Hauptleiter seiner ungläubigen Scharen alle Tage in seinem Cabinet versammelt; er zeigt ihnen den Weg, den sie zu verfolgen haben; er haucht ihnen feine Gedanken ein, ohne sie ihnen ganz mitzutheilen. Die deutsche Presse kommt dem Staate theuer zu stehen: 2,500.000 Francs werden jährlich aus^egeben in Deutschland und in Europa, um die Ideen des künftigen Oberp^icsters der deutschen Natioiwlkirche zu verkündigen. Der heilige Vater hat es vctjucht, den deutschen Minister von dem unseligen Wege, den er mit seiner Kalholikenverfolgung eingeschlagen hat, wieder abzubringeü. Aber der deutsche Minister hat cs unter seiner Würde gehalten, dem Papste Pius IX. zu antworten. Noch mehr, er hat seine Verfolgungen gegen die Kirche fortgesetzt. Der hochmüthige Kanzler des Deutschen Reiches möge aber das eine bedenken: wenn der deutsche ProtestanüsmuS im Bunde mit der Philosophie aus dem deutschen Volke Menschen ohne Religion und Glauben gemacht haben wird, wie Bismarck und Genossen sind, dann wird das Deutsche Reich zu existiren aufhören." — AuS der Statistik Frankreichs, Hollands, und Belgiens in den Jahren 1855 — 1865 schließt Ber-tillon, wie dies Franklin bereit ausgesprochen, „daß die Menschen das eheliche Leben fördern müßten, weil die Ehe die wahre gesellschaftliche Bereinigung bildet, aus der Liebe der Ehegattin diejenige Krasi entsteht, welche den Widerwärtigkeiten des Lebens kräftig widersteht, weil sic Verbrechen und Wahnsinn verhütet, gegen den Schmerz und besonders gegen den Tod stählt." Von 1000 verheirateten Männrr» im Alter von 25 bis 30 Jahren starben 6, von 1000 unverheirateten Männern im Alter von 25—30 Jahren starben 10, von 1000 Witwern im Alter von 25—30 Jahre» starben 22, von 1000 verheirateten Männern im Alter von 30—35 Jahren starben 7, von 1000 unverheirateten Männern im Alter von 30—35 Jahren starben 11 5, von 1000 Witwern im Alter von 30 bis 35 Jahren starben 19. Dasselbe Verhältnis findet auch in den folgenden Lebensperioden statt, woraus hervorgeht, daß die Sterblichkeitsztffer der Verheirateten geringer ist als die der Unverheirateten, daß die elfteren weniger den Krankheiten und Leiden jeglicher Art auSgesetzt sind. Das frühzeitige Heiraten schadet dem Manne, da die Sterblichkeiisziffer bei Verheiratungen vor dem erreichten 20. Lebensjahre die Höhe von 50 auf 1000 erreicht und der alter Männer von 64 bis 70 Jahren gleicht. Hufeland hatte mit Recht den frühzeitigen Gebrauch der Geschlechtsorgane widerrathen und solchen jungen Leuten ein frühzeitige- Altwerden prophezeit. Wo daher noch kein Gesetz besteht, welches die Ehe vor dem 20. Lebensjahre verbietet, da müsse eS ge-schassen werden. Bei dem weiblichen Geschlechte hat vaS frühzeitige Heiraten nicht dieselben Nachtheile, die Ehe als solche nicht denselben wohlthätigen Einfluß in Bezug auf Sterblichkeit. Von 1000 verheirateten Frauen im Alter von 30 bis 35 Jahren starben 9, von 1000 unverheiratet gebliebenen Mädchen starben 11. Von 1000 vor dem 20. Lebensjahre verheirateten Frauen starten 12, von 1000 Jungfrauen unter 20 Jahren starben 7. Wir müssen hier bedenken, daß die Ehe den Frauen eine reiche Quelle von Gefahren bringt, die um so verderblicher einwirken, als sie zu einem sanitär vernünftigen Leben bisher durch Schule und Erziehung in allergeringstem Maße angeleitet werden. Allein trotz dieser Gefahren ist die Differenz zwischen ledig und verheiratet auch bei dem weiblichen Ge-schlechte in der Regel für das Verheiratetsein günstig; nur ist die günstige Differenz bei den Frauen kleiner als bei den Männern. Selbstmord, Geistesstörung und Verbrechen kommen bei Unverheirateten ebenfalls häufiger vor als bei Verheirateten. Local- und Provinzial-Angelegeaheitev. Local-Chromk. — (F e sts chi eß e n.) Am 28. und 29. d. findet am hiesigen k. k. priv. Schießstande das Fest-schießen zur Feier der Ernennung des hochgebornen Herrn Grafen Alexander v. Auersperg zum LandeSpräsidenten in Krain statt. Der Herr Landespräsident wird Sonntag, den 28. d. M,, um 3 Uhr nachmittags am hiesigen Schießstande festlich empfangen werden. Die RohrschUtzen laden alle Freunde der Schützen zu diesem Feslschießen ein, welches einem Manne gilt, der schon in seiner früher» hohen Stellung als Landeshauptmann der Rohrfchützengefellfchaft als thäriges Mitglied angehörte, und von dem es wohl bekannt ist, daß er die Schußwaffe gut zu führen weiß. — (Kirchen fest bei St. Jakob.) Am Sonntag den 28. d. vormittags 9 Uhr werden beim Hochamle in der St. Jakobskirche über besonderes Ansuchen die Zöglinge der Lehrerbildungsanstalt die vor einigen Wochen zum ersten male zur Aufführung gebrachte Vocalmesse von Mettenleiter unter Leitung ihrers Lehrers Herrn Nedved zur Wiederholung bringen. — (Eine Aufgabe des VolkSschul-Unterrichtes.) In Bezug auf Gesundheit und Krankheit des Körpers hat das Volk wohl noch die irrigsten Ansichten; daS Verhalten nach diesen Ansich-len bringt sehr viele Leiden und unsägliches Unglück über Einzelne und ganze Familien. Wird jemand krank, so weiß er selten die ganze natürliche U^ache davon. Man glaubt noch häufig, der liebe Gott habe die Krankheit nach seinen weisesten Absichten beschlossen und zugesendet. Stirbt wohl gar jemand vor der Zeit, so heißt es gewöhnlich: Zeit und Stunde des TodeS ist dem Menschen von oben gesetzt. Er kann seinem Leben keine Spanne zusetzen. ES sind dies zwar tröstliche, aber folgenschwere Ansichten. Kann man solche Ansichten auch auf die Selbstmörder be-ziehen? Oder auf die vielen gleich nach der Geburt sterbenden Kinder ? — Krankheiten kommen über den Menschen auf ganz natürlichem Wege und überfallen ihn größtentheilS durch seine eigene Schuld, und zwar durch eine naturwidrige Lebensweise. Ebenso wird die Gesundheit durch eine naturgemäße Lebensweise erhalten und die verlorne Gesundheit auf eine ganz natürliche Weife wiedcrhergestellt. Hier gibt es keine übernatürliche, wunderbare Einwirkung. Wir stürmen durch eine ganz widernatürliche Lebensweise aus die Gesund-heit unseres Körpers ein, dürfen wir uns da noch wunder», wenn unser Körper leidend und siech wird; müssen wir uns denn nicht selbst anklagen, die Gesundheit untergraben oder wohl gar einen zu frühen Tod herbeigeführt zu haben? Und sind wir krank, schonen wir uns wohl und gebrauchen wir die natür-lichste», zweckdienlichsten Mittel, um wieder gesund zu werden ? Wir glauben, die Gesundheit werde von selbst wieder kommen; der liebe Gott werde sie un» wieder schenken, ohne Anwendung zweckdienlicher Mittel. Oder wir wenden wohl Mittel an, es sind aber nicht dir rechten, auf welche wir entweder selbst verfallen oder die uns von Unwissenden, Abergläubischen, von Pfuschern angerathen werden, womit wir unfern leidenden Zustand noch verschlimmern und verlängern. Wir treiben sehr oft aus Unwissenheit und Unverstand ein frevelhaftes Spiel mit unserer Gesundheit und Krankheit. Und dennoch ist die Gesundheit das größte irdische Gut. Sie macht das Leben froh und heiter, gibt Kraft und Lust zur Arbeit, stärkt die Kraft des Geistes. „In einem gesund.'» Körper wohnt eine gesunde Seele" sagt ein altes Sprichwort. Ein gesunder Mensch ist bei aller Armuth noch reich, denn er besitzt da« größte irdische Gut. Ein kranker Mann hingegen ist der ärmste Mann auf der Welt. Ihn fliehen alle Freuden der Erhe, ihm mangelt alle Lust und Kraft zur Arbeit; die Krankheit kostet Geld und bringt kein Geld. Und dennoch ist cs nicht so schwer, beständig gesund zu sein und die allfällig verlorene Gesundheit wieder zu erhalten, wenn man die rechte Einficht-hat und darnach lebt. Daher ist nichts nothwendiger, als daß schon in der Volksschule ein Unterricht ertheilt werde über den gesunden und kranken Körper. In der Jugend wird zu oft schon der Grund zu beiden gelegt. Der Volksschullehrer kann sich kein größeres Verdienst erwerben, als wenn er einen angemessenen Unterricht über Gesundheit und Krankheit des menschlichen Körpers den Kindern ertheilt und damit zugleich eine praktische Uebung, das Turnen, verbindet, welches den jugendliche» Körper stärkt und für diesen um so noih-wendiger ist, da Kinder viel sitzen müssen. In beiden, im theoretischen Unterricht, in der Gesundheitslehre, sowie im Turnen der Jugend, wird noch viel zu wenig, meistens gar nichts geihan. Es ist dies eine große Unterlassungssünde der Lehrer gegen die Jugend. Als Handbüchlein über den gesunden und kranken Körper zum Gebrauche der Lehrer an den Volksschulen, könnte vorläufig Professor Bock'S Buch vom gesunden und kranken Menschen empfohlen werden. — (Tod, schlag.) Die „Agr. Ztg." schreibt: „Unlängst begegneten sich beim Glase Wein im Robiü-schen WirthShause zu Kupcina zehn Holzarbeiter aus Krain. Nachdem sie viel conversirt und wahrscheinlich etwas zu viel getrunken hatte», fingen sie zu streiten an, und zuletzt griff einer nach dem dicken Stocke und traf feinen Collegen Johann Mlakar so unglücklich aus dem Kopfe, daß dieser auf der Stelle todt blieb. Als seine schauerliche That wahrnahm, ergriff er die Flucht. Bis nun wurdc er noch nicht eruirt." 8t. (AuSdcrZcit der französischen Occupatio») Viele Leser dieses Blattes mögen noch den vortrefflichen Musiker und Componisten Leopold Schwert, welcher vor einigen Jahren nach vielen harten Schicksalsschlägen im hiesigen Armenversorgungs-hause sein bewegtes Lebe» beschloß, gekannt haben. Im Jahre 1809, nachdem die Provinz Krain dem französischen Reiche einverleibt worden war, wurde Schwert wegen unvorsichtiger Aeußerungen Uber Kaiser Napoleon, die er im Gasthause zur „Fortizza" in der Krakauvorstadt gethan, gefänglich eingezogen. Bei der Strenge, welche von Seile der französischen Machthaber in der eroberten Provinz geübt wurde, hatte Schwert das Schlimmste zu gewärtigen, und nur der Fürbitte mehrerer angesehenen Bürger von Laibach und des damalige» Bischof» Kautschitsch hatte er es zu verdanken, daß die Todesstrafe von ihm abgewendet ward. Als Laibach am 29. September 1813 von dem k. k. österreichischen General FelSeiS eingenommen und die Freude über dieses glückliche Ereignis von den Stadtbewohnern unter anderm auch durch eine Siadtbeleuchiunz kund gegeben worden, erregte daS auf einem Fenster der Wohnung Schwerts in der Krenngasfr angebrachte und mit folgender Aufschrift ausgestaltete. Transparent nicht geringe Hiiterkeit: Herr Kenrrat FelSeiS Reinige Laibach vom französischen Äeschmeiß, O Gott! niemals lähme Franzens Siegesheer, «der allezeit hemme Des Feindes Wiederkehr; Kommt er »och, Steck' ich wieder im Loch. Wirthschaftlichrs. VomHagelschlag beschädigte Obst-bäume.) Bekanntlich leiden Obstbäume, wenn sie durch Hagelschlag hart betroffen werden, ersichtlich; die Ränder der getroffenen Stellen vertrocknen, nachdem Sonne und Wind einige Tage eingewirkt haben, schwill« den und lassen das Holz sichtbar werden. Auch wo die Rinde vermöge größerer Widerstandskraft nicht Platzt, zeigen sich bei ihrer Ablösung gelbbraune Flecken auf dem Holz, welche deutlich erkennen lassen, daß dort der organische Zusammenhang von Rinde und Holz gewaltsam gelöst ist. Ueberläßt man nun die Bäume in diesem Zustande sich selbst, so werden sie in demselben Jahre kaum noch etwas Laub treiben und dieses noch dazu nur kümmerlich. Auch im nächsten Jahre wird in vielen Fällen die Entwicklung der Blätter eine mäßige sei», zahlreiche Aeste und Zweige treiben gar nicht mehr, die Bäume bleiben krank und Viele von ihnen werden gefällt werden müssen. Bon einigen Baumbesitzern ist versucht worden, die durch Hagelschlag am meisten beschädigten Aeste zu kürze» in der Hoffnung, der Baum würde sich dadurch erhalten, allein die« hatte wenig Erfolg gehabt. Dagegen hat sich das folgende Verfahren, wie das .Wün-lembg. Wochenblatt f. Ld. u. Forstw." mittheilt, vollkommen bewährt. Die Bäume wurden in ähnlicher Weise, wie dies beim Pfropfen geschieht^ aber in etwas weniger starkem Maße verschnitten und die Schnitt-wunden ebenso wie die durch den Hagel geöffneten Stellen der Rinde sorgfältig mit Baumwachs verschlossen. Der Erfolg war ein überraschender. Bald darauf erschienen neue Triebe in reichlichem Maße und entwickelten sich noch in demselben Sommer bis zu einem Meter Länge; sie waren mit dunkelgrünem Laub bedeckt, so daß man den Bäumen schon vier Wochen nachher nicht mehr ansah, waS über sie ergangen war. Durch den Verschluß aller Wunden wird die natürliche Bestimmung der Rinde wiederhergcstellt, nämlich die Verdunstung de» im Holz sich bewegenden SasteS zu verhindern. Da aber gerade in dieser Jahreszeit die SastleitungSsähigkeit eine besonder« große ist, so ist die Gefahr der Schwächung de« Baume« um so größer, je länger man die Herstellung de« unentbehrlichen Verschlüsse» an stehen läßt. (Ginster al«Futterpf l a nze.) Der Stech-günster (ulsx 6uroMu8), eine Pflanze, die Sand und Heideboden liebt und oft eine Höhe von drei bi« vier Fuß erreicht, gewinnt in England und Schott? immer mehr Bedeutung. In einzelnen Gegenden ist er bereits seit längerer Zeit al« Nutzpflanze in den regulären Anbau ausgenommen worden und dient dort zum Theil als Grundlage des Futterbaues. Wird der Ginster, dessen Blätter Schafe und Rindvieh aus eigenem Antrieb gerne abweiden, dessen übrige Theile sie jedoch wegen den Stacheln und der harten Rinde nicht zu verzehren vermögen, auf den für diesen Zweck construirten Quetschmaschinen weich gemacht, so fressen ihn die Thicre gerne, verdauen ihn völlig und »äh. ren sich sehr gut durch denselben. In vielen Districten Großbritanniens bildet der Ginster das Hauptsutter, namenilich für Pferde; er wird dort als Winterfutter benützt und mit Heu und Runkeln vermeng». Milchvieh und Mastihiere verlangen eine angemessene Beigabe von Wurzelgewächsen. Auf den ärmeren Bodenarten baut man den Ginster, indem man ihn wie Grassamen i» den Roggen einsäet. Diese Ginsterfelder liefern mehrere Jahre hintereinander sehr bedeutende Ernten, ohne daß man eine Düngung anzuwenden hätte. Wenn dann die Erträge abnehmen, bricht man das Feld um und bestellt es wieder mit Roggen, der wie nach Brache gute Körner- und Sirvhernien gibt. Das Quetschen des Ginster ist aber, wie schon gesagt, durchaus nothwendig, wenn man Vortheile von seiner Culinr haben will. Die neuesten Ginsterquetschcn, zu denen in den großen Farmen Pferde, Dampf- und Wasserkräfte benützt werden, bestehen auS vier Walzen i» einem gußeisernen Rahmen, die mit sägezahnartigen Zähnen besetzt sind; hat der Ginster diese Maschine passirt, so lasse,, sich sei„x Stacheln und holzigen Theile wie ei» weicher Körper zusammendrücken, er ist zerrisse» und zerquetscht. Es ist voriheilhast, wenn die Ginsterschneidemaschine Uber die Quetsche ausgestellt ist, so daß der Giusterhäcksel gleich nach dem Schneiden zerquetscht wird. (Milch als Trägerin ansteckender Krankheiten.) Dr. Taylor in Penruh hat eine Reihe von Scharlachfiebern beobachtet (.British Medical Joumal"), die ohne Zweifel nur durch den Genuß von Milch erzeugt wurden, welche die Fieber-MiaSmen absorbirt halte. Die Krankheit stellte sich zuerst ln dem kleinen, schlecht ventilirten Hause eines Milch-pachiers ein, von wo aus sie sich schnell in die Umgegend verbreitet- und besonders heftig dort wüthete, wo man sich mit Milch aus jenem Hause versorgte. Der Fall steht auch nicht vereinzelt da. Dr. Ballard berich!et, daß eine Typhus - Epidemie in Jslington, einer Borstadt von London, gleichfalls von einer Milchwirtschaft ausgegangen sei. Nach genauen Recherchen fand man in jenem Hause ein unterirdisches Wasser-Reservoir, ans welchem das Wasser zum Spülen der Mllchgefäße und jedenfalls auch zum Taufen der Milch genommen wurde. Dieses Reservoir war von den Raiten ringsum total zernagt uud dadurch in Communication mit der Abtriltsgrube gerathen. Die Milch, welche von der Natur vorzugsweise bestimmt ist, Kinder». Greisen und Reconvalcscentcn als eine milde und doch kräftige Diät zu dienen, war durch ihre vergiftete Beschaffenheit der Träger der Epidemie geworden, die in den meisten Fällen tödtlich verlief. Es wurde zugleich nachgewiesen, daß nur die Bewohner solcher Häuser erkrankten, welche ihren Bedarf aus jener Wirtschaft bezogen. Zuerst erkrankten diejenigen, welche die Milch in größeren Quantitäten genossen hatten. Jedenfalls können wir aus diesen Vorkommnissen die gute Lehre abstrahiren, in Zeiten ansteckender Krankheiten alle Milch vor dem Genüsse tüchtig auf» zukochen, um dadurch allen etwaigen Miasmen ihre Ansteckungsfähigkeit zu benehmen. (Phosphate in Steinen.) Im südlichen Rußland und gewiß auch an anderen Stellen finden sich Feldsteine, die reich an Phosphor-Krystallen sind. Je dunkler, je eisenhaltiger, je mehr aus Platten zu-sammengesetzt ein Stein ist, desto mehr Phosphat ent-hält er. Zerschlägt man einen solchen Stein, so gibt die Stärke des Ammoniakgeruchs die Masse der Phosphat-Krystalle an. Zerschlägt man einen Granit, so rieckt derselbe nicht und zeigt sich auch in den Bruchstrichen nicht die große Menge kleiner hellglänzender Kiystalle. Eine englische Gesellschaft fabricirt aus dem obenbect. Die » äsr Ltsien übernimmt Gelder zur Verzinsung in Banknoten ans Kassascheine obne Kündigung mit , . 4°/„, " „ mit lOtagiger Kündigung mit , . 5"/,., „ Mro-Ei>ll»llrn, n vis-ta, beliebbar, mit . . . 5>"/„. Ferner escomptirt sie Plirt'.wcchsel, Tomicile »nd tttlliessen aus inländische und ausländische Plätze, gc-wnhrt Ivredilc ne„e» Depot n„d ertheilt Porschussc aus Staatv- und Industrie-Papiere c>egen zn vereinbarende billige Bedingungen. - UeberlW A»'w'cisl»l«c» auf Wien, (§r„,;, Triest, Maaeufurt, Mnrbi r,, und überhaupt aus alle inländischen »nd ausländischen Plätze, wo sich Credit-Jnslitute befinde». - Effeitnirt ->!,f,nj„c uud besorgt äncassi, übernimmt den rommiss onswcisen Ali- »uv Verknus von allen Gattungen Effecten gegen billigste Bedingungen. — llebeniimnit die Anfbcmahrung von Estecten gegen billigste Gebühren, — Löst alle Gattungen verfallener Coupon-:- gratis ein, nimmt selbe anZahlnngsstatt an und escomptirt noch nicht fällige. — Auswärtige Committentcn weiden eingeladen, ihre Correspondenzen nnmittelbar an die Filiale selbst zu richten, wo gegen '/,//<> Vergütung alle ins Binikwesr» eiuschlageude Geschäfte directe besorgt werden. Der selbständige (kredit-Le» ein für Ur»i» (im Verbände der Filinlc der Lteiermärk. t?scoi»Vtc-Ba»k) gewährt Ik'Scompte-Credite im Sinne des tz 42*- der Statuten. Nähere Auskünfte, sowie Programme »nd Geslichs-Formnlarc sind im Bureau der Filiale erhältlich. *) ß 42. Die Credit-Theilnahine bei der Steiermärkischen EScompte-Bank kann nnr infolge eines Ansuchens um dieselbe gewährt werden, und wird überhaupt nur solchen Personen zugestanden, welche in Steiermark, bezichunflSweise iu Kärnten und Kraiu ansässig sind oder daselbst Protokoll,rte Firmen haben, bezüglich der Ehrenhaftigkeit ihres Kha, raktcrS keinem begründeten Bedenken unterliegen, und welche bezüglich ihrer Erwerbfähiakeit und Solvenz von der Gesellschaft als zulässig . erachtet worden sind. Dnrch die Gewährung eines (Kredites wird man ' Lheilnehmer der Bankgesellschaft. (356—lü) Die chm» ln »je», ^Vsllüsedxasse >r. 10, Kv1isn-6api1sl visr Mlionon Lulcisn ö. W. ewittirt vorn 15. ^uli 1872 s.d: io HsvImitteL von ü. 5ÜVV, 1000, 500, IVO, 50 mit S'/iperceotiZsr Vki'ESuvg dei WtLxizer Lünäixiinx, k'/ - " " " 30 " 4'/ " " " " " » »Oy 2 Die 2!Q86Q ^eräen auk Verlangen äen x. t. Lm-leZern in vorhinein 1)62aL1t. ' (404—6) Witterung. Laibach, 27. Juli. Der heißeste Tag bisher. Wolkenloser Himmel. Schwacher Nordwest. Wärme: Morgens 6 Uhr -j-15.2", nachmittags 2 Il!,r -l-30.7" 6. -26.8°; 1870 -^-22.5'.) Barometer 737.70 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 22.4', um 2.4° unter dem Normale. Angekommene Fremde. Am 26. Juli. Mihali, k. k. Lieutenant, Zara. — Eisenstadter, Schleining. (Ungarn.) — PapeK, Werkarzt, Aßling. — Pessi, Fiume. — Ostersetzer uud Danzer, Hopfenhändler, Wien. — Hönigmanu, Reisender, Russisch-Polen. — Khan, Kaufm., Mainz. — Rnbathi Sophie. Tänzer. — Maurice, Handelsiß., Wien. — Holzmeister, Haudclrm., und Frau «uuz, NotarS-Gattin, Graz. - Kitnnel, Handel-m., Nürnberg. — Dr. B. F. Wawan, Richard Pancoast und I. P. Crosby, New Jork. Riß nnd Ranser, Chemiker, Wien. — Fischer, Privat, Graz. — Silberberg und Vio, Kslte., Berlin. — Neumann, Kaufm., nnd Schädle, Möbelfabrikant, Triest. Verstorbene. Den 25. Juli. Maria Kramarschitz, Papiersabriks-arbeiterswitwe, alt 85 Jahre, iu der Stadt Nr. 35 an der Entkräftung. Den 26. Juli. Margaretha Jeray, Juwohnersweib, alt 28 Jahre, im Civilfpital au k'edris xuerpsrslis. Gedenktafel über die am 30. Juli 1872 stattftndenden Lici-tatioaen. 3. Feilb., Oberstar'sche Real., Slateuegg, BG. Reisniz. — I. Feilb., Ozbert'sche Real., Babenseld, BE. Laas. — I. Feilb., Grnm'sche Real., Rakitna, VG. Oberlaibach. — 3. Feilb., Bratovs'sche Real., Podgric, BG. Wippach. — 1. Feilb., Cncek'jche Real.,.Grafenbrunn, BG. Feistriz. — l. Feilb., Derscaj'sche Real., Selo, BG. Tscheruembl. Wiener Börse vom 26. Juli. Geld ! Ware dt?. je vo» 1854 . . . von 188«, gaazr ' >>011 I88U, Kiiufl. ^ v. IS84 . Ä-iernwr? zuSKC! Lrain , Äüstc»!and S . rngaru. . zu 5 . u. Slav. 5 . VieSeubürg, , » , Natioiialbank . . . Creditanstalt . . . o. Lsterr. Lau! Bodoncred.-r! .. Leco,npt.»L ^7 an?' -iiiftria . . .ats. ^ . üiLdb»y.,->Ses-:IIsch .-»-s. . . lKileiidayi . L!.a.n«dahll. . . . Frauz-Iosef4d.. ,Ä!:s:.-Barcler E.-B. Musi, «abu . :.ou. S.w. »erloid. L S»d.-2rct»laiis>. Sl1g.öst.«-d.-2r«dtr. ikv. ru rUckj. . 84.50 84.80 71.SV 71.40 ^ »4.—! 84.Ü0^ 103.70 104.— 1L8.- rr?.-144 rs 144 50 O-A. Hyporh.-Baüt >Ge!d Ware d4.iS 25.75 91.501 R.— 8S.7S 88.— «1.°» «r.-84.-l 85.— ! IS. - ! 78.50 E«db.-Bes.zll5vl!F:. I1,.S5 1IS.7S dlo. Bon»8PSt.l—. N°-db. <100 ft. TM.) IV3.iv 104.— Sieb.-«.(iovft.ö.W.i »S.50 98.7S EtaalSbahu Pr. EtüS 130.50 131.50 Staat»», pr. St. 1887 128.- 127,— Ru>,olfSb.(S0»fl.ö.W.) S8.75 Si».-Kra».,-3-s. (Lvofl.S.! IVI.30 101.50 849. 850.— L7L.75 273.— 328.80 »2!>.— 1N2 0 U^3» 302.50 3^-3.— . 1. -58.- M.— IVS -282. 283. 127- 127.50 2V8V 2> 85 2V8.75 2U7.. 249.- 250.-242.75 243.-182.— 18». . 338.75 2l7.b0 218. 185.- 188. I8Ü.— 180.50 S2.—! 82.25 8S.75 90.25 105.- >105.50 88.5« 89.- l-ox». Credit Ivv fl. ö.L>. . Doll.-DamPflä.->S-s. zu IR, fl. ILM. . . Lrirst-r iva fl. SM. . dlo. iO fl. ö.W. Ofener . 4« fl. ö.W. Salm .. .40. Palffy . . «0 . S.Iary . . 40 , El. BeuoiS» 4« , Wiadisagrätz 20 » waidflem . 20 . «ud-ifÄift.' Ivö.W. »ug»b.ioofl.südd.w. Sraiitf.ioofl. , . L»ud°ll 1« Pf. Sl-rt. Paris io« AraucS . Sats.Müar-Ducaren. 80-braucSi!üü. . . itereiNSthaler . St!der. - - 188.50 189.- S9.-i 99.50 1L0.50 1L1.50 58.-j 59.-31.50^ SS -40 -! 41.— «8.50! L9.— 36.— 38.— 29.— 30.-24.-j 25.- 22.50 23.-16 - 17.- 14.50 15.50 S3.70 93.86 93.V0 S4.— 111.60 111.70 43.50 43.7S 5 85 ! 5.37 8.89 8.90» 165 75,166.-109 25 >109.50 Telegrafischer Kursbericht der Filiale -er Lteiermärk. Escomptebank in Laibach, von der k. k. öffentlichen Börse in Wien am 27. Juli. Borbörse. Sperr. Mekalliques mit Mai- und November-Zinsen 64.55. — 5perz. National-Anleben 71 30. — 1860er Staats-Anlehen 103.80. — Bankactien 849. — Credit 330.20. — Lnglobank 302.75. — Vereinsbank 164.25. — Hypolbekar-bank 209.75. — Commissionsbank 136.50. — Wechsle» bank 308.50. - Baubank 126.70. — Anglobaubank 208.50. — London 111.50. — Silber 109.—. — K. k. Münz-Duca-ten 5.34. — 20-Franc-Stücke 8.85'/,. Eine schöne möblirte Wohnung, trocken und gesund, mit sehr angenebmer Aussicht, ist sogleich zu vermiethen. Dieselbe besteht aus 3 Zimmern, Küche, Speisekammer, Boden, Holzlege u. s. w. Die Bedingungen find bei Herrn in Laibach im Grumnig'scheu Hause, Wienerstraße, ,u erfahren; wegen Besichtigung der Wohnung wende man sich gefälligst an den Hausmeister im Heimann'schen Hause an der Hradeczky-Brücke. <431-1) Cojlectiv-Aiyeigcr. Ausgenommen werden: 6 Wohnungen mit 3 bir 4 Zimmern sammt Zugehör, 1 Schankladen, 3 Pacht-wirthshäuser, 1 älterer Herr in Berpfleguug, l Zimmerherr, 1 Mädchen in Wobnung, 1 Revierjager, 3 Lehrjungen in Spezerei - Warenhandlungen , 1 Mühlwerkführer; Dienst suchen: I Kassien», 1 Wirthschafrsknecht, 1 Ladenmädchen, 2 Wirtschafterinnen, I Nähterm, I Kutscher, l Lindsmädchen, 1 Bedienter, 2 Köchinnen; verkauft wird eine schöne Land-realität in der Näbe Laibach s; vermiet het werden zwei Magazine; auSgeliehen wird ein Clavier. — Auskunst er-cheilt das Hauptplatz 313. (430) An---------------------- Still den eig'uen Neid verwürgend, Besteigt Ihr allesaunnt, Ihr armen Tröpfe, — Des Einen Kräfte wären unvermögend — Den Pegasus. Doch schal und hohl, nicht besser als zer- broch'ne Töpfe, Klingt Eure Poesei! — Nicht minder frisch d rum blüht mein Strauß, — Ilonni soit, t allen diesen Forderungen aus La» vollständigste; derselbe belebt die geskinmte Thiiiigkeit der Verdauung, erzeugt ein gesundes u»d reines Blut, und dem Körper wird seine frühere Krast nnd Gesundheit wiedergegeben. — Dirselbe ist silr alle BerdanungSbeschwerden, namentlich K«tt, ss.urv8 ^ukstossea, StLdnax«», Urkrevken, , V rscl»1«i- muLI, Sämorrtrotrlsll, lies mit Spvisva vtv., ein sicheres niid bewähileS HaiiSmittel, welche» sich in kürzester Zeit wegen seiner aiisgezeichiielcn Wirksamkeit eine allgemeine Verbreitung verschafft hat. Eine große Flasche l fl. Halbe Flasche 50 kr. Hunderte von Anerkennungsschreiben liege» zur Ansicht bereit. Derselbe wird a»s frankirle Zuschriften gegen Nachnahme de« Betrage« »ach alle» Richtungen verschickt. (306—9) Herrn B- Fragner! Durch ei»