Laibachkr TaMtt. Nr. 160. vranumeroiionrpreile: nk tzaid-ch: ^anzj. fl. 8 40; iUftsÜuna in« Hau» »rtlj. iS Ir. >it der Post ^ «Sanzlähr. I>. ir Administration und Expedition: Herrengasse Nr. 7. Freitag. 16. Juli 1880. Morgen: Alexius. LS« Znsirtion«vrc>Ie^ Liil-' iltige Petitzeile » t Ir., bei iederbolnngcn »3K Anzeige» di« d Zeilen 20 Ir. 13. Jahrg. Oesterreich - Ungarn. Einen recht instruktiven Beleg, bis zu welchem Punkte der Nachgiebigkeit die Regierung TaaffeS bereits gedrängt wurde, lieferte die gestrige Sitzung des Lemberger Landtags, in welcher der galizische Statthalterei-Vicepräsident sich förmlich deshalb entschuldigen musste, dass mit Rücksicht auf die Anforderungen des Dienstes einige besonders fähige Beamte deutscher Nationalität bei den Finanz-, Forst- und Salinenbehörden Galiziens Anstellung gefunden haben. Vielleicht wird demnächst, um solche schauderhafte Verbrechen gegen das Slaventhum für alle Zukunft unmöglich zu machen, in irgend einem Landtage der Antrag gestellt, dass eS den Deutschen in Hinkunft verboten werden soll, mehr als das ABC und die Anfangsgründe der Addition und Subtraction zu lernen. Gewiss hätte der Abgeordnete Svetec nach den von ihm jüngst abgelegten Proben brutaler Borniertheit auch die Freundlichkeit, die Formulierung eines solchen Antrages zu besorgen. Außer diesem soeben erwähnten Zeichen der Zeit ist auS dem galizischen Landtage noch die Thatsache zu verzeichnen, dass derselbe wieder einmal die Gelegenheit wahrnahm, seine Autorität gegenüber jener der Reichsgesetzgebung auszuspie-len. Anstatt die im Sinne deS Bequartierungs-gesetzes auf Galizien entfallende Belastung ins Budget einzustellen, debattierte man viel darüber hin und her, ob der galizische Landtag verpflichtet sei, so ohneweiters die Bestimmungen der Reichsgesetzgebung auszuführen, gegen welche die galizischen Reichsrathsabgeordneten seinerzeit remonstriert hatten, zuletzt beschloss man, sich aufs Zuwarten zu verlegen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Wie man dem „Standard" aus Wien versichert, ist es eine Hauptsorge unseres auswärtigen Amtes, den Ausbruch eines Aufstandes in Ost-rumelien zu verhindern. Was auch die auswärtige Politik Oesterreichs in der bisherigen Behandlung der Orientfrage gesündigt haben mag — einem solchen Bemühen Haymerles wird jedermann um so eher beistimmen, als wir leider infolge der bosnischen Occupation nicht mehr in der Lage wären, bei einer neuerlichen Conflagration auf der Balkan-Halbinsel als abwartender Zuschauer zu fungieren. Frankreich. Der Verlauf des Erinnerungs-festeS der Zerstörung der Bastille ist in durchwegs ruhiger Weise verlaufen. Trotz der hochgradigen Begeisterung des Jubeltages wurde die Ordnung nirgends gestört, und hat auch die Rückkehr der begnadigten Communards durchaus nicht jene Aufregung der Gemüther hervorgebracht, welche man vielfach befürchtete. Die französische Republik hat damit eine erfreuliche Probe ihrer innern Festigung bestanden, und wenn diesertage selbst die hochofficiöse „Norddeutsche Allgemeine" Frankreich gegenüber die vollsten Sympathien Deutschlands aussprach, so liegt darin wohl der beste Beweis, dass selbst Staaten mit den ausgesprochensten monarchistischen Grundsätzen keine Ursache haben, die Nähe einer gut geleiteten Republik zu scheuen. Türkei. In Uebereinstimmung mit den von uns bereits reproducierten Meldungen mehrerer anderer Blätter Englands und Frankreichs bringt auch die „Daily News" eine Meldung, nach welcher die Botschafter der Westmächte und Englands sich alle Mühe geben, die Pforte von einer entschiedenen und brüsken Ablehnung der Conferenzbeschlüsse ab-zuhalteu. Die Entlassung Osman Paschas, der fortwährend zum Widerstande gerathen, habe den Diplomaten neue Hoffnung eingeflößt, und sie glauben wenigstens die „dilatorische" Antwort durch setzen zu können. Der Umstand, dass man sich schon mit einer halb ausweichenden Antwort zufrieden' geben würde, spricht am besten für die Verlegenheit, in welcher sich die Diplomatie der Pfor^ ' gegenüber befindet. In Wahrheit ist durch eine dilatorische Erklärung der Pforte die Lösung der schwebenden Grenzregulierungsfragen nur noch mehr in die Ferne gerückt. Aber unsere Diplomaten denken eben: „Zeit gewonnen, alles gewonnen", und geben sich allem Anscheine nach der Hoffnung hin, dass irgend ein unerwarteter Zufall ihrer gegenwärtigen Rathlosigkeit ein Ende machen könne. Ueber die Natur eines solchen eventuellen Zwischenfalles ist man aber ebensowenig im klaren, wie über die Mittel und Wege, wie man der immer mehr an Boden gewinnenden großbulgarischen Bewegung begegnen soll. Denn darüber kann wohl kein Zweifel herrschen, dass durch ein Austauchen der großbulgarischen Frage, beziehungsweise der Annexion Ostrumeliens durch den Staat des Prinzen von Battenberg, die ganze Orientsrage neuerdings ins Rollen gebracht werden müsste. Andererseits sprechen die Nachrichten über die Schaffung einer bulgarischen Landwehr so deutlich für den Ernst der Lage, dass weitere Beweise überflüssig sind. Die bulgarische Landwehr wird nach den vorliegenden Meldungen aus circa 120,000 Streitern bestehen und zum großen Theile von russischen Osficieren und Unterofficieren befehligt werden. Das betreffende Gesetz wurde von dem KriegS-minister, dem russischen General Ernroth, auö-gearbeitet und von der Nationalversammlung bereits acceptiert. Bis jetzt sind bereits 220 Unter-osficiere und 34 Officiere von der russischen Armee beurlaubt und in bulgarische Kriegsdienste ausgenommen worden. Man versichert, dass 1 General, 8 Oberste, 14 Oberstlieutenante, 26 Majore, 44 Hauptleute, 78 Oberlieutenante und 112 Lieutenante aus dem russischen Heere austreten und in die bulgarische Landwehr eintreten werden. Für Jeuilleton. In letzter Stunde. Criminalnovelle von M. von Roskowska (Fortsetzung.) Während die beiden anderen mit großen Augen sein Beginnen beobachteten, erklang von der Tapetenthür her ein schriller Schrei: „Herr, du meine Güte! Mein Herr Jesus!" Der Kreisphyficus, dem die Köchin, sich an der kleinen Thür haltend, den Eintritt versperrte, schob diese vollends in's Zimmer hinein. „Das riecht ja hier nach Chloroform," bemerkte er, verstummte jedoch, auf die Leiche zueilend. „Still doch! Fräulein Carola darf nicht erschreckt werden." Der Prokurist wollte die Köchin hinausdrängen; da sie aber wie eingewurzelt blieb, kehrte er sich ab und — blickte in den Spiegel. Die anderen Drei verschlangen mit den Augen jede Bewegung und möglichst auch jede Miene des Arztes. Dieser äußerte nun in der kalten Weise seines Standes, der nur den interessanten Fall im Auge zu haben Pflegt: „DaS ist nicht ein Unwohlsein, sondern ein Nichtsein, Jungfer Köchin, und in unserer friedlichen Stadt unerhört. Hat man den Mörder, Herr Commissär?" „Den — den Mörder?" stammelte Friedrich und sein wettergebräuntes Gesicht erblasste so tief wie nur möglich. „Herr Doctor, es ist ja Selbstmord!" Der Procurist hatte sich rasch umgewandt. „Sie irren in der Annahme —" „So — irre ich? H>m!" Auch der Doctor wandte sich rasch um, von dem Todten ab und dem Sprechenden zu und fixierte diesen. Burchhard hielt den Blick ruhig aus und die Rosen auf seinem Milchgefichte, welche die meisten jungen Damen so hübsch fanden, erblassten nicht um eine Nuance. „Sie sind es, Herr Burchhard — ich sah Sie vorhin nicht." Damit richtete der Arzt seine Aufmerksamkeit wieder auf den Todten oder viel» mehr auf dessen ausgestreckte Rechte und das derselben entsunkene Messer. Durch einen Wink ver-anlasSte er Zylitt, dicht z» ihm heranzutreten, und flüsterte ihm etwas zu. Die geheimnisvolle Mittheilung ward ebenso leise beantwortet. Das Mienenspiel der beiden war ein so eigen- thümlicheS, dass die Zuschauer es mit höchster Spannung beobachten mussten. Inzwischen waren auf der Treppe von oben so wohl als von unten, das heißt vom zweiten Stocke und vom Parterre her, Stimmen laut geworden; gleichzeitig hörte man deutlich das Rücken schwerer Gegenstände in dem Gemache über diesem. „Was ist denn los, Jette, was schreien Sie so mörderisch? Auch Fräulein Carola öffnete ihre Thüre und fragte nach dem Geschrei!" so erklang halb scherzend, halb verweisend die Stimme des Hausmädchens im Glasgange. Es wusste offenbar nicht, dass so Entsetzliches geschehen sei, trat unbefangen in das offen stehende Gemach der verstorbenen Gebieterin, warf einen Blick auf den Com-merzienrath und schrie, die eben getadelte Jette nachahmend, grell auf. Ein wenig früher war bescheiden an die Flurthür gepocht worden mit den Worten: „Herr Com-merzienrath, ist Herr Burchhard hier? Der Briefträger hat einen Geldbrief. Soll ich ihn wieder fortschicken, oder wollen vielleicht Sie selber — ?" Der Procurist war schon bei den ersten Worten hart zu den Flüsternden getreten und hatte gleichfalls leise gesagt: „Meine Herren, ich muss jetzt hinunter. That ich recht, indem ich alles Aufsehen die Bewaffnung dieser Landwehr wurden in Tula und Moskau 80,000 Gewehre und vier Batterien bestellt, die innerhalb sechs Monaten geliefert werden müssen. Hochgestellte Slavenfreunde in Russland, unter denen sich, wie man glaubt, der Großfürst-Thronfolger befindet, sollen die Bürgschaft für die Zahlung auf Termine übernommen haben. Angesichts der Anstrengungen, welche das kleine Fürstenthum Bulgarien macht, um bei der Theilung der türkischen Verlassenschaft nicht zu kurz zu kommen, ist es geradezu lächerlich, wenn die Revue der englischen Truppen in Windsor von einem Theile der Londoner Presse benützt wird, um die öffentliche Aufmerksamkeit der Welt auf die Vorzüge der englischen Armee zu lenken. Mit diesen >2,000 Mann — mögen sie auch noch so gut genährt und im Besitze der besten Waffen und der schönsten Pferde sein — wird England den Sturm nicht beschwören können, welchen die Orientpolitik Gladstones zum Ausbruche zu bringen droht. Mit Recht bemerkt diesbezüglich der „Standard", dass der den Engländern nachgerühmte militärische Jnstinct noch keine Armee ersetzt und dass England nach dem heutigen Stande seiner Streitkräfte gar nicht in der Lage fei, sich und seine Politik auf dem Wege der Waffengewalt zur Geltung zu bringen. Vermischtes. — Vom Wiener Bundesschießen. Die Armee hat für das diesertage abzuhaltende erste Bnndesfchießen des österreichischen Schützenvereins mehrere Ehrengaben gespendet, welche sowohl wegen ihres Wertes als auch wegen ihrer Schönheit allgemeines Aufsehen erregen. Und zwar wurden gespendet: Für die Scheibe „Kaiser" eine elegante Cassette mit einer Garnitur Silberbestecken für zwölf Personen im Werte von 1200 fl.; für die Scheibe „Kaiserin" eine prachtvolle Cassette mit silbernem Theeservice im Werte von 1000 fl .; für die Scheibe „Kronprinz" ein silberner Tafelaufsatz, darstellend die Göttin Minerva, im Werte von 600 Gulden; für die Scheibe „Vaterland" eine Cassette mit einer Garnitur silberner Bestecke für zwölf Personen im Werte von 1200 fl; für die Scheibe „Oesterreich" ein Oelporträt des Kaisers im Werte von 500 fl.; für die Scheibe „Heimat" eine goldene Remontoirnhr mit goldener Kette im Werte von 400 fl ; für die Scheibe „Wien" eine Leder-cassette mit zwei englischen Lancastergewehren im Werte von 350 fl.; für das „Ringpreisschießen" eine Ledercassette mit einem Werndl-Scheibenstutzen im Werte von 150 fl. vermeiden wollte und — noch vermeiden möchte? Hernach bin ich zur Auskunft über das Wenige, was ich weiß, bereit." Da die beiden Angeredeten ihm durch stumme Zeichen zustimmten, eilte er zur Hausthür, berührte dabei aber etwas ungestüm die ihm im Wege stehende Köchin, die nun das Gekreisch ihrer Dienst-gesährtin »ach Kräften accompagnierte. Ihre Stimmen übertönte ein Krachen im oberen Zimmer. Nur Friedrich hörte es und murmelte in sich hinein: „Ein Schuss! Sollte der Professor Unheil anrichten? Das fehlte noch!" Der Procurist hatte die Thür entriegelt und sich hastig entfernt, den vor der Schwelle stehenden und über das Geschrei ebenso verwunderten wie bestürzten Commis mit sich hinab ins Bureau ziehend. Das Rauschen eines Kleides auf der Stiege zum zweiten Stocke schien seine Eile zu verdoppeln. Er scheute sich offenbar, der herabkommenden Dame zu begegnen. Diese war noch sehr jung, höchstens neunzehn Jahre und auffallend schön, aber heute auch auffallend blass, wie nach qualvoll durchwachter Nacht. Haar und Kleidung befanden sich, trotz der späten Stunde, noch in jener Unordnung, die auf ein plötzliche- Verlassen des Lagers deutet. — RabiateLumpeusammler. Die Linzer „Tagespost" vom 14. d. M. meldet: Ein schauerlich blutiges Verbrechen, ausgeführt von unterstandslosen Lumpensammlern, wurde Samstag um 9 Uhr abends in dem Walde bei Gunskirchen vollbracht. Eine Stunde vor dem genannten Zeitpunkte lagerten in einem Schlupfwinkel des bezeichnten Waldes die Lumpensammler Namens I. Flan, 20 Jahre alt, Fr. Wolfsgrnber, 19 Jahre alt, Johann Biel, 16 Jahre alt und dessen Schwester, die 19 Jahre alte M. Biel, um «inen entsetzlichen Racheact auf ihre späterhin nachfolgenden Berufsgenossen zu vollbringen. Ahnungslos erschienen nun auch die Ha-dernsammler Peter Unterberger, Josef Unterberger, Johann Faltin und Anton Ziener mit ihren Weibern und Zuhälterinnen sowie Kindern in der Absicht, im Walde zu übernachten. Das heftige Gewitter hinderte diese Leute nicht, ihr Vorhaben zur Ausführung zu bringen, und unter Donner und Blitz suchten dieselben ihre Ruhestätten. Bei dieser Gelegenheit stießen die beiden genannten Parteien , welche sich wegen früherer Zwistigkeiten schon längere Zeit hindurch hassten, zusammen, und war die Ueberraschuug der letzteren derart, dass, ehe dieselben auf eine Gegenwehr denken konnten, ihre Gegner mit gezücktem Messer und Stangen über dieselben fielen und ein jämmerliches Blutbad anrichteten. Anton Ziener und Johann Faltin wurde schwer, Josef Unterberger lebensgefährlich verletzt und dessen Bruder Peter Unterberger getödtet. In dem Momente, als die Thäter die Flucht ergreifen wollten, erschien die Gendarmerie am Platze, und es gelang auch dem Gendarmerie-Wachtmeister Müller durch sein energisches Einschreiten, dieselben zu verhaften und in die Frohn-veste des Bezirkes Wels zu überliefern. Bei Florian Wolfsgruber wurde ein blutiges Messer, am That-orte ein Messer und eine Eisenstange, welche Gegenstände von den Strolchen hinweggeschleudert worden waren, vorgefunden. Die schwer verwundeten Anton Ziener, Johann Faltin und Josef Unterberger wurden sofort vom Platze hinweg in das nahe gelegene Gasthaus „zum Wirt am Berge", wo ihnen der nöthige Verband angelegt wurde, übertragen, während der ermordete Peter Unterberger bis zum Eintreffen der gerichtlichen Commission am Platze belassen wurde. — Eine sonderbare Znfallscnr. Die „Gazette des Hofpitaux" berichtete vor einiger Zeit: Ein Arzt, welcher zu einem Kranken im gefährlichen Stadium der Cholera gerufen wurde, ver-ordnete demselben ohne Hoffnung auf eine günstige Wirkung ein Brechmittel von 9,izs Centigramm Jpecacuanha, welche dreimal nach jeder halben „Welcher Lärm! WaS gibt es? Jetty, Johanna!" rief sie unwillig. Die beiden Mädchen stürzten ihr entgegen. „O, Fräulein Carola, der Herr Commerzienrath in seinem Blute — todt!" Nun vernahm sie ohne jegliche Vorbereitung, was der junge, elegante Procurist ihr so gern verschwiegen hätte. Und die Wirkung war eine ebenso überraschende als erschreckende. Die großen, schwarzen Augen öffneten sich weit, die Lippen zuckten, ohne dass ein Laut über dieselben kam, und dann brach sie plötzlich in die Knie. Die Dienerinnen sprangen ihr bei und brachten sie aus das Canapee, das in der geräumigen Flur, eigentlich Treppenhause, seinen Platz hatte. Ursprünglich war diese Flur ohne Lichtöffnung, wie unsere Voreltern ja daraus ihre geringste Sorge zu wenden pflegten; doch schon der Vater des Mannes, der drinnen als Leiche lag, hatte diese Flur durch ein großes Bogenfenster nach dem Hofe hin zu erhellen versucht; bunte und vorzüglich grüne Scheiben ließen indes nur ein sehr gedämpftes Licht einfalleu. Die bleiche FebruarionNe brach eben durch die Schneewolken und der Reflex traf die Ohnmächtige, die bei dem grünlichen Scheine nicht nur selber einer Stunde genommen werden sollten. Die Krankenwärterin meinte, unter dem französischen Ausdruck npnsss" (Dosen), besonders da die Arznei in Pulvern bestand, sei etwas zu schnupfen verstanden, und ließ deshalb den Kranken den dritten Theil des Jpecacnanhapulvers schnupfen. Der Patient musste darauf so stark uud anhaltend niesen, dass dadurch eine mächtige Reaction hervorgerufen wurde. Die Haut des Kranken wurde wieder warm, die Symptome der gefährlichen Krankheit ließen nach, und als der Arzt wieder kam, fand er seinen Todes-candidaten auf dem Wege der Besserung. — EineKirchenvisitationsaneedote erzählt die „Schlesische Kirchenzeitung". Sie ist harmlos, enthält aber eine wahre Begebenheit. Ein abgelegenes Dörflein, welches demnächst gewärtig sein musste, die Herren von der Visitation bei sich einziehen zu sehen, war in Verlegenheit um ein geistliches Willkommen. Znr grünen Ehrenpforte war alles fertig; woher aber die Inschrift nehmen? Man schickt einen Eilboten zur Stadt mit der Anfrage, was man dort aus dem gleichen Anlässe für Worte gewählt? Die kurze schriftliche Antwort gab an: „Ehre sei Gott in der Höhe!" und darüber eine Krone. Der Humor wollte es haben, dass der ausführende Künstler mit keinem Gedanken auf die Zeichnung einer Krone verfiel, sondern in großen Buchstabeu die zwei Zeilen malte: Ehre sei Gott in der Höhe! Und darüber eine Krone! Local- und Provin)ial-Ä.ngelegenheiten. — (Ausflug der Laibacher Liedertafel.) Ueber den übermorgen (Sonntag) stattfindenden Ausflug der „Laibacher Liedertafel" geht uns nachstehende Mittheilung zu: Die Abfahrt erfolgt morgens 7 Uhr mit dem Rudolfbahnzuge nach Wischmarje, von wo aus sofort der Ausstieg aus den Großgallenberg mit Benützung des gewöhnlichen, wie man uns versichert, im besten Zustande gehaltenen Weges angetreten wird. Auf der Spitze des Berges wird eine längere Rast gehalten und gefrüh-stückt. Gegen Mittag erfolgt der Abstieg auf dem fast durchwegs schattigen Waldwege nächst Rntzing nach Zwischenwässern, woselbst im Gasthausgarten des Herrn Postmeisters Kaocic an der Znier das gemeinschaftliche Diner abgehalten wird, welches auf 2 Uhr nachmittags angesetzt ist, damit daran auch die mit dem um 1 Uhr von Laibach abgehenden Mittagszuge ankommenden Nachzügler nach Wunsch theilnchmen können. Der Nachmittag wird in geselliger Weise ausgefüllt werden. Für frisches Bier, guten Wein und schmackhaft zubereitete Speisen ist Leiche, sondern einer schon der Verwesung Anheimgefallenen glich. Der Arzt kam dem Mädchen zuhilfe und fragte: „Litt das Fränlein früher an Ohnmachtsanwandlungen ?" Das wurde zweistimmig, doch wie aus einem Munde verneint. „Aber heute Nacht muss ihr unwohl und sie unten gewesen sein — ich hörte ihren leisen Tritt in der Küche", fügte Jette hinzu. Friedrich war, als er frisches Wasser vom Brunnen holte, unten in der Flur von dem sehr bestürzt dreinschauenden Procurasührer nach dem Fräulein gefragt worden. Er selber zitterte so, dass er unwillkürlich einen Theil des eiskalten WasserS, von dem die jcht langsam zum Bewusstsein Zurückkehrende trinken zu wollen schien, über sie ausschüttete. Das erwies sich wirksamer, als andere Bele-bungsmittel. Die junge Dame zuckte heftig zusammen und schlug die Augen aus. Ihr unsicher umherirrender Blick traf auf den Polizeieommissär, der die Beschäftigung der anderen mit der Ohnmächtigen dazu benützt hatte, das Sterbezimmer einer ungestörten und sehr eingehenden Musterung zu unterziehen, jetzt aber auf die Schwelle trat. > Sorge getragen worden. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Abendzuge der Rudolfbahn, und sind zu diesem Ausfluge die unterstützenden Mitglieder und Freunde des Vereines eingeladen. — (Mandatsniederlegung.) Der durch -seine wackere Haltung im Abgeordnetenhaus- in weitesten Kreisen rühmlichst bekannt gewordene liberale Reichsrathsabgeordnete der Stadt Marburg. Advocat Dr. Duchatsch, soll einem hier eingelaufenen Telegramme zufolge sein Mandat niedergelegt haben. — (Vom Theater.) Nachdem durch die jüngsten Nachrichten der Wiener Blätter die traurige Thatsache außer Zweifel gestellt wurde, dass Theaterdirector Ludwig dem bemitleidenswerten Lose des Wahnsinns anheimgefallen ist, ist auch die Direktion Ludwig für unsere nächste Theatersaison mehr als bloß in Frage gestellt. Denn selbst angenommen, dass Frau Direktor Ludwig geneigt wäre, in die. vertragsmäßig erworbenen Ansprüche ihres Gatten auf Uebernahme der Direktion des Lai-dacher Theaters einzutreten, muss doch von Seite des Landesausschusses die Frage erst in Erwägung gezogen werden, ob man wohl die Direction deS Laidacher Theaters in die Hände einer Dame legen kann, welche in dieser Beziehung noch keine Proben ihrer Tüchtigkeit abgelegt hat. Wie verlautet, soll der Secretär des Grazer Theaters, Herr Urban, gewillt sein, sich für den Fall einer neuerlichen Ausschreibung unseres Theaters um die Direction desselben unter den vom Landesausschusse mit Herrn Director Ludwig vereinbarten Modalitäten zu bewerben. Herr Urban ist ein Mann von langjähriger Bühnenerfahrung, und dürfte sowohl dieser Umstand als auch dessen frühere langjährige Thätigkeit als Operettenkapellmeister zugunsten seiner Bewerbung sprechen. — (Erhängt auf einem — Rosen- kränze.) Vor mehreren Tagen erhängte sich die verwitwete Kaischenbesitzerin A. Marti n^cek zu Dnlenjavas bei Zirkniz am Hnßende ihres Bettes ans einem — Rosenkränze, und zwar soll sie die unglückliche That, wie man anttimmt, in einem Anfalle von religiöser Geistesstörung verübt haben. Die Selbstmörderin ist zweiundachtzig Jahre alt und ist Mutter von zahlreichen Kindern, die sie alle gut erzogen hat. — (Die Sicherheit auf^ dem Lande.) Die steierischen Blätter brachten in letzter Zeit wiederholt Berichte, nach welchen zu urtheilen die Sicher-heitsverhältnisse auf dem Lande sehr viel zu wünschen übrig lassen. Ein besonders flagranter Beweis der Frechheit, mit welcher das sicherheits- und eigen-thumsgefährliche Gesindel bei seinen Räubereien und Einbruchdiebsstählen vorzngehen gewohnt ist, wird Die Gegenwart des Polizeibeamten schien der Dame urplötzlich die sonst nur langsam eintretende Erinnerung an das vor dem Schwinden der Sinne Wahrgenonimene oder vielmehr Vernommene zurückzugeben. Rasch richtete sie sich empor — blieb dann jedoch wie gebannt stehen. Ihre Augen hafteten an ihrer kleine», weißen Rechten, auf der ein glührother Fleck förmlich flammte. Unwillkürlich und blitzschnell wollte sie ihn mit der anderen Hand fortwischen, allein er verbreitete sich nun auch auf diese. Ein verkörpertes Bild des Entsetzens und Grauens stand sie nun da — das lange, dunkelbraune Haar halb aufgelöst über den in Unordnung gerathenen Morgenanzug wallend, die bleiche Stirn vom Ängstschwciße schimmernd. Den Kreisphysieus, der, wie viele tüchtige Aerzte, ziemlich kurz angebunden, ja oft, und gerade gegen Damen und reiche Leute, grob war, verzehrte jetzt fast die Ungeduld, zu der Leiche zurückzukehren. Zimperlichkeit und thörichte Uebertreibungen der Einbildungskraft fanden jetzt vor seinen Augen noch weniger Gnade als sonst, und mit rauhem Spotte sagte er: „Könnten Sie sich sehen, wie wir. mein Fräulein, Sie gäben selber bewundernd zu. dass Sie in seltenem Grade das Zeug zur Darstellung der — Lady Macbeth besitzen." > von der „Marburger Ztg." gemeldet, indem sie schreibt: „Beim Grundbesitzer I. Skerbinek in Zmolnik wurde eingebrochen, und hatten die entwen-deten Gegenstände (ein Doppelgewehr, Kleider, Bargeld) einen Wert von 195 fl Der Knecht und ein Taglöhner verfolgten die vier Strolche, wurden aber von diesen angeschossen. Der erstere blieb auf dem Thatorte liegen und ist seither gestorben; der Taglöhner wurde nur leicht verwundet." * » * Littai, 15. Juli. (Orig.-Corr.) Soeben ward unserem allverehrten Bezirkshauptmanne Dr. Julius Ritter v. Vesteneck eine glänzende Ovation dargebracht. Hier in Littai wird das Treiben im Landtagssaale seit jeher mit lebhaftestem Interesse verfolgt, umsomehr in jetziger Zeit, wo jedem guten Oesterreicher um die Zukunft bangt! Littai ist auch der einzige Ort Krains außer Laibach, der drei Landtagsabgeordnete beherbergt; freilich, welch' ein Unterschied zwischen einem Vesteneck und den beiden katholischen Vereinsbrüdern Svetec und Kobler! Hier Ueberzeugungstreue und Liebe zum Vaterlande Oesterreich, — dort clericale Kriecherei und Zer-trümmerungswuth! — Trotz aller Verhetzungen seitens des bekannten Littaier Simsons erfreut sich unser Herr Bezirkshauptmann allerorts — selbst bei allen anständigen- politischen Gegnern — der größten Hochachtung; so kam es, dass die heutige Ovation allgemein freudigste Theilnahme fand. Von ganz unabhängiger Seite, nämlich von der hiesigen Gewerkschaft. gieng der Gedanke aus, das mannhafte Auftreten unseres geehrten Bezirkshauptmannes im Landtage für Ordnung und Sitte, für ein glückliches Krain im einigen mächtigen Oesterreich bei seiner Rückkunft von Laibach festlich zu begehen. Bei eintretender Dunkelheit stiegen demnach heute ungezählte Lichter den Waldhügel bei Fischern gegen das bezirkshauptmannschaftliche Gebäude herab; die ganze Knappschaft mit ihren Grubenlichtern wars, derselben voran die Musikkapelle mit Fackelträgern; einen feenhaften Anblick bot der endlose Zug leuchtender Punkte, der sich mit dem Marsche „Mein Oesterreich" nahte. Enthusiastisch klang das donnernde dreimalige „Glückauf", das dem Gefeierten von der zahllosen Menge nach dem Aufmärsche des endlosen Zuges dargebracht wurde! Zur Ehre deS mit unentwegter Consequenz für die gute Sache kämpfenden Bezirkshauptmannes ward die heutige selten schöne Feier veranstaltet, dieselbe gereicht jedoch auch den Urhebern derselben zur Ehre, denn sie zeigen dem Volke den einzigen Weg zur richtigen Anwendung des Satzesi „Ehre, wem Ehre gebürt!" * * * Sie musste inzwischen durch andersfarbige Reflexe auf ihrer zarten Hand von ihrem unwillkürlichen kindischen Schrecken zurückgekommen sein; gleichwohl stieß sie einen erstickten Schrei aus: „Lady Macbeth!" Im nächsten Momente stürzte sie zur Treppe und dieselbe empor. Auf den ersten Stufen schon brach sie in ein so heftiges, krampfhaftes Schluchzen aus, dass die Mädchen ihr bestürzt folgten und selbst der Arzt nicht ohne Besorgnis war. Wie auf der Flucht vor gefährlichen Verfolgern hielt sie bei seinem Zurufe nicht an, strebte vielmehr, hevor sie eingeholt wurde, ihr Zimmer zu erreichen. Das gelang ihr und sie verriegelte und verschloss doppelt und dreifach die Thür hiuter sich. Dann hörte man, dass sie sich aufs Bett warf und ihr Schluchzen in den Kissen zu ersticken suchte, was indess nur unvollkommen in ihrer Macht stand. „Fräuleinchen, soll ich Thee machen?" fragte die Köchin, leise anpochend. „Sie sind krank und können doch nicht allein bleiben, zudem wo solch' Unglück im Hause —" Der unterdrückte Schrei, in welchen das krampfhafte Weinen ausartete, bewies, dass das Mädchen vernommen worden sei, doch erfolgte keine Antwort. AuS Kramburg, 14 Juli, wird un? geschrieben: Samstag, den 17. d M, abends beginnt im Garten des Herrn Franz Dollenz ein Bestscheiben znm Besten des Fondes der Krainburger freiwilligen Feuerwehr. Die Beste bestehen zumeist aus Gold» und Silbermünzen, theils auch aus verschiedenen oft wertvollen Effecten, welche von Mitgliedern und Gönnern der Feuerwehr zusammengebracht wurden. Die Firma Dollenz bürgt für prompte Bedienung, gute Küche und Getränke. » * «- Aus Stainz in Steiermark wird der „Grazer Tgp." über ein schauerliches Hagelwetter berichtet, welches sich am Dienstag nachmittags über einen der fruchtbarsten Bezirke unseres Nachbarlandes entlud. Der betreffende Berichterstatter meldet: „Zwischen 3—4 Uhr entwickelte sich am Rosenkogel ein Hagelwetter, welches sich über Sommereben und Hochstraße gegen Mooskirchen zog und die herrlich stehenden Feldfrüchte total vernichtete, sowie an Wein-und Obstgärten unsagbaren Schaden anrichtete. Händeringend standen die Leute da und weinten und jammerten. Nach mehreren Stunden noch sah man vo» hier aus den Hagel auf dem Gebirge liegen. Dasselbe Hagelwetter soll auch Ligist verheert haben, wie mir ein Augenzeuge mitgetheilt. Gegen 7 Uhr abends kam ein neues Hagelwetter in der Richtung vo» Landsberg herüber und scheint die dortige Gegend zwischen Gams und Groß-Florian arg mitgenommen zu haben, weil das Wetter über eine Stunde dort wie festgebannt stand." Von der Rudolfbahn. Der bereits der Oeffentlichkeit übergebene Geschäftsbericht über die Betriebsverhältnisse der genannten Bahn für das Jahr 1879 constatiert. dass im allgemeinen die Betriebsverhältnisse deS Jahre-1879 denen des Vorjahres gleich waren. Erst am Schlüsse des Jahres 1879 zeigte sich namentlich bei der Montanindustrie eine Aufbesserung, welche sich aber erst bei den Ergebnissen des JahreS 1880 äußern wird. Die im Portefeuille befindlichen 7413 eigenen Actien wurden zum ursprünglich in Aussicht genommenen Cnrse von 156 begeben. Infolge dieser Operation verminderte sich das nichtfundierte An» lagecapital von 1.398,026 fl. auf 241,598 fl. Dieser Betrag genießt die Staatsgarantie. WaS das Bau-capital der Salzkammergutbahn anbelangt, so wird mitgetheilt, dass die Abrechnung mit der Bauunternehmung von der Regierung bisher noch nicht erledigt wurde. Bezüglich der übrigen CapitalSfragen bemerkt der VerwaltungSrath, er sei heute noch nicht in der Lage, den im Vorjahre angekündigten Be- „Lasst sie!" gebot der Arzt hinuntergehend, „das Ausweinen wird sie beruhigen." „Schon gestern Abend schloss sie sich ein und verbot mir, ihr heute den Kaffee zu bringen, ehe sie klingele," berichtete das Hausmädchen, als sie unten angelangt waren. „Ihr Frühstück steht noch unberührt da. Deshalb auch die Ohnmacht." „Deshalb? So — hm!" brummte derPolizei-commissär und gebot dem Mädchen, in der Küche zu bleiben, und Friedrich, zwei Polizeidiener zu holen. „Herr Polizeicommissär, ich begreift nicht, mit welchem Rechte Sie hier als Gebieter verfügen und Wachen an die Thüre stellen", sagte kurze Zeit darauf Eugen Burchhard hochfahrend zu Zylitt, der kaum das Haus verlassen hatte und schon wieder zurückkehrte, dessen Ankunft durch einen an der Glasthür des Comptoirs harrenden Commis gemeldet worden. „Es ist kein zurechnungsfähiger Mann im Hause, also tritt an mich die Pflicht heran, die geschäftliche Stellvertretung meines unglücklichen Principals auch auf die häusliche Sphäre auszudehnen, wozu es an der formellen, mir jetzt allerdings noch mangelnden Vollmacht — hoffentlich nicht lange —" icicht zu erstatten, da die Betriebsfragen noch nicht finalifiert waren. Der Betriebsbericht bringt folgende Details: Die Länge der am Schluffe des Jahres 1879 im Betriebe der Rudolfbahn befindlichen Linien betrug 859 9 Kilometer. Die Zahl der Reifenden betrug 1.192,782 Personen (-4- 40,333 oder 35 Procent), die Einnahmen hiefür 1.084,664 fl., 9957 fl. oder 0 9 Proc.) Im Güterverkehre wurden 1.243,740 Tonnen (-j- 10,848 oder 08 Proc.) befördert und hiefür 2 99 Millionen Gulden 13,085 fl. oder 0 44 Proc.) eingenommen. Im ganzen ergibt sich eine Steigerung der Transport-Einnahmen um 25,042 fl. Die wichtigsten Gegenstände der Verfrachtung waren: Kohle und Coaks 450,106 Tonnen, Eisen, Stahl, Eisen- und Stahlwaren 136,319 Tonnen, Erz und Mineralien 173,233 Tonnen, Holz 137.574 Tonnen, Colonial- und Spezereiwaren 146,305 Tonnen, Cerealien 55,495 Tonnen. Die Betriebsausgaben beliefen sich aus 3 393,412 fl. (-s- 193,054 fl.) und betrugen 86 04 Proc. der Einnahmen, das ist um 5 36 Proc. mehr, als im Jahre 1878. Die Betriebsergebnisse stellen sich wie folgt dar: Gefammteinnahmen 4.191,363 fl, Betriebsauslagen 3.606,264 fl., Reinerträgnis 585,098 fl. (— 218.683 fl.) Die Staatsgarantie wird hienach mit ungefähr 6.500,000 fl. in Anspruch genommen. (Ein Ausweis über das Erfordernis für die Verzinsung und Tilgung des Ca-pitals, sowie über die nothwendige Inanspruchnahme der Staatsgarantie fehlt, wie in den Vorjahren, auch Heuer.) Die Bilanz lautet: Aktiven: Besitzstand 139 3 Millionen Gulden, Cassebarschast 137 Millionen Gulden, Effectenbestände und Depot 4 94 Millionen Gulden (darunter 74l 3 eigene Actien und 1100 Gold-Prioritäten der Rudolfbahn), Material-vorräthe 928,818 fl.; Debitoren: Zinsen für Staatsgarantievorschüsse 8 35 Millionen Gulden, schwebende Tontocorrent-Post 2 13 Millionen Gulden, Staats-garantie-Ersordernis 4903 Millionen Gulden, Summe 204-69 Millionen Gulden. Passiven: Actiencapital 5558 Millionen Gulden, Prioritäten 83'13 Millionen Gulden (davon verlost 1.688,300 Gulden). Zinsen- und Tilgungsrückstände 2 65 Millionen Gulden, Creditoren 7-4 Millionen, darunter Vorschuss auf unbegebene Papiere 2 9 Millionen Gulden, Staatsgarantie-Vorschüsse 4755 Millionen Gulden, Zinsen hievon 835 Millionen Gulden, Summe 204 69 Millionen Gulden. Verstorbene. Den 14. Iuli. August Mihelii, Hausmeisterssohn, b Tage, Deutsche Gasse Nr. 18, Kinnbackenkrampf. Im Civilfpitale: Den 1 L. Juli. Maria Novak, Köchin, 37 Jahre, k^su,I. xlvur. äortr. — Johann Ei?, Taglöhner, 42 I., Gehirnhautentzündung. Witterung. Laibach, 16. Juli. Heiter, Hitze im Zunehmen, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr -t- 19 6", nachmittags 2 Uhr 29 2° 0. (1879 -1- 22 2°. 1878 21 6° 6.) Barometer im Fallen 737 86 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 23 0°, um 4-0" über dem Normale, Angekommeue Fremde am 15. Juli. Hotel Stadt Wie». Kanz, Kaufm., Agram. — Stalzer, Holzhändler, Obermösel. — Guschiz, Reisender; Rorler, Weil, Büchler, Freistadt, Eberl, Weidinger, Kaufleute, Wien. — Popper, «aufm., Prag — Onderka, Bergrath, Jdria. — Jaschi, Baumeister, Pola. — Lerne, Lieutenant, Pressburg. — Ratke, Cilli. Hotel Elcphant. Edler v. Persich, Oberlieutenant; Ka-lister, Privat; Albrecht Josephine, Private; Somazzi, Zeneovich und Sanzin, Triest. — Franke, Bauunternehmer, Graz. — Erjavec, Beamter, Görz. — Pickardt Magdalene, Prag. — v. Troyer, Oberstlieutenant a. D., Fiume. — Herz, Kausm., Wien. Gedenktafel über die am 19. Juli 1880 stattfindenden Lici-tationen. 3. Feilb, Rozman'sche Real., Hofdorf, BG. Radmanns-dors. — 3. Feilb-, Kepic'sche Real., Padweiz, BG. Krain-burg. — 1. Feilb-, Mavc'fche Real., Bolar, BG. Laibach. Ln Laibach verkehrende Eisenbahnzüge. Nach Wien Abf. Triest Südbahn. 1 Uhr 10 Min. nachm. Postzug. 1 „ 30 „ morgens Postzug. 10 „ 43 „ vorm. Eilzug. 10 „ 9 „ abends Eilzug. 5 „ 20 „ früh gem. Zug. 2 „ 20 „ nachts Postzug. ................... 3 „ 14 „ nachm. Postzug. 5 „ 48 „ früh Eilzug. 6 „ 6 „ nachm. Eilzug. „9 „ 50 „ abends gem. Zug. Loealjng Nr. 124 zwischen Cilli und Laibach: Ankunft 9 Uhr 38 Min., Abfahrt 5 Uhr 45 Min. nachmittags. (Die Eilzüge haben 4 Min., die Personenzüge circa 10 Minuten und die gemischten Züge circa '/, Stunde Aufenthalt.) Kronprinz - Rudolfbahn. Abfahrt 7 Uhr 5 Minuten früh. 1 „ — „ mittags. „ 6 „ 40 „ abends. Ankunft 9 „ 30 „ abends. 8 „ 55 „ morgens. „ 2 „ 56 „ nachmittags. Kslkerei-Gerätük, irr- und cruslärrüiscHes Fabrikat, alle Gattungen Angeln, Lachsfäden und Fischzeuge; Wirbel, Netze und Messingräder; Schnüre von englischem Hans und chinesischer Rohseide; Kautschuk-Fischchen und echt englische Mücken sür Forellen und Aschen zu jeder Saison; alle Sorten Fischstöcke und Bestandtheile. — Preisverzeichnisse sranco. — Bestellungen werden bestens ausgeführt. (18Ü) 4 G. Karinger. In «einer Gemischtwarenhandlung finden 2—2 zwei LeHrjirngen, gesittet erzogen, welche wenigstens die vier Volksschulklassen mit gutem Ersolge absolvierten, sofort Aufnahme. Lichtenwald (Steiermark), 13. Juli 1880. Anton Fabiani. Wiener Börse vom 15. Jnli. Kkkge«ei»« l«k«lL. Geld War»' Papierrente «vilberreute 7890 73- 73 70 73 80 Voldreure 88 ro 88 30 Staat-lose. 1854. . . 184 50 125 — 1860. . . l33 — 133 25 » 1860 zu 100 fl. 134 75 135 — 1864. . . 173 LO 174 — Olkigatio««». Valizie» .... Siebenbürgen . Lemefer Banat Lugaru ......... Hslere LffealtiiLe Hakekea. Doaau-Regul.-Lofe. Lug. Prämienanlehen Wiener Anleheu . . . Aeti«» v. iiantea. Lredi'.anstalt f.H.u.G. Vtanonalbank........... Aetie» v. Trim«p«rt Nvter»«k»«a,e». Mföld-Bahn........... Donau - Dampfschiff. Tlifabeth-Westbahn KerdinandS-Nordb. tzranz-Iosevh-Bahn Galiz. Larl-Ludwigb Lemberg - «Lzernowitz. Slood-Sesellschaft . . 97 80 93 50 94- 94 85 118 — 113 75 118 SV 281 75 829 — 98 10 94 — 84 50 94 75 112 85 114 — 1»8 75 L82 — 830 159 — 159 50 571— 573 — 192 50 193 — 2452 2457 171 — 171 25 282 — 28L 50 168 75 169 -674 - 675 — Nordwettbadn . . . Rudolf-Bahn . . . StaakSbahn .... Südbahn............ Ung. Nordoftbahn . Dfaaöbrief«. BodencreditanftaH in Gold.......... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodencredit- Prioritütr-Oölig. Llisabethbahn, i.Sm. Ferd.-Nordb. ».Silber tzranz-Ioseph-Bahn Galiz.K-Ludwigb.l.E Oest. Nordweft-Bahn Siebenbürger Bahn StaakSbahn 1. Em. Südbahn i» 3 Proc. »5 . Geld 173 50 164 25 283 75 81-50 149 — Krivatkos«. Treditlose Rudolslose Devisen. London .... Geläsorteu. Ducateu........... 20 Franc- .... 100 d. Reichsmark Silber............ 177 85 18 25 Ware 173 75 164 75 884 — 81-75 149 85 117 — 102 — 104 — 108 85 99 85 105 50 101-80 16575 102 — 84 — 177 85 181 75 111 75 1?7»7L 18 75 117 95 5-55 5-56 35 9 36 .57 75 57 85 Telegraphischer Cnrsbericht am 16. Juli. Papier-Rente 72 85. — Silber-Rente 73 60. — Gold-Rente 88 10. — 1860er Staats-Anlehen 133-—. — Bankaktien 833. — Creditactien 28020. — London 117 75. — Silber — —. — K. k. Münzducaten 5 55. — 20-Francs-Stücke 934'/,. — 100 Reichsmark 57 75. Ziemlich barsch und doch mit einem Anfluge von Spott unterbrach ihn der Polizeibeamte: „Ich, Herr Prokurist, werde seinerzeit nicht verfehlen, zu dieser Vollmacht zu gratulieren und sie dann auch gebürend zu respectieren, aber erst, wie gesagt, seinerzeit." „Wie, Sie billigen am Ende gar das brüske Auftreten Ihres Untergebenen, der sich unterstand, mich vor unserem Geschäftspersonale zu kompromittieren?" Des jungen Mannes Augen sprühten wahrhafte Blitze — Blitze des Zornes nicht allein, sondern auch der Drohung. „Das Unglück lässt sich doch einmal nicht verheimlichen, wie ich in der ersten Bestürzung gewähnt hatte, indem ich meinen Wunsch für die Möglichkeit der Erfüllung hielt. So erzählte ich denn den Herren hier das betrübende Ereignis und führte sie hinaus, um ihnen unseren beklagenswerten Principal zu zeigen. Da stellt sich Ihre Schildwache dazwischen und verweigert mir — mir den Eintritt, weil Sie verboten hätten, dass jemand, gleichviel wer, eines der beiden Zimmer betrete. Ohne die Sorge, Fräulein Carola zu beunruhigen, hätte ich gerne versucht, den Mann zu belehren, dass ich in diesem Hause auch Rechte besitze. Der Mensch scheint gar nicht zu wissen, wo er sich befindet, und ich wollte Sie nur ersuchen, ihn zu instruieren, dass nicht alle Leute behandelt werden dürfen, wie die vagabundierenden Landstreicher. Oder ich werde Ihnen zeigen, Herr Polizeicom-mifsär, dass es etwas anderes ist. angebliche AmtS-besugnisse gegen einen beliebigen Strolch zu überschreiten, als —* „Nicht allein, weil es mir an Zeit fehlt, Herr Burchhard, muss ich Sie unterbrechen, sondern auch, weil ich Ihrer Aufregung so viel zugute halte, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten ersparen will. Mein Untergebener that einfach seine Pflicht und wird seinen Platz erst verlassen, wenn der Herr Untersuchungsrichter seine Anordnungen getroffen hat. Letzterer wird sogleich hier sein; ereisern Sie sich nicht, — es muss eben sein, dass nicht die Polizei, wohl aber das Gericht vorläufig hier gebietet. Es liegt bei dem bedauerlichen Falle nicht Selbstmord vor, und es handelt sich darum, den Mörder zu entdecken." Die Neigung zum Ereisern war bei dem hochfahrenden jungen Herrn gründlich verschwunden. Er taumelte förmlich einen Schritt zurück, stieß dann aber, um seinen Unglauben zu zeigen und da ihm jedes Wort zu versagen schien, ein schrilles Lachen aus. Sogleich kam ihm diese Ungeschicklichkeit zum Bewusstsein, und er verstummte, um nach augenblicklicher Pause unter Achselzucken zu murmeln: „Lächerlich!" Auch die anderen Herren hier waren nach der ersten wortlosen Bestürzung seiner Meinung. Im verschlossenen Hause, inmitte seiner Angehörigen und Dienstleute, ein gesunder, kräftiger Mann, ohne Gegenwehr, ja selbst ohne einen Laut sich gleichsam abschlachten zu lassen, das durfte man vom Com-merzienrathe nicht voraussetzen, — es war unmöglich; es war, wie Herr Burchhard sich ausdrückte, „lächerlich!" (Fortsetzung folgt.) Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Herausgeber: Franz Müller. Für die Redaction verantwortlich: Dr. HanS KrauS.