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Unsere AftHlerie fährt mit der Beschießung des Flughafens Habbaniyah fort uml verursachte dort Sachschäden. Flugplatz Habbaniyah genommen Stockholm, 8. Mai. Das skandinavische Telegrammbüro meklet aus Bagdad, daß irakischo Truppen nach langem ArtiHerle-Bombardement den Flugplatz von Habbaniyah eingenommen hätten. Angeprangerte Londoner Lügenmeldungen Teheran, 8. Mai. I>er Rundfunkseoder Bagdad dementiert schärfstens die Reutcr-iyieldungen, wonach die Hälfte der irakischen tuftwaiie vernichtet sei. Tatsächlich sei bisher or|^ ein eiitziKes Irakisches Flugzeug verloren. Bis zur Vertreibung der Briten Beirut, 8. Mai. Der Rundfunksender Bagdad meldet: Die Irakische Wehrmacht dankt in einem Aufruf dem Volk für den einmütigen Entschluß, den Kampf bis zum Sieg auizunehmen sowie bis zur endgiltigen Vertreibung der Engländer aus ihrem Lande und dem ganzen arabischen Reich durchzuhalten. Kein Kompromiß 1 Beirut, 8. Mai. Die iraidsche Regierung hat die Note der ägyptischen Regierung, In der diese um Mäßigung und Oberprülung des irakischen Standpunktes ersuchte, beantwortet. Die Antwort wurde am Dienstag dem ägyptischen Botschafter in Bagdad überreicht. Darin gibt die irakische Regierung noch einmal die Vorgeschichte des Konfliktes wieder und betont, daß der Irak alto Mittel zu einer Verständigung erschöpft habe. Praktisch habe England durch seinen Angriff auf irakische Truppen dem Irak den Krieg erklärt. Daher komme ein Kompromiß nicht mehr in Frage. Irak werden den Kampf fortsetzen. AbschlieUend dankt die irakische Regierung für die Sympathien, die ihr von der ägyptischen Regierung erwiesen wurden. Freiwillige für den Irak Sie icommen aus allen Nachbarstaaten S t o c k h 01 m, 8. Mal. Hunderte von Arabern aus Transjordanien und Syrien haben, wie »Goeteborgs JWorgenposten« in einem Eigenbericht aus Beirut meldet, In den letzten Tagen die Grenze nach dem Irak überschritten, um sich den Truppen Gallanis anzu. schließen. Die Grenzwachen in Transjordanien sind verstärkt worden, um nach IVtöglichkeit zu verhindern, daß weitere englandfeindliche Araberstämme die Gren zc überschreiten. Die Unruhe unter den Arabern nimmt in schnellem Tempo zu. Beirut, 8. Mai. Außer den palästinensischen Studenten der arabischen Universität Beirut haben sich auch die kurdischen Veteranen der Gegend von Arbll als Freiwillige für den Irak gemeldet. Die irakischen Arbeiter haben sich der Irakischen Regierung zu |edem freiwilligen Arbeitsdienst angemei. det. Der Schriftsteller fhsan el Drhabri hat im Namen der gesamten Bevölkerung von Aleppo erklärt, jedes Opfer für die irakische Sache auf sich nehmen zu woL len. Noch immer melden sich Freiwillige aus allen Stämmen des Irak. Flucht aus dem Nahen Osten Englische Staatsangehörige übersiedeln. Berlin, 8. Alai. Die engllsciieti Konsulate in Beirut und Damaskus haben den englischen Staatsangehörigen in Syrien, 'i'ransjordanland und Palästina die Weisung erteilt, die Länder des Nahen Ostens sobald wie möglich zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Es wurde ihnen angeraten, die Familien nach Indien zu schaffen, solange noch Gelegenheit dazu ist. Die in Palästina befindlichen englischen Staatsangehörigen haben mit der Eva-lüiierung ihrer l'amllien nach Indien. Südafrika und Amerika bereits begonnen. Biss in den irischen Apfel England stiftet die USA zur Neutralitätsverletzung an Berlin. 8. Mai. In einer Rede vor der »Royal Empire Society« gab sich Dufl Cooper kiirz-licii große Mühe, darauf hinzuweisen, daß es als ein besonderer Beweis von Englands moralischer Stärke und Edelmut anzusehen sei, dall es die Neutralität Irlands bisher noch nicht angetastet habe. Er stellt Irland dann ge\visi:crinaUön als den Paradiesapfel dar, in den England trotz seines grclkn Appetits bisher noch nicht gebissen liabe, obgleich es »tief und schmerzlich darunter leide«. England möchte es sehr gerne vermeiden, diese ApfeJbiU-Sündc /u begehen, denn es weiß, daR hierdurch sein Ansehen unter den Dominions crnstüch leiden würde. Man hat daher in London dio Hoffnung noch Immer nirht aufgegeben, dal» die Vereinigten Staaten sich an Englands Slelfe an Irland Aersilndi-gen, indem sie den Bili in den irisciien Paradiesapfel tnn und dann den ;.ngc-bissenon Apfel England zur Verfügung stellen. Diesen Wunsch iiul^ertc jetzt erneut der engüscho l abour-Ahgeordnete l.ees Smith im Unterhaus, indem er sagte, die TatFache der Bedrohung Englands durch die deutschen U-Boote könne gewandelt werden, venu Englard die siidlrlschcn Häfen benutzen könnte, Die Tatsache, daO England sie ;ctzt nicht benütze, sagte Lees Smith weiter, sei ein Hindernis für die Engiandh'.lfe der USA, jind er schlug deshalb vor, die Vereinigten Staaten sollten in diesem Zusammenhang ihren »Ein-fl»n« bei Irland ?;eltend inaclien. Hornisnest Irak Iinmoi* mehr häufen sich die ITir England so sclilccliteii Nachrichten aus dem Irak. Die Briten haben da in ein Hornisnest gcgrÜTen und stehen nun nrg verschwnllcn du. Die Krie^sberiehic iIcs iraklsciien (lene-ralslabcs vcrzciehnen eine j^un/.e Reihe ausfic'leiller schnierzliarier Sliciie; eine Menge verniehleter englischer Flug/.euf^e, ausgehohoiie hrilische (iar-nisonon, die • Engländer in Basra cin-gesehlüssini, der i'hiyplat/. von Ilaldni- ßcnonunen Erhebung niyah Dio Erhebung des Irak diirl'. ais einer der schwersten Rücksehhige gc-werlet werden, den e-stiiTimto Stützpunkte im Irak zu. Kei-npsl'alis jedoch ist Mtiglanti das Hecht einj^eräumt worden, den Irak als Auf-niarschgebict oder zum Durchmarsch zu benutzen. In lypiscli englischer Hinterhältigkeit versuchte nun die Londoner Presse, den durch Truppenlandungen nnd Besetzung weiter irakischer (lebioLe verübten eklatanten Vertragsbruch niil der Behauptung zu verschleiern, der Vertrag von 1931 wä-Yi\ durch mündliche" Vereinharnn-gen ergänzt worden. Diese cuglische Lüge wurde von der arabischon Presse sofort auf dj»s schürfste; znr wiesen. •Mit dem bnlischen lunniarsch in den Irak erreichte die rjcwaltpolitik Englands, die sich in den letzten Monaten innner verstärkte, ihren llöhc-punkl. Innner wietler halte London versucht, eine erhebliche Verstärkung der Lnftslulzpunkle im Irak zu erreichen, eiiu* \\'el!e von Pressionen be- Oer Führer an Miinchebere Das zv.ölfto Eichenlaid) zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Berlin. 8. Mai. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat dem Oberleutnant der Luftwaffe M ü n c h e b e r g das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und folgendes Telegramm an Ihn gesandt: »in dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kamnf für die Zukunft unseres Volkes verleihe Ich Ihnen zu ihrem Ml Luftsieg als zwölftem Offizier der dent-schen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.« gleitete dieses Bestreben. .lo stärker jedoch der englische Druck wurde, de;jlo scliurl'er begannen .sich ilie Umrisse einer ausgesprochen rngland-teindlichcn 1-Ialtnng der Bevölk erung des Irak zu zeigen. .Man hallo es satt, nach dem englischen Pfiff zu tanzen und setzte den englischen l'ordcrun-gen innner mehr Widerstand entgegen. Auf jede mn- erdenkbare Arl halte sich England bemüht, Dcutschen Welterobcrungspläncn« und was dergleichen Absurditäten mehr sind, die nur bei politisch mißgeleiteten und durch eine bedenkenlose Agitation verdummten A^enschen keinen spontanen Widerspruch mehr finden. Schärfste Zurückweisung verdienen vor allem einige Stellen dieses Ergusses, die ein allzu kurzes Gedächtnis der Mitwelt voraussetzen. So sagt Stimson: »Unsere Hoffnungen auf Frieden sind von einer internationalen Angriffswelt umgestoßen worden«. Er meint damit Deutschland, während aller Welt noch in guter Erinnerung ist, daß England es war, das auch diesen Krieg ebenso wie den Weltkrieg von langer Hand vorbereitet hatte, um seine Vorherrschaft auf dem eurOipMischen Kontinent sicherzustellen, und in dem ihm günstig erschein'enden Augenblick losschlug. Und, darf man fragen, was taten die USA bisher für den Frieden? Nichts — aber alles für Englands Krieg! Das Denken dieser Männer um Roosevelt bewegt sich bereits so stark in englischen Bahnen, daß ihnen die klare Überlegung abhanden gekommen ist. Spießgesellen, die bisher gemeinsam die Ausbeutung der Welt betrieben, haben sich brüderlich gefunden. »Das ganze USA-Leben basiert auf der Voraussetzung, daß die Kontrolle der Ozeane in befreundeten Händen bleibt«, formulierte Stimson diesen Tatbestand. Eine Gemeinschaft der Geldsäk-ke, die von ihren Schi'eberthronen aus das Schicksal der Völker in der Hand halten möchten 1 Mit echt Washingtoner Unverschämtheit behauptete dieser Stimson dann, Deutschland habe nicht allein »das internationale Gesetz« zerrissen, sondern dehne seine illegale Tätigkeit auf die westliche Halbkugel aus. Mit solchen demagogischen Phrasen will er den kleinen Bürger bange machen. In Wirklichkeit fragen sich auch In den Vereinigten Staaten Ungezählte, wie es möglich ist, daß sich un- ter Roosevelts Fittichen alle Arten von Kriegstreibern ungehindert und ohne die geringste Rücksicht auf die amerikanischen Gesetze betätigen können, vom »heiligen Fuchs« mit seinem Galgengesicht gefangen bis zum kleinsten Skribenten britisch-jüdischfn Kapitals. Wieweit Haß und Unvernunft bei Leuten vom Schlage Stimson bereits vorherrschen, zeigte sein Vergleich der jetzigen Lage mit dem Jahre 1917. Er sprach dabei von »genau der gleichen Verletzung von Gesetz und Menschlichkeit«. Sich genau gleich geblieben ist bekanntlich nur jene bornierte Feindseligkeit, der es gar nichts ausmacht, wenn England Millionen von europäischen Frauen und Kindern dem Hungertode preisgeben möchte, genau so wie sich jenes Amerika Wilsons mitschuldig machte am Elend deutscher Frauen und Kinder während des Weltkrieges. Solchen Mordhelfern steht es wenig an, von »illegalen Mitteln« zu sprechen. In einem anderen Punkt hinkt Stimsons Vergleich aber gewaltig. Die Voraussetzungen der gegenwärtigen deutschen Gegen-blockade sind wesentlich andere als jene des deutschen U-Boot-Krieges im Jahre 1917. .Auch der Kriegsminister der USA mußte sich darüber im klaren sein, was die Besetzung der gesamten der englischen Insel gegenüberliegenden europäischen Küste vom Nordkap bis zur Biskaya strategisch bedeutet. An dieser harten Tatsache wird auch alle »verstärkte Englandhilfe« nichts ändern. »Es bleibt dalb'ei; die deutsche Blockade ist so wirksam geworden, daß damit nicht nur die Lieferung des Rüstungsmaterials aus Amerika, gefährdet ist, sondern auch die l.ebensmitt-ellieferungen für das englische Volk.« Dieser Satz des Herrn Stimson wird weiter seine Gültigkeit behalten. Tausend SynagogenI Der Schlüssel zur Stimmung in Nowyork Newyork, 8. Mai. Nach amtlichen amerikanischen Statistiken gÜ)t es in Newyork 190 evangelische tmd 430 kathoHsdie Kirchen, aber 1000 Syna-gogen. Diese Ziffer erklärt besser als a4!e ausführlichen Koiraimenta-re, warum gerade in Newyor'k die deutschfeindliche und kriegshetzerische Stinwnun^: besonders in Ersdheiinung tritt. Stalin Vorsitzender des Rates der Volks-kommissäre Moskau, 8. Mai. Wie die Tass mitteilt^ hat der Rat der Volkskommissäre den bisherigen Vorsit. zenden, Außenkommissar Molotow, von seinem Amt entbunden und Stalin zum Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare ernannt, Außenkommissar Molotow wurde zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare ernannt. Heftige Besddessung Dovers Zahfreldie 0|ifor des Artilleriefeuers Newyork, 8, Mai. Wie »New York Times« aits London m^det, wurde Dover am Mlttwodi sehr beitig von deutscher Artillerie beschossen. United Press nimmt an, daß die Be-schieBuns zahlreiche Opfer gefordert hal)e. Britisoher Fhigdlenst eingestellt Schanghai, 8. Mai. Inf^ge der Ereignisse im Iraic sind, wie in Simla (Indieji) bekanntgegeben wird, die Verbindungen zwischen Indien, Australien, Neuseeland nach England und Nordafrika unterbrochen. Der Flugdienst auf diesen Strecken, die über den Irak führen, ist eingestellt, die Überlandtele-graphemleitungen sind außer Betrieb gesetzt worden. BnttSnsdiler PnqiMet »Englands Schicksal in den Händen der Jugoslawen und Griechen« Newyork, 8. Mai. Welche Pläne England auf dem Balkan verfolgte, enthüllt mit bemerkenswerier Oifcnhcit und einer ebenso beim rkenswer ten Talentlosigkeit im Propnezeiea dai fiftht-re Wiener Korrespondent oes »Man, ehester Guaroian« M. W. Fcdor in der amerikan"sehen politischen Wochenschrifr »The New Republic« vom 14 ^pril. hodor schreibt^ er könne sich lebhafi voi&telitn, wie Winslojj Churchill sich dig Hände rieb, als Hitlei entgegen der Bis. marck'schfn Warnung den Krieg im Südosten begonnen habe. Es sei erstaunlich, wie oft die Fehler der Geschichte sich wiederholen. Deutschland werde jetzt seine Luftwaffe zersplittern müssen, um eine ausrei^ chende Zahl von Maschinen nach dem Balkan zu senden. >So wird der britl, sehen Luftwaffe in Westeuropa eine weit bequemere Chance gegen die deutschen Flieger gegeben, als sie sie zur Zeit be iitzt.« 'Weiter heißt es: Der Führer betrachtet Churchill als seinen Erzfeind. War es nicht Churchill, der versuchte, einen zu-^tzllchen Kriegsschauplatz für Deutschland zu schaffen, der versuchte, Deutschland in den Rücken zu stechen von den Dardanellen aus, und war es nicht der Einfluß Churchills, der die Saloniki.Front 1917.18 schuf? Deutschland stand vor einem schweren Dilemma, als es sich zum Kampf auf dem Balkan entschloß. Der Artikel schließt wörtlich: »Englands Schicksal liegt jetzt in einem großen Ausmaß in den Händen der Jugosla. wen und Griechen. Wenn die beiden in der Lage sind, Deutschland bis zum Oktober d. J. Widerstand zu leisten, hat Deutschland den Krieg verloren.« Franzosen Idagen an: Englands Rnltnrsduinde in Afrika Wie »Französisch-Äquatorial-Afrika« erobert wurde V i c h y, 7. Mai. Einer Gruppe von 17 Franzosen, die in Gaben in englische Gefangenschaft geraten waren, ist es gelungen, zu entfliehen und nach Frankreich heimzukommen. Einige von ihnen gaben in Vichy lebendige Augenzeugenberichte über die Vorgänge in Französisch - Äquatorial -Afrika. Nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes herrschte in Qabon, der Küsten-proviiu von Französisch-Äquatorial-Afri-ka. völlige Ruhe. Die Franzosen bekannten sich größtenteils zu Petain, und die EinKeborenen verhielten sich loyal. England «elaiiK es jedoch unter Freimaurern und Juden eine Propagandaaktion zu starten, welche den Abfall Gabons von Frankreich bezweckte. Zur Niederringung flieser Pronaganda schlössen sich die Franzosen zu einer Selbstschutz-OrKanisatian zusammen. Inzwischen war der schwarze Oo'uverneur von Tcliad, einer Provinz im Innern. Eboue. den der •lüde Mandel eingesetzt hatte, zu den Entj'iindern übergelaufen. Am 15 September v. J, begannen die Enp:1Jinder das m'"tär'sch fast unverte'-disfte np^'et »nit zu »er- obern«. Sie benutzten dazu Kriegsschiffe und Teiile der französischen Fremdenlegion, die in Narvik eingesetzt und dann nach England gebracht worden waren. Diese Legionäre wurden von englischen Offizieren befehligt. Aber die ganze Un^ temehmung wurde propagandistisch als eine Aktion des »freien Frankreich« benannt. Gabon wurde von den Franzosen jedoch zäh verteidigt, aber auf die Dauer nrußte der französische Feldschutz, der von den Eingeborenen Gabons unterstützt worden war, der Übermacht unterliegen, zumal Gabon von der Umwelt völlig abgeschnitten war. Nach diesem englischen »Sieg« begann in Qabon eine englische Schreckensherrschaft, die heute noch andauert. Viele Hunderte der weißen Bewohner Gabons, darunter auch die Franzosen, die diesen Bericht in Vichy lieferten, wurden in Konzentrationslager gesteckt, wo sie unter den unmenschlichsten Umständen lebten. Krankheiten brachen aus, ohne daß Ärzte und Medikamente beschafft wurden. Wie im Buren-Aufstand, wurden auch Franen und Kinder von den Männern getrennt und in Konzentrationslagern der Verelendung preisgegeben. Die Bewachung wurde und wird auch jetzt noch überall durch Neger durchgeführt. Bezeichnenderweise konnten zu dieser Be- l^tH« Nachrichten wachung der französischen Kolonisten nicht die emgeborenen Neger verwendet werden, weil diese sich weigerten. Es mußten Negertruppen aus den britischen Kolonien nach Gaibon gebracht werden, um diese Kulturschande durchzuführen. Alter Hochmut »Heute kämpft England tatsachUcta auf dem Meere um sein Leben« Madrid, 8. Mai. Ein deutliches Bild von der Wirkung der Rede des Führers auf die englische öffentlichkeit vermittelt der Londoner Berichterstatter des »ABC« Calvo. Er schreibt, daß die Zeitungen davor warnen, wieder in den alten Hochmut gegenüber den Reden Adolf Hitlers zu verfallen. In einer seiner letzten Reden schreibt »Evening News«, Hitler habe erklärt, daß er den Winter über nicht geschlafen habe. Diese Wahrheit sei Ireute allzu deutlich sichtbar. Er habe auch die Atlantikschlacht angekündigt, und heute kämpfe England tatsächlich auf dem Meere um sein Leben. Die neue Ankündigung, daß der deutsche Soldat in diesem und im nächsten Jahre noch bessere Waffen er-haWen werde, werde daher in ganz Eng- HefOie ieitsche InHangriffe auf EBgland SCHWEPIE SCHADEN UND VIELE OPFER IN DER LETZTEN NACHT Amsterdam, 8. Mai. Starke deutsche Luftstreitkräfte hätten, so gibt der Londoner Nachrichtendienst bekannt, in der Nacht zum Donnerstag heftige Angriffe auf das Gebiet an den Ufern des Mersey-Flusses, den Humber-Distrikt, das Gebiet am Kanal von Bristol und auf einige Städte in Nordost- und Nordwestengland durchgeführt. Schwere Schäden seien hierdurch verursacht worden. Es werde befürchtet, daß auch die Zahl der Opfer sehr groß sei. Bomben seien auch in Ost-, Südwestengtand und hl anderen Gebieten gefallen. „Entscheidendes ProUem des Krieges" Sehr pessimistisches Urteil aus US 4 über die britische Schiffsraumfrage Boston, 8. Mai. In amerikanischen Schlffahrtskreisen gibt man sich keiner Täuschung über die katastrophale Lage des britischen Schlffsrauniersatzes hin. Auch bei höchster Anspannung der Werften der USA, die heute schon mit Reparaturen beschädigter englischer Überseeschiffe stark in Anspruch genommen sind, wird sich die Jahresleistung in Schlffsneubauten auf höchstens 1'/* Milflonen Tonnen belaufen, während steh infolge der fortschreitenden Zerstörung der englischen Hafenplätze, Werften und Dockanlagen durch die deutsche Luftwaffe die britische Schiffsraumproduktion lo diesem Jahre sogar wesentlich unter einer Million BRT,halten wird. Die Hoffnung Englands nun, daß ihm aus den Dominions Schiffsraum in größerem Umfang zuwachsen wird, erscheint wegen der geringen Kapazität der ka-nadl^hen und australischen Werften abwegig, zumal es in den Dominions an Spezialarbeitern fehh. Zugleich hat auch die Steigerung des Schiffbaues In den Vereinigten Staaten ihre Grenzen, über die hinaus eine Schiffsraumiieferung für England trotz aller Ankündigungen und organisatorischen Vorbereitungen praktisch nicht gefördert werden kann. Das Schlffbauproblem wird in amerikanischen Schlffahrtskreisen als das entscheidende Problem dieses Krieges angesehen, zu dessen Lösung die Vereinigten Staaten aber nur in bechränktem Maße beitragen könnten. Barbarische Zerstörungen in Cvrene AIEIST^RWERKE HELLENISCHER KUNST IN STÜCKE GESCHLAGEN ER BEWEIS FÜR DEN KULTURELLEN TIEFSTAND DER BRITEN NEU- R o ni, 8. Mai. Wie die englischen, neuseeländischen und australischen Truppen während ihres kurzen Aufenthaltes in der Cyrenaika hausten, ersieht man aus der geradezu barbarischen Zerstörung der Kunstwerke von Cyrene. Di" römische Morgenpresse veröffentlicht eine Anzahl Bilder, die den Zustand der Säle des Museums von Cyrene nach der überstürzten englischen Flucht zeigen. Meisterwerke hellenischer Kunst sind von ihren Postamenten heruntergerissen und liegen in Stücken zerschlagen auf dem Boden. Prachtvolle Bildwerke sind in ro-hester Weise verstümmelt und ebenso die Wände der Säle beschmutzt worden. Alles, nicht von den Italienern in Sicherheit gebracht worden war, ist vernichtet worden. Diese Truppen haben damit einen neuen Beweis ihrer Roheit, ihres kulturellen und moralifSchen Tiefstandes geliefert. Vereint Im Hass gegen England SOLIDARITÄTSERKLÄRUNG DER INDISCHEr' UNABHÄNGIGKEITSLIGA AN DAS IRAKISCHE VOLK Rom, 8. Mai. Die Indische Unabhängigkeitsliga mit dem Sitz in Tokk> hat eine Entschließung angenommen, in der sie ihre volle Solidarität mit dem irakischen Volke zum Ausdruck bringt, das für seine Freiheit gegen das verhaßte England kämpft. Diese Fntschließung ist an alle Vereinigungen der asiatischen Völker weitergeleitet wor. den mit der Aufforderung, ihre moralische und materielle Unterstützung dem Kampf ifegen den Feind und Tyrannen England zu gewähren. land mit Schrecken vernommen. »Evening Post« fordert unter diesen Umständen energisch eine Verbesserung und Verstärkung der englischen Ausrüstung, um deti Deutschen standhalten zu können. Allerdings, so fügt CalvQ in seinem Kommentar hinzu, versuchten sich die En|?länder nach wie vor mit der Hilfe aus den USA zu trösten. Riesiges Anwacteon der eosliscben J ugendkrimlnalität Genf, 8. Mai. Die in Dublin erscheinende Zeitung »Irish Indepßndent« weist atrf die ungewöhnlichen Ausmaße der englischen Ju-gendkriminailität hin. Nach den anrtHchea englischen Statistiken werden jetzt schon mehr als die Hälfte der schweren Verbrechen in England von Jugendlichen unter 17 Jahren begangen. Die durch die deutschen Luftangriffe hervorgeruTenen Zustände hätten zur Bildung von jugendlichen Verbrecherbanden geführt, die eine ungewöhnliche Unternehmungslust und Rücksk:hts.|osigkeit zeigten. Das englische SicherheitsmdniStenum sehe sich zu umfassenden Maßnahmen gegen das riesige Anwachsen der Jugendkriminalität gezwungen. An lUUon Immer gleich »Alcazar« gegen plumpe Londoner biederungsversuche Madrid, 8. Mai, Unter der Uoberschrift »Der Londoner Nachrichtendienst und der Herzog von Wellington« befaßt sich die Zeitung »Alcazar« mit der englischen Propaganda in Spanien. »Fast täglich«:, so schreibt die Zeitung, »beehre der Nachrichtendienst in London Spanien niit seiner Aufmerksamkeit, und Spanien wisse in Anbetracht der zahlreichen Sorgen, die England auf Grund seiner glorreichen Rückzüge, bombardierter Städte und vernichteten üe. leitzüge bedrücken, nicht, wie es dafür danken solle. In der Tat könne diese spanienfeindliche Haltung in letzter Stunde nicht hoch genug eingeschätzt werden Am 2. Mai, dem spanischen Nationalfeier, tag, habe sich der englische Nachrichtendienst darüber beklagt, daß an jenem Tage nicht auch Lord Wellington gefeiert worden sei, denn die Engländer unter Lord Wellington hätten zusammen mit den Spaniern gegen die Gewaltherrschaft Napoleons gekämpft. Zum Unglück für den Londoner Nachrichtendienst kennen jedoch die heutigen Spanier die üe. schichte allzu gut und wüßten, was Spti_ nien damals tlen Engländern zu verdanken hatte, die von Cadiz aus den Aufstand der südamerikanischen Staaten gegen Spanien schürten. Während England auf der einen Seite Spanien als Autmarschleld gegen Napoleon benützte, habe es auf der anderen Seite die spanischen Kolonien gegen ihr Mutterland aufgehetzt, um daraus Handelsgewinne zu schlagen. So habe die englische Hilfe für Spanien ausgesehen! Die spanische Jugend von heute sei sich wohl bewußt, daß England Spanien immer geschädigt, zerstört und betrogen habe. Kanada »befackelt« Churchill N e w y r k, S. Wie aus Ottawa genii^Ioe. wird, gab der kanadische Finanzminister bekannt, e-ne aus Metall hergestellte Fackel werde nach Halifax und von dort zu Churchill gebracht werden. Dies sol!.> andeute;i, daß Kanada die Fackel rj Churchill trage, die den Weg zur Freiheit erleuchte (!). Peter der Kleine prunkvoll möbliert Genf, 8. Mai, Nach einer navas-Me.Juiig aus Beirat hat Peter der Kleine aus liifjoslawicn mit sc'nen »Ministern« ein prunkvolles Ge. 'jäude an der Straß3 von Jerusalem na.h Bethlehem bezogen. Se-nc beiden Tanten. 50 wird weiter b^richlct wohnen in J' ••usalem. Hoffentlich macht der kleine Attrappenkönig, unbeaufsichtigt von den Tanten, keine neuen Dummheiten, nachdem 'hni lie erste teuer zu stehen kam. Immerhin spendiert ihm Churchill einstweilen noch e'n prunkvolles Gebäude, während die be-tiogene serbische Bevölkerung von Lon. don nur mit Hohn überschüttet wird. »Martvurffer Zeitunj?« R. Ma! 1?)41 Weltbild (M) Die vierte Kriegssitzung des Deutschen Reichstages. Der Führer wilhrt-nd seiner großiMi Rede, in der er dem deutschen Vrfk den ^ir.'indioscn Siej,' auf dem Halkan verkündete und die unvcrgkHchlichen Lcislun.uicn der deutBchon Truppen würdigte. Nummff tos Weltbild (M). Vor Beginn der historisclicn Reichstagssitzung. Der Führer schreitet nach seinem Eintreffen vor der Krolloper, wo die vierte Kriegssitzung des Deutschen Reichstages stattfand, die FJirenkompagnie der Leibstandarte ab. Mit 22 Jahren - Held der Lüfte Oberleutnant Münchebergs 39. und 40. Sieg / Der Eichenlaubträgcr schießt über Malta zwei Hurricanes ab PK. Heller jiihcl schallt über das sizl-lianische Fliigfe'il der Jagdstaffel, als (»bcrleutnaiit Alünchcberi; mit seiner Me ICH) wackeliul wenige Meter Uber die i-lavack£' braust. Aus den Zelten, aus der Schreibstube rennen die Münner, um den Staffelkapitiln zu begrüßen. Inzwischen ist der Oberleutnant /.um Abstellplatz gerollt. ''lespannt harren wir des Augenblickes, da der Luftsieger das Alasciiincn-dach aufklappt. »Heute waren es zwei!<; sngt der .Mann, iler in seinen eigenen l.ei-stungen nichts anderes als die seibstver-stf^ndliche Mrfiillung der soldatischen f^fllclit sieht, in seiner bescheidenen Art. • Hurra, der -in. Abschuß!«- 100 lUinde strecken sich dem Ritterkreuztrilger, der von seinen Männern als Vorbild, Vorgesetzter und Kamerad zugleich glühend verehrt wird, entgegen, jeder will der erste sein, dem Staffelkapitän zum großen Hreignis und Frfolg zu gratulieren. .Aber das ist das Privileg des ersten Warten, dem de * Oberleutnant stumm und fest die Hniul drückt, gleichsam als wollp der Sieger seinem Mechaniker, von dem niemand spricht, dafür danken, daß er stets rückhaltlos auf die Zuverlässigkeit des Flugzeuges und der Waffen bauen kann. Oberleutnant A^üncheberg springt aus der Maschine, streift die Aermcl seiner allen, ehemals hellgrauen Schwclnsleder-wiste zurecht, die er stets beim Fliegen trägt. Heute überstrahlt freudiges I.achen das manchmal von großem, im Kampf erworbenen Frnst bew()lktcn sonnenverbrannte Gesicht. Dann berichtet der erst 22iährige Ritterkreuzträger in schlichter Saclilichkeit über seinen heutigen l,uft-kampf: »Line Staffel Hurricanes vor uns«. »ich flog mit meiner Kette dicht an der Nordküste der Insel Malta. Trotz der I.)ie-sigkeit bemerkte ich plötzlich dicht vor uns eine Staffel Hurricanes. Sofort riß ich meine Kiste herum und verhohlte mich etwas in der Richtung der Sonne. Die Hurrl-cane-Staffel teilte sich in zwei Pulks von je vier Maschinen, von denen die ersten vier Maschinen etwa auf Gegenkurs ankamen, während der zweite Pulk auf Malta weiter zuflog. D\c Tomnties hatten uns anscheinend nicht bemerkt. Seelenruhig hängte ich mich an den zweiten Pulk an. I^as »Holzauge«, also der Aufpasser der i?rilen, »fuhr<^ wie wild durch die Gegend, schien uns aber nicht zu sehen oder für eigene Flugzeuge zu halten, denn an sic)i mußte man ims bemerken. Zwei Tommies heruntergeholt. Kurzer Spruch an Nr. 3 der Kette: »Achtung auf feindliches Holzauge!« Dann knöpfte ich mir den ersten der gegnerischen Kette vor. Ich schoß aus etwas zu großer Entfernung, Der Bursche zeigte einer nur dünne Rauchfahne, schwang nach rechts unten ab und verschwand im Dunst. Der Zweite kam mir besser vors Visier, Fr hatte offenbar auch nichts bemerkt, denn er flog ndiig wie ein Brett vor mir. Meine Feuergarben frassen sich in seltnen Rumpf, und hell brennend fiel er nach unten durch. Neben mir sah ich meinen Rottenflieger, Leutnant J., die dritte Hurricanc jagen, bis auch aus ihrem Rumpf dicke Fetzen flogen. Mit langer Rauchfahne drückte der waidwunde Tommy nach unten weg. Rechts von mir kurvte inzwischen das ansrhcmerrd auf- geregte »Holzauge« auf meinen Rottenführer zu. Ich riß meine Mühle rechts herum und sclioß dem Gegner kurz etwas vor die Schnauze, und als der Bursche nach vorn Avegdrückte, beschoß ich ihn auf Gegenkurs nochmals von oben. Nach beiderseitigem Hochreißen der Maschinen gingen wir beide auf Oegenkurs, und einige Sekunden später saß der Tommy rechts über mir und versuchte mich von hinten oben anzugreifen. Ich drückte sofort nach Süden weg und sah im gleichen Augenblick in etwa hundert Meter H()he eine neue Hurricanc, die anscheinend landen wollte. Der Entschluß, mich näher mit ihr zu befassen, stand sofort fest. Mein Angriff kam völlig überraschend, und schon der erste lange Feuerstoß aus den MG's mußte den FlugzeugfiWirer getroffen haben, denn die Maschine flog leicht pendelnd offenbar schon steuerlos ohne Abwehrbewegung vor mir her. Aus 50 Meter Entfernung jagte ich meine letzten Granaten auf den Gegner. Hell aus der linken Tragfläche brennend fiel der Tommy unter mir durch. Dem Hexenkessel entronnen .^ber nun hieß es schleunigst türmen, denn ich war ganz allein und bemerkte nicht nur etwas abgesetzt immer noch das Holzauge vor mir, sondern sah zu meinem Schrecken links oben die schwarz-weißen Bäuche von vier weiteren Hurricanen. Gleichzeitig begann die inzwischen erwachte Flakartillerie wie wild zu schießen. Ich atmete erleichtert auf, als ich unversehrt diesem Hexenkessel entronnen •war. Die Sorge um meine beiden Kameraden erwies sich ztwii Glück als unbe- gründet. Gemeinsam freuen wir uns heutö über diesen schönen Erfolg.« Mit diesen Worten schiittclt der Ritterkreuzträger seinem Rottenflieger Leutnant J., der sich eben zurückmeldet, die Hand. Kriegsberichter U. Holz m a rvn^ (SS-PK-Well!-Atlantik-M.) So wurden Hindernisse überwunden. Beim Vormarsch in Grieciienland ha-« ben es unsere Soldaten inuner verstanden, die schwierigsten Situationen durch praktische und ideenreiche Lösungen zu meistern. Hier genügten zum Beispiel zwei Schienen, auf Spurweite gelegt, vollständig, um die Kradräder ohne besondere Mühe über gesprengte Brük-kenteile zu bringen. Associated Prrß (M). Weltbild (M). Flymouth in Flammen. Eine Aufnahme aus dem Irak. BräiKic im bniisdieti Kriu.^^.liaien nacli bcii\\civ.iii dv'ul^cheii Luiuuitjrilt. boliaiiur.lcu bringen ilirc lierc lätze und Magazine, und vergebens trat er für den AtoschluB von Handelsverträgen mit China, Japan und Perslen ein. Eisige Ablehnung begegnete ihm. »Man dürfe sich nicht in Auslagen stürzen, ohne von deren Notwendigkeit Gewißheit zu haben«, damit wurde er abgespeist. Der Feldherr und Politiker war durch Ränke und Quertreibereien unfähiger Kriecher in Ungunst gefallen. Die Tragik eines Kämpferlebens Die Zeit, der er vorausgeeilt war, verstand ihn nicht. Unverstand, Gleichgültigkeit und tatenlähmende Wichtigtucrei feiler Höflinge regierten. Die Delirien des Todeskampfes t»nthüll-ten die erschütternde Tragik seines Lebens. Wenige Stunden vor seinem Hinscheiden beschäftigt er sich noch mit Or-ganiaation^entwürfen und sorgt sich um das Marinebudget. Das Schicksal hatte den Unverstand, mit dem man Tegetthoffs große Pläne ablehnte, grausam gerächt. Hundert Jahre hindurch war Zelt gewesen, militärische und wirtschaftliche Pläne zu vollbringen. Diese hundert Jahre waren tatenlos verstrichen. Andere haben die Zeit genützt. Es mußte erst ein großer Krieg mit seinem Blut und seinen Opfern kommen und CS mußte erst ein Mann aufstehen, gehärtet im Stahl-gewitter der Schlachten, der uns die Wege zur Größe wies, ehvor die Zeit reif wurde. Tag der AMeit In Boflobitz Gonobitz, 7. Mai. Kundige Männer und Frauen, die den alten Brauch des Maibaumsetzens schon von früher her kannten, waren begeistert am Werk, den Thb der ArJx'it /u einen lest der Freuoc zu gestalten. Schon am Vortag hatten fleißige Hände Historische Erzählung Von A. Broscheit-Pfeiffer Dem Schillerschen Spruch, daß d:e Treue kein leerer Wahn sei. haben alle Zeiten deutscher Geschichte seine Berechtigung und seine Wahrheit zugespio-chen. Würde man eine Geschichte der deutschen Treue schreiben, so wlirde in dieser wie ein besonderes leuchtendes Gd-stirn nm Himmel der Name dos einstigen Hiirgermeisters von Marienburg, Bartho-loni/iiis Blume, verzeichnet stehen. Also geschah es in den Zelten nach der fUr den Orden unglücklich ausgegangenen Schlacht von Tannenberg vom Jahre 1410: Der Krieg mit den Polen war damit nicht beendet, sondern er ging weiter. Zu seiner Fortsetzung sah sich der Orden gezwungen, eine Steuer nach der andern auszuschreiben und einzutreiben. Das gab böses Blut. Das Land wollte nichts mehr für den Orilen aufbringen, weil es dazu kaum noch in der Lage zu sein meinte. Der Orden a-ber bestand darauf und mußte darauf bestehen. Da fielen denn der Adel und ein gro-f^er Teil der Städte vom Orden ab. Ja, Danzig sandte sogar gegen die Stadt Marlenburg, die diesen Schritt nicht mitmachte, ein ansehnHches Heer und forderte Bürgermeteter, Ratsherrn und die Gemeinde auf, die Stadt zu übergeben unter der Androhung, daß Im Welgc-rungsfalle die Einwohnerschaft mit dem Verlust aller Habe und mit ewiger Verbannung bestraft werd'en sollte. Auch das wirkte nicht; die Stadt Marienburg blieb den Deutschherrn treu. Und das, weil sich ihr Bürgermeister Bartholomäus Blume aus vollsfem Herzen und ü'berzeugtestem Gewissen dafür einsetzte. Daraufhin begann Danzig mit der Belagerung. Die tapferen Marlenburger setzten sich zur machten unter Führung ihres Stadthauptmannes Aotfällc gegen die Danziger und erreichten, daß die Belagerer in aller Hast fliehen mußten. Aber die Lage des Ordens verschlechterte sich von Tag zu Tag; denn es fehlte ihm vor allen Dingen an Mitteln, die angeworbenen Söldner zu bezahlen. Die Söldnerführer ließvn sich nicht langer vertrösten und zwangen den Orden, ihnen für den ausstehenden Sold sämtliche Burgen und Städte im Lande zu übergeben. Demzufolge wurde im Jahre 1456 die Marienburg an sie abgetr^iten. Der Not gehorchend, entband der Hochmeister die Bürger ihres Treueides gegenüber dem Orden. Die Söldnerführer forderten nun vom Rat die Übergat)'e der Stadt. Darauf versammelte Marienburgs Bür-germehter die gesamte Bürgerschaft, und mit beredten Worten erreichte er es, daß sich die Stadt 'entschloß, ihrem bisherigen Oberherren auch fürderhin anzuhangen. Nun bewegte sich die Bürgerschaft In feierlichem Zuge nach dem Friedhof der Johanniskirche. Hier befanden sich die SöJdnerführer, um den Bescheid der Stadt nach der Beratung entgegenzunehmen. Vor ihnen erklärte der Bürgermeistor Blume in Marienburgs Namen: »Bd'le und gestrenge Herren! Was der Meister des Ordens getan hat in Entlassung unseres Eides, das hat er aus Not und Zwang getan. Wir sind mitnichten allein des Meister«, wir sltKl des ganzen Ordens Untertann. Und so lange der Geringste des Ordens noch hier im Lande ist, wenden wir keinem andern Herrn den Eid der Treue schwörenl Muß aber der Orden, was Gott verhüte, das Land m'el-den, so müssen wir freilich dem gehorsam se^n, dem die Herrschaft zufallt.« Der '^precher für die Söldnerführer antwortete Ihm: »Was ihr wollt, wünschen wir nicht zu wissen, Ihr, Bürger«J«uer f. Mai in Sebönstein Schön stein, 7. xMai. Der nationale Feiertag des deutseben Volkes wurde auch iji Schöastein würdig gefeiert. Der Aufmarsch, an dem sich die Belegschaft der Lederwerke Franz Woschnagg & Söhne mit den beiden Betriebsführern an der Spitze führend beteiligte, bot ein überaus fesselndes Bild. Besonders gefielen die Bauerngruppen, die (auf Wagen) Ssenen aus dem bäuerlichen lieben darstellten. Auf dem Hauptplatz »der für die Kund^-bung festlich ausgeschmückt worden Mar, sprach Pg. Pein er zum Tage der Arbeit. Redner umriß in seiner begeistert aufgenommenen Rede den Sinn dieses Feiertages. Die Gefolgscliaftsmit-jjlieder der Lederwerke versammelten sich dann zu einem Cenieinschaftsessen, an welchem sich vom Lehrling bis zum Betriebsführer alle beteiligten. S(hön-stein erlebte an diesem J. Mai eine freudige F.intracht wie nie zuvor. m Opfer seiner Heimattrene. In Gonobitz wurde dieser Tage der Beamte der Fa. Laurich Willi Topolsc hegg unter ehrender Beteiligung zu (Irulw; getragen. Der vorbildliche .Mann liatte sich im Bereitschaftsdienjit während der Umbruchstage eine l.ungenent/ündung zugezogen, die stünen allzufrülien Tod >erui'sachte. Die Ikiisctzung gestaltete sich zu einer ergreifenden Kundgebung gemoinschiftlicheii Empfindens. (Gonobitz wird das (^denken an diesen treuen und autrechten deutschen Mann stets hm-hhalten. m Mehr Disziplin der Straßenpassan- ten auf den Briieken! Auf den beiden Draubrücken herrscht zu bestimmten TagessBciten ein verständliches Gedränge ,Ob>vohl der Verkehr mustergültig uelenkt wird, geschieht es vielfach, dati durch anlen selbst, ni(')glichst ilis/ipliniert die Brüiken zu überschreiten So ist das rfisciip und unisichtige Ucberst breiten der Hrücken das erste Gebot. Frauen, die vom Markt kommen, müssen ihre Neuigkeiten nicht gerade auf der Brücke austauschen .Für die Radfahrer besteht auch die Verpflichtung, die Brücke mit ihren Vehikeln so rasch wie möglich gehend /u passieren. Daß das Rechts-^hcn eine SelbstverständÜchkeit ist, braucht nicht besonders l)etont zu werden. Bei gewissenhafter Einhaltung dieser primitivsten Verkehrsregeln wird daü Publikum den behördlichen l^enkern des Brückenverkehrs die Aufgabt' wesentlich erleichtern. m. Tödlicher Kraffwagenunfall bei Praßberg. In den letzten Tagen gliclien die in dem vergangenen 23 Jahren sehr vernachlässigten Straßen in oberen Sanntal einem glitschigen Kotmeer. Nur mit äui3erster Vorsicht kamen die Kraftwagenfahrer über die vielen Schlaglöcher und Gegenkurven der schmalen Straße hinMeg, und es bedurfte aller Geschicklichkeit der Fahrer, die vielen Tücken dieser Wege zu meistern. Als Opfer dieser untragbaren Stralksnver-hältnisse muß ein Kraft^agenunfall bezeichnet werden, der sich am Sonntag bei Praßberg ereignete. Auf der Straße, die \on Schönstein nach Praß-berg führt, fuhr ein Lastenkraftwagen in schnellem Tempo .Bei der Einmündung in die Hauptstraße verlor der Fahrer die Herrschaft über den Wagen, der über die Straßenböschung stürzte und an einem Birnbaum hängen blieb. Von der Wucht des Anpralls an den Baum wurde die Fahrerkabine zertrümmert, der Fahrer selbst, ein junger Bursche, oluie Führerschein, getötet. Von den Mitreisenden wurde eine Ixihrerin aus Schön^ein schwer, ihr Bruder leicht \erlctzt. WIRTSCHAFT Aasslcht auf eine gute deutsche Ernte Der Anbau von Wintergetreide ist für die Versorgung Deutschlands mit Brot und Mehl von ausschlaggebender Bedeutung. Es ist daher verständlich, daß der Stand der Wintersaaten im Frühjahr nicht nur in der Landwirtschaft, sondern in allen Kreisen der Emährungswirtschaft großes Interesse erweckt, Im vorigen Jahr war wegen des langen, harten Winters der Ausfall durch Auswinterung bt^son-ders bei Wintergerste recht erheblich. In diesem Frühjahr ist dagegen, wie der Rei^Jhsnährstand bekannt gitot, der Saatenstand wesentlich günstiger. Nach den Berichten der Vcrtretvir aller Landesbauernschaften kann in diesem Frühjahr der Saaienstand im großen Durchschnitt als durchaus normal, in zahlreichen Gebieten als ausgesprochen günstig bezeichnet werden. Auch unsere Winterölfrüchte weisen im großen Durchschnitt in diesem Frühjahr einen ganz hervorragenden Stand auf. Nach dem bisherigen Saatenstand besteht sowohl bei den Orden wieder zur Herrschaft zu bringen. Heimlich verhandelte er darum mit dem deutschen Söldnerführer Bernhard von Zinnenberg, der zum Orden hielt. Ein Heer von 1200 Mann, das der von Zinnenberg nach Marienburg entsandte, ließ Bartholomäus Blume bei Nacht durch das Marientor in die Stadt 'ein. Es gelang so zwar, die in der Stadt liegende polnische Besatzung zu überwältigen, doch die Marienburg selbst konnte nicht genommen werden. Drei Jahre lang verteidigte sich nun die Stadt heldenmütig gegen die Polen. Bartholomäus Blume vermochte es, immer wieder von neuem seine Marienbur-ger mit Begeisterung zu erfüllen und in Hoffnung und Zuversicht zu stärken, auch wenn die Not noch so groß wurde. Die Bürger leisteten Großattiges: da sie den fremden Söldnern nicht so recht trauten, versahen die Bürger selibet bei Tag und Nacht den Dienst auf den Wehren, Wällen und Zinnen. Da erschien eines Tages ein starkes polnisches Heer. Dieses schloß die Stadi Marienburg von allen Seiten ein. Marienbupgs Aushungerung begann. Der Orden versuchte, Lebensmittel in die S-tadt hineinzubringen, die Stadt zu 'entsetzen, doch alle seine Bemühungen blieben vergeblich. Getreide wie auch bei den Ölfrüchten durchaus die berechtigte Aussicht auf eine gute Ernte. Die Frülijahrsbesteliung ist in vollem Gange. Es kann nach ihrem bisherigen Verlauf schon jetzt mit Sicherheit gesagt werden, daß in diesem Jahre wiederum kein Ackor unbestellt bleiben wird. Zu dieser erfreulichen Entwicklung hat neben anderem weitgehend auch die befriedigende Versorgung der Betriebe mit Düngemitteln beigetragen. Bei Getreide und Kartoffeln war die Versorgung sogar reichlicher als vor dem Kriege. So stand in diesem Frühjahr 40 bis ^ v. H. mehr Kartoffelpflanzgut zur Verfügung als im letzten Friedensjahr. Unenitv'tfelte aried^ifd^e 3nOufirie Textilindustrie der weitaus wichtigste Zweig Grieclienland ist mit seinen rund 7 Millionen EinVvohnern ein ausgesprochenes Agrarland. Die Industrie — obwohl 28,1 v. H. der erwerbstätigen Bevölkerung in ihr beschäfigt sind gegen ,53,7 V. H., die von der Landwirtschaft leben — ist unvollkommen entwickelt. Ihr gesamter Produktionswert betrug 1938 etwa 320 Mill. RM, 1930 waren es sogar erst 125 Mill. RM. Diese Verzweieinhalbfachung beruht iiur zum Teil auf der Gründung neuer Industrien, sie ist auch auf die erhöhten Preise zurückzuführen, die sich als Folge der Drachmenentwertung ergaben. Von den einzelnen Industriezweigen ist die Textilindustrie die weitaus wichtigste. Auf sie fallen fast drei Zehntel des Gesamtwertes der griechischen Industrieproduktion. Die Textilinclustrie, die in Athen, Saloniki, Seres, Larissa, Janina und anderen Städten beheimatet ist, deckt etwa 70 v. H. des heimischen Tes tilbedarfes. Sie stellt neben Baumwollgarnen und -geweben hauptsächlich Wolfgewebe, Wirkwaren und Seidengewebe her. Die Baumwollindustrie, die überwiegend heimische Baumwolle verarbeitet, verfügt über 101 Spinnereien und Webereien mit 263.000 Spindeln und 5300 Webstühlen. In den 36 Woll-spinnerien und Webereien sind rund 1600 'Webstühle und 42.000 Spindeln in Betrieb. Wachsende Bedeutung besitzt die Teppicliknüpferei, die 1939 etwa 69.000 Quadratmeter orientalischer Teppiche herstellte. Nächstwichtigster Industriezweig ist die chemische Industrie, die vor allem Seifen, Düngemittel und Explosivstoffe herstellt und auf die etwa zwei Zehntel des gesamten industriellen Produktions->v'ertes entfällt. Die Produktionsmittelindustrie ist über bescheidene Anfänge noch nicht hinausgekommen: hier macht sich vor allem der Mangel an heimi-sclier Steinkohle hemmend bemerkbar. Alxir auch die reichlich vorhandenen Wasserkraftvorhaben sind erst zu 2 bis 3 v, H. erschlossen. Von den griecldschen Erzvorkomn^n hat der Bauxit des Par-nassosgebirges eine besondere Bedeutung. Noch 1938 führte Griechenland 139.000 To. Bauxit aus, seitdem ist durcli die Kriegsereignisse diese Ausfuhr zum So stieg die Not mit jedem Tage. Leider zermürbte das die Bürgerschaft in ihrem zähen bisherigen Widerstandswillen, Man begann, die eigene Sache füt verloren zu halten, einige knüpften sogar hinter dem Rücken iihres so bewährten Bürgermeisters Verhandlungen mit den Polen an, um ihr eigenes Leben zu retten. Nichts konnte dem Polenkönig willkommener sein als dies: er versprach ihnen ihr Leben zu schonen, ihnen ihr Hab und Gut zu lassen und iihnen die Freiheit nicht zu nehmen, wvnn sie die Stadt übergäiben. Nur den Bürgermeister als den Urheber und Verantwortlichen für alles Ungemach sollte Strafe treffen. Durch Hunger und Entbehrungen aller Art geschwächtund zemrürbt, gaben dann Marienfcurgs Bürger ihre Stadt und ihren Büpgerm'eister iprefs, indem sie sich dem Feinde unterwarfen. Bei der Übergabe der Stadt wurde Bartholomäus Blume sofort m den Kerker geworfen und nach zwei Tagen hingerichtet. Sein Leichnam wurde durch Pferde in vier Sfücke gerissen, und die Teile wurden an den Stadttoren aufgehängt. Das spätere Marienburg besann sich darauf, was es an seinen Bürgermeister Bartholomäus Blume gehabt hatte: die Stadt selTste ihm ein Denkmal aus Sand-utein mit der ehrenden Inschrift: »Dem Stillstand gekommen. An sonstigen Erzen l)esitzt Grieclienland Eisen-, Blei-, Zink-, Nickel-, Kupfer-, Chrom- und Magnesiterze, doch hat es bisher für die Er-scliließung am notwendigen Kapital gefehlt . SPORT Deutsche Meisterschaften im Schwimmen Für die Großdeutschen Kriegsmeisterschaften im Schwimmen, Springen und Wasserball wird die Ausschreibung bekanntgegeben. Die Titelkämpfe werden am 12. und 13. Juli im Wiener Prater-Schwimmstadkm veranstaltet. Die insgesamt 20 Meisterschaften im Schwimmen und Springen werden an beiden Tagen zur Entscheidung gebracht werden. Bei zu starken Meldungen für die Springwettbewerbe sind am 11. Juli Vorkämpfe vorgesehen. Meldeschluß ist der 21. Juli. Der Titelkampf im Wasserball wird wie schon im Vorjahre in der durch den Krieg bedingten veränderten Form durchgeführt. Bei einer Beteiligung bis zu vier Mannschaften finden alle Entscheidungsspiele im Rahmen der Schwimm-Meister-schaften am 12. und 13. Juli in Wien statt. Gehem mehr als vier Meldungen ein, werden am 28. und 29. Juni Vorspiele ausgetragen. : In Graz finden am nächslen Sonntag drei bedeutsame Fußballkämpfe statt. Der Grazer Sportklub trifft im Pflichtspiel auf den FC. Wien, während Sturm gegen Donawitz und GAK gegen die Reichbah^er um Punkte kämpfen werden. : Kriegsmarine s^eg^n Luftwaffe. Die Fußballmannschaft des Standortes Wilhelmshaven der Kriegsmarine wird am Sonntag, den 18. d. in Berlin gegen eine Auswahlelf der Luftwaffe antreten. Die Mannschaften der beiden Wehrmachtsteile trafen schon einmal, und zwar bei den Wehrmachtsmeisterschaften 1938 in Düsseldorf zusammen, wo die Luftwaffe knapp mit 2:1 siegreich war. : Säager (Berlin) ?;ewann das über 150 Kilometer führende Rudersdal-Radrennen bei Kopenhagen, das auf einer viele Steigungen aufweisenden 25-'KiIometer-Rund-strecke entsdideden wurde, in 3:58.30 Stunden. : 2700 Läufer und Läuterten in 270 Mannschaften werden an dem am Sonntag, den 11. d. stattfindenden Großstaffellauf »Ouer durch BresHau« teilnehmen. Gegen frühere Veranstaltungen haben sich die Zahlen verdreifacht. : Die TitetkämiHe der Ringer im freien Stil werden am 17. und 18. Mal in Mainz zu Ende geführt. ; Olympiafileger Hradetzky wird an der Kanu-Regatta am F^fingstsomitag auf der Weichsel bei Kralkau teilnehmen. Anschließend findet vom 2. bis 5. Juni eine kühnen und treuen Kämpfer für deutsches Recht und deutsche Hernschaft wider fremde Willkür und Landesverrat.« Auf dem >BIumeplatzescu verlest. Der Federgewichts-Europameister Lucien Popescu (Rumänien) hat gebeten, seinen für den 17. d, nach Wien angesetzten Titeikampf gegen Emst Weiß (Wien) auf Ende des Monats zu verlegen. : Schwedisdier Fufibadipolial. Die SpH* zenmannschaften des sdiwedisohen Fuß-ballsports werden erstmaHs in diesem Sonwner um einen Pokal spielen. Zugelassen sind 32 Vereine, die am 13. Juli zur ersten Runde antreten werden. Die weiteren Spieltage sind der 27. Juli, der 17. August, der 5. und der 26. Oktober. : Der internationale Boxkampfabend am 31. Mai in München bringt drei große Titelkämpfe, von denen zwei um Europameisterschaften, der dritte um die deutsche Meisterschaft im Federgewicht gehen. Neben dem bereits gemeldeten Abschluß der Europameisterschaft im Bantamgewicht zwischen dem italienischen Titelhalter Gino Cattameo imd dem deutschen Meister Hermann Remscheid (Solingen) wird der Wiener Leichtgewichte-Europameister Karl Blaho seine Meisterwürde gegen den itaüeniischen Herausforderer Bruno Bisterzo verteidigen, und im Kampf um die deutsche Federgewichtsmeisterschaft stehen sich der Meister Emst Weiß (Wien) und sein Vorgänger Karl Beck (Düsseldorf) gegenüber. : Italiens FußbaUmeister nach Deutschland. Der AC Bologna will seine Mannschaft, die in diesem Jahre Italiens Meistertitel erkämpfte, auf eine Deutsch-landreise schidcen. Es sind mehrere Spiele geplant, von denen die Begegnung mit Admira in Wien am 22. Juni bereits vor längerer Zeit vereinbart worden ist. ; Die Spl^ um den Italienischen FuB« ballpokai nehmen bereits am 11. Mai ihren Anfang. Das Hauiptspiel des Tages ist die Begegnung iwlschen Ambrosiana (Mailand) und Juventus (Turin). Die weiteren Pokalnmden werden am 18. und 25. Mai abgewickelt. Am 1. Juni wird die Vorsdrlußrunde duröhgeführt und am 8. Juni findet das Endspiel statt. : Die intematkmalen Keglerkämpfe zwischen Finnland, Schweden und Deutschland In Helsinki wurden mit zwei Mannschaftswettbewerben zum Abschluß gebracht. In dem von den Finnen Borg. mann-Lönnfors gewonnenen Zweier-Mann schaftskegeln konnten sich die Deutschen nicht auf den vorderen Plätzen behaupten, dagegen wurden sie im Vierer-Mann-schaftskegeln, das als Staffelwettbewerb' ausgetragen wurde, hinter Schweden (836 Holz) Zweite mit 757 Hote vor Finnland (747). In der deutschen Mannschaft war Europameister Knrzenberger (München) mit 207 Holz der beste Mann, Winkler (Mannheim) kegelte 203, Frank (Erfurt) 170 und Plechaty (Berlin) 169 Holz. Den Ausklang bildete ie feierliche Preisverteilung, bei der auch die deutschen Kegler mit einigen besonderen Auszeichnungen geehrt wurden. Die Wiederholung des Dreiländerkampfes Schweden—Finnland —DeutscWand im Jahre 1942 findet in Schweden statt. Sefet unO totrbrtitti Me „aWart)ttrfter3eitunä"! Fünf Stundea Grossangrjff auf Liverpool Zehn Kilometer - ein Trümmerhaufen Stolzer Britenhafen versank in Schutt / 200 Meter hohe Rauchwolken über der Küste PK. War das eine Freude für die Männer unseres Kampfgeschwaders, als Hauptmann E. bei der Fluffbesprechung die Parole ausgab: Großangriff auf Liverpool! Dieser bedeutendste Hafeniplatr an der Westküste der englischen Insel mußte für weitere Zufuhr unbrauchbar gemacht werden, um so eine weitere wichtige Lebensader des Inselreiches abzuschneiden. Das ist dem in der Naclit auf Sonntag erfolgten Großangriff auch restlos gelungen, nachdem durch planvoll durchgeführte Flüge in den beiden vorhergehenden Nächten die Vorbedingungen für dieses Unternehmen geschaffen wurden. Kais und Docks wesradiert Liverpools Stolz, seine großen Hafen-, Dock- und Kaianlagen, sind nicht mehr! In fünfstündigem rollenden Einsatz hat unsere Luftwaffe diesen für England so wichtigen Hafenplatz in einen an allen Ecken und Enden qualmenden Trümmerhaufen verwandelt und so der englischen Versorgung einen weiteren empfindlichen Schlag zugefügt. Mit Vorbereitungen aller Art vergehen die Stunden bis zum Start im Flug. Die einzelnen Be-satztungen besprechen noch einmal miteinander das befohlene Ziel; denn sie wissen ganz genau, daß mit der gerade . um Liverpool stark zusaniraengezogenen Fla'k nicht zu spaßen ist und demzufolge nur das restlose Aufeinanderabgestimmt-sein den Erfolg verbürgt. Durch die Sch^nwerfer hindurch-geschläiiKeU Die Zeit zum Start ist da. Ein kurzer • Hättdedruck noch mit den braven Männern vom Bodenpersonal, und schon rast die He die Startbahn entlang, um sich nach kurzem Anlauf trotz der schweren Last leicht in den stemenklaren Maihim-mcl ztt erheben. Bis zur Küste bleibt das Wetter; aber schon kurz nach Verlassen des Festlandes begrüßt uns Nebel, der sich später zu gigantischen weißen Wol-kembcrgen zusammenbaut. Über dem Kanal gehen wir langsam auf Höhe. Als die englische Küste erreicht ist, ist wie durch Zauberhand die Wolkendecke ver-sohwunden. Wir fliegen weiter die Küste etitiani:, um dann Quer über die Midlands unserem Ziel zuzusteuern. Kaum s-ind wir über der Insel, ails von allen Seiten die Scheinwerfer ihre Fangarme nach uns ausstrecken. Aber was macht das schon gpoC unserem Flugzeugführer Leutnant K. aus, der über hundert Englandflüge hinter sich hat! Seelenruhig kurvt er einmal Iteks, einmal rechts und windet sich wie eine Schlange durch die ge-spensterischen Him;melssucher. Ein Hexenkessel am Mer5«y Genau vor uiis entdecken wir plötzlich einen glutroten Schein am Himmel. Sollte das schon unser befohlenes Ziel sein? Ist doch eigentlich unmöglich; denn wir sind doch noch sehr weit davon entfernt. Wir steuern diesen Schein, da er mit unserem eingeschlagenen Kurs übereinstimmt, an. Nach kurzer Zeit sehen wir auch schon rund um diesen glutroten WegAveiser die bekannten Sprengwölkchen der explodierenden Flakgeschosse. Es unterliegt keinem Zweifei mehr, es muß Liverpooil sein. Und richtig! Die vor uns gestarteten Verbände haben aus der Stadt am Mersey einen Hexenkessel gemacht, wie er bisher wohl selten entfesselt worden ist, Flakrohre sind heiß geschossen Näher und näher schieben wir uns an die Stadt heran, deren gesamtes Hafengebiet ein einziges Flammenmeer .bildet. Jetzt kommt für uns der Angriff. Ww gehen auf befohlene Höhe. Der Beobachter Leutnant R. sitzt eiskalt, aber bis zum Letzten konzentriert am Abwurf-gerät. Die Fla-kartillerie kümmert uns PK. Die heiß niederbrennende Sonne hat ihren Höchsttand erreicht. Wir stehen auf der Paßhöhe 1390 neben einer zusani_ mengeschossenen feindlichen Batterie und genießen den hcrrlichen Ausblick auf den Kastoria-See, der tief unten in der Sonne gleißt und in dessen Fluten sich die dunkel bewaldeten Hänge der ihn einfassenden kleinen Bergkette widerspiegeln. Hin. ter ihr aber erhebt sich in majestätischer Höhe die Reihe der sch-'^->-dc'^'-''^n 0'^' fei, deren lichtvoller Glanz das Auge blendet. Aber nicht die Freude an dem herrlichen Anblick ist es, die unser Herz höher schlagen läßt, sondern das Wissen, daß sich hier unten zu unseren Füßen das Schicksal einer feindlichen Division entscheidet, einer Division, die von uns in eine Lage hineinmanövriert wurde, aus der sie nicht mehr entweichen kann. Was sich jetzt unten am See. in dem die zu kurz geschossenen feindlichen Granaten hohe Wasserfontänen in die Luft wirbeln, abspielt, ist nur noch das Schlußstück jenes Umtassungsplanes, dessen Mitspieler unsere Waffen.SS ist. So wie ein Maurer den letzten Stein zum Bau fügt, so sind wir jetzt Stein und Mörtel, um das letzte Loch zu schließen ... wenig. Sie scheint durch den rollenden fünfstündigen Angriff abgekämpft zu sein, oder aber sie hat ihre Rohre heiß geschossen. Trotzdem ist Vorsicht am Platz. Bis auf die Grundmauern ausgebrannt Da, ganz genau vor uns ist das Ziel. Ein kurzer Druck auf die Auslösevorrichtung, und von den besten Wünschen der Besatzung begleitet, saust das erste Geschenk für Mister Churchill in die Tiefe, dem kurz nachemander die übrigen folgen. Die Wirkung ist eine verheerende! Eine 2000 Meter hohe Rauchwolke nimmt uns für Augenblicke die Sicht über das in hellen Flammen stehende Hafenbiid. Die ÖU und Benzintanks sind getroffen. Beim Abdrehen bietet sich uns ein BHd, wie wir es bisher noch nicht erlebten: Ein einziges Flammenmeer von zehn Kilometern Länge und vier Kilometern Breite bildet dieser für Englands Versorgung so wichtige — jetzt allerdings gewesene — Hafen am Mersey. Kaianlagen. Sdiuppen, Getreidespeicher, öl- und Benzintanks sind bis auf die Grundfesten ausgebrannt. Kriegsberichter K. H. Lücke 1 »General Tempo« diktiert... Während dort unten sich das Konzert der schweren Waffen zum Fortissimo stei gert, verweilen unsere Gedanken noch bei der abenteuerlichen Fahrt, die uns von Florina über den von Teilen unserer Standarte in ungestümem Kampf genommenen, schwer besetzten Klidi-Paß hierherführte. »General Tempo« diktierte den Gang unserer Motoren. Er hetzte uns in wilder Jagd durch Täler und über Höhen, durch Wasserfurten, über gesprengte Brücken und aufgerissene Straßen. Vor. bei an fluchtartig geräumten Stellungen und zusammengeschossenen Ortschaften. Flieger waren hier am Werk gewesen und die großen Trichter rechts und links der Straße ihre Spuren. An den Ortsstraßen stand die Bevölkerung still und starr vor Staunen über die Jagd, die in Staub und Dreck gehüllt vorübergeisterte. Dem Gegner keine Zeit lassen Kaum nahmen wir die Kargheit der Landschaft wahr, kein Blick blieb an jenem malerisch an den Berg gelehnten Städtchen hängen. Die ohne Aufsicht zurückflutenden Gefangenen, die uns mei. stens militärisch oder gar mit erhobenem Arm grüßten, blieben unbeachtet. Alle Aufmerksamkeit galt der Straße und dem in gleichem Abstand vorjagenden Vorder, mann. Nur vorwärts, Gegner keine Zeit lassen und nicht zu spät kommen. Das Jagdfieber hatte jeden einzelnen Mann gepackt, man kannte den Preis, der am Ende dieses Rennens winkte. — Und jetzt ist es soweit. Den Namen de,s Sees dort unten wird man sich merken müssen, er wird eine glanzvolle Seite in der Geschichte der Waffen-SS einnehmen Die junge Tradition der stolzen Standarte wird hier aufs neue gefestigt. Der Feind ist umzingelt Unten im Tal hat der Gegner erkarmt, daß er der Umklammerung nicht mehr entgehen kann. Unsere Panzer und Batterien legen den eisernen Gürtel bis zur jenseitigen Höhenketle. Es hilft nichts mehr, so verzweifelt er sich auch wehrt. Der eiserne Ring ist geschlossen und die Maus sitzt in der Falle. Wild und aufgeregt hämmern die feindlichen Maschinen, gewehre, bellen die Kanonen, es ist alles vergebens. Der Durchbruch nach Süden ist verhindert. Das Ende besorgen die Stukas Und jetzt, da der Kampf seinen Höhepunkt erreicht, stoßen aus der Sonne, so wie die .Adler auf Ihre Beute, die Stukas herunter. Die Luft ist erfüllt vom Brummen und Heulen der Motore. Sie umkrci. sen ihre Beute, suchen sorgsam die feindlichen Batterien, die auf den jenseitigen Höhen in verdeckter Stellung stehen. Und dann kippt Maschine für Maschine ab und wirft die verderbenbringende Last in die Stellungen. Das dumpfe Detonieren der Bomben und die hoch aufspritzenden schwarzen Erdfontänen sind Zeichen ih, res Vernichtungswerkes. Und als sie sich in der Luft zur Formation gliedern und zu neuer Ladung nach Norden fliegen, ist es merkwürdig still geworden zwischen den Bergen. Nur unten am westlichen Uter des Sees belfern noch ein paar Maschinen gewehre. Wir aber wissen, das war dar. Ende! Mit der einbrechenden Dämmerung marschieren endlose Kolonnen, waffenlos, zerlumpt und zerrissen, in die Gefangenschaft. Sie führen ihre Pferde um Halfter, Menschen und Tiere lassen die Köpf.» hän gen Finish — Schluß, nix mehr Krieg! In der Morgendämmerung -iikennen wir er«t den ganzen Umfang der Vernich'ung. Sehrn die verlassenen M^ochinengewehr-n'^slcr, die Munitionslager, die auf Haufen geworfenen Waffen und die mit Stahl helinen, Patronentaschen und sonstigem Gerät gefüllten Straßengräben. In einer Ortschaft, in der ein provisorisches Gc. fangenenlager eingerichtet worden ist, be. deuten uns ein paar Gefangene. »Germa. nicas — gute Soldaten!« Sie sind froh, mit dem Leben davongekommen zu sein. SS-Kriegsberichter L. R o c 1: m a n n. „Deutsche - gute Soldaten!" IN WILDER JAGD DURCH DRECK UND STAUB HINTER DEM FEINDE HER — DAS ENDE.DER GRIECHISCHEN DIVISIONEN Kind, komm heim! ROMAN VON J. SCHNEIDER-FOERSTL Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau Dann eine weitere halbe Stunde, und sie würden sich über alles geeinigt haben. Vielleicht traf sie ihn auch schon unterwegs. Dann würde sie ihm sofort sagen, daß es ihr recht wäre, wenn er die Hochzeit sobald als möglich ansetze. Wie gut Joachim sie verstanden hatte, als sie gebeten, er möchte nicht zur Feier kommen. Wenn sie ihr Ja gesprochen hatte, mußte er für sie tot sein. Und sie war willens, ein lautes, klares Ja zu sagen — Hans Elbach hatte ein Recht darauf. Das konnte sie aber nur. wenn Joachim nicht dabei war. »Ja?« sprach sie zur Probe in das Dämmern — es klang müde und versagt, und der Schaffner nahm es als für ihn bestimmt, als er eben zur Fahrkartenkon-trolle kam. »Wir haben Wirtschaftsbetrieb dabei,« sagte er zuvorkommend, weil «^le so blaß und verzagt in dem Kissen lehnte. Fr nahm ihren Koffer, der auf dem roten Samt ins Rutschen geriet und legte ihn J Der Zug hielt noch gar nicht, da stand 67 wie das »Ja« vorher. Solange sie her im Abteil saß, gehörte sie noch sich selbst und Joachim. Wenn sie erst einmal ausgestiegen war und mit Hans Elbach gesprochen hatte, gehörte sie nur noch ihm. Sie würden wohl kaum in Ensweiler bleiben. Es gab so viele Aerzte dort. Vielleicht zogen sie ganz weit fort, das wäre noch das Tröstlichste. Ob Joachim dort auf dem Fan-dorhofe gut zu jener Lenore sein würde? Er hatte es ihr versprochen. Er konnte ja auch gar nicht anders. Es war nicht mehr als billig, daß er ihr das Kreuz, das sie durch seine Schuld aufgeladen bekam, tragen half — und sie trug es mit... Eine Bahnschranke flog vobei, Lichtfr rückten nah heran, alles wurde so bekannt _ sie sah nach ihrem Koffer. Er ist nicht schwer, hatte der Schaffner ge-sagt; aber das andere, das sie trug, hatte dafür um so mehr an Gewicht. oben in das Gepäcknetz. ^Schwer ist er ia nicht,meinte er IMchelnd. »Sie können ihn leicht herunterholen.« Ihr >->Danke« klanc so dünn und mutlos sie schon an der Tür und drückte den Hebel herunter. Seit sie auf dem Fandorhof weilte, kam sie jetzt das erstemal nach Hause. Nun stand sie allein auf dem schwarzen Kies und ging den beiden Frauen nach, die mit ihr ausgestiegen waren. Eine kleine Lampe brannte über der Bahnsteigsperre. Wenn sie jetzt ihre Karte abgegeben hatte, gab es keine Vergangenheit mehr, nur noch eine Zukunft, Ich kann nicht hierbleiben! dachte sie stumpf, und trostlose Verzweiflung fiel sie an. Sie ließ den gelben Postwagen an sich vorüberrollen und setzte mechanisch die Füße in Bewegung. Nach einer kurzen Unterführung bog sie in die Allee ein, die zur Stadt ging, Sie zweigte stellenweise in Seitenwege ab, die von Sträuchern und Pflanzen umsäumt waren. Die Mutter hatte es nie gern gesehen, wenn sie und die Schwest'ern hier gingen, Sie wußte auch, warum: — Hier trafen sich alle Paare, die verliebt waren und die ihre Liebe noch verheimlichen mußten oder auch wollten. Die beiden vor ihr würden ja wohl ihr Stelldichein auch nicht anderswo halten dürfen. Der Mann hatte das Mädchen untergehakt und zog es mit sich nach einer versteckten Bank. Im VorHbergehen hörte Johanna, wie es sagte: »Ich kann nicht Hans! Ich versinke vor Schumi, wenn ich Johanna sagen muß. daß ich ihr den Verlobten gestohlen habe —« Johanna preßte die Hand fester um den Griff des Koffers und betrat den Rasen, um sich nicht zu verraten. Die Stimme, die das sprach, gehörte Kläre, und der Mann, der jetzt auf sie einredete, war Hans Eibach. »Von stehlen kann niemals die Rede sein!« lautete seine eindringliche Antwort. »Ich habe dir schon wiederholt gesagt", daß ich immer das Empfinden hatte, Johanna bringe mir nicht die Liebe entgegen. die man jemand entgegenbringen muß, wenn man ein ganzes Leben mit ihm Zusammensein will. Wenn ich anderer Ansicht gewesen wäre, hätte ich mich nie von ihr getrennt. Vielleicht ist sie sogar froh, wenn du ihr gestehst, daß du ihr die Sorge abnehmen willst, mich heiraten zu müssen, — Lach doch, mein Mädchen! »Wie könnte ich lachen sagte Kläre traurig. »Ich kann mich bloß verachten. Vcrachte du mich auch!« »Fällt mir ja gar nicht ein, du Närr-chen!« erwiderte er, und Johanna hörte wie er der Schwester Kuß um Kuß gab, Sie hörte auch das leise Weinen Kläres, das von den beschwichtigenden Worten Hans Elbachs unterbrochen wurde. »Du stellst dir das viel zu schrecklich vor!« sagte er. »Wenn sie in den nächsten Tagen kommt — und sie kommt sicher_ spreche ich mich mit ihr aus. Du wirst sehen, es geht ohne jede Katastrophe ab. Sie ist sicher froh, wenn sie wieder ani dem Fandorhof bleiben darf.4. Entgoltlkhe MIttoiluugen Betrifft Verdunkelung. Versuchsweise wird die Straläenbe-Icuchtung im Stadtinnern der Stadt Marburg,' wieder eingeschaltet. Die Verdunkelung in den Häusern muß jedoch nach wie M>r durchgeführt werden. Verstöße gegen die Verdunivclungsvor-schriften, bei Gebäuden und Fahrzeugen, würden die Aufhebung der Verdunke- lun'^'^CTieichti'run;^ nach <=:"c!i ziehen. Mitteilung des Kulturbundes. Alle Kulturbundmitglieder des iii. Be-i^irkes (Meiling), die sich bisher noch nicht zwecks Überfijhrung in den Steiri-i^chcn Heimatbund gemeldet haben, werden aufgefordert, sich unbedingt am Freitag, den 9. Mai 1&11 in der Aufnahme-kanzlei in der Mellingerstraße Nr. 25 Hofgebäude) zu melden. Mitzubringen ist die K'ulturbundlegitimation. Alle übrigen Volksdeutschen in Meiling, die nicht Kultnrbundniitgücder waren, melden sich am Montag, den 11. Mai 1941. Mitzubringen sind Dokumente, aus denen der Nachweis der deutschen Volkszugehörigkeit hervorgeht. 2380 An alle deutschen Studenten der Unter-Steiermark! Alle deutschen Studenten der Untersteiermark, die noch in diesem Semester ihren StuW unschkonzert« iMarika Rökk ♦ Heinz Rühmann ♦ Paul Hör-biger * Hans Brausewetter * Joseph Sicher Weiß-Ferdl * Wilhelm Strienz * Albert Bräu und das Philharmonische Orchester, Berlin. Spielleitung: Eduard v. Borsody. Wochenschau Kulturfüm Haußlsciiiillicilcr Antun Gcmchuck, SlclIvcrLrctcudcr Haui)lsclirifllcitcr Udo Kasper — Druck der j^Marburger Druckerei"