LlliiHrr Tagtlatt. Redaction und Expedition: Bahnhosgassc 9?r. 15. . . PränumerationSPreise: — , . ,, ^.. 3nf ett i 0 n 6»reif e : Sin* Nr. 11; Dlenstaq, 14 Janner 1879. — Morgen: Maurus. 12.Jahrg. Mir der «oft: Ganzjähr. fl. 12. zeigen bis 6 Zeilen 20 Ir. u Gegen das Beamtenthum in Krain. Der Raubschütze läßt das Wildern, die Katze das Mausen und „Slov. Narod" die Hetze gegen das Deutschthum nicht. Der echte Wiener, namentlich die Kinder vom Thury- und Erdbergergrund, können nicht einen einzigen Tag verleben, an dem es für sie keine Hetze gibt, die „Hetz" ist die Würze des Wiener urgemüthlichen Lebens. Auch unser nationaler Moniteur liebt und pflegt die Hetze. Die „Hetz" des Wieners trägt heiteres, gemüthliches, unschädliches, dagegen jene des nationalen Organs gehässiges, nngemüthliches und aufreizendes Gepräge. In einer seiner letzten Nummern zog „Slov. Narod" zum so und so vielten male gegen das ehrenwerthe Beamtenthum in Krain los, er er» 9™ft gegen die dem Richter st ande ungehörige Beamtenschaft die Waffen und behauptet: der Juchter in Krain weigere sich deshalb in flo-vemfcher Sprache zu amtieren, weil er der slovenischen Sprache nicht mächtig ist, weil er seinerzeit in der Schule die slovenische Sprache nicht gepflegt hat. Der Mangel einer slovenischen Universität trete recht fühlbar hervor. _ ..Slov. Narod» tritt als Anwalt der sloveni-schen Bevölkerung auf, er sagt: Der krainische Bauer, der ein Blutgeld an Steuern zahlt, habe ein Recht, zu fordern, daß der krainische Beamte mit ihm in der slovenischen Sprache verkehre. Es ist denn doch allbekannte Thatfache, daß der Gerichtsbeamte in Krain mit der slovenischen Bevölkerung in Krain in der slovenischen Sprache verkehrt und in einer ändern Sprache mit derselben nicht verkehren kann. Während „Slov. Narod" im Eingänge seines muesten Schmäh- und Hetzartikels behauptet: der Dichter m Krain amtiere in der slovenischen Sprache deshalb nicht, weil er dieser Sprache nicht mächtig sei, begibt sich „Ehrennarod" auf das Gebiet der Inkonsequenz, er behauptet in den meitersolgenden Zeilen seines Hetzartikels, daß, wenn die Regierung an die Beamten in Krain die Frage stellen würde: ob sie der slovenischen Sprache mächtig sind, so würde sie die Antwort erhalten: daß nahezu alle Beamte der slovenischen Sprache mächtig sind. Wir sind auf der Stelle angelangt, den geistigen Gesundheitszustand des nationalen Organs als sehr angegriffen und bedenklich krank erklären zu müssen. Auf dem Gebiete der Hetze, auf dem Gebiete der Jnconfequenz kann Größeres wol nicht geleistet werden! Wir könnten über den neuesten, gegen den Richterstand in Krain gerichteten Hetzartikel einfach zur Tagesordnung übergehen, jedoch der Umstand, daß „Narod" ohne legales Mandat als Anwalt des steuerzahlenden krainischen Bauers austritt, gibt uns Anlaß, über die böse Absicht des nationalen Blattes — den krainischen Beamtenstand in denAugen der bäuerlichen slovenischen Bevölkerung zu verunglimpfen — ein lautes Berdammungs-urtheil zu fällen. Die unausgesetzte Hetze des „Slovenski Narod" nimmt in neuerer Zeit einen Charakter an, der den Satzungen Des Strafgesetzes verfällt, der bei der besonnenen, ruhig denkenden Bevölkerung KrainS Abscheu und großes Aergernis erzeugt. § 2. Der Landeschef hat für die Erhaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu sorgen, die Presse und öffentliche Versammlungen beaufsichtigen zu lassen und dem gemeinsamen Mini* sterium über alle wichtigen Vorfallenheiten zu berichten. § 3. Der Landeschef hat für die genaue Durchführung der Gesetze zu sorgen und daS Disciplinarrecht über die Beamten zu üben. § 4. Dem Landeschef steht das Verleihungsrecht von Stellen zu, deren Gehalt nicht mehr als 1200 fl. beträgt. Für die Besetzung der übrigen Stellen hat er Vorschläge an das gemeinsame Ministerium zu machen. Der Landeschef hat das Recht, die Versetzung der ihm unterstehenden Beamten von einem Amte in das andere anzuordnen. § 5. Dem Landeschef steht auch das Recht zu, die für die Entwicklung der Verwaltung ihm nöthig erscheinenden Experten und Vertrauensmänner zu berufen. § 6. Der Landeschef hat aus eigener Initiative die nöthigen Vorschläge über die innere Verwaltung des Landes dem gemeinsamen Mini-sterium zu machen. § 7. Der Landeschef hat feine Berichte an den Präsidenten des gemeinsamen Ministerraths zu richten und hinzuzufügen: „Au die Kommission für die Angelegenheiten Bosniens und der Herzegowina in Ministerium des Aeußern." § 8. Die Angelegenheiten, welche die Beziehungen Bosniens und der Herzegowina zum Auslände — die Monarchie ausgenommen — betreffen, werden durch das Ministerium deS Aeußern besorgt, und der Landeschef hat eventuell in dieser Richtung nur auf Grund von Instructionen vorzugehen. § 9. Der Sitz der „Landesregierung in Bosnien und der Herzegowina" ist in Serajewo. Sie ist innerhalb ihres Wirkungskreises die höchste Instanz im Lande. Zur Organisation der occupierten Provinzen. Das provisorische Organisationsstatut für Bosnien und die Herzegowina enthält folgende Hauptbestimmungeu: § 1. Der an der Spitze der Verwaltung stehende Ehef der Landesregierung ist dem gemeinsamen Ministerium untergeordnet. Jeuilleion. Der Eintag-Baron. Humoreske von Otto Moser. (Fortsetzung.) Baron Habakuk war zerstreuter als jemals. Der Schlaf floh feine erschöpften Glieder, und die ersten Strahlen der Morgensonne beschienen jedesmal den m süßen Gefühlen schwelgenden Tribunalrath zwischen Traum und Wachen. Selbst Essen unv Trinken schmeckte ihm nicht mehr, und anstatt Bescheide abzufassen, kritzelte er mit allerhand verliebten Schnörkeln und Beigaben den Namen »Rosa Riemschneider" auf das Papier. Sogar )tmt Collegen bemerkten, daß mit ihm etwas passten sem mußte, und einer trieb seine Besorgnis so weit, daß er sich durch schlaue Kreuzfragen zu vergewissern suchte, ob in der Familie von Piependeckel Beispiele von Verrücktheit voraekom-men wären. mcht Mnger so fortgehen, rief säst sechswochentlicher Liebespein eines Morgen» sich ermannend der Tribunalrath. Mein Geist unterliegt diesem Zustande und mein Herz macht mich krank. Ohne dieses Engelskind kann ich nicht leben. Sie hat mich so freundlich an-geblickt, mir beim Abschiede warm die Hand gedrückt — ich will's wagen, um ihre Hand zu werben. Riemschneider hat eine zahlreiche Familie und kein erhebliches Vermögen; ich dagegen bin reich, von Adel und Obertribunalrath — wenn Rosa Lust hat, kann sie mit mir diese Ehren und Annehmlichkeiten theilen. Ich nehme auf acht Tage Urlaub und reise zu Riemschneiders. Gesagt, gethan. Görgel, ich verreise auf acht Tage, sagte der Tribunalrath eines Abends beim Auskleiden zu seinem Diener. Auf acht Tage? erwidert betroffen der Diener. Und er konnte auch erstaunt sein über diese Mittheilung, denn seit er in Habakuks Diensten stand, war dieser niemals über viernndzwanzig Stunden vom Hause weggeblieben — und dazu jetzt, bei kaltem Winterwetter! Uebermorgen mit dem Neunuhrzug, fuhr Habakuk fort. Sorge morgen für's Einpacken. Görgel schüttelte den Kopf und schwieg. Er meinte, das sei wieder so eine Grille von seinem Herrn und morgen würde er sich wol eines ändern besonnen haben. Der Baron betrieb die Reife-Anstalten mit allem Eifer, den feine Zerstreutheit und Schwerfälligkeit gestattete, und zu gesetztem Termin machte er sich nach dem Bahnhose auf, begleitet von Görgel, der das Reisegepäck trug. Habakuk unterließ nicht, dem Diener noch dringend gute Bewachung der Wohnung einzuschärfen, dann trug ihn der Dampfzug von dannen, und Görgel kehrte nach Haufe zurück. Also acht Tage bleibt er weg, sagte Görgel, als er wieder in die Wohnung trat. Diese Zeit soll mir nicht verloren gehen. Jetzt endlich ist der Zeitpunkt eingetreten, wo ich meinen langjährigen Wunsch erfüllt sehe, einmal als reicher Baron zu leben. Er zog die Livree aus, warf den Hut auf den Boden und schlüpfte in seines Herrn molligen Schlafrock. Acht Tage! wiederholte er; das soll eine Lust werden. Heute und morgen lebe ich für mich, und hernach lade ich ein paar Bekannte zum Diner ein. Da wollen wir uns aber nicht schlecht lustig machen. Ich dächte, Baron Görgel, jetzt zündest du dir ein Pfeifchen an. § 10, Die Landesregierung zerfällt in drei Abtheilungen: a) für die innere Verwaltung, b) Justiz und c) Finanzen. Die Vertheilung der Agenden erfolgt durch den Landeschef. § 11. Die Abtheilung für die innere Verwaltung hat zu sorgen: für die Erhaltung und Bequartierung der k. k. Truppen; für die Erhaltung der öffentlichen Sicherheit, so weit diese nicht den Militärbehörden zufällt; für die sanitären Maßregeln, Humanitären Anstalten, kommerziellen Verhältnisse, für Maße und Gewichte, für die Communicationen, die Bodenkultur, für die con-sessionellen und Schnlangelegenheiten, für Gemeinde-Angelegenheiten , öffentliche Arbeiten, Colonisa-tivn, Auswanderung, endlich, für die Volkszählung und alle auf die Landesstatistik bezugnehmenden Arbeiten. § 12. Die Justizabtheilung der Landesregierung besorgt die Verwaltung der Gerichte und Strafanstalten, überwacht die Anwendung der Strafgesetze, macht die Begnadigungsvorschläge und vermittelt die Zusammenstellung und Ausgabe der Gesetze und Verordnungen. § 13. Die Finanzabtheilung der Landesregierung hat das ordentliche und außerordentliche Jahresbudget zusammenznstellen und rechtzeitig dem gemeinsamen Ministerium vorzulegen. Das gemeinsame Ministerium wird dann das Budget im Einvernehmen mit den beiderseitigen Ministerpräsidenten prüfen und Sr. Majestät dem Kaiser zur a. H. Genehmigung vorlegen. Die Finanzabtheilung hat weiter die amtliche Geldgebarung und Rechnungslegung, die Verwaltung der Staats güter und Einnahmen, der direkten und indirekten Steuern, der Regierungskassen, des Montan-Post- und Telegrafenwesens zu besorgen. § 14. Zu den Agenden, welche oem gemein samen Ministerium zufallen, gehören die Verwendung der Landeseinkünfte, die oberste Verwaltung, der Kauf, Verkauf oder die Belastung der Staats güter; Bemessung und Art der Eintreibung der Steuern und Zölle; die Ertheiluug von Couces-sionen für Eisenbahn-, Dampfschiff- und andere Transportunternehmungen, für Montan- und Kreditinstitute und Aktiengesellschaften. Zu den Agenden des gemeinsamen Ministeriums gehören weiter alle handelspolitischen Angelegenheiten, das Monopolwesen, die Regelung des Verhältnisses zwischen den Grundherren und Pächtern, die Coloni sation, die Servituten der Staatsgüter, die Verwendung des herrenlosen Bodens, die oberste Beaufsichtigung und Ordnung der Staats-, Kirchen- und Moscheengüter, die Einrichtung des Geldwesens, die Einführung von Maßen und Gewichten. In allen diesen Angelegenheiten wird das gemeinsame Ministerium im Einvernehmen mit den beiderseitigen Regierungen Vorgehen. Das ne»reste Programm der Republik. Die „Agence Havas" bringt die Hauptpunkte eines Programms, welches demnächst der französischen Kammer vorgelegt werden wird. Das Programm wird die Wichtigkeit der Januar-Wahlen konstatieren, welche die Republik zur unbestrittenen, endgiltigen Regierung Frankreichs gemacht haben. Das Programm wird erklären, daß die Regierung fest entschlossen sei, darüber zu wachen, laß die Verwaltung der Republik nicht Feinden, ondern Freunden anvertrant werde, welche der-elben dienen und sie befestigen. Die Regierung wird sich dieses Prinzip auch hinsichtlich der großen Militärkommanden aneignen. Betreffend die Beziehungen zur Kirche wird das Programm erklären, daß die Regierung, ohne sich in religiösen Vexationen zu ergehen, welche die Gewissensfreiheit verletzen würden — woran niemand denkt, — energisch die Rechte des Staates, wie sie aus deu Gesetzen hervorgehen, aufrechterhalten, dieselben gegen alle Eingriffe verteidigen und endlich eine entschiedene Concordats-politik verfolgen werde. Das Programm wird desgleichen die Rechte des Staates in Angelegenheiten des Elementarunterrichtes geltend machen, und schließlich wird das Ministerium, um dem Bedürfnisse nach Beschwichtigung zu genügen, umfassende Maßnahmen der Milde ankündigen. Das Ministerium will eine eingehende Debatte provocieren, nach welcher die Kammer in voller Kenntnis der Sache ihr Votum abgeben wird. Lagesneuigkeiten. — Aus Bosnien. Die Klagen über schlechte Behandlung und ungenügende Verpflegung der heim-gekehrten bosnischen Flüchtlinge sind, wie die „BoSn. Korr." berichtet, gänzlich ungerechtfertigt. Die Regierung zahlt regelmäßige Unterstützungen und vertheilt Lebensmittel. Die mnhamedanischen Grundbesitzer benehmen sich äußerst human und unterstützen die Zurückgekehrten. Viele von ihnen werden am Straßenbau mit 1 bis 11/2 fl. täglichen Lohnes verwendet, doch verweigern dieselben an vielen Punkten die Arbeit, weil die Regierung sie ja ohnedies ernähre. Die Fiuanzdirection bestimmte, daß türkische Gold-, Silber- und Kupfermünzen als Zahlung bei Görgel wählte aus den Rauchapparaten seines Herrn eine türkische Pfeife, füllte sie mit kostbarem Knaster und steckte denselben in Brand. Hierauf stülpte er des Barons Fez auf seinen Schädel und ging gemessenen Schritts vor dem großen Wandspiegel in der Stube auf and ab. ' Nach einer Weile blieb er vor dem Spiegel stehen und musterte in demselben behaglich sein Ebenbild. Görgel! rief er mit lauter Stimme und wendete den Kopf seitwärts, wo sich die Stnbenthür befand. Görgel! Wo zum Teufel bleibt denn der Schlingel und läßt mich die Lunge ans dem Leibe nach ihm halb wegschreien! Ich sage, fauler Bursche, du sollst mir eine Flasche Wein bringen, von dem rothen aus dem Verschlage, welchen ich gewöhnlich nur angesehenen Gästen servieren lasse. Oder weißt du was, bringe gleich ein paar Flaschen, damit das Gelaufe nicht immer ist. Damit verließ Görgel das Zimmer und kehrte bald hernach mit einigen Flaschen des feinsten Rebenblutes und einem Glase zurück. Zwei Flaschen stellte er hinter das Sopha, die dritte mit dem Glase auf das vor diesem stehende Tischchen. Haben der Herr Baron noch etwas zu befehlen? fragte er. Nein, pack' dich zum Teufel! lautete seine eigene Antwort. Doch halt, noch eins, Görgel : Komm' nicht eher wieder ins Zimmer, bis ich dich rufe. Ich habe einen wichtigen Bescheid abzufassen und will nicht gestört sein. Ihr dummes Volk versteht nicht, was Kopfarbeit heißt. — Im Hotel werde ich heute nicht speisen, ich nehme etwas Kaltes. Wir haben ja noch Schinken, Mettwurst, Caviar und anderes im Hause. Dies genügt mir für den Mittag. Görgel setzte sich auf das Sopha, entkorkte die Flasche und füllte das Glas. Schmunzelnd hob er es unter seine erkleckliche Nase und sog gierig den ans selbigem aussteigeuden Duft ein. Dann öffnete er seineil geräumigen Mund, und im langsamen Zuge rollte der Wein in die Kehle hinab. Ein trefflicher Wein, Barönchen, rief er, mit der Zunge schnalzend. Muß ihn nur besser verschließen, damit der Schlingel, der Görgel, nicht zu viel davon wegsäuft. Diesen Kerlen von Bedienten ist es zur Gewohnheit geworden, der Herrschaft Wein zu mausen, und zwar nehmen sie niemals vom geringsten. Prosit Baron! Und wiederilm verschwand ein Glas des gerühmten Rothweins hinter Görgels Halsbinde. (Fortschlmg folgt.) Steuern an allen öffentlichen Kassen, mit Ausnahme der Zollkassen, angenommen werden dürfen. Die Kurse derselben sind amtlich festgesetzt. KaimeS dürfen nicht angenommen werden. — Die Rinderpest ist in einigen Ortschaften des Bezirkes Zara ausgebrocheu. — Jnfnrrection in Mazedonien. Aus Philippopel wird dem „Standard" berichtet, „daß die Gefangennahme zahlreicher österreichischer Unter-thanen unter den Führern der revolutionären Banden in Mazedonien die offiziellen Kreise einigermaßen in Aufregung versetzt hat. Ihre Namen sind : Schnltz, Wälder nnd Seredkivic, letzterer ist ein österreichischer Serbe; ferner ein Russe Namexs Kolmakoff nnd ein in Russisch-Polen geborner naturalisierter Franzose Namens Vujukivie. Drei andere (Oesterreicher) befinden sich ans freiem Fuße. Die russischen Behörden haben diese Leute im Verdacht, Agenten der österreichischen Regierung zu sein, welche die während der Herzegowiner Jnsnrrection gespielte Rolle nunmehr in Mazedonien zu wiederholen beauftragt sind. Die Beharrlichkeit, mit welcher Oesterreich gegen Novibazar vordrängt und dessen wohlbekannte Absichten ans Salonichi bekräftigen diesen Verdacht nnd haben die russischen Behörden veranlaßt, ihre Wachsamkeit an der Grenze momentan zu verschärfen, um zu verhindern, daß die Jnsurrectiou vou dieser Seite her unterstützt werde. Für den Augenblick geschieht dies absichtlich, da ans allem, was man in Sophia vernahm nnd beobachtet, zu schließen ist, daß man sich auf eine Wiederholung der mazedonischen Agitation gegen Anfang des Frühlings vorbereitet." — Mit dem panslavistischen Schwindel geht es nach einer aus Petersburg vorliegenden Korrespondenz stark bergab, fast die gesammte russische Presse gelangt jetzt zu der Ueberzeugung, daß die gänzliche finanzielle Deroute, in die nun Rußland gerathen, einzig und allein der Umstand verursacht habe, daß Rußland sich mehr um fremde Slaven, als um seine eigenen Russen gekümmert habe. Die „Birsch. Gas." sagt: „Die slavische Sache hat uns zum Bankerott gebracht, spucken wir auf diesen slavischen Schwindel nnd kommen wir einmal zur Vernunft!" In diesem Sinne schreibt jetzt auch die Mehrzahl der übrigen größeren russischen Blätter. — Das „Maulk orb"-Gesetz möchte seine Wirksamkeit auch über Oesterreich ansdehnen. Wie das Berliner „Montagsblatt" aus Wien erfährt, hat der deutsche Botschafter Prinz Renß beim Grafen Andrassy über die Sprache der Wiener Blätter, betreffend das neueste Strafgesetz gegen Reichstagsabgeordnete, Beschwerde erhoben. — Der schwindsüchtige Peterspfen-ni g. Die Klagen im Vatican über den aus katholischen Kreisen derzeit nur spärlich fließenden Peterspfennig finden in der „Unitä Cattolica" kanten Ausdruck. Während in früheren Jahren der Peterspfennig jährlich 150,000 bis 160,000 Lire eintrug, konnte man dem „Märtyrer im Vatican" im Jahre 1878 nur 73,000 Lire zu Füßen lege». Wo sind die guten alten Zeiten? In der Zeit vom Jahre 1860 bis 1878 trug der PeterSpfennig fünf Millionen Lire ein! Auch der Peterspfennig erlebte seinen Krach! Die dem heiligen Stuhle treu-ergebenen Katholiken brauchen die Sparpfennige derzeit zu eigenen Zwecke», zur Linderung des thal-sächlichen Nothstandes im eigenen Lande. Lokal-undProvinzial-Dkgelegenheile«. — (Zur Wohlthätigkeitslotterie.) Der Kaiser hat für die zum Besten des Siechen-und Mädchen-Waisenhauses in Laibach zu veranstaltende Effektenlotterie zwei Gewinstgegenständ« — ein großes Porzellan-Taselservice und eine große Base mit Bronceständern — gespendet und die Abnahme von Losen für den Betrag von 100 fl. auf Rechnung seiner Privatkasse bewilligt. — (Marktnachricht.) Der erste diesjährige Jahrmarkt in Laibach beginnt am 27. d. M. — (Feuerweh rkränzchen.) Unsere freiwillige Feuerwehr hat die Abhaltung eines Kränzchens auch im heurigen Fasching beschlossen und einen Sonderausschuß mit dessen Veranstaltung betraut. Derselbe hat mit den Vorarbeiten bereits begonnen und beschlossen, das Kränzchen am 8. oder 9. Februar auf der alten Schießstätte abzuhalten. Die Einladungen werden kommende Woche versendet und die Eintrittskarten gegen Vorweisung der Einladung an noch näher zu bestimmenden Orten ausgegeben. Der Reinertrag ist Vereinszwecken gewidmet, nnd hofft man aus diesem Grunde auf recht rege Betheiligung an dem Kränzchen. — (Für Pferdezuchten) Am 25. d. um 10 Uhr vormittags findet im landwirthschaftlichen Versuchshofe in der Polanavorstadt die kommissio-nelle Köhrnng jener Privathengste aus den politischen Bezirken Stadt nnd Umgebung Laibach statt, die von ihren Besitzern zum Beschälen verwendet werden wollen. — (Im hiesigen Zivilspitale) wurden im Verlause des Vorjahres 1878 3785 Personen verpflegt; hievon starben 359. — (Der Stand der Findlinge), welche in der Versorgung des Landes Krain sich befinden, beträgt 153 Köpfe. — (B nrgermeisterwahl.) In Gurkfeld wurde der bisherige Bürgermeister Herr Wilhelm Pfeifer wiedergewählt. — (Eine Hebamme) wird für den Rayon der Ortsgemeinde Lengenfeld, Bezirk Radmannsdorf, ausgenommen. — (Benesizvorstellnng.) Morgen gelangt zum Vortheile unserer ersten Schauspielerin Fräulein Wilhelmi ein auf hoher Stufe stehendes Bühnenwerk, nämlich Shakespeare's „Sommernachtstraum" mit der Meudelssohn'schen Mnsik, zur Aufführung. Die Verdienste der genannten fleißigen, jederzeit mit Verständnis und Eleganz anftretenden Schauspielerin und das genannte Bühnenwerk sind eines zahlreichen Theaterbesuches würdig. — (Landschaftliches Theater.) Fränl. S o l v e y bewährte sich bei der gestrigen Aufführung des Bauernfeld'schen Lustspieles „Das Tagebuch" als reich talentierte, Geist und Herz besitzende Schauspielerin; die Darstellung der „Lucie" muß als eine excelleute bezeichnet werden. Der Lohn für die gute That blieb nicht ans, das Haus spendete lauten Applaus und die Auszeichnung beifälliger Hervorrufe. Wacker zur Seite stand der genannten Trägerin der Hauptrolle Herr Direktor Ludwig als „Hauptmann Wiese"; in der letzten Szene gerieth unser gewöhnlich auf ruhiger und phlegmatischer Bahn sich bewegende Bühneumarschall in Feuer und Flammen. Herr Waldburger (Lieutenant Born) blieb bei einigen Stellen wieder unverständlich. Herr Ehrlich (Dr. Raschler) und Fräulein Langhof (Frau Raschler) accompag-nierten recht gut. — Für Freunde des Gesanges, namentlich für Verehrer der Schubert'fchen Muse, gestaltete sich der gestrige Theaterabend zu einem Festabende. Wohlthnend wirkte die auf Grund Schnbert'scher Lieder von Franz v. Suppe gearbeitete Operette „Franz Schubert". Durch die freundliche Mitwirkung des Herrn M a s s a (Niklas) wurde cs der Direction ermöglicht, uns dieses sympathisch klingende Liederspiel vorznsühren. Fränl. Massa (Maria) und Herr Massa leisteten Vorzügliches, erstere auf dem Felde der Coloratur, letztgenannter durch sicheren Anschlag der hochgelegenen Töne. Hervorragend spielte Herr ©eins die Partie des Geigers „Gruber". Die Herren: Direktor Lnd-101.9 ’ ® 0 c e t. Jahn und Bau m traten in Wort und Gesang lobenswerth ein Herrn Arenberg gelang es nicht, der Gesangspartie des gefeierten Liekercompositeurs „Franz Schubert" in allem und ,edem gerecht zu werden; die Partie des „Kon-d'chters Schubert" überragt die Grenzen des Stimmenumfanges Ahrenbergs Die immerhin gerundet ausgefallene Anffuhrung dieser Operette war eines lebhaftere»! Beifalles Werth. — (Jahresbericht.) Der akademische Leseverein an der Universität und technischen Hochschule in Graz übergab soeben seinen Bericht für das Jahr 1878 der Öffentlichkeit. Dieser Verein steht auf internationalen Grundlagen, hält sich von Partei-bestrebnngen ferne, wissenschaftliche Ausbildung nnd ungebundene Geselligkeit sind die Devisen seines Banners, zählt 14 Ehren-, 284 ordentliche, 24 außerordentliche nnd 4 beitragende, zusammen 326 Mitglieder, hält 428 Zeitschriften und besitzt eine aus 6507 Bände» und 62 Karten bestehende Bibliothek. Im abgelaufeneu Jahre fanden 1 Generalversammlung, 15 Ausschuß- und 8 Sectionssitznn-gen und 10 Abendnnterhaltungen statt. Der leitende Vereinsansschuß zählt 14 Mitglieder. Die Vereinskasse verrechnet«: an Einnahmen 3059 fl. 70 kr. (Monats- und Jahresbeiträge 1408 fl., Spenden 600 fl.) und an Ausgaben 3002 fl. 86 kr. (für Zeitungen 1215 fl, Lokalitätenzins 752 fl. 50 kr.) nnd verwahrt ein Stammkapital von 2600 fl. — (Aus den Nachbar Provinzen.) „Nur. Nov." melden die bevorstehende Ankunft eines Herrn Satter, Beamten der österreichisch-ungarischen Bank, in Agram, um im Vereine mit der dortigen Handelskammer die Vorarbeiten zur Eröffnung einer Filiale in Agram in Angriff zu nehmen. — Das Erdbeben, welches auch in Eisenkappel, Eberndors, Bleiburg, Völkermarkt, Lippizbach, Brückl, St. An-drä, Schwarzenbach und noch in anderen Ortschaften am 11. d. in Kärnten wahrgenommen wurde, trat hier und dort, namentlich in Eisenkappel, so heftig auf, daß die meisten Gebäude Sprünge erlitten. — Dv „A. A. Ztg." wird mit Bezug auf die bevorstehenden Stadtrathswahlen in Triest geschrieben, daß der Triester Kaufmanns- und Gewerbestand eine decidierte Scheu vor der politischen Areua hat, und zwar schon aus Rücksichten für seine geschäftlichen Interessen. Das Feld der Agitation ist größtentheils einem Theile der Bevölkerung preis-gegeben, welcher darauf angewiesen ist, im Trüben zu fischen und au der Gemeindekrippe Gelegenheit zu finden, für sein persönliches Wohlergehen Sorge zu tragen. Die Partei, welche seit beinahe zwei Decennien am Ruder gewesen ist, hat diese Zeit nnd die günstigen Umstände in vollstem Maße auszubeuten gewußt, um sich einen zahlreichen Anhang zu verschaffen und diesen von der Behauptung ihrer eigenen Stellung abhängig zu machen. Der Deckmantel der Nationalität birgt die selbstsüchtigsten Motive und wird von diesen weidlich ausgebeutet, um die errungene Position zu behaupten. — (Erhöhung der Telegrafen-ge büren.) Noch ein NeujahrSgescheuk steht uns bevor, die Handelsministerien eis und traus pflegen derzeit Verhandlungen, die dahin zielen, eine neue Taxe einzuführen, wonach in Zukunft für jedes Telegramm, ohne Unterschied der Anzahl der Worte, eine Grundtaxe von 24 kr. und außerdem für jedes Wort 2 kr. bezahlt werden sollen. Der Tarif stellt sich demnach folgendermaßen: Man bezahlt für 5 Worte 34 kr., für 10 Worte 44 kr., für 13 Worte 50 kr., für 18 Worte 60 kr., für 20 Worte 64 kr., für 50 Worte 1 fl. 24 kr., für 100 Worte blos 2 fl. 24 kr. u. s. w. Bei sehr großen Depeschen stellt sich demnach die Taxe etwas billiger, bei den kleineren Telegrammen aber höher. Dieser neue Tarif soll in nicht langer Zeit — cs sind noch einige Formalitäten zn erledigen — eingeführt werden. — (Wiener illustrierte Gartenzei -tuiig.) Vom Januar 1879 haben sich der seit 11 Jahren erscheinende „Gartenfreund" und die seit 1876 bestehende .Wiener Obst- und Garten-zeituug" unter dem Titel „Wiener illustrierte Garten-zeituug",Organ der k. k. Gartenbangesellschaft in Wien, vereinigt. Die Redaction der neuen Zeitung, die nach der Fusionierung die grüßte Leserzahl unter allen Gartenzeitungen haben dürfte und auch durch die Vereinigung der Mitarbeiter beider Zeitungen gewonnen hat, ruht in den bewährten Händen der Herren A. C. Rofenthal, k. f. Hofknnstgärtner, und Joses Bermann, Sekretär der k. k. Gartenbaugesell- schaft. Der Verlag der neuen Zeitung bleibt bei der k. k. Hofbuchhandlung Faesy & Frick, die mit ihr. dem „Oesterreichischen landwirthschaftlichen Wochenblatte" und dem „Centralblatt für das gestimmte Forstwesen" für alle Zweige der Boden-knltnr Fachzeitungen geschaffen, die sich nicht nur in Oesterreich-Ungarn überall eingebürgert haben, sondern auch im Auslaude eine große Anzahl von Freunden und Lesern besitzen. Jährlich erscheinen 12 Hefte. Preis: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl. Abonnements besorgt die hiesige Buchhandlung v. Kleinmayr & Bamberg. — (Nene Fachzeitschriften.) Von der Monatsschrift „Der öfter r.-im gar. Müller" ist uns das erste Heft zugegangen. Die Druckschrift, 2 Bogen — 16 Folioseiteu stark, auf schönem weißen Papier, in geschmackvollen Typen und klarem Druck, macht einen sehr gefälligen Eindruck. Der Inhalt besteht ans Fachartikeln über das Mühlwesen uud verwandte Geschäftszweige, sowie reich mit entsprechenden Holzschnitten ausgestattete Geschäfts-empfehlungen der ersten Mühlenbau-Anstalten und Fabriken von Mühlenspezialitäten Oesterreich-Ungarns. Der Andrang von Stoff jeder Art ist so mächtig gewesen, daß der Herausgeber bereits in dieser Nummer ankündigt, daß das 2. Heft 3 Bogen stark fein wird. Der billige Preis von 3 fl. pro Jahr wird diesem Fachorgane gewiß zahlreiche Abonnenten aus Müllerkreiseu zuführen. — Unter einem ist uns die erste Nummer des IV. Jahrganges der Wochenschrift: „Wiener Bücker- nnd Eonditorzeitung" zugegangen, welche einen gleich günstigen Eindruck macht. Preis pro Jahr 6 fl. Abonnements auf beide Fachblätter besorgt die hiesige Buchhandlung v. Kleinmayr und Bamberg. Aus dem Berichte der Handels- und Gewerbekammer für Krain pro 1875. (Fortsetzung.) In den 10 Roßhaar -Siebböden- und K r o 1 l h a a r - Fabriken zu Feichtiug, Krainburg. Strasische fanden 1059 Arbeiter Beschäftigung, uud erzeugten dieselben 52,080 Kilogramm Siebböden. 81,920 Kilogramm Krollhaar. — In der B a u m -w o 11 - S p i n n e r e i zu Laibach erzeugten 147 Arbeiter aus 336,000 Kilogr. Baumwolle 280,000 Eilogt, diverse Webereigarne. — In der Baum-woll-Weberei zn Laibach verarbeiteten 20' Arbeiter 280,000 Kilogramm Schuß- und Kettengarne uud erzeugten 40,000 Stück Damaslics und Molinos.— Bei der Watta-Erzeugung in Birn-dors erzeugten 7 Arbeiter 15,000 Dutzend geleimte Watta- und Deckenwolle. — In der Laibacher Wäschefabrik erzeugten 53 Arbeiter aus 40t> Stück Stoffen 30,000 Stück Hemden, Hofen und Einsatzstücke. — In den 16 Lederfabriken zn Laibach, Neumarktl und'Oberlaibach verarbeiteten 107 Arbeiter 97,300 Stück Felle und erzxngte» 9300 Stück Sohlenleder, 8000 Kalbfelle und 80,001 > lohgare Schaffelle verschiedener Sorten. — In den 53 Schuwaren-Werkstätten zu Brezje, Fei-striz, Kreuz, Neumarktl, Oberduplach, Pristava, Retne, Sadraga und Sebenje, Bezirk Ncmnarktl, erzeugten 480 Arbeiter 896,000 Paar Herren- und Damenschuhe. — Die Holzschleifereien in Virje und Zwischenwässern beschäftigte» 40 Arbeiter und erzeugten 1.500,000 Kilogr. nassen Holzstoff und 200,000 trockene Holzdeckel. In den 5 Papierfabriken zn Niwiz, Görtschach und Josessthal-Salloch-Kaltenbrunn fau den 674 Arbeiter' Beschäftigung, nnd erzeugten letz tere 2.331,160 Kilogr. Papier in allen Qualitäten. — In der Pappendeckel-Fabrik zu Görtschach erzeugten 19 Arbeiter 60,000 Kilogr. Pappen- und Packdeckel. — In den Strohhutfabriken zu Laibach, Domschale, Mannsburg, Mitterjarsche, Stob und Stein erzeugten 290 Arbeiter 367,000 Stück Strohüte. — Dampfsägen bestanden 10 (Laibach 3, Gottschee 4, Reifniz I, Laas 1 und Loitsch 1) und SBafffevsägen 597 (Adelsberg 17, Feistriz 45, Senosetsch 7, Wippach 15, Gottschee 13, Groß-laschiz 31, Reifniz 34, Gurkfeld 2, Landstraß 2, Nassenfuß 8, Ratschach 7, Bischoflack 31, Krainburg 25, Neumarktl 22, Laibach - Umgebung 30, Oberlaibach 32, Littai 14, Sittich 3, Jdria 17, Laas 47, Loitsch 49, Kronau 13, Radmannsdorf 29, Rudolfswerth 33, Teisenberg 11, Treffen 6, Egg 17, Stein 25, Möttling 6, Tschernembl G). Diese 607 Sägen verarbeiteten 451,000 Baumklütze, und erzeugt wurden 2.467,000 Stück Bretter. 365,000 Pfosten, 1.063,000 Latten, 900,000 Schwarten, 1.328,600 Tavoletti und 120,000 Quadratmeter Fourniere. In den 28 Möbelwerkstätten zu Brod, Draule, Medno, Ober- und Unterschischka, Stane-schiz, St. Veit und Vizmarje erzeugten 200 Arbeiter 5000 Stück verschiedene Möbel. — In den zehn Parquetten -Werkstätten zu Laibach, Petrouberd, Bischoflack, Oberlaibach, Verd, Soteska und Seebach verarbeiteten 230 Arbeiter 7000 Kubikmeter Holz und erzeugten 45,300 Quadratmeter Parquetten und 29,000 Quadratmeter Fourniere. — In der Holzdraht - Werkstätte zu Suchen erzeugten 4 Arbeiter 416 Ballen Holzdraht ä 250,000 Stück rohe Zündhölzchen. — In der Holz stiften- Werkstätte zu Schischka erzeugten 10 Arbeiter 28,000 Kilogramm Holzstiste. (Schluß folgt.) Witterung. Laibach, 14. Jänncr. Morgens Nebel, dann heiter, sonnig, schwacher Ost. Temperatur: morgens 7 Uhr — 7'2", nachmittags 2 Ubr + 17° 6. (1878 — 6 0"; 1877 + 4 8" C.) Baromeler im Fallen, 741 38 mm. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur — 0 8", um 18" über dem Normale. Angekommene Fremde am 13. Jänner. Hotel Stadt Wien. Hiinonda, Kaufmann, Triest. — Bu-terac, Rudolsswerth. — Bondi und Hartmann, Kaufl., und Sturm, Fabrikant, Wien. < Hotel Elefant Kokalj, k. k. Beamter, Graz. — Sluaa, Private, Gottschee. — Rigele, k. k. Oberlieutenant, Laibach. — Kotarba, Schlosserwarenhändler, Kroazien. Mohren. Jenkv, Jerasa, Bertiö, Ma^ek, Miklauz und Furlan, Krainburg, — Simm, Wolfersberg. — Klein, Kissing. — Srim Maria, Pfeiffer Aloisia, Blumenthaler, KaliZnik Hermine, Goldmayer und OcheriiS, Neumarktl. Verstorbene. Den 13. Jänner. August Swetel, Hausbesitzer und Bäckermeister, 37 I, Froschgasse Nr. 2, Auszehrung. — Karl Hiti, Zwangsarbcitshaus Oberausseherskind, 2 Mon. 17 Tage, Polaiiastraße Nr. 55, Keuchhusten. — Franz Brecelnik, Postconducteurskind, 2 Jahre, Burgstallgasse Nr. 13, Bronchitis. Gedenktafel über die am 17. Jänner 1 879 stattfindenden Licitarionen. 3. Feilb., Ziegler'sche Real., Rudolsswerth, KG. Ru-dvlsswerth. — 3. Feilb., Doleuz'sche Real., Oberperau, BG. Stein. — 3. Feilb., Laurii'sche Real., Terboje, BG. Kiainburg. — 3. Feilb., Zgur'sche Real., Podraga, BG. Wippach. — 3. Feilb., HabiiTsche Real , Golischberg, BG. Littai. - 3. Feilb., BukSiniS'sche Real., Bozakovo, BG. Möttling. - 3. Feilb., Tejak'sche Real.. Rosalniz, BG. Möttling. — Reass. 2. Feilb., Lepttnik'sche Real., Tscherna, BG. Stein. — 2. Feilb, Gerzel'sche Real., Belsko, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Zaverl'sche Real., Kamnje, BG. Nassenfuß. — 2. Feilb., Lezovc'sche Real., Potent, BG. Krainburg. — 1. Feilb., TomaM'sches Heiratsgut Sanabor, BG. Wippach. — Reass. 1. Feilb., Sterle'sche Real., Sma-rata, BG. Laas. — 1. Feilb., Bilar'sche Real., Pudob, BG. Laas. — 1. Feilb., Belohar'sche Real., Lahoviöe, BG. Stein. — 1. Feilb., Knaus'sche Real., Ramie, BG. Laas. Marktbericht »on L. Jacobins & Söhne, Berlin-Hamburg. Homburg, 11. Jänner 1879. Im Getreide-Esfectivgeschäfte trat in vergangener Woche ein stärkeres Angebot für Weizen hervor, und mußten geringe Qualitäten am Preise einbüße», während feinste Sorten ihren Preis behaupteten, die Umsätze waren nicht bedeutend. Für Roggen ist die Tendenz matt und wurde nur das Notwendigste für den Consum gekauft. Für feine Gerste ist unser Markt fest und ist gute Ware gesucht, geringe Qualität bleibt vernachlässigt. Hafer flau. Mais ist nur knapp zugeführt. Weiße Bohnen billiger angeboten, Pferdebohnen zu unveränderten Preisen placierbar. Wicken schwache Zufuhr. Einfuhr: Weizen 3676 Sack, Roggen 767 S., Gerste 8000 S, Hafer 3311 S, Bohnen 2594 S. Eier-Zusuhr: Berlin: 373 Fässer 127 Kisten, Hamburg: 64 Fässer 1574 Kiste». Weizen: Ruhig, schlesischer Mrk. 170 bis 190, österreichischer, polnischer Mrk. 170 bis 192, Mecklenburger Mrk. 187 bis 192, alter Mkolajeff Mrk. 160 bis 175. Roggen-Ruhig, russischer Mrk. 120 bis 126, Mecklenburger Mrk. 134 bis 146. Gerste: Still, neue ungarische Mrk. 145 bis 180, schlesische, österreichische, böhmische und mährische Mrk. 185 bis 200, feine Mrk. 205 bis 240. Hafer: Still, russischer Mrk. 110 bis 135, schlesischer und böhmischer Mrk. 135 bis 150, Mecklenburger Pirk. 126 bis 140. Bohnen: Flau, mittel Mrk. 150 bis 155, kleine Mrk. 150 bis 155, kleine weiße Mrk 170 bis 200, große weiße Mrk. 230 bis 280. Erbsen: Still, Futtererbsen Mrk. 142 bis 150, Kocherbsen Mrk. 210 bis 230. Mais: Fest, rumänischer und Cinquantin Mrk. 127 bis 132. Kleesaat: Weiß, ruhig, gering Mrk. 40 bis 50, mittet Mrk. 50 bis 60, fein Mrk. 50 bis 75; dto. roth, still, neu Mrk. 45 bis 50 per 50 Kilo Brutto incl. Sack. A l f i f e: Ruhig, Mrk. 50 bis 75 nach Qualität per 50 Kilo Brutto incl. Sack. Tiinothcc: Ruhig, Mrk. 23 per 50 Kilo Brutto incl. Sack. Spiritus: Rectif. Kartoffelfpiritus pr. 100 Liter Mrk. 46 bis 50; rectif. Rübenspiritus ä 100 Perr. Mrk. 46 bis 47. Pflaumen: Türkische Mrk. 18 bis 22 per 50 Kilo, andere Sorten Mrk. 11 bis 20 je nach Qualität. Kümmel: Ruhig, Mrk. 22 bis 26 per 50 Kilo, deutscher Mrk. 36 bis 39. Mutterkorn: Mrk. 65 bis 75 per 50 Kilo. Kanthariden (spanische Fliegen): Mrk. 410,bis 415 pr. 50 Kilo. Wiener Börse vom 13. Jänurr. Geld Theater. eute (ungerader Tag): Eine Ohrfeige um jeden Preis. Lustspiel in 1 Act von Dumanoir. Hierauf: Franz Schubert. Operette in 1 Act von Hans Max. Musik mit Benützung Schubert'scher Motive von Franz von Suppe. Aftflcmciiie Staats- fctintiL Papierrente 6190 Silberrente............' «3 25 Noldrenre..............| 73 90 SlaatSlose. 1839. . .>317*- * 1854. . .‘109 - * 1860. . .'116- 1860(6tel) „ 1864. . . Srendtnlfoftungs-Obligationen. «Salizien.............. Siebenbürgen . . . Temeser Banat ... Ungarn ................ Ander« öfte«tki«i»e Aoftfctn. Donau-Regul.-Lose . llng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aelitn v. üanfctn. Kreditanstalt f.H.u.G. SScompte-Ges., n.ö. . Nationalbank.......... Adieu 9. ftraasport-ünternehnuinucn. Mföld-Babn.......... Donau * Dampfschiff -lLlisabeth-Westbabn . KerdlnandS-Nordd. . ^ranz.Zoseph-Bayn . Galiz. Karl-Ludwigd. Lemberg * «Lzernowiy -Llovd-Oeiellschaft . . SO 223 -790 - 11775 514 159-75 Ware 61 95 63 35 74 320 — lv9-50 116 25 126-75 142 25 86— 75 — 76 25 80-50 104-80 80 25 90 80 223 25 791 118 — 516 -160 25 2090 i 2092 129 50 130 — 229'— 229 25 124 — 124 50 602 — 603 Nordwestbabn .... RudolsS-Babn ... SlaatSbahn .... Südbahn............... Ung. Nordoftbahn . . |)fandBriff<. Bodenkreditanstalt in Gold............. in österr. Währ. . Nationalbank.......... Ungar. Bodenkredit- . Priori1üt»-Ab!ig. Elisabethbahn, l. >5m. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Joseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb.i.E. Oeft. Nordwest°«ahn Liebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. <£m. Südbahn 3 Per z. * 6 * • jjrivatlof«. Kreditlose.......... RudolsSstistung. . . Devisen. London ............ Oekäsorten. Dukaten........... 20 Franc» .... 100 d. Reichsmark Silber............ Geld 112 25 118 -249 75 67 — 116-50 112 50 96 25 99 20 94 54 92— 103 75 85 10 100 — 85 10 63 75 160 50 110 — 97— 161 25 15 50 116 80 Ware 112 5t 118 60 25C* — •7 "25 116 75 112 75 96 75 99-49 95 — 92 50 104 26 85 30 100 50 85 50 64 — »66 75 116 26 97*25 161 75 16 — 116 90 5 52 5 63 9 34», 9 35 57 70 57-76 10) —>100 — Telegrafischer Kursbericht am 14. Jänner. Papier-Rente 61 95. — Silber-Rente 63 35. — Gold-Rente 74 20. — 1860er Staats-Anlehen 116—. — Bank-actien 790. — Kreditactien 222 40. — London 116 55. — Silber 100.—. — K. k. Münzdnkaten 5-53. — 20-Francs-Stücke 9 34. — 100 Reichsmark 57 65. Das beste eKaiferliier im Gaflhmisc „Mir Tinür!" Täglich frische (36) 3-1 Wiener-Ueustädter Krenwürstel. Eine reiche und geschmackvolle Auswahl der modernsten Sülltilumrn zu den billigsten Preisen empfiehlt das Weißwarengeschäst der Domplatz Nr. 22. (33) 3-2 w Clrrlif rri-Uf rhauf. 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