PrSimmerations Prrije. S li r Laibach: Ganzjilhni, . Halbjiihrig . Vierieljiihrig Monatlich 8 fl 40 tr. 4 .. 20 2 „ 10 „ - „ 70 „ Laibachtr #tbartieu: Viatntofgaffr VZr. 13'j. SDi i t ter Post: ®anjiat)VM . Halbjilhrig . SSirrtrljflbng 11 fl. Ir. 5 „ 50 2 .. 7.") „ FUr Zustkllttiig ins Hans vier-teljildrig 26 Jr., monall. ti tr. CiiRflnc Dlummcrii ti tv. Engblntt Anonyme Millheilungen irerfen nichi bcvti(t|icbtigt; Manuscripre nicht zullickgesendei. Erpedttion- A- ^ulcrateit-vureau: iLongikhplllk Nr 81 ihud)-haudlunff"v»i, Ig„. tlrins mnttr & ftrb. Vombrrg.) Znsertiousprrisr: Riii Die miivnltigr Ikfitjtilt a 4 fr, b:i trurimalii tr Ein-fdiniiiiiig a 7 fr., bmgtahgtr a 10 fr. 3‘.iftrliciii«flemprl jebri-mal 30 fr. B,i q,Sherri! Sr.iftQltn unb Sfterrr Etnichallnna enlfvre-rfjnih r Ral a I. Nr. 2. Freitag, 3. Ianner 1873. — Morgen: Titus. 6. Jahrgang. Iahresnickschau. (Wltllh.) Wahrend Preutzen den Kamps gegen die Ultra montanen leitete, vcrgatz cS auch im abgclaufeneni Jahre keinen Augcnblick, seine Stellung in Deutschland zu befestigen. Wer den Ereignissen aufmerk-sam gefvlgt ist, wird nicht leugnen, batz die An-schauungen des deulschen Bolkes nicht minder roie die seiner zvrsten immer mehr in den Reichs-gedanken hineimvachscn, datz der Sondergeist uberall im Absterben begriffen ist. Zur Einheit deS beut-schen Heeres, zur Gemeinsamkeit der Handels-, Ver-kchrs- utib Strafgesetzbestimmungen soll binnen nicht ferncr Zeit tin gemeinsames deutscheS Civilrecht trcten. Die Borarbeiten zur Errichtuug eines Reichs-gerichtshofes find gcthan -in einer stattlichen Reihe denkwiirdiger Gesetze, roelche.das deutsche unb preu-lische Parlament geschassen, Hal der Gedankc der vollstandigen StaatSeinheit seinen Ausdruck gefun-den. Wie ernst Preutzen seine Anfgabe nimmt, roie innig seine Staatsmanner von der Ueberzengung durchdrungen find, datz Preutzen nur daun seine politische Fuhrerrolle in Deutschland behaupteu tann, wenn es auch an der Spitze des Fortschrittes mar-schiert, zcigt der hartnackige unb erbitterte Kamps, den eS mil bent Herrenhause siihrte, um der neuen Kreisorbnung Gesetzeskrast zu erriugen. Ein Preutzen, welches seinen Schlachtenruhm gegen die Freiheit in Dentschlanb ausznniitzen suchte, welches roie nach ben Befreiungskriegcn ein Hort der Reaction wiirde, hatte feine Aussicht aus ben unbestritteneii Besitz seiner Fiihrerschaft, ebensoroenig, als wemi cs die neugewonnene Macht aus weitere AuSdehnung seiner Grenzen ober zur Einmischung in die Angelegen-hgten fremder Staaten miebrauchte. 4tur weil die lsffWinduiig des deutschen Reiches bent Weltfrieben cine Biirgschaft unb baburch btm Sinne stir gcsctz-lichcit Fortschritt eine festc Grunblage gkschaffen, konnte Oesterreich ausrichtig in bie ihm von Berlin gevotene Frenndeshanb einschlaflcn unb roar cs ihm moglich, bit (Srinncningen an bae Iahr i860 ein siir allemal zu loschcu. Wie ausrichtig unb fest dies Frcuudschastsbundnis, beweiSt die Thatsache, datz die jiingsten Enthullungen-^rammontS nicht im stande sinb, dasselbe auch nur einen Augenblick zu triiben. Ia das Organ Bismarcks trflart ununv wunden, eS set Deutschland hochst gleichgiltig, was Oesterreich 1870 gethon, Beust als osterreichischer Minister sei vollkommen berechtigt gewesen, gegen Deutschland auszutreten, wenn ihn hiebei ein mah-gebendes i> st e r rei ch i s ch es J n t e r e s s e leitete. Wahrcnd so Deutschlands Staatsmanner bc-strebt sinb, ben Btsitz des Errungenen nach innen wie nach autzen zu befestigen, bie Rechte des Staates gegen die romischc Hierarchie zu schutzen, die Einheit unb Wehtkrast bes Reiches zu heben, sitzt bas deutsche Bolk uuverdrossen an der geistigen unb inatcricUcn Arbeit, sinb seine ©elehrten unb Denker unabtassig thatig, bie Macht bes Aberglaubens zu brechen, der Wissenschast immer neue Gebiete zu erobern, die als richtig erfannten Anschauungen, unbcfiiminert ulit oevrottctc Traditionen, zur Geltung zu bringen. Welch ciit ganz anderes Bild offentlichen LebenS bietet uns Frankreich? Dort belastet man bie erschlassten Geister mit ben Fesseln des Aberglau« bens unb klericaler Berdummmig. Weit entsernt, bafelbst eine Wendung zum Bessern vcrzeichnen zu konnen, miissen wir in bie Chronik bes abgelausenen Jahres nur Riiischritte eintragen. Die schrecklichen Niederlagen haben nicht hingereicht, die roiiflen Lei-deiifchaften seiner lnanmgsaltigen einanber baS Gleichgewichi haltenben, alle sortschrittliche Thatigkeit lahmenden Parteien zu matzigtn oder seine Regie-rung mit gesundeu Prinzipien zu trfullcn. Zwar hat sich Herr Thiers redlich bemiiht, bie entfallen-den Quoteu der Kriegsschulb an Deutschland abzu-zahlen, aber er hat die Prinzipien von 1789 schon laiigst cerleugnet unb die Reaction zum notionaten Programme erhoben. Zwar wurde die allgemeine Wehrpflicht beschlosscn, aber die allgemeine Schul-pflicht finbet ihre erbittersten Gegner getabe in der franzosischen Nationalversammlmig. Jnbes hantitrt ber Prasibent mil bet Balancierstange zwischen ben Parteien, hangt seinen blutigen Rachegclustcn gegen bie Communards nach, halt gelegentlich Revue ab, macht toftfpiefige ExperimeMe mit neuen Geschiitzen, spielt mit den Revanchegelusten ber Nation, stanlert mitunter gegen Jtalie.i unb rcgiert fort unb fort mit einer Bvlksvertretung, beren Mehrheit sich mit belli Willen ber Ration in entschiebcnem Wiberspruche befinbet. Datz aus solche Weise an eine Wieder-geburt nicht zu benten, bah ber IesuitismuS immer mehr in alle Sebensgebiete einbringt, dah die zuneh-menbe grbitterung ber Massen gegen das oligar-chische Regiment enblich zur Revolution, zur Anarchic Aeuilleton. Das Ordenskreuz einer arntcii Franzis-kanerin. iFortsetzung.) Zwei Tage baraus tarn sie abenbs zu Pirma-senz im Kloster an. „Nachdem mein Aussehen", erzahlt sie, „von alien Seiten hinlanglich gcinuftevt worden, sagte die ehrwiirdigc Mutter Agatha : „Die fonnen wir nicht umbringen." Mit diefen Halb mtjstifchen Worten molite ubrigens Mutter Agatha nur andeuten, datz enblich roieder ein unverroustlicher Karrengaul gcfunden sei, beiu man a tie harte Arbeit auslabcn tonne." Die Enttauschung lietz nicht lauge aus sich roarten. „Jch faud im Kloster", sagt Elisabeth, ..nicht nur nicht, was ich suchte, ich sand gerade das, was ich iii der Welt hatte fliehen wollen: Aerger-nisse aller Art unb bie ticsste Unsittlichkeit." So kam z. B. eines Tages ber oberwahnte, jetzt ver-ftorbene Dr. Nardini, damals Stadtpfarrer, der „Griinbrr", in das Kloster. Zuerst hielt er eine ..Anklagestunde", ein taglich geiibtes, der Laienwelt wohl wenig bekanntes Heiligungsmittel, welches fol- gendermatzen beschrieben wird: „Bei solchen Anklagen sitzt die Oberin mitten im Zimmer, ringsherum im Halbtreiie die Schwesiern. Nachdem alles Platz ge« nmntnen, steht eine ber Schwesiern nach ber anderen vom Stuhle aus, fniet Dot die Oberin hin, kiiht den Boden unb spricht dann: „Ehrwurdige Mutter, ich flage tnich vor Jhnen unb alien mcinen Mit« schweslern solgenber Fehler an unb bitte beiniithig um cine Butze unb Verzeihung." Nach bieser stehen-bcn Forrnel beginnt bie betreffettbe Nonne die Fehler herjuleiern, als z. B.: Ich Habe eine Stecknabel verloten, aus beiu Gange geschwatzt, zum ftenstcr hiuausgeschaut, hab' einer Schrocster, bie tnich zu-rechtwies, nicht „Bergelt's Gott" gesagt, aus sunb-hafter Neugier eine Aspiranti,, gefragt, woher sie sei, bie Thiire zu hart zugeschlagcu aber ben Boben nicht basiir gekutzt, unb anbere dergteichen Schand-thateu mehr. Als Butzen werden stir gcringere Fehler Gebete zu ben verschiebencn Orbensheiligcn ausgclegt, fur schwerere: Entziehnug bet heiligcn Communion, Essen aus ben Knien, Entfernung vom gemeinschastlichen Tische u. s. ro. Damals also hielt ber als heilig verehrte Dr. Narbini eine Anklagestunbe unb nach bieser nahm er ben Nonnen in Ernst unb Wurbe bit Beichte ab. Hierauf verlaugte er, aberibs urn acht Uhr, au; sein Zimmer zu gehcn. Die Botstehetin, Schwestet A fra, begleitete ihn bahin, blieb aber auch bis elf Uhr dort. Die an* bern Schwesiern nahmen an bieser auffallenben Et-scheinmig Aergernis. Warum solange schwatzeu unb plaudern, da doth ber hochwurdige Beichtvater kurz vorher in ber Anklagestunbe bas Stillschweigen so bringenb empsohleu hatte? Jnbessen fcheint man bamals in bes BeichtvatetS Schlafzimmer nicht allein geschwatzt unb geplaubert, fonbern auch gekoSt unb, wie man in Linz zu fagcn pflegt, „getatschelt» zu haben. Nach ber Abreise bes heiligen Gtunders gerieth namlich Schwestet Afro in volle Berzweis-lung. Sie geflanb, sie sei ben ganjen Abenb aus bent Schohe bes ehriburbigen Balers gefeffen, ber sic mit Kuffen unb Liebkosnngen uberhauft Habe. Sie mochtc vetgehen vor Gewisfcnsbisfcn unb Seeleu-angst; benn sie Habe cine Tobtsunbc begangen. Elisabeth, ober, wie sic nunmehr hich, Maria Johanna, gab ihr ben Rath, an ihrcn Bcrehrer um Trost zu schreiben. Dr. Narbini antwortcte fofort, sie solle nur ganz ruhig sein, fie sei ein licbes, gules Sinb, bie ©ache sei nicht so, roie sie meine; sie hatte CS nur niemonben sagen fallen. uni, schliehlich roiebcv zum DcspotiSmnS siihrcn muh, licgl auf dcr Hand. Don den tomanischen Stuatcii Hal sich biS jetzt nur Jtalien unbcdingt dem Fortschritte ange-schlossen. Jtalien suchl, roas ihm dnrch tin giin-stigeS Geschick zugefallen, zu ordnen nnd fur die Zukunft zu sichctn. Die heimtiickische Politik Frank-reichs gegen das junge Konigreich hat Regierung roie Nation jttm Biindnis mit Deutschland hinge-drangt. Jm Innern ist die Regierung eben daran, durch daS Gesetz uber die geistlichen Genossenschaften die Jesuitenherrschafl in Rom mit bet Wurzel auS-zurotten. Leider dah dev Regierung ein durch die langjahrige klericale Wirthschaft zieinlich indolent gewordenes Volk zur Seite steht. DaS dritte roma-nische Reich, S p a n i e n, macht ebenfalls riihmliche Anstrengungen,. sich von klericalen Einfliissen zu befreicn, ben mittelalterlichen Schutt in seiner Ge-setzgebung und in seinen Einrichtungen aufzuraumen und das Land unter dcr neuen Dynastic zu eincm modernen Staate umzuschaffeu. Grund genug, dah eS ben Zorn des VaticanS herausfordert, dah die Dorn Papst gesegncten carlistischen Rcbellcn ihre frevelhaften Bersuche erneuern, dasselbc in die alien Fesseln zu schlagen. Von den germanischen Staaten boten England und N o r d a m e r i k a bet Welt bos selteue Schauspiel weiser Matziguug in einer jahrelang sich hinziehenden Tlreitsrage. Dadurch, dah sich beibe bent Schiebsrichterspruch in Gens beugtcti, haben sie der Welt eiit erhebendes Beispiel gege-beit, roie die wichtigsten internationalen Streitfra-gen getosl, drohende Kriege im Keime erstickt iver-den fonnen. Es ist nur zu bedaucrti, dah dieser Vorgang noch nicht zum allgemeinen Gesetze in Streitsragen zwischen civilisierten Staalen erhoben worden. So geroinneit beibe Bruderbo'lker Muhe, ihren Nationalroohlstand zu crhohen, die wichtigsten socialen Probleme zu lbsen und kunftigen Gefahren vorzubeugen. Welch gifindlichc Uinroalzung ubti-gens in ben Unionsstaaten wahrenb ber letzten Jahrc sich vollzogcn, erhetit aus ber Thatsache, bah die ehemaligen sklavenziichtenden Junker ber Sub-staaten, bie bor wcnig Jahten noch in ben Wassen stanben fur baS Rccht, das schwarze Menschenvieh zu schinden, sich heute einen Reger als Gouver-neur in Louisiana gesallen lassen miissen. Ein Schwarzer Gouvcrneur uber die Weihen — das ist die vollstandige Losung des Racenproblems, das ist die Besiegelung ber Menschenrechte. Was will es solchen Erfolgen des Menschen erlSsenben Geba kenS der Freiheit gegenuber besa-gen, wenn Ruhland noch imnter die Preffe kne-bett und an seinen Grenzmarken Schranken aus-richtet gegen die Einsuhr freiheitlicher Gedanken! Die innere ©inrichtung etne« solchen Frauen-klosters erinnert etroa« an einen Bienenstaat — einerseits cine Kbnigiu mit einigen anspruchsvollen Damen, Vicarin, Assistentinnen, Rovizeumeisterin u. s. w., die sich alle ihres Lebeus freuen und sich geroiffe vornehme und heilige Airs zu geben sucheu, obgleich sie vorher in ber Writ herauheu „ganz ordi-nare Weibsbilder" gewesen; anbercrseitS eine An-zahl Arbeitsbienen, roelche sich schinben und plagen, dabei uber hungern und barben mussen. Zu letzteren gehorte auch Schwester Maria Johanna (sie war ja nicht umzubriugen), und sie weih bie Leiben einer solchen Creatur berebt genug zu schildern. Als gnodenreiche Bcrgeltung fur Nacht-wachcn, Wafsertragen, anstrengende Klosterwasche und nagenbtn Hunger wurbe ben ArbeilSschwestern gewbhnlich bersprochen, dah sie andcrntags — bie heilige Communion cmpsangcn biirsten; aber Schwester Maria Johanna gibt beutlich zu erkennen, bah nach solchen Fastenzeiten cine fraftige Wurstsuppe sie Diet rnehr erquickt hatte, als bie vielbelobte Him-melsspeise. Acht Jahrc nach ber Grundung ber hctligcn Anstalt vcrstarb dcr chrwurdige Dr. Nardini. Er wenn bie UUramoiitaiieti, lhten Oberpriester an dcr Spitze, verziveifelte Anstrengungen inacheii, die Flamme uer Vernunft mit ihren Bannsluchen und Verrounschungen zu crfticfcn. Der Larin, ben sie beitn Jahrcswechsel roieber allevovlen zu schlagen begonnen, ist fein tiuebruch von inncrer Krast, er ist ein bcutlichcs Anzcichen des Bewuhtseins, dah es mit ihrer Herrschasl fiber die Geislcr zu Ende gcht. Wenn es auch noch schwere Kampfe kosten wird, ber enbliche, vollstandige Sieg wirb unb muh boch ben Gruudsatzen ber Freiheit unb be« Fort, schritics blciben, basiir biirgen uuS bie Frieben«-arbcit unb die Erfolge des abtjclaufenen Jahres. Politische Rundschau. Laibach, 3. Janner. Inland. Jm Zusainnteuhauge mit dem Emschlusse der Regierung, die Wahlreform-Vorlage sosort beitn Wiederzusammentritte bes Reichsrathes am 15. b. M. einzubriitgen, steht bie an einzelne Statthalter ertheilte Ermiichtignng, mit ben Abgc-ordneten unb Bertrauensmannetn ber betreffenden Kronlcinder Detail-Berathungen' iiber die Wahl-reforrn zu pflegen. Als Zweck ber Berathungen wird angegeben, es sei vor allem nothwendig, fiber die Zahl ber Abgeorbneten, bie Veriheilung detsel-ben auf bie einzelnen Curiot in jedem Kronlanbe unb insbesonbere iiber bie Abgrenzung ber Wahl-bczirkc sich klar zu roerbcn unb bei ber Feststellung ber Regierungsvorlage Unzukommlichkeiten vorzubeugen, wie sich solche hie unb ba bei Anwenbitng bes Gesetzes iiber bie birecten Nothwahlen ergeben haben. Wie gleich urspriinglich bestimmt, wetben sich biesc Conferenzen nicht auSschliehlich auf Mit-glieber bes Reichsrathes beschranken, sonbern es sollcn zu benselben auch hervorragenbe Abgeorbnetc aus ben Lanbtagcn herangezogen wetben. In Be-treff ber ©ftierniart unb Nieberosterreichs haben die dicsbeziiglichen Vcthanbluitgcit bcreit« zu einer bollstandigen Einignng zwischen der Regierung unb ben berusenen Bcrtrauensmamiern gefiihrt. Die fodetalistischen Rattensatiger psciscn ber-gebltch nach p oln i schcn Bundesgenosscn. So defect ist bie Loyalitat Galiziens noch nicht gcworben, unt bas Contingent ber Reichszerstuckler zu ver-mchten. „Nicht so leicht wirb uns das ..Valerland" in seinem Lager sehen," erklarte dieser Tage ber krakauer „CzaS," und heute wieberhott ber „Dziennik Polski," batz jebe Version iiber ein Zusamtnengehcn ber Polen mit ben Foberalifteit fur jetzt berfriiht sei. Darnit ist ualurlich keiueswegs gefagt, bah jetzt die Polen ber Wahlreform weniger fcinblich gegen-tiberstanben, als bisher. • DaS rosenbe Toben ber Hetren Polen getiier: bie ruthcnischc Bcvolkerung nicht im mtnbeflen, scheint biet gelicbt zu haben unb wirb ihm baher auch Diet oergeben roerbcn. Auf benfetb.-n Bibelspruch roirb sich rooht auch scin Nachfolger in bet Stabtpfarrei zu Pirmasenz berufen, den wit aber, da er noch am Leben scin soll, nicht mit Namen nemten wollcn. Ihm zuliebe scheint z. B. die schone Qberin Agatha ein leichtes Leiden geheuchclt zu haben — wenigstenS brachte er ganzc Tage an ihrcttt Krankenlager zu. Reinlich gefchinucft lag sie in ihrcttt Bette unb gucfte sehr liebreizend herans. Aber nach manchen Wochen innigstcn Vcrstandnisses beklagle auch sie sich, dah ihr der neue Beichtvater gesahrlich geworden. Sic zerfiet mil ihretn ©eelenrathe, ber sic nach so viel fchbnen Slunbcn als cine unoerfchainte Person unb Lugncrin verschric. In seinem Unmuth brach er sogar verralherisch in bie Worte aus: „Euch hat alle ber Tcuscl zusammcngefiihrt!" Die Sache tarn bor bent Drbinariat in Speyer zur Verhanblung unb ber Slablpsarrer suchte sich burch einen Brief zu becken, ben ihm Frau Agatha vorbern gefchricbcn. Aus bent bebcnllicheit Jnhalte roirb rocnigstcns Einc cynische Probe mitgetheilt. Wie unset alter Stamm-vater Abam schob auch bet Bcichwater die Siinbc auf bie Unroibcrstchlichkcit seiner Eva. bie alievotteii Pclitionen unt Ausbehnung der Wahl-rcforttt auf Galizicn beschlichl. Eine Depesche bc-richtet, dah auch daS Sladtverordneten-Collegium der bcutschen Stadt Biala eiitsttmintg den Beschluh fahtc, eine Petition desselben Jnhaltes dem Reichs-rathe zu utiterbreiten. Ansland. „Es ist mil Bestimmtheit zu constatteren" — so roirb ber ..Schlesischen unb Breslaucr Zeitung" von threm berltner offtctofett Cortespondeiilen mitgetheilt — „dah Fiitst Bismarck sich dutch bas papst lich c Manifest boppell aufgefotbert fiihlt, bie Fuhrung in aUcn Deutschland beruhrenbeit Fragen energisch sorlzu-fiihrcn unb gegen die Uebetgtiffe bes KletuS roeiter zu fampfcn, bis ber Staat unb bie Gesellschaft gegen diesetben dauetnd gefichert sind." UebrigenS liegt ein bcrliner Telegtamm vor, bemzusolge die Reichstegietung einen officiellen Protest gegen die papstiichen Angriffc auf den Kaiser oorbercite, zu roelcheitt Zroecke letztere mit dem Reichskanzlet bereft« conferiert Habe. „ES lebe ber Pap si!" so schlicht die „Breslaucr Morgcnzeitnng" eine satyrifchc lusttgc Betractitung, „der Hinttitcl gebe, dah Papst Pius noch viele Jahte lebe, urn die griindlichc AuScinan-detsetzung zwischen Staat unb Kitche besorbeni zu helfcii; beim so roie ihm bie Einheit Jtaliens mit zu oerbanfen ist, roirb seine Petsonlichkeit machtig beim Ausbau bes Systems mtlroirfen, an roelchett sich enblich auch Prenhen zu macheit Miene macht." Die „Breslauet Zeitung" rust: „Jn bet That — Prenhen hat Gltick. Will es auch einmal stiUstehen ober ivohl gar zum Rnckzugc Anstalten treffen, so fommt ein Anstoh von auhen, ber es mil Gcroalt roieber votroatls treibt. Far seine kitchlich-staatlichcn Gesetzentroiirse fonnte sich unset Cullusminister gar nicht« bcsseres tounschen, als dicse Allocution bes Papstcs; es ist, ale tocitn er sich biesclbe bcstcllt Halle. Sie Hal ben Wiberstanb, ber vicllcichl in einzelnen Ministern noch vorhatiben roar, vollstanbig gebrocheii; benit nach -iescr Sprache, roie sie Sc. Heiligkeit bcliebt, gibt es rooht iitcntanbeti rnehr, ber noch con Frieben unb Versohiiung mit bent Ultra-monlanismus zu sprechcn roagen wurbe." Lieblich tesen sich undersells die Worte ber ulltantvntanen „®crmanta„Wen,i plbtzlich ein Lichtstrahl in eine mit (Me* angefiillte Hohlc bringt, so stiebt das gesiebetle Ungeziefer roilb auseinanber unb fiiackt vor Zorn mit bem Schnabel. Dicsclbc Wir-fung hat bas Lichl hervorgebracht, welches soeben ber heilige Baler tit bie Hohle bes ..Liberalismus" hat leuchten lassen." Das patiser „X1X. Siecle" ciuherl iiber bie Wallsahrleu, die d:r Erzbischof von Paris an-georbnet hat: „Sprechen roir osftn. Der „Attila," Mil einer andettn Schwester begab sich bet Beichtvater breimal noch Siebenbiirgen, angeblich auf Visilalionsreisen Nach ben Anbeutungen der Schwester Maria Johanna mbchte e« abet gar ben Schcin geroiniten, als Habe ber heilige Mann mit ben Nomtcn in flosterfunbtger Polygamic gelebt; boch wollcn roir alle bie. Gcheimnissc, bie sic mit-theitt, hier nicht roeiter oerbreiten. Es ist ohnehin votbetzusehen, bah man „in mahgebenden Ktciscn" nicht daS Mindcstc dataus lernen rourdc. Und boch! Wet biesc begehrlichen Ditncn aus bet Hesc bes Voltes betrachlet, bie ohne alle ober unter ber schlechtcsten Etzichung ausgeroachfen — die Halstc ber Schwcstem in Pirmasenz ist unehc-licher Gcburt gewesen — die schon vorher nicht ou» tnnerem Bcrufe, foitdern nur aus Lcbcnsnoth fiber die froiitme Schwelle gchen, unb wet bann ben Beichtvater hinzubenft, ben in Mfiffiggang unb fei» ster Nahrung aufgeschwollenen, an Heuchclci gc-toohnten Colibatar, besscn Wink die Vcrehtung ber Beichtlbchter in gehorfame Liebe toanbclt — wet jcne betrachtet unb biefcn hinzubenft, sagett roir, unb glcichwohl nicht einsieht, bah bie gottsetige Anstalt burch Mutter Natur fetber ganz fan ft und rnilb zum Harem umgebitbet roirb, roelchem bie ben Jhr in Weihwasser trsauftn roollt, ist die Republik; die „Hnnutn," die ..Barbaren," find roir, die Republikaner, die Mehrheit der Franzosen. Nicht eine Wallfahrt unternehmt Jhr, fonbern eintn Kreuz^ug. Jhr zieht aber nicht in den Krieg mil dem Rufe: Gott will es! Denn Jhr gesteht ja selbst ein, „dah seit zwei Jahren Gott gegen Eure Bitten taub geblieben ist," indent er Such noch nicht erlaubt hat, die Republik umzusturzen. Jhr begnugt Euch zu rufen: Wollte es Gott! und noch dazu ohne grohe Hoffnnng, crhtirt zu werden; denn Jhr sprccht von nichts geringerem, als dnrch Gewalt zu crobern, was Jhr dutch Bekreuzen nicht erlan-gen kvnnt." Ucber die Zustandc auf Cuba schreibt daS newyorkcr „Daily-Bulletin": Dir erstaunliche Nach-richt aus Havana, dah die Regierung von Cuba beschlossen hat, alle nicht in ben Plantagen beschaf-tigten Sklaven, roit auch die Actien von Fonbsge-sellschaften und anderes, ben Aiihangern der Revolution gehoriges, bewegliches unb mit Beschlag be-legtes (Sigenthum zu verkaufen, enthiiUt ber ganzen Welt den wirklichen Charakter der in dent Burger-triegc auf dieser Jnsel involvierten Stanbpuukte. Was auch immer von ber allgemeinen Politik, bas persvnliche Eigenthum und ben Grniibbesitz von Ju-furgenten zu confiscieren, gebacht werben mag, so verrath der Vorschlag, die Sklaven, die in ben auf* standischeu Districten auf frcicn Futzen befunbcn werben mogtit, zu verkaufen, eine Tendenz zu einem Ruckfallc auf barbarische Sitten, die in diesetn Zeit-alter des FortschritteS als im hochsten Grade er-staunlich unb grausam betrachtet werden mu§. Er zeigt, be§ bie oteliiepriefene Lvyalitcit ber Freiwilli-gen unb spanischen Anhanger auf Cuba auf Sklaven unb Doublonen bcruht, unb enthullt bie wirk-liche Absicht spanifcher Herrschaft auf ber „ftets ge-treuen Juscl." Der Politik der heimischen Regie-rung in Spauien mit Bezug auf das in Cuba adoptierte neiie Sklavenverkaufs - Prograrnrn roird mit vielern Jnteresse cntgcgengesehcn werben, unb sit wirb Diet dazu beitragen, bie cnbgiltigen Resul-tate des Uuabhangigleitsfampfes zu bestimmen. Wenn die Rathe bed Kbnigs Amadeus unb bie Cortes basselbe fanctionieren, so wirb bie revolu-tionare Bewegung reichlich die Sympathieu ber ganzen dkitificrten Welt geroinnen mit dem schliehlichen Resultat eincr Ausdehnung bts matcricllen Beistan-des aus unzahligen Quellen. Wenn es andererseits vcrroorfen roird, roie dies wahrscheinlich aus blotzer Scham der Fall fein diirfte, dantt wirb die heimische Regierung machtlos stilt, nut eS in Kraft zu setzen, und ber Persuch, bieS zu thun, roirb ihr bie Niasfe ihrer Anhanger auf Cuba entfmnben. » Jesuiten burch ihre Missionen, bie so manches Mabchen ins Kloster jagen, lediglich als Knppler btcncn — roer das nicht tinsieht, dem ist iiber-haupt nicht zu hctsen, auch roenn er ein zu Fulda versammelter Bischof roarc. „Jn ber Welt," fagt baher uttserc Schwester, „lann man dem Teufel aus dem Wege gehen; im Kloster muh man mit ihm essen und bhr jagt Frau Venus auch. nicht aus ber Welt hinaus! Es ware aber schon viel gewonnen, wenn ihr sit nur ins lirchliche Geleise brachtet. Fanbe ftch bei jebent Stabtlein so ein offentliches Nonnen- klosttrlein, es wart so mauchts vffentliche Aetger-nis mit theueren Sangerinnen, Tcinztrinnen unb andertn Lvwinnrn vermieben. Versucht's einmal, den Geschlechtstrieb zu tatholisieren, es geht viel-leicht viel befser als mit bent Kapital." (Schlutz folflt.) Zur Tagesgeschichte. — Noch zu haben. In ber „Creselber Zei-! tung" suchte ein junger Mams „anf biesem nicht mchr j ungewohnlichen Wege" eine LebenSgefcihrtin mit vielen Tugenden und clwa« Vermogen. Am andern Tage schon liefen vier unb fpater siebeu bis acht Briefe ein, : ctlichcn lag sogar das BildniS bei. Der HeiralSlustige erbricht die Briefe ber Theresen, Augusten, Karolinen unb Henrietten, sogar cine Alma war barunter. Welche Schilderungen, welche Musterkarte weiblicher Jugenb, ! Tugend, Liebe unb Sanstmulh; Schonheit unb Sinn; fUr HLnSlichkeil in allen Ecken, nut von Mammon' roar nirgenbs zu lesen. Enblich ber letzte Brief; eS; melbet sich eine Schone ohne Btldnis, aber das macht nichts aus; denn bas Frtiulein jchrerdt: „Jch Habe 500 Thaler bar." — 500 Tyaler bar, bas becft alle orthographischen Schmtzer zu! Sutzerdem cm Frau-! lein nicht von Hicr, bie roirb gchciratct, ruft ber gltict-, tiche Finbet, unb bie Febetn sctzcn sich in Bcrocgnng.: Enblich am nachstcn Sonniag ein Stclldichcin, unb | zroar auf dem K. Bahnhofe. Erkennungszcichcn: von mannlichcr ©cite cine gclbe Papicrrollc in ber Hanb;; von Scitc der Schonen: ein violcttcr Regenmamet,; Strohhut mit roeifjer gchteije, weihe Rose in der I linken Hanb. — Holbe Sehnsucht, siitzeS Hoffen! Unfcr | Frcunb macht sich bie schonfte Papicrrollc, cr hunger! i vor Licdc, ba kommt ber Sonntag. Eine Angsttbhte roirb anfgcfctzt, bie ctroas fchroictigcn Hanbc roer-ben in (Šlacčhandfchuhe gczroangt. Jetzt, Schickfal, gehc dcincn Gang. Zur beftimmten Stunbe roar cr auf bent Posten, fein Her; arbmet horbar, fein gc-fchatftcr Blick burchstiegt ben Bat-nhof, roo fein GlUck daher kommcn foil. Die Glockc tiiutet, bie Locomotive braust baher. Daher langi Čer violette Rcgcn-mantel, eine Heine Wurstfigur umichltchcnb, roohlbchal-ten an. Josef, sich an ben vtoleitcn Mantel haltenb, | fatzt Mmh: Schonen guten Morgen, mein vcrchrtcs Frautein. — Hits Himmcl, roie wirb Joses, bie gclbe Rolle fiillt ihm aus ber Hanb, — bie geuaumtc Braut mit ben 500 Thatern ist seine cigcne Schroester. HBchjt* eigenthUmtiche Entbeckungsszene uub die Folgc bacon, bah Josef noch heute zu haben ist. — Zur BevLlker nngSstatistik bes ErbballcS. Die Erdc ist bcroohat von 1.380 Millioncn Mcnfchcn. Davon gchSrcn 380,000.000 zur kaukasischcn, 580,000.000 zur rnongolifchen, 200,000.000 zur athiopischen, 220,000.000 zur ntalaischen Race unb 1.000.000 Jnbianer tn Amerika. Dicsc sprcchen 3064 Sprachcn und bekennen sich zu 1000 verschiedenen Religionen. E» sterben jahrlich 33,333.333 Mensche«, jtben Tag 91.954, stilnblich 3730, in jebcr Minute 60, in jeber Sc-kunbe L 9)lcnsch. Der Bcrlust an Tobtcn roirb burch eine gleiche Zahl von Geburten ausgeglichen, DaS rnittlcrc Ledcnsaltcr betragt jetzt im Durchschnitt 33 Jahre. Der viertc Theil ber Bevolkerung stirbt vor dem fiebenttn Jahre unb die Halfte »or bent 17. Bon je 10.000 Menfchen erreicht immer nur etner bas hunbertfte Jahr, von je 500 ciner bas achtzigste, von je 100 einer bas siinfunbsechzigste. Berheiratete teben longer als Unverheiratcte unb grofje Perfonen tanqer als fleinete. BiS zum 50. Jahre haben bie Frauen beffete Chancen flir die LebenSerhaltung, von ba ab roerben biefe bei beiben Gefchlechtern gleich. Son je 1000 Personen verhciroicn sich bios 65 unb es sinb gerobhnlich bie Monate Junt unb Deztmber biejenigen, in bcnen bie meisten Hochzeiten gefeiert roerben. Die im Friihjahr geborencn Kinder find traftiger, als bie zu onberen Jahreszeiten geborenen. Geburten unb TobeSfalle pflegen ntehr in der Racht als am Tage einzutreten. Dit Zahl der zum Wafsen-dienst fahigen Lente betragt ben achten Theil ber mitnnlichen Bebblterung. Local- un^Provinzial-Angelegenheiten. — (Fleisdjtarif pro Janner.) DaS Pfunb Rinbfleisch bester Oualitat von Maftochsen kostet 28 tr., tnittlete ©otle 24 kr., geringfte ©orte 20 kr.; con KUHen unb Zugochsen kosten bie brei Sorten Fleisch 25, 21 unb resp. 17 tr. — (Dr. Emil R itter v. StLckl) hat roegttt UeberfUtle von Berufsgefchaften seine ©telle ats ©prech-roart bes laibacher TnrnvereinS niebergelegt; er be* fleibete biefelbe, roenn roir nicht irren, seit bem Be-stehen bes Sereins. — (Beerbigung ber grdftithAuers* perg’fchen Ki»ber.) Heute urn 3 Uhr nachmit-tags fanb bie Bcerbigung ber in ber zarlesten Jn-genbblUthe ihren flngchorigtu cntrisftncn gtaftich AuerSperg'schen Knaben ftatt. Die i'eichenbeftattungs-anstall unseres riihmlichst befanntcn Doberlet hatte biesmal alleS aufgebottn, was ihre reichen Mitlet ge» statteten, urn bie Aufbahrung ber bahtngefchiebenen tleinen iZBeltbflrger auf bas rottrbigflc unb gefchmack-vollste zu gesialtcn. Gebettct unter Blumen, utngebcn von Kranzen unb Lichlern, lagen die Knablein ba, nicht im geringsten entstellt burch die kalte Hand bes Tobes, zwei schlummernde Engel. Seit dem Beginn ber Sufbahrung stromtc nnuntcrbrochen die theilneh-mende Bevolkerung LaibachS ohne Unterschied ties StanbeS unb Alters ab unb zu unb gab ihrern auf-richtigtn Beileib fltr bit fchroergettoffene Familie beS verehrten Lanbesprcisidenten ungehcuchettcn Ausbrutf. Ebenso folgte urn 3 Uhr nachmitlagS trotz bes regne* rifchen WetterS bent glanjenben Conbuct ein ebenso zahlreicheS als geroahltes Geleite aus allen Klaffen ber Bewohner I'aibachs. — (Bon ber RuboIfSbahn.) Znfotge Erlafj ber Direction ber k. k. priv. Kronprinz-Rubotf-bahn roirb von jetzt ab bei bet Perfonenaufnatjme am hiefigen Rubolfsbjhnhofe bie RachzahlangS-Wehtgebilht von 50 tr. nicht ntehr ctngehoben, ebenso auch nicht bettn Uebetsteigen anS ber niebereten Klaffe in eine hdhere wahrenb ber Fahrt. — (Der in Graz etjcheinenben „P i>-da g og i) ch e n Z e i tf chr i f t"), Organ beS steiet-tnarkischcn LehtetbunbeS, fchreibt man: „Gewih roirb auch Jhnen schon bas neue flovenische ©chulblatt — „15lovenski učitelj" — zn Gesichte gefommen fein. Jch will Jhnen heute berichten, roetchen Einbruck biefe neu-este BlUthe bet slobenifchen Literatur auf unS krainische Lehter gemacht Hat. Etgentliche ©cele be- Untcrnch-mens ist Herr Lapajne, Lchtct zu 8uttcnberg, cine Person, bie bei unS zu Lanbc roeithin betannt ist. WcS GcistcS Kinb im Ubrigcn biefer flovcnifchc Pfi* bogoge (?) ist, erhellt fofort bet ©etrochtung bet Probe-numuier be« „Slov. učitelj." In ben heiben etsten At. titeln roirb herumgcfaselt von Ettichtung einer flore-nifd)-nationalen (!) BolkSschule, ba§ es einem ganz gtufeltg zu Muthe roirb; bet folgenbe ergeht sich in eincn Mckblick auf ben fogenannten slovenischen Lehtet-tag, bet — nach ber Meinnng bet Gelehrten be« „Slov. učitelj" — „mit golbentn Bnchstaben in bet Geschichte bet flooenifchen Bolk«schule cingefchrieben ist," unb both ist es Jhnen betannt, welch gtohe Un< gereimtheiten babei zutage traten. Die Ubrigcn pit* bagogifchen — man vetzeihe mit ben MiSbtauch biefe« WottcS — Artikel llbctgchc ich, ba sic fo matt unbjeicht sinb, bah man gat nicht« batiibcr fagcn kann; cS sinb eben ftlimperhaftc Vcrsuchc cine« ber Echule nod) nicht cntwachscnen JUngltng«. Der cine ist libetfchrieben : ,Dic Physik in bet nationalcn (!) ©chute; erfte Schulstunbc." Sic tbnncn gar nicht glauben, welch ungetheilte Ftcubc biefe« Attikclchcn in ktainifchcn ©chultreisen hetvotgebtacht hat; benn burch bie Ansnahrnc eine« solchen ptibagogischcn U»-geheuers in ein ©chulblatt be« Jahte« 1873 hat ber Leiler beSfelben (Uc itilntct seine totale UnsShig* tcit in allcm, roa« Schnlsachen anbetan;lt, beroicscn. Dieser ..Must-rvortrag" fangt fotgcnb an: „8iebc Kinbct I heute fangen roir nut einer neuen Lehre, bet Physit-an,' unb erjahtt bann roeiter vvn organifchcn unb anotganifchcn Kotpcrn, vvm Schall, vvn geuetfpritzen, Eleftricitat, Magnetistnus, Ltcht, Telegraph ic. Alle« in bet ctstcn S^uljlunbe! Wit benn bod) Lapajne sich bcnten mag, bah bie Physik in eincr nicht nationalcn ©chute vorgetiagcn werben ntujj? — ©ic kvn-ncn sich vutslcllen, roie e« noch mil unferem Schnl-wesen bestellt ist, roenn folche Sapacttoten c« auch nut roagcn biirscn, in ©chulfadjen matzgebenb anfzutrclco. Der Bortrag vetbientc in bet That abgcbrutft nnb jedem Lehrer als warnendeS Beispiel eingesendet zu toetbtn, bamit er darauS leme, roie er nicht lehren foll. — Wir bedauern in der That die Lehrer der unteren Steiermark, dcnen dieses elenbe Machwerk in die Hande gespielt werden wird, um ihren gefunben HauSverstand zu verwirren. Mit einet wunderbaren Logik legt „ Slov. učitelj" ju m Schluh Den Standpunkt seiner Politik dar ; er meint namlich : „Jch bin jung, abet ^ivch mehr Slovene; daher bin ich Jungslovene." — O jugendlicher slovenischer Lapajne, roarum hast Du unS daS geihan! mit roetben unS ja balb schamen miissen, eintm Fremben ju fogen, ivir feien krainische Lehrer! — — (DaS Executiv-Comitv ber k. k. Weltausstellnngs - Commission s U r K r a i n ) erliiht folgendcn Aufrus: Mitbiirger! Mit seltenem riihmlichen Eifer haben bie strebsamen Jn-bustriellen unb Gewerbetreibenben, bie Land unb Forst-wirthe, bie Vertreter ber Wifsenschaft unb Kiinste, gleichwie bie kunstsinnigen Frauen Krains ber an fie mit unserem Ausruse vom 18. Mtitj ergongenen Ein-labung Folge geleistet, unb schon jctzt glauben mir mit Bernhigung die Ueberjeugung aussprechen ju kon-nen, unser schoneS Vaterland, unset Krain aerbe bei bet WeltauSstellung des JahteS 1873 in Wien in toiirdiger, sclbst unenoarteter Weise vertrelen sein. Ueber 200 Anmeldungcn sind bei ber hierlandigen L andescommiflion etngelausen — gewih ein sttr den Stanb bet Jnbustrie, ber Gewerbe, ber Land- unb Forflwirthschast, der Wisienschast unb ber Kunst in Krain ehfendes ZeugniS! Doch mit ber regen An-melbung bet trainer Etzeugniffe, mi ber petsonlichen Theilnahme ber Bemitteltsten auS unserer Mitte an ber WeltauSstellung ist noch la n ge nicht alleS geschehen ! Soll silr unser Lanb ein mahrhast nachhaltiger Nutzen gejogen werden, so denothigl bie LanbeScommisiion eineS FonbeS, welcher es ihr ermoglicht, bie mannig-faltigen Kosten ju besireiten, inSbesonbere C olle c-tivausstellungen zu forbern unb mittef. los en, strebsamen Lehrer«, Sir be item, Landwirthen, Wer ksuhrern u. s. f. ben Be such ber W el ta u S st e l lu n g ju erleich-t cm. Wohl routbe 'ber Grunb ju biesem Fonbe con verschiebenen Korperschasten unb Privatpersonen, welche von dem Streben nach dem edlen Ziele durchdrungen, gto&mtithige Beittage jur Forderung cer WeltauS-stellvngSzwecke spenbeten, beteitS gelegt, aUein bie bis« her gesammetten Mittel genUgcn nicht, um alle jene Aufgaben ju Ibsen, welche ber Lanbescommifsion ob-liegen, um alien billigen Ansorderungen nachkommen ju ftinnen, welche an" fie werden gerichtet werden. Es ist der Lanbescommifsion jwar befannt, bah die Opserwilligkeit deS Landes vielsaltig in Anspruch ge-nommen wirb, bestenungeachtet glaubt biefelbe angestchtS be« hochwichtigeu Interests unb ber segensreichen Rstck-wirfungen, welche bie WeltauSstellung aus ganj Defter-reich unb speciell aus Krain in jeber Bejiehung ciutzern wird, nicht sehl ju gehen, wenn fie an ben war men PatriotismuS, an ben anertannten Opferwillen. bet Bewohner KtainS, wo cS sich urn GemeinnUtziges, baS Vatetland Ehrendes handelt, appelliert! Mitbllrgcr! Jedet unterstiitze das hochwichtige Wetk je nach seinen Kraften, unb jeber, auch bet geringfle ©etrag wirb als ein Scherflein jut Hebung ber naticnalen Ehte deS GefammtvatetlandeS, zu Nutz unb Ftommen KtainS ongefehen unb mit Dank angenommen werben. Es eriibrigt noch zu bemerkxn, bah Beitrage von heute an im Bllreau der k. k. WeltauSstellung-Lanbescom-miffion stir Krain (Laibach, Lanbhaus), beim Stabt-rnagistral in Laibach, sowie auf Bern flachen Lande von den Herren k. f. Bejirkshauptmannern entgegengenommen werden. Die Berwaltung deS Fondes ist bet Conttole tints auS bet Mitte bes Executivcomitss etwahlten Finanzcomil6s unterstellt, unb wetben die gejeichneten Beitrage von Zeit zu Zeit dutch bie ,;. Michakl, BG. Skiivsetsch. — 3 F ilb.. Obcrfiar’fdji- Real., Rakiluic, BG. Sleifniv — 3. Feilb., Ribni'ar'schc Real., Gallonscls, BG. 9iruinarltl. — 2 Feild., Periic'sche Real., Michklstetten. BG. Krainbnrg. — 3. Fcilb., Skuk'schr Real., Usevk, BG. Laas. — 3. Feilb, Basaj'sche Real., St. Marlin, BG. Krainburg. — b. Feilb., Giasic'sche Real, Sebene, BG. Neumarktl. — 3. Feilb., Prossen'sche Real., Circice, BG. Kraiiiburg — 2. Feilb., Set’fdit Real., SlaDiujt, BG Senvsetsch. Telegramme. Berlin, 2. Ianner. Der „Staatsanzeiger" verosfentlicht die Ernenming Roons jum General-feldmTlrschall unb Prasidenlen des StaatSininiste-riums, bann die Ernennung Kameckes, unter Ber-leihung des Ranges unb Titels eines StaatSmini-sters, znm jweiten Chef der Armeeverwaltung. Salzburger Lose stir bie schon am f>. Iannei 1873 fiatlftiibmbt Ziehung, Hanpltefser 40.000 Gulden o. W. L fl. 25.50 (ober in MoiialSialen a 2 fl.) Lose der wiener Armeu-Lotterie stir bie am 25. Februar 1873 stattfinbende Ziehung, Haupt-trcffer 1000 TtlilkTnkateii, a 50 kr. (bei Abnahrne von Stiirf 1 Stllrf ;vatič<) fiiib bezichen durch (76! 4) Rudolf FI uck. Wechselstube. Grraz, Sackstratze Nr. 4. Briefiiche Bestellungen werben prompt effecinieri. Witternng. i'nibadi 3. Ianner. Trube, feit friif) Regeu, Winbdrehnng von Siibwest nach Oft. Warme: Morgens ti Uhr -j- 8.2", nachniitlags 2 Uhr + 7.9l,C. (187k! 3.0", 1871 - 4.3). Barometer im Sieigen, 740.60 Millimeter. Das gestrige Ta-gesmittel ber Warme -(- 9.4,” urn 1^.3° itber btm 9Zor= male. Der gestrige Nieberschlag 1.30 Millimeter. Angekoiilmene Fremde. Am 2. Jijnner Hotel Elefant. Zenutli, BaumUernkhmir, unb KUHIet, Ralschach. — Kur;, Zahnar;t, Graz. Svetec, Notat, Litlai. — Zwirn, Sagor. - Griisin Barbo unb Blagne, Berwaller, Kroisenbach. — Henk, Gerovo. — Bentscheg, Steiermark. llolel Starit Wien. Homami, Prival, Rabmanii«-dors. — Jonke, Gotlschee. — Gras Pace, Jurist, .Ponovii. — Koster, Ksm., Wien. Hotel Europa. Mehu unb Walierisch, Abelsberg. Banermann, Zwischenwasserii. - Poloinig, Krvpp. Ifloliren. Gnerieri, Hanbelsreis., Jtalien. - Polaiek, Oberfinanzansseher, Jstrieu. — Kerbo, Realitiitenbesitzer, Oesterreich. _________ 2 bis 3 Aentner AW^NchhM^WW pr*ima (^ualitat stub ;u verkaufen. Mlifter liegen im Zeilungs-Comptoir jiu gesiilliqei, Aiistchl aus. " ' (11) A m S £ S m 5x>z m Ein ^6 55 % X m x « (jrdjjere^ Qni j mit reichein Waldcomplez:, in der 9id^c einer Eisenbahn in Krain gelegen, wird zu kaufen gesucht. Schriftliche Antrage ubernimmt das Aimouceii-lhireau in Laibach, Hauptplatz 313. Theater. Heute: Zum Borlheile bes Schauspielers Oscar Wa u er: Orphens in der Nntcrwelt^ Mustkaiisch-parobistifche Burleske von I. Offenbach. P e v f o n e «i: Orphkus ........................ . Hr. Mibuner. Eurybice...........................................Ft. Kropp. Arisieus.......................................... Hr. Stoll. Die bfseiiitiche Meiuung..........................Ftl. Rosen. Jupiter, Beherrscher be® OlympS, Juhaber einer patentierteu Blitz- unb Donuer- maschine........................................Ht. Ausim. Juno, seine Gemahlin...............................Ft. Kroseck. Venus...........................................Frl. Erlesbek. Diana....................................... ... Fr.Wauera.G. Miiterba.......................... Frl. Brand. Ciipibo (stehe Amor)............................Ftl Harbt. Flora, Blumenhiinblerin.........................Ftl Sachse. Thalia, tragische KUnstleriu....................Frl Brambilla. Apollo, Harfenist...............................Hr. Carobe. MarS, Brigabe - General ber olympischen Armee .......................................Oscar Wauer. Merkur..........................................Hr. Hosbauer. Neptun, Wassergott unb Abmiral . Hr. Rtiber. Pluto, Hbllensltrst ............................"Hr. Stoll. Hans Slix, feiii Factotum ......................Ht. Zwerenz. Wiener Borse vom 2. Ianner. Stantsfonds. Geid Ware Lperc. Rente, ost.Pap.' uu.70 «6.80 bto: bte. 6(1. til ©iU'.i 70.au 7i.il' ik'jc 6011 1854 .... 9t — 95.— l!ofc V0N 18UO, S«NSE|102 —:i02.50 Lose von 1860, giillst.!l28 50 124.— Pramicnsch. v. 1864 .142 — 142.50 tirundeiitl. - Obi. Steiermark ju 5 pCt. 91.50' 92. Karnlcn. Strain, u. Kllstenland 5 „ 85.75 86, llngarn ju . . 5 „ 82 — 82.25 »real. N. Slav. 5 „ 83.75 84.— ©itbenbtitg. ju 5 „ 79.75s 80.50 Akti vii. Nalionaldanl .... Union Bank .... Creditanftall .... N. S. EScomple Ges Anglo.-vsterr.Bank . Oest. Booencred.-A. . Oest. Hypoth.-Bank. Sleier. EScompl.-Bk. Franco - Austria . . «aif. Ferd.-Nordb. . Slidbahn-Geiellsch. . Kais. I!lisabeth-Bahn. Karl-i!udwig'Bahn. . Eiebenb. Eisenbahn . Staati-bahn .... Kais. Franj-JosesSb.. Fiinsk.-Barcser E.-B. AlsNd-Fiuin. Bahn. l’ltuMlbriefc. Nation. o.W.verlotzb. Ung. Bod.-Creditanst. Allg. Sst.Bod.-Credit. dto. in 88 I. riictj. iS*S7.— 969.— I21II. • 265. 3.10. 38(1.50 11155 1165 1806.50 307.50 '275.-—276.-98.— 102.— 297.—I — 132,— 132.50 ■ 2160i 2165 ■j 186.— 186.50 '1244.- 245. 226.50 227. 175.— 176. 331.- 332. 217.50 218.50 176.— 170.50 92.30 87 102, 88, 178.— 171.50 Geld ' Ware Oest. Hypoth.-Bank. 94.25 94.75 1‘rioritilts-Obl. Sildb.-Ges.ju 501 5t. nu.— 115.50 tto. BonS 6 pCt. —. - — Nordwb. (100 ft. CM.)! 98-_ 98.5» Sieb.-B.3 108.40 108.6O 42.55 42.65 .30 92.50 Ka .75 88.- 20-.25 102.75118tt .75 89.50lSil Paris 100 Franc« Mflnzvn. Kail. MIln»- Ducn ten 20-FrankSstiick . . !!