Pränumrralions - prrisr: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 ft. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ «lerteljährig. . . 2 „ IO „ Monatlich . . . — .. 70 .. M i l der Post: Ganzjährig . . . 11 fl. — tr. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ Vierteljährig • • . 2 „ 75 „ Kür Zustellung me Hau» vierteljährig 25 kr., monatlich 9 fr. Einzelne Nummern 6 fr. Laibacher Nedaklion Bahnhofgasse Nr. 132. Expedition und Änseratcu-ßtirrau: Kongreßplatz Nr. 81 (Buchhatthlul von I. v.Kleinmayr & F. B Jilscrliousprd Für die einspaltige P?I bei zweimaliger Einscha^ dreimal ä 7 kr. Insertionsstempel jedesmal 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurUckgefendet. Nr. 274. Mittwoch, 29. November 1871. — Morgen: Andreas Ap. 4. Jahrgang. Das Programm des Ministeriums Auersperg. Minister-Programme Ijaltcn bei uns in Oesterreich bisher höchstens den Werth, daß man hinterher den ungeheuer» Abstand zwischen den Verheißungen in schönen Worten und den Leistungen in Thaten daran ermessen konnte. Die Männer, welche am 26. d. M. in schlichten Worten ihre Regier ungS üb er nahm c dem Volke verkündeten, unterscheiden sich darin vortheilhaft von ihren Vorgängern, daß sie sich damit begnügeu, sich ans die Thatsache zu berufen, daß sic im parlamentarischen Leben schon wiederholt ihre politischen Ucberzeuguugeu durch Wort und That bekundet haben. Darum setzen sie auch vor allem ihr Ehrenwort dafür ein, daß sie als Männer von Ehre und Gesinunngstreue ihre Ueberzeugungeu auch in der Stellung werden zu bcwahreii und zu bethätigen wissen, zn welcher sie das Vertrauen Sr. Majestät berufen hat. De» politische« Grundsätzen, zu deueu sie sich in ihrem bisherige« Wirkungskreise bekannt und welche jeder aufrichtige Verfassungsfreund als korrekt anerkennen muß, werden sie auch auf dem einflußreichen Posten, auf den sie durch das Vertrauen des Monarchen gestellt find, treu bleiben. So wie sie für diese ihre innerste Uebcrzeugung durch deu Eid auf die Verfassung dem Monarchen gegenüber ihr Wort verpfändet, so fetzen sie ihren Gesinnungsgenossen und den politischen Gegnern gegenüber ihr Ehrenwort ein, daß sie ehrliche Männer bleiben wollen, also alle von was immer für einer Seite auf sic cinbringeiidcn Versuchungen zurückweisen werde». Was die Hauptrichtuug ihrer politischen Tätigkeit betrifft, so wird sich selbe nach den bündige» Worten des Programms vorzüglich nach drei Rich-tuuge» hin entfalten. „Die Schritte der Regierung, heißt es in dieser Beziehung, werden keinen Zweifel lasse» a» ihrem ernsten Wille» und eifrigen Bestreben, den StaatSgruiidgesetzen auf allen Gebieten die ihnen gebührende A ch t u n g zu sichern." Niemand wird verkennen, daß dies die erste und dringendste Aufgabe eines verfassungstreuen Kabiuets sei» muß. Ma» berücksichtige nur, daß »icht etwa bloS ei» mehrjähriger Stillstand unser junges Vcrsassungs-lebcn tödtlich lahmte, nein, man beachte, wie die verwerflichste und verabschcuuugswürdigste Erscheinung des öffentlichen Rechtslebens, die förmliche Verhöhnung der Staatsgruudgcsetzc uud ihrer Träger und Bekeuuer von Seite derjenigen zum obersten Grundsätze genommen schien, die als deren oberste Hüter berufen waren. Man erwäge, wie die politische Lüge und Heuchelei grundsätzlich genährt und gepflegt wurde, wie in Folge defse» alles Rechtsvertraue» zu wauke», alle Uebcrzeugtmg zu schwinde», alle Rechtsbegrisse zu entarte» begänne». Zu diesen entsittlichenden Staatsmaximen rechne »man, daß ein fanatischer Klerus jahrelang ungeschält und ungestraft unter dem Deckmantel priesterlicher Fnnk-tionen, unter Berufung auf „höhere Weisungen" aus Rom gegen die Giltigkeit der Staatsgrundgesetze de» Krieg geführt und zum Widerstand gegen erlassene Gesetze aufgefordert hat. Hier bietet sich ein ergiebiges Feld für energisches Handeln, für die Gesetzgebung sowohl, auf daß sie ein ähnliches Bollwerk gegen de» Mißbrauch des Priesteramtes aufrichte, wie es jungst in Deutschland geschehen, als auch für die Verwaltung, damit dem Fortwnchern des Hebels sofort gesteuert werde. Sodann verheißt das ministerielle Programm, „die staatlichen Einrichtungen dem wahren Geiste der Verfassung gemäß fortzubilden." Wofern wirklich mit de» entsittlichenden Staatsgrundsätzen der Hohenwart'schen Periode für alle Zukunft gebrochen werden, wen» im Ernst dauernde Gesetzesherrschaft, ununterbrochenes öffentliches Rcchtsleben begründet werden, wenn das lähmende Gefühl der öffentlichen Rechtsniificherheit einmal schwinden soll, so muß dem Wiederaufbau des Zerstörten, der Wiedergewinnung des Geraubten sofort der Weiterbau der Verfassung und die Ausrichtung von Schutzwehre» folge», damit die Gegner selbe »icht mehr a»s ihrem Hinterhalte überrumpeln können. Die RegierungSinänner, welche unser Vertraue» beanspruche», müssen sofort beit rettenden Gedanken der direkten Wahlen in den Reichsrath zu dem ihrigen machen, und gerade jetzt erachten wir den Zeitpunkt für geeignet zu deren Durchführung. Die Bevölkernng ist des Haders müde und lechzt »ach Gewiimimg eines festen Bodc»S und nach einer ungestörte» konstitutionellen Entwicklungsepoche. Die reichsseindlichen Ziele der Gegner aller Volkssreiheit sind noch nie so unverhüllt hervvrgetrete», und diese Offenbarung hat der Verfassung zahlreiche Freunde zugeführt, die früher in unbestimmter Verschwommenheit föderalistischen Träumen nachhingen. Wenn die Staatsmänner, ttt deren Hände jetzt iie Entscheidung gelegt ist, wirklich bestrebt sind, das Verfafsnngslcbeu in Oesterreich zu festigen und die staatlichen Institutionen im Geiste der Verfassung fortzubilden, so gibt cs dafür nur ein Mittel, und dieses heißt, die Macht der separatistische» Landtage und ihr Widerstreben gegen beit Reichsrath durch die Wahlreform für alle Zukunft breche», lind Männer, wie Glaser, Unger und Bauhaus sind uns Bürge dafür, daß die verheißene Fortbildung der Verfassung nur in diesem Sinne gemeint sein kann, baut mir, wenn der eigentliche Träger der Verfassung, der Reichsrath, unabhängig gestellt und nicht mehr in seinem Bestände bedroht ist, wird es möglich sein, „allen Volksftä mmett beit gleichen unparteiischen Schutz und die gleiche liebevolle Pflege ziizuwcttdctt," wie ein weiterer Passus des Programms verheißt. Als dritte Hauptrichtung der Thätigkeit bezeich- Keuilleton. Vom Theater. Die Welt, besser gesagt, die Erde ist ein Theater ; es werden allerhand Stücke: Dramen, Schauspiele, Lustspiele, Possen u. s. w. auf der großen Erdenbühne abgespielt; auch Opern und Operetten gelangen zur Aufführung. Der Unterschied beiden verschiedenartigen Bühnen liegt darin: daß bei den Stücken, die auf dem offenen Welttheater zur Schau kommen, alle, auch jene, die sich nicht am Orte der Szene cinfinben, oft sehr hohes Entreegcld in Gut und Blut zahlen müssen; bei Vorstellungen auf geschlossenen Bühnen aber nur jene zu zahlen haben, die den Schauplatz persönlich betreten, mit Aug und Ohr Theil nehmen. Für das große Theater Oesterreichs, welches einen Rannt für mehr als dreißig Millionen stener-zahlende Zuschauer faßt, wurden vor einigen Tagen unter Leitung eines ueueit Direktors neun neue Schauspieler ersten Ranges, die guten, konstitutionellen und verfassungsfreundlichen Klang haben, aufgenommen. Ganz Oesterreich wirft fein Auge auf diese wohl durchaus nicht neuen aber im besten Rufe stehenden Akteurs hiu. Ganz Oesterreich erwartet um Gotteswillen nur keine Drama, keine Tragödien! Ganz Oesterreich verlangt einmal ein Lustspiel, ein gutes, aus dem Leben gegriffenes Volke stück! Ganz Oesterreich zahlt ja gern, zahlt viel, wenn es sein muß, aber — nur endlich einmal etwas gediegenes ! Oesterreichs Bühne hatte durch mehr als zwanzig Jahre daß Unglück, daß sich die Direktionen und Schauspieler zwecklos abmühten, allerhand Gelegenheit^' stücke zur Geltung zu bringen. Sämmliche Stücke machten Fiasko! — Ganz Oesterreich gibt sich der sicheren Hoffnung hin, bas der neue Impresario Auersperg im Vereine mit seinen auserkorenen Künstlern ein gediegenes österreichisches Volks stück, welches dem Deutschen, dem Ezechcn, dem Polen, dem Ruthcncn und dem Slovenen gleich gut gefallen soll, zur Auf- und Ausführung bringen wird. Bei diesem Volksstücke müssen aber auch Zuschauer und Journalistik thätigst Mitwirken; erstcrc müssen Nationalitätenhaß, Partciwuth, Jn-triguen und Ränke bei Seite legen ; die letztere muß den glänzenden Erfolg dieses VolksstiickcS allmälig und einstimmig vorbereiten, unterstützen und reell be-urthcileu. Nun, mit vereinten Kräften kann das neue fragliche österreichische Volksstück gedeihen und allgemeinen Beifall eringen ! In den Mauern, der prächtigen uralten Stadt Prag wurde vor einigen Tagen ein Bühnenwer? abgespielt, welches wir nicht mit der richtigen Benennung bezeichnen können. Wir wissen nicht: war die Komödia, die Direktor Rieger und Konsorten abgespielt haben, ein Trauer- ein Schau-, oder ein Lustspiel? Die Komödia hatte teilten Ausganz! Der Erfolg dieser Komödia war ein — war gar keiner, obgleich der Arrangeur Vater Rieger einige Hofschauspieler aus Linz, Brünn, Graz, Laibach, sogar ans Innsbruck bringen ließ. — Vater Rieger will wohl am Tage Nepomuceni 1872 ein großartiges, föderalistisches, nationales Volksstuck in Prag zur Aufführung bringen; es werde» die Dampfrosse der Elisabeth-, Nord-, Rudolfs-, Süd- und Jesns-Maria-tittb Josefbahn, in Bewegung gesetzt werden, daß mir alle Föderalisten an dein großen Volksstücke, welches an den Ufern der Moldau, am Fuße des Hradschins abgespielt werden soll, theituehmen können. net das Programm den Entschluß der neuen Negierung „die Verwaltung mit fester Haud zu führen und für die Hebung der materiellen Lage des Reiches und der v o l k s w i r t h s ch a ft l ich e n Interessen desselben wirksam Sorge zu tragen. Wir haben in diesen Blättern bereits vor einem Monate anseinandergesetzt, wie verderblich die Hohenwart'sche Experimentalpolitik auf staatswirthschastlichem Gebiete sich erwiesen, wie sic keine irgend greifbare reformatorische That auf diesem Gebiete aufzuweisen hatte, wie sic dagegen durch den geplanten Unv stürz des Bestehenden und durch das Einreißen des noch Unfertigen mit den politischen auch die wirth-schastlichen Bande zu lockern begann, wie sie, statt die schaffenden Kräfte zusammenzuhalten und zu stärken, vielmehr die zerstörenden und auslösendeu ermuthigte und kräftigte und das Vertrauen auf lange hinaus schädigte. Das neue Ministerium wird vollauf zu thuu bekommen, wenn es die vielen und unverzeihlichen Sünden des jämmerlichen Herrn Schaffte auf volkswirthschaftlichcm Gebiete gut machen will. __________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 29. November. Inland. Das neue Ministerium findet in der ganzen verfassungstreuen Presse eine günstige Ausnahme und allgemein wird der Eintritt Brestel's als Finanzmiuistcr nach der Vorlage des Budgets im Reichsralhe. als gewiß erwartet. Dr. Brestel wollte einerseits nicht einen von einem anderen gemachten Voranschlag vertreten, andererseits aber ist die Zeit viel zu kuapp bemessen, um einen neuen Voranschlag auszuarbeiteu. Allseitig wird bestätigt, daß die Unterhandlungen, die einige Tage mit dem Grafen Wodzicki wegen seines Eintrittes in das Kabinet gepflogen wurden, resultatlos verlaufen sind. Der Grocholöki'-sche Posten wird demgemäß noch einige Zeit unbesetzt bleiben, was wir unserseits'durchaas nicht als ein Unglück ansehen können. Wenn die Polen nicht ein Interesse daran haben, im Nathe der Krone durch einen der ihrigen vertreten zu sein, die Deutschen haben cs gewiß nicht und stehen der Sache zumindest ganz gleichgiltig gegenüber. Uebrigeus sollen mit Zcmialkowski Unterhandlungen gepflogen werden. „Vaterland" und „Volkssreund" gehe» nun auch an die Kritik des neuen Regierungsprogramms und ihre Urtheile fallen, den Tendenzen der beiden Blätter entsprechend, sehr verschieden aus. Das feudale „Vaterland" sagt: „Wenn cs noch etwas schlimmeres gibt, als radikale Advokaten, so sind cs gewiß die liberalen Bnreaukraten! Dr. Giskra schlug im Ministerrathe mit der Faust auf den Tisch, fuchtelte mit seinen herkulischen Armen im „Reiths"rath ebenso mächtig herum, wie mit der Feder, welche den Belagerungszustand in Böhmen drkretirte. Solche Staatsmänner sind nicht besonders gefährlich. Da wird uns Herr von Lasser, der wohl als die- bewegende Kraft des Ministeriums Auersperg bezeichnet werden kann, ganz andere Schwierigkeiten bereiten! Allein Unmögliches kann auch ein Herr v. Lasser nicht bewirken, und unmöglich ist es, die auf das gute Recht und den festen Willen der überwiegenden Majorität der Völker gestützte föderalistische Partei zu überwinden ; das geht ebenso wenig durch Giökra'sche Brutalität, als durch Lasser'sche „Feinheit." Das Ministerium beginnt die Kampagne mit der Auslösung einiger Landtage. Es ist damit in seinem Rechte. Aber die liberalen Blätter mögen sich bei dieser Gelegenheit erinnern, welches Halloh man wegen einer gleichen Verfügung Hohenwart's erhob! Die schärfste Kritik, welche dem neuen Ministerium zu Theil werden konnte, liegt übrigens in dem Umstande, daß Herr v. Grocholski nun doch geht. Wenn derselbe Herr v. Grocholski, welcher mit Giskra für den Belagerungszustand in Böhmen stimmte, nicht mehr, mit Auersperg mitthun kann, dann, ja dann muß uusere Sache gut stehe»." Das „Vaterland" scheint sich bezüglich des letzten Punktes in einem gelinde« Jrrthum zu befinden. Die Sache steht nämlich so, daß nicht so sehr Grocholski mit Auersperg nicht mitthun konnte, als vielmehr Auersperg und seine Amtsgenossen mit Herrn Grocholski nicht mitthun wollten. Das verändert die Sachlage etwas und stellt die Aussichten der Herren Feudalen weniger günstig, als das „Vaterland" sich schmeichelt. Was die blos teilweise Auflösung der Landtage betrifft, so hat eben Hohenwarts Experiment den besten Theil des Jahres in Anspruch genommen und konnte im Drange Verknappen Zeit unmöglich mehr geschehen. Aber ein Unterschied besteht doch, ob man Landtage zur Strafe für ihr Festhalte» an der Verfassung auflöst, wie es Hohenwart gethan, oder ob man Vertrelnngs-körper, welche die Verfassung nicht anerkennen, heimschickt, wie es jetzt geschehe». Der „Volkssrcuud" will dcm Ministerium sei» Vertraue» entgegenbringen, wofern es den Staat nicht mit neuen Experimenten abgnälen und zerrütten, sondern in den faktisch und rechtlich bestehenden Formen erhalten will, und er räth de» österreichische» Katholiken, sich der verfassungsmäßigen Mittel zu bedienen, um nicht national-separatistische Strebungen, sondern „die heilige katholische Sache, zugleich die Sache des Thrones und des Reiches," zur Geltung zu bringen. Ausland. Die Berliner „National-Zeitung" sagt anläßlich der Strafgesetznovelle wegen Mißbrauchs der Priestergcwalt: „Die Priester des neunzehnten Jahrhunderts sind völlig losgelöst vom weltlichen, und ihre Kirche ist im bedenklichsten Sinne des Wortes ein Staat im Staate geworden. Auf diesem anßerstaatlichcn Boden erwachsen den» aber die echten und gerechten Pfaffen, die rücksichls-los den Staat angreifen. Meist ans den untere» uud untersten Ständen entsprossen, ist es ihnen eine desto größere Befriedigung ihres Hochmuths, wenn sic sich an Königen reiben und Regierungen Angst und Noth machen können. Ihre Angriffe auf die Träger der Staatsgewalt, unterstützt von einer wahrhaft pöbelhaften Presse, haben entschieden die Gestalt und die Farbe eines Ansturmes von imten nach oben. Seitdem die Kirche ihren alten geschichtlichen Zusammenhang mit dem deutschen Reiche in wesentlichen Beziehungen verloren, hat sich ein Gegensatz von Staat und Kirche entwickelt, den man jetzt nicht mehr unbeachtet lassen kann und der, wenn die Kirche es so haben will, den Staat wohl noch zu ernstlicheren Maßregeln zum Behuse feiner Selbst-crhaltuug nöthigen wird." Der Schluß der Debatte des deutschen Reichstages über die politischen Predigten brachte noch eine zweite Rede des bairischen Kultusministers v. Lutz, welche das Schicksal der Abstimmung entschied und fast noch größeres Aufsehen machte als die erste. Die Enthüllungen, die Herr v. Lutz nachträglich gegeben, speziell über seine Unterredung mit dem Bischof von Passan, demaskirten den Jesuitis-mus aufs unbarmherzigste, so unbarmherzig, wie nie zuvor von einem Ministertische. Die Berliner Blätter bewundern die „wahrhaft entsetzliche Offenheit" und Ungemrtheit des Kultusministers gegenüber den Ultramontanen. Letztere, die sich sonst in Deutschland geistreicher Männer rühmen, spielten in der Sitzung eine recht jämmerliche Rolle. Das Fazit war die Annahme des bairischen Antrages mit einer Majorität von 71 Stimmen. Jetzt wird der Reichstag sich noch mit dem Militär-Etat zu beschäftigen haben. Borgeschlagen ist bekanntlich ein Pauschquantum, welches wie früher vom norddeutschen, so jetzt vom deutschen Reichstage auf die Dauer von- drei Jahren bewilligt werden soll. Die Münzvorlage wird bald Gesetzeskraft erlangt haben. Deutschland wird- darnach binnen kurzem ein einheitliches Miiuzsystem besitzen; die bunte Mannigfaltigkeit der bisherigen deutschen Münzen verschwindet — ein bedeutungsvoller wirthschaft-licher Fortschritt, um den das alte Deutschland sich lange vergeblich abgemüht hat. Vorgestern wurde das italienische Parlament eröffnet. Dieser Akt ist deshalb von besonderem Interesse, weil es das erstemal ist, daß Abgeordnete von ganz Italien in Rom zusammentreten, und das erstemal, daß Viktor Emannel in der Siebenhügelstadt die Vertreter des itat'cuischen Volkes begrüßt. Der König schlug deshalb auch Wir wünschen nur, daß die schöne Brücke über die Moldau nicht zusammenstürzt und der Föderalistenbund dem angeblichen Märtyrer zu Wenzels Zeiten nicht nachfolgt! — Vielleicht geht dem Vater Rieger bis dorthin ein Licht auf; zum Johannisfeste wird ja die alte Hauptstadt Böhmens festlich erleuchtet; auf allen Höhen und Bergspitzen beleuchten riesige Flammen den Himmel, der nicht nur das Gebet der Nationalen, sondern aller Gläubigen hört. Den Föderalisten muß längstens am Johannistage 1872 ein Licht aufgehen, wenn nicht schon früher Herr von Auersperg ihnen eines anzündet! Herr von Nvstiz, Herr von Lobkowiz und Konsorten besitzen kostbare Rüstkammern mit Geschossen aus alter patriarchalisch - feudaler Zeit, mit Marterwerkzeugen aus den Tagen der hochnotpeinlichen Halsgerichtsbarkeit. Pater ©reutet soll bei deren Anblick ganz entzückt und der Meinung gewesen sein: daß man diese Marter- und Torturwerkzeuge heutzutage ganz gut gegen den Liberalismus und feine Prediger und die Geschosse gegen die Freiheitshelden anwenden könnte. Nu», nach unserer Meinung gehören diese feudalen Rüstungen und Mordinstrnmente mitsammt den patriarchalischen Per- gamentrollen aus ewige Zeiten in die — Rüstkammer, höchstens noch aufs Theater, als Kostüms-beigabe! — Sic transit gloria mundi! Alles ist vergänglich. Wenn die Herren von Nvstiz und Lobkowiz die Güte haben wollten ihre Rüstkammern dem Laibacher Thea ter zu widmen, so würden sie des Dankes von Seite der Direktion sicher sein können. Ritter-Helme von Pappendeckel uud Lanzen von Holz sind armselige Repräsentanten der alten Ritterzeit; derlei echte Ausstattungen würden also mit Dank angenommen werden! Sollte sich in den stolzen Burgen der Nostize und Lobkowize etwa eine noch brauchbare kleine Orgel oder eine Fisharmonika vorfinden, so werden wir hierum uuterthänigst bitten; aber wollen die erlauchten Herren unter einem Einen mitsenden, der die Fisharmonika auch spielen kann. Unser Theater nimmt alles mit Dank an! Unser Theater braucht noch mehreres, z. B. eine Prima-Donna, eine erste Sängerin; sie mußte zwanzig bis zwanzig fünf Jahre alt und hübsch fein; sie müßte angenehm und rein singen, und den Mund geschmackvoll formen können. Uns ist sobald keine zn schön, li.is fingt sobald keine zu gut! Wir brauchen einen Helden-T c u o r , der mehr kann, als daö BierglaS leeren; einen Tenor, der fingen, rein und sicher singen, nebstbei auch spielen kann. Wir brauchen einen Bariton, der weiß, was die Bezeichnung „Rezitativ" bedeutet. Wir brauchen einen Baß -länger, der nicht wie eine alte zerbrochene Tuba schmettert, sondern natürlich singt. Wir brauchen ein Orchester, welches Opern zu begleiten, zart und fein zu spielen gelernt hat. Wir brauchen einen Kapellmeister, der es versteht, wie Sänger und Orchester zu singen und zu spielen haben. ^Wir brauchen einen Theater-D ireftor, der die Subvention des Laudessondes für Thcaterzweckc auch verwendet. Wir brauchen ein Publikum, welches die Theaierunternehmung unterstützt und wohl erwägt, daß wir nicht tu Mailand, nicht tu Paris, nicht in Petersburg, sondern in — Laibach leben. Der Mensch muß eine Zerstreuung, er muß eine Freude haben. So freuen sich dem Vernehmen nach die dienstbaren Geister über die Mission, die in nächster Zeit abgehalten werden soll. Eine förmliche Völkerwanderung der hiesigen Köchinnen in seiner Thronrede einen feierlichen Ton an nnd gab der hohen Befriedigung Ausdruck, mit welcher ihn und sein Volk die jetzt erst thatsächlich vollzogene Einigung Italiens erfüllt. Wir geben ein paar Stellen aus derselben wieder: „Meine Herren Senatoren! Meine Herren De- putirten! . Das Werk, dem wir unjer Lebe» gewidmet haben, ist vollendet. Nach langen Prüfungen ist Italien sich selbst und Rom wiedergegeben. Hier, wo unser Volk sich nach einer hundertjährigen Trennung zum erstenmale in der Person seiner Vertretar versammelt findet, hier, wo wir das Vaterland unserer Wünsche wiedererkennen, spricht alles von Größe zu uns. Gleichzeitig aber erinnert uns auch alles an unsere Pflichten. , Die, Freude, die wir empfinden, wird uns diese nicht vergessen lassen. Wir haben unseren Platz in der Welt durch die Verthcidigung der Rechte der Nation wiedcrgewouucu. Heute, da die nationale Einheit vollendet ist, und eine neue Periode für Italien beginnt, werden wir unseren Prinzipien treu bleiben. Durch die Freiheit regenerirt, werden wir in der Freiheit und Ordnung das Geheimuiß der Stärke nnd der Versöhnung fucheu. 1 Wir haben die Trennung des Staates nnd der Kirche verkündet. Da wir die uubediugte Unabhängigkeit der kirchlichen Autorität anerkannt hatten, können wir überzeugt fein, daß Rom, die Hauptstadt Italiens, fortfahren werde, der friedliche und geachtete Sitz des Pontifikates zu fein. Auf diese Weise werden wir dahin gelangen, die Gewissen zu beruhigen. Derart haben durch die Festigkeit unserer Entschließungen und durch die Mäßigung unserer Handlungen die nationale Einigung beendigen können, ohne unsere freundschaftliche,, Beziehungen zu den fremden Mächten zu alteriren ..." Der Schluß lautet: „Ich freue mich zn sehen, daß unsere Bevölkerung bereits unzweitige Beweise ihrer Liebe zur Arbeit gibt. Das volkswirtschaftliche Erwachen folgt dem politischen Erwachen bald nach. Die Kreditinstitute vermehren sich ebenso wie die Handelsgesellschaften, die Kunst- und Judnstric-ausstellungen und die Gelehrtcnkongressc. Sie nnd Ich müssen die fruchtbare Bewegung begünstigen, indem wir dem gewerblichen und wissenschaftlichen Unterrichte größere Ausdehnung und Ausgiebigkeit geben, und indem wir dem Handel neue Verkehrsund Absatzwege eröffnen. Die Durchstechung des Mont-Cenis ist beendigt; man ist im Begriffe, die Durchstechung des St. Gotthard zu unternehmen. Der durch Italien gehende Handelswcg, welcher nach Brindisi führt und Europa Ostindien nahe bringt, wird so für die Lokomotive drei Wege dnrch die Alpen geöffnet haben. Die Schnelligkeit der Reisen, die Leichtigkeit und Stalldamen soll eintreten und die oft nur zu freundlichen und nachsichtigen Dienstherren in nicht geringe Verlegenheit versetzen. Nun, auch ein solider Dienstbote sehnt sich in seiner Art „ach dem Theater! Die Wahlen für den Landtag sind ausgeschrieben. Welche Theaterszenen werden sich in Form von Wahlbesprechnngen, Agitationen, Reden, Flugschriften, Aufrufen abermals abspielen? Wir hoffen, der Wahlakt wird nicht als Theater-szene, sonder» als ein höchst wichtiger Gegenstand aufgefaßt werden. Unser Rath geht dahin: Oesterreich, ganz Oesterreich, das Wohl des gesummte,, Reiches und seiner Völker vor Augen halten; Kerzel-weibern, Konduktansagern, Erbschleichern, leidenschaftlichen Parteiführern und unklugen Schreiern kein geneigtes Ohr leihen, sondern Recht, das Reichs- und Staatsrecht, die Verfassung, die Rcichs-einheit anstreben und zur unwandelbaren Geltung bringen zu wolle»! Die oben angedeuteten Menschenklassen (Kerzel-weiber bis einschließig Schreier) gehören aufs — Theater! des Verkehrs werden die freundschaftlichen Beziehuu-ge« vermehren, die „ns schon mit den auderu Nationen vereinigen und den berechtigten Wetteifer der Arbeit nnd der Zivilisation snichtbcm1 machen. Eine glänzende Zukunst eröffnet sich vor uns; an uns ist cs, die Wohlthate» der Vorsehung zn erwidern, indem wir uns würdig zeigen, unter den Völkern die ruhmvollen Namen Italiens nnd Roms zn tragen." Lokal- und Provinzial-ÄMlegenheileii. Lokal-Chronik. Konstitutioneller Herein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit, die Vereinsmitglieder zur 36. (außerordentliche») Versammlnng einzuladeu, welche Freitag den 1. Dezember l. I.» Abends halb 8 Uhr, im Kasino-Glassalon stattsiudet. Tagesordnung: 1. Die bevorstehende» Landtagswahlen. 2. Besprechung der Haltung der national-kle-rikalen Partei in jüngster °Zeit. — (Ang -komme n.) Vorgestern ist der Sani-tätStrnppen-Inspektor Oberst Ritter von Leibt hier zur Visilirung der Sanitätö-AbtHeilungen angekommen. — (Ueber unfern Landesprcisidenten v. SBurzbach) schreibt man der „Pr." ans Laibach: „Es ist wirklich nicht abzusehe», wie der durch Jirecek in den Mittelschulen proklamirte Wirrwarr enden wird. Rasche« Handeln von Seite der Regierung wäre im höchsten Grade wünschenswert)! Doch von unserem durch Hohenwart ernannten Landesprcisidenten haben wir wenig zu erwarten. Seine Dutzbruderschast mit den Matadoren der klerikal - nationalen Partei, Dr. Bleiweis und Dr. Costa, wirkt nicht sehr vertrauenerregend, zudem ist v. Wurzbach, wie eS scheint, kein allzu aufrichtiger Freund der Schulen. Kommt im LaiideSschulrath die Errichtung neuer Volksschulen zur Sprache, womit sich die national-klerikalen k. k. Lan-deSschulräthe ohnehin nicht beeilen, so ist Landespräsident v. Wurzbach immer nur Großgrundbesitzer und spricht gegen die Vermehrung der Volksschulen, statt als oberster Chef der Regierung für Bildung und Unterricht stets energisch das Wort zu führen. Landespräsident v. Wurzbach ist übrigens selbst überzeugt, daß er nur noch während des Minister-Provisoriums möglich ist, und daß die definitive Ernennung des Ministeriums sein Ende als LandcSpräsident bedeuten kann. Auf den Posten, welchen Wurzbach bekleidet, gehört ein anderer Mann, welcher unseren national-klerikalen Heißspornen Achtung vor der zu Recht bestehenden Verfassung und Befolgung der auf dem Boden der Verfassung zu Stande gekommenen Gesetze beibringt." — (Zur Entweichung de« Sträflings Jagodnik.) Wie wir erfahren, sollen die näheren Umstände der Notiz im gestrigen „Tagblatte" über die Entweichung eines Sträflings aus dem Strashanse nicht ganz richtig sein; Jagodnik entfernte sich nach dem Lampenanzünden ohne Hindernisse auS dem Kastell, und soll von so schwächlicher Natur sein, daß er un« möglich' „niederschlagend" Vorgehen konnte. Auffallend ist cs, daß die „Laibach-r Zeitung," die doch das Edikt über die Entweichung und Wiederergreifung dieses Sträfling« offiziell kundmachen sollte, über derlei Ereignisse konsequent schweigt. — (Kronprinz-Rudolfbahn.) Der Bericht des VerwaltnngSrathes der Kronprinz-Rudolfbähn, wie er der am 5. Dezember stattfindenden General-Versammlung dieser Gesellschaft vorgelegt werden soll, ist erschienen. In demselben sind die Betriebseinnahmen pro 1870 mit 1,191.517 fl., die Ausgaben mi, 1,107.064 fl. angeführt, wonach sich ein Ueberschuß von 84.452 fl. in österr. Währung oder 69.098 fl. in Silber ergibt und demnach die Zinsengarantie des Staates für das abgelaufene Geschäftsjahr mit 2,239.325 Gulden in Anspruch genommen werden muß. Aus den Mittheiluugen des Berichtes über den Stand de« Unternehmens erwähnen wir als die erfreulichste für die Aktionäre, daß endlich nach vierjährigen Verhandlungen die Frage der Traße für die Strecke Vi lla ch-TarviS glücklich erledigt zu sein scheint. Wie nämlich der Bericht hervorhebt, hat das Handelsministerium mit dem Erlasse vom 15. Oktober die Entscheidung getroffen, daß die von der Gesellschaft ursprünglich beantragte Linie von Magiern auf dem linken Ufer des GailitzbacheS über Goggan und Ober-Tarviö zur Ausführung zu kommen habe, d. i. jene Linie, für welche die Gesellschaft das Projekt schon am 26. November 1869 dem Ministerium vorgelegt hat. Die Begehung dieser Linie hat bereits stattgefunden, und da die Erledigung des Ergebnisses derselben schon für die nächsten Tage in Aussicht gestellt ist, so wird — wie der Bericht weiter sagt — die Osfert-verhandluug für die Bauvergebung demnächst ausgeschrieben werden. — (Der VerwaltnngSrath der flo -v e n i f ch c n Aktie «druckerei) hat sich vorgestern konstitnirk. Gewählt wurden die Herren: Landeshauptmann Dr. Razlag zum Vorsitzenden, Peter KoSler zum Stellvertreter des Vorsitzenden, Sc. Hochwürden Dompropst Dr. Pogacar zum Kassier und Graselli zum Seeretär. Nachträglich werden uns auch die Ersatzmänner der Verwaltungsausschüsse mitgetheilt u. z.: L. Jngovic, Kotnik, V. Krisper, Dr. Mnnda, Dr. V. Pavliö, F. Sonvan jun., Dr. Steiner, <§uman, Dr. Tonkli. — (Bienenzucht im Großen.) Freiherr von Rothfchtltz zu Bösendorf bei Laibach in Krain treibt eine in dieser Ausdehnung selten dagewesene Bienenzucht. Er besitzt einen Bienenstand von über 500 Stöcken, für welche ein eigener Revisor angestellt ist, der sie vom Mar; an früh bis spät kontrolirt. Täglich müssen 15 Königinnen befruchtet und ersetzt werden. Es sind u. A. 6700 Rähmchen, von denen 300 mit Wachs und Honig gefüllt sind, vorhanden. Den ganzen Stand bilden folgende sieben Spezialstände : ein Honigstand mit 100 Mobildoppelstocken für 300 Bienenvölker, ein Stand mit 202. Stöcken, welche 606 Ableger für die Ausfuhr liefern, ein Stand von 250 Königinnen-Zuchtkästen, ein Stand mit 250 Weiselzellen-Brntkästen, ein Schwarmstand mit 90 Provinzial-Mobilstöcken; ein Mobilstand mit 36 Stocken für Original-Mobilstockbestellungen, ein krainer Originalnaturstand mit 120 Stöcken für Bestellungen von krainer Völkern in krainer Onginal-wohnungen. — (Ein erfror ner Mann) wurde am 20. d. auf einer in der Gemeinde Koflem-Mitter-borf, Bezirk Gottschee, gelegenen Wiese aufgefunden. Der Verunglückte soll Mathias Krake r heißen, 45 Jahre alt, aus Rummersdors-Nesselthal gebürtig, und kurz vorher wegen Bettels beanständet worden sein. — (A n s dem Amts blatte der „Laib. Ztg.") Die Adjnnktenstelle bei dem Bezirksgerichte zu Tschernembl ist zu besetzen; Bewerbungen bis 12. k. M. an das Präsidium des Kreisgerichtes zu Rudolss-werth. — Am 7. Dezember d. I. bei der hiesigen Finanzdirektion wiederholte Versteigerung der Linienverzehrungssteuer und Mauthe», sowie deS Gemeinde-Zuschlages der Stadt Laibach. — Eine Unterlehrerstelle ist an der Volksschule zu Großlaschitz zu besetzen und sind Gesuche binnen Monatsfrist an den Bezirksschulrat zu Gottschee zu leiten. — Im Schulbezirke Stein sind nachfolgende Stellen zu besetzen und Bewerbungen um selbe bis 15. k. M. an den Bezirksschulrat zu richten : a) an der neu errichteten Schule zu St. Gotthard bei Trojana die Lehrer- zugleich Meßner- und Organistenstelle mit einem Gesammteinkonunen von 243 fl. jährlich; b) an der Mädchenschule in Stein die Stelle einer Lehrerin mit einem Gehalte von 210 fl. und 31 fl. 50 kr. Quartiergeld und c) die Unterlehrerstelle in Moräutsch mit einem Gehalte von 189 fl. — Kundmachung des Finanzministeriums vom 6. November, womit für alle zn konvertirenden Obligationen (mit Ausnahme der HeiratScautiouen) ein letzter Zinsentermin festgesetzt wird. — Bei der Strafanstalt zu Graz wird ein zur Leitung des Gaswerkes und dec Dampfmaschine befähigter Wärter gesucht; Gehalt 700(1, dann freie Wohnung, Holz und Licht. Gesuche bis 15. Dezember an die Oberstaatsanwallschaft zu Graz. — Am Gymnasium zu Ried in Oberösterreich ist eine Lehrerstelle zu besetzen. Bewerbungen bis 15. k. M. an den Landesschulrath in Oberösterreich. — Beim Bezirksgerichte in Wolssberg ist eine Adjunctenstelle erledigt. Bewerbungen bis 12. k. M. an das Präsidium des Laudesgerichtes zu Klagensurt. — (D e m F ö d e r a l i st e n . K o n g r e ß und seinem Fiasko) weint Czechien insgeheim immer noch manche Thräne nach. Ueber das Detail seiner Berathungen dringt manches Interessante in die Oessent-Uchkeit. So wird mit aller Bestimmtheit erzählt, daß Palacky es gewesen sei, der den weisen Antrag stellte, daß in Hinkunst alles, was föderalistisch denkt und lenkt in Oesterreich, dieS fortab auf der Basis der Fundamentalsätze thun möge. Grenter aber, jedenfalls einer der KlUgeren in der Sippe, die sich zum Kongresse vereinte, wendete hingegen sehr barsch ein: man möge den Meinungen in den übrigen Ländern nicht zu bevormundend entgegentreten und ihren Vertretern nicht eigenwillig die Hände binden, sonst werden diese unwirsch ihres Weges gehen. Und in diesem Gedanken ist der fromme Monsignore abgereist. Das hindert nicht, daß „Baterland" und „Pokrok" jubelnd der europäischen Welt verkünden, daß es in Hinkunst für alle Staats-rechtsparteien in Oesterreich nur einen Unsinn gäbe, dem sie nachstreben: die Fundamentalartikel. Kersic'sche Real., Rakitna, BG. OberlaibciK. — 2. Feitb., Lazer'sche Real, Malavaß, BG. Großlcischitz. — 3. Feilb., Cajhen'sche Real., Gostince, BG. Vaibach.______________________________________ Wiener Börse vom 28. November ßtaatwifoaclu perc.Rente, öft.Pap. t>to. dto. öft.inSilv. e von 1854 . . . e von 1860, ganze e voi-i 1860, Kunst, ijrämiensch. v. 1964 . &rundontl,- C> bl. Steiermark yu5p i,7 btt 68 lO 92.f>0 1)3.-)<)l 70 10 L «' x t:)1A 25 142 ^5 141 5 85 '>5 71>5.I 86 80 t-8 Witterung. Laibach, 29. November. Leit gestern Abends anhaltender Regen mit Höhen liebet. Wärme: Morgens 6 Uhr + 2.T, Nachm. 2 Uir + 4.5° C. (1870 H- 5.1“, 1869 + 8.3°) Barometer im raschen Fallen, 728.54 Millimeter. Das gestrige Tages' mittel der Wärme + 3.4', um 1.4" über dem Normale. Oeft. Hyxoth.-Ban! . PHo Güdb.-Ges. ;u 600 v74 75 Ü.5 .Hi8 60 8.8.80 »6r. 970 vn5.J.O : 86 — 2615 — 26».— »*. —I "5.-2 0 >55 )27.60;)27-70 J132 2 i 87 >Oti HO 2J'J 5v ' 47 7ö IM 8 ;6).— 160.2S ,177.— 177 5 8 3v4.— 212.6 ) m.— )7^— .80 ).fc4 50 185 50 111.60 111.75 a»:.- • 282. 1< 5 75 10t'.2> 90.— K) 2‘ 131.50 186 LO 133.50 13t. -90.80 Hl 20 H -.SO 1(0. - 188. • 188.5 0 07.— 97 50 120 50 121.50 59 — 32.— 4*.— 28.-, Ü6. 31.50 24 5 22.- -14 -14 50 60.— 83 -43 — 29.— 38.— yz - 25 -X8.- is!- 93 40 HS 5v 98.bO i48 70 116 90 llfi.95 46 to, “S. IS 5 5\ 6 (10 *•5,7 U.SSjS 1.14 j , w 116 - -1 ti EO Telegrafischer Wechselkurs com 29. November. Sperz. Rente österr. Papier 58.20. — 5perz. Rem. Öftere. Silber (57.60. — 1860er Staatsanlehen 101.25. -Bankaktien 813. - Kreditaktien 317.—. — London 116 80 - Silber 116 50 — ft. k. Münz-Dnkaten 5 56 V,- — poleonsd'or 9.27'/,. Angekommene Fremde. Am 28. November. Elefant. Gras Liechlcuberg, Pragerhos. — Mayer, Kfm., Wie». — v. Schrvcgel, t. t Gcncral-Ävnsul, Konstant»-nopel. — Pinler, Pfarrer, Breznica. — Crevisich, Wein-Händler, Kapodistria. — Fnrlani, Wippach. - Staffel, Mayer, Sänger, mih Lnigi, Sängerin, Graz. — Pibroich, HandelSm., Kropp. — Ziekar, Pfarrer, Dol. — Frau Martin, Graz. StaiU Wien. Seidl. Rossa, Kanflente, und Hupman», Apotheker, Wien. — Graf Margheri, Unterkrai». - Ko-koäinek, Kfm., Wie«. — Frau v. Jabornig und Frau AukemiuS. Neuniarktl. Sternwarte. Mitteis, Buchhalter, Wien. — Steblei, Laschitfch. Gedenktafel über die am 1. Dezember 1871 stattfindenden Lizitationen. 1. Feilb., Mahnii'sche Real., Großotwk, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Premer'fche Real, ad Wippach, BG. Wippach. - 1. Feilb. Steiudorf'sche Real., Gnrkfetd, BG. Gnrkfeld. - 1. Feilb., Jeras'sche Real., Arto, BG. Gnrkfeld. A m 2. D e z e in b e r. 1. Feilb., Repar'sche Real., Krajuie, BG. Laas., — 2. Feilb., Stritof’fche Real., OblociC, BG Laas. — 1. Feilb., Theater. Heute: Zum Bortheile der Schauspielerin Fraulein Wilhelmine K r ä g e I: Maria Ttuart. Trauerspiel in fünf Aufzngen von Schiller. Zahnweh! jeder und heftigster Art beseitigt dauernd Vas berühmte Pariser IiITÖ\T, wenn kein anderes Mittel hilft! Flk. 50 kr. bei Herrn Apotheker Kil-Kfliitz. (127-15) Zwetschken, tlilltl» mehrere Zentner in größern und kleinern Partien zu verkaufen. — Näheres im Tparkassegebäudc 1. Stock Wohnung Nr. VIII. (570^-1) Bei Josef Karingcr Luftzug - Verschließungs -Zylinder für Fenster und Thüreil, als Schutz gegen Eindringen kalter Lnst, hiednrch Ersparung an Brennmaterial; für Rheumatismus- oder Gichtleideude höchst empfehlend. Für Fenster 5 kr. pr.>Me, für Thiiren 7 und 8 tr. pr. Elle. Befestigung ganz einfach. 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Jahrg, brosch. 50 tr., kurt...................—.75 liliizer giolif (Melier VolkMkalentler, 2. Jahrgang..............................—.25 lllnstvirter 14alemler und Xovel-len-Almui«aeiB. von Dtenk Dittmarsch, mit Beiträgen von Hackländer n. ®etstäcfer. SOiit einer Farbendrnck-Präniic gratis...................—.84 fli,teile, Taschen Kalender für Hans- und Land' wirthe.................................. 1.40 ITliffnon-Alinanneli.......................—.36 I?le,lizinal-14aleinler, österr., 27. Jahrg., herausgegeben von Dr. Nader, geb. . . ' . 1.40 l%'ol(z-l4alen,ler für die elegante Welt, 12. Jahrg., eleg. geb. mit Goldschnitt . . . .' . 1.— ViinseliUalemler, 3 Jahrgang, illnstrirt . —.25 S*orteuionnaie-l4alen,!er, broschirt —.20 dto. dto. mit Melalldecke..................—.36 Sitali-84alemler.........................—.50 Stmleii