'- 33." Dienstag, den 14. Mal , 1833. N a i b a ch. ?Im 2. dieses Monats hielt die k. k. Land. wirthschaftsgcsell'schaft im Herzogthume Krain ihre statutenmäßige halbjährige allgemeine Versammlung. ...... Um 9 Uhr Morgens' werden Se> Excellenz-der Herr Landesgouverneur Freiherr v. Schmi d-burg, als Protector der Gesellschaft, durch ihren permanenten Ausschuß,, an'dessen. Spitz? sich der Präsitenr der Gesellschaft Herr Franz' Graf v'.. Hochenwart befand,, feierlich eingeladen^ und von der k. k. Burg in d'en großen ständischen Land^ tags«Saal begleitet, irr welchem bereits 64 wirkli. che MilgUcder auö allen Ständen zu dem schö'new Zwecke der Beförderung der Landwirthschaft und aller, darauf Beziehung habenden verschiedenen In-dustrialzweige- versammelt waren'.. Die Feierlichkeit dieser ansehnUchcn Versamm-' lung wuro'e.'noch dadurch erhöht,- daß die k. k. pa--triotlsch „ökonomische' Gesellschaft von Böhmen, so wie auch die k„ k.. Landwirthschafcögesellscdaften von Grätz und Klagenfurt acbtungswurdige Mitglieder derselben als Deputirtc gesendet hatten; und zwar jene von Steirrmavk den hochwöirdigen Herrn Dechant und Pfarrer von Oberburg, Mathia s M c i-n ig, und den Pächter der Herrschaft Tüffer, In«^ Haber der großen goldenen Elril-Ohrenmrdaille, Herrn Ignaz ll h l;i jene-von'Klagenfurt den f. k. Katasiral'Schätzungs.Oonsulcnten, Herrn Johann Rautner; die patriotisch, öconomische Gesellschaft von Böhmen aber den Herrn Johann Ochsenbauer,, Fürst Auerspcrgischcn, Wirth--fchaftSratt>. Auch die k. k. Landwirthschaftsgesellschaft von Wien-hatte dieser allgemeinen- Versammlung die Hhre. ihrer Vertret-ung. zugedacht, und um selche l^en k. k. jubilirtcn Hcrrn Gubcrnialrath und von 1822 — »L27 gewesene Präsidenten der hicrlän« digen k., k. Landwirchschaftsgescllschaft Johann Nep. Freiberrn von B uset ersucht, welcher aber zum allgemeinen Bedauern der Versammlung durch Krankheit gehindert, war,-selbe durch seine Reprä« scntatiotr der k. k. nieoerösterreickischen Landwirth, schaftsgesellschaft zu^verherrUchen.. Mic lebhaftester- Theilnahme wurde diese Zunahme" öes freundschaftlichsten: Verkehrs mit den nachbarlichen S'chwcsicrgesellschaftcn aufgenommen, welcher die gedeihlichsten Folgen fur dieZwecke die< fer nationale», unccr dem allcrgnadigstcn Schutze Sr., Majestät des Kaisers gegründeten, und immer schöner erblühenden nützlichen Institute zuversichtlich verspricht.. Der sprechendste Beweis aber,- wie sehr die allgemeine Versammlung von dieser Ueberzeugung durchdrungen war, wurde von ihr Mdurch bcur-kündet, daß sie mit Acclamation die Hcrren Mathias Meinig, Ignaz UH5 und Johann O ch se n b a u e r, als correspondirende Mitglieder aufnahm, d'a sie den vierten- dieser Herren Deputir, ten, Herrn Schätzungs>. tZonsulenten 3iautner bereits unter ihre wirtlichelr Mitglieder zählt. Nachdem die Versammlung durch Se. Excellenz dcmHcrrnProttttoralö eröffnet erklärt wurde, nahm zuerst der Herr Präsident der Gesellschaft das Wort, und, erfreute die Versammlung mit einer gehaltvoll len, mehrere wichtige Momente der landwirthschaft. Uchcn Industrie berührenden Rede, unter welchem ;54 .ganz besonders d',e Fortschritte der Cultur auf den , Laldache-r Moorgründen, und die von dem Herrn Gc, scllschafts-Präsidenten als Depucirter bei der im heurigen Jahre Statt gefundenen allgemeinen Vcr« sammlung der t. t. LandwirchschaftZgcsellschaft in 'Wien gesainmelten merkwürdigen Notizen ein leb« Haftes Interesse anzuregen geeignet waren. Als der Herr Präsident mehrere zweckdienliche organische Vorschläge der Berathung der aligemei« nen Versammlung unterzogen hatte, wurde zu der Verhandlung der im Programm vom n. April d. I., Amtsblatt Nr. 44, bezeichneten, und ande^ rer in der Zwischenzeit von einzelnen Gesellschaftsmitgliedern bearbeiteten, sehr interessanten Vortra« , gc geschritten. Unter diesen Verhandlungen zeichneten sich durch die Gemeinnützigkeit und relative Wichtigkeit derGegenstände vorzüglich folgende aus: Die Darstellung der Fortschritte der Obstbaum» zucht in Kram befriedigte die Wünsche der Vater« landsfreunde. Bewunderung aber erhielten unge< theilt dle Resultate der großartigen Obstbaum» Plantagen des hochwürdigen Herrn Pfarrers Pirz in Birkendorf, dessen eminente Kenntnisse in alien Fächern der Landwirthschaft durch seine jede Er» lvartung, — auch die kühnste — übersteigenden Leistungen in der Odstbaumzucht überstrahlt werden. Höchst interessant hob sich die wohlgeordnete Errichtung eines Gctrcidesparsprichers im großen Bezirke des k. t. Bezirks'Kommissariats derUmge» bung von Laibach hervor, und dem Gründer dieser wohlthätigen Anstalt dem k. k. Bezirks - Commissär Hr.F. v. Pofsaner, welchen der permanente'Aus« schuß unter seine Mitglieder zählt, verdankt die Zukunft den Grundstein einer landwirtschaftlichen Einrichtung, welche schon seit mehreren Jahren in die sehnlichsten Wünsche der Gesellschaft und des Landes aufgenommen war. Die von dem Herrn IVleäicinÄll Nr. Melzer mit den Beweisen seine? chemischen Sachkenntnisse ausgestattete gediegene Beschreibung der Versuche von Runkelrüben »Zuckerfabrication, und der Er« zeiigüng eines vortrefflichen Essigs, und guten Branntweins aus Erdäpfeln, welcheUnternehmun« x.en das GeseNschafls'Mitglied Herr?)^ichael Ritter v. Pagliarucci an semcm Gute Gallenfels in Ober» train mit wissenschaftlicher Behandlung und rühmlichen Eifer gründete und vervollkommnet, gaben äußerst wichtigenStoffimGedietchühererAgricultur. Auch die von dem Gesellschafls-N^itgliedeHrn. Anton Grafenv. Auersp erg, Inhaber dcrHcrr.- schaft Thurn am Hart in Unterkra'in, der allgcmei-iicn Vclsainmlung mitgetheilte Relation über seine Mission als Depulirter bei der am 6. April v. I. Statt gefundenen allgemeinen Versammlung der k. k. Landwirthschafts «Gesellschaft von Steicrmark, erhöhte durch die zweckmäßige Wahl der bemerklich gemachten Daten, und durch die schöne lichtvolle Diction des Herrn Verfassers jenen Genuß, wel« chen die Summe der mehrfältigen Verhandlungen gewährten. Unter diesen verdienen aber auch jene BeitrZ« ge einer ehrenvollen Erwähnung, welche dieser allgemeinen Versammlung von dem Gescllschaflsmit« gl^ede, Herrn Kaufmann Schmidt in Laibach, im Gebiete der Inscctcnkunde bezüglich auf die Landwirthschaft, geliefert wurden. Die Gesellschaft hatte diesesmal sich mst der Wahl von zwei Ausschußmitgliedern zu befassen, da diejenigen Mitglieder, die bisher diese Ehren-ämter ,versahen, ihre statutenmäßige Aintsperiode vollendeten. Beide wurden jedoch zu diesen Aem» tern wieder gewählt, und dadurch werden dem permanenten Ausschusse zwei bekannt würdige Mit» gliedcr in dem k. t. Rath und Bürgermeister der Hauptstadt Laibach, Herrn Johann. Ncp. Hra» deczty, und in dem k. k. quieszircnden Kreis« forstcommissär, Herrn Johann v. Zaruba d' Orcszova, erhalten. Mit ebenderselben einsichtsvollen Sorgfalt für h,as künftige Wohl der Gesellschaft crmangelte die allgemeine Versammlung nicht, die Zahl ihrer Vereinsgenossen durch die Wahl nachstehender Mit« glieder zu bereichern, und zwar: Z U' O h r e n m i t g l i e d e r n: Herr Joseph Mayer v. Graven egg, Vice' Präsident der allgemeinen Hofkammer. „ Iohann Edlerv. Pilgram, k. k. Hofrath und staatsräthlichcr Referent. « Al, t 0 n Edler v. Kra u ß, k. l. Hoftath. » Joseph Ritter Otto v. Ottenfeld, k. k. Hofrath. . (Zassian Halaschka, k. k. Neg.-Nacb und Referent der Studien - Hofcomnnnicn. „ Gottfried Graf v. W e lscrs he i m b, k. k. General' Consul in Ancona. » Friedrich Freiherr v. Grimschitsch, Kreishauptina,! n. „ Friedrich Frcihcrrv. Weidmc, 1: n sd 0 rf, Krcishauptmann. « Franz v. Klei le, ü k. NcgierungsrHth. i55 Herr Orafv.Ber oldinye n, Herrschaftsbesiher, „ I. M. Freiherr v. Ehrenfcls, Güterbe- sitz". „ lZuvus, pensionirter Hauptmann und Rca» litäten «Besitzer. „ A nto n Eol^r v?W urth, Inhaber der Herrschaft Obcrdöbling. Zu cor resp o n oi rcnd cn Mitgliedern: ^>err Carl Hamcrschmid, Oi. der Rechte und Mitglied vieler Gesellschaften. „ Johann P ohl, de^ Arzneikunde T^acwr. » Georg Pa'lica, ^uniui-, in Volousia Mitglied mehrerer Gesellschaften. n Raimund Matschig, (Zameral'Castellan in Zriquenicza, Zu wirklichen Mitgliedern: Herr Georg Ritter von Guggenthal, k. k. rrirklichcr Hofrath und Cameral-Administra» tor in Illyrien. « Leopold Sicav d, k. k. Gubernic>l«Rctth und Polizei - Director, „ Mathias Zhopp, Lyccalbibliothekär. ^ (Zarl Wurzbach, vi-. dcr Philosophie, ,, Ioh. N e p. Baron Spiegclfeld, k. k. Gubernial.Sccretär. « Raimund Mclzcr, Dr. der Medicin. „ Alb ert Hrad ccz ky, k. k. Rechnungsrath, f, Franz Perchinigg, Verwalter der D. O. (Zommeuda. :> M a thia s Burg er, Dt. dcr Rechte. „ 6 bristoph Vetter, k. s. Ncchnungsrath, 3, Wilhelm Moulin, l Directoren dcr „ iZarl (Zranz, l Zuckerfabrik „ (ZasparSchubel, Pfarrer. ,, Georg Bruner, Deficient in Stein. » Georg Ionke, Pfarrer in Tscherinoschnitz. „ Georg Illinitsch, Pfarrer. <, Joseph S tcmb o u,OberrichterinBrunn- dorf. " Franz Presch ern. Oberrichtcr in Bre-sovitz. « Georg Hauger, f. k.Strafhaus'Verwaltcr. Da die Menge und Wichtigkeit dcr Verhand« lungen es nicht zuließ, solche am Bovmittage zu beenden, so vereinigten sich die meisten Gesellschaftö. witglider im ständischen Nedouten. Gebäude zu einem festlichen Mahle, welches auch Se. Excellenz 5er Herr Landesgouvcrneur und Protector der Ge« scllschaft mit Hochdefsen Gegenwart beehrten. Sogleich nach aufgehobener Mittagstafel wur- de die allgemeine GesellschaftZverfammlung im ständischen Landtags.Saale wieber fcrgesctzt, und um 7 Uhr Abelids beendet. Nach dein Schlüsse aller Verhandlungen wurde die allgemeine Versammlung statutenmäßig durch Se. Excellenz den Herrn Protector als beendet cr> klärt, und dieser zahlreiche Kreis,treuer Untertha« nen trennte sich m'tt dein erhebenden Gefühle der dankbarsten Verehrung und Liebe für den allcrgnci. digstcn Monarchen, unter Allerhöchstdcssen uäterli. chen Scepter in einer Zcitepoche. in welcdcr ein großer Theil anderer Staaten von unheilschwan. gercn Besorgnissen, bösen Geistes erfüllt ist, Kunst und Industrie im sichere-« Pott sich der herrlichsten Psicge erfreuen. Laibach am 9. Mai i855. CM i c n. Die k. k. vereinigte Hofkanzln hat die erledigte Kreis . Arztessielle zu Neustactl in Krain, dem bisherigen Districts-Arzte in Nassen fuß, Dr. Bin» ccnz Erschen, verliehen. Freihafen von driest. Trie st, 3o. April. Vorgestern lief das königl, gvicchilche Dampfl>oot der Merkur von Nauplia nach einer sechzehntägigen Fahrt (indem es, in Zan» te, 6orfu und Sansego hatte anlegen müssen) hicr ein. Die am 7. Mä-z auf drei Schiffen Hon hicr abgesegelte Abtheilung griechischer Truppen war am 26, und rL5j). 2i. März in Nauplia angekommen. Gleich nach Ankunft des ersten Schiffs, auf welchem sich der Stab des kleinen Corps befand, er» schien der König Otlo, in Begleitung des Prinzen Eduard von Altenburg, an Bord, und wurde von scinen Truppen mit dem lebhaftesten Enthusiasmus empfangen. Nach der Ausschiffung blieb die In. fanterie in Nauplia, die Uhlanen wurden nach A?» gos verlegt. Nach Athen und Negroponte waren 70« Baiern zur Besitznahme marschirt; erstgenannte Stadt war zur Hauptstadt des Reichs erklärt, und soll in einem Umkreise, dcr Gebäude für40,000 Einwohner enthalten kann, mit Ringmauern versehen werden. Der Kronprinz von Baiern wuroc in 14 Tagen auf dem Dampfbootc Franz I, von Neapel zu Nauplia erwartet. Einrücken^ dieser, Truppen eingesunden, und, hatte Gelegenheit,, das geschmack« volle und kriegerische'Aussehe»? deirselben-zu bcwun. dern.. ^ (^o!.. 61 Vai.) Königreich SarvinieN" Man schreibt' auö> G e-nua-, daß im- Hafcn dieser Stadt- eine.- bedeutend Zurüsiung gemocht wird, um Tunis zu bmnbavdircn „ dessen. Regien rung sich geweigert; hat,, für die von einciu Offiziere uom Gefolge, des Dey einem k.,sardinischen Schiffs' Wpitänc. zugefügte Beleidigung Genugthuung zu ge«-den. Sechzig Kanonierböte sind zum Bombardement! bereitet, und mun! glaubt, daß die Gxpe-dMQNi in. der. Mitte. des. Mai,s. ab.ge.hc,n> wevde^ (B.. v., T.) Koingrrich beider Sicilicm. N e ap,e l„ 24., April.. Se., Majcstät der König haben, aufdieNachricht von der erfolgirn Thron» dcsteigung König Otto's row Griechenland,, ihren^ Kammevherrn,, d^n Fürsten Butera nach Gric<-chenland geschickt,, um dem neuen« Könige die In-signien des Großkreuzcs, des Ordens des h^ Ferdinand's zu überreichen). In Folge dicscr ehrenvol. len Sendung hat Fürst Butera sich aufdcm Dampf, schlffe «Francesco I.,« eingeschifft. Schweiz. Mch-drn Verichten öffentlicher Blatter hat die-Regierung vonBerwauf gethane C'infrage von dem französischen Ministerium die Erklärung erhalten, daß den entwichenen Polen? der Wiedereintritt auf daä französische Gebiet n i ch t' gestattet werden könne.. Eine. neue Kolonne solcher. Flüchtlinge soll' auf ihrem- Marsche nach der Schweiz il^B'aume» Ks - Dames durch die Nationalgarde des Arroudis« femcncs gcnöthiget worden scyn, umzukehren.. Die' g^nze, französische Gränze gegen das Ncuenburgische isi.mit.Lllücntruppen besehtt. Die Regierung,von Solctburn hat dcn Bcfel)l erlassen, asse Polcn, die nicht mit gehörigen Ausweisen versehen sind, l)in. nen 2.,, Stunden aus dem (Zcmton zu wclscu. Ein neues Gesuch um Schutz und Unterstützung, wo» mit sich die. Eingeorungencn nun an die Standes' regierungcn gewandt haben, ist von jener von Zu« rich unterm, 2/,. Apnl ablehnend beantwortet worden.. (B. v. T.) 35 e lt t s ch l a n v^ DasWürteiubcrgische Regierungsblatt.enthält' folgende Verordnung:^ „Wilhelm lc. Wir sin-dcn Nns nach.' Anhörnug Unseres geheimen Naths bewogen,, die getreuen Slände. Unsers Königreichs auf Montag den' 20., Mai d., I., zum ordentlichen Landtag in Unsre Haupt" und Residenzstadt Stuttgart einzuberufen.. Wir, befehlen demnach, daß die Mitglieder beidcr Kammern am 17., Mai 0. I. sich dahicr cinstndcn,, uno ain folgenden Tage bei dein siandischeni Ausschüsse sich lcgiliinircn. Unser Mi« nisterium dcs Innern ist init dcr Bel'.inittni^chung und Vollziehung dicscs Rescripts beauftragt. Ge« geben, Stuttgart den 1. Mai i655., Wilhelm. — Der provisorische Chef des Departements oeK Innern: Sä) lay er. — Auf, Befehl des Königs: Der, S.taatsse^et^ir. Ve ll nag e l." ' (Allg. Z.) M r e u ff e rr^ Iw der preußischen S ta atszeitun g' liest man nachstehendes Schreiben aus London vom lg..April: „Vorgestern machte Hr. Robert Grant seinen, längst angekündigten Vorschlag, den Juden, melche, als' Unterthanen des Königs geboren seocn. dieselben bürgerlichen, Rechte zu gcst^tcen, welche den Katholiken gewährt, worden. ,Er hielt eine Nk' de, welche in historischer Hinsicht jedoch nicht ganz frei von Irrthümern war, unÄ wurde vortrefflich' durch Hrn., Mac^uley untcrstüzc.. D e I g i e n. Vr ü ss'e l> 27.. April.. Man glaubt behaupten zu dürfen,, daß wir vor Ausgang des Iunius einige bedeutungsvolle Bewegungen vor Augen haben werden. Die Gränzen werden auf's strengste bewacht, die Hauplkraft der Armee, »ieht sich dort zusammen, und das Hauptquartier, heißt es, wird auf den Anttag^ der, Generale Buzen und Daine nächstens nach Mecheln. verlegt; die Reservearmee wiro täglich excrcirt, eben^ so die Vürgcrgardcn, kurz Allcs scheint sich ernst auf die große Schlußscene vorzubereiten. Die Verstärkung der Caval-' ''57 lene und Artillerie ifi gewiß, und so viel man er» fährt, soll diese kleine Hoffnung cincs bevorstehen' den Kampfes einen wahren Jubel in der Armee erweckt haben. (Allg. Z.) Frankreich. (Messagcr.) M«n schreibt aus Toulon vom 23. April : „Das Linienschiff Suffrcn, (Zapitain Kecdrain, hat seit gestern seine Ahfahl'tt'st^gc aufgezogen. Es hat dicscn 3)lorgcn 400 Mann von dein aasten Linienrrginicntc und iU Offizier- und Soldatenfrauen eingeschifft, die es it, B ßern Werken aufgezahlt-werden, von denen vcr-h-ältnißmäßig nur ein kleiner Theil vollendet ist. »Viel unternehmen, wenig endigen (sagte dcr Mi« . nistcr) warder Charakter aller Negierungen, die sich seit vierzig Jahren in Frankreich folgten." Zur Vollendung dcr begonnenen Werl'e ist.es nöthig, von dem Tllgungsfond die erforderlichen Summen zu entlehnen.Die zu vollendenden Arbeiten sind er, siens die Monumente der Hauptstadt, wie das Pantheon, die Madclcinc, der Triumphbogen de l' Stoile; sodann Werke von öffentlichen Nutzen, wie das naturhistorische Museum, die königl. Bibliothek, die in einem weniger centralen Quartier er« l?c>ut werten sollte, und das Hotel des Quai d'Or-say. Die zu Bollendung aller dieser Werke, mit Inbegriff dcs Bastillemonuments, erforderlichen Summen werden sich auf 24 Millionen belaufen, womit die bedeutendsten Werke des alten Regimes, ler Revolution, des Kaiserreichs und dcr Rcstau» lation'uollentet werde« sollen. Die zweite Attvon Werken begreift die Banale, Straßen und Leucht-thürme. Der Minister legte deßhalb cmcn Gc-setzescotwurf vor. Paris, den 24. April. Der Oberst Lamy hat den Bericht über die Befestigung von PariK auf dem Bureau der Deputirtcnkammer niedergelegt. Er hält dieselbe für sehr wichtig. Der Plan, den man befolgen will, ist folgender: Auf ccwa »000 Toisen (0000 Schritt) von der Octroi.Mauer soll Paris mit einer Kelle von Forts mit Mauer» klcidung umgeben werden, die ihr Feuer kreuzen. Im Falle des Angrisses sollen dieselben »000 Mann Garnison fassen. Die äußersten Vorstädte, wcl» cbe sich an die Octroimauer hinaus erstrecken, will man sorgfältig verbarrikadiren. Die Octroi' Mauer sclbstsollansehnlich verstärkt, und mitsian« kircnden Thürmen versehen werden. Dazu ist eine Summe von 35 Millionen nöthig. Nämlich zum Ankauf von Terrain 2,400,000 Fr., zur Erbau» . ung von »2 Forts uno 5 Rcdouten 25,5»o,o0o Fr., zur Befestigung der Octroi'Mauer 2,090,000 Fr., und zur Befestigung von St. Denis und des Mont«Valerien 2,000,000 Fr. — Die Mehrzahl ecr Commission hat sich, wie gemeldet, für diesen Plan erllärt. . (Prg. Z.) Portugal. Londoner Blätter voin 25. April melden: Die« sen Morgen erhielt man in London Privatd«efe aus Oporto biä zum »7. April durch das Dampfboot Gbenezer. Eine große Menge Borräthe war glück« lich gelandet worden, auch eine große Abtheilung Freiwilliger aus Frankreich. Dom Pedro hatte sei« ue Verschgnzungslinien stark befestigt, und man er« wartete von Marfchall Solignac in wenigen Ta« gen einen allgemeinen Ausfall, da das Wetter äußerst schön geworden, und die Garnison mit Le« dcnsmitceln und Munition wohl versehen war. Sect dem 24. Msrz hatte kein Gefecht irgend einer Be« deutung Statt gefunden. Dcr beste Geist herrschte unter den Truppen, die sehnlich wünschten, mit dem Feinde zusammen zu treffen. Die letzten Nach» richten von dcr Eöcadre dcs Admirals Sartorius gehen dis zum »5. April. Er hatte eine hinlang« liche Summe Geld erhalten, um die Mannschaft zu bezahlen, und wollte bei dem ersten guten Winde die Bayona-Inseln verlassen, um nach Oports zu segeln. Die Zwistigkciten, die zwischen ihm und Dom Pedro's Regierung bestanden, sollen durch die Interrention Sil I. M. Doyle's, General Sal» danha'ö und des Herzogs von Terceira geschlichtet worden seyn. — Heule eingelaufene Briefe aul 156 Paris versickern mit Gewißheit, daß daselbst ci< ne Anleihe für Dom Pedro negociirt, und ein Theil des Geldes sogleich über Vigo nach Oporto gesendet trordcn se«. (W. Z.) VroWntanüicn. Der (Tourrier meint, es sei ein großes Glück, daß die Influenza gewöhnlich keine lödtliche Folgen habe, wie die Cholera, ftnst möchten schon zwei Drimheile der Londoner Bevölkerung von dieser Epidemie hingerafft seyn. Ashburnham »House, der Wohnort des Fürsten von Licven, welches bis" her von der Influenza ganz verschont geblieben war, ist nun auch davon heimgesucht worden ; die sämmtlichen Bewohner, von der Fürstinn bis zum Portier herab, leiden daran. Der Marquis von Palmella, Herzog von Fun« chal kam aus Paris zu London am 25. April an, er soll in den Rath Don Pedro's zurückberufen seyn. Er war nur von einem Bedienten begleitet/ seine Familie blieb in Paris. In der City ging tas Gerücht, er habe vor seiner Abreise aus jener Stadt die Zahlungen der für DonPcöro abgeschlos» scnen Anleihe in Ordnung gebracht, und einen Theil des Geldes bereits nach Oporto gesendet. Eine Abtheilung von 2ao0 Mann, worunter viele Polen, sollen zu Nantes und an andern Orten zusammen.' gebracht worden seyn. (Cyurrier) Das Kriegsschiff Sparrow-hawk, das Havannah am 26. März verließ, bringt günstige Nachrichten aus Mexico. Auch bringt es 5^5,000 Dollars an Geld und 40 Serons Eochc» nille mit. Aus Havannah lauten die Nachrichten Ader die Cholera traurig. Man rechnete, daß aus einer Bevölkerung von 120,00a Menschen 6000, also volle 5 Proz. gestorben waren. Sie war auch zu Matanzas ausgebrochen. (Allg. Z.) Gsmannisches Reich. Kon sta n t'i nopel, i5. April. Der Groß» httr beschloß, Ibrahim Pascha eröffnen zu lassen, daß er in die Abtretung vou Adana, als eines wich» ligen, zu Anatolien gehörigen Districts, nie willi« gen werde. Der Acmiral Rcussin soll dem Hrn. v. Varennes aufgetragen haben, diesen Beschluß im Namen Frankreichs zu unterstützen. Am Aden, de des 1 i. traf jedoch Hr. v. Varennes ganz unvcr« muth,ct selbst zu Konst^nitinopcl ein. Was zu diesem Grci^uß Veranlassung gab, ist noch nicht be« tannl. Nach eer erfolgten Publication des Tewd^ sischat, welche gewöhnlich am Ende des Bairams statt zu finden pflegt, dicßmal aber ein PaarMona-te verschoben wurde, zu urtheilen, sollte man an« nehmen, daß Ibrahim Pascha von der Forderung der Belehnung mit Aoana abstehen zu wollen sich bereit erklärt hc>bcn müsse, da dieses Paschalik nicht auf der Liste der dem schemed Ali verliehenen er« scheint. Die kaiserl. russischen Truppen, deren zeit« welliges Verbleiben der Sultan ron dem Oi'crbe» fehlshader derselben, Gcncrallieutenant Murawieff verlangt hat, haben ein Lager bei Ohunliar Iskalcssi auf dem asiatischen Ufer des Bosphorus, Thcrapia gegenüber, bezogen. — Dumpfen Gerüchten zufol« gc soll zu Aleppo ein Aufstand gegen die Aegyptier ausgcdrochcn seyn. (Allg. Z.) Vrieche,llanv. Durch ein Decrct der Regentschaft von Griechenland wurde das bisherige Münzwesen ganz abgeschafft, und neue Münzen eingeführt, als Drachma, eine halbe Drachma, ein Vier» tel Drachma. Das Drachina hat wieder ,oo Lepta. Es gibt auch Golostücke im Werthe zu 2a und 40 Drachmen. Im Vergleiche zu andern Mün« zen machen 1 Drachma und i» Leptas 1 Franc« st ü cki 26 Drachma's 5^ Lcpta's einen neuen Louis» d'or, 6 Drachmen einen Säulenthaler; 5 Drachmen und 76 Leptas einen österreichischen oder baierischen tZonventjonsthaler; und i3Drach» men und 6 Lepta's einen österreichischen oder l>'l. ländischen Ducatcn aus. (O. 'l.) Aus Nauplia vernimmt man, daß sowohl die regulären als irregulären griechischen CorpH aufgehoben, und ein» neue Armee organisirt wür» de. Die Häuptlinge der Räuberbanden und Meu« tercr, welche zu Nauplia einen Aufstand erregten, der jedoch schleunig erdrückt wurde, sind von der Amnestie ausgenommen. Der berüchtigte GriraK wurde festgenommen, und man macht ihm den Proceß. — Ein Decret der Regentschaft verbietet das Tragen der Waffen. — Man hofft, daß auch Arta einen Bestandtheil des neuen Reicbcs auöma. chen wlrd. ^ ^ Nevacteur: ^r. rav. Weinrich. Verleger: Mnaz Nl. «evler v. Aleinmayr.