LMllchelMIeitlMg. Nr. 228. Pränu mcrati onsprcis: Im Complmr gauzj. fl. II, I,ill'j. N. 5>.5<>. Mr die Z»s!cll»nn ins Hau« halb». 5>,< II. Mi» dcr Post ganzj. fl. ls>, halbj. fl. 7.50, Tolllierst^a, 6. October ilnseltionsgcbllhr b<« 10 Zellen : Imal ooll., lm.wlr., 3m. I si.; sonst pr.Zcilc ,m. «lr.. l»i.«fr., 3m. 10 lr. u. s. w. Inscltionestcmpel jedl«>m. 30 lr. l870. Amtlicher Theil. ^e. k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom Z0. September d. I. den Vc>rstai,d des administrativen Rechnungsdepartementö iüi Aliüistcriuin si',r Vandcilvcrthcidifinng, Rcchnnncpratl) Anton Slawil ;u,n Äiinistcrialsccrctär allcrgnädigst in ernennen geruht. Potocki m. i>. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Professur an dcr k. k. Obcrrcalschnlc in Rovcrcdo Stephan Schenk zun: Professor der k. t Obcrrcalschulc tn Innsbruck ernannt. Nichtamtlicher Theil. VZien, 4. October. Im Laufe dcr letzten Tage haben hiesige politische Blätter von hervorragendem Bedeutung einander sehr Widersprechende Mittheilungen über militärische Ereignisse in Nußland gebracht. Dieselben haben dadurch cincn Nachhaltigen Eindruck hervorgebracht, daß gleichzeitig l>»e aus derselben Ursache sich herleitende Beunruhigung fignalisirt worden, welche sowohl in Constantinopcl wie in London entstanden ist. Äiian muß wohl unterscheiden zwischen den Besorgnissen, welche aus militärischen, und denen, welche aus politischen Thatsachen entsprungen sind. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, dah in Folge bcs großcn Kiicges, welcher sich seinem Ende zu nähern scheint, der Orient sich vielleicht nicht mehr zur Auf-lcchterhallu'.-.a. seiner Gcwalt auf alle jene Mächte wird slützcn türmen, welche ihm in Zeiten seiner früheren Gefährdungen schützend znr Seite traten. Es bedarf nicht viclcr Erlläruugcu, warum die Conjccluralpolitik sich ncrade zu dieser Zeit sehr lcbhaft mit der Vage des lür-nscheu Reiches, mit seiner inneren Kraft, mit seinen äußeren Verhältnissen beschäftigt. Hier steht dcr politischeu Spcrnlatiou ein weites Feld offen, das sie nach lhrcm eigenen Gutdünken bearbeiten mag. Hinsichtlich dcr militärischen Thatsachen kann man slch jedoch nicht verhehlen, daß das Bestreben obwaltet, ^r Phantasie einen zu weiten Spielraum zu gönnen. 6s ist ein Ding der Unmöglichkeit, Rüstungen in großem, oder wie es gesagt worden, in größtem Maßstabe vor sich gehen zu lassen, Truppcnzusamincnziehuugcu von einigen hunderttausend Mann vorzunehmen, Eisen» bnhncn fast ausschließlich sür Mililärlrausportc in An->^'uch zu nehmen und diese Massenbewegungen mit ^'"cn, solchen Geheimniß zu umhüllen, daß dasselbe sich °kr Beobachtung Derer entziehen lönntc, denen solche "vrgänge das grüßte Interesse einflößen müßten. Die ^l'llilll'lull. Andere Welten als die unsrige. * s. Nach her plolemäischcn Vorstellung von dcr Be« ^affe„h^t des Wellgebäudcs warcn alle Himmelskörper /l Erde dienstbar. Kopcrniln« dagegen ließ zuerst un> ^" Planeten als einen Zubehör dcr Sonne erscheinen, und ' ""^ ^^ ^"'^^ ^''^ ^b,lm anfangs verdammte des 3^ Verfolgungen gegen Galilei, den Nachfolger h «opernilns, erstreckte. Die neueren Forschungen fliegen haben der Erde unerwartet wieder cincn hohen bi","U gesichert, insofern sie große Wahrscheinlichkeit nnS be/"' ^^ ^^ entweder der einzige oder wenigstens dcr ,l °^"gtc Schauplatz von Lcbcnscrschcinnngcn sei. Or-^°^ Ware es also zu bcwciscn. daß im Ornndc die bar"'^ ^^^! °^ VcbcnScrwcckcrin nur der Erde dienst-als >! Dieser Acwcis ist auch uucndlich viel leichter. Ul.« ^ Gegentheiles. Alle neueren Beobachter lchicn sind s^^ .^'^ ^'°^ b"' Wcltlörftcr überall dicsclbcn lichf t ^ ^ ein jeder eine ungeheure Wahrschein-Vcd ^'^ ^'"^ Scilc, welcher behauptet, daß die s> '"lN'nacn des organischen Vcbcns überall dicsclbcn !, " "mssen. ^.^. ^.^^ ^^^ ^^ ^ Bedingungen l,s^/"h""dcn sind innerhalb gewisser Erwärmungs-"ucn. W^ z^^^^. ^^ Mangcl an Wärme gefriert llcistni/^'' ^''"''l" l!..>„ o»^." S» belitelt sich ein 2vc,l dcß ^"z 'mV ,"''^'"' Nstsouomri! Pruclor. dch»-» ftüsamr Tc," üncrcssn... . !°^"^"' dem „Älieland" elltnomliunru Aufsätze cinc '»"Mc lrmschc Erüilcn.ug findet. Tagesprcssc besitzt natürlich die Freiheit, die weitgehendsten Folgerungen aus dcr veränderten politischen (5on< stcllalion zu ziehen; sie sollte aber so behutsam sein. um die Verbreitung zweifelhafter oder falscher Nach-richten über thatsächliche Ereignisse nicht zuzulassen. Die Regierung bcsitzt Nachrichten übcr die militärischen Vor-ssängc in Rußland, welche durchaus verläßlicher Natur siut>. und diese lassen keine Zweifel darüber aufkommen, daß dort die normalen Verhältnisse herrschen. Militärische Rüstungen und größere Truppenbewegungen, oie die Nachbarländer bcnnruhigen könnten, finden in dem russischen Reiche positiv nicht stall. Die Rcgicrnng hat während den lctzcn vier Jahre sich znm Grundsatze gemacht, bedeutende Ereignisse dicscr Art. welche cincn großen Einfluß auch auf die materiellen Interessen nehmen, sobald sie von solchen Kenntniß erhält, in einer geeigneten Weise zur öffentlichen Kunde zu bringen. Diese Uebung wird hoffentlich die gute Folge haben, daß durch dieselbe beunruhigende Gc-rüchlc, welche leine Begründung haben, nicht lang andauernde nachlhcilige Wirkungcn auf den öffentlichen Verkehr zu äußern im Stande sind. Politische Uebersicht. Laibach, 5. October. Wie die ministerielle „Reform" w'sscn will, ist die Wicdcrcinberusnng dcs ungarischen Reichstag«' auf den 22. nicht ans Grund dcr Vorstellungen erfolgt, welche die äußerste Vinle bei dem Präsidenten Somssich erhob, sondern einfach weil die beiden Ans-gaben, für die man durch die Vertagung Zeit gewinnen wolllc, vollendet sind: die laudwirthschaftlichen Arbeiten und dic Zusllmmcnsttllung res Budgets. In dcr (5on-fcrcn; vom 25>. September konnte die Partei vielmehr statt dcr erforderlichen 20, nur 18 Unterschriften für die beabsichtigte Aufforderung an ocn Präsidenten anwerben. Aus Praa, 4. October, wild gemclcct: Im Club dcr Czcchcn und Feudalen wuidc beschlossen, daß dic U cbcrrc i ch ung der Adlesst diesmal nichl onich cinc Dcvnlalion zu ncschchr» habc. Die Uebeimilllun^ aus gceissmtei» Wcs.c soll dem Obeist ^'andmarschall nberlassm bleiben. ..Polrot" uuo „Poülit" blläinpfcn die Adresse als von dcr Declaration abweichend und zu vicl Concessionen gewährend. Die Blältcr lonslalircn auch, daß im czlchischcn Club zwei Abgcoidnelc für die NcichS-rathsbcschicknng gesprochen hadcn. Bei dcr Abstimmnug cifolgte die Ablchnung cinsliminig. In Bezug auf die lünfligc Gestaltung Deutschlands werden in Süddcutschlano Kundgebungen laut. welche gegen ein neues dculschcs Parlament, und auf einfachcn Beitritt zum nolddcutschcn Bunde lauten. und Eiweiß wcgcu all^ugroßcr Wärme gerinnt, kann oi-< ganischc«! ^cben sich nicht entwickeln. Kein solches Vcbcn gcdciht mehr in der Nähe uuse» rcr Pole oder auf den größten Bcrgeshöhen odcr in sehr heißen Quellen. Wir wissen fcrucr, daß anch das Vicht einen großcn Antheil hat an den mcislcn Regungen, odcr wenigstens an den höheren Regungen des Bebens. Nun hängt die Erwärmung einer Planclcnobcrfläche allerdings daaon ab. ob sie mit einem Dunsikrcis eingehüllt sei, nnd wie dieser sich verhalte zu den rückgc-worfcncn Strahlen. Mau lönnlc sich also dcnlcn, daß dic allzugroßc Nähe dcr Venus und die allzugroßc Ferne des Jupiter wieder ausgeglichen wüidcn durch eine besonders geeignete Dunsthütte. Doch wird dcr ein wenig sclbsllcuchlendc. also slarl erhitzte Jupiter schwerlich dcr Schauplatz orgauischcn Lebens sein können. Vcnns besitzt zwar cine lichlbrcchcnde Atmosphäre, abcr wir wissen gar nicht, ob sie vicl odcr wenig von den rcflcllirlcn Wäriucstrahlcu zurückhält. Ucberhaupt ist nur cin Planet vorhanden, auf welchem nach menschlichen Vorstellungen organisches ^ebcn scinc Vorbcdin» gungcn antrifft, rämlich der Mars. Dcr lclcologislte ilohlcrglaube gcrälh aber in die Klemme, weil er leine Antwort aus die Frage zu geben weiß: warum sind die andern Wclllörfter vorhanden, wtnn sie nichl bewohnbar sein solllcn? Daß die Bewohnbarkeit tine höchst seltene Aus« »ahme. dic Unbcwohnbarlcit abcr dic Regel sei. ergibt sich fast aus allen Thatsachen, die durch neuere Bcob^ achtungcn gewonnen wcrdcn. Unbewohnbar sind nämlich dic ilöifter unseres SyslcmcS, die wir am besten kennen, znnächst die Meteorsteine, welche in dln Bereich Dic Stimmnng der franzSschen Bevöl» tcruttg fchildert in nachstehcndlr drastischer Weise ein Correspondent der „Prcssc" ans Ferriöres, 27. Sep. ttmbcr: Die Scl>'sttäuschung der Franzosen übersteigt alles Maß. Schon wieder ftnsteit man hier und in Ligny die wunderbare Mähr sich zu, zehntausend Amerikaner s.icn unterwegs. Man hat mit sich handrln lassen und die hundcrlllluscud Rrpublitaner, die vor Wochen sich eingeschifft haben folltcn, auf cin Zehntel reducirt. Auch das Zehntel sitzt ruhig auf seiucn Farms, gerade sc> lnhia, wic Add cl-Kadcr mit seinen Mnsterhcrocn auf den Flurcn von Afrika. Die Erregtheit der Gemüther, dcr Pessimismus des tief ysdcmülhiglcn Landes, dcr zu Wahnsinn gcslcigcitc Schmelz über das uncrwarlcte Un> glück ist jcdcr noch so objcctio gehaltenen Einrede unzu> gänglich. „Es wird uns doch noch gelingen," sngtc man mir glstcru, „dic ganze dculschc Armee zu besiegen." Und wodurch? Die Phantasie kennt keine Schranken. Pans mil seinen Ganicadcn wird dcn Feind aufhalten, wenn er die Forts anch genommen hat. Hmzutommen werden Explosionen, Orsinischc Bombcn. und ist jcdcs Haus der Stadt v»'u Soldaten besetzt, so wird mit li« nrm Schlage ganz Paris in rinen Schntthanfen verwl»l>-dcll werden und i'icht Einem, dcr cS gewagt, den gehei« liglcn Boden zu bctrstcn, foll es möglich fein, aus den Trümmern hcruorzukommen. Erst cin Masfacre ohncylti< chcn. dann allgemeine Zerstörung, die nichts übrig läßt. P^riS will unlcrgchcii, lcin Thurm, leine Mauer, lein Hans soll der Nuchwelt sa^cn, daß an der Sline tiüst daS uidiuiü 0üi»ut, sland. Ich schreibe nur uiedcr, was Vtutc sich vorstrllen uud einreden, dic dcn intlUlgenleste» Ciltcln anschüren. Eines Comme«!lars bedarf dcr V«r< zwciflungsschrci nicht. Inlcressant ist, was über die Unterredung i^ord Granvillc's, dcs englischen Minister« des Äeuhertn. mit Thiers verlautet. Nach der ..Köl. Ztg." sagte dcr Minister am Schlüsse dcr Conversation, indcm er diese rcsumirtt, Herr Thiers habe diese Gegenstände im Auge gehabt, zuerst und vor allem die englische Regierung zu veranlassen, daß sie sich den anderen Machten anschließe, ja, dicscn mit ihrem Beispiele vorangehe, um ciuf Prcußcn in dem Sinne einzuwirken, daß dieses un« lcr billigen Bedingungen Frieden schließe. Zweitens wollte ThicrS die englische Regierung davon überzeugen, daß dic Restauration des Kaisers Napoleon unmöglich sei. Vord Granvillc constatirtc. daß der erstere Versuch des Hcrrn ThicrS leinen Erfolg haben tonnte. England werde sich unter leinen Umständen in die Frage einmischen. Deutschland habe dcn Krieg allein geführt, und man werde tS daher für sich den Frieden zu schließen nicht verhindern lönncn. Was dagegen den zwciten Tbcil dcr Ausgabe angehe, welche sich ThierS gcstellt habc, so dürfte er sich einen vollen Erfolg zusprechen. Auch !^ord dcr Anziehung unseres Planclen gerathen. Dann dür< sen wir mit ziemlicher Zuversicht c'llärcn, daß der Mond unbewohnbar sci. Er ist nicht umgcbcn mit einer auch nur im entferntesten lichtbrcckenden Atmosphäre, denn bei dcn Stcrnbcdcckungcn (Ollullatiorieli) durch die l Mondscheibe erfolgt daS Auslöschen und Wieberaufglän« ^ zcn dcr Fixsterne genau in der mathematisch voraus berechneten Zeit, während, wenn der Mond eine lichlbrc^ chende Atmosphäre hätte, der Stern später verlöschen nnd früher wieder aufglänzli, müßte, weil wir ihn dann gleichsam um dcn Rand des Mondes herum noch sehen müßten. Das Spcllroslop. wclchcS auf bcn unendlich weiter entfernten Mars und Jupiter die Gegenwart einer Dunstumhüllung angezeigt hat, tonnte nichts der. artiges am Mond entdecken. Der Mond kann auch leine Wasscr haben. Es daucrn nämlich Tag und Nacht auf dcm Monde je I4mal 21 irdische Stunden. In dcn «rslen lunaren NachmittagSstnndrn wird daher die Monoobtlfläche so erhitzt, daß Wasscr ins Sieden gerathen würde. Dann abcr müßte cs seine Gegenwart dcm Fernrohr, und noch viel entschiedener dem Speltroslop verrathen. So wenig der Mond bewohnt gedacht wcrdcn lärm, so wtnia lonntc — nnd darin wird jeder Geolog uns beipflich-lcn — die Erde vormals die Bedingungen erfüllt ha< ben. wclchc organisches pcbcn voraussetzt Die Vullani-sten, welche sich die Erde als einen abgcluhlttn Glutvoll denlen. habcn nie andkrs yelchrt. als daß crst eine Er-starrung emlrctcn mußte, ehe sich nur das Wasscr nie-derschlagcn tonnte. Nimmt man abcr mit Prottor <"'. daß die Erde aus ciner Zusammenschaaruna von Me-leolstoffcn sich bildcte, so konnte sie. als sie erft «s«".. 1632 Granvitle sei überzeugt, daß eine Wiedereinsetzung des Kaisers Napoleon unmöglich geworden sei. In Paris wächst die Neigung zu unterhandeln mit jeder Stunde. Die Regierung wiegelt ab und sucht die Gemüther allmälig auf eincn Frieden mit Opfern vorzubereiten. Die Haltung aller Vevöllerungs-Elasfen wird als ruhig und würdevoll geschildert. Die Nachrichten aus Ferriöres über angebliche Straßenkämpfc, welche am 23. und 24. September in Paris stattgefunden hatten, sind falsch. Die Parteizwiste sollen vielmehr ganz aufgehört haben. Einer der extremsten und heftigsten Redner der Clubs, Lcrmina, hielt am 23. September in öffentlicher Versammlung eine Rcde, worin er unter Anderm erklärte, es könne jetzt nicht die Nede davon sein, die Regierung anzugreifen und ihre Handlungen zu kritisiren; da den Wünschen in Betreff der nationalen Vertheidigung und der Wahlen Folge geleistet worden wäre, so habe man nur Eines zu lhlin, sich um die Regierung zu schaaren und ihr cine eifrige und cr-gcbene Mitwirkung darzubringen; Worte wären nicht mehr am Platze, und wag ihn sclbst bctrcffc. so verzichte cr von heute Äbcnd an, öffentliche Versammlungen in Porschlag zu bringen und in ihnen zu sprechen; vielleicht schon morgen würden die Kanonen auf dcn Wallcu donnern, und der Platz ciiicö jcdcn guten Bür-gcrs könne nicht in den öffentlichen Versammlungen, sondern nur auf den Fcsturlgswclkcn sein. Rauschender Beifall antwortete diesen Worten, nach wclchcn die Ver» sammlung aufgehoben wurde. Ein anderer VoltStribun, Flourens, welcher, wie man weiß, zum Bataillons-Chef der Nationalgardc erwählt worden ist, hat eine ähnliche Sprache geführt. Gelegentlich der beunruhigenden Gerüchte über Nußlands Haltung, die wir übrigens bereits als Erfindungen charalterisirt haben, beleuchtet die „Times" die Lage der Dinge in Rußland, und deutet auf die Spaltung der Parteien und die Verschiedenheit der Ziele, welche einerseits die Dynastie, andererseits Presse und Voll verfolgen, eine Verschiedenheit, welche nothwendig zu einer Zeit, wie die jchige, Nußlands Handeln neu-tralisiren und, selbst abgesehen von anderen Hindernissen, tilicn Aufschub ehrgeiziger Pläne veranlassen müsse. Was die Rückwirkung der jüligslrn Ereignisse in einem Verhältnisse zu der orientalischen Frage anbelangt, so hält eö die „TimcS" für einen starken Irrthum ul glauben, daß Deutschland gegen das Schicksal der Türlei gleicbgiltig sein könnte, Kriegschronik. Aus den« eroberten Straßburss, 30. September schreibt Oberst Corvin. bekannt aus dem amerikanischen Kriege, an die ,.N. Fr. Presse" unter andern : Ich vclließ Obcrhausbergeu gcslern Morgens bei-zcitcn. Obgleich eö dcn Soldaten, die nicht Straßburg zu besetze» halten, bei fünf Tagen Arrests verboten war, in die Stadt zu gehen, so kletterten doch ein Dutzend Artilleristen auf meinen Leiterwagen, trotz des Slöhncns der Branncn und dcr finstcrc» Glsiä,lcr scincü Bcsitzcrs. Wir passirlen die wunderschöne Brauerei von Hatt, dcr ich schon neulich ermähnte. Sie ist nickt ganz zerstört, und im Kcllcr stchcn noch viclc volle Fässcr. trotzdem das Vier zwei Fuß hoch den Ao2en bedeckt. DaS dalici lie-gcndc lörfchen hcißt Oalgcndorf. Es ist ein Doif gewesen. Es lag mitten in dcr Schußlinie und konnte wohl nicht gcrctlet werden Die Ruinen sind wundervoll, allein eS ist nur ein schwaches Vorspiel von dem, was man in der Stadt sieht. Wir fuhren zum Weißcn-Thurmthor hinein, welches so zerschossen ist, daß ich in dcr That befürchtete, die Steine der Vogen würden uns beim Durchfahren auf dcn Kopf fallen. Die Weiße-Thurmstraße selbst war aber noch weit wunderbarer. Es war, als ob man Palmyra oder eine egyptische Ruinenstadt besuche. Abgebrannte Häuser sah man nur vcrhältnißmäßig wenige, die meisten waren geradezu zusammengcschmcttert. In dcr Straße steht lcin einziges Hans. Die Trümmer waren soweit weggeräumt, daß man mit Wagcn Passiren tonnte, und die Straßen waren mit Menschen angefüllt, die seit langer Zeit zum erstenmale wieder seit Wochen sich des ^unncuscheins crfrruttn, denn sie hatten in den dumpfen Kellern gelebt, deren Lufllöchcr sie sogar dcr Sicherheit wcgcn mit Mist bcdcckt hatten. Diese Sicherheit war freilich nur eine eingebildete. Allerdings waren die Leute gegen Granatsplitter geschützt, allein nicht gegen Gom> bcn. Eine derselben schlug durch alle drei Stockwerke und in dcn Keller, wo sie sschs Personen lödtelc und zwölf verwundete. Ich fuhr nach dcm Klclniplatz und stieg im Hotel „zum rothen Hause" ab, welches ich schon von 1848 hcr als ein treffliches kannte. Es gelang mir auch, ein Zimmer nach dem Platze heraus zu crhaltcn, welches noch ziemlich unversehrt war. Ein Granaljpliltcr hatte nur die Jalousien durchbohrt und eine Scheibe zertrümmert. Im Speiscsaalc sah es ungcmülhlichcr aus. Das eine Fenster fehlte gänzlich, und die Kugel, welche es zerschmetterte, hatte auch den g,oßcn Spiegel zertrümmert. Die Spcisckartc war indcsscn cbenso^unucrschrt geblieben, wie unscr Appetit, und in der Weinkarte waren cbcu-falls keine Lücken. Als ich mich niedersetzte, endccktc ich sogleich, daß ich in ein literarischcs Nest gefallen war. Ich wurde sogleich von meinem Collcgcn Voget erkannt, dcu ich schon früher bci Dr. Volkhauscn in Frankfurt gesehen halte, und dcr mich mit Mr. W, I. Nae von dcr „London Daily NewS" und Mr. John P. Jackson von der..Newport Evening Post" bekannt machte. Auch war dort noch ein bekannter Baumeister von Schwerin, dcr ebenfalls cor-rcspondirtc. Nachdem wir unS^ erfrischt haltcn, beschlossen wir, eine Excursion durch die Stadt zu inache». In dcr ganzen Stadt gibt eS leine hundert Häuser, welche nicht von Kugeln irgendwie beschädigt sind. Der Klebcrplatz, dcr dicht vor dcm Münster liegt, hat gleichfalls bedeutend gelitten. Das „Caf6 Kleber" ist durch die Granaten zerstört worden, allein das als Schild dienende Ge- ! mälde dcS Generals ist unversehrt gcblicbcn, ebenso das' eherne Standbild auf der Mitlc dcS Platzcs, welches eine fiommc Hand mit einem frischen Kranze geschmückt hatte. Dem Eaf<> gegenüber, fast die ganze Scite dcS Platzes einnehmend, steht die Bildergalerie oder vielmehr I« MU800 663 pLmturo« ot, «ouipwrc^. Es ist vollständig zcrstöit. Von ihn, stchcn nichts als dic nackten Mannn. Die iibrigcn Häuser dcs Platzes sind jcdoch sämmtlich noch bewohnbar. Wir giiMn nach dcm Fischerlhor und dcr sogcnamiten Fischcrsladl, no dic Köingsbiücke über dcn Eaiial sühil. Hier wie auch auf dcm Quai dc la Fililmalt warm dic Hänsci' fmchtdar zcrschoss.n. Mauckc warcn cin bloßer Schullh^lfen, von andercn war die a,anzc Facade weggeschossen und das Innere bloßgclcgt. Dic Ballen dcr Dcckcn und des DnchcS hingen in le-bcubcdrolu'nder Schwcbc über lmscrcn 5löpfcn, nnd man crwarlclc jcdcn Augenblick, daß sie nicdcikm ! cn würden. Wir lralcn in ein Haus, dcsscn Erdgeschoß ziem- lich unverletzt war und dessen Thür uns von der Eigen-thümerin, einer Witwe, bereitwillig geöffnet wurde. Wir tonnten noch bis zu den Dachstuben hinantlimmeu. Die Zerstörung in den sämmtlichen Zimmern ist unbeschreiblich. Im Hause hatte ein Naturfreund und Sammler gewohnt. Die Flüchte seines jahrelangen Fleißes waren zerstört; Schmettcrlingsflügcl flatterte» überall umbcr. Noch trauriger sah es in seinem ornithologischen Cab!« nete aus, welches — nach den Resten zu urtheilen --sehr wcrtlMll gewesen sein muß. Die Vögcl lagen alle durcheinander ans dem Bodcn, meist zerstört oder milcr Schutt begraben. Mr. Jackson wollte gerne einige davon kaufen, allein dcr Eigenthümer war nicht anwesend, nnd auflichmcn wollte er nichts, obwohl man ihm sagte, cr möge nur zulangen. Die arme Wirthin klagte daß dus Haus ihr ganzes Vermögen sci, von dcssci, Vcrmicllumg sie lcbc; jetzt könne sie bctlcln gehen. Vor dcr Thür fand ich cincu armen Vater, dcr scine drei mutterlosen Knäbchcn scit acht Tagcn vcrgcli' lich suchte. Scin Haus war zerstört, und cr wußte nicht, c)!i die Kinder unter dcn Trümmern begrabcn wa» rcn. Er selbst hatte seitdem kein Obdach gehabt. Schon vor zchn Tagn« warcn (wie ich von dcm Hilfscomill' hörlc) achttauscud Menschen in derselben Lage; jctzt ist ihre Zahl wohl doppclt so stark. Die Zahl der crschlcr gcncn Einwohner (größtcnthcils Wcidcr und ssindcrj liclicf sich zu jcncr Zcit auf zweihundert, die dcr ermit« lcltcn Vcrwuudctcn auf mehr als vierhundert. Der vor zchn Tagen a» Immobilien allcin angerichtete Schaden wurde amtlich auf 45 Millionen Francs ana.ea.cbcn; jctzt übersteigt er gewiß das Doppelte, dcnn in dicscr Zcit war das Bombardcmcnt am furchtbarstcn. Olcich' zeitig, sagte mir ein ArtillerieHauptmaim, warcn stclö zweihundert und manchmal zweihundcrtuicrzig Geschütze thälig. Die ganzen Viertel in der Nähe dcr Wüllc si»d völlig zerstört. Wcgcn der Wälle halte ich das von axßcu nicht sehen können. Sic haben gar lciucn ^e-griff von dcr Zerstörung und dcm Anblicke, dcu dic Ruinen gewähren. Eine abgebrannte Stadt sieht ganz anders aus. Dort stehen wenigstens die geschwärzten Mauern; hicr abcr sieht man, wie gcsagt, nur lvcing eigentliche Brandstätten, sondern zertrümmerte Mauern, als ob sie mit Rkscnhamniern zerklopft winen. ES ist mir unbcgrcifl'ck, daß nicht schon ein Du',' zend Photographen und Zeichner hier sind, denn es ist schon dcr Mühe werth, diese Alisichlcu aufzunchmc», und zwar augenblicklich, dcnn schon hrutc wird die Sceue ganz anders auöscheu, da viel aufgeräumt wird. Die Thore ^dcr Stadt schcn wunderbar zerschossen aus, und ebenso die großen Easerncn und die danebcn> licgcndcn Straßen, wie zum Beispiele die liuo ä« 1" «cup« ü 1'cnu (Wassersuppcnstraßc); das Thcatcr und die Präfectur sind ausgebrannt, die Mairie ist bedeutend beschädigt. Indent wir uns wieder der Stadt zuwendete», führte uns unser Wcg nach dcr ncucu Kirche, in welcher dic kostbare Bibliothek aufgestellt war. Die ganze Kirche ist ausgebrannt, und dic Hitze muß ungeheuer gewesen scin, denn dic steinernen Pfeiler sind dadurch förmlich abgeschält und gefährlich dünu geworden. Um Unglück zu verhüten, wird mau sich bald daran machen müsse», hängende Maucru niederzureißen. Dcr ganze innere Raum der Kirche ist fußhoch mit Stciutrümmcrn be-occkt. Dazwischen liegen verkohlte Bücher, die beim Ans' nehmen in Stand zerfallen. Mau erkennt nicht mehr, daß dic Vlättcr^Papicr waren; fic sind kohlschwarz allcin man kann dcu Druck noch lcscn und erkennt die dcngrößc bcsaß, mimöglich cin so tichs und dichtes Luftmccr als ihr jctzigcS lxsitzcn, weil dicse T'cfc und Dichtigkeit genau abhängt von der heutigen DrehungS» gcschwit,diglcit nud dcr Masscnzugkrast an dcr Obcr-fiäche. DaS organische Lebcn hat also auf Erden sicherlich einen Anfang gehabt, und muß auch scin Ende finden Die Untersuchungen von AdamS, dcS größten britischen, Mathematikers dcr Jetztzeit, haben bestätigt, daß der Mond durch Elrcgung von Ebbe und Flut dic Dre-hmigsgcschwindiglcit dir Erde beständig vermindert, und daß zuletzt die eigene Axenbcwcgung völlig stillstehcu müsse. Dann würde die Erde bci ihrem Umlauf um dic Sonne nur eine einzige Drehung ausführet,, oder der Taq würdc in dcn Acquiiioktialländcrn 6 Monate, die Nacht ebenfalls 6 Monate dauern, wodurch zugleich alle Bedingungen dcs organischen LcbcnS aufschoben wären. Wir vermögen uns also cine Zcit zu dcnken, wo dic Eide noch nickt, und wo sie nicht mehr bewohnbar sein wird. dicscr Zeitraum abcr dürfte unendlich llcin sein in, Vergleich zn dcm, waS scit dcr Individualisirung un-scns Planctcn vorausging. Bcdroht man uns nun mit 5»r Frayc. wo^u nützen Jupiter, Saturn, Uranus. Neft->"'!. die Asieroidcn. wenn sie nicht bewohnbar sind. so kuimle '""' "suns darauf erwidern, daß auch für jie vttlleicht elue v°lüberychende Periode dcr Bewohnbarkeit ..ntrclcn könne, zwcitcns ,bcr jede solche Frage an sich schon emsaltlg ist denn Nüyiichlcit ist ein menschlicher imd zwar ein rccht stlistcrhaftcr Bcgriff, dcr auf dcu KoSmos gar nicht angewendet werden lann. Jede Indi-vidlialisirung dcs kosmischen Stoffes ist zunächst, und ihr Seil, ist zugleich ihr Zweck. Ein solcher Gcdankcngcmg ist abcr gar nicht nach dem Geschmack von Proctor, dcr scine Lcser vielmehr damit zu tlöstcn sucht, daß, wenn diefc oder jene mögliche Vorbedingung da oder dort gegcbcn scin sollte, wir^ uns auch andcrc Wellkörpcr außer der Erde als ben ohnt! dcnlcn dürfen. Auch mischt er viele rcligiösc Betrachtungen in seine Darstellung. DieS ist keineswegs zufällig, sondern gchöit rccht eigenllich unserer Zcit an. Oic cj.-acten Wissenschaften sind nämlich ;u einer solchen Reife gediehen, daß sie nicht nur die D'chlungcn dcr incxacten „Wissenschaft" oder dcr spcculativcu Philosophic älterer Zeiten gänzlich nmgcworfen habcu, sondcrn sich selbst bereits auf diefcs Gebict hineinwagen. So fagl der gewiß fromme und strenggläubige Proctor: „Es dütfte rathsam sein z» bcmeiten. daß. da in allem, was uns umgibt, Gott durch secundärc Ursachen wirkt, lein Grund vorhanden ist, Grcn;cu in Raum und Zcit zu zichcn. wo er anders gehandelt hätte, mit anderen Wor-tcn. wir vermögen keine Zcit zn bezeichnen, wo er unmittelbar ans das Weltall einwilllc. Ferner empfangen wir eine vul Höhcrc Vorstellung dcr Allweishcit, dic wcit übcr unscr Äcgrifföucrmögcn hinauSrcicht, wenn wir die Gcsetzc Gottes für so vollkommen hallen, daß sie genügen, stelS seinen Wille» z>, vollslrcckcn ohne dic Nothwendigkeit einer besonderen Einmischung seinerseits, als wenn wir immcr cinc thätige Hand in dcn Erscheinungen dcr Körpcrwclt crblickcn wollten." In einem halb wissenschaftlichen, halb religiösen Schlußcapilcl licfcrt uns Proctor den strengen Beweis, daß ein physisches ElwaS, nämlich die Sichlbarlcit unserer Persönlichkeit, das Grab auf unendliche Zciträumc überdauern kann. Die Stoffe, auö denen wir bestehen, kchrcu schon zu Lcbzciten und noch entschiedener nach dliu Tode zum chemischen Kreislauf zurück, die Form dicscr Stoffe aber, nämlich die Gestalt, ist bis zu unendlichen Zeiten unzerstörbar. Der Beweis, cin schr einfacher, beruht auf folgenden Thatsachen: In cincr Zeitsccuude bewegt sich das Licht durlcl" halb dcS Soimensyslems von cincr Gleichzeitigkeit de Anblicks gar nicht die Nede sein, sondcrn größere odc^ geringere Pcrgangcnhcitcn wcrdcn für unS zur ^^^. wart. Vom nächsten aller Fixsterne bedarf das Licht vou drei Jahre zu seinem Fluge nach der Erde und «a^ dcm Stern Nr. 01 im Schwanen sind zchn Jahre cl forderlich. Die beiden genannten sind nahe Fixsterne, dcn fcrncn und fernsten abcr dürfen wir gar nicht "icy nach Jahren, sondcrn nur nach Iahrtanscndcn rech""' Deswegen war eS Alexander Humboldt vcrstallct, so l ' und wahr zu sagen, das Licht sci die älteste U'luno dcS Seienden. . ,., DaS Sehvermögen deS Menschen ist cin scyr l" schlälltleS, dennoch habcn wir cS durch Schärfst"» vnstärlt, daß wir jctzt auf dcm Monde fchon an>cyu 1633 Kupferstiche. Von den Wänden sehen antike Steinbilder verwundert auf die vandalischc Scene. Ich war schon todtmüde, als wir — bereits Nach-Mittags — in den Münster gingen. Der Zutritt war eigentlich nur Soldaten erlaubt, allein man nahm ^ nicht so genau. Der ganze herrliche Thurm wimmelte denn auch von Soldaten, und es war schwer, sich °uf den engen Wendeltreppen zu bewegen. Die Stein, tri'nnmer am Fuße des Thurmes zeigten es uns schon an, daß die Zerstörung nicht so gering war, als man Muben machen wollte. Das grostc Portal und auch das Nlnde Fenster sind unversehrt. Daß ein Fragment einer Säule auf der Nase eines steinernen Kaisers zu Pferde Men respcctwiorigen Nuhcpuntt fand, rührte mich wenig. Von der Höhe sahen wir auf das Dach dcS Schiffes; ^ ist gänzlich zerstört; allein glücklicherweise waren die Gewölbe start genug, das Innere der Kirche zn schützen, ^lcle Kugeln sind gegen die Geländer und Galerien gc-Magen, wodurch die Passage hin und wieder gefährlich fwrdc. Der Schaden ist nicht unbeträchtlich, allein es '!t nichts Wesentliches zerstört. ES wird aber recht gut llne Million Francs kosten, die Thürme wieder herzustellen. Man hatte allerdings anf dem Thurme eine Tele-ßlaftheustation errichtet (der Telegraph war noch da und >elbst von unten deutlich zu sehen), und das Schießen ^llr also nicht ungerechtfertigt, obwohl mancher rohe "ltillcrist zum bloßen Vergnügen hin und wieder einen U'mülM Schuß gegen das hervorstechende Gebäude ge-than haben mag. s Im Innern der Kirche ist nicht viel Schaden gc-Ichehcn. Die berühmte Uhr ist unverletzt; allein die Nrgel ist thcilwcisc zerschossen. Eine Reihe Chorstühle !>nd verbrannt n»d leider auch einige der schönen gehalten Fenster zertrümmert. Die Citadelle sah ich nur von der Höhe. Dort stkht kein Stein auf dem anderen. Man hat es General Werder vorgeworfen, daß er ble Stadt nicht gewarnt habe; der Vorwnrf ist unge-^cht, er hat die Stadt gewarnt, allein General Uhrich M den Bürgern leine Mittheilung gemacht. Nachdem bas Bombardement schon solch' nnachcnrcn Schaden angerichtet hatte, sprach der Commandant mit den Bürgern, allem diese waren der Ansicht, daß er sich weiter verteidigen möge; jetzt sei cs ihnen glcichgiltig. Er versprach übrigens einer Deputation, die vor etwa acht Tagen zu ihn, kam, daß er cs nicht zum Sturme lom-wen lassen wcrdc. Die Zustände in der Stadt waren sehr bedenklich. Die Pfaffe,: wiegelten das gemeine Volk auf, welches Meistens katholisch ist. Es gab sehr stürmische Auftritte, ubcr deren eigentliche Natur nur noch genaue Nachrichten sthlci,. Mein so viel ist sicher, daß die wohlhabendere Vür-Mjchast sehr f^h darüber ist, daß die Preußen cinze-uutt stnd, indem sie Sicherheit des Bebens und EicM Mmö bringen. Am Tage der Ucbcrgabe hörte nM "Me Proletarier bedancrn, daß die Geschichte nicht nvch ^'en Tag länger dauerte, da man beabsichtigte, dle selchen (die meistens Protestanten sind) zn plündern. Bei der vorgestrigen Ucbcrgabc fiel ein Schuß. W wr nicht, wie ich vermuthete, ein zufälliger. Ein st-bleust hatte unter seinem Mantel ein geladenes Gewehr ""d legte cs auf einen Mann der Bedeckung an. Es wurde niedergeschlagen und der Schuß ging in die Erde. ^ s"h, daß ein Gendarm eine» Hieb führte, und lM, °"b dcr französische Artillerist verwundet in, Hospital licht, i ^ Eine Menge Gefangener hatte versucht, sich ans blt ^adt zu schmuggeln; allein man hat einen ganzen WaaM '"9 derselben abgefaßt. ^ Nauwcrle, große Slädte, wcnn es solche geM tz""lc, unterscheiden würden. Das Licht, welches dll ly^.ausstrahlt, geht nicht verloren, cs setzt slincn Mg ein g'tt ^ »„endlichen Raum. Denken wir uns nun los, ^"' begabt mit eincin Sehvermögen, lvclcheS für H» "'sche Räume ausreichte, und denken wir unS dieses dtr? ""schattet ^ einer BeweaunaMhigkeit, welche ^ bes ^ichteg entspricht, so wird sich irgendwo im wo n "" letzt und zu jeder Zeit ein Punkt finden, liinnt "°^ d"6 Schlachtfeld bci Waterloo überblicken 1815 "^ " ""ssah am Nachmittage dcS 18. Juni Neuen <^' ^ Augenblicke, wo die Garden zum Sturm Ncsckc,^' Ican anrückten. Bleibt die Bewegung des bud, ^" so rasch, wie die des Lichtes, so würden surren m" ^" Anblick eines ungeheuren Feldes voll Mch" . "chbfigurcn bilden, odcr wcnn der Beschauer dem N , ^"en Ort entsprechend dcr Umdrehung und btr Hn , c^ ^" ^^ veränderte und cin wcnia hinter dit ».in, ^"^ ^^ ^chlcs zurückbliebe, so könnte er sehen s s °'" bcn Gewehrläusen dcr Garde fliegen tvcnn sis, ""gsam. wie eine Schnecke kriecht. Umgekehrt. Erde cm "" ^°^^ Wclm aus unendlichen Fernen dcr bandln,, "' ^"'^le. könnten alle geologifchen Um-sieben ^'" unseres Planeten sich vor ihm vollziehen in Häupten ^' ^" b^scm Sinne darf man wohl bt. ^wicilcilf. Ewigkeiten zu Minuten, Minuten zu noch 's" werden tonne,,, und daß alles Geschehene jeniye,, h ^5""et vorhanden ist. Welcher Trost sur Dcn< baß das N^ verlor, was ihm am lhcncvslcu war, ^Ütndtt,n .. .^cs Gclieblen noch immer vorhanden, noch " erreichbar ist! Tours, 3. October Vormittag«. Ein Telegramm' aus Lille vom 2. October meldtl: Ein Bericht de« Generals Trochu vom 30. September ist mittelst! Brieftaube hier eingetroffen. Der Gericht sagt: Heute haben unsere Truppen eine sehr kräftige Offensivreco., gnoscirung vorgenommen nild davci successive EheviUy ^ Hay beseht und sind bis Thias und Choify-lt'Noi vor» ^ gerückt. All« diese Positionen waren stark beseht und > crenelirt und mit Kanonen ocls^hen. N^ch einem sehr lebhaften Ättillericyefechte und N^inczewchrstuer zogen sich unsere Truppen in ihre Stellungen in Ordnung und ausgezeichneter Festigkeit ;nrück. Dlt Haltung dcr Mobilgarden war sehr fest. Im Ganzcn war der Tag ein sehr ehrenhafter. Wir habcn empfindliche, „och nicht festgestellte Verluste erlitten. Wir glauben. der Feind habe beträchtliche Verluste erlitten. Tours, 3. October. Nachrichten aus Paris vom 30. September: Das heutige ..Journal officicl" ent. hält rin Decret, welches die Aufhebung der General-direction der öffentlichen Unterstützungen cmSspricht und anordnet, daß in Hinkunft der Dienst betreffend die häuslichen Unterstützungen ausschließlich der Municipal-bchiirde anvertraut werde. Ein anderes Decret ordnet im Namen der Ncttionalvcrlheidigung die Requisition von allem innerhalb der Umwalluna. von Paris vorrä-thigen Getreide und Mehl an. wovon nur dasjenige ausgenommen ist, was den Charakter deS HausvorratheS hat. Eine Note der Regierung kündigt an. daß der Dienst für die Staatspcnsioncn gesichert sei und letztere in Paris und den Departements regelmäßig gezahlt werden. AuS den Mililarbcrichlcn bis zum 29. Al'endS geht hervor, daß ciu leichtes Gefecht zwischen dcr Vemannung unfcrer Kanonenboote und oc„ Preußen anläßlich dcr Ad-holzuna auf der Insel Gilancourt stattgefunden habe. Wir ha''en mehrere Rccognosciiun,ien über die Position von Villrju'f hinaus und gtgc„ Drancy vorgenommen. Einige Kanonenschüsse aus den Forts de l'Est, Double Couronnc und St. Deins zwangen den Feind zur De» logiilina, aus Stains und Moulin dc Romainville und setztcu Bourgct in Brand. Gestern staltete dcr Miirc von TourS den, Gene. ral Ulrich cincn Bcsnch ab und bcarüßlc ihn mit ei« ncr schr warmen Ausprachc. Cremieur sprach gleichfalls, indem er die Vcrstickler Slimme einige Worte deS Da»kclü, indem er sagtc, er werde das Andcnlcn an diese sytnpalhischc Kuiirgcblllig bis in das Orab bewahren. Uh^ rich ist Gefangener auf Elnenwort Tours. 3. October Nachmittags. Admiral Fou-richou, welcher Viitglicd dcr Regierung und Marine-nnnistcr bleibt, übergibt das Kricgsportcfcuillc an Ge-ncral Vcfort, welcher dasselbe als Delcgirtcr des Kriegsministers leiten wird. Ein Theil dcr Armee des Generals Werder mar-schirt nach Paris, cin anderer auf ?yon. Die preußische Armee vor Mctz leidct an Typhus und Dysenterie. Ncufchatcau, 2. October. Wie versichert wird, wcrocu l<)<)0 preußische Cavaleristen, welche Void pas-sirtcn, sich einem neuen Corps von iM.OOO Mann an. schließen, daS in dcr Bildnng begriffen ist, u>n auf Vyon zn marschircn. Colmar, 2. October. Der Feind hat einen Rhein-Uebcrgana. in der Höhe von Mühlhauscn bewerkstelligt und marschirt auf das nahe Hagesneuigkeilen. — Ee. Maiestät der Kaiser haben den drei durch Hagelschlag verunglückten Kalnstlalgemeinden Äescanuoua, Bescavalle uud Äallomagl auf der Insel Veglia in Isiricn zur Linderung ihrcS ^)lothstandcS cine Unlclstl'ihuna. von :w0tt fl. an's Allerhöchster Privalcasse aller^nädigst zu spenden geruht. — Se. Excellenz der Obersthosmeisier Ihrer Majestät der Kaiserin Freiherr v. NopcSa hat sich nach Meran :c. begeben. Erst nach seiner Mcklehr werden die defimüve Wahl der Residenz Ihrer Mciesta't der Kaiserin und Ihrer t. Hoheiten dcr durchlauchtigsten Erzherzoginnen Gisela und Marie Valeric und in Verbindung damit auch die anderweitigen Bestimmungen bczllglich dieses Win» terausenthalteS erwartet. — (Budget dcr Etadt Wien.) DaS Schulwesen insgesammt lostet jetzt dcr Commune circa I Million, nicht viel weniger lostet das Armenwescn u. s. w. Die Bilanz durste daher flir das Jahr 1871 einen NuS. fall vun mehr als ciner halben Million Gulden nachweisen und dic Deckung dieses Ausfalles wird durch eine Erhöhung dcr Zinslreuzcr ermöglicht werden. Hier wollen wir erinnern, daß daS Gesammterttägniß des Zinses in Wien sich auf circa 34 Millionen Gulden belauft. — (Zum Arande in Ob er dräu bürg.) Dcr amtlich erhobene Schaden in Folge des Brandes von, 24sten v. M. beträgt 400.000 fl. — (Zwci Sonderlinge) leben in Ofen, welche seit dem Jahre 1849. seit Eröffnung der Kettenbrücke, den Boden der Stadt Pest nicht betreten haben. Der eine, Herr K., ein alter Herr, wagt trotz alles Zuredens nicht ilber die Brücke zu gehen, aus Furcht, dieselbe lönnte einstürzen. Der zweite, Herr T. . .. geht aus Princip so lange nicht liber dieselbe, bis sie nicht frei wird, wie eS die Schiffbrücke war. BiS zum heutigen Tage ist derselbe mit eisener son-sequenz seinem Vorsahe treu gedkebra. — (Ein Kriegsschiff des Sultan« von Zanzibar.) Au« Hamburg, 30. v. M., wirb geschrieben.-Wie gemeldet, liegt seit einigen Tagen in unserem Hafen eine Dampfcorvelte deS Sultans von Zanzibar. Zu derselben hat sich jetzt eine zweite, kleinere Aacht deS schwarzen Herrschers gesellt, welche die Bestimmung hat, feine flüchtiz ge« wordene Schwester, verwitwete Frau Rille, hier abzuholen. Ich erzählte früher den Fall, daß ein Hamburger, Alke, sich längere Zeit in Zanzibar aufgehallen, sich in die Sultanin verliebt, sie geheiratet und entführt habe. Die Tochter der heißen Zone sehnt sich, nachdem sie ihren Mann d»rch einen Fall vom Omnibus verloren, nach der Heimat zurück und der Bruder ordnete sofort eine Corvette und eine nied» lich eingerichte ^acht Hieher ab. Vorläufig bleibt die Cor< velte noch einige Zeit hier, um grUndlich reparirt zn wer» den, und wird die Frist fleißig von den Hiesigen zu Be» suchen benutzt. NlS Curiosum erwähne ich hiebei, daß auf der Corvette cine Büchse zu Gunsten der deutschen Ver» mundeten aufgestellt ist. Die Besatzung besteht aus circa 100 Schwarzen und 16 Weißen, welchen letzteren die Kilhrung und technische Leitung übertragen worden ift. Seefoldaten sind nicht an Vord. — (Mit zwei Millionen durchgegan-g e n.) Nach dem „Scho du Parlement" ift der Bankier Als. Vauchar in Brüssel mit zwei Millionen Deficit flüchtig geworben. — (Eine Frauen,Universität.) In Boston, Vereinigte Staaten, ist vor Kurzem ein reicher Kaufmann, Namens SimonS, gestorben, welcher der Stadt ein Legat von über eine Viertelmillion Pfund Sterling zur Gründung einer Frauen-Universität vermacht hat, ans der Medicin, Musik, Zeichnen, Modelliren, Telegraphic und andere Zweige der Kunst, Wissenschaft und Industrie gelehrt werben sollen, die am besten geeigner sind, d« Zöglinge in den Stand zu sehen, sich eine unabhängige Eriftenz zu erwerben. — (Sterblichkeit der Kinder in England.) Die Nufmertsanlleit richtet sich neuerdings wieder aus die Thatsache der großen Sterblichleit unter den Kindern. Im Allgemeinen bedeutend in England, erreicht dieselbe in einigen Gegenden einen erfchreckenden Grad. In Burs« lem, Staffordshire, sterben 19 Percent Kinder nnler eine» Jahre. Bon «36 Todesfällen komme» 401 auf Kinder. In der mit einer Untersuchung beauftragten Sanilätscom» mission wurde geäußert, daß hier wahrscheinlich systemali» scher Kindermord zu Grunde liege; aber es überwog die Ansicht, daß vielmehr die Peschasligung der Mütter in schädlichen Berufpzweigen das Ucbel veranlaßt habe. Die Mehrzahl jener Kinder komme mit dem Keime des Tode« zur Well und wenn sie nun, wie allgemein üblich, ans» wärls in Pflege gegeben werden, so sei eS vollends um sie geschehen. Locales. — (In der ersten Sitzung de« Lande«» an i tä t src> th S am 1. d. M. wurde die von Dr. Gaufter ausgearbeitete Geschäftsordnung und der Antrag deS Dr. Nazpet auf Bestellung von mindestens 7 Bezirlsärzten für Krain angenommen. Die Entscheidung in Betreff der Auf» stellung einer fünften Apotheke in Laibach wurde auf die nächste Sitzung verlagt. — (Der zweite forstwirlhschaftliche Wandervortrag) wurde vom Herrn Waldschätzungs» Referenten Dimitz am 2. d. M. in Senoselsch abge» hallen. Es belheiligten sich daran mehr als 1000 Personen. Kommenden Sonntag findet der dritte Bortrag in Feistriz statt. Die Vandwirlhschaflsgcscllschafl hat beschlossen, diese Borträge in der „Novice" zu veröffentlichen und saußerdem in 700 Abdrücken unter die Landwirlhe Inner« trains zu vertheilen. — (In dcr Kasseler Ausstellung) hat die Spitzenproduclion von Idria ein Diplom für gediegene Leistungen, trotz mehrfacher Concurrenz, «hallen. — (Triglav-Expedition.) Zwei Laibacher, beide tüchtige Turner, sind gestern nach Oberlrain abgegangen, um dem König unserer Alpen, dem majestätischen Tnglav, einen Vcsuch abzustatten. Heute wird von Wocheiner-Feistriz nach Belopolje aufgebrochen, wo übernachtet und dann mor» gen Früh die Besteigung vorgenommen wird. — (Eisenbahn Bill a ch . TardiS.) Nach der „Corr. Schweitzer" Hal das Handelsministerium den Gesetz« entwurf, betreffend obige Bahn, welche die Strecke Laibach. Tarvis mit dem übrigen Netze der Kronprinz-Rudolfsbahn in Verbindung bringen soll zur Einbringung im Reichsrathe vorbereitet. Die Eisenbahn Laibach - Ta rv is soll dem Vernehmen nach am 20. d. M. eröffnet werden. — (Zu dem Hauptschießen in N gram) wel« cheS am 9. d. beginnt und am 10. und 11. sortgesetzt wird, wurde auch der hiesige Schützenverein eingeladen. — (Brand.) Am 25. d. M. brach in der Ort. schaft Gradaz beim Gasthauspächter und Tabakverschleiher Bincenz Maxer ein Rauchfangfeuer eu'.,, welches jedoch in Folge der thäligen Hilfeleistung der Ortsbewohner und der Ritter v. Fricdau'schen GewerlSarbeiter leine weiteren Ti. mensionen annahm und auf Vernichluna des Dachstuhl« und der unter dem Dache aufbewahrten Gegenstände em> geschränkt wurde. — (Kinds mord.) Anna Vertainil aus Zinger«li< Verh duntt als Magd im Schlosse zu Arch, «m 6. Sep' 1 s^i tember genas sie im Schloßkeller eines gesunden Knaben, den sie nach 24 Stunden erwilrgte und in den Abort warf. Am 30. September wurde dieses Kind am bezeichneten Orte von der Gerichtscommission gefunden, obducirt und die Schuldige, welche ihrer Gräuellhat geständig ist, in Verhaft Nach Gurkfeld abgeflihrt. — (Selbstmord.) Am 24. September halb 7 Uhr Früh wurde der Grundbesitzer Jakob Widmer in Göltenitz Nr. 44, Vezirt Gotlfchee, in seinem Zimmer erhängt gefunden. Er war Familienvater, arbeitsam, noch im besten Mannesalter, sparsam bis zum Geize, als sogenannler „Quartalsäufer" dem Trunke so ergeben, daß er oft durch 3—4 Tage nicht nüchtern wurde, und lebte deshalb auch zeitweise mit seinem Eheweibe in Unfrieden. Am ^.September hatte er noch einen nicht eben vorlheilhaften Ochsentausch auf dem Neifnizer Markte abgeschlossen, zahlte dort eine Zeche von 5 fl. und in Masern überdies 5 Maß Wein, und überließ sich auch noch zu Hause seiner Trunksucht, in Folge dessen er mit seinem Weibe in Wortwechsel gcrieth und wahrscheinlich aus Verzweiflung liber seinen unseligen hang zum Trunte den schrecklichen Entschluß faßle, sich das Leben zu nehmen. Urucilc Psst. (Trissinal-Trlrgramme dcr „Laiwcher Zeitung.") V3ien, ft. October. Die heutige „Wiener Heitun<^ veröffentlicht das kaiserliche Patent, welches für Böhmen directe Reichsrathswahlcn anordnet. Prag, 5. Qctober. Der Landtag lehnte bei Verhandlung über die Adresse auf das faiserlichc Ncscript den VtinoritatSantrag auf Reichsrathsbeschickung ab und nahm nach hierauf erfolgter Ontfernuug der Deutschen einstimmig die VtajoritätSadrejse an. Der itand tag wurde biS auf Meiteres vertagt. Verlin, .5. October. Die Preußen wer« den gegen Oberclsaß vorgehen. Die Neubildung zweier Franzosen-Armeen dürfte nicht gelingen. Au der Loire wurde nirgends eine starke Franzosen Armee angetroffen. TourS. .5. October. Die Preußen be-setzten nach lebhaftem Kampfe Gpernon. Die Freischützen warfen zahlreiche gegen Fontaine, bleau anrückende Preußenabtheilungen auf Hhailly zurück. London, .5. October. DaS Manifest des KaiserS 'Napoleon mißbilligt die Einfiih rung der Nepnblik, räth Versöhnung mit Deutschland auf Grundlage einer (fntschädi' gung, Deinolirung der Festungen und Re stauratio« der Napoleouide» an. Tours, 5. October. (Tl. Z ) Eii,c Dcpcschc auS Opcmon meldet: Seit einer Stunde lcdhaftes Geniehr-feucr auf dcn Höhen von li5pcrnoN gegen Rambouillet, Bier Granaten fielen in die Stadt. Das Ncsnllat ist noch unbekannt. Die Mobilgardcn und Nalioualgardcn sil,d überall in, Hinterhalte. — A>,5 Malcehcrbco wird liemeloct: 400 Preußen blsetzten Vafcrl^, im ganzen Landstrich plündern dieselben. Nouen, :I>. October. (Tr. Z) ^n der letzto, Nachl ist tin Mililärlrain auf der strecke von Amiens entgleist; 15 Todte, 100 Verwundete. Nuch den neuesten militärischen Dispositionen erwartet man, daß Ende dieser Woche der für Paris lie. stimmte Velaqenmgsftark an Ort und ^tellc vollständig l eingetroffen sein luird. Da zum Aufstellen der Geschütze' weitere vier Tage erforderlich sind, so dürfte eme Be-j schießung von Paris kaum in der ersten Hälfte dieses Monats eintreten. Es wurden Vorbereitungen getroffen, denen zufolge im nächsten Winter mindestens 100.000 Mann auch für den ^all des Friedensschlusses in Frank-' reich bleiben. General uon Werder, der Eroberer von Straßlmrg, marschirt gegen Colmar. Bci Mühlhausen formirt sich die Armee gegcn Lyon, welche auf 100.lX)0 Mann gebracht werden soll. Beauvais ist vou einem preußischen Corps besetzt. In Freiburg (Baden) wird ein mobiles Reserve-corps gebildet. Bei Metz bestand die Division Kummer am 30ten October ein größeres Vorposteugefecht; dcr Feind wurde! mit starkem Verlust zurückgcschlagcu. Ueber Brüssel, 4. October, wird aus Tours gemeldet, daß Crcmicux den in Tours auwcscndcu Mit-^ glicderu dcs diplomatischen Eorpö erklärt habe, die Re- ^ gicruug werde in deu nächstcu Tagen genöthigt seiu,' ihren Sitz nach Toulouse zu verlegen, wahrscheinlich wcrde auch nach dieser Stadt dic Constituante cinbcru-^ feu werden und Jules Favre wünsche, sein Amt uieder-! zulegen. Die belgischen Vischöfe bcreiten einen Protest gegcn die Polgänge in Rom vor. Die türkische Regierung will eine Notablcnoeri samnlluxg zur Verbesserung des ^oscs der Unterthanen ciubcrlifcn. Telegraphischer WechselcourS vom 5. October. 5pcrc. Metalliques 5«.75 — 5ftcrc MetalliqüeS mil Mai-ulld November-^inseu 5>6.75. — 5perc. National-Ni'lehcn 0<;.25. - 1800cr Slaats-Anlchcn 91.50. — Vantacticn 7l'i - Credit-, Actien 256.25. — London 124 00. — Sillier 122.25. — K l. Münz-Ducateu 5.94. - Napoleond'or? 9.94. Handel und Wolkswirthschastliches. Verlosung. N u d o l p h l o s e. Nei dcr am 1. October vorgenommencn Verlosung wurden nachstehende 50 Gewinn Nummern mit deu ncbrnbczcichnelcn Oewinnstcn gezogen, und zwar siel dcr Haupttreffer mit 25.000 si. alls Scric 1791 Nr. 7; dcr zwcitc Treffer mit 400» fl. auf S, 3944 Nr. 7, und dcr drille Trrfftr mil 2<>00 fl, S, 1221 Nr. 45; ferner gewinnen; je 500 fl. S.3^30 Nr. .'l? und S. 3712 Nr. 4l ; je 3ic,etaiifte Psaüddricfc der Nalioimll^uk 9,."«1.!^> f! . ^chnldvclschleibnnqcn dcr l, l. privil. qali,ischcn llcirl i,'udw!gbc,hii 2,?<'9 090 fl.. Odlissationc» dc. Inni 1870. 172.48!, fl.. Gebäude iü Wie». Pest »»d Tricst, dann a/sammler ^'»nn!,^ i,,,^!,,i,'l,!>i 3.l<'2.^40 fl,, zlisam mro 4?5,9.'!9.^>.93:>I50 fl.. nübehllbenc Eaftiialc' N>!rk;ahln»ss,!i ^33.0^5 ft., ein^nlöscndc Äanl^ aüweislültici! 1,793>0tt sl,, (^iiu^n!habc,i 95 3^l fl,, n»l>chube»e Dividenden 209.022ft-, Pfandbriefe im Umlauf59,<»^3 085fl., nn-! behobene Pfandbriefziliscii 09,7<»2 fl. Pfüsionöfoüo 1,884.235 fl, ^ 3iildi entc,,rl'. Opcc iu 2 Acir» vou Kaiser. (5lie,»ni!ll> vor ver ^hiirc. iDp^reue in I Act uun Offenbach. Vaidach. 5. October. Auf dem heutige» Marl. 180 2 35 Nindsteischpr Pjd i^------ Hlllbfrilch! „ ------4 40 Kulbsieifch „ -20,------ Heideil ,. —— 3 35 Sch'.l'cineftnsch ,, 24----- Hiric ,. 2 40, 3 15 Schüpl.'lifteilch ,. -Ki,-^ Kulurntz „ ------- 3 711 Hähndcl pr. EtUck 30) -^ Ei.däpiel „ 150------ Tauben „ 1"'",-" ^'lllseli „ 4 50------- Hn> pr, ^ülni-r 1 40 - !^- l5rbsll. - — 8^ zjiludöschmlll; Psd - 52 —,— weich's, 22" .,_.- 6«<> i Schmeineschinulz „ - ^0------ Wein, rotb/r, pr, , Spcct, frisch. „ -35 . >! Eimer ., 12- — «ccliilchtrt „ -!44j------ — mclh.'r ^ -----W — NlldolfSwerth, 3. October. Die Durchschnill« - Preist Mteu sich auf dem heutigen Markte, wie folgt: si. ^ ^l. Tll-! Weizen per Metze» 5 — > Bnttcr pr. Pfund . — ^ Korn „ 4 «0 Eier pr. SlNä . . -U Gerste „ 3 90 Milch pr Maß . - lll Hafer „ 1 80 Rindfleisch pr, Pfo, - ^ Halbsrncht ,. 4 60 Kalbfleisch „ — 2<> Hndeu ., ^ ! — , Schweinefleisch „ — 24 Hirse „ 3 52, Schöpsenfleisch „ - ^ ! Knlnrutz « 3 00 Hähndel pr. Slilcl - 25 Erdäpfel „ 1 40 Tanbeu ,. - 2" ^'»'scn „ ^! — Heu pr. Centner . 1 5l> Erbsen « — . — Stroh ,. . 1 l<> Fisolen „ 6 84 Holz, hartes, pr. Klfl, 0, ^ ^lludöschinal, pr. Pfd — > 45 , — weiche?. „ — " Schweineschmalz « ! 45 ^ Wcin. rother, pr. Eimer 10 ! ^ öpccs. frisch, — 30 ^ - weißer „ 9 " ! Speck, geräuchert. Pfd. - ! 40 !i i ! k ll. M^,,. 230 ^ 4 2 5 wilidslill Nebel 5. j2 „ N. 329», ^13,, W. schwach heiler 0,u' «10,. Nb. 328^,» j 7.« W schwach fterneühell Dichter Morgcmi?btl. Neif. Herrlicher, wottruloser Ta^ Starlei« Fallen des Varomtter«, Wiiiddrehnug van Oft lwch West. Da« Tagct«ml't!el der Wärme > 7 0", n,n 2 ft" nnter den» Normale. Ai'nmllrunlichsr Neducleui : ^a»az u. H I e i ,> m <> Y l, » Danksagung. ^ W Für die uielsiiiigcu ilieweisc dcr iuuic,^! Theile D >^> nähme während dcr langen kianthcil. >i,i nicht nii»- W ^ dcr fitr die so ill'elauc zahlreiche Bel,lciln»g ,^ur lcht,n M >« Nnheslätte liüserei« nuu iu Gott »nhendcu Sohnes, W Binders nnd Schivager«, des Herrn W > Z„ses Paulilsch, > W sastrn wir allen Belheiligleu deu ausrichligslm, »vännsteii W ^ Danl. M >M Ebrns« fühlen wir uns verpfti^lel, dcr i,'eichcube- M ^ stlitluügsanstalt des Hcrrn Dobcrlet filr die in ä»f,crsl W ^ wllldigrr We.se arrangirtc Vcgrälinißffier die vollste W >« A, crüünung aiiöziisftrecheu. W >^> Laibach, am 0 October 1870. W > Die trauernden Hinterbliebenen. > «'lät'lnN^l»»'»«^^ ^Uie», 4. October. D>r llmsaug dcs Geschältes war daonrch eingeschränlt, dcch morqen das israelitische VorsöhüNilgöfesl und mit ihm eine saclische lliilrrbrcchuua. des ^>^' H?l'»'l. ""i l.»«/»« lehrcS eintritt. Nichtsdestoweniger war die Vorse iu sehr angenehmer Stinmiung u,id fühlte sich dieselbe iu ihrer schon gestern Abends gebesserten Niifsassling der politisch^ 5'an.e offenbar bcstärtt. — Odwoh! die UMerbriugmiss der Eficctcn im BelchiU!ng«wca.e nicht ganz glall uon stallen ging. besserten sich doch die Curse dergestalt, daß ein bclräclillicher Theil dcS So»^ lags nud ffesleru tinsselrelenei, Verlustes wieder eingebracht wurde. Man nolirlc um die Mitte dcr iijürsczeil: Rcnlc 50.30 Geld. Staalöluse von 1800 ^1, jcne von 1804 112.25, Anglo 224, V^'. veilil, 210. Lrcoil 254.25 uach 2 >5. Franco 100.59. Natiolialbant 710, Unionbant 224, .Narl^'udwig ^37, Elisabeth 210.50, FerdinandS-Nordbahu 2090, Siaalsbahn .'!?9.50, südnordbcutsche^ Itt?, NurdweNbahn l.!>3, uug. Ostbahil 87, Slldbahu 171. Devisen waren ziemlich offerirt. (London 124 75 Waare.) — Schlußcurse um 1 Uhr 30 Minuten : ». ?lllssel,,ei,,e Staatsschuld. Fnr 100 si. Einheitliche Staatsschuld zu 5 plit.: iu Noten verzinsl. Mai-November 56 40 56.00 „ ^ „ Fcbrnar-Augnsl 50 40 50.00 .. Silber „ Jänner-Juli , 66.10 00.30 April-October . 05.10 00.30 Oteueraulchen rückzahlbar (^) —.— -—.— Vusl u I. 1^39..... 234.— 235. - « « 1854 (4 "/,) z» 250 f!. 82.50 83,--.. .. 1800 zu 500 ft. . . 91.40 91.70 .. „ ,800 zu 100 st. . . 101-'0 102.50 ^. .. 1^04 zu ,00 fi. , 113 25 113.^0 S»llats,Do!nänen-Pfanddriefc zu ^20 ft. o W. i» Silber . . 119 75 120.25 U. ^rllnd?nllastuna«-0bliaationrn. F"r W0 st. ,, >Zcld Woarc »ohmen .... zu s, pV,__________ GLlizien . „5 ^ 7^75 ^'5(1 Nieder-Oesterrcich. . „ 5 . _ .__ ^. ^. Ober-Oestrrreich . . „ 5 „ ^'__ .,'^ Siebenbiirgrn ... ,, 5 „ 75-. 7550 Gtelcrmarl' ... » b . - .— —, Uugaru .... . ^ >. 77 — 77 50 «. Actie», vo» Gantinst,tuten. Geld Waare Äiiglo-Üstcrr. Ban! nbgest . . 223.75. 224 25 Analo-nngar. «ant .... 80.50 81.50 Äantnercin.......216.— 217.- Baden-Hrcditaustall ....--------^-.— Ercoitaustalt f Handel u. Gew. . 255.25 255.75 Ercditllnstail, allgem. nngar. . . 70.— 77 — Eöcomple-GeseUschast, n, 0. . . «70. «b«, Franco-dstcrr. Paul .... 100.— 100.50 Oeniralbanl.......76 — 77 - Haudclobanl.......W. - 91.— Naiioualbanl......710-712 — Niederländische Vanl .... 220 5»N 223.50 H)erein«banl.......91.— 92.— Vertehrsbllnl.......1^2 50 133.50 «D. Actien vo» Trallsportuuternet,- »nungs». Geld Waare Nlfold-Fiumaner Nahn . . . 167.25 167.75 Vöhm. Westbahn.....—-^------- Earl-r-udwig-Bahu.....237.75 238.- Douau-Dampfschifff. Gescllsch. . 544,— 545, - Elisabclh-Westbahn.....211 212 — Elisahtth-Westbahn (Linz-Vud- wciser Streckt).....180.— 181.— Ferdil^nds-Norobahn . . . .2095—2100.— Funll'rchen-V»rcser-Vahn , . —.— -.- ssran'/^-'s^v^'Va!'" . , , . !87,— 188 i!embtrn-7 -d,o.in33I.rlni;.zu5p<5l,inö.W. 88.25 88.75 Nalio!:alb. auf ü. W. verloSb. zu 5 pCl........92.90 93.20 Oest.Hypd. zu 5'/, pCl. rilckz. 1878 —. - —.-- Uiig. ^od.-lireo.-Hust. ,u 5'/, pCt. 90.— 90.50 G'. 'Vri»rit»7tsobli,,atio,,en. z 10') st. 0. W. Geld Waare <3ll,.-Westb. in S. verz. (l, Emiss.) 93 — 93 50 ffetdiullnda-.Nordl,. in Silb vcrz. 103.25 103.50 Frnnz-Insfphs-Bahn .... 93.75 94.-lA.sarl-kndm,«.^ S. „«,.!. Vm. 10150 102 — Veflerr. Mordweftbahn . . . . l<350 94 - Siebend. Bahn in Silber vrrz. . 90.— '^ Staatsb. G. 3"/« >i 500Fr. ,.l. Em. 134,- >?.>/, Slldb. G, 3'/. i. 500 Frc. „ . .110 50 l U '" Siidb.-O. i. 200fl.z. 5"/« fiir 100 fl. 89.^ ^ SUdb.-Vons 6"/, (1870-74) „a "500Frcs......^'^ ?50 U,ig. Ostbahn......«6.25 "b»" «. Privatlose (Per Slnck.) Ercditanstall f. Handel». Gew. Geld «1"^ zu 100 ft. 0 W......15450 1>>» « Nudolf-Stiftnnc, zn 10 si. . . 14— ^'' ^.cdsel<3M°n) Oeld W°°r« Äng^bur« filr 100 ft sildd. W. 10.1 «l> 10^ Fräntfur: a.M. 100 sl. dclto l"4.'5 K^' Hamburg, für 10» Marl Panco ^ -. ^ ,^>", London, sllr 10 Psnud Sterling 124.60 '^^ P«ri<>, sllr 100 Franc« . . . -"-" K. Miü^Ducam . 5 ft, 94;'''. ^st^lr-Napoleoned'or . . 9 .. 95 ,. " - '^' ^ Vereinsthaltr. . . I » 83j. ^ » -^ Silber . . »22^ - . 1'" . 50 „ Krainisch. Grunbentlastnna« - Obliga'ioueN' Pn-oalllotiruns: —.- <»tld, - Waorr-