U!^! Laibacher Zeitung, M M ^» S inabend den 13. April 7799. ,. ^! ^ K. R.Befizrdevung^n..'3ffz. Beichte des Erzh.Kafls..-. Generals K?.'y,.. Aus ssfld' wchlN.7-'Fortsctzlmg8?rkurmal>un desVe-Lurs. — Kontrast der Volkssouveralmtat. Innländiscke Beaebenlil'jfl'n Wien. Se. Majestät habcn al-lergnädigst geruhet. d?n Rnßisch-Kai-strl. Feldmarschallen, dss heil röm. oieichsGraftn v. Suwarow-Nimnis-ky, auch zum K. K. Frldmarschalle, zu erncnnell. Desgleichen babrn Se. Maj. den Oberstlieutenant v.Thelrn, des Für- stenbergischcn Infanterie-Regiments, zum K. K. General.Adjutmtten zu ernennen, unv ihn in dieser Eigenschaft bey dem gedachtcnF-ldmarschallen anzustellen befunden. Ueber die Bewegungen des Feindes stit der leytenSchlacht, habcnSr. Kö-nigl. Hoheit, der Erzherzog Kars, dir folgenden weiteren Anzeigen nachge. tragen. Dcr feindliche General Iourdan hat den linken Flügel seiner Armee, nachdem selbiger geschlagen war, auf die Höhen bey Liptingcn zurückgezogen, seinen rechten Flügel hingegen in den Waldungen hinter Walwies, Or-singen und Eigcldingen, bis wohin er am Tage der Schlackt vorgedrungen war, noch stehen gelassen. In der Nacht vom 2z. auf den 26. zog sich der Feind mit seinem linken Flügel überTuttlingcn nachNothweil, und mit den rechten, theils über Ach, - Engen, undGeißingcn nach Villingen, theils über Singen nach Schafhausen zurück, und ließ nur noch starke Arier-regarden aufden Höhen vonLiptingen sowohl, als in den obgedachten Waldungen zurück, die sich aber am 26. ge-genAbend, nach und nach verloren,und ihrer Armee folgten. Die Division des feindlichen Generals St. Cnr, welche während des Treffens nachMöskirch marschirt war und dort Posto gefaßt hatte, nahm, sobald sie die Nachricht von der vcrlor-nen Schlacht erhielt, ihren Rückzugs über Siegmaringen und Ebingeu nach Rothweil. ! Sr. Königl. Hoheit liessen die A-pantgarden Ihrer unterhabenden Armee den,sich zurückzieheudcnKolonnen allerwärts folgen, um ihre eigentliche Richtung, und wo sie sich etwann »me-der seyen dürften, zu entdecken. Da aus dem Rapporten dieser A-vantgarden, und auch aus sonstigen Nachrichten zu entnehmen war, daß der femdliche General Iourdan, mit Dem größten Theile seiner Armee, zwischen Villingen undRothweil, hinter dem Nekar, sich aufgestellt hatte, faßten Sc. Königl. Hoheit der Erz-^ herzog den Entschlnß, die untcrhaben-^ "deK. K. Armee am 2y.März ein neues ! Lager, weiter vorwärts an dcrDonau, aufden Höhen vonLiptingen undEm-mingen beziehen zu lassen, für sich selbst aber das Hauptquartier in Lip-tingen zu nehmen. Zugleich hqben Se. Königl. Hoheit den Feldmarschall-Lieutcnant Grafen NauendorfzurVeobachtung des feiud-lichenDivisions-Generals Ferino,mit 11 Bataillonen und 22 Eskadronen nach Geißingen an der Donau rücke« lassen, auch gegen die Schweiz und Schafhausen ein ansehnliches Deta-schement von Infanterie undKavalle-rie, unter dem Kommando des Gene-ralmajors Baron Kienmeyer, abae^ schickt. _______________^ Aus Italien berichtet der Feldmarschall-Lieutenant Kray, daß, als er nach dem letzten Treffen vor Legnago, zu Verona eintraf, er zwar das dort gestandene Korps des Fcldmarschall-Lieutemmts Keim, durch feindliche Uebermacht zurückgedrückt, eine aus Landschiffcn über die Etsch erbautt Brücke in Feindes Handen, und auw wirklich ein Paar feindliche Bataillonen aufdem linkenUser dcrEtsck fa"^ indem aber der Feldmarschall Von jenenGcfech^en ist ansHohen-ems, dem Hauptquartiere des Feldmarschall - Lieutenants Hoyo, unter dem 26. März, nachstehender Bericht erscheinen: ,.D?n 22. d.M. suchte derFran-zösis. General Ondiuot, auf einer Höhe vor dcm linken Flügel der Stellung von Feldkirchen, Batterien zu errichten , wurde aber von da , durch ei«e heftige Kanonade ans unftrn Schanzen , und dadurch, daß der General Iellachich mit stürmender Hand die Höhe einnahm, vertrieben. Dabey wurden mehrere gtfangemFeinde eingebracht. Den 23. griff der General Massena inPerson die ganzeSttllung, mit 6(300 ausgewählten Grenadieren und der Brigade des General Oudinot an, wurde aber von dem General Iellachich auf allen Punkten, mit einem Verluste von 3000 Mann geschlagen, u'nd zum Rückzüge über den Rhein gezwungen. Unser Vcrlust belanft sich aus 900 Mann, worunter an Verwundeten 3 Stabs-und 2 4 Ober-Offizier sind. Unsere Posten wurden so-gleich an,d3nRhein gestyt. DerFeind hatte zugleich den Posten von Schlap-pins, jm montafoner Thale, angegriffen, mußte aber unverrichtetex Dinge weichen. Die K. K. Truppen haben eben so, wie die Vorarlbergischen Schützen und der Landsturm, Wunder gethan. Der General Maffena hat sich nach Graubündten zurückge-gezogen, wo er sich verschanzt ^ und den General Oudinot mit einigen tausend Mann nach Nhemeck detaschirt hat, wahrscheinlich in der Absicht, um die für den General Iourdan so wichtige Gegend von St. Gallen zu decken, oder um Bregens z» beunruhigen." Die Landstände zu Feldkirch haben von den Vorfällen am 2 z. März nachstehenden Bericht erlassen: „Wir geben Ihnen versprochener Massen das Umständliche des gestrigen Treffens. Um halb 1.0 Uhr,griff der Feind die ganze Stellung in Tissis, (bei Feldkirch) sodann bey Margare-tha-Kapfund ben Ittssperg, überall in grossen Hausen an, die größtentheils in Französis. Grenadieren bestanden. Auf den Margarethenberg wurde dreymahl gestürmt, aber je- desmahl ber Sturm abgeschlagen, wobey sich die Schützen-Kompagnien von Pludenz und Rangweil gut auszeichneten. Sie liessen Steine von Bergen rossen, wurden mit den Franzosen hangcmcin, und tödtcten so vic-le Franzosen, daß unter dem Kaps und Blassenberg alles mit Todten beheckt ist. Der Angriff aufGißingen war weit schwächer. AufVefehldes Herrn Generals wurde der Landsturm aus den benachbarten Gegenden aufgerufen , und an die III und auf die Letz? postirt. Zu Tissis griffen die Franzosen mit aller Gewalt an; aber es glückte ihnen niemahls nur eine Schanze zu erobern. Bey der Letze war der Angriff am heftigsten und am anhaltendsten. Das Gefechte dauerte dort bis 7 Uhr Abends. Der Posto auf dem Nosenberg schickte gegen Abend 114- Freywillige durch das Värenloch, dem Feinde in den Rücken, welche denselben von der Höhe des Waldes, deren er sich zu bemächtigen bemüht war, glücklich verdrängen halfen. Wir hadcn 13c) Gefangene gemacht, und 2000 Franzosen wurden getödtet und verwundet. Von unsern (Tyrolischen) Landleuten sind auch viele verwundet und getödtet worden. Der Feind ist nun zum viertcu Mahle mit blutigen Köpfen von unserer Stellung abgetrieben worden, und da nun Verstärkung angekommen ist, und dcr Erzherzog Karl glückliche Forlschritte macht, so hoffen wir ihn ferner abzuhalten :c. " AuUMische Begebenheiten. Deutschland. Beschluß der abgebrochenen kurz-mainzischen Erklärung lc. Rastatt, den 21. März. „Dieser richtig hergestellte Text abermußIedermann überzeugen, daß die Mehrheit der Stimmen von der eigencnzlleberzeugung dcr allgemeinen Reichs - Versammlung ganz und gar nichts anders zuversichtlich gehofft hat, als was ein mit illi-mitirterVollmacht zur Unterhandlung eines Friedens mit einer auswärtigen großen Macht angeordneter Reichsausschuß von dem gesammten Reiche, uud ein Bevollmächtigter, wie eine Reichsdeputation ist, von einem Ve-! volmächtigenden, wie die ganzeNeichs-^ Versammlung, mit vollem Rechte zuversichtlich hoffen darf. Wenn nutt aber die hochansehnliche kaiserl.Pleni-potenz fortfährt, in IHrrr Antwort zu mißbilligen, daß die gedachteMehr-, heit ferner beschlossen habe, von dieser dringenden Empfehlung die franzs. Bevollmächtigten zu unterrichten, s» kann Subdelegatus auch diese Worte abcrmahl nicht in dem Erlaß an die hochansehnliche kaiserl. Plcnipotcnz finden, sondern die Deputation hat bloß daraufangetragen, den franzoM Ministern im Allgemeinen zu sage" -die Deputation habe der allgemeine« Rcichsversammlung diesen Gege"^ stand dringend empfohlen: Nichts, als im Allgemeinen sagen, man habe f^ nen Gegenstand seiner oberen ^^^ de dringend empfohlen, heißt nicht" Entscheidung selbst vorgreifen, "" kann, eö mag solche ausfallen, wie sie will, in keinem Falle unklug seyn. Die Mehrheit der Stimmen hat hierdurch den franz. Ministern bloß solche öF3i'^3 bezeigen wollen, deren eigentlichen Werth diese nur um so richtiger werden zu schätzen wissen, wenn Gie wirklich selbst schon in dem Falle waren, der Deputation Empfehlungen versprochen zu haben, welche ohucEr-folg geblieben sind. Uebergangcn ist in der Antwort der hochansthulichen kaistrl. Plenipotcnz, daß dasVcrlan-g?n nach einem baldig?« und dauerhaften Frieden, welches dieMehrheit der Stimmen hierbey zugleich mit wenigen Worten wiederhohlen wollte, mit demAusdruckc derEmpfindungen.über die neuerlichen Leidendes Vaterlands enge verbunden werde sollte« Wollte die Depntation den sranz. Ministern den Empfang ihrer Note avisiren, so konnte sie unmöglich den ihr darin verkündigten Einmarsch der Armeen in daS Reich gauz mit Stillschweigen übergehen,billigen konnte sie ihn nicht; sie mußte ihn also beklagen; und dieß konnte sie wieder nick)?, ohne zugleich auf die Versicherungen zu antworten, welche die franz. Minister über die fortwährende Neigung ihres Gouvernements zum Frieden dabey gemacht hatten; was konnte sie nun aber we-Niger sagen, als daß auch sie einen baldigen und dauerhaftenFriedenlaufrich-tig wünsche? Wo ist Jemand, der diesen baldigen und dauerhaften Frieden nicht stäts gewünschet hat, und nicht jetzt noch wünschet? Unmöglich also konntedie Deputation dieAnstän-de der hochanschnUchen kaiftrl. Pleni- potenz, welche aus einem unrichtig eingenommenen Sinu deS Dcputatt-ons-Conclusmns beruhen, mit eigenem Blicke auffassen; vielmehr glaubt Subdelegatus, daß die Mehrheit der Stimmen allerdings auf eine sehr bescheidene, in denWorten allenthalben vollkommen wohl abgewogene Antwort angetragen habe, nnd fand daher zurRechtftrtigung'seiner Abstimmungen , diese einnweilige flüchtige Bemerkungen wesentlich nöthig, ulcs- Negeusburg, den 20. März. Am 18. dieses stimmte Kurpfalz in dem außerordcntlichenReichsrathe also ab: D« noch keine förmliche Requisition an das Reich wcgcn des Einrückcns kaiserlicher russischerKriegsvölkcr auf dentschen Voden an den Reichstag gelangt sey, wie es dock) nach der deutlichen Vorschrift der kaiserl. Wahlkapitulation gewiß geschehen seyn würde, auch niemanden in dem Reiche das geringste von einem solchem Vorhaben bekannt sey, so scheine in dieser Rücksicht eine weitere eigentliche gesetzliche Bestimmung über diesen Gegenstand »och zur Zeit zu voreilig zu seyn; jedoch glaubten Se. kurfürstl. Durchlaucht, daß kaiserl.Maiestät durch ein allerunterthänigstes Reichs - Gutach^ ten zu ersuchen sey, solche Einleitung huldreichst zu treffen, wodurch der so sehnlich allgemein gewünschte—durch so viele Opfer bisher theuer genug erkaufte — mit Wissen und jedesmahl^ ger Mitwirkung der kaiserl. höchstall-sehnlichen Plenipotenz schon so weit gcdiehene Reichs - Friede baldmöglich erreicht, auch alle und jedeHindernjs- se gehoben wurden, welche denselben, zur größten Gefahr des gesammten deutschen Vaterlandes entweder ganz ««fernen, oder nur weiter hinaus rücken könnten. Italien. Der zum Direktor der Cisalpinj-schen Republik ernannte Cittad. Ma-reschalchi, ist am 17. März zu Mei-land eingetroffen. Der General Scberer befand sich noch am 18.März daselbst; man sprach aber davon, daß in wenigen Tagen das Hauptquartier an die Grenze lvürde verlegt werden. Unter den Truppen war alles in Bewegung. Nach Briefen aus Florenz vom 12. März hat es sich daselbst am z» März ereignet, daß der Französis« Offizier, Z Cit. Scepeaux, welcher denKönig von z Sardinien von Turin nach Livorno ^ begleitet hattc, da er durck die Stadt 3 ritt, in ein grosses Gcdrä'ng? kam, ^ und daher vom Pferde stieg , und es ! bey d.m Züg?l führte; abcr das scheue Pferd riß sich los, und entlicf. Hieraus entstanden Unordnungen, der Ossizier ward beschimpft, gemißhandelt, und auf die Hauptwache geführt. Doch nach einigen Erklärungen, ward er nicht nur in Freiheit gesetzt, son-H'ern am folgenden Tage schickte ihm auch der Erzherzog-Großherzog eine mitVnüanten beseyteUhr, einegol-ds Tabakiere, eine prächtige Schabracke und einen Beutel mit einep Anweisung aufeine beträchtlicheSumme. An eben dem Tage, an welchem Se. KömgZ. Hoheit fo huldvolle Beweise von Ihren friedfertigen Gesittungen und von Ihrem Bestreben jede Irrung mit dem so leicht zum Zorne, und von diesem so leicht zum Kriege gerechten Französis. Direktorio, zu vermeiden, ward auf dessen Verlangen , in Paris der Krieg gegen das unbewehrte Großhcrzogthum dckreti? ret! Es geschah vermuthlich, um Vorwände zu suchen, daß noch vor Kurzem das Direktorium von dem Toscanischeu Hofe, den, Betrag vvn einer Million Livres, als Steuer, verlangte, und diesen Hof, den die Französischen Besteuerungen, Anle-hen und andere Bedrückungen ohnehin schon sehr erschöpft haben, in nicht geringe'Vcrlcgenheit verseyte. Inzwischen wurden in Lucca die Truppen noch immer vermehrt, und der^als Ausspäher, oder, wie man vor ' einiger Zeit meldete, nachher aber of-siziel wiederhohlt läugneto, zur Re-publikanisirung des Toscäniscken Staates , von Paris abgesandte Cit. ! Sallicetti, der immer in und unt ^ Tostana herumreisete,> ist am n. > März von Rom kommend, neucr^ dings in Florenz eingetroffen, und ! sollte wieder nach Lioorno reisen. Das Französss. Dtrektorium dringt fortwährend auf die Abreise des Papstes. Der oben genannte Offizier, Cit. Scepeaux, hat sich am io. März zu Sr. Heil. in dieKarthause begeben, und mit Derselben eme lange Unterre- ! düng gehabt. Er conserirte hieraus mit dem Nunzius, und begab sich von demselben weg zu dem Marquis Manfredini. Seit dem heißt es, hat der Papst das Gutachten dreyer Aerzte, ^welche die Unmöglichkeit bezeugen, l daß Se.Heil. beyIhren Gesundheits- l umständen eine weite Reise vornehmen , Mmittelbar nach Paris an das Direktorium gesandt. DieStadtCivita vechia, nachdem sie durch 34 Tage die Belagerung und durch 5 Tage und Nächte die lebhafteste Veschllessung ausgehalten, in der Zwischenzeit mehrere Ausfälle gethan, und einige Bestürmungs - Versuche tapfer abgeschlagen hatte, hat endlich am z. März die weisse Fahne ausge-fteckt, mtd Kapitulazion angesucht. Diese ist einige Tage darauf zu Stange gekommen, und seit dem haben die Französis. Truppen die Stadt besetzt. Der General Düfteist, welcker von dem'General Macdonald, bey dessen Abreise nach Neapel, zum Kommandanten der Französis. Truppen im Römischen Staate, bestellt worden ist, hat jene Nachricht in der ersten . an das Römische Volk erlassenen Proklamazion, bekannt gemacht. Seit dem sind mehrere von dem Generale Merlin, und von dem Consular-Kommissare Chiaßi, aus Civita vec-Hia an das Consulat erlassene Verich-^ 3e, über die neue Organisirung der dortigen Municipalität, in Rom öffentlich erschienen, und man war daselbst über diese Ereignung, wodurch man hofft, daß dem bisherigen Mangel werde abgeholfen werden, in allgemeinem Entzücken. Es kommen noch immer Abtheilungen von Cisalpinischen und Französif. Truppen in Rom an, die in die unruhigen Departemente vertheilt werden, um dieselben im Zaume zuhalten. Der chemaligs Neapolitanische Geschäftsträger in Äiom, Cavalicre Ra-metti, der wieder zurückgekommen war, ist in die Engelsburg, oder das nunmehr sogenannte Castell del Ge-nio, gebracht worden. Alle Einrichtungen des dem Könige von Neapel gehörigen Farnesische« Pastalles, sind von den Französis. i Kommissaren öffentlich an die Meist-biethenden verkauft worden. Zu den Ursachen des drückenden Mangels in Rom gehörte, daß da5 Getreide, welches in den nördlichen Departementen, wie auch zu Livorno , und Porto d Anzio bereit lag, sowohl wegen der ausgebrochenen Unruhen in den dortigen Römischen Departementen, als wegen Mangels an Zugvieh, uicht herbcygeschafft werden konnte. Seit dem dieInsurrektion besieget ist, gehen anch die Zufuhren wieder ihren Gang. Das Vrod ist in Rom, in diesen letzten Zeiten, grossen,Theils mit Türkischem Korn verscyt worden. Der Ministern vom Innern hat dem Nazwnal-Institute folgende Fragen vorgelegt: wie viel gut ausgebacke-nesBrod einRubbie Getreide geben kann, und welches die wirthfchastlich-ste Art es zu erhalten sey? Was für Substanzen man, ohne Nachtheil der Gesundheit, unter das Vrodgetreide mischen könne? in welcher Dose, damit das Brod für das Volk genießbar sey? wie viel Brod aus jeder Art dee Mischung zu erhalten, und welches in Rücksicht aufdas Machen, Säuern und Backen, die vortheilhafteste Methode sey? Dae Institut hat, zur Beantwortung dieser Fragen, eineL om- nnßion von 4 Gliedern ernannt,welche darüber einen weitläufig?« Bericht an den Minister abgestattet hat. Die Vollmacht des Artikels 369 der Römischen Konstituzion, welche sonst der kommandirende General hatte, ist z» Folge emes Befehls des Fronzösischcn Direktorii dem Französischen Botbschafter Vertolio, übertragen worden; es scheint also, daß Rom noch länger unter der unmittelbaren Anhängigfeit der Französischen Republik bestehen werde. Der Tribun Vonchard machte ncullch im Tribunale den Antrag, einen aufferordemlichen Gesandten nach Paris zu schicken, und dem Französis. Dir>.ktorio den Wunsch des Römischen Volks vorzulegen, daß der Allianz-Traktat zwischen beyden 5 Republiken geschlossen werde. Es wurdc deshalb eine Vothschaft an i das Consulat geschickt, worin das ^ Tribunat fordert, daß es a^f das baldigste ein:u ausserordentlichen Ge-fu dt.n nach Paris sende, der mit ^ V.ll nacht verschen scy, wegen der Schliessung des Allianz-Traktats zu unterhandeln. Man weiß bis jetzt noch nicht, auf wen diese Wahl fallen wird. Es wird eine naheVeränderung in Consulat erwartet. Das Gerücht ernennt den Ex-Prinzen Doria, und den ehcttlihligen Minister des Innern, Torrigliom, zu dieser Ehren- l st lle. Verletzte, welcher sich, seit- j dim er die Ministcrstelle niedergelegt ^ latte, in Fano aufhielt, ist vor ^ Kurzem nach Rom zurückgelchrr, j und ha? sich in eitnm langell Brie- ^ fe an das Römische Boir, von den Vorwürfen zu reinigen gesucht, daß er, während seines Mimslerii, die Versorgung Noms mit Leb^nsmittelttT-vernachläfngct habe. Der berühmte Mahler, Hakert, ein Deutscher, wclchcr sonst in Neapel ci^ nem Königl. Pallast bewohnte, hat deuftlb^n, nach dcm Einzüge der Franzosen, räumen müssen. Er will nun, wie es heißt, eine Reise nach Deutschland machen. Der Vesuv, welcher seit dem Jahre 1794. sich ruhig verhalten hatte, fieng am zweyten Tage nach der Ein--nähme von Ncapcl, an, Feuer auszuwerfen , und der Zufall fügte es so sonderbar, daß der Auswurf am ersten Abcnd dcr IlluniinazionNca-! pels, zugleich mit derselben ansieng, i und auch an bcyden folgenden Abenden, wo die Illuminazion wieder-i höhlt wurde, immer von Sonnen-Untergang bis Mitternacht seine Auswürfe wiederhohlte. Jede Partey wußte diese Erscheinung zu ihrem Vortheile auszulegen« F r an kr e i ch. Das Fest der Volkssouvcrainitat ist zu Paris und in ganz Frankreich am^ 21. 3)lärz mit vttlen Fcycrlich" z ketten begangen worden. (Gerads ; an diesem fencrlichen Tage hat der z Erzherzog Karl der Iourdanischett Z Armee ein widriges Fest bey Ostraw ? gegeben, und unter den Französische^ ^ Souvraincn in der Armee, eine grau' z liche Niederlage angerichtet.)