pkäaumerattou» - Preisk ^ Kür LaidaS Banziahrig . . . « ft. — !r. Halbjährig . . . L » — , Vierteljährig. . i „ so . Monatlich . — so . Mit der Post: Ganzjährig . . . !> ft. — !r. Halbjährig . . . 4 , SV „ Vierteljährig. . , 2 „ 25, . Firr Zustellung in« Hau» vierteljährig iS kr., monatlich 8 Ir. Linzelne Nummern S kr. Laibacher blatt Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. kktlliltiov: «ahnbolgaffe Nr. i»r Erprdiliiill uui Zuscrateu-6>ireau: Kongreßplatz Nr 81 (BuchhandUü z »on 3.». Kleinmavr L K.Dambcr^ . Zvsrrtion»»rnsr: Fitr die einspaltige Petitzeile S Ir. bei zweimaliger Linschallung L Ski. dreimal ä 7 kr. JnsertionSftempel jedesmal SV Ir. Lei größeren Inseraten und österer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 30. Dienstag, 8. Februar. — Morgen: Apollonia. 1870. Das Landvolk in Oberkrain und unsere klerikalen NeichsratlMbgeordueten. (Original-Korrespondenz.) Vom Fuße des Triglav, 5. Februar. Die Heftigkeit, mit der die Mehrzahl der Ver-treter unseres Kronlandes im Reichsrathe bei der Adrcßdebattc gegen die Annahme derselben und überhaupt gegen die Verfassung gesprochen, muß jeden, der die Verhältnisse unseres Landes nicht genau kennt, und der ;n wenig Pessimist ist, um an die Entstellungen und Lügen, die Tag für Tag im nationalen Lager geschmiedet weiden, glauben zu können, zu der Ucberzeugung bringen, das ganze Volk, oder wenigstens der weitaus größere Theil desselben, welches die Herren Toman, «svetec und Konsorten vertreten sollen, aber nicht vertreten, sehe in der Aufrechthaltung der Verfassung den moralischen und materiellen Verfall unseres Landes. Daß dem nicht so ist und daß — trotz der Versicherung der genannten zwei Herren, der auch noch andere zwei klerikale Abgeordnete beistimmten, sie brächten die Wünsche der gesaminten Bevölkerung Krain's vor — die Mehrzahl, und zwar die weitaus größere Mehrzahl der Bewohner Ober-krainS über die Verfassung anders denket, und den Ansichten ihrer Abgeordneten nicht beipflichtet, erlaube ich mir zu behaupten, und zwar auf Grund der gemachten und täglich zu machenden Erfahrungen. Einem Manne, der täglich mit dem Landvolkc verkehrt, der täglich Gelegenheit hat, demselben über dieses und jenes Aufklärung zu geben, den der Landwann, so oft er ihn mit irgend einem ZeitungS-blatte in der Hand antrifft, fragt, was cs wohl neues gebe? n. s. w., dürfte wohl die politische Gesinnung des Volkes, mit dem er innig verbunden ist, so ziemlich bekannt sein. So oft mau nur mit dem Landmann ein Gespräch über Politik oder Nationalität anknüpft, wird man finden, daß trotz der angestrengtesten Bemühungen der Klerikalen (die Nationalen ohne Talar konnten hier eigentlich nie so recht festen Fuß fassen) der Verstand und die Anschauungen unseres Landvolkes noch kerngesund und nur einige wenige die Träger ultramontaner und nationaler Illusionen sind. Nun kann freilich der Einwurf gemacht werden, warum haben denn die Land-! gemeinden Oberkrains einen klerikalen Abgeordneten ! in den Landtag gewählt? Erstens darum, weil eine große Menge gar i nicht wußte, um was es sich handelt, und zweitens ! darum, weil der Einfluß des Klerus auf das soziale ' Leben jedes Einzelnen noch immer so groß ist, daß ^ jeder Landmann ein offenes Zerwürfniß mit seinem 'Pfarrer (und eiu solches hatte jede freie Wahl zur Folge gehabt) vermeiden möchte, wenn er auch mit seinen Tendenzen nicht einverstanden ist. Darum wurde auch ein klerikaler Kandidat ausgestellt, denn ein blos nationaler wäre nie durchgegangen. Man höre aber den Landmann, wenn er frei seine Ansichten kundgeben kann, und der Abgeordnete unserer Landgemeinden kann versichert sein, daß nur wenige seiner Wähler auch seine Gesinnungsgenos- > sen sind. Trotzdem, daß in den meisten Pfarrkirchen von ^ Pfarrern und glaubenseifrigen Kaplänen jeden Sonntag gegen die verderblichen, dcn Glauben untergrabenden „Judenblätter" losgcdoniiert wird, fchaaren sich die Laudleute am Nachmittage doch um dcn intelligenteren Theil der Bevölkerung, um zu erfahren, was die deutschen Zeitungen neues bringen, da denselben die den flovenischen entnommenen Neuigkeiten nicht zu genügen scheinen und sic mitunter nicht geringe Zweifel in die Wahrheitsliebe der „Novice" oder der „Danica" setzen. Die Bemittelten. die hier alle sehr gut deutsch sprechen, halten sich meist nur deutsche Zeitungen, aber nicht bloS die „Gemeindkzeitung." sondern auch das „Tagblatt," die „Freiheit," „der Freimüthigc," ja selbst Wiener Witzblätter zählen hier mehrere Abonnenten und gehen von Hand zu Hand. Allen Bemühungen des Klerus und seiner Anhänger ist es also nicht gelungen, das Dentschthum aus Oberkrain zu verbannen, im Gegcntheil, cS breitet sich von Tag zu Tag mehr aus. Und mögen unsere Nationalen noch so oft rufen, die Landbevölkerung von ganz Krain sei national gesinnt, sc können wir jedesmal einer solchen Behauptung entgegen treten und sagen: Heule wie vordem trachtet jeder Landmann seinen Sohn nach Kärnten zu bringen, um ihn dort das Deutsche lernen zu lassen; heut' wie chedem schätzt sich der Landmaun glücklich, wenn er »eben feiner Muttersprache auch deutsch sprechen kann, was er auch bei jeder sich ergebenden Gelegenheit thut; heut' wie chedem wird jeder zivile Mensch sast von jedem Landmann, der ihm begegnet, mit „guten Morgen," „guten Tag" u. dgl. deutschen Grußformeln begrüßt; Oberkrain ist kein Terrain für nationale Umtriebe und wird cs nie sein, denn der Einfluß des deutschen Nachbarlandes, mit dem immer mehr Handelsverbindungen angeknüpst werden, ist zu mächtig, daher das Bereich der Tabors und nationalen Citalnieas in Krainburg aufhört und es bisher noch Niemandem geglückt ist, in Ortschaften mit größerer Bewohnerzahl und materiellem Wohlstand, als Radmannsdorf, Neumarktl, Veldes, Aßling oder Kronau eine ^italnica zu gründen, wiewohl viel kleineie Ortschaften in Unter- und Jnnerkrain solche haben, denn nicht allein die Landbevölkerung weiß den Werth der deutschen Bildung zn schätzen; auch die Bürger der Märkte und der Stadt RaLmannS-dorf sind deutsch gesinnt mit Ausnahme einiger weniger Handwerker, die ihren Erwerb größtentheils der Geistlichkeit zu verdanken haben, wie Buchbinder rc., was nebenbei dcn Beweis liefert, daß der MM'etou. Der Schmuck. Original-Roman von Anton Heinrich. Zweiter Weil. 1. In London. (Fortsetzung.) fragte halblaut einer der Herren dcn Grasen. Dieser lachte und versicherte dann, aber mit sehr ernster Miene: Nein, sondern mein echter und wahrer Freund, dem gegenüber ich kein Grieche sein werde und auch nicht sein kann, denn er spielt 0LW68 ok seienes, Loartö oder was Ihr wollt und wild Euch r»pfen, ich wette. Unter k'Iat oder I>i§60n ve> steht der vornehme Engländer, dem Spiel, Pserde und Wetten über allcS gehcn, einen Neuling im Spiele, der von irgend einem falschen Freunde, einer „Spinne" oder einem „Griechen" zum „Rupfen" in den Klub eingesühct wird. Und ich wette, daß er in diesem Saale noch gerupft wird, denn er hat das Gesicht dazu. Was steht? I Was Sie wollen. Hundert Pfund. Gut, entgegnen Graf Erdösi. Mittlerweile hatte sich Baron Eichhart mit einigen der Herren unterhalten uud ging jetzt dem Lord Withmann entgegen, der soeben auf ihn zu kam. Als die Uebrigen sahen, daß der hochansehn-liche Lord oyue weiters dem Baron die Hand schüttelte, stieg ihr Respekt vor dem deutschen Gentleman »och uin einige Grade, denn der Engländer ehrt die'Freunde der Hohen wie diese selbst, und Withmann genoß überall die größte Achtung. Als jnnger Mann war er oft gerupft worden, besonders von seinem jetzigen Schwager, dem Lord Lamborough. Aber eine seltene Energie halte seine weiten Liegenschaften gerettet, auf ihnen Verbesserungen eingcsübrt; und er war nicht damit zufrieden gewesen, gleich dcn meisten Hochadeligen Altcnglands, d>^ Ernte von den Gütern zu beziehen, sondern hatte auch Fabriken errichtet und bctricb den Handel mit ihreu Produkten so viel als möglich selbst. Seine Grafschaft halte den Lord ins Parlament gewählt. Und was der Engländer besonders hoch anschlägt. WithmannS Privatleben war über allen Tadel erhaben. Er licbtc seine Frau nnd sein kleines Töchterlein; und zahlte er auch für die Bekehrung der Juden nichts, wie die übrigen feines Standes, legte er auch nicht einen Shilling in die Armenkassen der 1280 Ver-sorgungsvereine, die ein Einkommen von jährlichen siebzehn Millionen Thalern Nachweise», so bewogen ihn dazu seine Gründe, die er jüngst in einer glänzenden Rede im Unterhanse dargelegt halte. Die Zahl der Armen sei von Jahr zu Jahr gestiegen und betrage nun hunderttansend, in gleicher Weise haben sich die Summen der UnterstütznngSgelder erhöht, aber das Elend sei dadurch nicht beseitigt, ja nicht einmal die Verbrechen seien seltener geworden, noch immer werden jährlich in London allein so viele Menschen eingcsperrt, als der Herzog von Sachsen - Kobnrg Unlcrthanen habe. Lord Withmann hatte auf sciiie Methode, das Los der Arbeiter zu verbessern hingewiesen. Seine Leute bilden eine geschlossene Körperschaft, die ein Vermögen besitze, gesammelt ans den Abzügen von ihrem Wochenlohne, sic bewohnen zweckmäßige, von ihm er- Terrorismus trotz der so oft abgegebenen Versicherung dem Klerus doch nicht ganz fremd ist. Und daß die Volksschullehrer, die in ändern Gegenden KrainS zu den eifrigsten Pioniren des SlaventhumS gehören, es in unserer Gegend nicht sind, haben sie offenkundig bei der ersten Lehrerkou-ferenz in VeldeS am 21. Oktober 1860 dargethan, wo, wie man uns versicherte, von mehreren Lehrern geäußert wurde, daß sic weit lieber sreie Männer und Freunde der Deutschen, als noch länger vom Klerus abhängige Nationale sein wollen. Aus Preußen ist über nichts anderes als Konflikte zu berichten. Der Rausch des Bersöhnungsfestes, das vor Weihnachten durch das Konsolidationsgesctz besiegelt wurde, ist verflogen und nicht blos Ernüchterung, sondern geradezu Verbitterung hat platzgegriffen. Am 1. d. war cs der Minister des Innern, der in unheilbaren Zwiespalt mit dem Hanse der Abgeordneten gerieth, und am 3. d. wieder der Justizminister irud der Finanzminister, die auf beiden Seiten des Hauses auf die lebhafteste Opposition stießen. Schon lange war — um sich eines Ausdruckes des Kriegs-ministers Roon zu bedienen — die „Temperatur" in der Kammer für die Regierung nicht so unangenehm. Noch schlimmer als den am Ruder befindlichen Ministern ergeht es dem (5x - Finanzminister Freiherr» v. d. Heydt wegen der erwähnten Etats Überschreitung von 720.000 Thalern. Die Budget-Kommission hat nicht die geringste Lust. Herrn v. d. Heydt hiefür Indemnität zu ertheilen, nnd es dürfte somit der letztere dazu verhalten werden, den Schaden von 720.000 Thalern, den er durch seine unverantwortliche Finauzgebahrung dem Staate zugefügt, aus feinem Privatvermögen zu ersetzen. Die Klosterfrage ist nicht zur Sprache gekommen, doch steht die Debatte hierüber jeden Augenblick zu erwarte». (N. Fr. Pr.) Verschwörung in Rom. Die in der „A. A. Ztg." zuerst erfolgte Veröffentlichung der Adresse der Bischöfe gegen die Definition der Jnfabillität hat den römischen Hof und den Papst um so peinlicher berührt, als die Raschheit der Veröffentlichung den Verdacht begründet, daß den Bischöfen nahe stehende Personen entschlossen sind, das Geheimniß des Konzils unter allen Umstünden zu verrathen. So laßt sich das „Uuivzrs" aus Rom schreiben: fügt jedoch für sich selbst den Vorbehalt hinzu, daß das Geheimniß von etwa 2000 Personen eben nicht bewahrt werden kann. Das ultramoutane Blatt hat weiter die Entdeckung gemacht, daß die römischen Korrespon- bante Hänser, der Zins werde ebenfalls von dem Lohne weggenommen, sic gehen gut gekleidet einher und genießen Religionsunterricht, während in London zweihnnderttansend Menschen leben, welche, ärger als Heiden, nie von dem Dasein eines Gottes etwas gehört haben. — Ja, Lord Withmann besaß die Achtung eines organisatorischen Talentes und edlen Menschenfreundes, wenn auch viele auf feine Originalität wie auf alles neue mit Mißfallen blickten. Lord Withmann, Graf Erdösi und Eichhart saßen nach wenigen Augenblicken allein in einer Wandnische auf einem schwellenden Divan. Sie haben mir den Weg nach Venedig erspart, indem Sie London besuchten. Doch was führt Sie in so ungünstiger Jahreszeit hieher? Die Rache, Milord. Die Rache? Ja, die Rache, und zwar die Rache an Ihrem Schwager; doch vor allcm bemerke ich, daß Graf Erdösi mein Universitälsfreund und von allcm unterrichtet ist, ich spreche in seiner Gegenwart, wie wenn ich doppelt wäre. Durch Ihren Schwager war ich nahe daran, zu zwanzig Jahren schweren Kerkers verurtheilt zu werden. Ersparen Sie mir die denten der „Allg. Ztg." einen besondern Charakter haben und in Rom den Herd einer Verschwörung bilden, welche unter der Hand durch preußische, baierische und württembergische Beamte unterhalten wird; ja mehrere dieser offiziellen Persönlichkeiten schreiben persönlich an die „Allg. Ztg." und andere beschimpfen den Papst sogar an öffentlichen Orten. Im Kaffeehaus der „Eonvertite" bemerkte ein Unteroffizier einen jungen eleganten Mann welcher „Tod dem Papste" auf die Mauer kleckste. Er brachte ihn auf das Platzkommando, wo er jedoch als ein Gesandtschastsattachö erkannt wurde und freigelassen werden mußte. Hierauf fühlte sich der Unteroffizier berufeu, den in's Kaffeehaus zurückgekehrten Attache zu beohrfeigeu, und das ultra-montane Blatt zweifelt nicht, daß der junge Diplomat auch zur geheimen Bande der Korrespondenten gehört. Religiöse Duldung. Das griechische Patriarchat in Konstantinopel hat ein Paftoralschrciben au deu Klerus und die Gemeinden der morgenländischen Kirche erlassen, worin es die Gläubigen ermahnt — mit Hinweisung auf das Evangelium, welches Duldung und Liebe lehrt — den Protestanten überall, wo sic sich vereinzelt anfhalten oder sonst sich nicht in der Lage befinden, einen selbständigen Gemeindeverband zu bilden, mit weltlichem und geistlichem Rathe, wenn die griechischen Gemeinden in Nothfälleu darum angegangen werden, an die Hand zu gehen. Diese Anforderung erklärt sich aus dem Umstande, daß man Protestanten an Orten, wo sic sich vereinzelt fremden Volks- nnd Glaubensgenossen gegenüber befanden, im Slerbefalle von Seite der Römisch-katholischen ein christliches Begräbniß verweigerte. Der Patriarch erinnert daran, daß die Kirche Christi ein Körper sei, der alle in sich schließt, die in Christus den Heiland erblicken, welche Form der GotteSverehrnng sie auch dabei beobachten mögen; wir seien verpflichtet, allen gleiche brüderliche Teilnahme und Hilfe angedeihen zu lassen. — Gewiß ist die Intoleranz, gegen die der Patriarch sich erhebt, wieder ein recht hüoscher Beweis, wie wenig die Römlinge mit dem echten Christenthnm zu schaffen haben. Aber eben sind ja dem Konzil in Rom die og,r>on68 clo soolosiu, vorgelegt worden, in denen es heißt, wer da behauptet, die Kirche Christi sei ein Körper, änrMeuui. sit! Aus Irland. Charakteristisch für die Zustände im Norden Irlands ist der folgende Auszug aus einem Privatbriefe, den die „Times" veröffentlicht: Auf dem Rückwege Erzählung, indem Sic diese Schriften durchzuleseu! belieben. Mittlerweile, fiel Graf Erdösi ein, wollen wir dem Spiele des Marquis Lingelton znsehen, ich habe gewettet, Laß Du in diesem Saale kein Shilling verlierest. Und Du wirst die Wette gewinnen, da ich nicht spiele. Du wirst spielen, bei meiner armen Seele, aber die Wette werde ich gewinnen. Dann nicht. Und während Lord Withmann das von dem Auditor Doktor Schön zusammeugestellte und von dem Kriegsgerichte unterfertigte Refnme des Prozesses sowie den Brief des Baron Eichhart an seine Schwester durchlas, setzten sich Erdösi und Eichhart', der feinem Freunde zu Liebe alles that, was dieser wollte, zum Spieltisch. Vorher aber hatte der Graf feinem ehemaligen Komilitonen eine Börse zugesteckt. Nimm und spiele, bis Du 100 Pfund Sterling verloren hast. Marquis Lingelton jubelte, als iu der That der Verlust von EichhartS Seite nicht weichen wollte. Vor dem Beginn der Partie hatte sich Eichhart ausbedungen, nur so lange zu bleiben, bis Lord With-mann zum Tische treten würde. Und als dieser nun voni Balle kam ich am Hause des Mr. — vorbei, dessen Leben bedroht und auf den vor einiger Zeit geschossen worden ist, bei welcher Gelegenheit statt seiner sein armer harmloser Kutscher getödtet wurde. In Folge dessen ist das Haus jetzt von einein Dutzend Polizeisoldaten besetzt und von oben bis unten ver-barrikadirt. Ich stieß zufällig auf den alten Herrn, wie er zu einem Spaziergang ausging, und ein hübscher Anblick war's für ein zivilisirtes Land. Zuerst kamen zwei Polizisten mit Karabinern bewaffnet, welche an allen Hecken und sonstigen Orten, die vielleicht einen Mörder verbergen könnten, scharf auslugten, dann kam in einer Entfernung von etwa 20 Ellen der alte Herr mit seinem Sohne, beide mit doppelläufigen Flinten auf der Schulter. Zu jeder Seite marfchirten zwei Polizisten und abermals zwei bildeten den Nachtrab. Politische Rundschau. Laibach, 8. Februar. Iu der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde RechbanerS Antrag bezüglich der Aufhebung des Konkordats und Einführung der Zivilehe einem sünszehngliedrigen Ausschüsse zugewieseu. Die Minister und die Polen stimmten dafür. Die Handelskonvention mit England wurde angenommen. Die „Civilta Cattoliea" veröffentlicht einen „Die schlechten Politiker und das Konzil" betitelten Artikel, in welchem cs heißt: „Als Erwiderung auf die Drohungen gewisser Politiker, namentlich in den katholischen Staaten, für den Fall, daß das Konzil dogmatische Dekrete oder Disziplinarvorschristen verordnen würde, die dem modernen Geiste zuwider laufen, werden die Bischöfe diese Drohungen verachten. Wenn die Regierungen Gesetze erlassen, die den Konzildekreten entgegen sind, so sind diese Gesetze durchaus nichtig und werden in keinerlei Weise das Gewissen der Unterthanen verpflichten. Ihre Durchführung zu erzwingen, hieße einen Akt der ruchlosesten Tirannei begehen. Wenn die Regierungen die Kirche vom Staate trennen, werden sie schreckliche Revolutionen hervorrufen, die sic stürzen werden." Das Blatt hebt endlich anerkennend hervor, daß Frankreich beinahe allein in Europa seinem Konkordate seit 70 Jahren treu geblieben sei. Frankreich könne dessen sicher sein, daß daö Konzil dieser Loyalität Rechnung tragen werde. — Für den Fall, daß das Dogma der Unfehlbarkeit zur Diskussion gebracht werden sollte, hat, wie der „Times" unterm 28. Jänner aus Rom gemeldet wird, die gallikanische Partei, die Bischöfe von Pari« und Orleans an der Spitze, sowie eine Anzahl von 47 österreichischen und ungarischen Bischöfen sich zu dem Entschluß vereinigt, abzureisen. Dies habe ihnen erschien, hatte der Baron im ganzen genommen > mehrere Pfund einge'oüßt. Nun, Herr Graf, forderte mit lächelndem Munde der Marquis, die Wette ist gewonnen. Die Herrn sind Zeugen. Und er ries mit dem Blicke die auf den Verlauf der Wette neugierigen Zuschauer gleichsam zu Schiedsrichtern auf. Jedenfalls, gewonnen, antworteten diese, hundert Pfund gewonnen. Keinesfalls, Milords, cntgegnele Graf Crdösi, die Wette lautete, daß Baron Eichhart heute noch in diesem Saale g rupft wird. Nnn aber hat er mein Geld verspielt. Sahen Sie denn nicht, Marquis, daß vor ihm meine Börse lag, hier betrachten Sic mein Wappen. Darin bestand der Spaß, ich habe verloren, und nicht Baron Eichhart, der sonst niemals spielt. Helles Gelächter durchtönte den Salon und Marquis Lingelton wurde von den Umstehenden als jahlungspflichtig erkannt. Gelungener Spaß, sprach er, und zahlte die 100 Pfund. Während die M'ttheilung des neuesten Witzes durch den ganzen Klub die Runde machte, ergriff Lord Withmann EichhartS Hand. (Fortsetzung folgt.) der mildere Weg geschienen, weil eine Abreise vor der Abstimmung nur mit einem Protest, nach derselben jedoch mit einem Schisma gleichbedeutend sein würde. Die Opposition agire unter Leitung eines internationalen Komitee's, zu welchem Darboy, Dupanloup und Ginoulhiac für Frankreich; Rauscher, Schwarzenberg und Stroßmayer für Deutschland; Konolly (Halifax) und Kenrick (St. Louis) für Amerika; ferner Clifford, Ullathowne und muthmaßlich auch Errington und Am-herst für England und Irland gehören. Der Korrespondent macht auf die auffällige Thatfache aufmerksam, daß selbst so entschiedene Ultramontane wie Dr. Man-ning und Spalding und der Paderborner Bischof Martin für ein Kompromiß in der Dogmafrage Anhänger sammeln. Der „Constitutiomiel" meldet: „In den Ministerien des Krieges und des Innern (Frankreich) spricht man von den bevorstehenden Einführung zweier wichtiger Maßregeln: 1. von der Abschaffung der großen Mil tär-Commandos und 2. von der Anordnung, daß kein Beamter, wer er auch sei und wieviel Funktionen oder Würden er auch versehe, einen höheren Gchalt als (>0.000 Franks beziehen dürfe. Von diesem letzter» Verbot wären nur die Minister und Botschafter ausgeschlossen." In der Sitzung des gesetzgebenden Körpers vom 5. Februar fragte Rochefort den Kriegs minister, ob es richtig sei. daß er befohlen habe, nicht zu gestatten, daß die beiden nach Setif geschickten Soldaten sich Stellvertreter kaufen. KriegSminister Leboeus antwortete: Ja, ich habe von dem Reckte Gebrauch gemacht, daß, wenn Soldaten einmal eingerciht sind, sie sich nicht mehr vertreten lassen können, als mit Bewilligung. Den Soldaten war cs untersagt, den öffentlichen Bersammlnngen beizuwohnen, und ich beharre darauf, ferner so zn handeln. Das französische „Journal osfiziel" bringt einen Bericht des Ministers des Innern an den Kaiser. Der Bericht beantragt die Ernennung einer Konimission zur Prüfung der Munizipalverwaltung stündige tägliche Arbeitszeit. Da eine Einigung über diese Forderungen mit den Prinzipalen nicht erzielt wurde, so erfolgte eine allgemeine Kündigung, welche am 5. d. abgelaufen war, und mit diesem Tage haben die Gehilfen die Arbeit eingestellt. In Folge dessen ist auch der Inhalt der Sonntagsnummer fämmtlicher Journale ein äußerst beschränkter und die Redaktionen machen darauf aufmerksam, daß dies insolange anhal-teu dürste, bis der Kampf der Arbeiter gegen die Arbeitgeber ausgetragen ist. —Auch die Wiener Zeitungssetzer haben gestern sämmtlich gekündigt. — Aus Prag wird gemeldet: Seit der Zunahme der Kälte beginnt cs den arbeitsscheuen Vagabunden in ihren Schlupfwinkeln ungemüthlich zu werden, und dieselben kommen schaarenweise zur Polizei mit fingirten Selbstanklagen, nm für die Wintermo-uate freies Quartier zu erhalten. Dies gelingt jedoch nur denen, welche wirtlich etwas auf dem Kerbholze haben, den anderen wird die Freiheit zu ihrem Leidwesen belassen. Die Strolche verfielen nun auf das Mittel, in der Nacht vor dem Polizeidirektionsgebäude unter einander Raufereien zu improvisiren, in Folge deren sie natürlich auch arretirt wurden. — Im Schankzimmer des Benediktiner-Kollegin ms zu Klagensurt spielte neulich folgende Szene. Der Weinansschank über die Gasse und an Stehgäste in den innern Räumen des Klosters zählt zu den Haupterwerbsquellen der Benediktiner. Seit einiger Zeit nun hatte sich in den heiligen Hallen eine Schaar von Freigeistern eingefunden, die bei einem guten Gläschen Wein sich über Konkordat, Konzil und Regierung auf freieste Weise unterhielten. Dieö gefiel nun den geistlichen Herren nicht; sie ließen große Plakate in Form der alten Polizeiverordnungen drucken und im Schanklokale anschlagen. Der Inhalt war ein Verbot, solche für geheiligte Räume ungeziemende Reden zu führen. In Folge dessen begab sich eine Deputation der liberalen Stammgäste zum geistlichen München, wie zu vermuthen steht, auS offiziöser Quelle schreiben: „So viel man hört, ist die An- gelegenheit mit den königlichen Prinzen ausgeglichen und der Frieden in der königlichen Familie wieder hergestellt. Dieser Umschwung der Gesinnung soll neben den Bemühungen des Herzogs Karl Theodor und des Fürsten vsn Hohenlohe zunächst der Versöhnlichkeit des Königs zu danken sein, der es nicht über sich bringen konnte, mit seinen hohen Verwandten, nachdem sie seinen Willen und seine Anschauung in der schwebenden Angelegenheit erfahren hatten, weiter in Unfrieden zu leben." — Die Adresse der Bischöse gegen die Unfehlbarkeit fand keinen Drucker in Rom. — Der päpstliche Segen für Karl Vogt. Aus Graz wird geschrieben: Charakteristisch ist cs, daß die Programme zu Karl Vogts Vorlesungen hier — der Grund ist mir unbekannt — in der Druckerei des katholischen Preßvereins gedruckt wurden. Ob die Klerikalen das Sündengeld, das sie für dieses ihr Produkt erhalten, wohl ans der Seele brennen wird? — Die Sache hat aber noch eine weitere Folge. Indem die Drucklegung der Programme dem katholischen Preßvereine zugewiesen wurde, erwächst diesem daraus ein materieller Borthcil. Vogt fördert mithin den katholischen Preßverein, und da Bischof Zwerger in seinem letzten Briefe angekündigt hat, er werde vom Papste für alle, die den katholischen Preßverein gefördert, den apostolischen Segen erbitten, — kommt Karl Vogt zu einem echten päpstlichen Segen erster Qualität. — Die französischen Missionäre haben ans den in den australischen Gewässern gelegenen Gambier-Inseln Niederlassungen gegründet, aus welchen sie die sanften Eingeborenen in maßlosester Weise tiran-nisiren nnd ausbeuten. Die ehrwürdigen Väter haben dort unter der Leitung des Paters Laval die Ausbeutung der Perlen- und Perlmutter-Fischerei unternommen und behaupten das Monopol derselben. Die Kellermeister und begehrte die Beseitigung dieser Pla- Eingeborenen sind durch Vermittlung ihrer Häuptlinge kate, welchem Ansinnen auch, wahrscheinlich aus Furcht, verpflichtet, eine bestimmte Quantität von Perlen und die Stammgäste zu verlieren, stattgegeben wurde. Nun > Perlenmnscheln zu liefern, wofür sie Kleider und sonder Stadt Paris. Die Einwohner sollen an der!si„d natürlich die Ultramontanen aus die Benediktiner! stige Bedürfnisse bekommen. Der Pater Laval hat sich Verwaltung und Gcbahrung der Finanzen theilneh- erbittert, und ihr Organ tadelt ihre Nachgiebigkeit und eine starke Polizei-Mannschaft einexcrzirt, womit er men, doch sei es wichtig, daß diese Theilnahme nicht verlangt die Beseitigung des Echanklokales aus den jeden Widerstand zu nichte macht; die Häuptlinge wer- ein Mittel werde, um politischen Leidenschaften zu klösterlichen Räumen, was aber die Benediktiner, welche den mit Todesdrohungen und ewigen Strafen geschreckt sehr gute Geschäfte machen, vermnthlich bleiben lassen und in Gehorsam gehalten. Die Sittenpolizei werden. dienen. Der Kaiser genehmigte den Bericht Der Vizekönig von EgiPten hat soeben die Session des von ihm vor einigen Jahren in s Leben gerufenen Parlaments in Kairo eröffnet. In der Thronrede, die Ismail Pascha bei dieser Gelegenheit gehalten, hat er die äußere Politik und ins ^ bei diesem sinnliche» Volke betreibt der Pater Laval Der Kauzlist Engelhard in Eormons in einer solchen Weise, daß alle unverheirateten Mäd- bei Görz, welcher den Millionen-Defraudanten der chen Abends eingesperrt und Morgens wieder entlasten eidgenössischen Bank, Emil Scharr, verhaftete, er- werden; an den Vorabenden der Kirchenfeste werden hielt seine Prämie von 10.000 Franken in eidgenös- überhaupt alle Weiber von den Männern getrennt und besondere den Konflikt mit der Pforte mit keiner! sischen Noten ausbezahlt. Er verlangte auch und erhielt über Nacht eingefpcrrt gehalten; es bestehen zu diesem Silbe erwähnt; die ganze Rcde bewegte sich blos vom Konsul iu Triest Ersatz der Koursdifferenz von Zwecke etwa hundert Gefängnisse, über die innere Verwaltung und die znr Berbesse-> 122 Franken! Engelhard ist ein armer Teufel mit — Die Exkönigin Jfabella von Spanien i zahlreicher Familie. Nach dem Empfang einer Anzahl läßt seit einigen Tagen aus der Pariser Börse viele > von Scharr-Lithografien soll er zu vier Grenzposten Renten verkaufen. Die betreffenden Gelder sind dazu geäußert haben: „Wenn ich den Scharr erwische, wol- bestimmt, eine neue monarchische Bewegung in Spanien rung derselben eiinuführenden Reformen. Zur TMsgeschichte. Der „Pester Llovd" schreibt: Der gewesene ^ len wir eine sidele Nacht mit einander feiern," viel- zu bezahlen. Minister Dr. Berge r arbeitet jetzt unermüdlich an ^ leicht hatte er den Leuten auch sonst was versprochen. seinen Memoiren. Er thut dies mit einer uuglanb-^ Item nachdem er die 10.000 Franken in Empfang EkÜNÜchtN lN dtl' Höüe. lichen Hast, trotz aller Einwendungen der Aerzte, welche ^ genommen, gab er den Grenzposten — nichts, so daß die allzngrvße Anstrengung als höchst nachlheilig für leder derselbe» ihn mit einem Prozeß von 2000 Fran- Ein pennsilvanischer Baptisten-Prediger eiferte in ken bedrohte! einer Predigt gegen das Fluchen und illnstrirte seinen — Gegenüber neuerlichen Behauptungen prcn- andächtigen Zuhörern die Folgen dieses Lasters in fol-ßischer Blätter, daß iu letzter Zeit von Prag aus ver- gender Weise: Ich will Ihnen, meine theuren Freunde, trauliche Anfragen wegen einer Aufhebung des Sc- eine Szene in der Hölle veranschaulichen. Der Teufel guesters auf das Vermögen des Kurfürsten sitzt in seiner Amtsstube, um die von der Oberwelt von Hessen nach Berlin gelangt seien, wird von anlangenden Seelen zn empfangen. Der höllische kompetenter Seite versichert, daß eine solche Anregung Psörtner erscheint, eine Seele an der Hand, die den seitens des Kurfürsten von Hessen noch nie versucht ewigen Flammen überliefert werden soll. „Wer warst wurde. Du?" donnert ihm Satan entgegen. „Minister Ben, — Die „Assoziation" drängt sich bereits jamin, von der konsöderirten Regierung," lautete die in die sogenannten „allerhöchsten Kreise". Der Her- Antwort. „O ja, ich wußte, daß Du kommen wer- zog von Altenburg, der Fürst von Reuß - Gera und dest," sagte der Teufel, indem er in seinem Haupt- der Fürst von Rudolstadt haben sich, da jeder gern buche blättert und darin des Ministers Namen ein- im Besitz eines Hosiheaters sein möchte, aber nicht die trägt; „ich zeige immer solchen Leuten Nachsicht, die nöihigen Mittel dazu hat, dahin geeinigt, daß jeder aucb mir welche bewiesen; ich muß Dich zwar anf-von ihnen einige gute Kräfte für Schauspiel und nehmen, werde es Dir aber so angenehm wie möglich Oper dauernd engagire, mit der Bedingung, daß die machen.' Zum Wärter: „Führe Herrn Benjamin so gewonnenen Künstler an allen drei Hoftheatern (in nach einem Platze, wo ein bischen Luftströmung herrscht." Gera, Alienburg und Rudolstadt) zu verwenden seien. Der nächste Ankömmling war ein Mann, der seine — Die „Augsburger Abendzeitung- läßt sich aus Schwiegermutter ermordet hatte und in Cincinate ge- allzugroße Anstrengung als höchst seine Gesundheit bezeichnen. Dr. Berger wird die Denkwürdigkeiten seines Lebens veröffentlichen. — Die Stadtvertretung von Kufstein protestirt einstimmig und energisch gegen die Mandats-nicderlcgung dcr deutsch-tirolifchen Reichrathsabgeord-neten und fordert direkte Reichsrathswahlen. Auch die Stadtvertretung von Rattenberg protestirte. — Die Zahl dcr Bevölkerung der Landeshauptstadt Linz beträgt nach der jüngsten Zählung über 31.000 Personen gegen 27.628 im I. 1857. — Aus Anlaß eines konkreten Falles ist durch einen oberstgerichtlichcu Spruch entschieden worden, daß der Stiefmutter eines Kindes vom Gesetze nicht so wie der leiblichen Mutter das Recht eingeräumt sei, die Erziehung des Kindes zu leiteu, daß dieses Recht vielmehr, wenn z. B. ein minderjähriges Kind sowohl den leiblichen Vater als auch die Mutter durch den Tod verloren hat, auf den Vormund desselben übergehe. — Die Pester Buchdrucker-Gehilfen verlangten eine namhafte Preiserhöhung und eine acht- hängt worden war. „Bringe ihn hinweg," sagte der Teufel, „aber behandle ihn gütig; er ist nicht ganz und gar zu tadeln. Ich erinnere mich des Falles. Seine Schwiegermutter kam vor drei Wochen hier an. Sie sah ganz darnach aus, ermordet zu werden. Sie ist in Nr. 63. Gib ihm ihren Platz und bringe das alte Weib dem Feuerofen etwas näher; Nr. 63 ist zu kühl für sie." Kurz darauf erschien ein neues Opfer der Hölle. „Weshalb bist Du hier?" herrschte ihm Satan entgegen. „Weil ich fluchte," lautete die Antwort. „Du fluchtest?" fragte der Teufel, zornig aufstehend. „Ja, das ist meine ganze Sünde." „Deine ganze Sünde, brüllte Satan und schlug die Faust auf den Tisch, „Deine ganze Sünde, Du verabscheunugs-würdiger, verächtlicher Lump, keinen Winkel gibt eS hier, der heiß genug für Dich wäre. Bon all den 60.000 Predigern, die allsonntäglich von der Kanzel herab gegen mich eisern, hat noch keiner mich je des Fluchens beschuldigt. Du fluchtest Deinem Schöpfer, profanirtest den heiligen Namen Deines Erlösers, der, um Dich von der Holle zu retten, am Kreuze starb? Du, Du thatest das?" Der zitternde Delinquent antwortete nicht. „Für Dich," suhr der Teufel fort, „gibt es keine Entschuldigung. Ein Mensch mag einen ändern in der Hitze erschlagen, Bersuchung kann ihn zum stehlen verleiten, nm seinen Hals zn retten oder den Nebenmenschen zu betrügen, mag er sich einer Lüge schuldig machen. Immerhin ist er einigermaßen zn entschuldigen. Der profane Flucher hat keine Entschuldigung! Wärter, bringe diesen Schurken aus meinen Augen. Stelle ihn bis zum Halse in die glühendsten Kohlen nnd sorge dafür, daß er der Hölle Qualen nach Möglichkeit empfindet". Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. Cilli, 7 Februar. (B e r fa f su ngsv er e in und Stadtschnlrath) Die hierorlige VersassungS-verein, der bereits Uber 200 Mitglieder zählt, hielt gestern die fünfte Versammlung des zweite» Bereinö-jahres. Es wurde zunächst eine Adresse au Robert Zimmermann, den Vorkämpfer für die Gewissensfreiheit, angenommen. Dann folgte ein dem Inhalt so wie der Form nach gediegener Bortrag des Professors Korp „über das Berhältuiß der Kirche zum Staat," und endlich wurde der Antrag einer Adresse an das Abgeordnetenhaus uni gänzliche Aushebung dcS Konkordats, nm den Antrag des Dr. Rechbauer im Ab-geordueteuhause zu unterstützen, mit Beifall und einstimmig angenommen. — Uufer Stadtfchnlrath, der erst Ende Dezember ins Leben trat, entwickelt eine lobenSwerthe Thätigkeit. Er hält jede Woche eine Siz-znng, um die Borarbeiten zu bewältigen und zu den eigentlichen Schulangelegenheiten zu gelangen. Sehr günstig wurde in der Stadt der Beschluß desselben, alle Prügelstrafen ans der Schule zu entfernen, anf-genommen. Lokal - Chronik. — (Handel mit Lotteriereskonten.)! Dieser Hausierhandel steht in unserer Stadt seit einigen Wochen in der schönsten BliUhe, jede Bier- oder Weinstube, Bäcker- oder Fleischerladen, HandlnngS-gewölde oder Kaffeehaus werden von deu gewissen Hausierern männlichen und weiblichen Geschlechtes buchstäblich überschwemmt. Eö wäre zu wünschen, daß unsere Sicherheitsorgane diesem Unwesen energisch zn Leibe gingen; die Klage der verschiedenen Dienstherren! wegen den verstohlenen oder sonst maökirlen Besuchen! erwähnter Hausierer in den Bertausolokalen, i„» bei! dem Ticustpersonale, bis zu», Lehrknaben oder Verkaufs-! Mädchen herab, diese Neskonie» auzubringen, ist eine allgemeine. Es liegen Beweise vor, daß jungen uner-fahreueu Leuieu diese Gewiunstpapiere unter Vorspiegelung sicheren Gewinnes aufgedruu^n, ja selbst Andeutungen gegeben weiden, im Falle der Käufer die bezügliche Barschast nicht bei sich Betrag „vor der Ha ud" aus der Kassa zu entleihen, da diese oder jene Nuinniern bei der nächste» ge- hoben werden müssen n. s. w. — (In der m orgigen Musealversamm-lnng) kommen mehrere interessante Gegenstände zur Sprache, als: Sprüchwörter des Volkes, ein geologischer Durchschnitt des Landes, neue Beiträge zur Flora Krains u. s. w. Nach der Versammlung findet ein Vereinsabend iu der Kasinorestanration statt. — (Gefunden.) Ein feiner BambnSspazier-stock niit Silberknopf ist gefunden worden und erliegt bei N. Rudholzer am Kongreßplatz Nr. 25. — (Folgende Vertheidiger-Liste für das Herzogthnm Krain) wird in einem Edikte des Oberlandesgerichtes in Graz kundgemacht: Advokaten, :r) in Laibach die Herren Dr. Ahaeie, Dr. Costa, Dr. Goldner, Dr. Pfefferer, Dr. Pongratz, Dr. Razlag, Dr. Rndolf, Dr. Sajovic, Dr. Schrey, Dr. Snppan, Dr. Snppantschitsch, Dr. Toman, Dr. Wurzbach; >)) am flachen Lande die Herren: Dr. Burger, Dr. Deu, Dr. Loear, Dr. Munda, Dr. Preuz, Dr. Rosiua, Dr. Spazzapan, Dr. Skedl, Dr. Wene-dikter; sodann L. die, in die Berthcidigerliste über ihr Ansuchen aufgenommenen Herren: Dr. Ribitsch, Triller, Befeljak. — (Zum nä chsten Tabor,) der im heurigen Frühjahre nach dem Anträge des Dr. Bleiweis vom Vereine „ Slovenija " in Unterkrain arrangirt werden soll, bemerkt „Slov. Narod" : „Man wird wieder einmal das Paradepferd der Gründung „ Slo-veuieus" herum tnmmeln, um sich an geeigneter Stelle gar nicht weiter darum zu bekümmern, was Dr. Klun im Reichsrathe mit Vergnügen konstatiren wird." — (Das Zeichen der nationalen Einigkeit) läge nach der letzten politischen Studie des „Slovenski narod" im Davonlaufen. Unser journalistische Kollege gelangt nämlich in feinen Betrachtungen über die keineswegs beneidenswerthe jetzige Stellung der slovenischen Reichsraihsabgeordneten zu solgender Konklusion: „Dieselben mögen nunmehr nach dem Beispiele der Polen ihre Resolution wegen Vereinigung aller Slovenen als unabäuderliche Forderung stellen und sür daö geeinigte Slovenien jene staatsrechtliche Stellung verlange», wie sie im Okioberdi-plom »ormirt ist. Diese Forderung wird zwar voraussichtlich erfolglos sein, allein eben darum sollen sic als Männer und ehrliche Mandatare ihrer Wähler ihr Programm rücksichtslos anseinandersetzen oder, falls der Reichsrath dasselbe nicht annimmt, der Holzbude (Io86»M:i) vor dem Scholienlhor nach dem Beispiele der Ezechen nnd Tiroler den Rücken kehren. In diesem Zeichen liegt — die nationale Einigkeit. Lottoziehung vom 5. Februar. Triest: 58 32 57 01 73. Theater. Heute: Aschenbrödel, Märchen mit Gesang und Tanz in 5 Nklcn. Morgen: Grosre Produktion der Gesellschaft Beni-Zoug-Zoug an« Afrika. Zwei schöne, möblirte MouLtÄmmvr mit der Aussicht ans den Burgplatz und Franzensbriicke sind im zweiten Stocke des Hanses Nr. 230 in der Juden-gasfe einzeln oder anch zusammen sogleidi zu vergeben. Näheres im zweiten Stock dieses Hauses. (38-2) W:ltcruu§. Laibach. 8. Februar. Kälte im Zunehnien. Heute sriih 6 Uhr — 16.6" R. Nachmittags 2 Ul'r — 8.1" (1869 6.8", 1868 -j- 4,ö"). Sternenhelle Nacht, heiterer Lag, Federwvlken langsam auS NW. ziehend. Barometer 326.92"', seit gestern fast um 4 Lime» gefallen. Das gestrige Tagesmitlel der Wärme — 10.8", um >0.5" uttter dem Normale. ANj'Mmiilenc Mciiiüe. Am 7. Februar. 'bVi« ,,. Maiieiitti, Handels»!., Gottschee -Rossan, Privat, 'Neudorf, — S»ß, Kf»>-, Wien. — Tau-cer, Pfarrer, Arch. — Termak, Kfm., Jll.-Feiftritz. Lü« S«»t. Mlakee, Pfarrer, Zagorje. - v. Garzarolli, Senosetsch. — Kozuh, Dechant, Altlack. — Goldstein, Kfm., Frankfurt a. M. — Pvtocnik, Handelsm., Kropp. — Schusttr, k. l. Lieutenant, Pest. Bcrjtorvene. Den 6. Februar. Johau» Roic, Jnquisit, alt 28 Jahre, im Jnguisitioushause Nr. 82, und Johann Brbiuc, Tag löhuer, alt 30 Jahre, in, Zivilspital, beide a» der Auszehrung. De» 7. Februar. Dem Herrn Karl Mendlit, k. k. Katastral Geometer, seine Fra» Lvfie, all 37 Jahre, i» der Stadt Nr. 223 am schwere» Bttttschlagc. - Helena Mercher, gewesenes Stubenmädchen, alt 67 Jahre, in der St. PeterH-vorsladt Nr. >>>8 an der Luttgcnlähmuug. Moenktasr! über die am 9. Fcbruar 1870 stattfindendcn Lizitationen. 3. Feilb., Hocevar'sche Real., Ambrns, BG. Seisenberg. — I. Feilb., Pevc'sche Real., Ä!i>>erfe»chti»g, >942 fl., BG. Ärainburg. — 3. Feilb., Jauezii'scbe Real., Lipoglov, 680 fl,, BG. Laibach. —3. Feilb , Priu>c'sd>eReal.,Dobravca, 1681 fl., BG. Laibachs t. Feilb., Diarkovic'fche Real., heil. Drei faliigkeit, 265 fl., BG. Nasseufuß. über die keiksmo >Vii-lVi«?N. Ii«x»<>I!!N88v Xi . L. 1>or llnter/.eieliuetv erklitrt freiwillig mit Vergvii-xen, dass sein 8ob«ammig leieliililutenäe» rskntlekek, sowie die lookeren 2skne dnreli den Oebraueb des Anatkerin - Illunll«s88er8 von I)r. .1. 6. prr»kt. ^aling-rnt ln >Vivn, er8teres seine nLttirlieke k's.rbe nieder erkalten bat, so vie dss ölnten gänrlieb bekoben und die /Lime ibrs kestiglreit erlÄngten. «olnr ieb rueiiien innigsten 1>ii.id< sage. 2uzleiell gebe ieb Mux meine ^invilliAuox, von diesen teilen den nötirlgen Oebriux b macben, d^mit die lieilssme Wirkung des ^nsibei-in-I^und«s88er8^/l>ind-nnd Xalmlrranlreu I>elii-k Ii!tri»8. Iirn!>< I». und k. äl. 8>'Ii!ttitt; I( r ü > » b u ,-A bl'i k. liri^iivr und 8vl>. 8<^I>NU»i^, l! > « i >1 u r 8 be>Ilvrk8< , .Vpolbccke^; VV » ^ » 8 >l i n >»!> llitltvr, siu >lolk8- >v l! r t >> bei lt. kirrali, ^>>otl>>)Ii>!^ »nd ,Io8ntbuk,!r ^ 8 t >> i n I,e> ^>»,tl»!li>;>-; vv ! l> bki >»>«» Ni>pv>'i8, 6ör/. b.-i I'oiiloiii, >,»,Il»>- lie,', UN!I liollvr ; vv » rtanbe ^ z; bei k. ^ Epileptische Krämpfe ^ (Fallsncht) (16 26) ^»8 heilt brieflich der Lpezinlnrzt sür Epilepsie LE" Doktor <». »L»!-««-», in Rerli». Mittel- "WG straße 6. — Bereits über Hundert gehcilt. Wiener Börse vom 7. Februar. Geld Ware 5-erc. österr. WaVr. . dtc. Rente, c st.^av. 60.75 >!0.80 dto. dto. öst.rnSilb. 70.55 70.60 .'sse von 1854 . . . 91.25 91.5! t!ose von 1860. ^an;. 97.K0 98.- Lo^e von 1860. Fünft 104.25 U!4 50 Prärniensch. v. 1864 »23.^0 123 8» ^rurläsutl.-Oül. Steiermark 5p2l 92.50 93.50 ktärnten. Krarn u. Ltttftenland 5 ^ 86.— 94. - Ungarn . . zn5 „ ?8 70 78.9' skroat. u. Slav. 5 „ 83.75 k-1. Siebenvürg. ^ 5 ^ 75 50 7tt- '-cationalbant . . - 729.— /31.- Lreditanstalt . - 2iiZ.— r6.^.20 -r. ö. »Locsuipte-Gcs. 934. !<36. - Lnalo-östevr. Bank . 313.25 312 75 Oest. Bvdencred.-Ä. 205 - 3<»7.- Oest Hypotd.-Aanl . 8k.50 8^.50 Steier. lr^cornpt. Bk. 215. 150. - Kars. Ferd.-Nordb. . 2150 2158 SÜdbahn-Gesellsch. . 252 80 25.!.- Kais. Elisabetb-Babn. 1»4.25 ^84.50 Larl-Ludwig-Äabn 238 50 239.- Siebend. Eisenbahn . 166.— l66 50 lkais. Franz-IosefSb.. 186.25 1^6 5< Künst.-Barcscr E.-B. 178.- 178 äO lllföld-Fium. Bahn . 171.— 171.25 T*k».nÄdr1sks. Natron. ö.W. oerloöd. 98.90 93.10 üng. Bob.-Creditdnst. 90.50 91.— Mg.öst.Bod.-Credit. 107.30 1«,? 60 dto. in33I. rüctz. . 89.— 89.25 Geld ! Ware -cs!.Hopsth.-Darrt. 98.— 98.50 rtorltürL-VKLrL. Lüdb.-Gcs. zu5«MFr. rLl.— 12I 5V dto. Bcnö 0 pCt. LI7 50 248 50 -Lordd. (100 fl. CM.) i»r 3«>j 9^.25 Srcb.-B.(2l)0fl.ö.W.)^ 90.15! 9".40 rtudolsöb.lÄMst.ö.W.) 9l.75^ 92.— Kranz-Jos. (LO<-sL.S.)^ 93.—i 9.j.40 L.0ÄN, 120.50 l 02.80 ,03 — 123.35 48.95 5 80» 9 84 1 82» 121.— Telegrafischer Wechselkurs vom 8. Februar 5pi>rz. Rente österr. Papier 60 50. Sperz. Rente Üsterr. Silber 7030. — >k60er SwatSanleben 97 50. —. Bankaktien 72!». — Kreditaktien 261.80. - London 123 30. — Silber 120 75. — K. i. Dukaten b.80. Verleger und stk die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck non Jgn. v. Kleinmavr L Fcd. Bawberg in Laibach