BLED AM SEE jjV jSi |Si V V V V ™ K01IGREICH »ER SERBEN, KROATEI UiD SLOVEIEN /cHLO//GUT W ETABLI//EMENT Grosstes Unternehmen am Platze - 350 Betten - Besitzer I. Kenda PARK-HOTEL. Zentrum des Fremdenverkehrs, mit direkt am Seeufer gelegenem Park und Seeterrasse, Salons, Appartements mit Piivatbad und W. C. Gesell- schaftsraume, Wannen- und Seebader. Im eleganten Speisesaal Meniis a prix fixe und a la carte. Ga- ragen und Tennisplatze. Telephon Nr. 19 Grosses TANZCAFE KASINO, schattiger Garten (TanzimFreien), Rummysaal, Bar, Fruhstiickstube und Konditorei SCHLOSS BLED, 1 14 m uber dem Seespiegel, Fremdenzimmer, beliebteste Jausestation, schonster Aussichtspunkt. Telephon Nr. 6 VELDESER SEE und SAVE. Einziges Sandstrandbad mit 400 Kabinen, Schwimmschule, zahlreiche Boote, Strand- konzert, Sportfischerei: Forellen, Huchen, Asche, Hechte, Welse, Karpfen Telephon Nr. 20 DEPENDANCE KASINO mitten im Park und direkt am See¬ ufer gelegen PENSION u. ERHOLUNGSHEIM RIKLI (.Diatkostk Tel. 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(Telephon Nr. 13) BLED AM SEE VON DE RUDOLF ANDREJKA v,!l 132y h 1929 VERLAG DBS FREMDENVERKEHRS-VERBANDES FiiR SLOVENIEN IN LJUBLJANA 44871 AUe Rechte, auch das der Obersetzung, vorbehalten. $yx)iAS%% Druck der Jugoslovanska tiskarna in Ljublj INHALT Vorwort. 5 Geographische Lage. 9 Der See.16 Die Insel.26 Bled als Bade- und Kurort.34 Zur Geschichte von Bled.40 Ethnographisches.47 Jagd und Fischerei.53 Touristik und Wintersport.57 Automobilismus.59 Spaziergange und Ausfliige.63 Bergtouren.111 Unterkunft, Verpflegung und Verkehrsvvesen . . . 122 Praktischer Wegweiser ..125 AUSSPRACHE c ~ tz (Toplice r= Toplitze, Savica — Ssawitza). č = tsch (Rečica = Retschitza). s = ss, wird daher immer scharf ausgesprochen (si¬ cer — ssitzer). š = sch (Šum = Schum, Vršič — Werschitsch). z — s, immer weich wie in so, sagen (kazen — ka¬ sen, jezero = jesero). ž ist wie das iranzosische j in journal auszu- sprechen, h wird stets wie ch ausgesprochen. i wird in den Schlussilben, wenn die vorherigen be- tcnt sind, oft nur halb ausgesprochen oder vollstandig unterdriickt (Jelovica sprich Jeloutza, Radovina sprich Radouna). v = w, am Ende des Wortes oder nach Vokalen wie u (Triglav = Triglau, nicht Triglaf), r wird zwischen Konsonanten zu einem Halbvokal (vrh sprich werch, Predtrg sprich Predterg, Črna prst sprich Tscherna perst, jedoch mit dumpfem e wie in verloren, Verdacht). VORWORT Die Alpenwelt Jugoslaviens birgt in ihrem west- lichsten Teile, schon nahe an den Grenzcn der Nachbar- staaten Osterreich und Italien, ein Juwel, das von Dichtern oftmals besungen, nunmehr auch dem breiten internatio- nalen Fremdenstrome bekannt und beliebt geworden ist. Es ist das der Kur- und Badeort Bled, in 500 m Meereshohe am gleichnamigen See gelegen. Sein eigen- artiger Zauber iiegt in der harmonischen Mischung von pittoreskem Alpenland und bereits siidlich anmutenden Landschaftsbildern. Diesen Charakter tragt auch sein Klima, dem die Nahe des Adriatischen Meeres (kaum 90 km Luftlinie!) die Scharfe und Rauheit der kiihlen Alpenluft mildert, ohne sie ihrer Wiirzigkeit und Kraft zu berauben. Obwohl einer der kleinsten Alpenseen, ist der See von Bled ein Schmuckkastchen der romantische- sten Naturschonheiten. Meldet uns doch schon die hei- mische Sage, dass Gott, als er sah, dass Slovenien bei der Verteilung der Reichtiimer dieser Welt nicht eben glanzend davongekommen, von ali der Schonheit und ali dem Reichtum, der ihm in seinem Fiillhorne noch ver- blieben, einen Rest iiber dieses Fleckchen Erde aus- streute. Und fiirwahr! Wer den Zauber des Inselkirchleins und seines harmonischen Glockenklanges schaukelnd in stillem Boote genossen, wird schon wieder durch den jahen Fels, auf dem die mittelalterliche Burg von Bled thront, abgelenkt und sieht dahinter schiitzend wie einen Wall sich die Karawanken mit ihrem grauen Beherrscher, 5 dem Stol, zum Himmel turmen, blickt auf den Kranz lachender weiGer Hotels und Villen, blinkender Kirch- lein, gruner Alpenmatten und dunkler, schweigender Bergforste. Von Westen aber blickt iiber die dtirsteren Kulissen des Alpenurwaldes Pokljuka der sagenumspon- nene Konig der slovenischen Alpen, der schneebedeckte Triglav. Dem Naturfreunde und Touristen ist Bled die Ausgangspforte liir herrliche und genussreiche Ausfliige und Aufstiege. Liegt es doch im Mittelpunkte der slovenischen Alpenvvelt, ein Eldorado fiir Jager und Fischer, ein Tuskulum auch fiir den verwohnten und bequemeren Kurgast, der ali die Schonheiten, die von ferne winken, lieber in epikuraischer Ruhe an dem Gestade des lachenden Sees bewundern will. Denn Bled ist heute ein fashionabler B a d e - 0 r t geworden. Erstklassige Hotels und Pensionen, sowie solide Gasthofe und saubere Privatwohnungen stehen in grober Zahl zur Verfugung. Wasserleitung, elektrisches Licht, Telephon und Telegraph, angenehme und gute Automobil- und Wagenfahrten, das freundliche und solide Wesen der einheimischen Bevolkerung, hi- storische und volkskundliche Denkmaler und Besonder- heiten, alles dies fesselt auch den verwohnten und von Europas Uberkultur gelangweilten Gast immer mehr an dieses liebliche Alpenidyll. Bled ist jedoch nicht nur eine gesuchte Sommer- frische, nicht nur ein Alpenbadeort, sondern kann mit Recht als Kurort bezeichnet werden. An seinem ostlichen Gestade, im Hotel Toplice, entspringt eine Thermalquelle, mit einer konstanten Temperatur von 22° C, und auch der See selbst erhalt seine aufierordentliche Warme durch eine Anzahl in ihm entspringender warmer Quellen. Eine besondere Annehmlichkeit ist die verhaltnis- mafiig nahe Entfernung Bleds von Ljubljana (kaum 1 'A Stunden Bahnfahrt), Klagenfurt (2 Stunden), Salzburg (7 Stunden) und Triest (3H Stunden). 6 Infolge seiner durch die Karawanken geschiitzten, siidlichen Lage ist Bled unstreitig gegeniiber anderen Alpenkurorten im Vorteil, da seine Kursaison bis spal in den September reicht. Gerade in dem miiden Zaubcr des verglimmenden Spatsommers ist Bled am schonsten und eignet sich in dieser Zeit ganz vorziiglich zur N a c h k u r fiir jene, die am stidlichen Meeresstrande geweilt haben. Bled ist es wert, seinen Gasten naher bekannt zu werden. Unser Fiihrer will ihnen ein verlasslicher Be- gleiter und Ratgeber sein im Orte und seiner Umgebung, auf Spaziergangen und groBeren Touren, aber auch fiir die Bediirfnisse des taglichen Lebens. Moge es ihm ge- lingen, dem Kurorte Bled neue Gaste zu gewinnen, ihm die alten zu bewahren und sie zu standigen und treuen Freunden zu machen. 7 Die Insel, rings von seiner Flut umvvoben, Mariens Wallfahrt heute in den Wellen; dahinter glanzt der Schnee auf Bergen droben; das Feld davor in seinem griinen Schwellen zeigt rechts das Schloss von Veldes hoch erhoben, lasst Hiigel links sich hinter Hiigel stellen. Kein Ort, soweit die Krainer Lande reichen, lasst diesem Paradiese sich vergleichen, Franz Prešeren. Du griinendes Tal, du kristallener See, Du liebliches Eiland mit blinkendem Kirchlein, Ihr trotzigen Felsen, ihr lauschigen Forste, Die ihr mir Aug' und Sinne umstrickt, 0 lost mir das Ratsel und nennt mir das Wunder, Womit ihr das Herz mir in Wonnen berauscht, Den Geist auch in fesselnden Zauber mir bannt! Anastasius Griin. Was ist, hat sich dem See als Bild geschenkt: Berg, Insel, Turm, es ruht in ihn versenkt; Gewolk und Vogel fliichten ihren Lauf und sebn verdoppelt aus der Tiefe auf. Mit Licht und Schatten spielt der See vertraut, ein Wunder jedem Auge, das ihn schaut, und als wir beide tief hinein geblickt, hat seiner Traume Zauber uns umstrickt . . . Oton Župančič. GEOGRAPHISCHE LAGE Vom Zusammenflusse der Sava Dolinka und der Sava Bohinjka oberhalb Radovljica zieht gegen Nordwesten in Form eines stets sich erweiternden Dreieckes eine etwa 520 m hohe Ebene, der oberste Teil des Beckens von Ljubljana. Aus dieser Ebene ragen mehrere Inselberge empor, so bei den Ortschaften Zagorica und Želeče die 650 m hohe Straža, bei der Ortschaft Mlino die 754 m hohe Osojnica und westlich bei Rečica der etwas niedrigere Schlossberg. In dem durch diese Erhebungen gebildeten Becken im engeren Sinne liegt der See von Bled (480 m). Das Becken von Bled ist in geologischer und geo- graphischer Hinsicht aufierordentlich interessant.* Der westliche Rand, der an einer tektonischen Bruchlinie verlauft, wie die Thermalquelle von Bled (»Toplice«) bestatigt, gehort den Julischen Alpen an; da erheben sich die weiten Verebnungsflachen der Pokljuka, Me- žaklja und Jelovica, deren Einebnung man dem pliozanen Abschnitt der Tertiarzeit zurechnet. Es sind das ausgedehnte Plateaus mit riesigen Waldern, vvobei na- mentlich die Pokljuka umfangreiche Moranenreste und kleinere Moore aufweist. Die Tiefenerosion hat da ge- waltige Taler eingeschnitten, so das Tal der Radovina und der Sava Bohinjka, deren Sohle beim Wocheiner- see nur noch 525 m iiber dem Meere liegt und das etwas * Die nachstehenden geologischen Ausfiihrungen verdanken wir der freundlichen Mitwirkung des Herrn Univ.-Dozenten Dr. Anton Melik in Ljubljana. 9 hoher gelegene Tal dcr Sava Dolinka, das die Julischen Alpen von den Karawanken scheidet. Die Karawanken bilden mit dem massig gebauten Stol die auBere nord- liche Umrahmung des Beckens von Bled—Radovljica, wahrend gleich am nordostlichen Rande, der Begunjščica vorgelagert, die niedrige Kette »Na pečeh« und oberhalb Žirovnica die etwas hohere Alpe Dobrča die Gebirgs- gruppe der Steiner Alpen eroffnen, die sich oberhalb Kranj im Grintavec and der Kočna bis liber 2500 m erheben. Alle diese Gebirge bestehen meist aus Kalk- gestein, wie man dies schon aus ihren schroffen Formen und den steil tiber die Erosionstaler emporragenden Wanden (Babji zob, Schlossberg) entnehmen kann. Die drei alpinen Hochtaler der Wocheiner und Wurzner Save, sowie der Radovina verdanken ihre pracht- vollen Formen den Wirkungen der Eiszeit, als sie gewaltige Gletscher trugen und dadurch ihre trogahnliche Form erhielten. Gerade im Becken von Bled hat die Eiszeit auBerordentlich interessante Spuren hinterlassen. Denn alle drei Gletscherstrome (Sava Bohinjka, Ra¬ dovina und Sava Dolinka) vereinigten sich in diesem Becken; die gemeinsame Gletscherzunge reichte bis liber Radovljica hinab. Die trogahnlichen Ausschiirfungen der Ribniška gora und der Kozarca, der Straža und Dobra gora im siidostlichen Gelande des Sees bei Selo geben von diesem Gletscherstrome noch heute ein sprechendes Zeugnis ab. Endmoranenwalle und erratische Blocke, die sich weiter ostlich von den Dorfern Brda und Vošče am nordlichen FuBe der Jelovica liber Lancovo und Gornja Lipnica und ostlich von Radovljica liber die tertiaren Hiigel bei Vrbnje und Hlebce vorbei gegen Rodine hin- ziehen, kennzeichnen den auBersten Saum der ver¬ einigten Gletscherzunge. Nach dem Hochststande zogen sich die Gletscher ruckweise zuriick, trennten sich wiederum und bildeten in den Riickzugsstadien gesonderte Zungen, wovon wiederum ausgedehnte Moranenwalle, am zahlreichsten 10 bei Zasip und Podhom bis an die unlere Wocheiner Save, Zeugnis ablegen. — Der Gletscher von Bo¬ hinj selbst bildete wenigstens zwei Ausstiilpungen, deren eine sich um das eigentliche Seebecken in Bled legte. Zwei parallele Moranenwalle reichen fast kontinu- ierlich halbkreisformig vom Schlossberge, beziehungs- weise vom Dorfe Grad bis zum FuBe der Straža bei Želeče; mehrere Villen (Villa Aria, Villa Eder u. a.) ste- hen jetzt auf und innerhalb der Moranen. Ein dritter Moranenwall* (Villa Zora) zieht naher dem Ostende des Sees. Nach dem vollstandigen und endgiiltigen Riickzuge der Gletscher begann von neuem die in die Tiefe schnei- dende Wirkung der Fliisse und Bache und es entwickelten sich die schon terrassierten, bis 80 m tiefen Erosions- t a 1 e r der Wurzner und der Wocheiner Save, die der Ebene um Bled eine gewissermaBen isolierte Stellung im Becken gegeben haben. Die Radovina, die ihren friiheren Lauf in der Richtung gegen Bled durch die Moranen- walle bei Rečica versperrt fand, musste sich einen neuen Weg zur Save bahnen; dadurch entstand zwischen Spodnje Gorje und Dobrava die pittoreske Radovina- klamm Vintgar mit ihren prachtigen Wasserfallen. Den See von Bled erklart man meist mit der selektiven Erosion des Gletscher- stromes in den verschiedenen widerstandsfahigen Gesteinsarten des Bodens. Jedenfalls aber waren fiir seine Entstehung auch die oben angefiihrten Moranen- walle von groBer Wichtigkeit. Denn der Seespiegel reichte in der ersten Nacheiszeit hoher als heut- zutage und zwar sicher bis zum oberen Moranen- kranze. Davon zeugen Seeterrassen, mancherorts mit Deltaschichtung, welche man rings um den See beob- achten kann, auBerdem auch ein altes, langst verlas- senes Flusstal (Dindol), das man in gut erhaltenem Zustande am NordostfuBe der Straža und der Dobra gora beobachten kann. Seine Sohle liegt in Želeče 495 m 11 hoch. Daraus folgt, dass der Sce friiher einen anderen, nordostlichen Abfluss hatte, wahrend der jetzige siidliche Abfluss (Jezernica) bei Mlino bedeutend tiefer liegt, so dass zu jener Zeit der Seespiegel noch so hoch stand, dass die heutige Insel noch unter Wasser lag. In der gegenwartigen Seehohe von 480 m liegen an den Ufern des Sees hingelagert 5 seinerzeit getrennte Ortschaften: im Nordosten am Abhange der Straža Zagorica und Želeče, im Nordwesten am Fufle des Schlossberges Grad, im Westen, et\fa 30 m iiber dem See, Rečica und im Siiden am Abhange der Osojnica Mlino. Sie alle schlieben sich mit dem Wachs- tume des Kurortes langsam zu einem Ganzen zusammen, das den gemeinsamen Namen Bled tragt, Der Name steht vielleicht im Zusammenhange mit der iiber dem Orte Grad sich erhebenden kleinen Kuppe, die noch heu.te im Volksmunde »Blesc« (Bledeč) genannt wird. Der See von Bled selbst ist ein wahrer Alpen- see, liegt er doch im Herzen der slovenischen Alpen- welt, und zwar an den nordostlichen Auslaufern der Julischen Alpen, die in der Pokljuka, den Bergen um Gorjuše und Koprivnik immer breiter und hoher zu den Julischen Alpen und ihren hochsten Erheibungen. dem Triglav (2863 m), der Rjavina (2457 m), dem Kanja- vec (2570 m), dem Tošec (2270 m) usw. ansteigen. Siidlich vom eigentlichen Triglavmassive liegen, von ihm durch das Tal der Wocheiner Save getrennt, bereits an der Grenze Italiens, die Wocheiner Alpen mit der Črna prst (1845 m) und der Rodica (1965 m). Den Ubergang von diesen Alpen zum Mittelgebirge bildet das 1200—1300 m hohe, ausgedehnte Karstplateau der Jelovica, das ostlich von der Sava Bohinjka gegen Kranj, Radovljica und Bled hinstreicht und seine hochste Erhebung in seinem siidwestlichen Auslaufer, dem Rati¬ tovec (1669 m) mit der Alpe Pečana erreicht, wahrend es gegen Bled zu in schroffen Felsbindungen abfallt, unter denen die an der Nordostkante oberhalb Kupljenik 12 Bled: Gesamfansicht von Siiden emporstrebende Felszinke des Babji zob (»Weiberzahn«), besondere Erwahnung verdient. Im Norden von Bled erhebt sich, vom System der Julischen Alpen durch das Tal der Sava Dolinka (Wurzner Save) getrennt, ostlich verlaufend die lange Bergkette der Karawanken, die von der Kepa (Mittagskogel) oberhalb Kranjska gora beginnend, in siidostlicher Richtung streichen und in ihrem ganzen Verlaufe die Reichsgrenze gegen Osterreich (Karnten) bilden. Die Karawanken sind etwas niedriger als die Juli¬ schen Alpen, auch konnen sie sich mit diesen, was die Vielgestaltigkeit bizarrer Gipfelformen betrifft, nicht rnessen, doch ist ihr Eindruck, da sie nur etwa 80 km Luftlinie von Bled entfernt sind, viel unmittelbarer und machtiger. So beherrscht namentlich ihr hochster Berg, der breite, langgestreckte Stol (2236 m) mit seinen ost- lichen Nachbarn: der Begunjščica (2063 m) und dem zackigen Nemški vrh (2027 m) das ganze nordostliche Seebild. Weiter westlich vom Stol erheben sich der Vajnaš (2103 m), die Belščica, die Belska planina, die Kočna (1560 m) und die sanftgeschwungene Kuppe der Golica (1835 m). Daran schlieBen sich die Kepa (Mittags¬ kogel 2143 m), die Vojščica (1737 m), der Jerebikovec (1621 m) und der Pass von Podkoren, um in der Peč (1509 m) oberhalb Rateče die Dreilandergrenze (Oster¬ reich, Italien, Jugoslavien) zu erreichen. An die Karawanken schlieBen sich, jedoch schon in ziemlicher Entferung von Bled, die Kamniške pla¬ nine (Steiner Alpen), die durch ihre bedeutendere Hohe und Vielgestaltigkeit wieder an die Julischen Alpen ge- mahnen, mit denen sie durch die oben erwahnten Vor- alpen auch geologisch in Verbindung stehen. Ihre hoch- sten Gipfel sind der Grintavec (2559 m), die Kočna (2539 m), die Skuta (2532 m), die Planjava (2399 m) und die Ojstrica (2349 m). 14 In den Julischen Alpen liegt das Quellgebiet des machtigsten siidslavischen Stromes, der Save. Sie ent- springt in zwei Quellen: der Sava Dolinka im nord- westlichen Grenzwinkel Sloveniens oberhalb Kranjska gora und der Bohinjska Sava oder Savica (Wocheiner Save) im siidwestlichen Teile der Julischen Alpen unter den Hangen der Komarča oberhalb des Wocheiner Sees. Beide fliefien in einer langerer Strecke (50, bezw. 30 km), getrennt in zwei herrlichen Alpentalern, bis sie sich oberhalb Radovljica beim Cajhnov jez vereini- gen. Klar und azurblau ist die Save bis weit hinab liber Ljubljana, wo sie durch die Abwasser der Kohlen- werke von Zagorje, Trbovlje und Hrastnik verunreinigt, eine schmutzigbraune Farbe annimmt, um sie bis zur Mundung in die Donau bei Belgrad nicht mehr zu verlieren. Die Save ist so recht die Konigin unter den stid- slavischen Fliissen und Stromen; ihr Ursprung, ihr Lauf und ihre Mundung liegen auf siidslavischem Boden; an ihr liegen auch die drei wichtigsten Stadte des Reiches, Ljubljana, Zagreb und Beograd. Das obere Savetal, das ist der Teil ihres Laufes vom Ursprunge beider Quell- fliisse bis Ljubljana aber ist »eines der schonsten Alpen- taler Europas« (Sir Humphry Davy: Memoires of his lite). Von den Seitentalern in der naheren Umgebung von Bled sind namentlich das Planicatal bei Rateče, das Pišencatal und der Martuljekgraben bei Kranjska gora, das Vratatal bei Mojstrana und das Tal der Radovina von Mojstrana bis Gorje reich an herrlichen Naturschon- heiten und Ausgangspunkte fiir Ausfluge und Touren in die sie umgebende majestatische Bergwelt. Im Mittelpunkte dieser groBartigen Gebirgswelt liegt Bled mit seinem See, durch guterhaltene L a n d e s - und GemeindestraBen mit dem iibrigen Stra- Bennetze Oberkrains verbunden. So fiihrt von Bled die LandesstraBe zum Bohinjsko jezero (Wocheiner See), eine andere iiber Lesce und Begunje nach Tržič und den 15 Ljubeljpas (1370 m) nach Karaten; eine dritte iiber Lesce und Radovljica zur ReichsstraBe Podkoren — Kranjska gora—Jesenice—Ljubljana, eine vierte iiber Radovljica und Lancovo nach Kamna gorica, Kropa und Podnart, eine fiinfte iiber Gorje—Poljane und den Kočnasattel nach Javornik und Jesenice, eine sechste, gute Auto- mobilstrafie durch das Radovinatal bis in die Krma und nach Mojstrana. Bled ist seit Eroffnung der Tauern-Adriabahn im Jahre 1906 auch Eilzugstation der Bahnlinien Miinchen —Prag—Salzburg—Villach—Jesenice—Triest. Fiir Rei- sende aus dem Siiden und Osten ist die geeignetste Bahn- station Lesce—Bled der Bahnlinie Ljubljana—Jesenice (Eilzugsstation), von der eine stiindige Autobuslinie den Fremden in 7 Minuten nach Bled befordert. Das Klima von Bled ist fiir den Kurgebrauch sehr giinstig. Durch die nordlichen und westlichen Alpenketten ist es vor rauhen und starken Windstr6mungen geschiitzt. Die Temperatur ist infolgedessen zwar siidlich warm, aber doch mild und gleichmafiig; aufierdem tritt infolge der Nahe der Alpen gegen Abend und besonders nachts, selbst in der hochsten Sommersaison eine angenehme Ab- kuhlung ein. Die staubfreie, ozonreiche Alpenluft, die den harzigen Duft der umgebenden Nadelwalder liber den See und den Kurort tragt, bildet in Verbindung mit der starken Sonnenstrahlung und den erquickenden See- badern eine stets sich erneuernde Quelle von gesund- heitlicher Kraft. DER SEE Auf grauem, jah abschiissigen Felsen eine mittelalter- liche Burg, darunter eine leuchtende Seeflache, bevolkert von leicht dahingleitenden Kahnen, umrahmt von einem Kranze blinkender Villen und Hotels, mitten in der See¬ flache das Eiland mit der Marienkirche, von der die tiefen 16 Klange einer jahrhundertealten Glocke traumerisch iiber den See schwingcn. Das ist der See von Bled, der lieb- lichste der siidslavischen Alpenseen, dem auch die ernste, machtig im Nordosten vorgelagerte Mauer des Karawan- kenkonigs Stol die siidliche Farbenfreude und Munter- heit nicht nehmen kann. Dieser See ist wie ein lachendes geputztes Madchen, das zum Tanze geht, voli Freude an ihrer Jugend und Schonheit. Denn er ist selbst voli Lebensfreude und Ge- sundheit und gibt sie jedem, der an ihm weilt, verdoppelt wieder. In eigenartiger Schonheit liegt ja auch der See von Bohinj unter den Wanden des Peršivec und Bogatin verborgen. Doch diese Schonheit ist ernster, fast vvilder Natur. Wie ein einsamer unzuganglicher Einsiedler liegt er da. Ihn kennzeichnet Ernst und Stille. Aber um den See von Bled windet sich jedes Jahr reicher der Kranz machtig betonter Lebensfreude. Hotels und Villen, Kaffeehauser und Restaurationen, ausge- dehnte Bade- und Sportanlagen vvechseln an seinen Ufer ab und geben ihm im Vereine mit modernen Park- anlagen und duftenden Nadelforsten jenen besonderen Reiz, der jedermann an ihn fesselt. Der See ist zwar einer der kleinsten Alpenseen (114 ha) und kann bequem in 1 Vi Stunden umvvanderl und in einer Stunde umrudert werden. Seine Tiefe be- tragt am Ostufer 20—25 m und nimmt gegen Siidwesten zu, wo sie an 40 m erreicht. Der See wird von ober- irdischen Zufliissen und unterirdischen Quellen gespeist. Von den ersteren ist der starkste der unter dem West- hang des Schlossberges (Blata) und teilweise oberhalb Rečica entspringende Bach, der noch vor dem EinfluB in den See unterhalb des Bahnhofes zwei Sagen und eine Muhle treibt. Ein kleinerer Bach entspringt nordlich im aufleren Moranenkranze unter der Villa Aria und fliellt am Kurparke voriiber bei der Villa Valenta in den See. Ein dritter, in der Mulde hinter der Villa Zora entsprin- gend, miindet nach kurzem Laufe bei der Villa Tiinnies Bled 17 in den See. Im Osten ist das Bachlein, das einst die alte Krevljičmtihle und eine LohstampEe trieb, im Garten des Parkhotels in dessen Springbrunnen gefasst und sodann in den See geleitet worden. Der belangreichste ZuEluss des Sees ist die im Hotel Toplice entspringende Thermalquelle. AuBerdem aber entspringt im See, insbesondere in seinem ostlichen Teile, eine Reihe warmer Quellen, die die Temperatur seines Wassers im Sommer b i s ii b e r 25° C ansteigen lassen. Diese Quellen sind, wie an an- derem Orte naher ausgefiihrt wird, eisenhaltig. Bei Ubermiideten, Nervenschwachen, Rekonvaleszenten, Bleichsuchtigen, Blutarmen, Frauen und namentlich schvvachlich entwickelten Kindern beobachtet man nacii langerem Kurgebrauche iiberraschend giinstige Wirkun- gen. So ist der See heute ein ausgezeichneter Forderer moderner Gesundheitsbestrebungen. Heilkraftige Quellen, ozondurchtrankte, reine Alpenluft und leuchtend starkes Sonnenlicht vereinigen sich in ihm und an ihm wie drei Nothelfer der ubermiideten Menschheit, Dies hat schon vor 80 Jahren, als Bled noch nicht der weltbekannte Kur- und Badeort war, der Schweizer Arnold R i k 1 i erkannt, der Begriinder der Luft- und Sonnenkuren, der Erbauer der offenen Lufthiittenkolonie am nordwestlichen Gestade des Sees, als er, die Alpen- seen Osterreichs durchwandelnd, sich hier niederlieB und durch sein Naturheilverfahren in der siidlichen Sonne von Bled die wunderbarsten Heilerfolge an Nervenlei- denden, Ubermiideten, Bleichsuchtigen, Riickenmarks- kranken u. s. w. erzielte. Sein System fasste er in die pragnanten Worte, die noch heute auf dem von ihm er- bauten Kurhause an der SeeringstraBe zu lesen sind: »Wasser thut's freilich, Hoher jedoch steht die Luft, Am hochsten das Licht!« 18 Arnold Rikli ist nicht mehr, aber sein System der Luft- und Sonnenbader hat, allerdings verallgemeinert und daher verflacht, einen ungeahnten Aufsclrvvung ge- nommen. Nicht nur in den Lufthiitten der ehemaligen Riklischen Kolonie und der unweit von ihr jenseits des Kurparkes befindlichen Pension Vovk, sondern auch in den stets sich vergroGernden Badeanstalten der Hotels Petran und Toplice und insbesondere des Schloss- bades sind neben den iiblichen Badeanlagen ausgedehnte Sonnenbader entstanden, die dem Drange der modernen Menschen nach Luft, Lichte und Sonne in ausgedehnte- stem MaBe entgegenkommen. Der eigentiimliche Reiz des Sees liegt auch in der vielgestaltigen Schonheit seiner nachsten Umgebung, in die er von seinen verschiedenen Punkten immer neue und iiberraschende Ausblicke eroffnet. Im ostlichen Teile des Sees beherrscht den Blick nach Nordwesten der breit vorgelagerte, zweikup- pige Schlossberg (604 m). Wie »ein ruhender Lowe« liegt er da, auf seinem Haupte die uralte, noch gut er- haltene Burg der Brixener Bischofe. Weiter links erstrahlt hinter den dunklen Kulissen der Bratulja peč und der Pokljuka, besonders in den Morgensonne iiberwaltigend schon, der sagenumwobene Triglav mit seinem Gletscher, dem »Zeleni sneg«, rechts von ihm die Rjavina (2532 m), ctwas tiefer die abgerundete Kuppe der Debela peč (2007 m) und die iiber 2000 m hohen Alpen Brdo, Lipanca und Viševnik. Rechts davon, durch die Šenke der Po¬ kljuka gerade noch sichtbar, lugt die Pyramide der Ku¬ kova Špica (2417 m) heruber, unter ihr die niedrigen Kuppen des Kočevnik und der Viševnica oberhalb Gorje. Links vom baumlosen Hiigel Višce, der vom Schlossberg aus gegen Rečica streicht, erheben sich gerade iiber dem Bahnhofsgebaude die Kuhovnica, die Pasjica, der 2e- rovljek und iiber der Zakaschlucht das bereits hohere Sozno, wiihrend auf der., linken Seite der Schlucht, im Siiden des Sees, die Kuppe der Osojnica aufsteigt. Hinter 19 ihr erheben sich, bereits iiber 1200 m hoch, die Berge oberhalb Slamniki, das Voklo, der Kamm Črteše, der Suhi Rob, der Felsenkopf Turn und an der rotlichen Farbe des Felsenhanges erkennbar, bereits gegen das Wocheiner Tal abfallend, die Ilova peč, der Steilabfall der Pleša (1331 m). Lenken wir unseren Kahn etwas mehr in die Mitte des Sees gegen die Inselkirche, so bemerken wir hinter der Osojnica im Siiden aufsteigend den machtigen Berg- zug der Jelovica mit den Erhebungen Prihod, Baba und Tolsti vrh. An der Nordostkante ragt, gesondert von den steilen Abstiirzen, die eigentiimliche, 80 m hohe Fels- zinke des Babin zob auf (gut sichtbar vom Bahn- hofe Lesce-Bled). Den Ausblick gegen Osten versperrt die iiber das ganze Siidostufer aufragende, teilvveise steil in den See abfallende Kuppe der Straža (646 m) mit schbner Fernsicht und schattigem Naturpark. Gegen Nordosten fesselt den Blick vor allem das machtige, ganz Bled beherrschende Felsmassiv des 2236 m hohen Stol. Auf dem 2000 m hohen Vorgipfel des Mali Stol ist bei gutem Wetter die Prešeren- Schutzhiitte des slov. Alpenvereiris deutlich sichtbar. Rechts vom Stol, genau im Osten, erblickt man die Felspyramide der Begunjščica (2063 m) und den Nemški vrh (2027 m); weiter ostwarts liber die Voralpe Dobrča (1634 m) heriiberblickend den Košutnik (2135 m). Der Stol verlauft westlich in dem breiten Riicken der Belščica; charakteristisch fiir diese und fiir den Stol sind die breiten, tief in die Waldregion herunterreichen- den Gerollhalden, von denen eine die Form einer Mon- stranze tragt und auch so benannt wird. Links unter ihr liegt das Valvasorschutzhaus (1180 m), Weiter westlich, jedoch nur vom Siidostufer des Sees sichtbar, blickt iiber den nahen Hom bei Zasip mit seinen Nachbarn, dem Boršt, der Obranica und weiter riickwiirts der Mežaklja die doppelkuppige Alpe Golica 20 (1836 m) heriiber, infolge ihrer prachtvollen Aussicht auf die Krainer und die Karntner Alpenwell und ihre Seen auch der »siidslavische Rigi« genannt. In diesen wechselreichen Rahmen von Hochgebirgs- formep, Mittelgebirge und Hiigelwelt fiigt sich der See als dessen schonste Perle. Am dichiesten besiedelt und daher auch am beleb- testen ist das 0 s t u f e r. Hier haben sich die ehemals getrennten Ortschaften Grad (501 m, Pfarrdorf unter dem Osthange des Schlossberges), Zagorica und Želeče (am Nordwesthange der Straža) zu einem Ganzem zusammen- geschlossen. Vom See sind zwar nur die groBen Hotels mit ihren Kaffeehausern, Vergnugungsstatten, Bade- anstalten, die Pfarrkirche, das Kurhaus, sowie die am Seegestade gebauten Villen sichtbar, doch reicht das Villenviertel weit hinein gegen Osten und Norden. Viele schone Villen sind auch im lausohigen Griin der sie umgebenden Garten und Parke verborgen, so namentlich in Želeče (Villa Mayer), auf der Straža (Villa Edelweifi) und in der Zaka (Villa Kokalj, Frelih). Das lebhafteste Treiben herrscht zvvischen den Hotels Toplice (sprich: Toplitze) und dem Parkhotel. Hier, ge- rade gegeniiber dem Cafe Toplice, erreicht die von Ljubljana iiber Radovljica und Lesce fuhrende StraGe das Seeufer. Von dieser StraBenkreuzung fiihrt die Konig- Alexander-Promenade rechts am Parkhotel voruber zum Kurpark und zum Kurhause, liber dem sich die schlan- ken Formen der schonen, im Jahre 1904 erbauten goti- schen Pfarrkirche erheben. An das frohliche Badeleben in den Vormittagsstunden reihen sich nachmittags die Kurmusik im Kurparke und die Tanzkonzerte, Varietes und sonstigen Veranstaltun- gen in den Kaffeehausern und Bars beider Hotels, die oft bis in die spaten Nachtstunden andauern. Weniger gerauschvoll, wenn auch nicht minder lebhaft, ist der Verkehr der Gaste am siidwestlichen Ende des Sees, das vom altrenommierten Hotel P e t r a n und seiner scho- 21 rcn Badeanlage, dem nachsten Ausgangspunkte der Fahr- ten zur Insel beherrscht wird. Hier sind ferner das Hotel Central und das Hotel Starki gut gefuhrte Gaststatten. Wer den See in dem urspriinglichen, tast noch un beriihrten Zauber lauschiger Ruhe und traum^rischer Versonnenheit geniefien will, der lenke seinen Kahn gegen das siidliche und westliche Ufer, wo nur vereinzelte Villen aus duftendem Fichtenwald iiber grunende Matten blicken, wo von ferne, kaum horbar, der Donner der gegen Suden eilenden Ziige verhallt und wo gerade der Inselkirche gegeniiber aus wohlgepflegtem Parke das konigliche Schloss Suvobor in majestatischer Ruhe und Zuriickgezogenheit hervorblickt. Freunden stillen, ruhigen Naturgenusses sei das unter dem Bahnhofe nachst dem Westufer gelegene Hotel Zaka empfohlen. Wer die Schnellziige Triest—Salzburg— Miinchen in nachster Nahe zur Verfiigung haben wiinscht, wohnt am besten im Hotel Triglav und Europa riachst dem Bahnhofe Bled-Jezero. Die Schonheit des Sees hat im Laufe der Zeit ein- heimische und fremde Dichter begeistert. An seinem Gestade weilte Rudolf Baumbach, der hier seinen lieblichen »Zlatorog« schrieb. Anastasius Griin (Anton Alexander Graf Auersperg), der slovenische Dich- terfiirst Franz Prešeren (1800—1849) und der groBte slovenische Lyriker der Gegenwart Oton Žu¬ pančič, besangen seine Schonheit. Wir geben im folgenden einige ihrer dem See ge- vvidmeten Gedichte (die deutschen im Original, die slo- venischen in der formvollendeten Ubersetzung L i 11 y N o w y s) wieder. Anastasius Griin: IN VELDES Du griinendes Tal, du kristallener See, Du liebliches Eiland mit blinkendem Kirchlein, Ihr trotzigen Felsen, ihr lauschigen Forste, 22 Bled: Konighches Schloss Suvobor mil Kapelle und Park Die ihr mir Aug' und Sinnc umstrickt, O lost mir das Ratsel und nennt mir das Wunder, Womit ihr das Herz mir in Wonnen berauscht, Den Geist auch in fesselnden Zauber mir bannt? Dort ragt er empor hoch liber den Seinen Triglav, der uralte, das heilige Dreihaupt, Mit weithin leuchtender Zackenkrone, Der erste, der morgens den Purpur tragt, Der letzte, der abends ihn fallen lasst, Der Urahn eines Geschlechts von Giganten, Vom Silberbart die athletische Brust, Von eisigen Locken die Schultern umwalH, Die Štirne getaucht in sonnige Glorie, Doch auch umllort von ziehenden Wolken, Wie von den Schatten tiefernster Gedanken. Und wie zum festlichen Rate versammelt, Umsteh'n den Allvater die Hiinengestalten Von Sohnen und Enkeln und Enkelkindern, Die Berge und Hiigel, in faltigen Manteln Der Walder mit blumenbesticktem Saum; Darunter schon Greise mit Schnee auf den Hauptern, Doch Knochen von Marmor und Mark von Erz. Am Seestrand wacht ein Jiingrer der Sippe, Der Fels mit der Burg, ein Krieger in Waffen, Zum Hiiter bestellt dem geheiligten Becken; In glattem Panzer, in steinerner Riistung, Das Haupt mit dem Ritterschlosse behelmt, So ragt er steil und starr und senkrecht; Und um die Brust ihm fliistern und schauern Die Todesliifte des schwindelnden Abgrunds. Das Eiland doch mit dem schimmernden Kirchlein Inmitten des blinkenden, flimmernden Sees, Das jiingste wohl ist's der Enkelkinder. 24 Es breiten die Wellen sich ihm zum Teppich Wie blinkendes Linnen, wie flimmernde Seide, Drauf kniet das Kindlein, die Hande gefaltet Zu stillem Gebete in glaubiger Andacht; Mit reiner silberner Glockenstimme. Am Ufer liegen die Statten der Menschen Zerstreut wie fallen gelassenes Spielzeug, Wie farbiger Tand niirnbergischen Schnitzwerks Von Hausern und Hiitten und zierlichen Villen, O Tal der Zauber, voli GroGe, voli Anmut, Erhaben, wie in den Wolken der Donner, Liebreizend, wie die erbliihende Jungfrau; Das Menschenherz hat wiedergelunden In dir sich selbst, sein Streben, sein Lieben; Denn weil es zu Kleinern sich niedergebeugt, Und weil es zu Hoherm empor sich schwingt, Belebt es das Ali mit dem eigenen Sein. Oton Župančič: DER SEE Des Tages Stunden, die voruber fliehn, im Widerschein durch diese Wasser ziehn, die Fliigel taucht ein jeder Glanz darein, die Sterne schreiben ihrenWeg hineln. Was ist, hat sich dem See als Bild geschenkt: Berg, Insel, Turm, es ruht in ihn versenkt, Gewolk und Vogel fliichten ihren Lauf, und seh’n verdoppelt aus der Tiefe auf. Mit Licht und Schatten spielt der See vertraut, ein Wunder jedem Auge, das ihn schaut, und als wir beide tief hinein geblickt, hat seiner Traume Zauber uns umstrickt. . . (Deutsch von Lilly Nowy.) 25 AUF DEM SEE (PO JEZERU) (Volkslied) Nah dem Triglav auf und nieder durch den See das Schifflein zieht; aus dem Schiff ertonen Lieder und das Echo singt sie mit. Ringsumher den Vogelchoren scheucht den Schlaf das frohe Lied; weil sie unser Singen horen, trillern sie durch ihr Gebiet. Wie die Fischlein froh sich schnellen aus der hellen Flut heraus! Ja, es tauschen selbst die Wellen rauschend ihre GriiBe aus. HeiB will hier das Herz uns schlagen, Ehre windet Kranz und StrauB; hort ihr Hohen stolz uns sagen: hier ist euer Volk zuhaus! (Deutsch von Lilly Nowy.) DIE INSEL Dort, wo der See im siidwestlichen Teile eine Tiefe bis zu 40 m erreicht, erhebt sich aus ihm etwa 20 m hoch eine griinbelaubte Felsenkuppe, die auf ihrer Platt- form gerade nach Raum bietet fiir die freundliche Insel- kirche Maria im See, von den Einheimischen Devica Marija na jezeru oder kurz »na jezeru« genannt. Die heimische Sage kiindet, dass hier vor alters ein Tempel der slavischen Liebesgottin Živa gestanden. Das nahere hieriiber und iiber Prešerns Epos »Die Taufe an der Savica«, die dies Thema poetisch behandelt, sieh im geschichtlichen Teile. 26 An die Entstehung der Insel kniipft sich noch eine slovenische Sage, die uns folgendes erzahlt: Vor alten Zeiten breitete sich dort, wo jetzt der See liegt, fruchtbares Acker- und Wiesenland, iiber dem sich die jetzige Insel als Hiigel erhob, Auf diesem Hiigel stand frei und ohne Gitter eine Kapelle der Mutter Gottes. Das Vieh weidete bis an die Kapelle und verstieg sich bisweilen ins Heiligtum selbst. Schafe und Ziegen leckten den Altar und die heiligen Bilder. Des ofteren erscholl von der Hohe der Ruf: Umzaunet die Kapelle, sonst werde ich sie mir selbst umzaunen! Doch die nachlassigen Bauern und faulen Hirten achteten nicht der Warnungs- rufe des Himmels. Eines Morgens aber, als sie ihre Herden wieder auf den Anger unter der Kapelle treiben wollten, nahmen sie mit Entsetzen wahr, dass er verschwunden war. An sei- ner Stelle lag ein tiefer See und seine Wogen rauschten um den friiheren Hiigel, ihn von nun an als Insel vor jedem Frevel behiitend. Von zwei Seiten fiihren breite Steinstufen zum Kirchplatze empor. Auf der siidlichen, dem Hotel Petran zugewandten Treppe kiindet eine Inschrift, dass diese 99 Stufen im 1655 Jahr »Herr Maks Petschacher von und zum Schoffahrt zu Ehren der gebenedeiten Mutter Gottes auf eigenen Unkosten hat machen lassen«. Auf diesen Stufen sieht man auch heute noch des ofteren buBfertige Wallfahrer zum Gnadenorte emporrutschen. Die jetzige Kirche stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde im 19. Jahrhundert (1886) erneuert. Die in Marmor gefassten Portale tragen in slovenischer Sprache die Aufschriften: »Gebenedeit sei Maria«, »Heil dem Menschen, der an meiner Tiire wacht« und »Mein Haus ist ein Haus des Gebetes«. Im Innern der Kirche ba- rocker Hochaltar aus schonem, reichgemischten Marmor mit dem Gnadenbilde der Mutter Gottes. Die Altar- blatter in den Seitenalteren des in Bled stark verehrten 27 hi. Blasius und der hi. Magdalena sind Werke eines noch unbekannten italienischen Meisters. Eine Besonderheit der Kirche ist die sogenannte Wunschglocke, deren Strang von der Wolbung des Kirchenschiffes, knapp vor dem Eingange in das Presbyterium herabhangt. Fast jeder Besucher dieser Kirche zieht an diesem Strange, denn es geht der fromme Glaube, dass die Wiinsche, die sich mit dem Tonen der Glocke vereinen, in Erfiillung gehen. Tbnend flieBt im See dieWelle, Kahne schaukeln in den Rieden, auf der Insel die Kapelle blickt aus griinem Waldesfrieden. Ihre Glockenrufe gleiten zitternd iiber Wellenkreise, ringen tonend in die Weiten, sterben dann verhallend leise. Nicht des Glockners Hande fiihren taktgerecht die Glockenstrange: glaubig an dem Seil zu riihren, drangt sich hier die Pilgermenge. Denn die Sage kiindefs allen: wem vergonnt, dies Seil zu schvvingen, was er bei der Glocke Hallen wiinschen mag, es soli gelingen. Ruhlos tont das Glocklein immer, tont zu allen Tageszeiten, denn die Wiinsche schlummern nimmer, pilgern ruhlos in die Weiten. Bald wie Sehnsucht, bald wie Klagen, kommt der Glockenton gezogen, jetzt ein schuchtern stockend Fragen, jetzt der Hoffnung volPres Wogen. Anastasius Griin. 28 Bled: Die Insef Die Wunschglocke wurde in ihrer jetzigen Gestalt im Jahre 1534 von Franz Patavino gegossen und wiegt an 300 Pfund. Die Volkssage erzahlt von ihrer Wunderkraft folgendes: Auf dem Schlosse von Bled wohnte eine junge W'itwe, deren Mann von Raubern erschlagen und sodann in den See geworfen wurde. Zum Frieden seiner Seele lieB die Witwe alles Gold und Silber, das sie besaB, in eine Glocke gieBen und auf die damalige Kapelle unserer lieben Frau im See uberfiihren. Bei der Uberfahrt aber entstand ein furchtbares Gewitter und die wilden Wogen des Sees begruben den Kahn, die Schiffer und die Glocke. Die versunkene Glocke tont noch heute manchmal im hellen Nachten aus der Tiefe. Die fromme Frau lieB jedoch nicht ab von ihrem Gelobnis. Sie verkaufte alle ihre Giiter und baute auf der Insel eine Kapelle mit dem Glockenturm ftir die neue Glocke, die sie in Rom vom Papste segnen lieB. Diese zweite Glocke, die ohne Fahrnis zur Insel gebracht wurde, ist die jetzige Wunschglocke. Diese slovenische Volkssage hat Maria Lučk- m a n n in einem hiibschen Gedichte festgehalten. DIE VERSUNKENE GLOCKE In Veldes auf dem Schlosse, das auf zum Himmel schaul und das auf steilen Felsen ist wundersam gebaut, da lebte einst vor Jahren — viel hundert mogen's sein, wohl eine junge Dame als Herrin ganz allein. Trotz reicher Schatze Fiille, die glanzend sie umgab, war sie stets traurig-diister und schweigsam wie das Grab; in schvvarz' Gewand gekleidet, kein Frohsin um sie her; sie mocht' nicht Menschen leiden, mit niemand sprach sie mehr. Ihr Leid und ihre Trauer, sie hatten guten Grund, denn keine Lust am Leben und keine freud'ge Stund' die Armste mochte finden nach ihres Gatten Tod, den Rauber ihr erschlugen im Lebens-Morgenrol. 30 Die Witwe stieg hernieder alltaglich von dem Schloss, erschien am Seesufer — kein Wetter sie verdross — sie setzt’ sich in die Barke und fuhr zum Eiland hin, Marien dort zu klagen ihr Leid mit frommem Sinn. Doch driiben auf der Insel nur ein Kapellchen stand und am belaubten Ufer sich eine Quelle fand. Da saB sie einsam stille und blickt' zum Himmelsblau, blickt' traumend auf die Welle und auf der Berge Au. Es kam ihr der Gedanke, der Jungfrau-Mutter rein als liebliches Geschenke ein Glockelein zu weih'en; sie lieB es alsbald gieBen — es war vollendet schon, von edelstem Metalle, mit silberhellem Ton. Die Glocke ward gebettet in schwarzverhiillten Kahn, man stoBt ihn ab vom Ufer und fangt zu rudern an; doch plotzlich hebt sich Sturmvvind, bewegt sich wild die Flut, ein seltsames Verhiingnis ob dieser Glocke ruht! Die griinen Wellen schaumen, der Sturmwind tobet laut, und ach, das kleine Schifflein ist allzuschwach gebaut! Man konnte es nicht retten, tief sank es in den Grund — begraben Glock' und Fahrmann zu jener Ungliicksstund ! Die Witfrau auf dem Schlosse, betriibt und voller Leid, dass Gott verschmaht ihr Opfer, Marien treu gevveiht, verkaufte ihre Giiter und baut' den Tempel schon, der jetzt noch auf dem Eiland in Veldes ist zu seh’n. Sie weinte heiBe Thranen, gieng barfuB bis nach Rom, um'zu des Papstes FiiBen zu knien im Petersdom. (Man sagt, in spatern Zeiten sie in ein Kloster kam und dort im fernen Larvde den Nonnenschleier nahm.) 31 Geriihrt von ihrer Trauer und ihrem bittern Schmerz, erweicht' dem heiTgen Vater Erbarmen schier das Herz ■— Er segnete ein Glockchen mit seiner heil'gen Hand. Dies Glocklein ward gesendet ins schone Krainerland. Es ward am Inselkirchlein im Tiirmchen angebracht und hat schon vielen Freude und Herzensruh' gebracht, denn jeder darf es ziehen, der Ton zum Himmel dringt, dem Bittenden Erhorung der Herzenswiinsche bringt. Man sagt, dass auch zu Zeiten die Glocke lauten soli, aus dunklem Seesgrunde ertont sie hell und voli in stillen Mondscheinnachten durch Wellen silberklar, als wollte sie verkiinden die Mare wunderbar. In der Sakristei ist auch der sogenannte K i r c h e n - schatz der Wallfahrtskirche aufbewahrt, doch be- schrankt er sich nur auf wenige wertvolle Gegenstiinde, unter ihnen ein Reliquienhalter in Monstranzenform aus dem 14. Jahrh. mit Reliquien des hi. Alboin, Bischofs von Brixen. In dem Kirchenschatze befinden sich auch andere wertvolle Kirchenparamente, darunter eine schone Mon- stranze aus dem 16. Jahrhundert mit eingravierten Wappen lind eingelegten Steinen, ein grofler silberner Leuchter, ein silbernes Rauchfass u. a. Obwohl also der Kirchenschatz der Inselkirche nicht bedeutend ist, kniipft sich an ihn aus der Z e i t der Iranzosischen Zwischenherrschaft in Krain eine Episode, die so recht das glaubige Gemiit der Bevolkerung kennzeichnet. Die franzosische Regierung suchte, wo nur moglich, die Kosten der Kriegfuhrung Napoleons durch Kontributionen, Beschlag von Kirchen- giitern u. dgl. zu decken. Als sie von dem Kirchenschatze auf der Inselkirche erfuhr, beauftragte sie einen ihrer Steuerbeamten, den Schatz zu beschlagnahmen und ab- zufiihren. Da waren es vor allem die m u t i g e n F r a u e n von Bled, die sich unter der Fiihrung 32 der tatkraftigen und starken Uršula Ferjan aus Želeče der Wegnahme des Inselschatzes widersetzten, die Kahne zur Insel verbargen, dem Pferde des begleiten- den Forstmeisters in die Ziigel fielen und als die fran- zosischen Gendarmen zum Angriffe gegen sie iibergehen wollten, an der Sturmglocke zogen, worauf auch die ge- samte mannliche Welt von Bled bewaffnet herbeieilte. Die franzosische Regierung, die aus diesem Zwischenfalle keinen Volksaufstand entstehen lassen wollte und sich vielleicht auch nachtraglich von der Geringfiigigkeit des Kirchenschatzes iiberzeugt haben mag, lieB also vor ihrem ursprunglichen Vorhaben ab. Diese kuhne Tat der Frauen von Bled, die man seinerzeit den mutigen Weibern von Weinsberg an die Seite gestellt hat, ist mehrfach litera- risch behandelt worden, ja der innerosterreichische Dich- ter Ludwig Germonik hat sie zu einem Schauspiel ver- arbeitet, das seinerzeit auch im Landestheater von Ljub¬ ljana aufgeftihrt wurde. Die Kirche zu Unser Lieben Frau im See ist bis auf den heutigen Tag dem Herzen des slovenischen Volkes ein ersehnter Wallfahrtsort geblieben. Die Sehnsucht der Volksseele nach diesem Wundereiland im See gibt ein liebliches Volkslied wieder, das von den Kahnen und Platten, die die Wallfahrer zur Insel bringen, oft zu horen ist. Schmuck der Wellen, der im hellen See als Eiland liegt! Hohen glanzen, wie zu Kranzen um die Flut geschmiegt. Wie die vielen Fische spielen im durChsonnten Blau! Bled 33 3 Schifflein tragt uns und bewegt uns zu der Himmelsfrau. Uber bleichen Felsbereichen ragt die Burg hinan, stumm vom hohen Grat dir drohen will der Weiberzahn. Wandrer weile hier und heile Leib und Geist zugleich! Krain, fur immer sei im Schimmer deiner Schonheit reich! BLED ALS BADE- UND KURORT Bled ist einer der altesten Bade- und Kurorte Jugo- slaviens. Es wird als solcher schon in 17. Jahrhunderte erwahnt. In neuer Zeit datiert sein Aufschwung aus den Sechzigerjahren des 19. Jahrhundertes, als der Schweizer Arnold R i k 1 i die hohen gesundheitlichen Wirkungen seiner Lage und seines Klimas erkannte und die damals bestehende Sommerlrische durch die Einfiihrung seines Naturheilverfahrens zu einem Kurorte ausgestaltete. Die Bedeutung und Beliebtheit wuchs seit Eroffnung der Bahn Villach—Jesenice—Gorz—Triest im Jahre 1906. Bled hat wegen seines Sees, seines gleichmaBigen, trockenen Gebirgsklimas, seiner reinen belebenden Al- penluft und seiner windgeschutzten Lage alle Vorbedin- 34 gungen fiir einen Kurort, eignct sich aber deshalb nach wie vor auch ganz vorziiglich zur Sommerfrische. Bled hat die langste Badesaison unter allen alpenlandischen Kurorten. Der konigliche Ho£ verweilt daselbst gew6hnlich schon ab Mitte Mai und dehnt seinen Aufenthalt, eben wegen der hier besonders schonen und genussvollen Herbste, bis spat in den September, oft bis zum Oktober aus. Die gesundheitlichen Wirkungen des von warmen Quellen durchsetzten Seewassers wurden schon friiher erwahnt. Selbstverstandlich aber ist der See selbst ein prachtiger Tummelplatz fiir alle Arten des W a s s e r - s p o r t e s : Kahnfahrten, namentlich des Morgens und Abends, Wett- und Dauerschwimmen, Rudersport, Was- serpolo und andere Wettspiele. Kahne und Ruderboote stehen in allen groBeren Hotels am Seeufer zur Ver- fiigung der Gaste, auBerdem in der Schiffshalle des Schlossbades und an dem Landungsplatzen am Kurparke, bei der Badeanstalt Triglav unter dem Bahnhofe und in Mlino (Seeabfluss und oberhalb Hotel Petran). Fiir groBere Gesellschaften empfeblen sich gedeckte Schiffe, die farbenfrohen »Gondeln«, deren Leitung gepriifte Bootsleute besorgen. Die Maximaltarife fiir Kahnfahrten sind an den Landungsplatzen und in den Hotels ersicht- lich und diirfen nicht iiberschritten werden. Die Bade- und Schwimmanstalten sind in vortrefflicher Verfassung, alle vollkommen neu einge- richtet und vergroBert. In jeder sind laut Vorschrift der Seepolizeiordnung besondere Bade- und Schwimmeister angestellt; fiir eventuelle Unfalle stehen in jeder Bade¬ anstalt alle notigen Hilfs- und Rettungsmittel zur Ver- fiigung. In jeder Badeanstalt besteht auch ein besonderes Bassin fiir Kinder und Nichtschwimmer. Die groBte Bade¬ anstalt mit ausgedehntem Sandstrande ist die »Grajska kopel« am Westufer unter dem Schlossberge mit 400 ge- sonderten Kabinen (Seeb'ad des Parkhotels), aber auch die 35 tibrigen groBeren Hotels am Seeufer weisen schone und ansehnliche Badeanstalten auf, so das Hotel Toplice mit 160 Kabinen, Hotel Petram mit 70; auBerdem das Bad Triglav unter dem Bahnhofe mit 63 Kabinen. Einzelne am See gelegene Villen (z. B. Villa Tonnies, Zlatorog, Mirni dol, Terezina, Sokol, Sosnovka usw.) besitzen pri- vate Badehiitten. Bled eignet sich als Luf tkurort und Seebad fiir Rekonvaleszenteii, geistig Uberanstrengte, korperlich Ermiidete, Blutarme, an Nerven- und Herzkrankheiten, an Sklerose Leidende, insbesondere aber fiir schwach- lich entwickelte oder an Konstitutionskrankheiten lei¬ dende Kinder. Diese Wirkungen werden noch verstarkt durch den langeren Gebrauch der im Hotel Toplice ent- springenden, eisenhaltigen Therme. Die Therme Rechts vom Hauptgebaude des Hotels Toplice, etwa 10 m vom Seeufer entfernt, sprudelte friiher aus dem Kalkfelsen des zur StraBe ansteigenden Ufers eine seit alters her bekannte warme Quelle. Schon der krainische Historiograph, Weikhard Frei- herr von Valvasor, berichtet in seinem Werke »Ehre des Herzogthums Krain« (1689) von diesem Warmbade »bey Unserer Lieben Frauen See zu Veldes« wortlich fol- gendes: 1 »Nahe bey dem See befindet sich ein wie wol verwiistetes Warm-Bad. Welches vor Jahren von Herrn Weidmannsdorf, Hauptmann zu Bled, um der haufig- und stetigen Visiten willen vieler Bekandter und groBer Herren, zerstort und verwiistet worden. Dennoch werden heutigen Zeit durch solches, obgleich jetzo etwas unsau- beres und fast wiistes Bad annoch viel Kranke und Bresst- haffte, meistens aber solche, deren Krankheiten k a 11 e r Natur und Ursprungs sind, vviederum in vorigen Stand 1 Ehre des Herzogthums Krain, Bd. I. Seite 604 (IV. Buch). 36 ihrer Gesundheit gesetzt.« Auch an anderer Stelle seines Werkes 2 erwahnt Valvasor dies »Warm-Bad«, erzahlt nochmals und ausfiihrlicher die Geschichte vom knause- rigen Hauptmann, der das Bad abgraben lieB und be- dauert im allgemeinen, dass die »Krainer-Bader« in so schlechtem Zustande gehalten werden und infolgedessen zu wenig besucht und zu wenig bekannt seien. »Sonsl wiirden sie weder an Giite noch am Ruhm den italieni- schen Badern weichen.« Dieser Vorwurf der Vernachlassigung, der zu Valva- sors Zeit begrundet war, hat wie bei anderen Badern des Landes, so auch in Bled seine Begriindung langst verloren. Im Jahre 1925 wurde die bisherige Fassung der Quelle durch ein neues, schones, mit Tontafeln ausgelegtes gro- Bes Bassin ersetzt und eine Nebenquelle in der Form eines schmucken Brunnens zu Trinkzwecken hergerichtet. tiber beiden erhebt sich nun eine freundliche, von 10 do- rischen Saulen gestutzte und geschmiickte moderne Bade- halle in romischem Stile (40 Kabinen). Die erste Analyse der Therme wurde von Wiener Chemiker V. Kletzinsky im Jahre 1874 durchgefuhrt und fiihrle zu folgender Feststellung: Die konstante Temperatur der Quelle betragt 23° C. In 10 Liter Wasser sind enthalten 1520 cm 2 freie Kohlen- saure und 5’36 Gramm Quellsalz, das aus folgenden che- mischen Verbindungen besteht: Chlornatrium 0-12 g (das ist 2-18% des Riickstandes), schwefelsaures Natrium 0-57 g (10-36%), kohlensaures Natrium 0-30 g (5’45%). kohlensaures K a 1 z ium 2'32 (42%), kohlensaures Magnesium 1T6 g (21-11 %), kohlensaures Eisen- o x y d u 1 (0-44 g (8%), Kieselsaure 0'27 g (4-91%). Nach dieser Analyse ist die Quelle verhaltnismaBig reich an Eisenkarbonat. Sie hat beilaufig densel- ben Eisengehalt, wie die Quelle von Steben, des altesten 2 Ehre des Herzogthums Krain, Bd. I. Seite 148—149 (II. Buch). 37 Kurortes in Deulschland. Am nachsten kcmml die Queile in ihrer Zusammensetzung der Stahlquelle von Wildungen; sie enthalt etwas weniger Eisenkarbonat, viel weniger freie Kohlensaure, jedoch mehr an anderen Karbonaten und mehr Kieselsaure. Somit stellt die Quelle in Bled eine H e i 1 q u e 11 e dar, wie solche arztlich verordnet werden gegen Chlorose, Anamie und verschiedene Kr&nk- heiten, deren Ursache in Blutarmut zu suchen ist. Ganz aufierordentlich sind die Wirkungen der stark kohlensaurehaltigen Therme bei allen Arten nervoser Ubermiidung, nervoser Herzzustande, bei Schlaflosigkeit, jedoch auch bei dyspeplischen Zustanden, iibermal3iger Magensaure, Appetitlosigkeit u. dgl. Alle naheren notwendigen Ratschlage und Verord- nungen iiber den Gebrauch der Quelle geben die Kur- arzte. Seit Bled im Jahre 1922 zur Sommerresidenz Seiner Majestat des Konigs erhoben wurde, ist es ein fashio- nables und starkbesuchtes Seebad geworden, Wer jedoch den urspriinglichen Zauber seiner Landschaft ungestorl unmittelbar genielien will, der wahle Bled als Aufenthalt Mitte Mai bis Mitte Juni oder Mitte September bis Mitte Oktober, sind doch der sonnige, bliitenreiche Spat- f r ii h 1 i n g und der milde, farbenfrohe Vorherbst, besonders empfehlenswert. Auch sind die Hotel- und Pensionspreise in der Vor- und Nachsaison bedeutend herabgesetzt; auch die Kurtaxe entfallt im Mai und September. Auch im W i n t e r ist Bled von besonderem Reiz. Die Luft ist bei volliger Nebelfreiheit noch reiner und ruhiger, die Sonnenstrahlung aber gegen Mittag so stark, dass die Temperatur an der Sonne bis 20° C ansteigt. Der Blich auf die tiefbeschneiten Alpenriesen Stol, Begunj- ščica, Triglav und Rjavina, die sich scharf vom stahl- blauen Himmel abheben, ist iiberwaltigend schon. 38 Der See gefriert gewohnlich Mitte Janner und bielel ein herrliches Terrain fiir alle Arten des Eissportes. In der Zaka ist ein groBer Wintersportplatz im Entstehen, der eine der besten Skisprungschanzen in Jugoslavien aufweist. Fiir Freunde des Rodelsportes ist auf der Osoj- nica und Straža vorgesorgt. Bled ist als moderner Kur- und Badeort mit allen Errungenschaften moderner Technik und Hygiene aus- gestattet. Die Wasserleitung aus dem unter dem Pokljukagebirge gelegenen Orle Gorje versorgt Bled mit vorzuglichem Trinkwasser, das landschaftliche Elektrizi- tatswerk in Žirovnica aber mit elektrischem L i c h t und elektrischer Kraft. Fast jedes groBere Ho¬ tel hat sein eigenes Telephon und besondere Apparte- ments mit Privatbadern und WC. Standige Autobus- 1 i n i e n der Unternehmungen Albus und Alp-Auto be- sorgen und erleichtern die Ausfliige in die nahere und weitere Umgebung. Der Kurort selbst weist reine, gepflegte und gut- beleuchtete StraBen auf. Das Seewasser darf laut See- polizeiordnung durch Abfalle, Abwasser, Kanale usw. nicht verunreinigt werden. In samtlichen Hotels, Pensionen und Gasthofen, aber auch in den Villen und selbst in einfacheren Hausern herrscht groBte Reinlichkeit und N e 11 i g - k e i t. Die einheimische Bevolkerung von Bled ist im all- gemeinen wirtschaftlich gut situiert. In Verbindung damit steht ein gewisses, dem Oberkrainer eigenes Selbst- bewusstsein und eine peinliche Bedachtnahme auf den guten Ruf. Diebstahle und Unredlichkeiten sind daher auBerst selten; noch angenehmer wird dem Gaste das vollige Fehlen des Bettlerunwesens auffallen. In Bled selbst sind die Leitungen der groBeren Hotels bereits auf die groBen internationalen Sprachen (deutsch, franzosisch, englisch) eingerichtet, auch das gewohnliche Personal ist zumeist der deutschen Sprache machtig, 39 cbenso die einheimischen Kaufleute und Gewerbetrei- benden. In der Hochsaison finden in Bled auserlesene Kiinsi- lerkonzerte und Gesangsabende, sowie Ausstellungen der lieimischen Kunst und GewerbefleiBes (Spitzenindustrie) statt. Am 28. Juni (Vidovdan), dem siidslavischen National- feiertage (Erinnerung an die Schlacht am Amselfelde 1389) oder bei einem sonstigen feierlichen Anlasse wahrend der Kursaison veranstaltet die Gemeinde und Kurkom- mission das traditionelle Seefest; an diesen Abenden bietet der See ein feenhaftes Bild. Die Burg, die Kirchturme, die Hotels und Villen sind festlich beleuchtet, gegen 9 Uhr abends macht eine ganze lampionerbellte Flotille der in Bled befindlichen Boote, Schiffe, Gondeln und Platten unter Musik und Gesangen (insbesondere der siiBen slovenischen Volksweisen) die Rundfabrt um den See. Feuerwerk und Hohenfeuer erhohen die Pracht dieser nachtlichen Schauspiele. ZUR GESCHICHTE VON BLED Spuren vorgeschichtlicher Besiedlung von Bled fanden sich in den Ausgrabungen bei Mlino hinter der Villa Helena und auf den am Osthange der Osojnica gelegenen Waldwiesen des Prof. Kokalj »za Akom«. Im Besitz des genannten Herrn befindet sich eine im Spodnji Ak ausgegrabene, 10 cm lange bronzene Axt (Kelte) mit prachtvoller Patina. Am oberen Ak, hart iiber den Fels- hange, stehen noch heute zwei groBe rechteckige Sterne (der dritte wurde leider zu Bauzwecken gesprengt), die Prof. Kokalj als Opfersteine anspricht, da vor ihnen noch 12 andere in regelmaBigem Zickzack angeordnet waren. Auch in der Hohle am Babji zob wurden Ausgrabungen aus der Latenezeit gemacht. 40 Wie Oberkrain, so diirfte auch Bled zur Romer- z e i t besiedelt gevvesen sein, woselbst in und um Bled die Eisenindustrie bliihte. Dies beweisen Ausgrabungen romischer Miinzen in Želeče, Grad und neuestens ober- lialb des Zakatunnels. Nach den Stiirmen der Volkervvanderung besiedelten zu Ende des 6. Jahrhundertes die S 1 o v e n e n die ver- cideten Gebiete. Bled diirfte bereits zu dieser Zeit eine bedeutende Ansiedlnug gevvesen sein und zwar namenl- lich die Gegend unter dem Schlossberge und seinem Auslaufer, dem Bledeč. Dies beweisen aucb die im Jahre 1894 gemachten Ausgrabungen altslovenischer Heiden- graber in der Ortschaft Grad, ostlich vom Hiigel Žale (— Grabstatte), in denen die typischen sloveniscben Schla- fenringe gefunden wurden. Eine, wenn auch unverbiirgte Sage meldet ferner, dass auf,der Insel im See seinerzeit ein Tempel der slovenischen Liebesgottin Živa gestanden haben soli. Im Jahre 788 wurde Bled mit ganz Oberkrain von Karl dem GroBen dem Frankenreiche erobert. Doch dauerte es noch Jahrhunderte, bis die heidnischen Slo- venen endgiiltig unterworfen und dem Christentume ge- wonnen wurden. Diese Kampfe hat der groGte sloveni- sche Epiker, Franz Prešeren, in seinem Gedichte »Die Taufe an der Savica« in unverganglichen Versen fest- gehalten. Ihr Held ist der einheimische Fiirst Črtomir, der nach verzweifeltem Widerstande im Ajdovski grad (der Heidenburg) dem vereinigten Ansturme der bereits christianisierten Karntner Slovenen unter Fiihrung ihres Herzoges Valjhun erliegt und sonach, Abschied von sei- ner Braut Bogomila, der Tochter Staroslavs, nehmend, sich am Ursprunge der Savica taufen lasst, um nie wieder in seine Heimat vviederzukehren. Wir geben im folgenden einen Abbruch des Gedichtes mit seiner beriihmten Schilderung von Bled in der neuesten (bisher noch unveroffentlichten) Bbersetzung L i 11y N o w y s wieder: 41 Es hatte wohl die Schwere dieser Stunden ein Haupt, ergraut von Jahren, nicht ertragen; doch wird die Jugend fest vom Netz umwunden, in das die falsche Hoffnung uns geschlagen; was, Črtomir! ans Leben dich gebunden, enthiillt sich mir aus deinen fruhern Tagen, als nicht allein dein Glaube dich bevvogen, dass es zum See von Veldes dich gezogen! Zur I n s e 1 , rings von seiner Flut umwoben, Mariens Wallfahrt heute in den W e 1 I e n ; dahinter glanzt der Schnee auf Bergen droben; das F e 1 d davor in seinem griinen Schwellen zeigt rechts das Schloss von Veldes hoch erhoben, lasst Hiigel links sich hinter Hiigel stellen. Kein Ort, soweit die Krainer Lande reichen, lasst diesem P aradiese sich vergleichen Die Gottin Živa stand zu jenen Zeiten als Bildwerk in den alten Inselhainen, der Jiinglinge ihr Liebesseufzen weihten, der eurer Lachen, Madchen, eurer Weinen geweiht ist, eure Waffen, die im Streiten dem Manne immer unbesiegbar scheinen. Dort hat den Tempel, um ihr Bild gestaltet, mit seiner Tochter Staroslav verwaltet. Die ersten geschriebenen Urkunden liber Bled be- richten uns, dass Kaiser Heinrich II. im Jahre 1004 dem Bischofe Albuin von Brixen die Besitzungen um Bled iiber- geben und diese Schenkungen auf das Gebiet zwischen der Wurzner und Wocheiner Save erweitert habe. Hein- richs II. Nachfolger, die Kaiser Heinrich III. und IV., dehnten dies Gebiet, durch weitere Schenkungen bis in die Nahe von Tržič aus. Schenkungen weltlicher Fiirsten, insbesondere des Markgrafen Ulrich von Krain, vergroBerten dies Gebiet der Brixener Bischofe derart, 42 dass es mit jencm der Freisinger Bischofe mehr als die Halfte des heutigen Oberkrains umfasste. Die Brixener Besitzungen wurden im Mittelaller teil- weise von der Herzogen von Karnten und den Grafen von Gorz, spiiter von einheimischen Adelsgeschlechtern (Auersperg, Lenkovič, Thurn, Gallenfels u. a.) als Vogtei- gut verwaltet. liber achthundert Jahre behielten die Brixener Bi¬ schofe diese umfangreichen Besitzungen in ihrer Hand, bis sie nach einer voriibergehenden (am 25. Februar 1803), spater jedoch aufgehobenen (23. Juni 1838) Saku- larisierung das gesamte Besitztum an den Eisenwerks- besitzer Viktor Ruard im Jahre 1858 um 150.000 Gulden verkauften. Dieser verkaufte das Schloss Bled und die umliegenden Besitzungen samt dem See an den GroB- kaufmann A. Muhr in Wien, der sie wieder im Jahre 1919 dem Flotelier Ivan Kenda im Kaufwege tiberlieB. Gewaltig sind die Kampfe und Leiden, die Oberkrain in den Jahren 1473 bis 1492 von den einstiirmenden T ti r- k e n zu bestehen hatte. So wurde Bled namentlich im Jahre 1476 und noch arger im Jahre 1477 von den Ttir- kenhorden heimgesucht. Noch in unseren Tagen er- innern die Ringmauern alter Kirchen, im Volksmunde »Tabor« genannt, in der naheren und weiteren Umgebung von Bled an die Zeiten, wo sich die ganze Gemeinde hinter ihren Schutz fltichtete und sich unter der Anfiihrung der Priester gegen den Erbfeind heldenmiitig verteidigte. Ein solcher Tabor war unter anderem die Kirche von Bled, die Kirche St. Katharina oberhalb Zasip, die Pfarr- kirche von Lesce und andere. Der Einbruch der Ttirken wurde von Unterkrain durch die Kreuzfeuer, diese feurig- lodernden mittelalterlichen Telegramme auf weithin sichtbaren Hohen gegen Ljubljana zu abgegeben und von hier uber die Berge Šmarna gora, Magdalenska gora, Križna gora, Št. Jošt, den Petersberg bei Begunje und St. Katharina ober Zasip nach Oberkrain weitergemeldet. 43 Die fast jahrlich wiederkehrende Kriegsnot der Tiir- ken, Missjahre, Krankheitcn und Erdbeben brachten die einheimische Bauernschaft herunter. Da sie iiberdies vom Adel in arger Weise bedruckt und ausgesogen wurde, kam im Jahre 1515 die schon jahrelange Gahrung als offene Emporung zum Ausbruch. Auch nach Bled und Umgebung war der Bauernaufstand gedrungen. Hier fiihrte die Bauern ein Bauer namens Klander an, der vorgab, der hi. Geist rede aus ihm. Er versammelte um sich eine groBe Menge aberglaubischer Bauern aus Oberkrain und Karnten. Der Ruf nach der »Stara Pravda« (den alten Gerechtsamen) hallte auch in Oberkrain wi- der und vor der mit Morgensternen, Kniitteln, Sensen bevvaffneten aufgewiegelten Bauernmasse zitterten die Schlosser und Kloster, doch kam es in Bled und Um¬ gebung nicht zu jenen Greueltaten wie in Mittel- und Unterkrain. Der grofie »w indische Bauernbund«, der durch zwei Jahre (1515—1516) Steiermark, Karnten und Krain in Schrecken gehalten, eine Unzahl Burgen und Schlosser zerstort, viele Mitglieder des Adels und des Klerus getotet hatte, wurde im Jahre 1516'in der Schlacht bei Brežice von Georg von Herberstein ver- nichtet, sein Anfuhrer Matija Gubec in Zagreb hin- gerichtet. Die Reformation zog wie das iibrige Oberkrain, so auch Bled in ihre Kreise, so namentlich in dem Jahre 1548 bis 1572, in denen der evangelisch gewordene Pfar- rer Christoph Faschang einen Gutteil der Bevolkerung fur die neue Lehre gewann. Der von Erzherzog Karl gefor- derten Gegenreformation gelangt es nur schrittweise dem katholischen Glauben wieder zum Siege zu verhelfen, da der einheimische Adel, so insbesondere Herbert Graf Auersperg und Moritz von Dietrichstein die protestanti- schen Prediger Christoph Faschang in Bled, Peter Kuplje¬ nik in Lesce und Thomas Aslar in Zasip im geheimen kraftig unterstiitzen. Unter dem neuernannten Kirchen- vogt Johann Joseph Freiherr von Lenkovič wurde im 44 Bled: Blick auj'• die Burg von Osfen Jahre 1573 Faschang aus Bled ausgewiesen, doch dauerte es Jahrzehnte, bis die Bekenner der neuen Lehre unter dem Bauernstande dem Katholizismus wiedergewonnen wurden. Am hartnackigsten hielten an dem neuen Glauben iest Sebastian Finsinger, Hieronymus Legat, Christoph Krevljič und Janez Marko. Da giitliches Zureden der vom Bischof von Brixen entsandten Kommissare nichts half, wurden die Genannten im Jahre 1587 von den bischof- lichen Kommissaren eingekerkert und aus Bled vervviesen. Die evangelischen Stande Krains versuchten zwar unter Anfiihrung des Barons Adam Rauber die Vertriebenen mit Waffengewalt wieder einzusetzen und belagerten so- gar einige Zeit die Burg von Bled, doch mussten sie liber Befehl Erzherzog Karls von Innerosterreich schlieBlich abziehen. Im Jahre 1589 wurden den zehn aufriihrerischen protestantischen Bauern die Besitzungen zwangsweise abgelost und gegen sie die Ausvveisungen vollzogen. Da- mit hatte die evangelische Lehre in Bled den TodesstoB erhalten. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts war bereits ganz Bled wieder katholisch. In den folgenden Jahrhunderten blieb Bled und seine Umgebung von Krieg und Krankheiten verschont. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte der Ort wie das iibrige Kram unter die Herrschaft N a po¬ le o n s (1809—1813). In diese Zeit der illyrischen Provinzen fsilit die Episode mit dem Kirchenschatze der Inselkirche, wo die gesamte einheimische Bevolke- rung gegen das Vorhaben der franzosischen Regierung, den Schatz fiir Kriegszwecke zu requirieren, entschieden Stellung nahm. Der Vorfall wird im Kapitel liber die Inselkirche des naheren erortert. Am 29. Juni 1908 brach in der unter dem Schloss- berge gelegenen Ortschaft Grad ein Brand aus, dem ein groBer Teil des Ortes zum Opfer fiel, doch wurde dieser Teil binnen kurzem schoner und moderner wieder auf- gebaut. 46 Durch die i. J. 1906 erfolgte Eroffnung der Tauern- bezw. Wocheinerbahn erhielt Bled die so ersehnte di- rekte und kiirzeste Verbindung mit den osterr. Alpen- lendern Karnten, Salzburg und Tirol und weiter auch mit Bohmen (Prag) und Siiddeutschland (Miinchen, Stuttgart), die sich gerade in den letzten Jahren fiir den regeren Zustrom der Kurgaste aus Deutschland als auBerordent- Iich fordernd erwiesen hat. Im Jahre 1922 bestimmte Konig Alexander Bled zu seiner Sommerresidenz. Das am Seeufer herrlich gelegene konigliche Schloss Suvobor vereinigt im Sommer die ganze konigliche Familie; oft weilen da- selbst auch Mitglieder des rumanischen Konigshofes und sonstige Fiirstlichkeiten. Seit dieser Zeit ist Bled in erneutem groBen Aul- schwunge begriffen, der sich durch den Aufenthalt frem- der Gesandten und Diplomaten, jugoslavischer Minister und sonstiger politischer Personlichkeiten sowie durch Neubauten von prachtigen und modernen Hotels und Pensionen, luxuriosen Vergnugungsetablissements, von ausgedehnten Badeanlagen, Einftihrung neuer Autobus- liriien und durch ein auBerordentlich lebhaftes und froh- liches Badeleben auszeichnet. ETHNOGRAPHISCHES Die Bevolkerung von Bled und Umgebung gehort dem slovenischen Volksstamme an, dem zahlenmaBig kleinsten unter den siidslavischen Stammen. Obwohl ihre Zahl nur um weniges mehr als eine Million Seelen betragt, sind die Slovenen ein auBerst regsames und kulturell fortgeschrittenes Volk, das infolge steter Beriihrung mit dem germanischen Norden und romanischen Westen so recht eine fiihrende Vermittlerrolle zu fiihren berufen ist. Der vorwiegende Alpen- und Gebirgscharakter des von ihnen bewohnten Gebietes wies sie schon von alters an, 47 neben dem Ackerbau, der die Bediirfnisse nicht zu decken vermag, auch Handel und Gewerbe zu betreiben. So weist heute Slovenien einen, wenn auch nicht iiberwiegenden, so doch ansehnlichen industriellen Ein- schlag aul. Die Schulbildung steht auf hoher Stufe. Analphabeten sind nur noch selten (kaum 2 %). Das sehr gut entv/ickelte Mittelschulwesen [12 Gymnasien, 2 Real- schulen, 1 Handelsaikademie, 1 technische Mittelschule, wurde im Jahre 1919 durch die Errichtung der seinerzeit schon bestandenen, spater jedoch aufgelassenen Univer- sitat in Ljubljana gekront. In allen groBeren Orten be- stehen Volksbildungsvereine, Lesehallen u. dgl. AuBerordentlich ist die Begabung und Neigung des Volkes zur M u s i k. Die slovenischen Volkslieder (Samm- lung der »Slovenska Matica« in vier Banden) zeichnen sich durch ihre lieblichen, meist melancholischen Weisen aus. Sie sind gewohnlich in Dur, selten in Moll gehalten und werden meist dreistimmig gesungen. Fast in jedem groBeren Orte besteht ein Gesangsverein, der die natio- nale Musik mit Liebe und Verstandnis pflegt. Die voll- endetste Darstellung erfuhr das slovenische Volkslied in den musikalischen Darbietungen des Gesangsvereins »Glasbena Matica« in Ljubljana, deren Konzerte (Wien, Prag, Munchen, Warschau, Pariš) europaischen Rul er- langt haben. Sangesfroh wie die Slovenen iiberhaupt, ist auch die Bevolkerung von Bled und ein eigener Zauber umweht den See, wenn in der Abenddammerung oder in der Nacht aus fernher gleitenden Booten die siiBen, melancholischen Volksvveisen iiber den See ertonen, wie etwa das Lied vom: Nebel im See Nachts zog es mich zur Liebsten sehr, da lag im See der Nebel schwer der Nebel schwer. 48 Slovp.nische Vulksfrachfen .■ Miidchen mit Gotdhaube Bled 4 Da bat mein Lieb zu Gott gar schon: Lass doch vom See den Nebel gehn, den Nebel gehn. Da ward erhort der Maid Gebet, vom See der Nebel fortgeweht, vom See geweht. Die Neigung des Volkes zu Musik zeigt sich in seiner auf altslavische tibung (Mecklenburg!) zuriickgehenden Vorliebe fiir den aus der Hohe erschallenden Glocken- klang. Fiir die Kirchenglocken opfert selbst die iirmste Gemeinde den letzten Dinar. Die neuen Glocken werden in bekranzten und flaggenbewimpelten Wagen unter Mu¬ sik und Jubelrufen in das Dor£ oder die Stadt gebracht. Wo die Kirchen, wie in Oberkrain sehr hiiufig, auf hohen Bergen stehen, lassen es sich Manner und Junglinge nicht nehmen, sie selbst auf den Berg zu ziehen. Dementspre- chend ist die Glockengiefierei in Slovenien von alters her stark entwickelt. Die alteste ist die ehemalige Samassa- sche Glockengiefierei in Ljubljana. Die Bevolkerung von Bled wie auch von ganz Ober¬ krain zeichnet grofier Fleifl, eine tiefe Glaubigkeit, Red- lichkeit und Intelligenz aus. Sie kommt dem Fremden freundlich entgegen und hat auch eine Reihe von Frem- denverkehrsvereinen (Prometna društva) gegriindet, die vviederum in dem Zentralverbande fiir Fremdenverkehr in 'Slovenien organisiert sind. Was der Fremde an Oberkrain und besonders an Bled anziehend finden mag, das ist die besondere Reinlichkeit und Nettigkeit nicht nur der Gaststatten, sondern auch der einfachsten Bauernhauser. Jedes Jahr werden die Stuben der uberwiegend gemauer- ten Hauser frisch getiincht, jeden Samstag ruhren flei- Gige Frauenhande im ganzen Haushalte, damit Dielen, Tische und Banke am Sonntag blitzblank erscheinen. Wer sich fiir die Volkstrachten der Slovenen in- teressiert, kann sie in Bled bei festlichen Anlassen, so 50 Slovenische Vulksfra&lifen ■ Mddchen mif der „peča insbesondere an Nationalfeiertagen oder an hohen Kir- chenfesten (Fronleichnam, Marienfesttage), ganz beson- ders aber bei Hochzeiten noch immer beobachten. Vor- wiegend ist die Frauentracht erhalten. Bezeichnend ist die Goldhaube (avba). Sie besteht aus einem breiten, mit echten Goldstickereien versehenen handtellerbreiten Stirnbande, auf dem die grobe, tellerformige, weiB oder rosa unterlegte Haube sitzt, die auf der Riickseite mit einem buntgebliimten, breiten seidenen Bande zusammen- gehalten wird. Hiezu wira ein schneeweiBes Oberhemd mit breiten, faltigen Armeln und ein farbiges oder buntes Brokatmieder getragen. Der Rock ist meist aus schwerer Seide in dunkleren, meist schillernden Farben. liber das Mieder wird ein buntes, gefranstes, seidenes Brusttucli getragen, das vorn mit einer goldenen Brosche zu- sammengehalten wird und mit dem nationalen Blumen- strauBe: Nelke, Rosenkraut und Rosmarin geschmiickt ist. Ein metallener, meist vergoldeter Giirtel (sklepanec) umschlieBt auf der einen Seite abfallend, den Rock. An Stelle der schweren Goldhaube wird von Frauen haufig ein wei!3es, mit Spitzen besetztes Kopftuch, die soge- nannte peča getragen, die am Kopfe gleich einem Hahnenkamme kunstvoll gekntipft wird, wahrend sie an den Schultern in breiten Falten herabfallt. Die Goldhaube wird mitunter, besonders in der Umgebung von Bled, bloB durch das vorerwahnte Stirnband, verbunden mit angenahtem leichten Tuche, ersetzt (zavijača). Die Tracht der Manner besteht aus einer kurzen schwarzledernen Hose, hohen, iiber die Knie rei- chenden Stiefeln, einer buntgebliimten, mit runden, silber- nen Knopfen versehenen Samtweste und einem kurzen, dunklen Ročke. Der Kragen des weiBen Leinenhemdes wird von einem bunten, kunstgercht gebundenen Halstuche zusammengehalten, dessen Enden iiber die Armoffnung der Samtweste hinausragen. Der dunkle Hut aus Filz oder Velour ist bei den jungen Mannern mit der heraus- 52 fordernden Schneidfeder geschmiickt, die als unver- lctzlich gilt und nicht angegriffen werden darf. Wer sich fiir die Oberkrainer Bauernhauser interessiert, kann sie oberhalb des Cafes Toplice oder der Dependance Belvedere in reicher Auswahl finden, darunter die typischen Veldeser Formen, die den alten ausschlieBIichen Holzstil mit dem neueren Steinbauten- stil vereinen. Sch5n geschwungene breite Steinportale, oft in kunstvoller Steinmetzarbeit (Nelken-, Lilien-, Trau- benornamente), quadratische steinerne Fensterrahmen um nicht zu groBe Fenster, diese wieder mit Fenstergittern von oft kunstvoller Schmiedearbeit, geben ihnen das Geprage. Um das Gebaude fiihrt im ersten Stockwerke ein Holzgang mit reich geschnitzten Gelandern (beliebt sind Herz-, Monstranzen- und Nelkenornamente). Von den Fenstern griiBen, besonders aus den Madchenzimmern, bliihende Geranien, Fuchsien, Rosenkraut und mit beson- derer Liebe gepflegte Hangenelken, bildet doch die Nelke, zusammen mit Rosenkraut und Rosmarin den Dreibund des nationalen BlumenstrauBes, den das Mad- chen dem Buben ihrer Wahl zu schenken pflegt. Singt doch die Volksweise: Rosenkraut, Nelken und Rosmarin, geb' ich als StrauBchen dir hin. JAGD UND FISCHEREI JAGD AuBer der Eigenjagd des Schlossgutes Bled (Eigen- liimer Ivan Kenda), kommen fiir die nachste Umgebung von Bled vorwiegend die Gemeindejagdgebiete von Bled, Lesce, Ribno, Gorje und Breznica in Betracht. In der vveiteren Umgebung, insbesondere in der Julischen Alpen- region, verfiigt der Krainische Religionsfond tiber ausge- 53 dehnte Eigenjagdgebiete am Plateau und den westlichen Abhangen der Jelovica (rechtes Ufer der Wocheiner Save) und der Pokljuka, sowie am Siidabhange des Mežaklja- zuges. Dem Pokljukagebiet reiht sich das konigliche Jagdrevier im Krmatale (Triglavgebiet) an. In den meisten Jagdgebieten wird die Jagd von Pachtern und den von ihnen geladenen Jagdgasten aus- geiibt. Die Forstdirektion in Ljubljana und die Forst- verwaltungen in Bled und in Bohinjska Bistrica vergeben aul einigen unverpachteten Regiejagdgebieten einen be- schrankten stiickweisen Abschuss von Gems- und Auer- wild gegen Entrichtung einer Taxe. In den aufgezahlten Jagdgebieten kommt in den ho- heren Gebirgslagen als Standwild vor: Die G e m s e. Abschuss von Gemsbocken vom 1. August bis 31. Dezember, jener von GeiBen vom 1. Oktober bis 31. Dezember. Kitze sind zu schonen. R e h w i 1 d ist sowohl in ebenen Lagen als auch im Hochgebirge nach MaBgabe der HegemaBnahmen der betreffenden Jagdinhaber, bezw. Pachter, starker oder schwacher vertreten. Der Abschuss von Rehbocken fallt dermalen in die Zeit vom 1. Juni bis 30. September, jener von RehgeiBen in die Zeit vom 1. Oktober bis zum 15. November. Kitze miissen geschont werden In letzter Zeit wurde von der konigl. Hofjagdver- waltung E d e 1 w i 1 d aus dem Banat im hochgelegenen Krmatal angesiedelt. Eines reichen Edelwildstandes er- freut sich auch die Bornsche Waldherrschaft in Sv. Ka¬ tarina ob Tržič, woselbst Wild im eingefriedeten Reviere seit Jahrzehnten mit gutem Erfolge gehegt wird. Im Hochgebirge nachst dem Ljubelj-Passe bei St. Anna ob Tržič hat der verstorbene Freih. J. v. Bora in den Jahren 1890 bis 1896 S t e i n w i 1 d angesiedelt. Die Stein- wildkolonie ist bei sorgfaltiger Hege bis heute auf 26 Stiick angewachsen. Das Steinwild genieBt zufolge Naturschutzgesetzes das ganze Jahr hindurch eine gesetzliche Schonzeit. Doch 54 vrerden Abschussbewilligungen (iber Einschreiten des Jagdinhabers behordlicherseits ausnahmsweise erteilt. Recht zahlreich ist d a s A u e r w i 1 d in den Waldungen auf der Pokljuka und auf dem Jelovica- plateau. Der Auerhahn halt auch auf der Mežaklja und auf den Abhangen der Karawanken standige Balzplatze ein. Die Schusszeit fur Auerhahnen fallt in die Zeit vom 1. April bis zum 31. Mai. Auerhennen erfreuen si.ch einer vollstandigen Schonung. In den hochgelegenen Alpenregionen oberhalb des Nutzwaldgurtels ist B i r k w i 1 d anzutreffen. Der Birk- hahn balzt mit Vorliebe im Bereiche des Krummholzes auf schneebedeckten oder aperen BloBen. Die Jagd auf Birkhahnen ist vom 1. April bis 31. Mai zulassig. Birk- hennen diirfen nicht geschossen werden. In den Hochlagen der Julischen Alpen ist auch der A 1 p e n h a s e nicht selten. Die Schusszeit erstreckt sich, wie beim Feldhasen, vom 1. Oktober bis 31. Janner. Vom iibrigen jagdbaren Wilde ist in der Umgegend von Bled vertreten: Die Schnepfe. Schusszeit gelegentlich des Herbststriches, am Friihjahrsstriche derzeit untersagt. Das Haselhuhn (bereits auf der Straža und Osojnica anzutreffen). Schusszeit fur den Hahn vom 15. August bis 30. November, Der Abschuss von Hennen ist verboten. Das Wassergefliigel. Vorkommen am See und an der Save, besonders an der Wocheiner Save. Schusszeit vom 1. August bis Ende Februar, bezw. vom 1 Juli bis 15. April, je nach Wildgattung. Das Rebhuhn. Schusszeit vom 1. September bis 31. Oktober. Vom schadlichen Wilde sind zu erwahnen: der Fuchs, der Edel- und Hausmarder, der Iltis, das W i e s e 1 , der Dachs und d i e Fischotter. 55 FISCHEREI Die Gewasser des Beckens von Bled gehoren vor- wiegend der Forellenregion an; eine Ausnahme bildet der See von Bled, der annahernd die gleiche Fauna aufweist, wie der Worthersee in Karaten. Der See beherbergt Hechte, Aitel und Waller; Koregonen kommen nicht vor; es besteht jedoch die Absicht, sie im See einzubiirgern. Seeforellen wurden in den See eingesetzt, erreichten eine erhebliche Grobe, wurden aber angeblich steril. Die Fischerei im See gehort dermalen der Guts- herrschaft in Bled (Eigentiimer Ivan Kenda). Sportlich eignet sich der See auch zur Schleppfischerei auf Hechte. Ein ausgesprochener Forellensee ist der Wocheiner See (Bohinjsko jezero). Hauptfische: See- und Bach- forellen sowie deren Bastarde. Nebenfische: Aalrutten, Aschen und Aitel. Die Forellen aus dem See laichen in den Zufliissen. Zur Laichzeit werden sie gelangen, abge- laicht und die Eier in der Brutanstalt in Bohinjska Bi¬ strica (sehenswert!) erbriitet. Die Fischerei im See gehort dem Staate. Fischereikarten werden von der Forst- und Domanenvervvaltung (Šumska uprava) in Bohinjska Bi¬ strica ausgegeben. Die Sava Bohinjka ist der groBte und er- giebigste Forellenfluss Sloveniens. Ob seines groBen Reichtums an Forellen und Aschen (der Huchen kommt nur als Nebenfisch in Betracht) eignet sich der Fluss ganz besonders zur Sportfischerei mit der kiinstlichen Fliege. Forellenreich ist auch der Bach Ribnica, der in die Save am linken Ufer nach ihrem Austritte aus dem See einmiindet. Die Bistrica, ein ausgezeichneter Forellenbach, der bei Bohinjska Bisrtica in die Save fliefit, ist Reservat S. M. des Konigs. Bei Radovljica vereinigt sich die Sava Bohinjka mit der Sava Dolinka. Auch diese beherbergt Bach- forellen, ist aber nicht so fischreich, wie die erstere. 56 Ein vorziiglicher Forellenbach ist auch die Rado- vina. Der Bach besitzt viel und bestandiges Wasser von besonderer Klarheit. Hauptfisch ist die Bachforelle. Die Fischerei ist Eigentum der Krainischen Industrie- gesellschaft. Ausgezeichnetes Sportwasser! Ein gutes Forellenwasser ist auch die Lipnica, die bei Kolnica unter dem Gehange der Jelovica ent- springt und bei Podnart in die Save miindet. Pachter; Adolf Kapus, Gutsbesitzer in Kamna gorica. TOURISTIKSUND WINTERSPORT Der groBte Teil der slovenischen Alpen- und Berg- welt ist durch die Tatigkeit des seit dem Jahre 1893 bestehenden Slovenischen Alpenvereines mit sei- nen 23 Sektionen und des Touristenklubs Skala be- reits erschloBen und durch Anlage von gut markierten und gut versicherten Wegen und Steigen zuganglich gemacht worden. Auf allen vvichtigeren Punkten stehen gutgefiihrte Schutzhiiuser und Unterkunftshiitten, Ihre Zahl betragt dermalen bereits iiber 50, hievon 14 im Gebiete der Ju- lischen Alpen (darunter 9 in der Triglavgruppe), 6 in den Karawanken, 13 in den Steiner Alpen. Alpine Rettungs- stellen in Mojstrana, Kranjska gora und Boh. Srednja vas. Fur ungeiibte und des Weges unkundige Tou- risten empfiehlt es sich, niemals allein eine groBere Bergtour zu unternehmen, sondern sich dazu eines Bergfiihrers zif bedienen. Die Bergfuhrer sind verlasslich, treu und gut ausge- bildet, ihre Tarife maBig. Jeder Bergfuhrer ist verpflich- tet, das Bergfiihrerbuch mit dem Tarife dem Touristen vorzulegen. Genauere Informationen erteilt die Kurkom- mission in Bled, der Slovenische Alpenverein in Ljubljana, Aleksandrova cesta Nr. "2 (Telephon Nr. 2963), und die Fremdenverkehrsvereine bezw. Alpenvereinssektionen in 57 Kranj, Radovljica, Gorje, Kranjska gora, Mojstrana, Je¬ senice und Bohinjska Bistrica. Bergfiihrer: Beg unje: Anton Zupan; Bled: Valentin Plemelj, Valentin Pavlič, Anton Papler; Bohinjska Bistrica: Valentin Rozman, Jože Ravnik, Lorenz I.ogar; Kranjska gora: Ivan Vertelj, Miha Oitzl, Peter Klofutar; Jože Košir in Log; Mojstrana: Ivan Košir sen., Ivan Košir jun., Janez Hlebanja, Lojze Rekar, Gregor Lah, Felix Zima, Janez Polda; Rateče: Janez Kuri, Andrej Tof; Srednja vas: Franz Cvetek, Jože Hekavc, Matthaus Škantar; Stara Fužina: Andrej Boltar, Janez Ceklin, Jože Štros, Anton Odar; S t u - d o r : Franz Pekovec. Die slovenischen Alpen sind im allgemeinen etwas niedrigcr als die Schweizer oder Tiroler Alpen, doch erreicht der Triglav fast 2900 m (2863 m), die Škrlatica 2738 m, der Jalovec 2643 m, der Razor 2601 m. Die Schonheit und Anziehungskraft besonders der Julischen Alpen und der Steiner Alpen liegt vor allem in den prachtigen kiihnen Gipfelformen, aber auch in dem groBartigen Fernblicke und der oft einzigartigen Flora (Triglav-Seen, Begunjščica, Črna prst, Golica). Diese Flora (darunter besonders das EdelweiB, die Krainer Aurikel, das Zoisische Veilchen, die Konigsblume [Daphne Blagayana], das Kohlroschen usw.) genieBen gesetzlichen Schutz und durfen nicht gepfliickt werden. Mit Gesetz vom Jahre 1928 wurde das Gebiet um die Triglavseen als Naturschutzpark erklart, um die ■vvertvolle Flora und Fauna dieses Gebietes zu bewahren. Da viele Punkte in den slovenischen Alpen hart an der Reichsgrenze liegen, empEiehlt es sich, stets seinen Pass bei sich zu fiihren. Vor Photographieren an den Grenzen wird abgeraten, insbesondere in der Nahe der italienischen Grenze. Auch im W i n t e r sind die slovenischen Alpen ein prachtiger Tummelplatz fiir Skifahrer, so namentlich die Triglavseen, die Kredarica, der Ratitovec, das Gelande um Bled, Kranjska gora, Bohinjska Bistrica usw. 58 AUTOMOBILISMUS Dic nahere und weitere Umgebung von Bled ist fiir Automobilfahrten auBerordentlich geeignet. Gut erhal- tene Reichs- und DistriktsstraBen bieten Gelegenheit zu genussreichen kiirzeren und weiteren Ausfliigen. Benzinstationen und Reparaturvverkstatten in fast allen groBeren Orten. An StraBenkreuzungen Orien- tierungstafeln. Fahrordnung in Slovenien wie im ganzen Konig- reiche: Rechts fahren, links vorfahren, rechts ausweichen! Zentralstelle fiir Automobilismus in Slovenien: Sek- tion Ljubljana des jugoslavischen Automobilklubes, Ljub¬ ljana, Kongresni trg. Auskunfte erteilen auBerdem die Kurkommission in Bled, das Tourist-Office des Fremdenverkehrsverbandes in Ljubljana, Dunajska cesta 1, und dessen Filiale »Put- nik« in Bled, sowie die Fremdenverkehrsvereine in Bohinj, Kranjska gora, Mojstrana und Bohinjska Bistrica, sonst am besten Gastwirte und Kaufleute. Die HauptstraBen Oberkrains, teilweise auch Unter- krains sind vom jugoslav. Automobilklub mit Warnungs- tafeln versehen. Auf offener StraBe ist eine Hochstge- schwindigkeit von 50 km gestattet, in geschlossenen Or¬ ten eine solche von 15 km vorgeschrieben; an uniiber- sichtlichen Stellen und in engen Gassen sowie in Kur- orten und Sommerfrischen darf sie 8 km nicht iiber- steigen. Empfehlenswerte Automobilausfluge in der Nahe von Bled: 1 . Čstlich nach Ljubljana, 55 km. tiber Lesce nach Radovljica (Bezifksstadt), von da durch den Vorort Predtrg (Achtung, da scharfe Kurven und enge 59 Ortsgassen!) an Brezje (Wallfahrtsort) vorbei nach tiber- windung der scharfen StraBensenke bei Otoče (Piraški klanec, Achtung!) iiber Podbrezje (Serpentinen!) und die Bistricabriicke nach Kranj (4000 Einwohner, pittoreske Bezirksstadt und aufstrebender Industrieort) und auf 10 km langer hauserfreier Strecke nach Medvode (Brucke liber die Sora), Medno und Št. Vid nach Ljub¬ ljana (Gemeindetaxe fiir Automobile 10 Din) 60.000 Ein- wohner, das politische und kulturelle Zentrum Slove- niens, Universitatsstadt, Sitz der obersten Landes- behorden. Sehenswert das Museum, die Nationalgalerie, Domkirche, St. Jakobskirche u. a. — Besuch des Schloss- berges wegen prachtvoller Aussicht nicht unterlassen! Hotels: Union (Garage), Slon, Miklič, Štrukelj. Kaffee- hiiuser: Emona, Union, Zvezda, letzteres mit schattigem Garten nachst dem Vereinslokale des Automobilklubes, Nachmittags- und Abendkonzerte. Ljubljana ist dank seiner zentralen Lage Ausgangs- punkt fiir weitere Automobiltouren nach Celje, Maribor, Zagreb (liber Novo mesto und Brežice), Sušak (liber Ko¬ čevje oder Rakek-Prezid), Triest und Fiume (liber Lo¬ gatec und Planina).* 2. Nordostlich nach Tržič und auf den Ljubelj- pass (1366 m). Interessanter einstiindiger Ausflug liber Lesce — Begunje, von da auf der HohenstraBe unter der Alpe Dobrča mit herrlichem Ausblick liber das mittlere Savetal (Achtung, da scharfe Kurvenl), nach Tržič (alte Industriestadt), Sv. Ana (519 m). Hier beginnt die Stei- gung, die stellemveise 23% erreicht, daher nur fiir starke Motoren (liber 15 HP). Vom Ljubeljpasse (Reichsgrenze) fiihrt die ReichstraBe nach Ferlach in Karaten und liber die Draubriicke nach Klagenfurt. 3. Nordvvestlich ins obere Savetal, 55 km, iiber Lesce, Zapuže — hier scharf nach links abbiegen, Alles Nahere hieriiber siehe im Spezialfiihrer: Ljub¬ ljana, die Hauptstadt Sloveniens von Dr. Ru¬ dolf Andrejka. 60 Ljubljana, Hauptplafz mit Rafhaus und Markfbrunnen liber Breznica und Žirovnica (Wasserkraftwerk fiir gaoz Oberkrain, vortreffliche Jausenstation »Pri Kuntu«), Ja¬ vornik nach Jesenice (6000 Einwohner, Eisenbahnknoten- punkt, Siidende des 8000 m langen Karawankentunnels, gioBte Eisenindustrie Sloveniens), nach Dovje, Mojstrana und Kranjska gora, ev. bis Rateče (Reichsgrenze). Der Besuch der in der Nahe gelegenen WeiBenfelser Seen ist empfehlenswert, da jedoch auf italienischem Gebiete gelegen, mit Passformlichkeiten verbunden. Die Fahrt auf der Strecke Jesenice—Kranjska gora— Rateče ist das schonste, was die an Naturschonheiten reiche Umgebung von Bled auch dem verivohntesten Automobilfahrer bieten kann, die ReichsstraBe daselbst eine der besterhaltenen StraBenstrecken Sloveniens. Von Kranjska gora fiihrt liber das hiibsche Alpendorf Podkoren (Sommerfrische) die ReichsstraBe nordlich iiber den Korenski prelaz (Wurznerpass 1073 m), nach Riegers- dorf im Gailtal und weiter nach Villach in Kiirnten. 4. Siidlich nach Boh. Bistrica und zum Bo¬ hinjsko jezero (Wocheiner See) 25 km. Von Mlino siidlich auf der LandesstraBe nach Bohinjska Bela (pracht- voller Blick in das Tal der Sava Bohinjka und auf den Babji zob), von da immer flussaufwiirts und entlang der Bahnstrecke iiber Nomen nach Bohinjska Bistrica (Grenz- station gegen Italien, Endpunkt des 6000 m langen Wocheiner Tunnels). Bohinjska Bistrica (Hotel Triglav, Markeš) ist der Ausgangspunkt fiir prachtvolle und nicht schvvierige Bergtouren auf die Črna prst (2 Schutzhiitten), Rodica, auf den Ratitovec (Schutzhiitte), in das Gebiet des Bogatin und vor allem (iiber Srednja vas) in das sagenurmvobene Gebiet der Sieben Seen (Zlatorogsage) und des Triglavmassivs. Von Bohinjska Bistrica (8 km) zum Bohinjsko jezero (523 m). Eingebettet zvvischen riesigen, schroff abfallen- den Dolomitmassen, erinnert der See in seiner ernsten Abgeschiedenheit zum Teil an den Hallstatter, zum Teil an den Konigsee. Am Siidufer Hotel Sv. Janez und 62 Sv. Duh, am Westufer Hotel Zlatorog. Von da Fufipartie (1 Stunde) zum Ursprunge der Save (Savica) nicht unter- lassen! 5. Sudostlich nach Kamna gorica und Kropa, liber Lesce—Radovljica und von da hinab zur Save- briicke bei Lancovo, dann auf schonen Serpentinen an- steigend an der Ruine Wallenburg voruber durch das idyllische Lipnicatal am FuBe der diisteren Jelovica nacli Kamna gorica (Gasthof Kapus, Forellen!) und von da 4 km siidlich in den Markt Kropa. In beiden Orten ist die einst so bliihende Nagelindustrie teilvveise noch in ihrer Urspriinglichkeit bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben. Interessant sind die alten Hauser der Gewer- ken und die primitiven Nagelschmieden. Von da ostlich vveiter durch das Tal bis nach Podnart und nach tiber- setzung der Savebriicke hinauf zur ReichsstraBe nach Ljubljana zwischen Otoče und Podbrezje und westlich abbiegend liber Brezje und Radovljica zuriick nach Bled SPAZIERGANGE UND AUSFLUGE 1- SPAZIERGANGE 1. Seerundgang. Ausgangspunkt Hafen unterhalb des Kurparkes (478 m). Von hier an der Kuranstalt Rikli voruber zum Denkmalobelisk fiir Franz Prešeren. In slo- venischer Sprache sind hier unter anderm auch die Verse eingemeiBelt: Dežela Kranjska nima lepš'ga kraja, Kot je z okol'co to podoba raja. deutsch: Kein Ort, so weit die Krainer Lande reichen, Kann diesem Paradiese sich vergleichen. Vom Obelisk fiihrt auf Steinstufen der Weg empor zur herrlichen gotischen Pfarrkirche (500 m). 63 Schonster Blick auf die Kirche mit dem Schlossberg im Hintergrunde von der Terrasse des Kurhauses bezw. vom Musikpavillon im Kurparke. Der Dom, im Jahre 1904 an Stelle der alten Pfarrkirche nach Planen des Dombau- meisters Freiherrn von Schmidt neu erbaut, ist mit seinem 57 m hohen, schlanken Turme eine der schonsten Kirchen- bauten Sloveniens. Der Hochaltar aus karrarischem Mar¬ mor sowie die Kanzel von Fellner, die beiden marmornen Seitenaltare von Vurnik. Die gotischen Fenster ziert moderne Glasmalerei. An Stelle dieses Domes stand schon im Jahre 1004 eine Kapelle, an deren Stelle im 14. Jahrhundert eine im romanischen Stile gehaltene Kirche trat. (Die Kirche des hi. Martin vvird urkundlich zum erstenmal im Jahre 1345 erwahnt.) Sie war schon im 15. Jahrhundert mit wertvollen Fresken, JJarsteliun- gen aus dem Leben des Heilands und Bildern von Heiligen, die in Bled besonders verehrt wurden, geschmuckt; das schonste Bild war zweilellos das der hi. Dorothea in der Nahe des Hochaltars. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche und die Sakristei ervveitert und bei dieser Gelegenheit die letzten Spu- ren der gotischen Strebepfeiler im Presbyterium beseitigt. Im selben Jahrhunderte erhielt auch der Turm den barocken Turmhelm, der noch auf alten Bildern zu sehen ist. Im Jahre 1903 vvurde die Kirche mit Ausnahme des Turmes nieder- gerissen. Die schonen alten Fresken gingen dabei zugrunde. Von der Pfarrkirche fiihrt unter dem Pfarrhofe ein FuBweg links hinunter zur SeeringstraBe und zu dem iiber 400 Kabinen aufweisenden Schlossbade, das im Jahre 1929 bedeutend erweitert und modernst aus- gestaltet wurde. Vom rechten Ende des Badestrandes prachtvoller Blick auf die Karawanken und auf das dicht- besiedelte Ostufer des Sees, besonders auf die Hotel- anlagen des Parkhotels und des Hotels Toplice. Die SeeringstraBe fiihrt unter den Hangen des Schlossberges an der Vlila Luckmann und Zlatorog (so genannt nach der von Baumbach iiberlieferten Sage vom Zlatorog, dem weiBen Gemsbock mit den goldenen Krik- keln), weiter westlich unter dem Hugelriicken Višce an der ehemaligen Schlossmiihle voriiber, iiberselzt den in 64 Bledi Pfarrkirche Sf. Mariin, im Hinfergrunde die Burg Bled 5 den See flieBenden Rečicabach und wendet sich bei der Badeanstalt Triglav, dem Ufer des Sees folgend, in schar- fem Bogen nach Siidwest. Hier miindet der vom Bahnhofe kommende Fahrweg, an dem das Hotel Zaka steht. Der Abhang des Schlossberges tragt im Volksmunde noch heute den Namen nograd (abgekurzt aus vinograd = Weinberg), was darauf schlieBen lasst, dass hier einmal Rebenhiigel ge- standen. Auch Valvasor berichtet davon; heute stehen an dieser Stelle Obstgarten. Vom Landungsplatze unter dem Hotel Zaka (Uber- fahrt zur Inselkirche) fiihrt die SeeringstraBe unter der Villa Jan (schoner Park) an iiberhangenden Felsen vorbei in die Zaka. Hier ist es ganz stili, lauschig und einsam. Anastasius Griin soli da gerne geweilt und gedichtet haben. Weiter stidlich bei der Zaka-Schlucht biegt die SeeringstraBe in sudwestlicher Richtung ab. Hier miindet auch die am Žerovljekhange von der Eisenbahn- station Bled - jezero kommende EisenbahnzufahrtstraBe {Kolodvorska cesta). Man gewahrt links die steil abfal- lenden Hange der Osojnica, darunter einen iiber den Ein- gang in die Schlucht aufsteigenden Fels, der die Umrisse eines Lowen mit deutlich ausgepragtem Kopfe wiedergibt. Die Zaka ist in ihrer dem See zugekehrten breiten Wiesenflache zu einem Stadion fiir Pferde und Rennsport umgewandelt. Weiter links an den Hang der Osojnica befinden sich prachtige Sprungschanzen fiir den Skisport im Winter. Von hier fiihrt die SeeringstraBe in mehreren Wxn- dungen unter den Auslaufern der Osojnica zu den ersten Villen. (Villa Frelih, Villa Za akom.) Die ganze Zeit, fast eine Viertelstunde Weges von der Villa Jan stort keine menschliche Ansiedlung die idyllische Ruhe dieses schattigen, genussreichen Prome- nadeweges, nur hie und da unterbricht das Rollen der hoch ober der Zakaschlucht dahin eilenden Eisenbahn- 66 ziige die versonnene Stille dieser Alpenlandschaft. Wun- dervoll ist hier auch der Blick auf die nahe Inselkirche, das schon weiter zuriickstrebende Bergschloss und die Karawanken, besonders die Begunjščica. Von diesem Punkte zwischen Zaka und Villa Jan sind auch die im Abendrot aufgliihenden Wiinde der fernen Steiner Alpen (Kočna, Greben, Krvavec) am schonsten wahrnehmbar. Unter der Villa »Za akom« steigt die SeeringstraBe, den See verlassend, am Siidhang der »Proštija« hinan, um an der scharfen Wendung des »Presek« (prachtige Aussicht ins Tal der Wocheiner Save) zur LandesstraBe Bled—Bohinj abzufallen. Den weiteren Rundgang um den See vermittelt die herrliche, tiefschattige Konigin-Maria-Prome- n a d e (nur liir FuBganger), die von der kleinen Zaka aus an den Villen Kajtimar und Mirnidol, hart am Seeufer (Ruhebanke unter dem Steilhang der »Proštija«) und dem koniglichen Schlosse Suvobor voriiberfiihrt, Hier idylli- sche Waldkapelle mit Fresken der Nationalheiligen Zyrill und Method, des hi. Nikolaus, des Patrones der Fischer und Schiffer und des in Bled sehr verehrten hi, Blasius. Das SchloB Suvobor selbst ist von der Promenade aus nicht sichtbar. Die Zugange werden strenge bewacht. Beim Hotel Petran in Mlino (schoner Ausblick auf der schattigen Seeterrasse) endet die Konigin-Maria-Pro- menade, Wir befinden uns wieder auf der ob des regen Automobilverkehrs sehr belebten LandesstraBe. Beim Hotel Central libersetzt die StraBe den breiten Abfluss der Jezernica (daneben vor der Villa Repe alte Mutter- gotteskapelle mit nationaler Ornamentik) und fiihrt hart am Westhange der Straža (imposante Villa Bella) zurtick nach Zagorice und an den dortigen Hotelanlagen (Toplice und Parkhotel) vorbei zur Konig-Alexander-Promenade und zum Kurpark. 2. Auf den Schlossberg und zum Schlosse (604 m). Man gelangt dahin auf drei Wegen. Der kiirzeste und steilste fiihrt von der Freitreppe der Pfarrkirche links 67 5 * abbiegend unter dem Pfarrhofe, dann sofort rechts hinauf iri steilen Windungen durch schattigen, von Felsblocken durchsetzten Buchenwald in 10 Minuten auf die Hohe (schoner Blick vom Gemiisegarten au£s Schloss), wo er sich mit der von Westen ansteigenden Automobilstraue vereinigt. Piese PrivatstraBe fiihrt vom Gasthof Potočnik am Westende der Ortschaft Grad an Obstgarten und Wirtschaftsgebauden des Schlossgutes voriiber links auf- warts zum Schlosse. Ein dritter Fahrweg (besonders ge- eignet fiir die beim Bahnhofe wohnenden Kurgaste) fiihrt von der Villa Zlatorog liber den Hang des Višcehiigels und am Wohngebaude des Schlossbesitzers voriiber zu der von Grad kommenden AutomobilstraBe. Das Schloss selbst hat seinen mittelalterlichen Cha- rakter bis heute bewahrt. Ob in friiheren Zeiten, nament- lich zur Romerzeit, daselbst eine Befestigung bestand, ist nicht erwiesen, obwohl wahrscheinlich. Vor kurzem (1928) gemachte Funde von romischen Miinzen ober dem Zakatunnel deuten auf ein ganzes System romischer Be- festigungen in und um Bled. Durch den mit SchieBscharten versehenen, in den auBeren Burgwall eingebauten Torbogen gelangt man unter die hohe Burgmauer und durch das erste Burgtor in den unteren (auBeren) Schlosshof, in dem der ober dem Tore langs der Burgmauer sich hinziehende Wallgang besonders auffallt, da er zur Verteidigung gegen an- drangende Feinde, so namentlich in den Zeiten der Re- formation und des slovenischen Bauernkrieges diente. Verstarkt wurde dieser Verteidigungs- und Wachedienst durch den links vom Tore aufstrebenden runden Wart- turm, den man vor weiterem Verfalle durch ein neu auf- gesetztes Ziegeldach geschiitzt hat. Von diesem Wart- turm soli ein unterirdischer Gang zur SeeringstraBe fiihren. Altere Einheimische wollen dessen Ausgang am Ende des von auBen erkennbaren senkrechten Fels- kamines beobachtet haben, doch scheint heute jede Špur davon verschwunden zu sein. 68 Vom unteren Schlossgebaude, dessen wenige Woh- uungen nur vom Schlosspersonale bewohnt wcrden, steigt man auf schmalen, alten Steintreppen hinauf zum zweiten Tore, das den Aufgang zum oberen Schlosshofe ermog- licht. Dieser Schlosshof wird im Halbkreise vom eigent- lichen -Burggebaude gebildet, das hier nur einstockig erscheint, wahrend es zum unteren Schlosshofe, bezw. nach aufien dreistockig abfallt. An das Burggebaude schliefit sich gegen Westen die Burgkapelle, aufgebaut auf die jah zum See abfallenden Felsen. Die Kapelle ent- halt gegenwartig auBer dem Altar und einer winzigen Orgel nur ein bemerkensvvertes alteres Bild, das die Uber- gabe der Schenkungsurkunde von Bled und Umgebung durch Kaiser Heinrich II. an Bischof Albuin von Brixen im Jahre 1104 darstellt. An der rechten Wand hangt ein Altarbild des hi. Michael, vermutlich eine Kopie nach einem italienischen Meister. Der iibrige Schlosshof ist gegen die Seeseite zu offen und mit einigen schattigen Kastanien bepflanzt. Ein Gitter sperrt den weiteren Zugang zu den hier 80 m senkrecht abfallenden Felsen. Das Innere des Schlossgebaudes ist seit einigen Jahren zu Hotelzwecken umgebaut (15 Zimmer). Ver- sonnen und schon etwas verblichen blickt das uber dem Schloss- und Kapelleneingange angebrachte bischoflich Brixensche Wappen: Adler, Lamm, Turm und Bischofs- miitze vereinigend, auf den Wandel der Zeiten. Auf der Restaurationsterrasse ist gut weilen. Man genieBt eine wundervolle Aussicht iiber den ganzen See, die dunkle Jelovica bis zu den fernen Wocheiner Alpen an der italienischen Reichsgrenze, gegen Norden und Osten aber auf die Karawanken mit dem Stol, der Begunjščica, auf die Dobrča, den Storžič und die Steiner Alpen. Von dem Tiefgriin der waldigen Vorberge und dem Griin und Gelb der Wi? g sen und Felder hebt sich eine unzahlbare Reihe groBerer und kleinerer Dorfer, Stadte, 69 Wallfahrtsorte und Kirchen ab, so Žirovnica, Breznica, Vrba (Geburtsort Franz Prešerens], Zabreznica, Rodine, Poljče und Begunje unmittelbar am FuBe der Gebirge; weiter hinein gegen den Lauf der Save Lesce, die Bezirks- stadt Radovljica, der Wallfahrtsort Brezje usw. 3. Auf die Straža (646 m). Ausgangspunkt Pension Lovec oder der Fahrweg rechts ober dem Cafe Toplice bis zur Villa Cyklamen, Von hier auf schonem Serpen- tinensteige auf den nordlichen Kamm oder auf breiterem, leichtansteigendem Waldwege an der Villa Edelweifi vorbei zur Hohe (20 Min.). Naturpark Straža mit Aus- sichtswarte, einst als Sonnenfreibad von Riklianern viel besucht. Herrliche Aussicht auf den ganzen See mit semen 5 Buchten, die Inselkirche, das Triglavmassiv mit der Pokljuka, nordlich und ostlich auf die Karavvanken und das ganze Savetal bis zur Šmarjetna gora und zum Št. Jošt bei Kranj und die Steineralpen. Abstieg siid- westlich nach Mlino (Villa Dalibor oder Villa Repe) in 20 Minuten, 4. Um die Straža und die Dobra gora nach Selo und Mlino. Ausgangspunkt: Cafe Toplice oder Pension Lo¬ vec. Durch die Ortschaft Želeče an der Villa Mayer und Pension Svoboda voruber in siidlicher Richtung auf guter, an den Osthang der Straža geschmiegter Stral3e, bezw. auf dem daneben fiihrenden Feldwege. Schon vor der Pension Svoboda beobachtet man rechts ein kleines Tal, das wie ein ehemaliges Flussbett aussieht. Es ist dies vermutlich der Hauptabfluss des Sees gewesen, als des- sen Spiegel noch bis zu dieser Hohe (500 m) reichte und die Jezernica bei Mlino die entgegenstehenden Moranen- walle noch nicht durchbrochen hatte. Der Abfluss zog sich, wie die Rideaus im Felde Jarše, das sich gegen Osten zieht, beweisen, um den ganzen Osthang der Straža und vvandte sich dann unweit der Dobra gora, durch diese und den Riegel Holmec an seinem stidlichen Laufe gehemmt, gegen Osten und dann im Bogen siid- warts zur Wocheiner Save. Die Spuren dieses Fluss- 70 tales, das den Namen Dindol tragt, sind in einer Aus- dehnung von 200—300 m, obwohl darin saftige Wiesen griinen, noch heute deutlich erkennbar. Man kann den Spaziergang abkiirzen, indem man auf der Strafle durch das kurze romantische Tal zwischen der Straža und der Dobra gora fortschreitet; wer fiir den Dindol Interesse hat, gelangt auf dem Weg nach Selo und von hier um Vi Stunde spater nach Mlino. 5. Nach Bodešče. Beim Hotel Beograd siidlich ein- biegen und auf Feldwegen am Distriktsspitale in siid- ostlicher Richtung zur Ortschaft (45 Minuten). Hier eine alte, dem hi. Leonhard geweihte Kirche mit altertiimlichen Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhunderte. An der nord- lichen Aufienwand Fresken des hi. Cristoph, hi. Leonhard und Christus unter dem Kreuze mit einer Reihe allego- rischer Bilder, die an die Beobachtung der Sonntagsruhe gemahnen. Vom Hiigel oberhalb der Kirche schone Aus- sicht auf das Tal der Wocheiner Save. (Achtung, da die Steihvand »Pod skale« 40 m tief zur Save abfallt!) Ruck- weg von Bodešče in westlicher Richtung uber Ribno und Selo nach Mlino (Hotel Petran). 6. Durch das Jezernicatal auf den Kozarcasattel. Auf der OrtsstraBe von Mlino, immer am linken Ufer des Seeabflusses, dann bergab zur idyllisch gelegenen Stopnikarmiihle, von hier auf schmalem Steige wieder bergan und an einem Bauernhause vorbei auf dem langs der Kozarca fuhrenden Gemeindeweg. An einem Sand- bruche (Moranenschutt) vorbei, links auf den Sattel zwischen Kozarca und Obroč. Hier beginnt auf dem siidlichen Abfalle die Region des »vohki (lahki) kamen«, des Ieichten Steines, wie die Einheimischen die eigen- artigen Kalktuffbildungen bezeichnen, die sich hier vor- finden. Der Stein, aus dem die alten Hauser von Mlino gebaut sind, gibt jetzt ein vorzugliches Material fiir Tennisplatze ab. Das Vorkommen von Kalktuffbildung an diesem Orte lasst auf das Vorhandensein von stark be- wegten Wassern, die hier in friiheren geologischen Peri- 71 oden vorbeiflossen, schlieBen. Vom Sattel entweder rechts abwarts um den Obroč zur Kunčičsage (Žagar) an die Save und das Jezernicatal aufwarts (idyllischer Steig!) oder ostlich auf Feldwegen nach Selo und zuriick nach Mlino. 7. Kupljenik (664 m). Freundliches Gebirgsdorl unter dem Babji zob. Von Mlino (Orientierungstafel) in ostlicher Richtung gegen Selo und auf Feldwegen zur Savebriicke (Selški most) iiber die Wocheiner Save, dann auf einem Karrenvvege liber den Hom in siidwest- licher Richtung zur Ortschaft, deren weiBblinkendes Kirchlein schon von weitem den Weg weist. In Kupljenik in reinlichen Bauernhausern gute Milch und Butter. Scho- ner Blick iiber den ganzen See und auf die Karawanken. Kupljenik mit seiner dem hi. Stephan geweihten Filialkirche ist ein gar eigener Wallfahrtsort. Dahin wallfahrten am 2. Weihnachtstage auch heute noch die Bauern mit ihrem Pferden, um ihnen durch Opfergaben an den hi. Stephan Gesundheit zu erwirken — ein letzter Rest eines altslavisch-heidnischen Kultus in christli- chem Gewande. Auch der Name des die Ortschaft iiber- ragenden, 100 m hohen Babji zob, richtiger Babin zob, deutet auf die altslavische Gottheit Baba, die Beherr- scherin der unheilbringenden Gewitter (vgl. slov. babino pšeno, wortlich die Hirse der Baba feiner Hagel). Riickweg auf dem Waldwege, welcher am nord- westlichen Ausgange von Kupljenik beginnt (Maiglock- chen!) um den Abhang des steilabfallenden Pečenik zur Savebriicke beim Saveumlauf unter der Wocheiner Lan- desstraBe (Mlinski most) fiihrt. Von hier rechts zur Kunčičsage (Žagar), von da entweder am linken Ufer der Jezernica zur Gardekaserne oder auf dem Fahrwege zur Villa Turk und nach Mlino. 8. Bohinjska Bela. Erste Bahnstation von Bled gegen Triest. Vom Hotel Petran siidlich auf der Landes- straBe nach Bohinj ansteigend bis zur Hohe (schone Aus- sicht auf die tief unten flieBende Wocheiner Save), von 72 dort abfallend zum weithin sichtbaren Dorfe Bohinjska Bela (45 Minuten). Fiir Spazierganger empfehlenswerter ist der Weg durch das Zakatal am Siidende des Sees unter dem Osthang des Žerovljek, bezw. dem Westhang der Osojnica. Bohinjska Bela (Gasth. Rot, Olifčič) ist der Ausgangs- punkt fiir weitere Touren nach Slamnike, Gorjuše und Koprivnik und auf dem Babji zob. 9. Osojnica (754 m), der dritte und hochste der den See umgebenden Berge mit der schonsten Aussicht auf Bled und den See und die ganze umgebende Bergwelt. Leichte Bergtour. Ausgangspunkt Villa Frelih an der Jezerska cesta (dort, vo der Turm der Inselkirche mit der Burg zusammenfallt), dann auf markiertem Wege ziemlich steil aufwarts — Seitenweg auf die Felskuppe Čjstrovica (guter Standplatz fiir Photographen), dann zuerst zur Mala Osojnica (686 m) und von hier auf die Velika Osojnica, Dauer des Aufstieges 45 Minuten. Abstieg entweder auf demselben Wege oder siid- lich iiber dem Steig zum Siidportal des Zakatunnels bei Bohinjska Bela, 10. Kuhovnica und Pasjica. Genussreicher Spa- ziergang liber Alpenwiesen und durch Nadelwald, beson- ders in den Nachmittagsstunden. Ausgangspunkt Hotel Triglav beim Bahnhofe Bled - jezero. Beim Bahnhofswohn- gebaude die Bahnstrecke iibersetzen und sofort links hinaiif auf dem Karrenwege zum Aussichtspunkte iiber dem Zaka-Tunnel (unweit von hier wurden romische Miinzen gefunden), dann auf markiertem Wege durch Fichtenbestande bergan und an einigen Dolinen (Karst- charakter!) und Waldwiesen voriiber unter dem Hiigel Krašnje (Hohle) zum Gehofte na Trati; von hier auf den Aussichtspunkt Stolec der Poljšiška gmajjna und auf schattigem Fahrwege zuriick zum Hotel Triglav (1 Stunde). 11. Zgornje Gorje. Entweder von Grad (Gasthof Potočnik) auf der Strahe nach Rečica und von hier links abbiegend auf der StraBe, bezw. auf Feldwegen (50 Min ) 73 oder vom Hotel Triglav iiber die Eisenbahnstrecke beim Bahnhofsgebaude aufwarts und dann rechts, am Abhange der Pasjica und am Dorfe Poljšica voriiber nach Zgornje Gorje, groBes Alpenpfarrdorf am FuBe des Kočevnik und der Vorberge der Pokljuka, 605 m. Gasthauser Pri pošti, Emaus und Kunstelj. Prachtvolle Aussicht. Aus-. gangspunkt fiir Touren auf die Pokljuka (Mrzli studenec) und in das obere Radovinatal. 12. Rečica und Podhom. Vom Dorfe Grad (Gasthof Potočnik) nordvvestlich auf der LandesstraBe in 20 Min. EisenbahnzufahrtsstraBe links liegen lassen und dann rechts zum weithin sichtbaren Schlosse Grimšiče, jetzt Pension Wilsonia und von hier aufwarts zur Filialkirche Rečica (schone Aussicht), dann abwarts in nordostlicher Richtung nach Podhom (Eisenbahnhalte- stelle). Daselbst Besichtigung des Triglav-Obser- vatoriums fiir Erdbebenkunde (Leiter Prof. Anton Belar). Weiter in ostlicher Richtung (5 Min.) zum idyllischen, architektonisch bemerkenswerten Kirchlein Sebene mit gedeckter Vorhalle und der Gruft der letzten Grafin Lenkovič. Riickweg liber Zasip (Besichti¬ gung der Pfarrkirche mit Altarbildern von Langus und steinernem Basrelief des Ritters Lamberg) und von da auf der LandesstraBe zuriick nach Bled. 2. AUSFLDGE 13. Radovljica liber Ribno und Bodešče. Schone, genussreiche FuBtour in 1 % Stunden von Mlino iiber Selo und das Pfarrdorf Ribno hinunter zur Wocheiner Save. Unterhalb Bodešče iiber die Savebriicke und auf dem rechten Saveufer bis zum Cajhnov jez (Muhle). Schoner Blick auf den Zusammenfluss beider Saven. Weiter auf dem rechten Ufer der vereinigten Save zur Savebriicke unterhalb Radovljica, von da in 10 Min. ansteigend zum Bahnhof. Radovljica, 491 m, mit etwas iiber 700 Ein- wohnern; Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, Notar, 74 Radovljica mit Stol Begunjščica und aem Petersberg, vom Pusti grad aus gesehen Post, Telegraph und Tclephon, Steueramt; drei Advo- katen, zwei Arzte und Apotheke. Altertiimliches Stadt- chen, das schon im 13. Jahrhunderte erwahnt wird. Schone gotische Pfarrkirche zum hi. Petrus, im Jahre 1495 umgebaut und namentlich Ende des 19 ten Jahrhunderts erneuert und verschonert. Hochaltar aus schwarzem Marmor, schone Barockarbeit aus dem Jahre 1713. Altarbild des hi. Petrus von Janez Šubic (1875), ein Jugendwerk des Meisters. Das alteste und schonste Kunstwerk ist das kleine, einst als wundertatig verehrte Altarbild »Mater amabilis« im Rosenkranzaltare, das Werk eines unbekannten venezianischen Malers, das Mitte des 18. Jahrhunderts nach Radovljica gelangte. Im Seitenaltare Kapelle zum hi. Blut (Altar von Janez Vur¬ nik sen.), das wie in HI. Blut unter dem GroBglockner als wundertatig verehrt wird. Die Legende berichtet, dass dies Blut im Jahre 240 aus einem holzernen Bilde des Heilands wundersam hervorquoll, als dies in Berut in Syrien von Juden zum Hohne durchstochen wurde. Be- merkenswert ist noch die schone Orgel und die dekorative Bemalung des gotischen Innern nach dem Muster der alten, unter dem Kalkanwurf gefundenen Fresken. Graf Thurn'sches Schloss mit Schlosrgarten, einst im Besitze der Grafen von Cilli. Fachschule fiir Korbflech- terei mit schonen und preiswerten Erzeugnissen. Gasthofe Lectar, Augustin. Prachtvoller Blick auf die Triglav- gruppe und die ganze Karawankenkette. Radovljica ist der Geburtsort des krainischen Geschichtschreibers und Dichters Anton Linhart. 14. Žirovnica, Selo und Vrba. Vom Hotel Jekler bis zum Wegkreuze unterhalb Zasip. Von hier die StraBe verlassen und der rotweiBen Markierung folgend, rechts hinunter zur Savebrticke, dann links hijiauf bis zum Dorfe Breg, und von da vvieder links weiter nach Žirov¬ nica, Eisenbahnhaltestelle, kleine Sommerfrische, Aus- gangspunkt fiir Bergtouren auf den Stol und die Zelenica. Žirovnica ist der Geburtsort des slovenischen Sprach- 76 forschers Matija Čop (1797—1835). Oberhalb der Ortschaft im Završnicatal machtiges Stauwerk und Stausee (Fas- sungsraum 120.000 m 3 ), der hydroelektrischen tiberland- zentrale, von dem das Wasser des Završnicabaches durch die Felshange der Peči zum Završnica-Kraf t- w e r k e an der Save unterhalb Moste geleitet wird. Die Zentrale (10.000 Volt Spannung) dient heute ganz Ober- krain von Gorje und Bled bis liber Radovljica und Kranj hinab als elektrische Licht- und Kraftquelle. Gasthauser M. Čop, Svetina, Kržišnik, Mežek (gegen- iiber der Eisenbahnhaltestelle). In dem 5 Min. ostwarts gelegenen Selo vorziig- licher G a s t h o f »Pri K u n t u« (Besitzer A. Osvald) 15 Zimmer, flieBendes Wasser, schoner Restaurations- garten und Kegelbahn. Spezialitat: Eigenbauspargeln. Von hier oder schon friiher an der Weggabelung bei Breg nach dem Dorfe Vrba (30 Min.) mit Filialkirche des hi. Markuš. Geburtsort des groBten slovenischen Dichters Franz Prešeren (1800—1849). Das Ge- burtshaus (Gedenktafel!) ist noch in urspriinglicher Form erhalten (Gedenkbuch aufliegend). Mitten im Dorfe eine hundertjahrige Linde mit Steinsitzen, eine der vvenigen noch erhaltenen Statten der alten slovenischen Dorf- taidinge. Prešeren, dieser aus der Urkraft ungemischten Volks- blutes erstandene Dichtergenius, der die damals noch un- gefiige und literarisch unausgebildete slovenische Sprache in titanischer Kraft und bisher kaum erreichter Schonheit zu unsterblichen Gesangen meisterte, hat seinem Heimats- dorfe vor hundert Jahren folgendes tieferlebte Sonett gewidmet: O Vrba! Dorf voli heimatlichen Frieden, wo um mein Vaterhaus die Flur sich breitet! O hatte nie mich Wissensdurst verleitet, die falsche Schlange; dass ich dich gemieden. 77 Ich wiisste nicht, wie Gift sich uns hinieden aus allem, was man SiiBes hofft, bereitet; an mich der Glaube, der mich einst begleitet, er ware nicht im innern Sturm geschieden. Das treue Herz, die Hand die arbeitsame, das Heiratsgut der Liebsten, mir verschrieben, wenn sich an meinen band ihr teurer Name, wie ruhig ware so mein Boot getrieben, bewahrt vor Brand und Hagel Haus und Same mir durch Sankt Markuš Nachbarschaft geblieben. (Deutsch von Lilly Nowy.) 15. Poljče und Begunje. Entweder je nach Zeit und Witterung zu FuB von Žirovnica iiber Selo und von hier auf dem Gemeindewege links nach dem Pfarrdorfe Breznica (in der Nahe Dosloviče, der Geburtsort des slov. Romanschriftstellers Franz Finžgar) und durch die Dorfer Smokuč und Rodine nach Poljče (1 Stunde). Rodine, alte, kuppelgekronte Wallfahrtskirche zum hi. Klemens in romanischem Stile, einst die alteste Pfarre im ganzen Bezirke (schon im 12. Jahrhundert erwahnt). Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die Pfarre, wahrscheinlich zwecks groBerer Sicherheit nach Radovljica verlegt, Im Innern schoner Kreuzweg von Layer, Altarbilder des hi. Xaverius und der Mutter Gottes vom guten Rate. Nach einer alten Legende sollen die Slavenapostel Zyrill und Method auf ihrer Reise nach Rom im Jahre 868 hier voriibergezogen sein und gepre- digt haben. Der Ausflug nach Poljče und Begunje wird jedoch am besten zu Wagen oder im Automobil liber Lesce gemacht. Hier bei der Pfarrkirche (StraBenabzweigung links!) Halt machen. Prachtvolle Aussicht, namentlich nach Bled und den Babji zob, auf die Triglavgruppe und 78 die Škrlatica und Kukova špica, sowie auf die Karawan- ken mit Stol und Begunjščica. Die Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau, noch heute ein besuchter Wallfahrtsort, ist nachst Rodine eine der altesten im Bezirke. Schon im 12. Jahrhunderte stand hier eine holzerne Kirche, an deren Stelle im Jahre 1173 eine neue gotische Kirche erbaut wurde. Die jetzige Kirche stammt aus den Jahren 165(1—1660, der machtige Kirch- turm aus dem Jahre 1523, die Deckengemalde aus dem Jahre 1736. tlber der Kanzel schone Holzschnitzerei Maria mit Engeln. An der auCeren Kirchenmauer zwei romische Grabsteine. Lesce war eine romische Ansiedlung. In- mitten des Dorfes wurden romische Grundmauern und ein Mosaikpflaster gefunden. Von der Pfarrkirche weiter auf der nordostlich fiih- renden BezirksstraBe am Dorfe Hlebce voriiber, dann die ReichsstraBe bei Zapuže tibersetzend, nach Be¬ gunje. GroBes, zwischen den Abhangen des Peters- berges und der Dobrča (1634 m) gelegenes Pfarrdorf und beliebte Sommerfrische am kuhlem Gebirgsbache Zgoša in prachtiger, iiberaus gesunder und windgeschiitzter Lage. Geburtsort des ersten Bischofs von Ljubljana Sigismund Grafen Lamberg sowie des jetzigen Bischofs Dr. Anton Jeglič. Gute Gasthofe (»Begunjščica«, Besitzer J. Avse- nek) und einige Villen im Orte und dem anschlieBenden Z g o š e und Zapuže. In dem 5 Minuten entfernten Poljče Hotel-Pension Šturm (Besitzerin Frau Lisa Šturm) mit 2 Dependan- cen (45 Zimmer) und schonen Parkanlagen; Liegestatten, Sonnenbader, Badeanlage und Tennisplatz. Gelegenheit zu Jagd und Fischerei. Post- und Telegraphenamt. Poljče und Begunje sind Ausgangspunkte fiir interes- sante Touren auf die Begunjščica (Vilfan-Schutzhaus), die Alpe Zelenica, liber die Alpe Preval nach Sv. Ana und Tržič u. a. Eine klirzere Bergtour (wegen der herrlichen, bis nach Ljubljana reichender Fernsicht nicht zu unter- 79 1 a s s e n) , fiihrt an dem Parke der Hotelpension Šturm in etwa 40 Minuten auf den Petersberg (839 m), der vom uralten St. Peterskirchlein gekront wird. Die im gotischen Stile erbaute Kirche weist einen schonen Hochaltar und an den Wanden 25 Freskogemalde aus dem Leben des Heilands auf. In Begunje selbst befindet sich das im 16. Jahr- hundert von Jakob von Lamberg erbaute, umfangreiche Schloss Katzenstein mit schonen Fresken und prachtigen Stilen. Seit dem Jahre 1876 dient es als Frauenstrafanstalt. Eintritt nur gegen besondere Bewil- ligung gestattet. Am Ausgange der Ortschaft steht als Wacht in das wildromantische Dragatal an dem Abhange des Jamarski vrh die Ruine Kamen (auch Beli Kamen = Weifienstein), die Stammburg des machtigen krainischen Herrenge- schlechtes der Katzianer (14. Jahrh.}, dem im 16. Jahr- hundert die Lamberge folgten. Von der Burg sind die aufieren Teile noch ziemlich gut erhalten, doch nagt der Zahn der Zeit jedes Jahr bedenklich an dieser alt- historischen Statte. War sie doch zur Zeit der Reformation ein Hort der evangelischen Lehre und als die Gegenreformation unter Erzherzog Karl von Innerosterreich einsetzte, ein Zu- lluchtsort der evangelischen Prediger. Juliana Katziane- rin, die vvillensstarke Burgfrau auf Katzenstein, leistete hier am langsten den Kommissaren des Bischofs Hren Widerstand. Sie war es, die einen alten Turm neben der Feste Katzenstein als lutherische Kapelle neu her- richtete und darin den bekannten Ubersetzer der Bibel ins Slovenische, Jurij Dalmatin, als Prediger aufnahm. Noch eine andere, geschichtliche, tief ins Volk gedrun- gene Uberlieferung kniipft sich an die Feste Katzenstein. Es ist die Sage vom Pegam und Lamberger, von dem Auszuge des Herrn Christoph Lamberg zum Kampfe und zum Siege liber den bohmischen Riesen Pegam, der den Kaiser in Wien hart bedrangte, 80 Den geschichtlichen Hintergrund dieser Sage bilden die Kampfe der Grafen von Celje gegen Kaiser Fried¬ rich IV., in denen sie mit Hilfe ihres ausgezeichneten Strategen Jan Vitovec viele Erfolge liber die Kaiserlichen errangen. Krain stand ijedoch zum groBen Teile auf kaiserlicher Seite, so insbesondere Ljubljana, die Lan- deshauptstadt, die meisten Stadte und Schlosser. Die Erinnerung an die Kampfe, die schlieBlich fiir die Habs- burger siegreich endeten, hat sich in der Sage vom krai- nischen Ritter erhalten, der dem iibermachtigen Pegam den Garaus macht. Das alte Volkslied, eine Perle slovenischer Volks- poesie, sei in der Ubersetzung Anastasius Griins hier vviedergegeben. Es weist manche Verwandschaft mit den serbischen und auch slovenischen Volksliedern von Prinz Marko auf. Wie tief dies alte Volkslied (vor 60 Jahren wurde es noch gesungen) ins Volksbewusstsein gedrungen, beweisen die Darstellungen des Kampfes auf den Stirnbrettern der alten krainischen Bienenstocke (einige Exemplare auch im Landesmuseum), bei denen Pegam mit Vorliebe mit drei Kopfen dargestellt wird, deren mittleren Lamberg soeben abschlagt, wobei zwei Teufel das hochaufspritzende Blut mit Wonne auffangen. PEGAM UND LAMBERGER Das weiBe Wien vor euch dort steht, Vernehmt nun, w;e 's in Wien ergeht! Es liegt ein Marktplatz mitten drin, Drauf sprosset eine Linde griin Und kiihlt mit ihrem Schatten Wien. Ein gelber Tisch im Schattenplan, Von Stiihlen ist der Tisch umfahn, Viel groBe Herren sitzen da, Der Majestat des Kaisers nah. Da trabt Herr Pegam stolz heran, Zum macht’gen Kaiser hebt er an: »Hast du den Hetden unter dir, Der sich im Kampfe misst mit mir?« Bled 81 6 Antwortet ihm der Kaiser dann: »Was fragst du? Traun, ich weiB den Mann, der Dich von Sattel werfen kann| Sein Nam' ist Christoph Lamberger, Nicht groB, wohl aber breit ist er, Nur weit von hier ist er daheim Im Krainerland am weiBen Stein.« »Und ist er nah, so schickt um ihm, und ist er fern, so schreibt um ihm! Ein Bursche wird zu finden sein, Dem kund der Weg zum weiBen Stein,« Ein Biirschlein jung fand bald sich ein, Dem kund der Weg zum weiBen Stein; Er nahm wohl untern Arm den Hut, Nahm in die Hand das Brieflein gut, Der Bursche durch die Felder geht, Herr Lamberg dort am Fenster steht Und also spricht und redet er: »Ein Wiener Biirschlean kommt daher und bringt wohl neue Wiener Mar!« Dem Boten er entgegenvvallt und trifft ihm auf der Treppe bald, Mit einer Hand er ihm umfangt, Ums Brieflein mit der andern langt, Das Schreiben er gar schnell durchliest, Zum Miitterlein dann spricht er dies: »Alt Miitterlein, was sag' ich dir, Der bose Pegam schickt nach mir!« Antwortet drauf alt Miitterlein: »Du hast ein Ross, wie 'n Vogellein, das kam noch nie ans Sonnenlicht Und sah den weissen Tag noch nicht, Steht an der Krippe sieben Jahr Trank nie vom Quelle kalt und klar, Das trinkt nur siissen, welschen Wein Und kaut das goldne Weizkornlein, Zwei Teufel stehn dem Pegam bei, Besiegen wirst du alle zwei! Du wirst ihm mit drei Hauptern sehn, Die beiden aussern lasse stehn, Doch soli dein Schwert das mittre mahn!« 82 Er schwingt sich auf sem schnelles Ross, Das flink mit ihm von dannen schoss, Er saust euch wie ein Donnerkeil Und halt auch nirgends Rast und Weil', Wie in der Luft das Voglein schnell, Am nachsten Tag war er zur Steli'. Er springt die Wiener Stadt entlang, Der Scheiben Glas in Splitter sprang, Der Loffel sank aus Pegams Hand, Der eben froh beim Mahi sich fand: »Herbei herbei, du mein Lakai! Sprich, ob Erdheben, Donner grollt? Ob Sturmwinds Wagen kommt gerollt?« »Nicht Donner, nicht Erdbeben grollt, Nicht Sturmwinds Wagen kommt gerollt, Der Herr Lamberger trabt herein.« Zum Imbiss ladt ihm Pegam ein, Doch also Herr Lamberger spricht: »Ich kam zu dir zu Gaste nicht, Doch kam ich dir zum Kampfe her, Dein graues Haupt zu treffen schwer Und deine Feder weifl und rein, Ein goldner Rand umsaumt sie fein, Zu treten in den Kot hinein!« Drauf Pegam ihm erwiedert so: »Mich macht ein einzig Ding unfroh, Mich dauert dein spinatfarb Hemd, Jetzt wird es bald mit Blut verbramt!« Und weiter fragt ihm Pegam fort: »Sprich, wo fiir unsern Kampi der Ort, Ob in des Kaisers Hof wir gehn? Ob in den StraBen Wiens wir stehn? Herr Lamberger entgegen spricht: »In Hofen man die Schweine sticht, In Gassen Weiberzunge sticht, Da schlagen sich die Helden nicht! Lass auf das ebne Feld uns gehn, Dass uns die Leute alle sehn Und alle Herren von ganz Wien!« Da wallten sie zur Ebne hin. Jetzt rennen an zum StrauB die zwei, Sie sausen Ohr ati Ohr vorbei, Doch bleiben beid’ an Schaden frei, 83 6 * Die Helme flogen auf den Grund. Und wieder sprach des Pegams Mund: »Noch siegte iiber mich kein Mann! Ficht, Christoph, dies dein Herz nicht an? Dein Rosslein doch wird trauern dann, Allein im Feld wird's irren fern, Und suchen wird es seinen Herrn.« Drauf Christoph ihm erwiedernd spricht: »Was mir jetzt einzig von Gewicht, Dran denkst du wohl im mindsten nicht! Dein schones Weib im Seidenkleid, So jung bestimmt zu Witwenleid, Weifi Gott, sie wird von mir gefreit!« Pegam springt an zum zweiten Stofi, Nun Christophs Blut vom Finger floss, Geschah ihm erst nichts Leides grofi. Ansprengen sie zum dritten dann, Jetzt greifen sie sich wacker an! Aufs Mittelhaupt zielt Christoph blofi, Die aufiern zwei halt er nicht grofi Und haut vom Rumpf das mittre los. Drauf fangt er es auf Speere hoh, Und tragt es vor den Kaiser froh. Des Kaisers Majestat begann: »Was willst zu Lohn du, tapfrer Mann? Willst hundert weifie Burgen du?« Herr Lamberger doch sprach dazu: »Gebt deren mir nur neunzig neun, Das wird noch mehr zu zahlen sein!« Von Begunje fiihrt ostlich langs des Hanges der Dobrča eine LandesstraBe 2 Vi Stunden nach Tržič, eine der prachtigsten Autofahrten mit bezauberndem Fernblick liber ganz Oberkrain. (Doch Achtung bei scharfen Kriimmungen der an steiler Boschung fiihrenden StraBe!) Die Stadt Tržič (3000 Einwohner) ist ein be- deutendes Industriezentrum Oberkrains (Baumwollspin- nerei und Weberei, Schuhfabriken, eine Reihe kleinerer Gerbereien, Eisen- und Papierindustrie, Elektrizitatswerk. Dampfziegelei und Dampfsagen), landschaftlich prachtig 84 zwischen dem Bistrica- und Moščeniktale gelegen. (Hotel Lončar, Hotel Pošta), Die von Kranj kommende Reichs- strahe, in die man durch allerengste Gasschen mit Miihe gelangt, ftihrt in etwa 15 km von Tržič bei Sv. Ana voriiber auf den 1366 m hohen Ljubeljpass in der Šenke zwischen Begunjščica und Košuta und damit an die oster- reichische Reichsgrenze und weiter hinab nach Ferlach und Klagenfurt in Karnten. 16. Kamna gorica und Kropa. Mit Wagen oder Auto bis Radovljica (Spaziergang Nr. 13), von da hinab zur Savebriicke. 10 Minuten davon auf dem rechten Saveufer ev. Besuch der Cajhen-Mulle; imposanter Blick auf den Zusammenfluss der Sava Bohinjka und der Sava Dolinka. Von der Savebriicke siidlich bergan in schonen Ser- pentinen (prachtvoller Blick auf Radovljica, die Ebene von Lesce und die Karawanken) zur Hohe von Lancovo und von da auf schattiger Strahe in das liebliche Lipnica- tal. Die Lipnica, ein beriihmter Forellenbach, entspringt in der Kolntca unter der Častitljiva jama, der Feengrotte, an die sich schone Volkssagen kniipfen. Bei der Sage in Kolnica Aufstieg iiber die Bodlajka zum Forsthause Martinček, 1250 m, auf der Mitte des Jelovica- plateaus gelegen, Die Strahe fuhrt an Zgornja Lipnica voriiber. Links ein niedriger Bergzug, mit der Ruine des Pusti grad (Wallenburg), die in den Kriegen der Grafen von Celje niederbrannte. Auch an diese Ruine kniipft sich eine schone Sage von der verwunschenen Schlange, die in dem alten Gemauer auf Erlosung wartet. Von der Ruine herrlicher Ausblick nach Norden und Westen. Bald darauf gelangt man nach dem freundlichen Dorfe Kamna gorica (450 Einwohner), das bis heute die uralte Hausindustrie der Nagelschmieden, wie sie dort durch Jahrhunderte bliihte und gedieh, in alten verruh- ten Schmiedehiitten (vigence) treu bewahrt hat. Manner und Frauen arbeiten darin von friih bis abends, viele lassen sich selbst das Essen in die Schmieden bringen. 85 Der Klang der Eisenhammer mischt sich mit dem Rau- schen der Wasserrader und dem Pfauchen der Blasbalge. VerruBte Gestalten hammern an funkenspriihenden Essen, gliihendes Eisen zu groBen und kleinen Nageln formend. Oton Zupančič: DAS LIED DER NAGELSCHMIEDE Von viere bis eine, von viere bis eine erglanzen im Scheine der Sonne die Haine, von viere bis eine gehn Rader und Blasbalg im štetem Vereine; zum AmboB sind wir gebiickt die Manner, die Weiber, die ganze Gemeine, wir plagen uns krummgedruckt: die Rader, der Blasbalg, sie gehn im Vereine von viere bis eine, von viere bis eine. Halb drei, halb drei — Kommt alle herbei, dass wieder das Aug voli Nagel uns sei, bis achte voli gliihender Nagel nur sei. Von viere bis eine gehn Rader und Balg in štetem Vereine, bis achte, von drei der Nagel gliihendes Einerlei. In die Felder gesunken sind unsre Nagel und bluhn zuhauf; wir hammern sie auf dem Himmel als Funken von viere bis eine, bis achte von drei, dass auch Nachts uns das Auge voli Nagel noch sei. Und wenn im Spiegel besehn ich mich mag: 86 Als traf ich mich selber mit jeglichem Schlag! Als ob ich in Siinden, in Siinden nur sei Von viere bis eine, bis achte von drei! Von viere bis eine, von viere bis eine gehn Rader und Blasbalg im štetem Vereine, bis achte von drei der Nagel gliihendes Einerlei. (Deutsch von Lilly Nowy.) Die Erzeugung von Eisennageln wird hier und in Kropa auf genossenschaftlicher Grundlage betrieben; in Kropa ist die alte Hausindustrie zum groben Teile mo- derneren, maschinellen Methoden gewichen und werden daselbst aufier Nageln und Ketten, Nieten, Klammern usw. erzeugt- Kamna gorica ist der Geburtsort des slovenischen Dichters und Politikers Lovro Toman, der auch auf dem Ortsfriedhofe begraben liegt und des slovenischen Malers Matthaus Langus, dem feinen Portrat- maler der Biedermeierzeit, es ist aber auch der Stamm- ort der alten Gewerkenfamilie Kappus von Pichel- s t e i n , die in friiheren Jahrhunderten mehrere Berg- und Oberbergrichter aufzuweisen hat. Das herrschaftliche Gewerkenhaus hat noch heute sein altertiimliches Ge- prage treu bewahrt. Gute Gastwirtschaft. Vorzugliche Forellen. Von Kamna gorica weiter auf der BezirksstraBe zuerst ostlich, dann (beim Einflusse der Kroparica in die Lipnica) siidlich in den von den abschiissigen Felswanden Črlovka und Zidana skala umschlossenen alten Markt Kropa (630 Einvvohner, Gasthauser: Jalen, Šolar) mit eigenartigen, alten Gewerkenhausern. 15 Minuten ober- halb des Marktes romantischer Ursprung der Kroparica (Brebrovka). Auf der Riickfahrt eventuell vor Kamna gorica Be- such des V r č i c a tales (30 Minuten) mit zwei, rechts 87 und links vom Fahrwege entspringenden, starken Eisen- sauerlingen. 17. Brezje. Entweder mit Bahn bis zur Eisenbahn- station Otoče und von hier in 1 Stunde liber die Save bei Pirašica nach Brezje oder (besser) mit Autobus iiber Lesce—Otok—Podvin nach Brezje, dem gegenwartig meist besuchten Wallfahrtsorte Slove¬ ni e n s. Wundertatiges Marienbild, von Leopold Layer in franzosischer Haft gemalt, auf der Epistelseite in einem besonderen Anbau. Das Bild stand friiher in einer einfachen Kapelle auf dem Felde. Die wunderbaren Heilungen, insbesondere Bresthafter, Lahmer usw. (zahl- reiche Kriicken an der Wand!) begannen in den 70 er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Der Wallfahrtsort zieht auch fromme Pilger aus Kroatien, ja selbst aus Osterreich (Karnten) in groCerer Menge an. An Marienfesttagen, insbesondere am 15. August und am 8 September, herrscht hier ein recht bewegtes Volkstrei- ben. Neben der Kirche Konvent der P. P. Franziskaner. Gasthofe: Gabrijelčič, Finžgar u. a. In der Nahe von Brezje liegt auf dem Wege nach Podnart ein zvveiter, wenn auch nicht so bedeutender Wallfahrtsort, Ljubno »zur geschlagenen Mutter Got- tes« (Udarjena Mati Božja). Die Sage besagt, dass ein roher Geselle einst das Marienbild in der dortigen Ka¬ pelle mit einem Hammer verletzte, worauf dem Bilde Blutstropfen entquollen. Von jener Zeit an schreibt das Volk dem Bilde vvundertatige Wirkungen zu. Als Riickfahrt von Brezje kann man den links von der ReichsstraBe zur Eisenbahnstation Podnart hinab- fiihrenden Fahrweg (Savebrucke) beniitzen. Von Podnart (Gasthof Pogačnik) durch das Lipnicatal iiber Kamna gorica und Lancovo nach Radovljica (Savebrucke) und von hier iiber Lesce zuriick. 88 18. DIE VINTGAR - KLAMM Dieser schonste und lohnendste Ausflug in der naheren Umgebung von Bled nimmt insgesamt, je nach der gewahlten Route, 3—4 Stunden in Anspruch. Auf- bruch von Bled empfehlensvvert spatestens um 7 Uhr friih oder nachmittags um 5 Uhr. Ausgangspunkt Hotel Jekler oberhalb des Kurparkes. (Orientierungstafel Vintgar!) Von hier durch die Ortschaft Grad in nordlicher Richtung (Orientierungs¬ tafel auf dem Gartenpfeiler des Hauses Kaučič!), weiter auf der Strafie nach Zasip. Bei der langen Harfe links unter der Ortschaft die Markierung am Weg- kreuze rechts liegen lassen und in gerader Richtung gegen die Ortschaft ansteigen (zur Pfarrkirche rechts nicht abbiegen!), dann immer links bergauf durch die von Bauernhausern in oberkrainischem Stile eingesaumte DorfstraBe zum Kirchlein St. Katharina. Das Kirchlein war einst ein »Tabor«, eine befestigte Verteidigungsstatte gegen die Tiirken, unter deren Ein- briichen im 16. Jahrhundert auch Oberkrain zu leiden hatte. Das Innere weist im Presbyterium Reste der Spatgotik auf; an einem Seitenaltare sind bemerkens- werte Holzschnitzereien aus dem 15. Jahrhundert und ein Altarbild mit dem Schlosse und der Insel von Bled als Hintergrund. Vor dem Kirchlein ist die gedeckte Vorhalle, die viele alte Kirchen Oberkrains kennzeich- net. Prachtvolle Fernsicht, besonders nachmittags, auf das Savetal liber Radovljica nach Kranj und die Kara- wankenkette bis zum Storžič. In der Ferne sind auch die Steiner Alpen sichtbar (Kočna, Krvavec). Von der Kirche vveiter bergauf auf dem Karrenvvege durch Buchenwald und Alpenwiesen, dann langsam bergab zum priichtigen Wasserfall »Š u m«. Rechts und links steigen 200 m hohe Felswande auf, gerade liber dem Wasserfall fiihrt 20 m hoch eine feste, mit Geliindern versicherte Briicke hiniiber zum anderen Ufer (Buffet, Ansichtskarten), und von da liber das 89 Gehange des machtigen Eisenbahndammes in 25 Minuten zur Eisenbahnstation Dobrava. Die Brucke, durch die Hochwasser des wilden Gebirgsbaches Radovina wieder- holt weggerissen, wurde in den Jahren 1921 und 1924 durch die vereinten Bemiihungen des Landesverbandes fiir Fremdenverkehr in Slovenien und der Krainischen Industrie-Gesellschaft immer wieder auis neue herge- stellt, ebenso die Stege und Galerien in der Klamm. Eine maBige Eintrittsgebuhr fiir den Besuch der Klamm wird gerne entrichtet, fliefit sie doch in den Fond zur Herstellung der Brucken und Stege, die jedes Jahr unter den Einfliissen der Steinschlage und Hochwasser viel zu leiden haben. Der 20 m hohe Wasserfall, den die Radovina hier bildet, zeichnet sich dadurch aus, dass er vom letzten Felsen abschieflend, hier einen Wirbel bildet und den schaumenden Gischt in schongeschivungenem Bogen noch- mals in das Felsbecken zuriickwirft (bei auffallendem Sonnenlichte schone Regenbogenfarben!), bevor die ge- samte staubende und brausende Masse in die Tiefe stiirzt. Eigentumlich muten die Formen der Felsblocke an, die den Wasserfall umgeben. Den Felsblock auf dem linken Ufer nennt der Volksmund den Drachenkopf, vvahrend der linke deutlich den Kopf eines Vorsteh- hundes oder Neufundlanders wiedergibt, Wer den Wasserfall aus der Tiefe bewundern oder photographie- ren will, begebe sich auf dem rechten Ufer zur E 1 e k - trizitatszentrale hinab und auf die dort befind- liche Brucke. Die enorme Wasserkraft des Falles wird nahmlich seit dem Jahre 1904 auch zu Elektrizitatszwecken ausgeniitzt. Die elektrische Kraft wird auf Hochspannleitungen in die Betriebe der Krainischen Industriegesellschaft in Do¬ brava (Elektrodenfabrik), Javornik und Jesenice geleitet. Oberhalb des Buffets fiihrt, von Dobrava kommend, hoch iiber dem Felsen des linken Ufers, ein schoner Waldweg gegen Spodnje Gorje, der sich am Ausgange 90 Vinfgar~Klamm, M/asserfall „Šum" der Schlucht unfern der Restauration Vintgar mit dem aus der Klamm kommenden Wege vereinigt. In der Nahe liegen unterirdische Hohlen, die der umgebenden Bevol- kerung als Versteck vor den Tiirkenhorden dienten; spater hausten hier Leute, die vor dem Wehrdienst ge- tliichtet waren und daselbst ein recht abenteuerliches Leben fiihrten. Heute sind die Hohlen verlassen. Wir wahlen den bequemeren Weg durch die Klamm selbst und betreten zunachst auf dem rechten Ufer die gutversicherten Stege und Galerien, die im Jahre 1893 unter der Leitung des Gastwirtes und Sagebesitzers Ja¬ kob Žumer aus Gorje fertiggestellt wurden und auch seinen Namen tragen. In der Mitte der Klamm ist ihm, in Felsen gehauen, eine Gedenktafel errichtet. Der Weg durch die Klamm dauert im ganzen kaum eine halbe Stunde, doch bietet er ein derart fesselndes Schauspiel iiberwaltigender Naturromantik, dass er den beriihmten Trollhaettafallen in Schweden oder der Hollentalklamm bei Garmisch - Partenkirchen in Bayern zur Seite gestellt werden kann. Die Radovina, die oft als dritte Save bezeichnet wird, ist das ungebardigste und wildeste Kind des Alt- vaters Triglav. Sie entspringt in der Krma und flieBt zunachst gegen Mojstrana zu in nordlicher Richtung. Bei Mojstrana sperren ihr jedoch die Kalkfelsen des Jerebt- kovec (1593 m], der hochsten Erhebung der Mežaklja, den Weg. So windet sie sich, nordlich von der Mežaklja, sudlich von der Pokljuka eingeengt, bis Krnica gegen Siidoste-n, unterhalb Gorje aber fast rechtvvinklig gegen Nordosten, um gegenuber Žirovnica in die Wurzner Save zu munden. Wahrscheinlich nahm die Radovina in friiheren Zeiten von Krnica - Gorje angefangen einen anderen Laul und zwar in der Richtung zum See von Bled. Nach dem Riickzuge der Gletscher fand sie jedoch bei ihrer in die Tiefe schneidenden Wirkung den Weg durch die Moranenwalle bei Gorje und Rečica versperrt und 92 bahnte sich tief durch die Felsmassen des Hom (rechtes U£er) und des Boršt (linkes Ufer) den neuen Weg, den wir als Vintgarklamm bewundern. Rechts und links steigen die Felsen fast senkrecht auf, oft in eigentiimlichen Bildungen, die die Phantasie des Beschauers machtig anregen, (Fels der Krainischen Sparkasse!) Auch an heifien Tagen ist es hier immer schattig und kuhi. Empfindlichen Naturen sei daher zum Schutze vor Verkiihlungen ein vvarmender Mantel empfohlen. Ty- pische Alpenflora wachst auf den Felshangen, Erika und Niefiwurz, aber auch Almenrausch und Aurikeln, Der Weg fiihrt uns zunachst voriiber am betonierten Wehre der Krainischen Industriegesellschaft, das einen kleinen Teil des Gebirgswassers fiir die Kraftzentrale unter dem Wasserfalle durch einen rechts abflieBenden, unter- irdischen Kanal (Vorsicht beim Gelander, namentlich fiir Kinder!) ableitet. Der Schonheit des Wasserfalles ge- schah dadurch kein Abbruch, im Gegenteil, sie wurde durch das Abstromen des liberschiissigen Wassers un- mittelbar vor dem Wasserfalle noch erhoht. Hoch iiber diesem Wehr fiihrt die Eisenbahnbriicke in einem einzigen, kiihngespannten Bogen 50 m hoch in den 1000 m langen Hom-Tunnel nach Podhom und Bled, ein pitto- reskes Bild eigener Art, besonders wenn sich der Donner der voriiberfahrenden Ziige mit dem Rauschen des Ra- dovinafalles vereinigt. Weiter fiihrt uns der Weg iiber einen Steg in den sogenannten »Peke 1« (Holle). Hier treten die Felswande so dicbt zusammen, dass die Trager der nunmehr am linken Ufer fiihrenden Galerien in die Felsen gehauen werden mussten. Das Wasser nimmt eine smaragdgriine, stellenweise ins Ultramarin iibergehende Farbe an. Seine Tiefe betragt bis 15 m. Forellen von bedeutender GroBe sind hier oft in groBer Menge sichtbar. Je weiter wir schreiten, desto wilder wird das Bild. Katarakt auf Katarakt, ungeheuere Felsblocke, dazwi- 93 '”W schen faulende Baumklotze, von Hochwassern ange- schwemmt. Bei der zweiten Brucke ein neuer Wasserfall, wo wir auch die sogenannten Gletschermiihlen beobachten konnen. Am rechten Ufer unter einer uberhangenden Fels wand ein stimmungsvolles Kreuz, umgeben vod Ruhe- banken, dahinter Grotten. So wechseln die iiberraschenden Bilder und Ein- driicke, stets begleitet vom Rauschen und Tosen der unbandigen Radovina. Langsam lichtet sich endlich das Diister der Klamm, die Felsen treten auseinander. Freund- liches, sonnenbeschienenes Hellgriin von Buchen und Erlen umsaumt den ruhiger fliefienden Bach, Die Gale- rien und Stege weichen einem breiteren Fufiwege, der sich zu einem Karrenweg entwickelt und schon winkt rechts die freundliche Restauration Vintgar zum Ausruhen und zur Erfrischung. Nach Cberschreitung einer Brucke gelangt man zu der am rechten Ufer gelegenen Holzindustrie Golob und von da aufwarts beim Orte Spodnje Gorje auf die LandesstraBe Jesenice - Bled. Von hier nimmt der Riickweg liber Rečica nach Bled etwa 45 Minuten in Anspruch, Da er stellenweise recht sonnig und die StraBe (wegen des regen Holzverkehres) stark beschottert ist, empfiehlt es sich, Wagen oder Auto hier warten zu lassen. Als Variante, insbesondere fiir Gaste, die in Rečica (Hotel Triglav, Europa, Zaka) oder in Mlino (Hotel Petran, Central und Starki) wohnen, empfiehlt sich die Bentitzung des vormittags aus Boh. Bistrica kommenden Zuges bis zur E. St, Dobrava. Von hier in 20 Minuten auf markiertem Feldwege und am Eisenbahndamm hinab zum Wasserfalle und dann beliebig entweder tiber Sveta Katarina und Zasip oder durch die Klamm liber Gorje nach Bled. Diese Variante sei auch Touristen, die aus Karnten oder aus dem oberen Savetale nach Jesenice kommen, empfohlen. 94 Vinfgar-Klammi Pekel 19. Poljane-Felsenstock Baba. Halbtagsausflug zu FuB oder zu Wagen. Ausgangspunkt Kurpark. Durch das Pfarrdorf Grad beim Gasthof Potočnik geradewegs auf dem FuI3wege, dann auf der FahrstraBe nach Rečica, von hier rechts halten durch den Eisenbahn- durchlass nach Spodnje Gorje. Hier wieder rechts hinauf und beim Gasthaus Fortuna (Kržišnik), links auf der LandesstraBe hoch iiber der Radovina (prachtiger Blick ins Tal) bis zur Fortuna-Sage (schoner Wasserfall), und dann weiter auf der StraBe. Bei der Brucke iiber den von der Mežaklja kommenden Rečicabach rechts halten (die StraBe links fiihrt auf die Mežaklja). Nach einer kleinen Steigung gelangt man in das nordlich verlaufende, an- mutige Hochtal Poljana, das rechts von dem steil ab- fallenden Hangen des Boršt und den sanften Alpenmatten des Gozdec, links von der langgestreckten Obranica ein- gefasst wird. Nach etwa halbstiindiger Wanderung wird nordlich die Belščica-Alpe oberhalb Javornik sichtbar; gleichzeitig bemerkt man auf einem Vorberge eigentiim- liche Felsbildungen, von den die eine in der Mitte des Berges ein Mannesantlitz mit erhobenem Schilde zeigt, wahrend man wieder links auf der Hohe einsam aufra- gend den Kopf und den Korper einer Frauengestalt gevvahrt. Dies ist die »Baba na Poljanah«, das versteinerte Weib der Poljana, die slovenische Frau Hitt. Ein mar- kierter, nicht schvvieriger Waldweg (Achtung vor Schlan- gen!) fiihrt in 15 Minuten hinauf. Eine alte Volkssage erzahlt davon folgendes: Etwas oberhalb des jetzigen Felskogels, der steiner- nen Baba, stand vor alten Zeiten eine Burg, auf der ein machtiger Ritter hauste. Er hatte eine Tochter, die ob ihres harten Herzens bekannt und gefiirchtet war. Ihr groBtes Vergniigen war die Jagd, zu der sie die unter- tanigen Bauern als Treiber bis zu deren vollkommenen Erschopfung ausniitzte. Als sie einmal vvieder auf der Jagd war, stiirzte aus dem Dickicht ein Wolf und iiber- 96 fiel einen wehrlosen Treiber. Leicht hatte sie mit Pfeil und Bogen das wilde Tier erlegt, doch sie tat es nicht trotz der Hilferufe des Treibers, sondern ergotzte sich an den Todesqualen des armen Opfers, das der Wolf vor lhren Augen zerriss. Plotzlich erscholl aus der Hohe eine Stimme: »Weil dein Herz so hart wie Stein, so werde selber zu Stein!« Da iiberfiel sie Grauen, sie wollte ent- fliehen, doch die FiiBe trugen sie nicht mehr und sie fiihlte sich langsam zu Stein werden. So steht sie noch heute auf der Stelle und blickt verwunschen ins Tal, zur Warnung fiir spate Geschlechter. Die Umrisse der Frauengestalt und bei einiger Phantasie auch die Gesichtsziige sind am besten sichtbar, wenn man auf dem Steige noch etwas links aufwarts geht, so dass die slovenische Frau Hitt gegen den Berg zu (nordwarts) blickt. Die ewig schaffende Natur hat ihr iibrigens einen eigenartigen Kopfschmuck verschafft. Auf ihrem Kopf wachst ein Strauch und Alpenblumen bliihen an den glatten Hiiften. Touristen, die da hinauf wollen, sei jedoch Vorsicht empfohlen. Nachdem man auf dem gleichen FuBpfade auf die StraBe zuriickgekehrt, kann man auch in nordlicher Richtung liber die Serpentinen der Kočna zur Save ge- geniiber Javornik und nach der E. St. Dobrava absteigen und von da mit Bahn nach Bled zuruckkehren. 20. Zgornja Radovina. Uber Zgornje Gorje und Kr¬ nica und von da immer westlich langs der Radovina. Das Tal wird siidlich von den Abhangen der Pokljuka, nordlich von der Mežaklja oder Mužaklja eingesaumt. Man gelangt zunachst (3 km) nach Spodnja Radovina, von da (5 km) nach Srednja Radovina (Forsthaus) und von da nach Zgor¬ nja Radovina. Der alte, nun aufgelassene Eisenhammer ist zu einem Elektrizitatsvverke der Krainischen Industrie- gesellschaft umgewandelt. Von hier fiihrt links siidlich ein Weg in die Krma (Ursprung der Radovina), in gerader Richtung aber und dann nordlich abbiegend liber den Kosmačsattel nach Mojstrana, von wo man zu der von Bled 97 7 Kranjska gora nach Jesenice fiihrenden Reichsstrafle gelangt. Der ehemalige Karrenweg in die Radovina wird ge- genwartig zu einer AutomobilstraBe umgebaut. INS OBERE SAVETAL 21. Nach Jesenice, Stadt mit etwa 6000 Einwohnern an der Kreuzung der Bahnlinien Prag—Linz bezw. Miin- chen—Salzburg—Triest und Ljubljana—Tarvis. Zentrum der Eisenindustrie Oberkrains, Hochofen und Glocken- gieBerei der Krainischen Industrie-Gesellschaft. Sitz des Grenzpolizeikommisariates und der Zollbehorden, Arzt, Apotheke. Ausgangspunkt fiir Bergtouren auf die Golica (1836 m) (Narzissenfelder) mit herrlicher Fernsicht uber Oberkrain, Karnten. Gute Bahnhofrestauration, Hotel Triglav, Gasthofe Klinar, Pošta, Tancar, Ferjan u. a. 22. Nach Dovje-Mojstrana. Zweite Eisenbahnstation auf der Bahnstrecke Jesenice—Planica—Tarvis, 654 m liber dem Meere, am Ausgang des herrlichen Vrata-Tales mit prachtvollem Blick auf den Triglav, die Rjavina und die ubrigen Bergriesen. Empfehlenswerter Alpenkurort und Sommerfrische mit renommierten Gasthausern und Hotels (in Dovje Gasthof Janša, 13 Zimmer, in Mojstrana Hotel Triglav, 20 Zimmer, Hotel Šmerc mit Dependance Zlatorog 15 Zimmer u. a.). Nach einer historischen tiberlieferung sollen die Slavenapostel Zyrill und Method durch diese Gegenden gewandert und daselbst gepredigt haben, als sie vom Schwarzen Meere kommend, die Reliquien des hi. Kle- mens von Cherson am Schwarzen Meere nach Rom tru- gen. An dem Orte, wo sie gerastet, entstand spater die Kirche des hi. Klemens in Dovje mit schonem romani- schen Turme, eine der altesten Kirchen Sloveniens. Von Mojstrana aus streichen gegen Siiden drei grofie Quertaler, die Krma, der Kot und das Vrata-Tal. Sie alle 98 stellen Zugange in die herrliche Welt der Julischen Alpen dar. Unter ihnen ist der kiirzeste Aufstieg jener durch das Kottal; der langste, wenn auch bequemste (Reitweg), jener durch die Krma. An Naturschonheiten am reichsten und am bekann- testen ist das von der klaren Bistrica durchflossene Vrata-Tal, durch das man in etwa drei Stunden bequem zum Talschlusse gelangt, Auf dem Wege im ersten Drittel rechts von der StraBe der beruhmte, 40 m hohe Wasserfall Peričnik (114 Stunde von Mojstrana). Unter der an 1500 m hohen Nordwand des Triglav steht in 1010 m Hohe das komfortabel eingerichtete Alpenhotel des slovenischen Alpenvereines, der »A 1 j a ž e v do m« mit 12 Zimmern uijd 30 Betten, Wasserleitung und Bade- zimmer. Vom »Aljažev dom« Aufstiege auf den Triglav in 5 Stunden liber die »Prag«-Wand oder auf dem Tomin¬ šek-Wege (auf diesem nur fiir schwindelfreie Touristen, Trittsicherheit!), auf den Stenar, 2501 m (4 Stunden), mit herrlichem Blick auf die Triglav-Nordwand; auf den Križ, 2410 m (3/4 Stunden) mit Ubergang nach Kranj¬ ska gora (7 Stunden); auf die Škrlatica, 2738 m (6 Stunden, gefahrlich! Fiihrer!) und von da nach Kranj¬ ska gora, Vor der Besteigung der Triglav-Nordwand wird wegen der vielen Ungliicksfalle mit todlichen Ausgang nachdriicklichst abgeraten. Touren in die Karawanken: 1. Auf den Mlinica-Sattel, 1645 m (214 Stunden). Ubergang nach Karnten. 2. Auf die Baba, 1892 m (3 Stunden), schone Fern- sicht, im Winter gutes Skigelande, 3. Auf die Kepa (Mittagskogel), 2043 m (414 Stunden) iiber die Alpe Jepica. Die schonste Alpentour in den Karawanken. 23. Kranjska gora, im auBersten nordwestlichen Winkel Jugoslaviens, nahe an der osterreichischen und italienischen Grenze. Mit Bahn oder mittels Automobil, etwa 40 km von Bled. Dritte Eisenbahnstation der Strecke 99 7 * Jesenice—Planica—Tarvis. Sommerfrische, Hohenkurort und aufstrebender Wintersportplatz mit idealem Skige- lande und standiger hoher Schneedecke. Wintersaison: Ende Dezember bis Mitte April. Wegen seiner bedeutenden Seehohe (810 m), sei- ner staub- und keimfreien Luft und der Nahe dichter Nadelholzwalder ist Kranjska gora insbesondere fur Blut- arme, Nervose, Herzleidende zu empfehlen, ebenso fur 1 e i c h t e Erkrankungen der Atmungsorgane. Fur schwere Falle von Lungenkrankheiten ist Kranjska gora wegen seiner scharferen Gebirgsluft n i c h t geeignet, auch weisen die Hotelleitungen (und auch Private) derartige Kranke prinzipiell zuriick. Der Ort (Bezirksgericht, Post- und Telegraphenamt, Arzt und Apotheke, elektrisches Licht) zeichnet sich durch die altertumliche Bauart seiner in slovenischem Alpenstile erbauten reinlichen Hauser aus. Alte gotische Kirche aus dem Jahre 1362 mit schonem Innern. Hotel Slavec, Razor, Balkan, Gasthof Košir. Moderne Bade- anlage »J a s n a« an der Pišenca, 12 Minuten vom Orte, 30 Kabinen, Restauration. Auf der Fahrt nach Kranjska gora beim Dorfe Gozd (4 km vor Kranjska gora) prachtvoller Blick auf die bizarre Martuljekgruppe mit der Široka peč, dem Poldne, dem Špik und Kuk. Hier der Ausgangspunkt zum hochgelegenen Wasserfalle Martuljek (1 St.), dem wildesten in den slovenischen Alpen. Infolge seiner giinstigen Lage zwischen den Julischen Alpen und den Karawanken ist Kranjska gora ein idealer Ausgangspunkt fur die schonsten und genussreichsten Ausfliige und Bergtouren in die umgebende Bergwelt. Vor allem fesselt siidlich den Blick das romantische Hochtal Pišenca, das von den machtigsten Berg- riesen der Julischen Alpen, der Škrlatica, dem Ra¬ zor, Prisojnik (Prisank) und der Mojstrovka umgeben ist. Durch das Tal fiihrt eine vor dem Kriege guterhaltene Automobilstrafie (mit Vorsicht zu be- 100 Kranjska gora von Nordosten fahren!) an der Alpenwirtschaft »Na Gozdu« in 3 Stunden au£ den Vršičsattel (1611 m) mit Erjavec-Schutzhiitte des slovenischen Alpenvereins. Vom Vršičsattel, der die Grenze gegen Italien bildet, fiihrt, bereits auf italienischem Boden, eine guterhaltene Fahr- strafie hinab in die Trenta und weiter ins Soča-(Isonzo-) Tal. Kleinere Ausfltige von Kranjska gora: auf die Brda (15 Min.) interessanter Htigelzug im Norden am rechten Ufer der Save, die hier noch ein unschein- barer Bach ist, mit prachtigem Blick in die Pišenca. Von hier weiter durch Wald und Wiesen in 30 Min. nach Podkoren, 860 m, malerisches Alpendorf am Ufer des GieBbaches Blatnik, von wo die ReichsstraBe nord- lich iiber den nur 1073 m hohen Korenski prelaz (Wurz- nerpass) nach Karnten fiihrt. Am Gasthofe Razinger (Pri pošti) Gedenktafel ftir den englischen Naturforscher und begeisterten Liebhaber des oberen Savetales Sir Hum- phry Dawy, der hier in den Jahren 1819—1829 gerne zum Sommeraufenthalte weilte. Unterhalb Podkoren links von der Strafie nach Rateče in den sumpfigen Wiesen- flachen ein kleiner See, dem die Wurzner Save in stillem, fast tragem Laufe entquillt. W eitere Ausfltige: zum Martuljek-Was- serfall (1 Stunde); am Wasserfalle Smeč voriiber auf das hohe Alpendorf Srednji vrh (1 Stunde) mit un- vergleichlicher Aussicht auf die Martuljjekgruppe; auf den Vit ran e c (2 Stunden), auf die Vojščica 1737 m (3 Stunden). Hochtouren (teilweise auch Klettertouren); Škr¬ latica, 2739 m, der zweithochste Gipfel der Julischen Alpen (8 Stunden, gefahrl. Klettertour), Špik, 2472 m (6 Stunden), iiber Krnica auf die Kriška stena (Križwand), 2301 m und ins Vratatal (11 Stunden). Prisojnik, 2574 m von der Erjavechiitte (3 Stunden, schwierige Klet¬ tertour). Razor, 2601 m, von der Hiitte na Gozdu auf sudslavischem Boden 3 Stunden, von der Erjavechiitte, 102 Alpe Sleme mit dem Jalovec obet dem Planicafale teilweise auf italienischen Boden, 5 Stunden (gefahrliche Klettertour). Mojstrovka, 2335 m, oberhalb des Vršič- sattels (leichtere Bergtour). 24. Nach Rateče und in die Planica. Rateče, 870 m, an der Wasserscheide zwischen Save und Drau gelegen, liebliches Gebirgsdorf und kleine Sommerfrische hart an der italienischen Grenze (der zum Ort gehorige Bahnhol Rateče-Belapeč liegt schon auf italienischen Boden und heiBt jetzt Fushine-Laghi). 5 Minuten siidostlich vom Dorfe liegt die Eisenbahnstation Planica, so benannt nach dem siidlich sich eroffnenden herrlichen Alpenkessel, der von den Bergriesen Cipernik, Mojstrovka, westlich vom Jalovec und der Visoka Ponča umschlossen wird. Unter den Hangen der Visoka Ponča entspringt die Wurz- ner Save (»Nadiža«) 118 m liber dem Tal in mehreren Wasserfallen, verliert sich jedoch unten im Flussande, um erst zwischen Rateče und Podkoren in kleinen Seen zutagezuquellen. Vom Talschlusse Tamarje (1 % Stunde von der Eisenbahnstation Planica). Hochtouren auf den Jalo¬ vec, 2643 m (6 Stunden, schwierig, wegen Steinschlag nicht ungefahrlich, Fiihrer!), die Visoka Ponča, 2272 m, (6 Stunden, Klettertour!), den Mangart, 2678 m. Leichter und genussreicher Aufstieg von Tamarje iiber die Alpe Sleme und iiber Rupe zur Erjavechiitte am Vršičsattel (3 Stunden). liber Rateče erhebt sich nordlich in den Karawan- ken an der Dreilanderecke die Peč, 1509 m. Leichte, schone Bergtour mit dankbarem Fernblick. Auf italienischem Boden liegen die beiden, friiher zu Krain gehorigen, herrlichen WeiGenfelserseen unter dem Mangart. Die Grenze kann von Touristen nur mit Passierscheinen der siidslavischen und italienischen Grenzbehorden iiberschritten werden. 104 25. ZUM BOHINJSKO JEZERO UND ZUM URSPRUNGE DER SAVICA Entweder mit Bahn in 30 Min, bis Bohinjska Bistrica (siidslavische Grenzstation gegen Italien) und von da mit Autobus zum Bohinjsko jezero, oder unmittelbar von Bled mit Auto auf der LandesstraBe nach Bohinj (28 km). Hochromantischer, genussreichster A u s - f 1 u g in der weiteren Umgebung von Bled. N i c h t unterlassen! Die LandesstraBe fiihrt von Mlino zunachst zum Dorfe und zur Eisenbahnstation Bohinjska Bela (Spazier- gange Nr. 8) unter dem machtigen Felsenabfall Peči und weiter durch den Eisenbahndurchlass hart am linken Ufer der 20 m tiefer schaumenden, smaragdgriinen Save. Nach Passieren der Holzbriicke bei der groBen ararischen Sage in. Obrne riicken die Felswande des Galetovec, der Pleša (rechts) und der Jelovica (links) noch enger zusammen. Hier steht in volliger Einsamkeit die Eisenbahnstation Soteska. Erika und Almenrausch vvachsen hart am Wege. Links oben werden von den Jelovcaforsten auf einer 300 m hohen Drahtseilbahn die Fichten- und Tan- nenstamme zu Tal gefordert. Rechts davon windet sich in Serpentinen ein Steig zur Alpe Rovtarica (Forsthaus). Rechts (am linken Saveufer), 200 m vom ersten Wachterhause in der Richtung nach Bohinjska Bela die sogenannte Turška skala, der Tiirkenfels, auf dem vier eigenartige Zeichen bemerkbar sind, die das Volk fur tiirkische Schriftzeichen halt, die der Tiirke, als er bei Obrne (slov. »Umkehr«) umkehren musste, angeblich hier einmeiBelte. Wahrscheinlich sind es aber nach Miill- ner (Eisen in Krain) Handels-, bezw. Firmenzeichen der ehemaligen Handelsleute, die das Eisen von Karnten und Oberkrain nach Bohinjska Bistrica, bezw. nach dem Kii- stenlande und Italien brachten. Nordwestlich von Soteska stiirzt von den Wanden der Gorjuške peči der Alpenbach Korenščica in 105 mehreren Fallen zur Save, besonders schon nach starken Regengiissen. Die StraBe iibersetzt, etwa 1 km nach der Station Soteska, zugleich mit der Eisenbahn die Save und fiihrt unter 800 m hohen, von Grotten und tiefen Felsspalten durchsetzten Wanden am linken Saveufer nach N 6 m e n , Eisenbahnstation, kleines Gebirgsdorf und Ausgangspunkt fiir Touren nach Gorjuše, Koprivnik auf die Ribičeva planina (Forsthaus), die Alpe Pečana (Kasereien) und den Ratitovec, 1666 m (Schutzhiitte). Von hier erblickt man bereits einen Teil der Alpen von Bohinj (Črna prst 1844 m, Lisec 1649 m, Rodica 1965 m, Podrta gora, Visoki vrh. Das Tal erweitert sich allmahlich und fiihrt an den Dorfern Lepence und Bitnje (von hier zweigt eine (StraBe durch das Jerekatal nach Češnjica und Srednja vas ab) nach Bohinjska Bistrica und in das grofie, 8 km lange und 2 km breite Kesseltal von Bohinj. Bohinjska Bistrica, 512m, an der Miindung der Bistrica in die Sava Bohinjka und unter den Ab- hangen des Lisec und der Črna prst in breiter Talebene idyllisch gelegen, 1100 Einwohner, wirtschaftlicher Mit- telpunkt von Bohinj, zugleich grofie Eisenbahn- und Grenzstation. Forst- und Domanenverwaltung, Post- und Telegraphenamt, Arzt, Apotheke, elektrisches Licht, Wasserleitung, groBe Holz- und Sageindustrien, Kaserei- genossenschaften. Hotel Triglav mit Dependance, 20 Zimmer, Ba- der, Restaurationsgarten, Tennisplatz; Hotel Markeš, 12 Zimmer, Garten, Veranda, Restauration Mencin¬ ger, 4 Zimmer, Veranda u. a. In der Nahe an der Save Freibad Danica mit hiibschem Parke; im Winter an den Hangen Brdo, Do¬ bi ava und Kozji hrbet ideales Skiterrain (Sprungschanzen) und Rodelbahn. Bohinj hat alle Bedingungen, ein siidslavi- sches Davos zu werden. Bohinj war in romischer und auch in vorromischer Zeit besiedelt. Hier bluhte schon damals die Eisenindu- 106 Bohinjska Bistrica mit dem Triglavsfocke strie, wie zahlrciche Funde von Schlackenhalden in Bitnje, Lepence und Stara Fužina beweisen. Auch im Mittelalter standen in Althammer (Stara Fužina) und in Bohinjska Bistrica bedeutende Eisenwerke, die zu Ende des 18. Jahr- hunderts unter der Fiihrung der Familie Zois bliihten. Seit Mitte des 19. Jahrhundertes jedoch verfielen sie allmahlich und wurden in den achtziger Jahren ganz auf- galassen. In dem einst Zoisschen Schlosse befindet sich jetzt die Forst- und Domanenvervvaltung, in den noch er- haltenen Werksraume die landschaftliche Fischzucht- ansta.lt (sehenswert!). Bohinjska Bistrica ist der Ausgangspunkt fiir schone Spaziergange und prachtvolle Bergtouren, so auf 1. den Ajdovski gradeč, 10 Min., ein runder, etwa 70 m nordostlich liber Bistrica sich erhebender Hti- gel (578 m). Hier stand die in Prešerens »Taufe au der Savica« ervvahnte Heidenburg Črtomirs, des letzten freien Fiirsten der heidnischen Slovenen, die dem verei- nigten Ansturme der christlichen Slovenen und der mit ihnen verbiindeten Bayern zum Opfer fiel. 2. Nemški rovt, 693 m, Vi Stunde ostlich von Bohinjska Bistrica, hiibsches Bergdorf mit herrlicher Aus- sicht auf das Tal und die Julischen Alpen. 3. Nach Češnjica und Srednja vas. 4. Zum Ursprunge der Bistrica. 5. Nach Ravne. Von Bergtouren seien empfohlen: 1. Auf die R u d n i c a , 946 m, 1 K Stunden, herrlicher Aussichtspunkt auf beide Taler. Auf dem Sattel Široka polica machtige Bauxitlager (Wocheinit). 2. Nach Koprivnik und G o r j u š e und von da weiter bis zum Mrzli Studenec und nach Gorje. 3. Auf den Ratitovec, 5 Stunden, Krek-Schutzhaus, hcrrliche Flora. (Sieh Bergtouren Nr. 5.) 4. Auf die Črna prst, 1844 m. (Bergtouren Nr. 10.) Von Bohinjska Bistrica fiihrt die LandesstraBe (5 km) zum Bohinjsko jezero (Wocheiner See) an den Dorfern 108 Bohinjsko jezero von Osten Brod (Geburtsort des Schriftstellers Dr. Janez Men¬ cinger, Aufstieg zur Rudnica), Kamnje, Polje, Laški rovt und Ribičev laz, mit prachtvoller Aussicht auf den Triglav, den Tošec, den Mišelj vrh im Nordwest und die Wocheinerberge im Siiden. Am Ende der Ortschaft Ribčev laz rechts das Jagdschloss des Prinzen Paul, gleich darauf links Hotel Sv. Janez, bereits am Siid- cstufer des Bohinjsko jezero. Bohinjsko jezero, 523 m, fast doppelt so groB wie der See von Bled, iiber 4 km lang, 1 % km breit und durchschnittlich 45 m tief, der groBte Alpensee Sloveniens. Im Gegensatze zum See von Bled ist das Bohinjsko jezero stili und einsam; seine majestatische, fast wilde Romantik unter den umgebenden Bergvvaldern und den im Norden sich erhebenden jahen Felswanden des Pršivec (1761 m) ist bisher durch einige wenige Hotels und Villen kaum beeintrachtigt worden. An seinem unteren ostlichen Rande flieBt die Sa¬ vica als Sava Bohinjka aus dem See. Eine neue, dem Landschaftsbilde angepasste Steinbrucke fiihrt aufs an- dere Ufer zu der alten gotischen Kirche Sv. Janez mit sehenswerten Fresken aus dem 16. Jahrhundert. (Darstellungen aus dem Leben des Heilands.) Auch die AuBenwand ist mit Fresken bemalt. Von hier fiihrt die Bezirksstrafie am Berge Studor (999 m) voriiber ins obere Tal von Bohinj und zwar nach Stara Fužina. (Kleine Sommerfrische und Ausgangspunkt fiir Tri- glavtouren durch das Tal Voje), dann weiter ins freundliche Pfarrdorf Srednja vas, 620 m, am FuBe der Alpe Uskov¬ nica, liber die ebenfalls ein Weg auf den Triglav fiihrt (Gast- haus Hodnik, Grobotek). Von Srednja vas ostlich nach Češnjica und zuriick zur LandesstraBe nach Bled. Vom Hotel Sv. Janez (erstklassiges Haus mit Dependance, ganzjahrig bewirtschaftet, 40 Zimmer mit 70 Betten, Wasserleitung, elektr. Licht, Autogaragen, Veranda, schattiger Restaurationsgarten, Tennisplatz, Badeanstalt mit 40 Kabinen, Boote, Gelegenheit zu al~ piner Jagd und Sportfischerei, taglich Autobusver- 110 bindung) fiihrt diie AutomobilstraBe hart am schattigen Ufer des Sees weiter (2 km) zum Hotel-Hospiz Sv. Duh mit altem Kirchlein und weiter bis zur Ukanca, dem westlichen Ende des Sees. Hier teilt sich der Weg: die obere StraBe fiihrt beirgan und endet im Rondeau Ko- pišče, der untere Fahrweg aber fiihrt zum Touristen- hotel Zlatorog, 527 m (27 Zimmer mit 42 Betten, Wasserleitung, elektr. Licht, Autogarage, Bad im Hause, Boote, ganzjahrig bewirtschaftet). Von hier in 1 Stunde unter den Felswanden des Pršivec langs der Savica, die unweit des Hotels in den See flieBt, bis zum Bache, der von dem groBen Wasser- falle unter der Pršivecwand abflieBt. Von hier links halten (der Weg rechts hinauf fiihrt auf die Komarča- wand und die Triglavseenhiitte) bis zum Kopišče, dem Halteplatz fiir Automobile (Buffet mit Banken). Von hier rechts hinauf (der Karrenweg links fiihrt auf die Alpe »Na kraju«) iiber einen Steg (schone Sze- nerie) und auf ziemlich steilem Waldsteige in 12 Minuten zum Savica-F ali und Ursprung der Save. Der 60 m hohe, in einem starkeren (rechts) und schwacheren (links) Arm geteilte Fali ist nach dem Peričnik der schonste Wasserfall Sloveniens. Von der davor angebrachten Ve¬ randa herrlicher Blick auf die von gigantischen Fels- blocken durchsetzte Savicaschlucht. BERGTOUREN, Bled als Mittelpunkt der Oberkrainer Alpemvelt ist eine geradezu ideale Talstation fiir die genussreich- sten Bergtouren in die Julischen Alpen und ihre Vor- berge und in die Karawanken. Die Zahl dieser Touren ist so groB, dass wir uns in diesem allgemeinen Fiihrer nur auf die Erwahnung der wichtigsten beschranken konnen. 1. Tropfsteingrotte unter dem Babji zob, Auf der LandesstraBe oder durch die Zakaschlucht in 1 Stun- 111 den (auch per Bahn) nach Bohinjska Bela (erste Eisen- bahnstation in der Richtung nach Gorz—Triest). Hier im Gasthause Rot Schliissel und Fiihrer besorgen. (Aze- tylenlampen!) Sodann iiber den iSavesteg aufs rechte Saveufer, dann in vielen Windungen steil aufwarts durch Jungbuchenbestande und iiber Gerolle zum Grottenein- gange (Tische und Banke), den eine eiserne Gittertiir verschlieBt. Uber die kleine Vorgrotte »Peklo« an Lei- tern hinab in den groBeren Grottenraum, in dem die von der Dečke herabhangenden Stalaktitenbildungen, di- verse Vorhange und Baldachine noch gut erhalten sind. Die erreichbaren Stalagmitenbildungen sind leider wah- rend des Weltkrieges stark beschadigt und abgeschlagen worden. Schone Tropfsteinbildungen sind auch »Die Taufe an der Savica«, die Orgel usw. Die Tropfsteinhohle am Babji zob, im ganzen etwa 1200 m lang, deutet bereits auf den Karstcharakter des Jelovicamassivs. Die Jelovica weist auch an anderen Orten Grottenbildungen auf, so die Častitljiva jama (die Feengrotte) oberhalb Kamna gorica, die Schliinde (»Dav¬ če«) und Dolinen auf dem Plateau selbst und auf dessen Ost- und Siidhange (Rovte, Dražgoše). Riickweg entweder wieder nach Bohinjska Bela oder auf schmalem und stellenweise schroff abfallendem Fels- pfade (Vorsicht!) unter dem Babji zob nach Kupljenik und von da nach Bled. 2, Jelovica (1100 m) ober dem Babji zob, Friih- morgens von Bled nach Kupljenik (Aufstieg Nr. 7). Von hier auf schafctigem Waldsteiige iiber die Alpenwiesen Kovačeviča auf die Hohen Prihodi und Baba. Herrlicher Blick auf das Seebecken, die Karawanken und die Juli- schen Alpen mit dem Triglavmassive. Von hier genuss- reiche Wanderung (1% Stunden) durch hundertjahrige Fichten- und Tannenforste zu den Alpen Sevska planina und Rovtarica (Forsthaus). Von dieser Alpe Abstieg auf der ZufahrtstraBe zum Bremsberge der Domiinendirektion 112 und von hier links auf schattigem, etwas steilem Steige ins Tal zur E. St. Soteska und nach Bled. 3. Slamniki (774 m). Von Bohinjska Bela oberhalb der Pfarrkirche den markierten Karrenweg bergauf durch Buchenwald in 134 Stunden zu den ersten Bauernhausern des zerstreut gelegenen Dorfes Slamniki, Prachtvolle Aus- sicht auf das Seebecken von Bled und das ganze Savetal sowie auf die Karawanken und die Steiner Alpen. In den Bauernhausern vorziigliche Milch und Butter sowie schmackhaftes Kornbrod. 4. Spodnje Gorjuše (987 m) und Koprivnik (969 m). Leichte Bergtour, auch fiir nichttrainierte FuB- ganger, doch ist feste Beschuhung notwendig. Bahn- fahrt bis Bohinjska Bela. Gegeniiber dem Bahnhof unweit der Dampfsage von der StraBe rechts auf steinigem Kar- renwege unter den Felshangen der Ilova peč in zwei Stunden zur Hohe. Hier links weiter liber Wiesen und Alpenmatten zum Bergdorf Gorjuše, einem der hochst- gelegenen Dorfer Krains. Wenn man die herrliche Aussicht auf das Seebecken und die Umgebung von Bled geniefien will, kann man von der Hohe auch rechts gehen und gelangt auf die Pleša und iiber Črteše und die Ogrincalpe hinunter nach Slamniki. In Gorjuše ist eine eigenartige Hausindustrie vertre- ten, die Erzeugung der kurzen, typisch krainischen Bauernpfeifen, »cedre«, aus denen noch heutzutage die Bauern gerne rauchen. GroBere, mit Perlmutter (kunst- voll eingelegte und mit Zinnkopfen versehene Pfeifen (so- genannte »fajftiri«) werden auf Wunsch besonders ver- fertigt. Die Erzeugung dieser Pfeifen erfordert viel Zeit und groBe Muhe; gegenvvartig sind es nur noch 2—3 Fa- milien, die sich damit befassen. (Lovro Blažin, Spodnje Gorjuše 39 und Viktor Lotrič, Spodnje Gorjuše 65.) Von Spodnje Gorjuše westlich auf einem Karren- wege in 40 Min. zum Pfarrdorfe Koprivnik (969 m), in dem vor mehr als hundert Jahren der erste slove- nische Dichter Valentin Vodnik als Seelsorger vvirkte. Bled 113 8 Ein kiinstlerisch hochwertiges Gemalde von Koprivnik, ein Werk des friihverstorbencn slovenischen Malers Ivan Grohar, befindet sich in der Nationalgalerie in Ljubljana. Abstieg entweder iiber Jereka (herrliche Aussicht auf den See von Bohinj) durch die Babina gora und die romantische Schlucht Korita nach Bohinjska Bistrica (1J4 Stunden), oder kiirzer und steiler in einer Stunde zur E. St. Nomenj. 5. Ratitovec, 1669 m. Aufstieg von der E.-St. Soteska zur Alpe Rovtarica (2 Stunden). Von hier allmahlich ansteigend die ganze Zeit durch machtige Fichten- bestande (Achtung auf die Markierung!) in 2 Stunden auf den Pečanasattel, 1460 m (groBe Kasereiwirtschaft), und von da in 35 Minuten iiber Alpenmatten zum Gipfel des Gladki vrh. Daselbst die Krekova koča (1652 m), gut be- wirtschaftete Schutzhiitte mit 4 Zimmern und 16 Betten (2 Zimmer zu 2 Betten), Quellwasser, Alpenmilch und Wocheiner Kaše. Der Ratitovec ist noch wenig bekannt, jedoch infolge seiner herrlichen Flora (Kohlroschen, EdelweiB, Aurikeln) und der majestatischen Aussicht iiber ganz Oberkrain bis weit liber Ljubljana, Inner- krain und einem groBen Teil des Gorzischen sehr zu empfehlen. Abstieg entweder liber die Ribičeva planina und Nemški rovt nach Bohinjska Bistrica (4 Stunden) oder ostwarts liber das Gebirgsdorf Prtovč (1 Stunde) nach Češnjica oder Železniki (2 Stunden) in die Selška dolina (Tal von Selca). Von hier tagliche Automobil- verbindung nach E. St. Škofja Loka und zuriick mit Bahn nach Lesce. 6. Mrzli studenec (1284 m), liber Gorje nach Krnica mit Automobilen. Von hier entweder auf der neuen, maBig ansteigenden FahrstraBe durch das Ge¬ birgsdorf Zatrnik (900 m) in 3 Stunden zum Forsthause Mrzli studenec. Etwas langer (4 Stunden), doch genuss- reicher ist der Aufstieg durch die Pokljukaschlucht mit 114 hochromantischen Naturbriicken und Naturfenstern, tiefen Schluchten und bizarren Felsbildungen. Die Beniitzung der Zimmer im Forsthause ist nur gegen Bewilligung des Forstamtes Bled gestattet. Vom Mrzli studenec prachtvoller Blick auf die schon bedeutend naher geriickte Triglavgruppe. Infolge seiner hohen Lage und der umgebenden machtigen Nadelforste eignet sich der Mrzli studenec ganz besonders als Hohen- kurort. Man plant daher schon langere Zeit die Eroffnung einer AutomobilstraBe, die ev. bis zum Rudno polje verlangert werden konnte. In diesem Falle wiirde Bled mit einem Schlage zum wichtigsten Ausgangspunkte fiir das Triglavgebiet werden, da die Entfernung vom Rudno polje bis zur Aleksandrova koča oder Kredarica nur vier Stunden betragt. 7. Stol (2239 m), hochste Erhebung in den Kara- wanken. Leichte, fiinfstiindige Bergtour. Ausgangspunkt E St. Žirovnica. Von hier auf die ReichsstraBe, dann unterhalb der Eisenbahnbriicke am rechten Ufer des Rečicatales einschwenken und sohin der Markierung folgen. Aufstiege: 1. Fahrweg zum Valvasorschutz- haus, 1180 m (ganzjahrig bewirtschaftet). Von hier iiber die Žirovnica-Alpe und die Sennhiitte »Na vratih« in 2Vz Stunden zum Prešerenschutzhaus auf dem Mali Stol, 2198 m. 5 Zimmer mit 15 Betten und gemeinsamem Schlafraume (10 Betten). 2. Touristisch interessanter ist der Aufstieg liber die Kneža von der Wegkreuzung auf der Hutweide Gozdec zur Zabreznica- Alpe 1307 m und liber die Okroglica und das Čelo zur Prešerenhutte. Imposanter Ausblick iiber fast ganz Slo- venien und Karaten, besonders in den Morgenstunden. Abstieg auf denselben Wegen oder nach Javornik. Auch kann man diese Tour mittelst Kammwanderung mit der Golica-Besteigung' verbinden. 115 8 * 8. Begunjščica (2063 m), Schone Aussicht, iippige blora, botanische Scltenheiten. Neben EdelweiB und der Krainer Lilie: Frauenschuh (Cy- pripedium), Seguiers HahnenfuB (Ranunculus Seguieri), der norische Kiee (Trifolium noricum), das Zoissche Veilchen (Viola Zoisii), der Alpen-Himmelsherold (Eritrichium triglavense), Hac- quets Lausekraut (Pedicularis Hacquetii) u. a. Achtung vor Steinschlag, besonders bei Gewittern und vor dem Ausgleiten auf dem glatten Alpengrase! Aufstiege von Begunje durch das Dragatal oder von Poljče liber Jelo und Rutič zur Vilfan-Schutzhiitte (1500 m) und von da auf den Gipfel. Abstieg auch iiber die Zele- nica-Alpe nach Žirovnica oder iiber den Sattel Preval in 3 Stunden nach Sv. Ana und Tržič. 9. Golica (1836 m). Leichte To ur, wegen der wunder- schonen Aussicht und der interessanten Alpenflora be¬ sonders lohnend, namentlich im Fruhjahre, wo- die Nar- zissen in vollster Bliite stehen. Von botanischen Seltenheiten wachsen auf der Golica das einkopfige Ferkelkraut (Hypochoeris uniflora), der groBkopfige Pippan (Crepis grandiflora), der Alpen-Himmelsherold (Eri¬ trichium triglavense) u. a. Bahn- oder Autofahrt bis Jesenice. Von hier bis zum Gasthofe Golica am Westende der Stadt, sodann auf der hier nach rechts aufwarts abbiegenden StraBe bis zur Ortschaft Planina-Sv. Križ, 950 m (Gasthof Kopišar, Pension Planina). In Rovte der Orientierungstafel folgend zum aufgelassenen Karlstollen und links liber den Bach in den Wald und auf markiertem Wege iiber die Alme Brdo und iiber den Hang der Krvavka zur ersten Schutz- hiitte «Jeseniška koča« (1582 m), von hier in 45 Minuten zur Hohe und zum Kadilnik-Schutzhause (1835 m). Unvergleichlich schon ist der Ausblick auf die nahe Triglavgruppe, auf die Karntner Seen und iiber einen groBen Teil Sloveniens. Empfehlenswert ist die Kammwanderung zum Stol (2239 m) oder westlich zur Kepa (6 Stunden). 116 10. Črna prst (1845 m). Ausgangspunkt Bohinjska Bistrica. Der Aufstieg (3/4 Stunden) ist nicht bescfrvver- lich und zieht sich durch griine Wiesen und schattige Walder empor. Schutzhauser des slov. Alpenvereines Orožnova koča und Mallnerjeva koča. Tour ohne Fiihrer leicht durchfiihrbar und auf markiertem Wege gefahrlos. Fernblick auf die Gebirgskette des Triglav, die Kara- wanken, die Alpen von Kamnik, das Sočatal, die ober- italienische Ebene bis Udine und das Adriatische Meer. Beste Zeiteinteilung 4 Uhr nachmittags ab Bohinjska Bistrica; in den Schutzhiitten iibernachten; morgens vor Sonnenaufgang auf die Hohe. Abstieg auch iiber die Ro¬ dica zum See von Bohinj. (Fur nicht Schvvindelfreie Fiihrer!) Die Črna prst (»Schwarze Erde«), so genannt nach dem ober der Oroženhiitte zutage tretenden dunklen Schieferkalke, ist neben der Golica und Begunjščica ein Fundort der seltensten und interessantesten Alpenflora, Spezifisch auf ihr kommen vor: der Alpenwiesenhafer (Avenastruum alpinum), die kurzhaarige Nabelmiere (Moehringia villosa), der weiCliche Eisenhut (Aco- nitum albicans), der norische Klee (Trifolium noricum), der sil- bergraue Storchschnabel (Geranium argenteum), Seguiers Leckermaul (Ligusticum Seguierii), Hacquets Lausekraut »Pedi- cularis Hacquetii), der groBkopfige Pippan (Crepis grandiflora). Die Siidhange der Črna prst (bereits auf italienischem Boden) sind steil und mit iiberaus glattem Alpengras be- vvachsen. Ein Ausgleiten kann infolge der vielen da- zwischenliegenden Felsen gefahrlich werden. 11. Triglav (2863 4 m). tlber den Triglav besteht eine ziemlich umfangreiche Literatur; es wird daher auf Spezialbeschreibungen und -iFiihrer Rudolf Badiuras (slov.) und Rudolf Roschniks (deutsch) verwiesen. Der Triglav kann von drei Seiten bestiegen werden: vom Norden, vom Osten und vom Siiden. Der Westen (Trenta) kommt, da in Jtalien gelegen, hier nicht in Betracht. 117 Vom Norden {E, St. Dovje - Mojstrana) fiihren die steilsten, aber auch kiirzesten Wege und sind daher als Aufstiege zu empfehlen, vvahrend als Ab - s t i e g die Richtung nach Bohinj (siidlich) oder iiber die Pokljuka nach Bled (ostlich) in Betracht kommt. Von Mojstrana fiihren zum Triglav die Taler Vrata, Kot und Krma. Der kiirzeste Aufstieg (5 Stunden bis zum Staničschutzhause) erfolgt durch den Kot, das mittlere der drei Taler. Vom Talschlusse des Vratatales und des daselbst bestehenden Alpenhotels Aljažev dom, (1010 m, 3 Stunden von Mojstrana, 12 Zimmer, 30 Betten, Wasserleitung, Bad) fiihrt der Weg iiber den Prag und der etwas schwierige Tominšek-Weg (Schwindelfreiheit!) in 2 Vi Stunden zum Staničschutzhause, 2332 m (9 Zimmer, 12 Betten) und von da weiter in 45 Minuten zu den am Triglavgletscher »Zeleni sneg« gelegenen Tri¬ glavski dom na Kredarici (2515 m), dem hochstgelegenen Schutzhause Jugoslaviens (12 Zimmer, 50 Betten). Der Weg durch die Krma ist vveniger steil (Reitweg), erfordert jedoch 8 Stunden bis zum Kredarica- oder zum Alexanderschutzhause, 2404 m (12 Zimmer, 20 Betten), das 45 Minuten westlich vom Triglavski dom unter dem Mali Triglav liegt. Vom Alexanderschutz- hause siidlich, bereits im Abstiege gegen Bohinj, liegen die Vodnikova koča na Velem polju 1805 m (1 Zimmer, 6 Betten) und 4 Stunden entfernt die T r i - glavseenhiitte, 1683 m (9 Zimmer, 24 Betten). Vom Siiden, aus dem Tale von Bohinj fiihren auf den Triglav iiber die Vodnikhiitte zum Alexander- schutzhaus drei Aufstiege: von Stara Fužina durch das Vojetal (7 Stunden), von Srednja vas iiber die Uskov- nica-Alpe und den Tošec (8 Stunden), und vom Hotel Zlatorog am Bohinjsko jezero iiber die Komarča-Wand und die Triglavseenhiitte (9 'A Stunden). Der langste, jedoch angenehmste Weg fiihrt im O s t e n auf den Triglav von Bled, bezw. von Gorje- Krnica iiber den Mrzli studenec nach Rudno polje und 118 Vrafafalschluss mif der Triglavnordivand und dem Hofel „Aljažev dom“ von da iiber die herrliche Alpe Konjščica am Velopolje voriiber zum Alexander-Schutzhaus (10 Stunden). Der Gipfel des Veliki Triglav, 28634 m, ist heute auch fiir weniger geiibte, jedoch schwindel£reie (be- sonders beim Abstiege!) Touristen ohne Gefahr zuganglich. Man gelangt dahin in 50 Minuten vom Kredarica- oder vom Alexanderschutzhause liber den Mali Triglav, 2725 m (hier Bergstocke und Eispickel liegen lassen, da sie beim vveiteren Aufstiege nur hinderlich sind), am be- sten eine Stunde vor Sonnenaufgang oder vor Sonnen- untergang. Vom Mali Triglav fiihrt der einst beruchtigte, gegenwartig jedoch bedeutend erweiterte und mit Draht- seilen gut versicherte Triglavsattel in die mit Griffstangen und Seilen versicherten Wande des GroBen Triglav. Auf des Spitze des Triglav, noch auf siidslavischem Boden, steht der 2 m hohe Aljažev stolp (Aljaž-Turm) mit Platz fiir 5 Personen. Neben dem Turm Gedenkbuch und Stampiglie, auf den Wanden Orientierungsskizen nach Pernharts Triglav-Panorama. Der Turm bietet Schutz vor Wind und Regen, n i c h t aber vor Blitzgefahr. Bei drohendem Unwetter daher sofort zuriick in die Schutzhiitten oder aber in die 55 m unter dem Gipfel in Felsen gehauene Stanič- Kaverne mit Platz fiir 8—15 Personen. U n v e r g 1 e i c h 1 i c h und ii b e r w a 11 i g e n d ist die Aussicht, die man vom Triglav, dieseni Konig der siidslavischen Alpen, genieBt. An heiteren Tagen, besonders nach Regen und Gevvittern, reicht der Fernblick mit unbewaffnetem Auge liber 150 km. Seine beherrschende Lage gab dem Berge mit seiner nach drei Seiten abgedachten Spitze den Namen Triglav, des slo- venischen Gottes der Erde, der Luft und des Meeres. Altslovenische Sagen weben um seine Gipfel und seine Abhange, seine Seen und Alpenmatten, vor allem die Sage vom Zlatorog, dem weifien Gemsbock mit den goldenen Krickeln, der, selbst unverletzbar, den Rosen- garten der Triglavfeen bewacht. 120 Der Ausblick vom Triglav reicht nach Siiden bis zum Adriatischem Meere. Man sieht den Golf von Triest, die Isonzo-Miindung, Grado und Aquileia, die furlanischc und die venezianische Ebene bis zur Piave und Brenta, Venedig mit den Lagunen; gegen Westen die Venezianer und die Ampezzaner Alpen (Marmolatta, Monte Cristallo, Sella), die Sudtiroler Dolomiten und bei gutem Wetter, ganz fern am Horizonte, sogar den Ortler. Gegen Norden reicht der Blick iiber den Zug der Kara- wanken hinweg zu den hohen und niederen Tauern {GroBglockner, GroBvenediger, Dreiherrnspitz, Sonn- blick, Ankogel), und dem Dachstein. Gegen Osten uber- blickt man den See von Bled, das ganze obere Savetal bis einschlieBlich Ljubljana, ganz Inner- und Unterkrain bis nach Kroatien, bei gutem Wetter Teile von Siid-Steier- mark und Ungarn. Der einzigartige Fernblick, den man von Triglavgipfel aus genieBt, hat einheimische und fremde Dichter be- geistert. Schon der erste slovenische Dichter Valentin Vodnik besang den Triglav in seiner Ode: »Vršac« (ge- dichtet 1795), unter anderem mit Versen, die auf einer schwarzen Marmortafel auf dem Wege zum GroBen Tri¬ glav eingemeiBelt sind. Rudolf Baumbach besingt den Triglav in der Einleitung zu seinem »Zlatorog« in folgenden schonen Versen, die jedem, der auf seinem Gipfel geweilt, aufs neue die Erinnerung an die unvergleichliche Majestat seiner Alpennatur wachrufen: Dir, machfger Triglav! gilt mein Lied, mein GruBen! Drei Haupter hebst du trotzig in die Hoh', Wie ijener Gott, nach dem sie einst dich hieBen, Und jedes tragt ein Diadem von Schnee. Ich bin umstarrt von hundert Bergesriesen, Wenn schwindelnd ich auf deinem Scheitel steh’: Es lacht ein griin Gelaoid' zu meinen FiiBen, Mich gruBt Italien und die blaue See. 121 PRAKTISCHER WEGWEISER 1. UNTERKUNFT, VERPFLEGUNG UND VERKEHRS- WESEN. Hotels. Hotel Beograd, Zagorice, Ljubljanska cesta 11, mit zwei- stockiger Dependance. 50 Zimmer, Gartenanlagen, Salon, Bade- zimmer, Autogarage. Hotel Central, zweistockig, Mlino, Bohinjska cesta 47, 15 Zimmer, Seeterrasse, Telephon Nr. 57. Hotel Europa, zweistockig, unweit der Station Bled, Kolo¬ dvorska cesta 65, 40 Zimmer, schone Aussicht. Hotel Jekler, Grad, oberhalb des Kurhauses, 25 Zimmer, Garten, groBer Glassalon, Autogarage, Badezimmer, hiibsche Seeaussicht, Telephon Nr. 16. Park-Hotel, dreistockig, mit Dependance Kasino, 80 Zim¬ mer, direkt am Seeufer gelegener Park und Seeterrasse, Salons, Appartements mit Privatbad und W. C., eleganter Speisesaal, Gesellschaftsraume, Damenfrisiersalon im Hause, Wagen und Hotelautomobil. Garagen und Tennisplatze, Tanzcafe »Kasino« mit Fruhstiickstube und Konditorei, Rumingsaal. Neben dem »Kasino«-Gebaude freier Terrassengarten mit gedeckter Tanz- veranda hart am Seeufer. Eigene Musikkapelle, Abgabe von Ruderbooten; Sportfischerei. Telephon Nr. 19. Hotel Petran, Mlino, dreistockig, am See, 60 Zimmer, Salon, schattiger Restaurationsgarten und Seeterrasse, Telephon, Auto¬ garage, Seebad, Boote, Badezimmer, Telephon Nr. 7. Hotel Stakl, Bohinjska cesta 50, 10 Zimmer, Seeterrasse, Telephon Nr. 21, Hotel Toplice, dreistockig, mit hochmoderner vierstockiger Dependance »Belvedere« (1929}, 100 Zimmer, Lift, Kalt- und Warmwasserleitung, Appartements mit Privatbad, Cafe-Restau- rant mit Fruhsttickterrasse iiber dem Seeufer, Spielzimmer, modernes Seebad, groBer, schattiger Restaurationsgarten mit 122 Seeterrasse, Boote, gedecktes Thermalbad (Natron-Sauerling, 25° C konstant, besonders wirksam bei Nervenkranken, Blut- armen, Rekonvaleszenten); Autofahrten, eigene Musikkapelle, Autogarage, Telephon Nr. 2. Hotel Triglav, zweistockig, mit Dependance, Kolodvorska cesta 76, schrSg gegeniiber der Station Bled, 24 Zimmer, Post- amt Bled - Bahnhof, herrliche Seeaussicht, flieBendes kaltes und warmes Wasser, Telephon Nr. 45. Hotel Troha, Grajska cesta 14, 14 Zimmer, Telephon Nr. 33. Hotel Zaka, am See, unterhalb des Bahnhofes, 10 Zimmer, Boote und Platten, Telephon Nr. 49. Gasthofe. Ažman, Zagorice, Ljubljanska cesta 2, 12 Zimmer, Fiakerei. Baraga, »Pri Potoku«, Grajska cesta 5, Blejski grad (Burg), 15 Zimmer, Terrasse mit prachtvoller Aussicht iiber das ganze Seebecken und das Savetal bis Kranj, Telephon Nr. 6. Majcen, Cankarjeva cesta 46 (frtiher Sekovanič), 6 Zimmer, Garten. Savica, Kolodvorska cesta 70, 10 Zimmer, Garage. Zrimec, Grad, Cerkvena ulica 56, 5 Zimmer. Pensionen. Pension Hočevar, Prešernova cesta 180, 10 Zimmer, Tele¬ phon Nr. 36. Pension Mon plaisir, Prešernova cesta 119, dreistockig, 45 Zimmer, flieBendes, kaltes und warmes Wasser, Privatbader, Restaurationsgarten, Terrassen mit schoner Aussicht auf den See und das Gebirgspanorama, Telephon Nr. 46. Pension Reitharek mit Dependance Villa Verena, Ljubljan¬ ska cesta 41, 20 Zimmer, flieBendes Wasser, Telephon Nr. 54. Pension Rikli, am nordl. Seeufer neben dem Schlossbade, Freiluftkolonie, 100 Betten in 30 Lufthiitten, Telephon Nr. 5. Pension Svoboda, zweistockig, unterhalb des Stražaberges, Pot na Stražo 37, ruhige waldige Lage in prachtigem, ausge- dehntem Parke. Pension Sevenard, hinter der Volksschule, Črtomirova ulica 105, 10 Zimmer. Pension Villa Thaler, Prešernova cesta 68, 10 Zimmer. Pension Vovk, zweistockig, Grad, Prešernova cesta 50, 26 Zimmer, Lufthiitten, warme Bader, Sonnenbader, ruhige, schattige Lage, Telephon Nr. 26. 123 Bufiets. Buffet Hočevar. Buflet Ravnik (Konditorei) im Kurpark. Cafes. Cafe Kasino, Tanzmusik, Bar. Cafe Toplice, in- und auslandische Zeitschriften, Tanz musik, Bar, Cafe Zdraviliški dom (Kurhaus), Nachmittagskonzerte. Privatwohnungen und Villen. Genaues Verzeichnis, alljahrlich revidiert, im Prospekte von Bled (bei der Kurkommission im Kurhause gratis erhaltlich). Amtsstunden von 8—12 und von 2—6. Sonntag und Freitag von 8—12. Die Kurkommission fiihrt auch eine genaue Fremdene videnz auf Grund der vorgeschriebenen Meldezettel und erteilt Wohnungsauskiinfte iiber noch freistehende Privatwohnungen, Hotel-, Privatzimmer und Villen. Reisebureaus. »Putnik« im Pavillion neben dem Parkhotel, offizielles Reisebureau des Fremdenverkehrsverbandes in Slovenien, be- sorgt alle Geschafte des modernen Reiseverkehrs, Kartenvor- verkauf, Schlafwagenplatze, Vermittlung von Pafivisen, Auto- busausfliige (»Albus«). Kostenlose Auskiinfte iiber Wohnungen, Sommerfrischen und Kurorte, Ausfluge, Touren und Reisen. ZeitungsverschleiB, Reiseliteratur, Prospekte, Fiihrer u. a., Te- lephon Nr. 13. 124 2. PRAKTISCHE NOTIZEN. Arzte. Dr. Ivan Benedik, Distriktsarzt, Vidovdanska cesta 54, ne¬ ben dem Hotel Belvedere. Dr. De Gleria, Prešernova cesta 13. Dr. Janežič, Zahnarzt, Villa Janežič, Prešernova cesta 185. Apotheke. Mr. Ph. Zamida, Zagorice, Ljubljanska cesta 15 a, neben dem Postamte. Autogaragen. Hotel Toplice 7, Ivan Rus, Kaufmann, Zagorice, 6, Pension Vovk 3, Hotel Beograd 2, Hotel Jekler 2, Hotel Petran 2, Villa Kette, Mlino, 1, Woliling, Kaufmann, Želeče, 1 Garage. Benzinstationen. Ivan Pretnar, Zagorice, Ljubljanska cesta 70, neben dem Hotel Beograd. Ivan Rus, Zagorice, Ljubljanska cesta 52, gegeniiber dem Postamte. A. Starki, Mlino, Bohinjska cesta 50. Bader. A. Dampi- und Wannenbader. Pension Vovk. Hotel Toplice. Pension Mon plaisir (Privatbader). Therme im Hotel Toplice (naheres Seite 36—38). B. See- und Sonnenbader. Grajska kopel (Schlossbad) unter dem Schlossberge neben der Pension Rikli, Sandstrand mit 400 Kabinen, Schwimmschule, Strandkonzerte, Boote, Telephon Nr. 20. Hotel Toplice, 160 Kabinen. Hotel Petran, 70 Kabinen. Seebad »Triglav« nachst dem Hotel Zaka am Sudwestufer unter dem Bahnhofe, 63 Kabinen, Buffet. In allen diesen Badern "besondere Abteilungen fur Kinder und Nichtschwimmer. 125 Banken. Zadružna gospodarska banka, neben dem Hotel Toplice, Vidovdanska cesta 28. »Hipo«, neben dem Parkhotel. Buchhandlungen und ZeitungsverschleiBe. Buchhandlung Drina, Prešernova cesta 132. Pavillon Jos. Hočevar im Kurpark. Otto Wolfling, Vidovdanska cesta 28 (auch Leihbibliothek). Pavillon B, Lergetporer am Kurpark (ZeitungsverschleiB). V. Repe, Mlino, Bohinjska cesta 5 (ZeitungsverschleiB). Tabaktraiik neben dem Postamte (ZeitungsverschleiB). Feinkosthandlungen. Buffet Hočevar, Prešernova cesta 180. Michael Pangerc, Kolodvorska cesta 64. Jerica Repe, Bohinjska cesta 5. Ivan Rus, Ljubljanska cesta 52. Tomo Svetina, Cankarjeva cesta 152 (Villa Radoslava). Matthaus Ulčar, Martinova cesta 16. Otto Wolfling, Vidovdanska cesta 28. Fischhandlung. Fischanstalt der Villa Ribič am Westufer, Pod Gradom (Aschen, Forellen, Huchen, Hechte, Karpfen, Waller usw.). Fiakerwesen. Fiaker (Zweispanner und Einspanner) von und zu allen Ziigen der Bahnhofe Bled und Lescč. Standplatze: Cafe Toplice, auf der Alexanderpromenade gegentiber Villa Tonnies, Hotel Petran. In der Hochsaison bei dringenden Fahrten Voraus- bestellung geraten. Gesellschaftswagen und Breaks auf Bestel- lung. Fiir Fahrten empfiehlt es sich, im voraus zu akkordieren. In der Hochsaison taglich Autobusse zu und von jedem Zuge ab Cafe Toplice und Postamt. Standige Autobuslinien fiir Aus- fliige in die weitere Umgebung. Fahrplane in den Hotels, Reise- bureaus und in der Kurkanzlei (Kurhaus). Fiaker- und Autotarife ersichtlich aus den Preis- und Wohnungslisten der Kurkommission, auBerdem in jedem Hotel, Der Fiaker muss den Preistarif auf Verlangen vorzeigen, Be- schwerden wegen Uberhaltungen u. a. an die Kurkommission, das Gemeindeamt Bled oder an die Bezirkshauptmannschaft in Radovljica. 126 Fleischhauer. Fr, Ambrožič, Grajska cesta, Valentin Male, Grajska cesta 9. Ivan Zrimec, Cerkvena ulica 56. Forst- und Domanenverwaltung (Šumska uprava), Ljubljan ska cesta (Boben), Telephon Nr, 17. Friseure, Kiosk Mekine, gegeniiber dem Kurpark. Damenfrisiersalon im Parkhotel. Herrenirisiersalon im Hause Wolfling, Vidovdanska cesta 28. Salon Kunčič im Hotel Troha, Grajska cesta und neben dem Hotel Triglav. Friseursalon neben dem Hotel Petran. Gendarmeriepostenkommando, Prešernova cesta, gegeniiber dem Gemeindeamte, Konzerte und Varietes. Taglich nachmittags und abends im Kurparke Konzert; in der Saison Kiinstlerkonzerte, Variete- und Bar-Gesellschaften im Cafe-Restaurant Kasino und im Cafe Toplice. Konditoreien. Konditorei Kasino im Cafe Kasino. Kiosk Ravnik, Kurpark. Konditorei Ravnik, Grajska c. 94, unterhalb der Pfarrkirche. Post-, Telephon- und Telegraphenamt. In Zagorice an der Ljubljanska cesta 15 a. Auszahlungen und Aufgaben postamtlicher und telegraphischer Geldanweisungen. Einlage- und Zahlstelle der Postsparkasse. 127 Reparaturen. Franz Sartori, Schlosserei, gegeniiber dem Hotel Jekler, Prešernova cesta 76. Ivan Šmajdek, mechanische Werkstatte und Autoreparatur. Šport, Vermietbare Tennisplatze hinter dem Kurhause und neben dem Hotel Toplice, Hotel Petran und Hotel Zaka. Ruder- und Schvvimmsport in den Badeanstalten. Jagd und Fischerei durch Vermittlung der Hotelverwal- tungen Parkhotel und Hotel Petran. Touristenbedarfsartikel. A. Woliling, gegeniiber dem Hotel Toplice, Vidovdanska cesta 28. Ivan Rus, gegeniiber dem Postamte, Ljubljanska cesta 52. Bergschuhe: Ivan Berlot, Cankarjeva cesta 48. Ivan Jamar, Martinova cesta 23. Anton Stopar, Grad, Cerkvena ulica 19. Uhrmacher. Aleksander Ambrožič, Cankarjeva cesta 47. Gabriel Ambrožič, Bohinjska cesta 79. L. Potočnik Nachf., Vidovdanska cesta 28. 128 GRAND HOTEL TOPLICE (VORMALS LUISENBAD) UND ..DELVEDERE BLED ♦♦ ♦ Hotel I. Ranges, gelegen am Seeufer □ Erst- klassige Zimmer □ Kalt- u. Warmwasserleitung Lift □ 18 Appartements mit Bad u. priv. W. C. 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