Dienstag den 3tt. Mai 1837. Kroatien. Ngram. Mit innigster Freude erfüllt die Bewohner unserer Stadt die Nachricht von der unterm 8. d. M. erfolgten allerhöchsten Ernennung des hoch-würdigsten Grosipropst und Prior Auranae, erwählten Bischof von Pristin, inful. Abt der heil. Margarctha von Bela, ?lrchidlacon zu Gora und Zagaria, Doctor der Gottesgclchrtheit, königl. ungar. wirll. Hofrath und Referendar bei der königl. ungar. Hofkanzlei, Gsorg v. Haulik, zum Bischof der Agramer Diöccse. Die allbekannten ausgezeichneten Eigenschaften des Geistes und Herzens, der erhabene Sinn für Gottesfurcht, Mildthätigkeit, Wissenschaften und Künste, dieses von unserm allcrgnädigstcn Landcsvatcr erwählten Kirchen-Oberhauptes gewinnen Hochdcmscl--bcn schon im Voraus unsere Herzen. So werden nun die verwaisten Hallen unserer Bischofs-Residenz bald wieder durch die Gegenwart eines weisen, väterlichen Hborhirren sich neu beleben, und die gemeinnützigen Schöpfungen des hochseligen Vorgängers, einen hoch-gesinnten Pfleger, Erhalter und Beförderer finden. Der sehnlichst erwartete Tag des feierlichen Einzugs w'.sercs hochwmdigsten Herrn Diöcesan-Bischofs wird für. Agram ein Tag der allgemeinen Freude werden, an welchem Tage sich «gewisi in jeder Brust der hcisi-gefühlte Wunsch aussprcchcn wird, daß die allmächtige Hand der göttlichen Vorsehung uns Hochselben bis zur spätesten Lebensdauer im besten Gesundheitsflor, erhalten wolle. So wie «ns aus Bucharest aus verläßlicher Quelle berichtet wird, war der Sultan auf dem in unserm vorigen Zeitungsblatte bemerkten Dampfboote am 21,, v. M. zu Silistria cinactroffen. Der Em- pfang soll rücksichtlich der Anwesenheit der dortigen und benachbarten Hohen und Großen, überaus feierlich und prunkvoll gewesen seyn. (Agr. Z.) V r e u ß e n. Die Staats-Zeitung schreibt aus Potsdam un< term 16. Mai: »Heute gcgen 12 Uhr Mittags trafen Ihre Hoheit die Prinzessinn Helene von Mecklenburg' Schwerin, Braut Sr. königl. Hoheit des Herzogs von Orleans, und Ihre königl. Hoheit die verwitwete Erb-groschcrzoginn von Mecklenburg-Schwerin, auf Ihrer Durchreise nach Frankreich, hier ein, traten im königlichen Schlosse ab, wo sie von Sr. Majestät dem Könige und den königlichen Prinzen und Prinzessinnen empfangen wurden, und setzten, nach eingenommenem Frühstücke, gegen 4 Uhr Nachmittags Ihre Reise fort. (W> Z.) 53 e l g i e n. Am 10. Mai Mittags hatte die feierliche Taufe des jungen Prinzen in der Schlos,capcll? zu Lae-ken durch den Erzbischof von Mccheln Statt. Dcr König und der Prinz von Ioinville waren anwesend, und der Herzog von Orleans und Mad. Adelaide vertraten die Pathenstcllen. Der Herzog von Orleans ist bereits wieber nach Paris zurückgereist. D>c Königinn hat bei Gelegenheit der Tauffcicrlichkcit den Armen in Brüssel 3000, und denen in Lacken 1000 Fr. übergeben lassen. Der Herzog von Orleans und die Prinzessinn Adelaide gaben jedes 500 Fr. zu demselben Zweck. (Ost. B.) Frankreich. Pariser Blätter geben folgende Details über die Art, wie die Braut des Herzogs von Orleans auf dem Schlosse von Fontainebleau empfangen werden soll. Dcr König und die Königinn werden Paris am 27. 170 Mai verlassen. Am folgenden Tage werden die Gemächer mit den neuesten Veränderungen und Verschönerungen inspicirt werden. Am 29. wird die Prin-, zefsinn Helene gegen Abend erwartet, und am 30. wird die Vermählung gefeiert. Der 31. Mai und der 1- Juni werden unter Empfangsfeierlichkeiten, Festen, wällen, Concerrcn und Auszügen in die Purks und zu den Wasserwerken vergehen. Vorstellungen durch die königliche Oper, durch die komische Oper und das Personal des Theatre Fran^ais werden in den ersten drei Tagen des Juni folgen. Der Herzog und die Herzoginn von Orleans bleiben längstens vier Tage in Fontaincbleau, und reisen dann nach Paris ab. Der König und die Königinn halten sich noch vier Tage länger in Fontainebleau auf. Nach der Rückkehr Ihrer Majestäten in die Hauptstadt wird ein grosier Ball in den Tuilerien Statt finden, worauf die königliche Familie mit dem Prinzen und der Prinzessinn einen kurzen Ausflug nach Neuilly, und von da nach Versailles machen, wo die bereits verkündigten prachtvol» len Feste folgen werden. (Ost. B.) Paris, 14. Mai. Die Amnestie ist der Gegen-stand der widersprechendsten Vorwürfe. Hier klagt man sie an, unvollständig zu seyn, dort wird die Be-schwerdc laut, sie grnfe.zu weit. Die Einen tadeln sie, weil die Negierung, von welcher sie ausgegangen ist, sich mehr als je entschlossen zeigt, die Gesetze auf° recht zu halten, die das Heil der Iuliusrcvolution gemacht haben; — die Andern erheben, um die Amnestie anzugreifen, eine bittere und unschickliche Spra. che, weil ste in ihr ein Aufgeben der seit sieben Jahren befolgten Politik sehen. " Die Pariser Journale bringen Nachrichten aus Algier aus dem Moniteur-Algerien vom 6. Mai. Sie lauten in diesem Journal folgendermaßen: „Der Generalgouverneur, benachrichtigt, daß Abd-El-'Kader, der zuerst von Miliana nach Cheliff mit der offenbaren Absicht herabgekommen war, wieder in die Provinz Oran zu rücken, wieder umgekehrt, am 22. April in Medeah eingerückt sey, die Stämme aufgefordert habe zu den Waffen zu greifen, und unsere Verbündeten bedrohe, befahl unsern Truppen, sich um Bussarick zu concentriren, um den Emir, falls, er in die Ebene h-rabkommen sollte, zu empfangen. Er bcaab sich am 27. personlich dahin, und ließ sogleich cin stavkeö Detaschement an die Uftr des Haratsch und des Hcnuises vorrücken, m der Absicht, die Stämme des Ost.n zu beruhigen, ihre Reiter zu sammeln, und das Tebouchä von Ued el Akra und die andern Schluchten deo Atlas zu beobachten. Nachdem Abd-El-Ka-d> diese Bewegungen erfahren, mrft'.'ltte.'r sich, und räumte, ohne nach MillaNH zurückzukehren, die Provinz Tittery. Der Gouverneur benutzte die Zusammenziehung der Truppen zu einer vollkommenen Re? cognoscirung von Belida und dessen Umgebungen, zwei Colonnen erhielten den Befehl, rechts und links die Berge zu ersteigen, an deren Fust diese Stadt lccgt, und über Ued el Kcbir an dem Canal, welcher die Gewässer des Stroms in die St^dt und die Gärten von Belida führt, wieder zusammen zn stoßen. Die jähen Abhänge dieser Berge, die tiefen sie durchschneidenden Schluchten boten große Schwierigkeiten dar, welche aber von dem Eifer und der Ausdauer unserer Soldaten bald überwunden wurden. Die Kabylen von Beni Salah und die be-nachbarten Stämme versuchten vergeblich, der Colon-ne zur Rechten Widerstand zu leisten, sie konnten deren Marsch nicht aufhalten. Die Zuaven zwangen sie mit ihrer gewohnten Tapferkeit bald zum Weichen. Man durchzog die Umgegend von Belida in allen Richtungen, recognoscirte die zur Vertheidigung günstigen Stellungen gehörig, und die Truppen bivoua-kirtcn dann bei Ueled cl Kedir, und in den Umgebungen von Belida. Am folgenden Morgen und in den folgenden Tagen durchzog der Gouverneur die Ufer der Chiffa und des Massafran. Er besuchte Coleah und die ganze Linie unserer Posten, von Buffarick bis an das Meer. Der vorgerückte Posten von Beni M«-rcd, zwischen Buffarick und Belida, ward verstärkt, und eine Abtheilung von 100 Reitern zur Beobachtung derHadschuten, zur Beschränkung ihrer Ausflüge und um ihnen in den Nucken zu fallen, falls sie durch unsere Linie brechen würden, daselbst aufgestellt. Zugleich erhielt der Marshal de Camp, Commandant 'der Lager im Westen, Befehl, ftin Hauptquartier .von Duera nach Vussarick zu verlegen, wo die Besatzung verstärkt wurde. Man darf hoffen, daß diese Maß» regeln die Ruhe der Ebene sichern werden. — Am 2. Mai kehrte der Gcneralgouverneur wieder nach Algier zurück. — Gestern ist im Hauptquartier cin Abgesandter Abd-El-Kaders mit einem Schreiben an den Gcneralgouuerncur angekommen.« (Allg. Z.) Das Tribunal von St. Claude (Jura) fällte kürzlich über ein alles menschliche Gefühl empörendes Verbrechen ciu wohl etwas zu mildes Urtheil. Johanna Maria Colle, gebürtig von Sirop in Belgien, verehelichte Vauthier, eine rabenherzige Mutter, die, geschieden von ihrem ersten Manne, mit dem Zahnarzte Samuel-Simeon Delaveau lebte, hatte zwei Kinder, die nach Aeußerung der Mutter dieser Letztere erzeugt hatte. Das ältere dieser Kin^ der, ein Knabe von vicrthalb Jahren, war für sem 471 Alttr außerordentlich grosi gewachsen, von sehr fester 1 Körpersbcschaffenheit und einer frühreifen Beweglich.- l kcit, die ihn von allen andern Kindern seines Alters I unterschied. Diese natürlichen Anlagen erzeugten in l den elenden Ältern den Vorsatz zu einer der grau- < samsten Speculation?«. Sie »wollten den Knaben < auf öffentlichen Märkten als einen jungen Wilden zeigen, den sie aus Amerika mitgebracht hätten. Da-' , Mir das Aussehen des Knaben ihrer Absicht cntsprä- < chc, tätowirtcn sie ihn, strichen ihn zu diesem Zwe^ ' ckc an verschiedenen Stellen deS Körpers mit Salpetersäure an, und damit die Flecken unvcrtilgbarcr würden, stachen sie die offenen Wunden mit Nadeln, die ebenfalls in Schcidewasser getaucht waren. Mehr als emmal unterbrach das Geschrei des unglücklichen .Nindcs diese gräßlichen Qualen, hielt aber die Hände seiner Henkcr nicht auf. Um die Sinne ihres Kindes in Mitte dieser höllischen Operationen zu betäuben, berauschten sie es mit Branntwein beinahe bis zur Fühllosigkeit. Um endlich das Aussehen desselben ihrcm Zwecke vollkommen anzupassen, wollten sie das Kind gewöhnen, selbst in der rauhesten Jahreszeit ganz nackt zu bleiben, und rohes Fleisch zu essen. Weigerte es sich, diese widernatürliche Nahrung zu sich zu nehmen, so ließ man es mehrere T.age hungern. End!ich gab ihm Delavcau eine kleine Keule von Pappe in die Hand, richtete cs zu verschiedenen Stellungen ab, und zwang cs zu singen. Die gräßliche Marter zog sich in die Länge, und das Opfer würde haben zu Grunde gchm müssen, wenn nicht die Nachbarn eines Tages Alles entdeckt hätten. Delaveau ergriff die Flucht, und die un--- natürliche Mutter folgte ihm, nachdem sic fin vorläufiges Verhör bestanden, und die ganze Schuld auf ihn geschoben hatte. Berdo wurden in Abwesen? hcit zu zweijährigem Gefängnisse verurtheilt. (V. v. T.> Spanien. Madrid, 6. Mai. Morgen wird der Com-Missär der englischen'Hülfslcglon, Hr. Llanos, mit zwc: Millionen Realen nach San Sebastian abgehen; noch zwei Millionen werden ihm nachgeschickt werden, nm die Legion am 40. Juni zu bezahlen. — Der General Espartero hat an die Königinn - Negcntintt sine Vorstellung gerichtet, m welcher cr sich, beklagt, dasi die spanischen Soldaten, welche Bilbao entsetzten, nicht die geringste Belohnung erhielten, während alle englischen Offiziere'nach der Niederlage von Ernani mit Orden geschmückt wurden. — Der General Oraa meldet aus Castellon de la Plana, dasi die Carlisten mit Hülfe des in Cantavicja erbeuteten schwcivg Ge- schützes die Ortschaften San Mateo und Vönlcarlo bedrängten, daß er aber, wenn sich jene beiden Plähe bis zum folgenden Mittage hielten, sie entsetzen winde. Der General Nogueras fty krank, ohne Geld und ohne Truppen, und könne deßhalb den Befehl, Can-tavicja wieder einzunehmen, nicht ausführen. Auch in Spanien hat die lange anhaltende Kälte nachtheilig gewirkt. So schreibt man aus Carthagcna vom 11. April, daß in der Provinz Murcia, da die Maulbecrblätter durch den Frost zerstört wurden, fast alle Seidcmvürmer umgekommen seyen. (Ost. B.) Nach Briefen aus Pcrpignan vom 7. Mai war ein großer Theil Cataloniens im Aufstand, mehrere Städte hatten die republikanische Fahnc aufgepflanzt , während die Gebirge sich für Don Carlos erklärten. In Barcelona waren mehrere Mordthaten, vorgefallen; eine Druckerei wurde geplündert. Einem Schreiben aus Saragossa vom 8. Mai zufolge sollen sich die Carliften der befestigten Stadt San Mateo (im Norden von Valencia, zwischen Cantavieja und Castellon de la Plana) bemächtigt haben. — Anderer Seits wird behauptet, ein mit Lcbensmitteln, Geld und Munition für die Carlisten beladenes Fahrzeug sey auf der Höhe von Lequeitl«, weggenommen worden. In einem Schreiben aus San Sebastian vom 10. Mai liest man: »Die Operationsarmee, deren Hauptquartier hier ist, und die am 16. März nur 11,000 Mann zählte, ist 32,700 Mann stark. Darunter ist die englische Legion mit 4000 Mann begriffen. Ihre Befehlshaber sind Evans, Chilyester und Fitzgerald. Die Spanier fechten unter den Befehlen der Generale Espartero, Iauregui, Seoane, Rendon, Gurrea, Nibcro und Santa Cruz. Nicmand zweifelt, dasi das englische Cabmett das von der spanischen Regierung gestellte Gesuch, die Erlaubnis: zu fremdem Kriegsdienst noch ciuf zwei Jahre dauern zu lassen, bewillige. — Die Carlistischen Ausreißer versichern, dasi in ihrcm Lager großer Mangel an Lcbensmitteln herrsche, so daß, wenn nichr in einigen Tagen cin Ausweg sich zeige, die Armee auseinandergelegt werden müsse« Bayonne, 10. Mai. General Espartero ist gestern Nachmittag 4 Uhr in San Sebastian einge-troffen. Er ist noch etwas leidend, aber doch nicht so sehr, daß er nicht zu Pferde steigen könnte. Man erwartet nur noch zwei Bataillone, die bald eintreffen werden. Unter den kürzlich in Tan Sebastian ange-' kommenen Truppen befindet sich auch die 9000 Mann starke Division der k'önigl. Garde dieses Corps, und die Artillerie, die aus mehr als 40 Kanonen z^n 172 Kalibers besteht, dürfte hinreichen, um einen entscheidenden Erfolg zu erringen. In der von dem General-siab bekannt gemachten Vertheilung der Commandos vermißt man den General Evans. Es läßt sich kaum glauben, daß dieser General nicht vor seiner auf den 20. Juni bestimmten Rückkehr nach England suchen sollte, die, letzte Scharte auszuwetzen. (Allg. Z.) Bayonne, 11. Mai. Das französische Schiff Hoffnung, Capitän Fouch«, das von Bordeaux am 21. April nach Bilbao expedirt wurde, ward einige Tage durch schlechtes Wetter an der Mündung der Garonne aufgehalten. Es hatte eine Ladung von Le-benSmitteln, Munition, Kleidungsstücken für Don Carlos, und eine Summe von 1,200,000 Fr., an Bord. Nach aufgeheitertem Wetrcr segelte es nach dem Hafen von Lequeitio ab, wo es von spanischen Trincaduren genommen wurde. Die Sache ist gewiß. San Sebastian, 12. Mai. Zu Passages «st so eben ein brittisches Schiff, mit Wurfmunition aller Art, und mit einer bedeutenden Quantität Schieß-pülvcr beladen, angekommen. Der Effectivstand der Truppen ist: 45 ^ Bataillons, I00 Pferde und 120 Lanciers, wozu noch die brittische und spanische Artillerie kommt. Alle Kranken und Verwundeten werden nach Bilbao geschafft. General Evans har am 10. den Offizieren ein großes Gastmahl gegeben, bei dem sehr bsdeutungsvollc Toasts ausgebracht wurden. Der erste ward von dem General Espartero dem König der Franzosen und dem Quadrupelverrrag gebracht. Gestern gab nun General Esvartero ein nichr minder glänzendes Diner, bei dem wieder der dem König der Franzosen gebrachte Toast der erste war. Eine engllsche Brigg hat so eben Lagerzelte gelandet. Paris, 17. Mai. Heute ist auf außerordentlichem Wege aus Bayonne vom gestrigen Tage ein Bericht eingelaufen, der die Zweifel über die Richtung aufhellt, welche der Infant Don Sebastian eingeschlagen, und zugleich die Ihnen gestern gemeldete Besetzung Hernani's durch die Truppen der Königinn bestätigt. Der erwähnte neueste Bericht lautet: »Der Infant Don Sebastian befand sich am 14. Morgens mit 4 Escadronen vor Huarte Araquil. Am 15. war Espartero Herr von Astigarraga, Hcrnani, Urnieta und Andoain. Wohin» sich Don Carlos gewendet, wird nicht gesagt.) — Man wußte, daß das Christinische Corps von Vitoria den Übergang vonArlaban (woran sie frühe? gescheitert waren) forcirt hatte. — Heute rückt. General Evans gegen Irun, wohin sich die Car-listischö Besatzung von Oyarzun zurückgezogen hat. Die Christinos erschienen auf den Hö'hen zwischen Oyarzun und Irun. Die Carlistischen Redouten feuern auf sie. Unsere (die französischen) Truppen sind längs de? ganzen Gränzlinie aufgestellt, um unser Gebieth zu schützen und die Flüchtlinge aufzunehmen.« Die Sentinelle berichtet: Eine Depesche, welche der spanische Consul zu Perpignan auS Puy-ccrda erhielt, meldet, daß die Carlisten, welche Sol-sona belagerten, durch die Colonnen des Baron Meer und des Generals Aysrve angegriffen und geschlagen worden seyen. Die Carlistcn sollen 1500 bis 2000 Mann verloren haben. — Einer Meldung deS Gouverneurs von Morella zu folge, hat General Oraa einen Sieg über Cabrera und die andern Carlistischcn Chefs in der Cenia davon getragen. Ein ganzes Car-listischcs Baraillon wurde gefangen genommen, 100 Pferde mit Sattel und Zeug sielen den Siegern in die Hände, und etwa 700 Carllstcn blieben todt auf dem Platze. Ein Theil des im Süden von Navarra canton-nirenden Armee-Corps des Irridarren ist besonders beauftragt, alle Versuche zu einem Übergange zu beaufsichtigen, und zu diesem Zwecke ist es auch auf beiden Flußuftrn vertheilt. Irribarren selbst kann mit allen seinen Streitkräften von Puente de la Reina herabstcigen und den Feind auf der That, d. h. in demselben Augenblicke, als dieser mit dem Übergange über den Fluß beschäftigt ist, ertappen. Auch sind zwischen dem Ebro und dem Duero einige Reserve-Truppen cchelonirt, und insbesondere eine wohl montirte und trefflich oiganisirte Reiter-Colonne, unter dem Befehle des Obcrstcn Don Diego deLeon, welcher bekanntlich den Gomez bei Villarobled o schlug, aufgestellt. (W. Z.) Portugal. Das Dampfboot Iberia ist von Lissabon angekommen, das es am 6. Mai verließ; an Bord desselben befand sich dcr Admiral Sartorius. Die^a.-litischen Nachrichten sind nicht erheblich. Die 13,000 Mann starke Nationalgarde der Hauptstadt crhäld nach wie vor die E.rvcutivgcwalt in Furcht, und ans diesen und andern Umständen schließt man, daß eine neue revolutionäre Bewegung nicht allzu fern seyn dürfte. Die Cortes fuhren fort, die ncue Charte, namentlich die constitutionelle Frage wegen einer zweiten Kammer zu berathen. Das Ministerium ist der Errichtung eincr solchcn günstig. (Allg. Z.) Nevacteur: Lr. Vsv. Keinrich. Verleger: Hgnaj AI. Vvler v. Nleinmovr.