^41. Mittwoch, 19. Februar 1896. Jahrgang 115. Laibacher »«u^3!"tizMr»etb°, H ^"" Vicepräsidenten der Handels» und Ge-^stii!.""""er in Troppau für das Jahr 1896 die Mng ertheilt. bukct^ Handelsminister hat den Cassier der Post-halmX^sse Josef Simonis in Trieft zum ^Ger daselbst ernannt. hnty". Handelsminister ^t den Postcontrolor Alois ^annt' ^' ^^^ ^"^" Oberpostcontrolor in Pola Nichtamtlicher Theil. H Die Wllhlresorm-Borlage. l>tt i„ ?"Uiche Wiener Blätter beschäftigen sich mit t'"8eb "? Samstag-Sitzung des Abgeordnetenhauses 'llbft .,^"n Wahlreform-Vorlage. Sowohl die Vorlage ?ldent ^ ^^^' mlt welcher der Herr Minister- ^s N."no Leiter des Ministeriums des Innern s^ika?' ben Entwurf einbegleitete, werden im ""NeH" ^3 theile der Wiener Presse mit zu- .. Ty Genugthuung begrüßt. ° ^et I^"bt das «Fremdenblatt.: «Der Entwurf Mnlivspn '"gsältige Streben, an das Bestehende MttH" f""d den Faden der historischen Entwicklung ?^lnm," r"h°lten, der auch bei allen wichtigen ?> ab^" -^^^ar wirb. Er will Oesterreich refor« y, ' dass "'cht. metamorphosieien. Er beweist über» ü^lisch« "' mit sorgsamer Beobachtung der parla« ^>°ncll^^Verhältnisse und der pol'tischen und ^ von ,, ^"°U Oesterreichs ausgearbeitet, vor ^bllus ln? Wunsche erfüllt ist, lebenskräftig vor V'h in b?.?"' um den parlamentarischen Kampf l>, "r. v °Wen ... Die vor allem auf das Durch. ^, en V)s, !? Realisierbare gerichtete Denkweise des ^ ^lrit "^"s tritt überall mit unverhohlener <>!>tt ^meine b^^^urfe hervor... Dieser will ^°>"ur im A^,^«^^ ^r Verwirklichung bringen, V" Inters '^"lse "nd unter Schonung der bis- ^!t^"tisch '^'Vertretung. Damit hat er sich auf ^.. Duelle c/^bare Grundlage gestellt, und aus l >^"nlte <".« ^ dessen Lebenstraft. Von diesem ^" ^"^"'" auch den Wählern der anderen Kategorie in dieser Curie das Wahlrecht zu ertheilen, als ein besonders glücklicher bezeichnet werden, weil erst dadurch diese Gruppe zu einer wirk-lichen Gruppe des allgemeinen Wahlrechtes wird und dieses demnach seine wahre Kraft und feine politische Eigenart, wenngleich auf einem beschränkten Gebiete, zu erweisen in der Lage sein wird.» Das Vlatt constatiett ferner, dass die Rede des Herrn Ministerpräsidenten die Aufmerksamkeit des Hauses in hohem Grade fesselte. Ebenso conftatiert die «Presse», «dass die Erklärungen, welche Ministerpräsident Graf Badem an die Einbringung des Wahlreform-Entwurfes knüpfte, vom ganzen Hause mit gespannter Aufmerksamkeit angehört und mit lebhaftem Äeifalle aufgenommen wurden.» Das Vlatt meint, es sei mehr als ein politischer, es sei ein historischer Fortschritt, «dass die neue Wählerclasse nicht einen Zubau zu dem Gebäude unserer bisherigen Wahlordnung darstellt, sondern ein Dach, das alle umfasst, die Wähler, die bereits das Wahlrecht besitzen, die Wähler, die nun das Recht erhalten, an die Urne zu treten.» Die «Neue Freie Presse» schreibt: «Mit dem WahlreforM'Entwurfe, den Graf Vadeni auf den Tifch des Abgeordnetenhauses niedergelegt hat, wird der erste, bedeutsame und, was das Wichtigste ist, auch praktisch durchführbare Schritt unternommen, um von dem Principe der InteresfeN'Vertretung und des Census auf den Boden des allgemeinen Wahlrechtes sür die Volks» Vertretung hinüberzutreten,» und betont, «dass diefer Schritt vorsichtig und mit sorgsamer Schonung des Bestehenden gethan werde.» Politische Ueberficht. Laib ach, 18. Februar. Gestern vor den allgemeinen Audienzen legte der neuernannte Statthalter von Böhmen Graf Karl Couden hove den Eid in die Hände Sr. Majestät des Kaisers ab. Bei dem feierlichen Act intervenierten Ministerpräsident Graf Badeni und Oberstkämmerer Graf Trauttmannsdorff. Nach der Eidesablegung wurde der neuernannte Statchalter von Sr. Majestät in läi^ gerer Audienz empfangen. Vorgestern nachmittags fand in der Hofburg unter dem Vorsitz Sr. Majestät des Kaisers ein Mi nisterrath statt, an welchem alle österreichischen Minister theilnahmen. Der Ministerrath dauerte von 2 bis halb 4 Uhr nachmittags. Bei dem scheidenden Statthalter GrafenThun erschienen aus allen Kreisen der Bevölkerung beider Nationalitäten Deputationen sowie einzelne Persönlichkeiten, viele hundert an der Zahl, um ihre Abschiedsaufwartung zu machen. Aus anderen Städten Böhmens sowie aus den Landgemeinden langen fortgesetzt Dankeskundgebungen ein. Das ungarischeAbgeordnetenhaus setzte gestern die Budgetdebatte bei Titel «Universitäten» fort. Zu diesem sprachen die Abgeordneten Säghy, Vajay, Thold und Berger, worauf die Debatte geschlossen wurde. — M mister Dr. v. Wlassics erklärt u. a., dass im nächsten Jahre mit dem Umbau des Universttäts-Gebäudes werde begonnen werden. — Nachdem über Wunsch des Abgeordneten Polönyi die Beschlusifähiqkeit des Hauses constatiert worden war, wurde der Titel votiert und der Beschlussantrag des Abg. Närady (Errichtung einer zweiten privalrechtlichen Lehrkanzel) abgelehnt. Der Herzog von A oft a hat den König gebeten, ihm ein Commando in Afrika zu übertragen. Am 16. d. M. fand eine lange Berathung zwischen dem Kriegsminister, Crispi und dem Generalstabs-Cuef statt. Zehntausend Regenmäntel und achttausend wasserdichte Zelte werden nach Afrika abgeschickt. Der Afrika« Reisende Robecchi nahm eine Audienz beim König und überreichte ihm sein neues Buch über Harrar. Die Versammlung conservativer Abgeordneter in Hause Co< lombo's in Mailand verlief ohne Beschluss. Die Herren fanden, dass die Einberufung der Kammer jede weitere außerparlamentarische Action überflüssig mache, doch wäre immerhin die öffentliche Meinung über die Gefahren der von Crispi betriebenen Politik aufzuklären. Ueber diefranzösischeMinisterkrise meldet die «Agence Havas»: Ministerpräsident Bourgeois begab sich in das Elysse, um dem Präsidenten Faure den im heutigen Ministerrathe gefassten Beschluss des Cabinets mitzutheilen. Die Minister werden vor Dienstag keine neue Zusammenkunft haben und die Kammer wild vor Donnerstag nicht zusammentreten. Man weiß noch nicht, was das Cabinet thun wird, ob es einen Gesetzentwurf auf Revision der Verfassung vorlegen oder sich neuerlich in der Kammer interpellieren lassen wird. Der Ministerrath wird einen Beschluss erst in einer am Donnerstag stattfindenden Sitzung fassen. Die «Agence Fabra» meldet aus Havanna: «General Weyler hat den Befehl ertheilt, dafs die Gefangenen summarisch abgeurtheilt und nur Todesurtheile seiner Bestätigung vorgelegt werden sollen. Ein weiterer Befehl verfügt, dass die Verbreiter falfcher Nachrichten inbetreff des Krieges militärgerichtlich abzuurtheilen seien. Schließlich ordnete General Weyler an, dass die Landbewohner in einem Zeiträume von acht Tagen sich in den befestigten Städten festzusetzen haben. «Novoje Vremja» bemerkt hinsichtlich der Anerkennung des Prinzen Ferdinand von Coburg als Fürsten von Bulgarien: Wie auch die wirkliche Stellung des Cabinets Salisbury sein möge, die in nächster Zukunft bevorstehende definitive Lösung der bulgarischen Frage wird sie nicht aufhalten. Würde England die Anerkennung des Prinzen Ferdinand verweigern, was keineswegs anzunehmen ist, so würde ein solches Vorgehen den Bulgaren endgiltig die Augen öffnen und sie veranlassen, das von Russland aufs neue geschenkte Wohlwollen noch höher zu schätzen. Gegen Thatsachen sei nicht zu streiten und die Thatsachen werden nicht zögern zu beweisen, bis zu welchem Grade das Ereignis vom 2. d. M. nicht nur die Lage Bulgariens verändert hat, sondern auch, dass die Rolle Russlands im christlichen Osten Europa's nunmehr eine dominierende sei. _________ Feuilleton. 'k Erziehung zur Wahrheit. v l. Ua'k ^/ '""let wohl auf eurer Kinder Wort, ^enn ^'l.b'e i.'üge sich in ihre Seele schleichen; Und l>,,.° '" 'st' da zieht die Unschuld fort ^ "" guteu Geister müssen weichen. >Iis, ^ipf, E. vom Berg. ^ist>. s?»sfragen kann man niemals ge-^ v.^ em, I" man muss individualisieren — ^il^ d"tH ^bot. Eine Mutter muss ihr Kind ?>c> ^ ^ lennen, vom ersten Erwachen seines l> ^ kiM^uss sie dieses studieren und keine K ^'e li^M'n Gemüthes darf ihr verborgen 5' li^Vuch ,feele muss vor ihr aufgeschlagen ' "wl?'n b nach dem, was sie in diejem '" Nch ihr Verhalten, muss sich die Behandlung richten, die sie dem Kinde angedeihen lässt. Mit der Heilung von Charakterfchlern ist es ganz ebenso wie mit der Heilung körperlicher Gebrechen. Was dem einen zuträglich, möchte für den anderen Gijt sein — und umgekehrt. Wenn man mich früge, was ich für die schlimmste Untugend halte, so würde ich antworten: die Lüge. Denn aus ihr entspringen viele andere; und ein wahrheitsgetreuer Mensch ist nicht viel des Schlechten fähig. Aber wir müssen bei der Erziehung unserer Kinder mehr, als z. N. dak bürgerliche Gesetz in Bezug auf öffentliche Vergehen es thut, auf die Beweggründe sehen. Für sie sollte ein Kind mehr verantwortlich gehalten werden, als für die nnfachc Thatsache, weil die letzteren schon wieder vergessen werden mögen, die ersteren aber in einer oder der anderen sittlichen Veranlagung wurzeln, die ob gut, ob böse, mit dem Kinde aufwächst, und mit der Zeit ihre Früchte trägt. Es gibt verschiedene Sorten kleiner Lügner: die realistischen, die lügen, um für sich einen äußeren Vortheil herauszuschlagen; die hämischen, die aus Bosheit düpieren und anderen damit Schaden zuzufügen suchen; die heuchlerischen, die lügen, um '« besserem Lichte zu alänzen, als sie es verdienen, ste lugen sich Tugenden an, die sie nicht besitzen und versuchen sich von vorhandenen Fehlern reinzulügen. Unter diesen ersteren gibt es viele harmlose, und viele, welche erst durch übertriebenes Lob der Eltern auf diese schiefe Vahn gedrängt wurden. Sodann sind da die kleinen Phantasten, welche lügen, weil die Lüge schöner aussieht, wie die Wahrheit, sie schmücken, ohne alle tiefere Absicht, die einfachen Thatsachen so aus, wie sie ihnen am schönsten erscheinen. Und schließlich noch die Gewohnheitslügner, welche bloß Unwahrheiten sagen, weil es ihnen zur zweiten Natur geworden ist. weil diesem Hang nicht früh genug gesteuert wurde. Die armen Wesen, welche die Angst und Furcht zur Lüge treibt, will ich hier nicht nennen, sondern möchte auf diese Opfer elterlicher oder sonstwie erzieherischer Ungerechtig» leiten lieber ein andersmal zurückkommen. Laibacher Zeitung'Nr. 4l. _____ _____318 19. Februar 1696. Die Meldung eines ausländischen Blattes, wonach Prinz Ferdinand bei den hier anwesenden Vertretern Russlands und der Türkei die Frage angeregt hätte, ob diese Mächte die Zustimmung zur Procla-mierung Bulgariens zum Königreiche ertheilen würden, wird von competentester Seite als absolut erfunden bezeichnet. Aus Athen wird gemeldet: «Nsti» erwähnt das Gerücht, dass der Kbnig von Serbien im nächsten Frühjahre nach Athen komme und diese Reis? eine Annäherung zwischen Griechenland und Serbien zum Zwecke haben soll. Die «Times» melden aus Eapftadt, dass mehrere englische Husarenofficiere nach Rhodesia ab> gegangen sind, um, wie angenommen wird, von regie-rungswegen den Befehl über die Polizei der Chartered« Compagny zu übernehmen. Die «Times» melden aus Kobe vom 14. d. M.: In der Nacht vom 10. d. M. landeten 200 russische Marinesoldaten in Tschemulpo und marschierten nach Soeul. Der König von Korea verließ heimlich nachts den Palast und begab sich nach der russischen Gesandt, schaft, von wo aus er die koreanischen Minister des Verrathe« für schuldig erklärte. Zwei derselben wurden hingerichtet, die übrigen entflohen. Kaiwanlun wird auf dcr Gesandtschaft für gefangen gehalten. Es wurde ein antijapllnifches Ministerium ernannt. In Japan herrscht Erbitterung. Das Parlament wurde um zehn Tage verlängert. Es wurde ein Cablnetsrath abgehalten, an dem Vertreter der Militärbehörde thcilnahmen. Wie es heißt, gewährte der russische Gesandte dem Könige nur auf dessen Verlangen Schutz. Allgemein wird angenommen, dass der Nulass zu einem gemeinsamen Protectorate über Korea führen werde. Tagesneuigteiten. — (Oefterreichisch - ungarische« Fecht« turnier.) Man schreibt aus Wien: Die bereits eingelaufenen Anmeldungen zu dem unter dem Protectorate des Herrn Erzherzog« Rainer in Wien stattfindenden öflerreichisch'ungarischen Fechtturnier haben derart die Erwartungen übertroffen, dass sich das Eomiti genöthigt sah. die Iahl der ursprünglich mit vier festgesetzten Turniertage um einen fünften zu «weitern. Pas Turnier wird demnach vom 24. bis inclusive 28. März im Ronacher-Vaale stattfinden. Inzwischen hat da« Kriegs» Ministerium dle Theilnahme von Officieren am Turnier bewilligt und überdies selbst einen Preis gewidmet. Unter den Preisen ragt auch jener der Stadt Wien hervor. Von Persönlichkeiten aus der Gesellschaft haben unter anderen Baron Leitenberger und Herr Lobmeyer kostbare Preise gespendet. — (Bergbau - Enquete.) Am 17. d. M. wurde in Wien die Bergbau-Enquete unter dem Vorfitze des Ackerbauminifters Ledebur «öffnet, welcher die Experten begrüßte und hervorhob, die Enquete bezwecke eine friedliche Ausgleichung der bestehenden Differenzen zwischen Landwirlschast und Vergbau, deren Gelingen ein schätzenswertes Material für die beafichtigte Enqußte in großem Stile bilden werde. — (Für die spanischen Soldaten.) In Anwesenheit der Königin-Regentin, welche mit dem Erzherzog Eugen, dem Kriegsminister und den Vehörben der Provinz erschienen war, fand am 17. d M. die Eröffnung des neuen in Madrid errichteten Sanatorium« filc die aus Euba verwundeten Soldaten statt. Jeder der im Sanatorium Untergebrachten erhielt ein Geschenk von 250 Francs. — (Selbstmord.) Per Generalsecretärftellvertreter der Nordbahn, Friedrich Kunewalder, hat fich am 17. d. um halb 11 Uhr vormittag« im Centralbabe in Wien durch einen Reoolverschuss in die rechte Schläfe gelobtet. DaS Motiv der That ist unbekannt. — (Französische Stücke auf Reisen.) Aus Paris meldet man: Der bekannte Bühnendichter Albin Valabregue gründet mit einem Capital von 1,500.000 Francs eine «8ooiötö tIMtrals universell?», welche in allen Hauptstädten der WM französische Theaterstücke in entsprechender Uebersehung aufführen und den französischen Autoren die in den Pariser Theatern Üblichen zwölfplvcentigen Tantiemen, somit ein bedeutend erhöhtes Einkommen sichern wird. — (Die älteste Locomotive der Welt) b/.ht «Arabian Nr. 1» und ist jetzt 62 Jahre alt. «Arabian Nr. 1» ist die erste Maschine, die in den Vereinigten Staaten — im Monat Jänner 1834 — einen Z"g geführt hat. Vor zwölf Jahren wurde sie zum erstenmale ausgebessert und seit damals functioniert sie wieder aus der Elfenbahnlinie Baltimore-Ohio. Im Lause ihrer ganzen langen «Lausbahn, ist ««rabian Nr. 1» auch nicht ein einzigesmal entgleist. — .(Strike) Wie die Berliner Abendblätter melden, lst die Vefammtzahl der Strilenden der Con« secliolisbranche ungefähr auf 27.000 gestiegen. Die Arbeiterinnen der Vlousenbranche haben fich dem Strike angeschlossen. _____ Local- und Provinzial-Nachrichten. * Maskenball des «Sokol». Als gestern in dem prächtigen, großen Turnsaale de« cNarobnl Pom» schmetternde Fanfaren kündeten, dass da« Maslenfeft begonnen, waren bereits alle Räumlichkeiten mit zahlreichen Väflen, Sololisten und schönen Masken gefüllt, und in das fröhliche Lachen und Plaudern mischte sich der leise Klang der Schellen, das Klirren d-?r weingesüllten Gläser zu einem stimmungsvollen Gruß für den Prinzen Carneval, der in Glanz und Herrlichkeit seine Herrschast in würdiger Weise beenden sollte. «Wer einmal nur der Lockung hat sein Ohr yelieh'n, den ziebt aus« neue es alljährlich hin!' singt irgendwo ein unglücklicher Dichter weniger schön als zutreffend, und fürwahr, wen nicht der Becherllang, das scherzende Flüstern schöner Masken, die fröhlichen Weisen und feu« rlgen Tänze erfreuen und fortreißen, dcr verdient nimmer, den Tempel der Freude und des Frohsinns zu betreten l Nicht auf den ausgetretenen Pfaden des Carnevals bewegte fich die gestrig- Festlichkeit, nein! Dieselbe war auß-rft originell, ein glückliches Gemisch von Maskerade und Costümball, fie bot die Farbenpracht der ersteren und den würzigen Humor des Carnevals. Es waren keine Rückblicke in vergangene Zeiten, lein starkes Festhalten an veralteten Traditionen zu benurlen, man überließ es dem Geschmacke, dem Farben- und Schönheitssinn, jedes einzelnen, Geist, Witz und Humor ins Treffen zu führen: und man that wohl daran. Die Hauplbecoration de« Saales waren Guirlanden, welche fich, versehen mit Faschingsemblemen, an den Wänden hinzogen. Vier große Bogenlampen und zahlreiche elektrische Glühlämpchen strahlten ein herrlich?« Licht au«, in dem der Saal und die Gallerie in blendende Tageshelle getaucht schien und in dem die farbenprächtig«« Eoftüme bestrickend zur Geltung kamen. Wir bemerken hiebe», das» die elektrische Beleuchtung mit Ausnahme eines Momente» in den Morgenstunden, wo sie nach unftätem Flackern versagte, tadellos sunctionierle. Empfehlenswert wären Rofaglaslugeln bei den Bogenlampen, wie sie in neuerer Zeit allgemein eingeführt werden, da die Gesichtsfarbe bei ihrem Reflex weniger fahl erscheint. Vei der übergroßen Iahl eleganter, überraschend schöner Masken und Costümsiguren ist es uns leider uu° möglich, in Delailbeschreibungen einzugehen. Dank den allen Vertreterinnen des schönen Geschlechtes eigenen Er» findnngs- und Productionsgaben, war es ihnen auch gestern wieder gelungen, die Zuschauer in das Vaterland carnkvalistifcher Vergnügungen zu versetzen. Die reichen und geschmackvollen Costüme waren ohne Ausnahme so hervorragender Art, dass sie alle der eingehendsten Bewunderung würdig erschienen; wenn wir m>s daher aus den erwähnten Gründen darauf beschränken, nur einige Co-stüme hier anzuführen, so werden sich die anderen schönen Masken sicherlich mit einem Pauschallobe zufrieden stellen Weniger zahlreich wie in früheren Jahren war dies» mal die Votanil und Zoologie vertreten; wir sahen nur einige reizende Rosen, eine appetitliche Weintraube, ein Maiglöckchen, die von einem zarten Falter umschwirrt wurden. Mehrere stramme Iägerinnen verfolgten eine prächtige Fledermaus, die von tapferen Dominos und einem Ritter in altdeutscher Tracht in Schutz genommen wurde. Ein zartes, elegantes Blumenmädchen in Rosa» seide spendete freigebig duftende Kinder Floras, während Slavonierinnen in echter Vollstracht für leibliche Stürlung sorgten. Vlelbemerlt wurden zwei originelle Rauchfang-kehrerinnen, die ihr geschmackvolles Eoftüm mit Würde, Temperament und Geschick zur Geltung brachten und den Tänzern hübsche Erinnerungszeichen als Orden widmeten. Vier Damen erschienen in Phantafiecostümen «tin äo »iöole», die von überraschender Erfindung und wirklich lünftlerlschem Schwünge zeugten. Wie ein schöner Traum aus uralten Zeiten muth?te der Anblick einer vornehmen Frauengestalt im antilen Gewände an. Viele Bewunderung fand auch eine spanische Edel« bame, deren reiche« Gewand mit der anmuthigen Er« scheinung prächtig harmonierte. Mehrere glutäugige reich« geschmückte Zigeunerinnen, eine Rumänin im reichgestickten Natlonalcoftüme, wurden ftarl umworben, ein allerliebstes Mäbchcngigerl, eine fesche Telegraphistin, zwei schneidige Jock ys, mehrere herzige Vibe's mit Minialurplippchen, lkrainerinncn und Vertreterinnen anderer VollstyptN, Schäferinnen, Lolumbincn, eine Hofnärrin, ein Marien-läjer und viele, vile andere fesselnde Erscheinungen, die alte und neue Costüme mit Geschmack, Gefchick, Geduld und mit poetischer Begabung reizend ausgeführt hatten, vervollständigten das märchenhaft malerische Bild. Minder zahlreich waren männliche Eostümfiguren vorhanden, doch verdienen manche, humorvoll erdachte Flguren Anerkennung, so ein würdiger Pascha, ein ver« tchrler Mensch, mehrere Harlekins u. dergl. m. Große Heiterkeit erregte die Gruppe der Bauern aus der ver« lehrten Welt, ferner gefiel die Gruppe der Alpinisten, die auch einen künstlichen Absturz eines Genossen insce-nierten, der dann im Maslenzuge im Triumphe herum« getragen wurde. Getanzt wurde mit einer bewundern«' werten Ausdauer bi» in den hell?n Tag hinein, und es zählte dle letzte Q«adlill« no« 150 Naa«. Da» «eN war von nahezu 800 Personen besucht, und wir t> merlten unter den Honoratioren die Herren: 2»«^ hauptmann Detela, Nil» germeister Erasselli, handelslam«"' Präsident Perdan, Oberstlieutenant von Cavallar, M" von Lulanc, Ierbiö, zahlreiche Oberofficiere u. a. W- ««bleu, du schöne Faschingszeit, verrauscht sind del" Klänge und Freuden — so tönte es Hute früh von t>" Lippen der Teilnehmer an der prächtigen Ma«^ f stl,chleit, auf der noch einmal die Carnevalslust <"'' schäumte, ehe dae Scepter der H,nd des lustigen P'"^ catsanl. Und während die einen heimfuhren, die ande" i.'l den grauen fröstelnden Alltag hineinschritlen der g""' snmen Logil des .Einmaleins» entgegcn, drückte d^ llineswlgs Missmut, Enttäuschung die Gemüther: ° harmlose Freude einer Nacht haben ja alle durch " Sorgen und Mühen schw:rer Zeiten ehrlich verdient — (Wicht igsürm ilitärp flicht lgeVauel^ iöhne.) Nach einem Lilasse des k. und k. Rcichs-lkltts' Ministeriums vom 22. Juli 1895 Wimen Mllitärperl^ die eine landwirtfchaftliche Ackerbau- oder WmtelM besucht haben und ihr?n eigenen Besitz oder solchen '", Eltern zu bewirtschaften gedenken, nach der erfolgte« ^ sprechenden milltälischen Ausbildung und mit R>"!'« auf ihr gute« Verhallen mit Schlufs des zweiten V'^ jahres aus dem Präfenzdienste dauernd beurlaubt wn» < Den jüngeren Bauernsöhnen ist e« eine Mahnung ^ dll erwähnte Erleichterung durch den Besuch einer l^ wirtschaftlichen Schule zu verschaffen. ^ — (Für Auswanderer.) Nach einer ° bohen l. l. Ministerium d^s Innern zugelommenen ^ th ilung des l. und l. Generalkonsulates in Genua ° 5. Februar b. I., hat das lönigl. italienische Minist" ^ des Innern, Zeitungsnachrichten zufolge, anlässlich " ^ jüngster Zeit wahrgenommenen Unzukömmlichkeiten dem Durchzuge galizifcher Auswanderer in ^nua .^ geordnet, daf« von nun an nur solchen frembländ'I,^ Emigranten nach den überseeischen Staaten der »'^ »ach Italien gestattet wird, bezüglich deren ein in 3^,^ ansässiger Auswanderungsagent sich förmlich velpl" ^ bat, dieselben bis zum Tage der Einschiffung "" ? z« immer dieselbe auch erfolge — zu verlöftigen u« bequartieren. ^ — (Personalnachrichten.) Beiden!"', stattgefundenen Neuwahlen der SanitätsdistrictSoerttt'" j, wurden folgende Herren gewählt und zwar für ^ ^ Adelsl» erg: Friedrich Viclc au« Aoelsberg A"" / , manne, Anton Krizaj au« Nussdorf, Peter Z"^, , Franz lkriz^j aus St. Puter, Leopold Delleva a«l ^» , Ialob Valenclt aus Neudürnbach und Johann 3'^< i Strmca zu Nusschuss«, dann Anton Dietrich u«b ^ ^ Aurger zu Ersatzmitgliedern, und für jene in W^P? ^ Johann Voz>c au« Podgora zum Obmann, snto" ^ , havc aus Wippach zu dessen Stellvertreter, slnt"^ ^ vatin aus Wippach, Leopold Zgur aus Goce, ^^ ^ Malil aus Slap, Josef Ferjaniit aus Gudanje, 3^- ^ sapla au« Sturia zu Ausfchuss«, endlich Jot)«"" ^ ^ und Joses goolelj aus Wippach zu Ersahmitglied" ^ H — (Eine neue Erfindung auf be"^/ tz, biete derEifenbahntechnil.) Bor einige"/ ^ wurde eine Erfindung zur Patentierung vorgelegt, ^ ^ im Falle fich felb- praktisch bewährt, einen "t' „/ ^, denen Uebelstand beheben wird und als ein be" ^ Fortschritt auf dem Gebiete der Elsenbahnttchnil" ^ z werden lann. Ez handelt sich um eine Verbess«" ,^ Eisenbahnschienen-Kuppelung, durch welche der p^^ Eigenschaft des Eisens betreffs der durch den Te>"^ ^ Wechsel verursachten Dehnbarkeit entsprochen, bett" . ^ ^ der jetzt übliche Stoß beim Uebergehen de« ^F! H der einen auf die zweite Schiene vollkommen ^j^ und ein ruhiges Fahren erzielt wird. Die neue "A ^,' H art lann bei allen Schienenformen angeweno F^ ^ und basiert in den Hauptmomenten auf dem ^^Hi^. j .^>i Schnitt, der Construction dec Laschen, d" "^ ,^ !^ artigen Bohrung der Schienenenden und der " ' ^l<<^ >t endlich auf einer besonder« sinnreichen ganz "s ^ «^ Schienenfchraube. Nur bei Beobachtung aller d"'^, M lann der Zweck vollkommen erreicht werde" ^^l ^ zeichnet fich die ganze neue Kuppelungsart „j,^ ^k besonders einfache, bezüglich der Ausfert'g"'" ftl^ ^s, technischen Schwierigkeiten stoßende, sehr solide " ^lll'^ ^ au«, welche insbesondere hierin einen besondere" .^ ^ Wert besitzt, dass sie die Herftellungslosten nicht lv ' ^ >'li, tb/uert. Nachdem das Geheimnis der slfinv" ^^ > werden soll, sind wir nicht in der Lage, nähere ve ^, ^ > l^ lich der Ausführung zu machen, wohl aber l«'''F«j ^ nicht unbedeutenden Vortheile der neuen ^ i<ü ^ '!> die fich der Erfinder von derfelben verlprls^^^ ^ stehenden lurz anführen: 1.) Die Schiene" ^"^! ^ allen Theilen ganz gleichmäßig abgenützt, ^i<^ ^ salben gegenwärtig haupifächlich an be" ^"A/ ^ abgestohm und infolge dessen ausgewechfelt w ^ ^ i^' Durch diese gleichmäßige Abnützung erhöht ft« >^' g^ ' haftigkeit der Schienen um mindestens 2" ^ct^/i ^h. Fahrdamm, insbefondere die Brücken und "^ellV ^ durch die Vefeitigung des Stoßes weit weN'll ^, /^ ül^ infolge dessen auch widerstandsfähiger. ^ < //! sedern und überhaupt der ganze Fahrp" st,s" ^ weniger zu leiben haben, wodurch sich auch " jacher Zeitung Nr. 41.__________________________________319________________________ 19. Februar 1896. 1^2, "beutsprechend reducieren werden. Durch die die K. ^llommenben Räder- und Federbrüche wird auch Alliu ^ ^" Eisenbahnunfälle vermindert. 4.) Die b!l »?, "r Maschinenkraft durch den Stoß wird durch j^. ^igung des Stoßes behoben, wodurch bei der ^lthrt ^ß. eine größere Fahrgeschwindigkeit oder um-z^ "n Kohlenersparni« erzielt wird. b.) Pas NH," °" und für sich wird überdies ein ange-lilhl s« .^" und wird insbesondere in sanitärer Hin-dchter ^l ^änklichen und nervenleidenden Passagiere fi,^ <""ise die wohlthätigsten Folgen haben. Der Er-llta^." ^"besserten Visenbahnschienen'Kuppelung ist ein ^tselb ^"""^ Ivan Ndovic, Privalbeamter in Lnibach. !lti^. ^"Prüfung und hierauf einem praktischen Ex» l>!h l>i.t,?"^^ogen werden und vollen wir hoffen, dass ^lbe vollauf bewährt. ^lbll^sshunde beider Gendarmerie.) do« g, "^t, sind Verhandlungen über die Einführung ^ Mhunden bei der Gendarmerie im Zuge. Die-^ «l «.^ ^^ Gendarmen auf ihren gefahrvollen Wegen ÜH, ^lrgsgegenden begleiten und namentlich Schuh »^zahlreichen meuchlerischen Angriffe, denen An- ^ °ks bezeichneten Corps ausgesetzt find, bieten. 0» z^ gemeindevo rftands - Wahl.) Vei der ^oded s ""^ l. I. vorgenommenen Neuwahl des Ge-^j»ii ^' "^ der Ortsgemeinde Dane wurden Johann ^>n u°^ ^ulovic zum Gemeindevorsteher; Stefan ^lyhlc ^°^°"" Klun aus Sajovic, Franz Arlo aus ^l, /"? Johann Nartolj au« Vajovic zu Gemeinde- ^ ^ lNaldbrand.) «m 13. d. M. nach 8 Uhr !"l>kt y" Walde stvk des Vefitzer« «lnton Polajner °t» n,z. " ^585 Personen (im Vorjahre 3306 Par-?>„t) .z^4 Personen), von welchen 2440 (37 >1 ^ leck <>.bis sechs Tage, 4143 (62-9 Procent) K " 320a ^ verweilten. Von den Besuchern >„t) ^, /48-1 Procent) männlichen, 3374 (51 3 Kt but«« ^" Geschlechte«; 605 Parteien waren z^ UK, "'2651 aus anderen Kronländern. 316 aus V°" h"r 2""p°' ^ aus anderen Welttheilen. Den 5"t >n I' 1 ^°"^ Pörtschach am See mit 2818 und h? "e„n 26 Besuchern. Es gab drei angestellte h'"lrolw5ss "annchellte Aerzte in den Curorten. Der ^l'hrt ^"^"sandt belief auf 600.26b Flafchen (im 8,^tt^^°^20); hievon entfielen auf Lußnitz 100, <^' N^zn ' Carinthiaquelle 8490, Römerquelle ^^°^cllach 40.000, Preblau 465.000 Flaschen. Atteste Nachrichten. H st^' Februar. (Olig.-Tel.) Se. Majestät w ^ho^.yeute vormittags dem Reichskanzler V"n i» ^"nen Besuch im Hotel ab. ">>l^ fand ^"^"mr. (Orig.-Tel.) Heute nach. ^'lMrische^ Leichenfeier de« Prinzen Hohenlohe V Joses ssn-Nducte unter dem Commando des i<' wo d«"wdlschgrätz statt. In der Karmeliter-^Ü> ." sicl, /^"'^e Einsegnung stattfand, ver-W?^" der. "^ Majestät der Kaiser, die durch« !^un?'"and u^3^erzoge Otto, Ludwig Victor, ^e? EH"«" d Fr'edrich, die Herzoge von Cumber-^^chllfter '?N^°die^^ bewegte sich zur ^silht.°e die?.Ehrensalven abgegeben wurden, so-»ll ^ie ^"^ ^" Währinger Ortsfriedhof ^le^Ulnh^ebruar. (Orig.-Tel.) Prinz Wilhelm !>^ ^i?'H°lstei" 7'ppe und Herzog Günther von »>' 1^ '^ 'nd hier eingetroffen. ^^E^HaKuar. (Orig.-Tel.) Die Regierung h^ ?n Z„ 1"' Gesehentwurf betreffs der gründ- der Bestimmun. lt>d>sT^Ngel, "wnen sowie der Beschränkung der ^ d>Nez^ Tirol und Vorarlberg im Falle ^ Grundbuches in den genannten Kron- Wlen, 18. Februar. (Orig.-Tel.) Der conservative Club beschloss, der Zuweisung der Wahlreformvorlage an den Wahlreformausschuss zuzustimmen. Den allgemeinen Standpunkt des Clubs wird Graf Falken» hayn Donnerstag bei der ersten Lesung präcisieren. Hinsichtlich der Details behält sich der Club die Ent« schließungen vor. Bozen, 18. Februar. (Orig.'Tel.) Erzherzog Albrecht Saloator wurde gestern abends durch Hofkaplan Hayn mit den Sterbesacramenten versehen. — Erzherzog Franz Salvator ist hier eingetroffen. Budapest, 18. Februar. (Olig.-Tel.) Der gewesene Oberdirector der Hilfsämter im Finanzministerium Karl Skrobanek wurde wegen Amtsveruntreuung zu zwei Jahren Zuchthaus verurtheilt. Verlin, 18. Februar. (Orig.'Tel.) Der Reichstag verwies die Anträge Auer und Genossen sowie Anker und Genossen betreffend das Verjammlungs- und Coalitionsrecht an eine Commission. Die Conservative« stimmten dagegen. Florenz, 18. Februar. Mig.«Tel.) Staatsminister Christovhoro Negri ist gestorben. Paris, 18. Februar. (Orig.°Tel.) Ministerpräsident Bourgeois empftmg gestern eine Abordnung von De» putierten der äußersten Linken, welchen er erklärte, er wünsche nicht Donnerstag interpelliert zu werden, sondern ziehe es vor, eine Resolution des Senates abzuwarten. Der heutige Ministerrath beschäftigte sich mit der politischen Lage und erledigte die laufenden Ge-j schäftsstücke. Paris, 18. Februar. (Orig.-Tel.) Nach hier aus Havannah eingetroffenen Nachrichten haben die Insurgenten eine zehn Kilometer von Havannah entfernte Eisenbahnstation in Brand gesteckt. Die Nachricht, dass General Weyler neue Verstärkungen verlangt habe, wird als unzutreffend bezeichnet. Christian«, 18. Februar. (Orig.-Tel.) Gegenüber den Aeußerungen des Freiherrn von Nordenskiölp schreibt Nansens Secretär Christofersen in der Zeitung «Morgenbladed», Nansen könne mit seinem Schiffe den 85. Grad und von dort mittels Schlitten den Nordpol erreicht haben. Alle Conjuncturen hängen davon ab, ob die Eisverhältnisse im Jahre 1893 besonders günstige waren, und dass dies der Fall war, erweisen die Berichte, nach welchen am 24. September 1893 Eis am 79. Grad nicht getroffen wurde, um welche Zeit Nansen schon den 85. Grad hat erreicht haben können, welche Möglichkeit die Reiseschnelligkeiten Lockwoods und Payers beweisen. Constantinopel, 18. Februar. (Orig.-Tel.) Das Criminalgericht verurtheilte den Ex-Commissär der I)6tt6 pudliqus, Murad, in eontumaeiam zum Tode und sprach die Beschlagnahme seines Vermögens aus. Aiterarifches. Ueber eine der misslichsten Begleiterscheinungen uxserer großstädtischen Entwickelung, die Stadtnebcl, ihre Ursachen und Wirkungen, handelt ein in gegenwärtiger Zeit doppelt interessanter Aussatz von Professor F. Sautter im neuesten 11, Heft »Vom Fels zum Meer» (Union Deutsche Verlagsgesellschaft). Da haben ?s die Bewohner der kleinen hochgelegenen Republik San Marino in den Apenninen, deren patriarchalische Sitten uns Dr. Hans Barth in einen«, mit trefflichen Illustrationen ge-schmückten Artikel fchildert, fchon besser. Wie weit es die moderne Amateurphotographie gebracht hat, srhen wir an einer Reihe an muthiger Proben von der letzten Hamburger Ausstellung, zu der H. Benrath den Text geschrieben hat. Die Rubrik: «Unsere Zeit' genossen» bringt eine sehr gelungene Reproduction des Fechner» schen Bildes von Gerhart Hauptmann mit einer Würdigung dieses Dichters von Alfred Kerr. Zu dem intimen Reiz der C. E. Riesschen Novelle «Familie Mounob» und dem geistvollen, etwas satirisch überhauchten Roman «Moderne Jugend» von Bianca Bobertag bildet der neue Roman von Ludwig Gang« hofcr «Die Bacchantin« in seiner spannenden Exposition die denkbar glücklichste Ergänzung. Der reichhaltige Sammler ent> hält unter anderem den brieflichen Bericht eines Mitkämpfers in den Oefechten bei Dijon über die dort verlorene Fahne und den Heldentod ihrer Vertheidiger. Von der Reproduktionstechnik dieser Zeitschrift geben uns das farbige Umfchlagbild «An der Table d'hote» und die Kunstbeilage «Eine Winternacht in Li« tauen» wieder zwei herrliche Proben. ( nenten aller 12 Hefte, welche die jedem Hefte beigeschlossenen Prä-mien-Coupons nicht in Anspruch genommen haben, erhalten gratis das Aquarell-Panorama der Millenniums'Ausstellung, welches der bekannte Landschaftsmaler Arthur Heyer ausführte. Preis einzelner Hefte 40 kr., aller 18 Hefte zusammen 4 sl. 8l1 kr. Angekommene Fremde. Hotel <5le,ant. Am 17. Februar. Hohlweg. Kfm,, Erlangen. - Brnn. ömib, Director, Agram. — Antn-rlich. Privatier, St. Marem. — Storch Maler, München, — Sonwald, Perlmann. Tilfch, Khern, Ruda und Philipp. Mr, Wien. — Wthel, Afsistent der boon. Staatslmhn, Sarajevo. — Hofmann, Kfm-, Prag. — Wortmann, Kfm., Fiume, — Majbic. Loitfch, Am 1«. Fcbnlar, Kohlmam,, Güter-Infpector, und Lenarbo, Ksm., Prag. — Feigcrle, Forstverwalter, s. Gemahlin. Neumarltl. — Trappen, Director, Assling. — Echömmann, Wiener, Her< mann, Samet, Grünfeld, Puzbaum, Kflte., und Fenderl, Ingenieur, Wien. — Schnidler, Kfm., Trübau. — Homann, Mm., Rad mannsdorf. — Lichtwiy, Kfm . Budapest. — Ckipel. Kfm., Asch, — Majdic, Mühlenbeslßer. Cilli. — Majbic, MannSbura. — Dr. Schmiding«r, Notar, Dr. Bcrle, Notariatscandidat, Stein, Verstorbene. Am 14. Februar. Thomas Telavc, Heizer, 73 I., Petersftraße 91, Altersschwäche. - Vincenz Zeleznil, Heizerssohn. 80 Monate, Triefterstraße 28, Bronchitis. Am 15. Februar. Ignaz Elsner, pens. Tabalregie-Verwalter, 71 I.. Polanaplatz, Nauchwasserfucht. Am 16. Februar. Method Dolenec, Besitzerssob«, 6 Tage, Theatergasse 10, Lebensschwäche — Karl Narsel, Tischlerssohn, 2'/« I., Polanaplah 1, Fraisen. — Franz 3l.. unbekannter Mann, bei 80 I. alt, Hühnerdorf 5, starb an Klaru8mu8 senilis. Am 17. Februar. Friedrich Keruc, Nauchfangkehrers-Sohn, 7 Mon., Marill.Tl,eresienstraße, Coliseum, Magen, und Darmtatarrh. — Ursula Raunag, Näherin, 70 I., Domplah 16, Lungentuberculofe. — Maria gupanciö, Steinkohlenverkäufers Tochter, 2 I., Kuhthal 1, Fraisen. - Iosefa Waschnitius, Be. zirksvorstehers'Witwe, 91 I., Tivoli, blarasmu» Zynilis. Im Siechenhause. Am 18. Februar. Maria Nachtigal, Inwohnerin, 99 I., Verzeichnis der Spenden zur Erhaltung der Kriegerdenkmale iu Viihmen. Militär Veteranen der Bergftadt Idria 10 fl.; Sammlung drr Pfarrämter: Vrh bei heil. drei Königen 2 st., Idria 2 ft. 10 kr.. Zavratec 1 st. 40 kr., Loitfch l! fl. 60 kr,. St. Helena 2 fl. «3 kr,. Rabrnsberg 4 ft., Moräutfch 5 fl. St. Katharina 3 fl , Schwarzen-berg bei Villichgraz 4 fl,, Tschernulsch 3 fl. 33 kr., Ieschza 5 st., St. Veit bei Laibach 5 st. 58 kr., Rudnik 2 fl., St. Jakob an der Save 3 fl. 30 kr.. Mariafeld 7 fl, 76 '.^ kr., Zeier b fl., Podlipa 4 fl., Rakitna 2 fl. 4'/, kr., Villichgratz 3 fl. 50 kr., Presla 4 st.; Gabriel Ielovsck 2 fl., Josef Lenaröic 2 fl., Johann Gruden 1 fl., Theodor Fröhlich 2 fl., Karl Obreza 1 fl., Maria Ielovöek 50 lr. fämuttliche in Oberlaibach. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 3 «3 ^ W" i ^I ! «,„^ «nsicht 3HZ <«2Ü.3l. 743 6,^.6^ O. schwach ^ tzeiter "9. Ab. 74351 00 O. schwach , heiter 19.z7U.Mg.! 741-5 l-6'5 > NO.schwach , heiter ! 0 N Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur —0 3", um 0-4" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm«Ianuschowslv Ritter von Wissehrad. Anlässlich des am 17. t>. M. stattgehabten Leichen« ! begängnisses des am 14. d. M. in Arco verstorbenen ! Herrn ! lll. N6ä. uuiv. Hermann Linhart l. t. Vezirloarzt. Vtscher der KriegtzmedaiUe ! sprechen die Gefertigte» allen, die in so rührender l Weife ihren Sympathien für den Verstorbenen sowohl ! wie für die trostlos Hinterbliebenen Ausdruck gaben, l auf diefem Wege dcu iiuiigstcu Dank aus. « Insbesondere lichten fic ihre Danlesworte an ! den hochwohlgebornen Herrn k, k. Vezirkshauptmann ! Ludwig von Thoman, die huchw. Geistlichkeit, l sämmtliche Herren ?. ?. Beamten, den löblichen l Turuverein und seine Sänger-Riege, die löbliche ! Feuerwehr, wie überhaupt an alle, die sich an dem l Leichenbegängnisse betheiligten. Gleichzeitig wird bemerkt, dass besondere Todesanzeigen lucht erstattet werden konnten, da das Eintreffen des Leichnams des nun iu Frieden Ruhenden in Gottschec nicht rechtzeitig bekannt gegeben lvcrdeu tonnte. Gottschee am 18. Februar 1896. Marie Linhart Bezirtsarztens < Witwe. Wilhelm Linhart ! t. t. Aandesschulinspectol in Graz. (Statt jeder besonderen Anzeige.) Frau Hermenegilde Paichel gibt Nachricht von dem Ableben deS Fräuleins Isabella Iomo Private welche heute um 6',, Uhr abends iu» 84. Lebens-jähre nach langen, schweren Leidrn. versehen mit dcn heiligen Sterbesacramenten, in ein besseres Jenseits abberufen wurde. Das Begräbnis findet Donnerstag den 20. d. N. um halb 5 Uhr nachmittags vom Hause Römerstrahe Nr. 19 aus auf dem Friedhose zu St. Christoph statt. Die heil. Seelenmessen werden in der Tirnauer Pfarrkirche gelesen werden. Laibach am 19. Februar 1896. Laibacher Zeitung Nr. 41. _________^^ ^20 19. Februar 189^ Course an der Wiener Börse vom 18. Februar 1896. ^« km ^e««« Co«^ ztalltH-Anlch,«. «eld W«l, »°/n Mnhtitltche »t«Me ln 3l»tu» «». «lal^luvember , . . 101 — 101 »0 tn Noten oeiz. 8«brm»-Uum»ft »<,1 Vi 1« »» „ <3Ub«i veiz, Iüun»'Iuli 100 «0^ 101-10 „ ., „ «prU-Octobei 100 »ü 1011H l»K4,»S4«r Staatswle , , i»o l. i»z 50 i»4'2<) dto. ^, . . 50 fi. l„ —!z»4 — z»/» Dom'Vdbr. <^ l«o si, . . !««>«» — »"/« 0«st, «oldrent«, lteu«f«i 1U — 13« U z»/u Otft, Mtenrente, stnie^«l — — —-— V/„ dt«. Rente ln K'conenwühr., sttuerft«l sür»0<)»««^i!Äi?m. 1U11« 101 2l» dto, bto. ptr Ultimo . . I0i i»!i01 « schr«ib««ge», Msabethbahn tn V, steu«f«l (blv, st.), für 100 si. ». 4»/„ l«t 50 15« 50 »^lllnz« Joseph »»ahn tn GUber (dw. 2t.)f. 100 ft. «iom. b'/.«>/, i»5'50 ^^ "> p/>°/,«ul«lph.«. l. 2. (dw. st.) für 1300 ft. »t«m..... — — — — »«/„ dt«. l. «umen«. steutii. sti«. <2t^, für L0U »i. «tom. . . 9««>1U0«» ü"/„ »«rnrlber«! «///„ ....... »40 — 244 — dt«. «valzb'tlr. »00 ft. ö. W, b»/, «« — «« »s H«llz,lwrl'l>ubw.-«.LOU fi.VVt, 2»1 «> 2»« »0 Veld Ware «llsabtthbabn «00 u, «000 «. sül »ao M. 4°/o..... 11? 2b 118 »ü ltl«abethh«hn, 4<»<> U.LN00 M. l«X) W, 4°,„..... u»>?b 1»3 KV Flau>'I«stph^., Em. 18«, 4°/« 100 — 1UU «0 Galizische K«l '«ubwla. «/,"/n 103 50 10Ä -dlo. Sta«»^)dli«, (Nng. 0Ub.) v, I1»?s, 5«/,..... 1»l «> 12« 50 dto,4>^«/«Och bto, Piäm.Hchlbv. «"„,l.,„ 100-—100 so veft.'ung. Vanl v«ll. 4»/<, . . 100<20 101 — dt». dto. bttjühr. ,. 4«/, . . lott-Witti- Vparnlsse« 101-50^ - - ! (für 1« ft.), F«ibt»4—!»2U — OWbahn 5 »"/<,..... 170 50 171 50 dt«. k 5>„..... 13040 131 40 lln«'«»llz. «ahn..... 107 7b 10« 75 4»,^ Nn ?>üH «reditloft »tt« «...... »W — 300 — «lary-««fe 40 ft. EN. . . . «-« 5? 5<> 4»/»D«mfi,G.40<>/<> 4«?-—4«» — «it>t.»»nft.s, Hand u., 160 fi. — — — dt«. dw, ivr Ultin« VeMr. 3s^ — 3S5 üo Tredtibmil, Mn, rm« , «00 ft, . 437 — 4«« — »«postiendanl. »U«., »00 fi. . »41 — »4b— — «W>'U. «ass«no., Menec. «0 Lem>.'»zen,«».'Iasst! > Gisenb.^ ««selßchaft »00 fi. s. . . . 3VS-U97 — Lloyb, 0«st.. trieft,b00ft. «W. 473 — 4?« - vtsterr. Nordweftb. »00 ft. <3. . «?« 50 «!0 — dto. dto. Mt, U) 800 st. ^>. 2»» — »«3 50 Pra«.Du«er>zlstilb. 150fl,E. . »5 5» »s — Staatseisenbahn «00 ft. G. . . 374-— 874 50 Sübbahn »0« si. E..... 100 75 10175 Gübnordd. Verb.-Ä. «00 fl. EM. «1» — 21» »» tramway^»l>«' ril.U«««lc1ien 1W fl. . . . ^?!^ Ung.-aa:!». «iisenb. /<>« fi. Kllber «^^^ Un«,WeNz.(«»ab.«5aM>X'fi.S. ^^. 0" l (per Nttüil), ^ Vau^I., Mg. «ft., »ON ft. . . s"'" «ilybiec Nis>»u> ,,uZ> Vt«hl I.U». .,,^. ^' ln M>>n »00 si.....3^F" Olilenbalinw.^ihg., «rft«. »0 st. l",^I ^' Elb-mithl". Papleri. u.»i. ». »: Z '"H ^' Wont^u-Gelellsch., 0eft."Uplnt ^', ,^ Pr«g« «is«l°Iild.^»el. «« fi. b",^.^ KHlgo-Iarj. Gteinlohlen ^ «. ««,^^" ..Gchloglm'lh'.",Papiers ««<> N. ^,«o^l^ ^Ateyrtc«/', 'öavlerf.... «..<». "k'ül^ TrisllUe: «vblenw.»Ge«. 70 st. l",^^ waffeni. G„0eft.ln Wien, 1 st. . . "?.^^ Wien«!»r«'» L0.Franc«-<3tackc , . . . ^.„^ Deutfch« Rtichsbanfnotfü . - 7,ß> ^, Italienische Äantuol?» . . - .H.,'>'' ...............^...... .^---«^^ ^ ßandes-Gheater m Laibach. 83. Borst, («uher Nbonnement) Nn«eraber Lag. Mittwoch den 1V. Februar Vorstellung zu ermäßigten Preisen: Ein Fauteullsitz «0 tr., Loaen-Entrk 50 kr., ein Sperrsitz üO kr., ritt Ballonsitz 30 lr., ein Galleriesih 20 lr., Parterre»Entr^e 20 kr., Oallerie 10 lr. Mina v. Narnhelm oder das Goldatenglück. Luftspiel in fünf Acten von Lesfin«. Ansang halb 8 Uhr. Ende gegen V^ Uhr. «4. Borst. (Außer Nbonnement.) Gerader Tag. Donnerstag den 20. Februar Der luftige Krieg. Operette in drei Acten von Johann Strauß. Oeanoht wird für den Mai-Termin von einem alleinstehenden Herrn eine hübsche Wohnung mit zwei, eventuell drei Zimmern sammt Zugehör. — Offerten mit Preisangabe unter <8.1» an die Administration dieser Zeitung zu richten. (704) 3—1 Cin halbgedeokter, gut erhaltener Wagen Näheres in der Administration dieser Zeitung. (722) 3-1 (657) 3—2 St. 909. Oklie. Posestnik Janez Zorman iz Vele-sovega žt. 19 dal se je zavoljo za-pravljivosti pod skrbatvo in postavil se mu je Andrej Slebir iz Olöevka skrbnikom. C. kr. okrajno sodiSèe v Krauji dne 8. februvarija 1896. (243) 3—2 St. 288. Razglas. Na tožbo Marije Mihaciö iz Berdec fit. 5 (po dr. Ivanu Suštersièu v Ljubljani) zaradi prepisa s prip. se je to-žencu Janezu Renkotu iz Berdec fit. 5, oziroma njegovim neznanim dedièem in pravnim naslednikom, postavil France Gärtner iz Bistrice kuratorjem ad acturn in za redno ustno razpravo doloöü dan na 13. aprila 1896, dopoldne ob 9. uri, pri teua sodißci z navajanjem na § 29. obö, s. reda. C. kr. okrajno sodisöe v Uir. Bistrici due 11. januvarja 1896. Danksagung. \ Allen jenen, welche zum glänzenden Resultate unseres Kränzchens ihr Scherßein beigetragen haben, insbesondere aber dem hcchwohlgeborenen Herrn Peter Kosler für die hochgeneigte Uebernahme des Protectorates über dasselbe und für seine hochherzige namhafte finanzielle Spende sonne auch den Patronessen desselben, den hochwohlgeborenen Frauen Kosler, Fröhlich und Mayr, ferner der hochlöbüchen Direction der Krainischen Sparcasse für das unentgeltliche Ueberlassen der Localitäten in der alten ScMesstätte spricht hiemit seinen verbindlichsten und wärmsten Dank aus Das Comitš (721) für das Kränzchen der Gastwirte und Cafetiere in Laibach. B COGNAC CZUBA DUR0Z1ER & Cie. franz. Cognacfabrik PROMONTOR. Generalrepräsentanz: RUDA & BLOGHHANH, Wien-Budapest. (6171) W Ueberall zu haben. 1Ü 30-27 (360) 3—3 Nr. 26.990. Curatorsbeftellung. Vom k. k. städt.°deleg. Vezirlsgerichte Laibach wird bekannt gemacht: Es sei über die Klage der Firma Johann Kosler jun. statt-Localitäten veranstaltete W^p lv hat nach Abzug der Kosten einen **e ^ von 260 Gulden ergeben. Die9fe{ioL schuss ist mir von der geehrte11 ? (ßF, schaft der Gastwirte und Cafttiers i» \jf tk zur Vertlieilung an die bedürftig9' jej jjj! ortigen Gewerbsleute übergeben # ^' i deren Namen der genannten ^^0 k nossenscliast dafür hiemit offen" && [ dne 12. februvarija Wv L