k, 7. Programm M der Vpcr II Der Bruder des jungen Grafen de Luna wurde als Kind in Windeln von einer Zigeunerin aus Rache geraubt, weil deren Mutter auf Anordnung des alten Grafen als Here verbrannt wurde. Doch als sie den Geraubten in die Flammen werfen wollte, vergriff sie sich vom Zorne geblendet an ihrem eigenen Kinde. Ihren Jrrrhnm erkennend wollte sie voll Verzweiflung das Kind dennoch ihrer Racke opfern — doch Mitleid siegte über ihr Herz und sie erzog es als ihren eige¬ nen Sohn. Dieser herangewachsen und im Waffenhandwerk geübt, schloß sich der unzufriedenen, gegen die Regie¬ rung conspirireuden Partei an. Nachdem aber seine Ge¬ nossen zerstreut wurden, floh er in die Berge von Bis- eaglia zu den Zigeunern und seiner vermeintlichen Mutter. Bei einer in der Nähe stattfindenden Turniere er¬ scheint er als Unbekannter und wird nach besonderer Auszeichnung von einem Edel-Fräulei» Namens Eleo¬ nore vor Allen als Sieger gekrönt. Beide entbrennen in gegenseitiger Liebe — doch er verschwand, ohne daß Eleonore von ihm was erfahren konnte. Bald dar¬ auf vernimmt Eleonore Nachts vom Balkone ihres Zimmers den Gesang eines Troubadours, sie hört ihren Namen rufen und kommt herab zn dem Sänger, in dem sie ihren Geliebten erkennt. Der Graf de Luna, dessen Liebe zn Eleonoren ohne Erwiederung blieb, überraschte sie, und da er in dem Sänger nicht nur seinen Nebenbuhler, sondern auch den verfolgten Manrieo, Genossen Urgels erkennt, so fordert er ihn zum Zweikampfe. Manrieo ist Sieger über feinen Gegner, wird aber, im Begriffe ihn zu tobten, dnrch eine innere Stimme von dieser That abgehalten, und flieht aber¬ mals in die Berge. Nach dem verbreiteten Gerücht, Manrieo, das Haupt der Rebellen, sei im Kampfe mit den Regiernngstruppen getödtet worden, entschließt sich Eleonore ins Kloster zn gehen und den Schleier zu nehmen, wird aber durch deu Grasen de Luna daran gehindert, der sie entführen will — doch in die¬ sem Augenblicke erscheint ihr geliebter Manrieo, befreit sie ans der Gewalt des Grafen und nimmt sie mit sich auf das Felsenschloß von Castellora. Der Graf darüber wüthend, stürmt mit seinen Kriegern das Felsenschloß, da wird ihm die Zigeunerin Azneena vorgeführt, in welcher ein Vertranter des Grafen, der alte Fernando, die Räuberin des gräfli¬ chen Kindes entdeckt; worauf sie festgehalten und zum Flammentode verurtheilt wird. Inzwischen wird das Fel¬ senschloß von Castellora im Sturm genommen, M a li¬ ri co znm Gefangenen gemacht und ebenfalls zum Tode verurtheilt. Eleonore fleht um Gnade für Manrieo, welche ihr de Luna nur unter der Bedingung gewährt, daß sie ihm für immer angehöre. Eleonore gibt scheinbar ihre Einwilligung dazu, nimmt aber heimlich Gift und eilt die Botschaft feiner Begnadigung im Ker¬ ker dem Manrieo zn bringen, den sie zur Flucht auf¬ fordert. Dieser weigert sich dessen, macht Eleono- ren Vorwürfe, ihre Liebe verkauft und ihn verrathen zu haben — doch schon äußert das Gift seine Wirkung — sie stirbt in seinen Armen, ihn noch einmal zur Flucht ermahnend. Der Graf de Luna über Eleonorens Stand¬ haftigkeit in Verzweiflung gebracht, läßt den Manrico sogleich zum Tode führen. Dieser umarmt noch seine vermeintliche Mutter, da sie schlafend von ihren Ber¬ gen träumt. Als Azneena aufwacht und nach Manrico fragt, führt sie der Graf an das Fester, und zeigt ihr den Hingerichteten. „Wohlan!" rief sie, „meine Mutter ist gerächt!" „Denn wisse! Dieser ist dein Bruder, den ich geraubt habe." Gedruckt bei 3- Blasnik in Laibach. Verlag von G. B. Andreaza. ' /''j