Nr. 111. / t Freitag, 15. September 1865. ■v. Jahrgang. Zliseratkn-Geliuhr. Die ein Mal gespaltene Gar-mondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 fr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung SO fr. Jnseraten-Sternpelgebühr kommen. Erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag in einem halben Bogen. Redaftion: Herrengasse Nr. 108. itlnrbnrger Aoriespmlbeitt. Aricfc werden nur frankirt angenommen nnd Manuskripte nicht zurnckgestcltt. Abonnements-Preise. Für Marburg: Ganzjährig . 6 fl. — fr. Halbjährig 3 fl. — fr. Vierteljährig . 1 fl. 50 fr. Monatlich . . — ft. 50 fr. Für Zustellung in’s Hane monatlich 10 fr. Mit Postversendn»g: Ganzjährig . . . . 8 fl-Halbjährig .... 4 fl. Vierteljährig . . . 2 fl. Ein einzelnes Blatt 5 fr. Expedition: Postgasse Nr. 22. September 30 Tagc- statholifen: Protestanten: Sonntag 10. Montag 11. Dienstag 12. © Mittwoch 13. Donnerstag 14. Freitag 15. Samstag 16. Maria R. F. Protnü und Hl)ac. Macedoiiius MaternnS PErhöhung Nifomedes Ludmilla JodofnS Protns Tobias Annatns PErhöhnng Hedwig Euphemia Zur Tagesgeschichte. Wir holten die nachfolgende Adresse der schleswig-holsteinischen Stände als zur Illustration der gegenwärtigen Sachlage für zu wichtig, als daß wir sie nicht vollinhaltlich unserem Lesepublikum vorführen sollten. Selbe lautet: „Hohe Bundes-Versammlung! „Mit dem ganzen Lande haben die Unterzeichnete» Mitglieder der holstein’schen Stände-Versammlung die Siege Oesterreichs und Preußens in dankbarer Freude begrüßt. Die dänische Gewaltherrschaft war gebrochen, das Londoner Protokoll war beseitigt; die Herzogthümer gaben sich mit Zuversicht der Hoffnung hin, sie würden »ach jahrelangem schweren Druck jetzt endlich in völliger Einigung mit Deutschland unter ihrem legitimen Fürsten der langersehnten Selbstständigkeit sich zu erfreuen haben. „Diese Hoffnung ist schmerzlich getäuscht. Seit dem Wiener Frieden ist fast ein Jahr verflossen, aber die Herzogthümer sind noch heute ein Land ohne seinen rechtmäßigen Landesherr» und ohne eine zur Mitwirkung bei der Gestaltung seiner Gegenwart und Zukunft berufene Landes-Vertretuug- Während selbst unter dänischer Herrschaft die Stände ordnungsmäßig zusammentreten und wenigstens Klage über die Unbill, die dem Lande widerfuhr, und Protest wider das Unrecht, welches demselben drohte, erheben konnten, ist das Land, seitdem es in deutsche Hände übergegangen ist, noch nicht gehört. Man hat seine Grenzen verändert, man hat ihm im raschen Wechsel verschiedene Regierungen gegeben, man hat in die Verwaltung und seitherige Ordnung seiner Verhältnisse tief eilige-griffen, man hat über seine finanziellen Mittel verfügt, aber man hat es nicht für nölhig gehalten, das Land in seiner Vertretung zu vernehmen. Die Unterzeichneten Mitglieder der holstein'schen Ständc-Versamm- »isse vornehmen könnten. Die Bewohner der Herzogthümer haben es, soweit das unter den jetzigen Umständen möglich gewesen ist, wiederholt und unzweideutig ausgesprochen, daß sie bereit seien, an Preußen solche Einräumungen zu machen, welche im Interesse Deutschlands gefordert würden. Daß cs ihnen damit voller Ernst sei, würden sie bewiesen haben, wenn sie durch eine aus ihrer Mitte berufene Vertretung sich hätten aussprechen können. Aber die Schleswig-Holsteiner halten dabei an ihrem Landesrechte, und, was dasselbe ist, an dem Rechte ihres legitimen Landesherrn, 'welches auch von den beiden deutschen Großmächten auf der Londoner Konferenz klar und bündig anerkannt ist, in aller Treue fest. Sic huldigen nicht der Ansicht, daß in politischen Dingen eine vermeintliche Zweckmäßigkeit oder gar die Gewalt vor dem Rechte gehen dürfe. Sie würden es daher auch nicht einräumen können, wenn man aus einem zu ihrer Befreiung g führten Kriege Rechte ableite» wollte, wie sie dem Eroberer zustehen. Sic würden vielmehr jede definitive Ordnung der Landessache, welche man ohne Zustimmung der Landes-Vertretung treffen wollte, nicht als eine zu Recht bestehende, sondern als eine Vergewaltigung ans.hen. „Die Unterzeichneten Abgeordneten haben es für ihre Pflicht gehalten, demjenigen, was in diesem Augenblicke die Herzen der Bevölkerung Schleswig-Holsteins in einer an Einstimmigkeit grenzenden Mehrzahl bewegt, einen Ausdruck zu geben. Sie sind der festen Ueberzeugung, daß das geschieht. wenn sie Namens des Landes Protest einlegen gegen die dem Landesrecht zuwiderlausende Trennung der Herzogthümer Schleswig-Holstein; wenn sie mit Entschiedenheit fordern, daß das Land in seiner Vertretung über seine eigenen Angelegenheiten gehört werde, und dabei erklären, daß sic jede Abmachung, welche ohne Mitwirkung der Landes-Vertre-tnng getroffen würde, als nicht zu Recht bestehend ansehen; — und wenn sie nochmals laut und feierlich aussprechen, daß sic nur in dem Herzog lung haben zu dem Allen geschwiegen. Vertrauensvoll hielten sie daran Friedrich von Schleswig-Holstein den berechtigten Landeshcrrn anerkennen, fest, es werde auch diese schwere Zeit nur eine Zeit des Uebergangs sein, j „Unter Hinweisung auf das Gesagte stellen die Unterzeichneten den und die Herzogthümer würden in der Kürze unter ihrem legitimen Fürsten ehrerbietigsten Antrag: sich selber wiedergegebe» werden. Hohe Bundes Versammlung! Jetzt ist! Eine hohe Bundcs-Versammlnng wolle dahin wirken, daß das Recht der Augenblick gekommen, wo wir glauben, nicht länger schweigen zu dür- unseres Landes ohne weiteren Verzug seine Anerkennung finde, sen. Die Convention, welche die Regierungen von Oesterreich und Pren-j So geschehen Kiel, 6. September 1865." ßcn am 14. August d. I. zu Gastein abgeschlossen haben, macht es uns! (Folgen 32 Unterschriften.) zur unabweislichen Pflicht, unsere Stimme zu erheben. ,------------------------------------------------------- „Durch diese Convention ist nicht allein die definitive Ordnung unse-j 3n der sicbenbürgischen Frage ist die endgiltige Entscheidung durch rer Verhältnisse, ans welche das Land sehnsüchtig wartet, ins Ungewisse das kaiserliche Reskript zu Tage getreten. Es wird durch dasselbe der hinausgeschoben, sondern es ist auch die Verbindung der Herzogthümer! siebenbürgische Landtag aufgelöst und ein neu zu wählender Landtag Schleswig-Holstein auf’s neue gelöst. Die Herzogthümer betrachten diese! 0llf den 19. November einberufen. — Form und Inhalt des kaiserlichen Verbindung als das Fundament ihres Staatslebciis und ihrer nationalen,Reskripts entsprechen jenen Mittheilungen, welche darüber in letzter Zeit Entwicklung. Sie haben es als die bitterste Kränkung empfunden, daß,'" die Oeffentlichkeit drangen. Die Ideen der ungarischen Unionspartei das Recht auf ihre Zusammengehörigkeit von Seiten Dänemarks ange-igelangen in diesem Regierungs-Akte zur Geltung. Es befremdet für den tastet wurde. Sie haben für dasselbe mit dem Schwerte und mit dem^rsten Augenblick, daß dieses ohne Motivirung geschah, und darin auch Worte gekämpft. Sie haben gejubelt. als die deutschen Großmächte fing ohne irgend ein Eingehen auf die staatsrechtliche Differenz bloß im allgc-dasselbe anftraten. Sie haben bei allem Schmerz über mancherlei ge- meinen auf die Integrität der ungarischen Krone nnd eine entsprechende täuschte Hoffnungen es gleichwohl dankbar anerkannt, daß sie seit dem!Revision des Unions-Gesetzes hingewiesen wird. Aber cs lag nahe, diesen Anfänge dieses Jahres durch gemeinsame Verwaltung wieder vereinigt Ausweg zu wählen, den» da so ziemlich Alles, was in Siebenbürgen seit . ou'ch als den tiefsten, 1860 geschah, mit dem heute von der „Wiener Zeitung" registrirten Vor- waren. Aber sie empfinden es eben darum jetzt Eingriff in ihre Rechte, daß dieß Band auf’s neue gelöst ist; sie empsin gange im Widerspruche steht, so blieb wohl nichts übrig, als über die den "dieß um so schmerzlicher, weil das von deutscher Hand geschehen konnte! Motive hinzugleiten und sic in den Schleier diplomatischen Schweigens nnd in noch weiterem Umfange, als ehedem selbst unter dem dänischen (ist hüllen, damit die Krone nicht verwickelt werde in den Streits der Par-Regiment. „Hohe Bundes-Versammlung! Die durch die Gasteiner Convention wieder herbeigeführte Trennung der Herzogthümer hat aber die Herzen der Schleswig-Holsteiner nicht bloß mit dem Gefühl tiefen Unmuths, sondern auch mit schwerer Sorge erfüllt. Diese Maßregel ist ein Beweis, daß man mit den Herzogthümer» verfährt, als wären sie rechtlos. Sic hass teien. Gewichtig müssen diese Motive im höchsten Grade sein, denn wenn sie cs nicht wären, so wäre der Sprung von einem Extrem zum ändern geradezu unerklärlich. Die Marillhofer Rindviehrace. Da die Vichscklion der steiermärkischen L a n d l v i r th sch a ft s - G es e llschas-ü, daher stärker als je die Besorgniß wachgerufen, daß die beiden deutschcijj! eigens einen Preis für Rindvieh dieser Race bei unserer Ausstellung bc- Großmächte, welche gegenwärtig im faktischen Besitz der Herzogthümc^' stimmt hat, so glauben wir nachfolgenden, der „Laibacher Zeitung" entsink, ohne Mitwirkung derselben eine schließliche Regelung ihrer Verhält-!nommenen Artikel nicht vorcnthaiten zu dürfe». Im Herzogthum Kärnten ist die Mariahofer Rindviehrace, nach ihrem Stammort, dem Lavantthale (zwischen den Cor- und Saualpen) auch Lavantthalcr-Zucht genannt, die einzige Race, die sich bis jetzt rein erhielt; sie wurde auch bei der letzten großen öfter r. Ausstellung in Wien mit dem ersten Preise gekrönt. Die Mariahofer Racc gehört zu den schweren Schlägen und hat den besonderen Vorzug, daß Klima, Boden und Arbeit im Flachlande oder 4000 bis 5000 Fuß hoch im Gebirge keinen Einfluß auf sie ausüben. Die Farbe ist ausschließlich lichtgold, d. H. semmelfarbig, die Haut fein, rosenroth und lose aufsitzend, mit sehr kurzem, weichem Haare besetzt, das Flotzmaul roscnfarbig; die Horner sind nicht gar lang und ein wenig nach aufwärts gekrümmt, ihre Farbe von der Wurzel bis zu den Spitzen, die in'S Graue Vorschlägen, wachSgelb; die Klauen pechschwarz und'glänzend. Der Kopf ist etwas länglich, der Hals nur mit einer kleinen Wamme versehen; die Vordersätze etwas kürzer als die Hinterfüße; die Schulterblätter nicht vorstehend, der Wirbelrist sowie das Kreuz breit. Der Körper ist tannenförmig und selten etwas wenig cingesattclt; das Exterieur wohlproportionirt und angenehm anzuschancn. DaS Fleisch ist feinfaserig und sehr wohlschmeckend. Diese Race zeichnet sich besonders durch schnelles Wachsthum und Größe, sowie durch Mästungsfähigkeit aus. Dagegen ist besonders große Milchcrgiebigkcit bei diesem Alpenvich nicht zu suchen. Bei einer naturgemäßen Fütterung erreicht ein Stier nach vollendetem zweiten Jahre nicht selten ein Schlächter-Getmcht bis 7 Centncr, und nicht selten findet man in einem Alter von 5 bis 6 Jahren Ochsen, von denen daS Stück 9 bis 10 Centner an Schlächter-Gewicht im halbgemästetcn Zustande wiegt. Die guten Melkkühe zeichnen sich nicht nur durch eine große Milchgrube und fingerdicke, schlangenförmige Milchadern, deren Ende meist in zwei Armen m jeden Strich auslaufcn, sondern auch hauptsächlich durch das ttigweiche Euter (ohne Knollen und Verhärtungen), welches haarlos oder höchstens mit wenig Flaumenhaaren besetzt ist, und durch den haarlosen Milchspiegel, der sich von dm zwei hintern Strichen bis zum After erstrecken muß, aus. Obgleich sich die Mariahofer Race nur im Lavantthale, Krapffcld, Caualpen, Mctnitz- und Gurkthale noch rein erhalten hat, werden dennoch von diesen wenigen Quadratmeilcn einige Taufende der schönsten Exemplare jährlich nach Baiern. Oberösterreich. Wien, Eilli, Triest und Afrika verkauft und hiedurch den dortigen Viehzüchtern Huiiderltauscndc zugeführt. Selbst für Laibach wird von den hiesigen Fleischern zu den großen Feiertagen die Kapitalwaare sehr oft auf den Allhofncr großartigen Vieh-Märkten geholt. Schone und ersprießliche Kreuzungen werden mit der rothen böhmischen und der rothen Schweizer Race zu Stande gebracht. Unser Land hätte wegen der Nähe den Vorthcil sich nach und nach mit dem Origi-nal-Vieh zu versehen, da in Kärnten der Ankaufspreis dieser schönen, sowie nützlichen Viehrace nicht viel hoher ist, als jener des hiesigen Viehes. Bis nach Laibach von Lavantthale, Hüttcnberg, Guttaring, Althofen, Straßburg, Gurk, Friesach und Metttitz, wo mehrmals im Jahre große Viehmärkte abgehalkcn werden, werden 4 bis 5 Treibtage (von Klagen-surt kann auch die Eisenbahn benützt werden) benothigt; cs fällt daher nur die kleine Reiseauslage und der Zeitverlust, bei den nahezu gleichen Einkaufspreisen hier in'S Gewichi, dagegen der Nutzen unberechenbar wäre. Der Ankaufspreis des Mariahofer Viehes ist dermalen 17 bis 20 fl. per Centner des Schlächtcrgewichtcs; 1—2 jähriges Jungvieh nach Güte und Schönheit pcr Centner 2 bis 4 fl. theurer. Der Berichterstatter gicbt mit Vergnügen Jedermann die Gehöfte und Viehbesitzer an, wo besonders Zuchtvieh dieser besprochenen Racc stets zu kaufen ist, sowie größere Einkäufe durch selben bereitwilligst besorgt werden können. F. Schollmair, Forst- u. Ockon.-Beamte. Die Wohlthätcrin der Frauenwelt. (Aus der „Gartenlaube.") Jede Erfindung ist mehr ein Produkt der Zeit, als eines einzelne» Geistes. Daher kommt cs denn auch, daß gemeinhin eine industrielle Erfindung mehrere Urheber zugleich hat. Man denke nur an die Telegraphie! Nicht weniger als neunzehn Namen machen Anspruch auf die Ehre dieser Errungenschaft unserer Zeit, und erst neulich ist in diesen Blättern diese geistige Großthat für einen Deutschen in Anspruch genommen worden. Ebenso ist cs mit derjenigen bedeutsamen Erfindung, welcher diese Zeilen gewidmet sind, mit der Nähmaschine. Sic ist ein echtes Kind der Zeit, und unzählbar sind die Namen alle, welche mit ihrer Erfindung, Verbesserung und Vervollkommnung verknüpft sind. Als in der Industrie das Bedürfniß gekommen war, Näharbeit schneller und bequemer als bisher ««fertigen zu können, da ließ auch die Nähmaschine nicht lange auf sich warten. ES ist kein Zweifel, daß, wenn schon ein halbes Jahrhundert früher eine Maschine, mit welcher genäht werden konnte, ein Bedütsniß gewesen wäre, schon ein halbes Jahrhundert früher die Menschheit mit dieser neuen schönen Erfindung beglückt worden wäre. Jeder, welcher den einfachen Mechanismus der Nähmaschinen kennt, wird zugestehen müssen, daß die mechanischen Wissenschaften und Fertigkeiten schon vor fünfzig Jahren hingereicht hätten, um Nähmaschinen anzufertigen, wie mir sie jetzt besitzen. Der Anthcil, welchen die Nähmaschine, wenn sic sich erst genügend verbreitet, an der Vergrößerung des nationalen Wohlstandes haben wird, ist nicht gering. Ich spreche nicht von den Vortheilcn, welche deutsche Unternehmer durch die neu geschaffene Industrie der Nähmaschinen-Fabri-kalion gezogen haben; ich spreche auch nicht von dem allgemeinen Nutzen, welchen die Nähmaschine durch Herabsetzung des Preises der auf ihr gefertigten Artikel dem Publikum gebracht hat: ich richte die Aufmerksamkeit einzig und allein auf denjenigen Einfluß, welchen die Nähmaschine auf die Lage der Arbeiter-Familien auSzuüben im Stande ist. Durch eine immer größere Ausdehnung der Klein-Industrie, in welcher namentlich die Frauen eine ihnen angemessene Beschäftigung finden, sucht man jenes schwierige sociale Problem seiner Losung nahe zu bringen. Und hierbei spielt denn die Nähmaschine eine nicht hoch genug anzuschlagende Rolle. ES wäre überflüssig, den Lesern und Leserinnen der Gartenlaube daS Bild einer Nähmaschine zu entwerfen. Wer hätte heutzutage noch keine Nähmaschine, noch nicht auf einer Nähmaschine arbeiten sehen? Wer kennte nicht alle die vorzüglichen Eigenschaften dieses Instruments, und iver wüßte nicht, wie unschätzbar es gerade in den Händen der Frauen ist? Denke man sich eine Nähmaschine in der Stube einer Arbeiter-Familie ausgestellt: in einer Ecke des Zimmers, dem Fenster nahe, nimmt sie nur wenige Ouadratfuß Raum ein; die an ihr arbeitende Frau Übersicht mit jedem Blick, welchen sie von ihrer Arbeit wcgwcndct, ihre ganze Wirth- schaft; jeden Augenblick kann sie das Nähen unterbrechen, um dicß oder jenes Bedürfniß der Ihrigen zu erfüllen. Die Arbeit ist weder körperlich anstrengend, noch den Geist ermüdend; sie bietet im Gegenthcil den Gliedern eine heilsame Bewegung, und die Aufmerksamkeit, welche die Arbeiterin einzig und allein auf de» schnellen Fortgang der Naht zu richten hat, ist geeignet, den Geist frisch und lebendig zu erhalten. — Die großen Vorthcile, welche die Nähmaschine alS ein Werkzeug für die Klein-Jndu-strie in den Händen der Arbeiter-Frauen bietet, liegen somit zu klar zu Tage, als daß es einer genauer» Auseinandersetzung derselben bedürfte. Es sei darum nur noch gestattet, Einiges über die verschiedenen Systeme von Nähmaschinen zu sagen und über den verschiedenen Standpunkt, welchen dieselben in der Näh-Jndustric cinnchmen. Jedes der bis jetzt erfundenen Systeme von Nähmaschinen hat einen gewissen Kreis der Wirksamkeit, in welchem es sich am besten bewährt. Das eine System ist das praktischste zur Ausführung von Verzierungs-Arbeiten, ein anderes liefert die besten Befestigungsnähte; die Maschinen des einen Systems finden ihren besten Platz in den Werkstätten, welche die festesten Stoffe, wie Leder re. verarbeiten, die eines ändern Systems sind wieder passend zum Gebrauch in der Familie. Die drei verschiedenen Haupisystcme unterscheiden sich dadurch wesentlich von einander, daß sie verschiedene Nähte liefern. Durch eine nähere Betrachtung der Nähte, d. H. durch Würdigung dessen, was die Maschinen hervorbringen, gelangt man also schon zu einer Würdigung der drei verschiedenen Systeme. Die erste, einfachste, aber auch mindest tverthvolle Naht ist die unfern Handarbeiterinnen schon längst vor Erfindung der Nähmaschinen bekannte Tambourirnaht, auch Kettennaht genannt, wril der Faden eine Reihe von ineinander geketteten Stichen bittet. Diese Naht ist eben nur zu erwähnen; denn unsere Näherinnen wissen recht gut, daß sie sich allzuleicht löst und nicht als eigentliche Bcfestigungsnaht angesehen werden kann. Sie ist ihrer Natur nach eine Zicrnaht und die Kettenstich-Maschinen können dcßwegen nur in den einzelnen Fällen, wo bloß Zier-arbeit verrichtet werden soll, in der Klein-Industrie verwendet werden. Der Kreis der Anwendbarkeit dieser Naht ist im Verhältniß zu den ändern nur ein kleiner. Als eine Vervollkommnung dieser Naht kann die Doppel-kcttcnnaht angesehen werden. Dieselbe erfüllt den Zweck einer Zicrnaht in erhöhtem Maße, indem die hier aus zwei Fäden geschlungene Kette wie eine auf schönste Weise verzierende Schnur auf dem Stoffe sich hin-zieht, und bietet zugleich den Bortheil einer großer« Festigkeit. Der Kreis ihrer Anwendbarkeit ist daher ein bei weitem größerer; wo geschmackvolle und in die Augen fallende Verzierung und zugleich ein etwas höherer Grad von Festigkeit verlangt wirb, ist diese Nahtart an ihrem Platze. Werfen wir nur einen flüchtigen Blick auf die Gründe, welche dieser Doppelkettcnnaht den Grad der Festigkeit versagen, den wir nachher bei der dritten zu besprechenden Naht antreffen. Die Doppelkettennaht setzt sich aus zwei Fäden zusammen; der eine obere Faden dringt Stich für Stich durch den Nähsioff hindurch und bildet an der untern Seite desselben Schleifen, welche sich gegenseitig mit den Schlingen des untern Fadens binden, der selbst nicht in den Nähstoff dringt. Die Befestigung des Stichs findet also nur an der untern Seite des Äähstoffs statt, wo sich auch die aus Schlingen des untern und obern Fadens entstandene Kette oder Schnur bildet. Diese Schnur, welche desto dicker auflicgt, je stärker der zum Nähen verwendete Faden ist, hat den Nachtheil, daß sie beim Tragen der Kleidungsstücke der Abnutzung sehr unterworfen ist. Es ist leicht ersichtlich und klar, daß ein Zag an dem Ende des untern Fadens die ganze Reihe von Befestigungen und Schlin- gen auflöst, und daß ein zweiter Zug an dem Ende des ober» Fadens auch diesen aus dem Nähstoff herauszicht. Die Naht ist also immerhin eine aufzulöscnde, wenn sie auch mehr Dauerhaftigkeit besitzt, als die oben erwähnte einfache Kettennaht. Die amerikanische Fabrik von ©rotier und Baker ist die Repräsentantin des Systems der Doppelkettennaht. (Schluß folgt.) Lokal- und Provinzial-Nachrichten. Marburg, 15. September. (Zur Ausstellung.) Die Sektion für Hopfcnbau in Graz hat an das Ausstellungs-Comitü für die am 25 d. M. stattfindende Besprechung folgende Fragen zur Beantwortung herabgeschickt: 1. Ist der Hopfen-Schnitt im Herbste oder Frühjahr zweckmäßiger? 2. Welche Mittel sind die bewährtesten um den Feinden und Krankheiten der Hopfenstanze, als: Engerlinge, Blattläuse, Rost und Kupserbrand zu begegnen und selbe hintanzuhalten? 3. Ist das Pressen des Hopfens mit Maschinen von großer Kraft zu empfehlen, und welche Maschinen ivären hiezu geeignet? 4. Welche Mittel und Wege wären anzuwenden, um den direkten Absatz des steirischen Hopfens zu befördern? 5. Welche Gebrechen und Mängel bestehen bei der Kultur des Hopfens in Steiermark? Die W ein bau- S e ktion hat folgende Fragen für die Besprechung vorgeschlagen: 1. Welchen Rcbcnschnitt hat man in Weingärten, welche vom Hagel getroffen wurden, für das nächst darauf folgende Jahr angewendet, und mit welchem Erfolge? 2. Welche Rebensorten hat man für den Bogenschnitt geeignet gefunden ? 3. Wurde ein Unterschied daran wahrgenommen, ob der Bogen aus der untern oder obern Rebe angeschnitten wurde? 4. Welche Erfahrungen wurden über die Rebenschnitt-Methode des Herrn Hoibrenk gemacht? 5. Welche Beobachtung wurde über die bis jetzt in den verschiedenen Gegenden angepflanzten fremden Rebensorten gemacht? 6. Welche Erfahrungen liegen vor über das Abkappen (Abzeiten der Rebenspitzen) vor und nach der Blüte? 7. Welche Erfahrung hat man über Weine, welche in geheizten oder doch warmen Lokalitäten ihre Gährung durchgemacht haben, und über Weine, lveichc in kühlen unö kalten Lokalitäten gegohren haben? 8. Ans welche Art könnte die Kellcrwirthschaft gehoben werden? Die Sektion für Bienenzucht, welche am 27. d. M. ihre Wanderversommluug abhalten wird, wird an diesem Tage 3 Uhr Nachmittags nachsteh ndes Programm durchführen: I. Wird die Bcrnthung mit eiu.m Bortrag über die Wichtigkeit und den Nutzen der Bienenzucht eröffnet. II. Dann wird der Regulativ-Entwurf der Sektion benutzen. III- Hierauf kommen folgende Fragen zur Erörterung: 1. Was ist vom Cinbrechen der Bienenstöcke zu halten? 2. Wie hilft man sich, wenn die Bienenstöcke ihre» nöthigen Winter-vorrath nicht zusammenbringen? 3. Welche Vortheile gewährt der bewegliche Bau, und welche Einrichtung sichert bei demselben die Bienen vor jedem Schaden in Winter? 4. Sind Kunstschwärme empschlenswerth, und wie macht man sie bei der Korbbienenzucht? 5. Beliebige Fragen. IV. Ausnahme der Sektions-Mitglieder. V. Wahl des Ortes und Präsidiums der nächsten Wandcrversammlung. (lieber den Ort die diesbezüglichen Wünsche früher kund zu geben, wird gebeten.) VI. GratiS-Vcrloosung verschiedener Gegenstände der Bienenzucht unter die Mitglieder. Auch das Co mit« für W e i n v e r b e s s e r n n g hat das Ansuchen gestellt, auf eine ihm geeignet erscheinende Weise Fürsorge zu treffen, daß während der Ausstellung das Verfahren der Zucker- und Säuregehalts-Erhebung praktisch gezeigt und ein populärer Vortrag zunächst über Pctiosi-ren gehallen werde. Herr Baron von Ketlenburg hat unter folgenden Bedingungen einen Preis von 4 Dukaten bestimmt: nämlich der prämiirende Wein muß gänzlich unverfälscht, ohne jede Beimischung von Zucker, Glycerin k. sein und nachweislich in den letzten 5 Jahren in größter Quantität in das Ausland verkauft worden sein. Etwa bessere, jedoch gepantschte Weine sind hievon gänzlich ausgeschlossen. Der Export der steierischen Weine in das Ausland wird erst dann einen so erwünschten-Aufschwung nehmen, wenn sich die hiesigen Weinproduzenten wieder den Ruf einer vollkommen echten, unverfälschten Waare im Ausland werden erworben haben. Einen zweiten Preis von 2 Dukaten bestimmt er für die schönste und geschmackvollste, den beliebten ausländischen Formen am Meisten entsprechende Bigullirung. (Glasspinnerei) des Herrn de Brunfaut. Wir haben dieser Tage Gelegenheit gefunden, obengenanntes Atelier zu besuchen, und müssen unsere kurze Notiz über dasselbe dahin vervollständigen, daß die Arbeiten, welche ausgestellt sind, alle Erwartungen übertreffc'n; ein Damenhut, Hals-trügen, Coiffürcn und die niedlichsten Nippsachen sind in den Glasschränken zu sehen, und besonderes Erstaunen erregen die schönen Posamentir-Arbeiten (Knöpfe u. dgl.) Daß man die ganze Manipulation des Spinnens und Anfertigens dieser Glasgegenstände sehen kann, macht den Besuch um so interessanter. Doch sagen wir hiemit nichts Neues, denn überall, wo Herr de Brunfaut sich aufhielt, erhielt er die schönsten Zeugnisse von Seite von Schul- und Instituts-Direktionen und die allgemeine Anerkennung aus allen Kreisen. (Theater.) Wir sind ermächtigt, die von der „Tagespost" gebrachte Nachricht, daß Herr Direktor Balvansky das Theater am 17. d. M. mit Suppö's Operette: „Das Pensionat" eröffnen werde, zu dementiren, und haben vernommen, daß die Eröffnung am 20. d. M. stattfinden werde. Die Wahl der ersten Pictzen wird später kundgegeben werden. (Seltene Feier.) Am 17. d. M. wird eine seltene Feier in unserer Domkirche stattfindcn; der ncugcweihte Priester der Scckaucr Diözese, Herr Schmidi wird nämlich an diesem Tage primiziren uuv gleichzeitig seine beiden Geschwister, Herrn Felix Schinidl mit Frl. Fcrlinz und Frl Anna Schmidt mit den Auskultanten des k. k. Bezirksgerichtes, Herrn Telpin kopulircn. Die Primizpredigt wird der ältere Herr Bruder des Primizianten halten. (Todesfall.) Der Bruder des Wiener Hofopernsängers Drexler wurde in Leibnitz, als er eben in heiterer Gesellschaft ein Lied vortrug. vom Schlage getroffen und blieb tobt aus dem Platze. Graz, 12. September. (Sinagoge.) Gestern Nachmittags fand die feierliche Einweihung der Grazer Synagoge statt. Das Fest wurde durch eine Hymne eröffnet, bei welcher Herr Sulzcr ans Wie» seinen Ruf als trefflicher Sänger glänzend bewährte. Dem Gesang folgte das Anzünden des ewigen Lichtes, wobei Herr Dr. Sellinef eine kurze, sinnige Beziehungen hcrauskehrendc Rede gehalten, — dann das Ausheben der Thorarollen ans der Bundeslade und Einheben derselben. Hieran schloß sich die Festrede über das Thema, daß der Geist Gottes der Geist der Freiheit, der Gerechtigkeit uud Liebe sei. Dr. Jellinek führte diesen schönen Stoff mit ebenso viel Geist als Schwung uud Beredsamkeit aus. Nach dem Weihgebet wurden zwei Psalmen von einem Gesangschor und dem Vorsänger Sulzer tadellos zu Gehör gebracht. In einen der Psalmen war die österreichische Volkshymnc verwoben. Der Feier wohnten Ihre Exc. der Herr Landeshauptmann Graf Gleispach und der Präsident des Oberlandrsgerichtrs Freiherr v. Lattermann, der Statthalterei-Vice-Präsident Freiherr v. Lebzeltern, der Herr Regierungs-Rath und Polizei-Direktor E. v. Waneczek, der Bürgermeister Herr Alber, der Reichsraths-Abgeordnete Dr. Rechbauer, mehrere Officiere, die Matadoren der Bürgerschaft, Pastor Dr. Leidenfrost, zwei Mitglieder des ehrwürdigen Convents der barmhnzigen Brüder und viele Vertreter der bessern Stände an. — Die Synagoge wurde lediglich durch freiwillige Beiträge der wenigen in Graz lebenden israel. Glaubensgenossen hergcstelll, uud die Bau-uud Ausschmückungs-Arbeiten durch Grazer Gewerbsleute besorgt- So lieferte die Zimmermanns- und einen Shell der Tischlerarbeit Herr Karl Ohmeier, die Eisengüsse Herr Körösi, die Steinmetzarbeiten Herr Hinter-leitner, Vergoldungen Herr Kurzmann, Tapezierarbeit Herr Gaisrigler, Malerei Herr Vornan»; die geschnitzten Stühle wurden von der Straf-Hausmanufaktur in Karlau verfertigt. — Der Raum dieses auf's Anständigste eingerichteten Bcthauses dürfte im Saale an 280, und auf der nur für Frauen bestimmten Gallerie über 100, zusammen also an 400 Personen fassen. (L a n d w > r t h s ch a fl l i ch e s.) Wie steht cs mit der neuen Land-wirthschaft in Oesterreich und ander» Ländern? Der neue Finanz-Minister hat bei llebernahmc seines schwierigen Amtes erklärt, er werde die Hebung der Landwirthschaft als eine seiner Hauptaufgaben betrachten. Allerdings ist es eine »ubezweifelbare Wahrheit, daß die Landwirthschaft die beste und wichtigste Kraft des Reiches ist, und daß den Finanzen für die Dauer nur aufgeholfen werden kan», wenn die Landwirthschaft gehoben wird. Cs kann in dieser Richtung noch sehr viel geschehen, wie ein Vergleich Englands mit Oesterreich zeigt. Die Statistik giebt uns in dieser Richtung höchst interessante Daten an die Hand. In Großbritannien beschäftigen sich 31 Percent der Bevölkerung mit der Landwirthschaft, dagegen' 52 Perceut mit Handel und Industrie. Von der Gesummt-Bevölkerung Oesterreichs entfallen fast 62 Percent aus die an der Land-und Forstivirthschaft betheiligten Klassen, während bei der Industrie nur 12 '/2 Perceut und beim Handel gar nur 2 Percent beschäftigt sind. In Großbritanien verhält sich bas lanbwirthschaftliche Kapital zu dem industriellen und kommerziellen wie 1 zu 2, in Oesterreich beträgt das in der Landwirthschaft repräsentirte Kapital mindestens 15,000 Millionen, während in Handel und Industrie höchstens 6000 Millionen cngagirt erscheinen. — Auch mit Steuern ist die Landwirthschaft mehr belaste^ als die Industrie. Nach dem Ausweise, welchen der Finanz-Minister K>auß im Jahre 1848 der konstituireuden Versammlung vorlegte, betrug in der Periode 1831—1847 die Grund- und Haussteuer zusammen jährlich 38 bis 41 Millionen, die Steuern der Industrie, des Handels und der Gewerbe überstieg jedoch die Ziffer von 2.700,000 fl. nicht. Im Budget 1858 erscheint der Grund- und Hausbesiß schon mit einer Steuer von 77 Millionen belastet, während die Fabriks-Industrie nur mit einem Beitrage Von 5 Millionen figurirte. Diese Ziffern sind sehr lehrreich, denn sie zei-gen, daß die Steuern für den Grundbesitz seit den 40er Jahren sich verdoppelt haben. Möge dem Finanz-Minister Grafen Larisch die Hebung der Landwirthschaft gelingen — er würde sich dadurch sicher das größte Verdienst um Oesterreich erwerben. (Wieder cin P o st- K a I l a b.) Der bei dem Wiener Haupt-Postamte als zweiter Kontrolor angestellte W. B. hatte wegen Beurlaubung des ersten Kontrolors seit kurzer Zeit die Frachten-Sammlungskasse übernommen und solche alle Woche einmal abzuführcn. Am 7. d. M., und zwar am Vorabende der Abfuhr erschien B. nicht mehr im Bureau und war auch in seiner Wohnung nicht zu finden. Es wurde daher eine Skontrirung seiner Kaffe vorgenommen und ein Abgang von 1500 fl. entdeckt, daher sogleich besten polizeiliche Verfolgung eingelcitet. Berner-kenswerth ist dabei der Umstanv, daß B. bereits 36 Diensijahre ehrenhaft zurückgelegt, das höchste Vertrauen seiner Vorgesetzten genossen und einen Jahresgehalt von 1400 fl., überdies ein angemessenes Quarticrgcld und alljährlich eine hohe Remuneration bezogen hatte. Einer neueren Nach-richt zufolge ist derselbe bereits Montag von der dortigen Sicherheitsbehörde ausgcforscht und an das f. f. Landesgericht eingeliefert worden. (Beschleunigung des amtlichen Geschäftsganges.) Die „Laib. Ztg." führt als Beweis der Schnelligkeit des Geschäftsganges unter dein gegenwärtigen Ministerium das Faktum an, daß das vom Bürgermeister Dr. Costa Sr. Majestät dem Kaiser vor kaum 14 Tagen überreichte Gesuch um Zulassung zur Advokatur bereits durch alle Instanzen hindurch an das f. k. Landes-Gericht herabgelangt ist. Die citavnica in Marburg ladet zum Besuche der am 24. 1. M. Abends um 772 Uhr im Saale des Herrn Kartin abzuhaltenden beseda als Gedächtnißfeier der hervorragenden literarischen Verdienste Slomsek's um die Slovencu. Das Programm umfaßt die Chöre: „Iskrenim Slovencem“, „Večernica“, „Preljubo veselje“, „Lahko noč“, „Naj bolje vince“, mit Texten von Slomšek und Musik von 3. Miklosich, Dr. G. Ipavic und P. Manch, ferner den Chor: „Kdo je mar?“ Text von Koseski, Musik von Dr. B. Ipavic; auß rdem Solo-Vorträge in Gesang, in gebundener und freier Rede, sowie am Clavier. Der Reinertrag ist zur Gründung des Fondes für ein Slomšek-Denkmal in Marburg gewidmet. Eintrittskarten ä 40 kr. ohne Beschränkung der Freigebigkeit für den angeführten Zweck werden am 22. und 23. I. M. in der čitavnica, und am 24. Abends bei der Kasse ausgegcben. (391 pnlintt Mß-SHMs md (Criiioluis ,jit frilTigftni preisen empfiehlt die Handlung des .Mifoolana Mc&iler. (sei Gin Stubenmädchen, die in weiblichen Arbeiten sehr geübt ist, wird gesucht. — Näheres im Comptoir dieses Biatics. Anempfehlung. Der Unterzeichnete beehrt sich mit der Anzeige, daß er vom 1. Oktober d. I. angefangen, sein Rauchfangkehrer-Geschäft selbstständig ansüben wird. Indem derselbe den geehrten P. T. Kunden die prompteste Bedienung und deren vollste Zufriedenheit zusichert, bittet er um zahlreiche dießbezügliche Aufträge. Insbesondere läßt er sich den Herren Hausbesitzern und Haus-Inspektoren empfohlen sein. ' AMU WlU'lMg. Rauchfangkehrer, Haus-Nr. 24C nächst der 384) Draukaserne in Marburg. enincth voll ausgezeichneter Qualität ist billig zu haben bei Carl Haußner, Kärntergasse Nr. 218. Z. 10648. Edikt. Vom k. k. Bezirks-Gerichte Marburg wird bekannt gegeben, daß die freiwillige Versteigerung der zum Lorenz Knechtischen Verlasse gehörigen Realitäten, nämlich des auf 1568 fl. gerichtlich geschätzten Weingartens Berg Nr. 553 und 519 ad Gutenhaag, und des auf 120 fl. bewerthetcn Waldes Urb. Nr. 4247g; ud Gutcnhang stimmt mehreren Fahrnissen, nämlich: 1 Kuh und mehrere Keller-Einrichtung bewilliget und die Tagsatzung hiezu auf den 25. September 1865 u. z. bezüglich des Weingartens und der Fahrnisse Vormittags von 11 bis 12 Uhr in Rupersbach am Orte der Weingart-Realität, und bezüglich des Waldes von 3 bis 4 Uhr Nachmittags in Meltau beim Walde angeordnct wurde. Der Weingarten ist sehr gut gelegen und bearbeitet, auch behaust, der Waid mit Laubholz bestandet und zum Theile schlagbar. Jeder Lizitant, mit Ausnahme der Erben, hat bezüglich des Weingartens ein Vadium per. 200 fl. und bezüglich des Waldes mit 50 fl. entweder bar, in steierischen Sparkassabüchcl oder öst. Staaisschuldverschrei-bungen zu erlegen, und können die übrigen Lizitationsbedingnissc Hiergerichts ungesehen werden. Marburg am 5 September 1865. Verpachtungen. (387 Von Seite der Gutsinhabung Križovljan in Kroatien wird vom 1. Jänner 1806 an, auf mehr.re Jahre verpachtet: 1. Am Draufluste eine Mühle mit drei Gängen, nebst Haus Garten und Holzbezug. 2. Eine Ueberfuhr, stimmt Wirthshaus, Garten, Acker und Holzbezug. Beide Objekte sind der Stadt Friedau in Steiermark gegenüber gelegen. Die Original-Ausgabe des in 28. Auflage erschienenen Werks: Der persönliche Schutz 8 von Laurentius. Aerztlicher Ratkgeber in geschlechtlichen Krankheiten, namentlich in Srliwächi-ziistäiidi-ii. Ein starker Band von 232 Seiten mit 60 anatomischen Abbildungen, ln Umschlag versiegelt; Preis Thlr. 1. 10 Sgr. — fl. 2. 20 kr. ist fortwährend in allen namhaften Buchhandlungen vorräthig, in Wien auch bei Carl Gerold’s Sohn, Stephansplatz Nr. 12. Man achte darauf, dass jedes Exemplar der Original-Ausgabe von Laurentius mit dessen vollem Namenssiegel versiegelt ist. — Die unter ähnlich lautenden Titeln erschienenen Auszüge und Nachahmungen desselben sind unvollständige, fehlerhafte Plagiate. I I I Annoncen-Bureau von (*. L. Daube & O 1 ächillerplah Hr. 1, in Frankfurt a. M. am (gntslivUcr Uv. 21, in Hamburg. $ Billigste und bequemste Beförderung aller Arten Anzeigen in sämmtliche Zeitungen, Reise- und Adreßbücher des In- und | Auslandes ohne Provifions- oder Porto-Berechnung, sowie Ver- u mittlung von Handelsverbindungen selbst nach den entferntesten A Gegenden. s Zeitungs-Kataloge gratis und franco. I Eisenbahn - Fahrordnung für Marburg. Nach Wien: Nach Triest: Abfahrt: 6 Uhr 19 Min. Früh. AI fahrt: 8 Uhr 15 Mi». Früh. 6 Uhr 43 Min. Abends. 9 Uhr 2 Min. Abends. Nach Villach: Abfahrt: 9 Uhr Früh. Die gemischten Züge verkehren täglich in der Richtung nach: Wien: T r i e st: Abfahrt: 12 Uhr 44 Min. Mittags. Abfahrt: 1 Uhr 26 Min. Mittags. Eilzug verkehrt von Wien nach Triest und von Triest nach Wie» Dienstag, Donnerstag und Samstag. Nach Wien: Nach Triest: Abfahrt: 2 Uhr 36 Min. Mittags. Abfahrt: 1 Uhr 52 Min. Mittags. Verantwortlicher Redakteur: Julius Seeliger. Druck und Verlag von Eduard Jauschitz in Marburg.