Die »othwendigsten Anfangsgründe der TkUtschmSprachklinL zum Gebrauche -er Österreichischen Schulen auf allerhöchsten Befehl von Joh. Siegm. Val. Popowitsch Kais. König!, öffentl. Lehrer öerTeutschen Beredsamkeit auf der Wiennerischen hohen Schule, wie auch Herzoglichem in der Savoyisch s Liechtensteinischen Akademie. Wien» 1754. Zu finden bei den zwey Brüdern Grundt, bürgerlichen Buchbindern. 4. ^49714 >!»>X>^' «? ( c> ) d Vorrede. /^S ist nicht ohne Ursache geschehen, daß ich zuerst die nothwendlgsterr Anfangsgründe der Teutsthen Sprachkunst, und also vor dem vollständi¬ gem Werke selbst, einen Begriff desselben lie¬ fere. Allein eben darinnen stecket die Schuld^ warum gegenwärtige Ausgabe noch kei¬ nem eigentlichen Auszuge gleichet, weil ich öfters weitläuftigere Anmerkungen oder Un¬ terrichte einzuschalten hatte; jenes zur abges nöthigten Verteidigung einiger Stellen, die¬ ses zur Beförderung der Deutlichkeit, auf ausdrückliches Verlangen derjenigen, die mei¬ ne mündlichen Erklärungen nicht hören wer¬ den, das Buch aber gleichwol verstehen wol¬ len. Allein ungeachtet aller iztgedachter Vermehrungen, und der öfters wiederholten Erinnerung, daß die Gründe etlicher Lehr¬ sätze, wie auch einiger Abweichungen von der gemeinen Unterweisung, in der vollständiger» a s Sprach- 4 Vorrede. Sprachkunst auzutreffen seyn werden, habe ich gleichwol den unbescheidenen Beurthei- lungen solcher Menschen nicht entgehen kön¬ nen, die mit einer großem Fertigkeit fremde Werke zu tadeln, als eigene guteherauszuge¬ ben, begäbet sind. Diese zwingen mich , eine Schuzschrift zu verfassen, daraus schon fol¬ gender Unfug entstehet, daß die Vorrede des¬ wegen langer, als es sich für einen Auszug schicket, werden muß. So aber vertheuren diefe ungebetenen Richter das Buch vielen, die in solchen Umstanden leben, daß ihnen auch der Aufwand etlicher Groschen bedenk¬ lich fallt. Man rücket mir erstlich vor, daß ich die Zahl der Selbstlauter mit drey neuen, a, ö, ü, vergrößert habe. Diesen Einwurf kön¬ nen die Misvergnügten sich durch diejenigen beantworten lassen, welche in den Lesestun¬ den die Ursachen meines Entschlusses ange- höret haben. Gefällt ihnen der Bescheid nicht, oder sind die, welche so klagen, nicht hier, so müssen sie auf die weitläuftigere Sprachkunst warten. Ich verweist sie des¬ wegen nochmals zur Anmerkung, welche nach dem Verzeichnisse der Mitlauter S. io ste¬ het. Wenn diese Bildungen erwehnter Selbst- * Vorrede. z Gelbstlauter, a, ö, ü, jemanden anstößig scheinen, der hat vermuthlich noch nichts von den Schriften gesehen, welche man in Nie¬ dersachsen vor mehr Jahren, mit eben so ge¬ stalteten Buchstaben, nicht ohne Beifall der Gelehrten, herauszugeben angefangen hat. Dadurch wird, unter andern Vortheilen, dem unnüzen, ja schädlichem Streite, ob das u ein uo, wie man ehemals glaubte, ein ue, oder ein ui sey, ein Ende gemacht. Ich sa¬ ge , es sey das ü so gut ein Deutscher ein¬ facher Selbstlauter, als das Griechische 1t, und das Französische derer Aussprache es hat. Wem hat es wol getraumet, daß auch die iztgedachten Buchstaben, Doppellau¬ ter sind? Die auf diesen Saz gegründete Schreibart, ä, o, ü, wird uns das Nach¬ schlagen in den Wörterbüchern erleichtern, welches in der Schlußrede S. 477 u.f. aus¬ führlicher gezeiget wird. Mehr kann hievon, aus Mangel des Raums, der noch andern Erinnerungen gewidmet ist, hier nicht gemel¬ det werden. Einige legen mir ferner zur Last, ich hat¬ te neue Namen der mitlautenden Buchsta¬ ben, als Pi, Tau, aufgebracht, ja noch mit vier andern, wie mit dem Chi, PHL, a Z Schm, 6 Vorrede. Schm, TfHe, die Anzahl derjenigen ver¬ mehret, die schon vorhanden waren. Es haben, wackere Lehrer, die Notwendigkeit vorlängst eingesehen, daß man das pe und Te, durch weniger ähnliche Namen, vom und Oe unterscheiden müsse. Sie ha- ben diesen Vortheil in ihren mündlichen Un¬ terrichten mit Nuzen angewendet, bevor ich noch an die Verfertigung einer Sprachlehre Lenken konnte. Bodicker hat auch lange vor mir angerathen, daß man den zusammenge- sezten Mitlantern besondere Namen beilegen mochte. Besehe man die siebente Seite der Wippelischen Aussage, oder die vierte der vorhergehenden. Ich habe es für gut be¬ funden , nicht nur die gegründeten Vorschlä¬ ge dieser Männer anzunehmen, sondern auch ihre in die wirkliche Übung gebrachte Lehr¬ art nachzuahmen, und entschritte mich da¬ durch des Vorwurfes, ich führte Neuerun¬ gen ein. Es sind auch die Namen gedach¬ ter Buchstaben von mir nicht ersonnen wor¬ den. Chi und Phi sind eben sowol, als PL und Tau, die Griechischen Benennun¬ gen eben dieser Buchstaben, ungeachtet ihre Gestalt im Teutschen anders aussieht. Ha¬ den wir denn nicht von eben diesem Volke, durch Vskrede. 7 durch die Römer, das Epsilon und das Zet erhalten? Andere sagen, ich machte den Kindern das Lesen beschwärlich, denn sie würden, z.B. in dem Worte schinden, nach der Buchsta- birung des Anfanges, fchin - i - n, densel¬ ben so aussprechen, schinin. Diese Beur¬ teilung bringet ihren Erfindern keine Ehre, denn sie lautet recht kindisch. Warum lesen denn die Kinder den Anfang des Wortes binden, nach der bis izt beobachteten Ge¬ wohnheit des Buchstabirens, nicht be-i-enn r Warum sprechen sie das zünden, nicht zet-ü-enn-de-enn aus? Den Namen Aps sollten sie ja, nach der Leselehre dieser wunderlichen Kunstrichter, Vpsilonpeeß vor¬ bringen. Die mich solcher Fehler beschuldi¬ gen, verstehen, allem Ansehen nach, nicht so¬ viel, was ein schlechter Schulmeister auf dem Dorfe wissen muß, welcher den Kindern vor allem zu sagen hat, daß man die Buchstaben B, Z, und so die übrigen Mitlauter, gar nicht aussprechen könne, es sey denn, daß ein Selbstlautcr davor, oder darnach, stehe. Izt- gedachten Leftschülern muß zu gleicher Zeit, auf eine diesem Alter begreifliche Art, bei¬ gebracht werden, daß derjenige Selbstlan-- a 4 ter^ K Vorrede. ter, der kn dem Namen des Buchstaben nur eineStüze des Mitlauters gewesen, sammt dem übrigen, wenn noch etwas darauffolget, bei der Aussprache der Syllbe, ausgelassen werde, so daß man den bloßen halbstummen Schall des Mitlauters, mit seinem neuen Selbstlauter höret, bei dem er sich befindet. Man nennet das B zwar Be, das N heißt Enn; allein wenn jemand das Wort Lin¬ den zu lesen hat, so muß er die erste Syllbe gleich Lin, nicht Le-i-enn, aussprechen; wie in finden, die erste Hälfte fin lautet, nicht ess - i -enn, ungeachtet der erste Buch¬ stab ein Ess, und der dritte ein Enn ist. Gleicherweise werden die Griechischen Wör¬ ter , , pharos , «Haris, ausgesprochen, und hat noch kein solcher Klügling besorget, sie möchten, phiaros, chiaris, gelesen werden, ob schon ihre ersten Buchstaben Phi und Lhi heißen. Endlich ist auch noch dieses zu erinnern, daß ich durch die Namen, Lhi, GcHin, TstHe, keiner Ab¬ schaffung des verführerischen L, oder des LH, ' Geh re. habe vorbahnen wollen; denn da hat¬ te ich einfache Buchstaben dafür vorgeschlagen. Meine Absicht ist, nach dem Rathe andrer Gelehrten, die Mühe des Buchstabirens den Kin- Vorrede. 9 Kindern zu erleichtern, welches diejenigen schon izt für gut erkennen, welche im Stande sind dieses einzusehen. Nach dem Urtheile der übrigen kehret man sich nicht. Wenn ich bei der Erklärung der Aus¬ sprache, oder der Schreibart, zuweilen etwas aus dem Griechischen, Hebräischen, oder an¬ dern Sprachen, eingemenget habe,daran wird sich wol kein rechtdenkender Leser stoßen, wenn er betrachtet, daß diese erste Ausgabe nicht hauptsächlich zum Gebrauche der Kinder be¬ stimmet worden. Das Hebräische und Grie¬ chische sind hier gewißlich so wenig fürchter¬ liche Sprachen, als auf andern hohen Schu¬ len. Das Slavonische Alphabet führet man deswegen gerne an, weil es unter allen Europäischen das vollständigste ist, und die¬ jenigen Buchstaben enthält, die andern abend¬ ländischen Volkern mangeln. Wer die Fähig¬ keit besizet, von einem Buche dieser Art gründ¬ lich zu urtheilen, der verstehet es nur gar zu wol, daß derjenige nicht pralet, welcher die Deutsche Aussprache, die er schriftlich lehret, durch eine fremde erkläret. Denn er weiß, daß vieles im Deutschen, aus Mangel tüch¬ tiger Buchstaben, sich nicht anders, als durch eine so beschaffene Vergleichung mit a 5 andern Vorrede. Io andern Sprachen, denen, welche derselben kundig sind, verständlich machen läßt. Die übrigen dürfen bei solchen Stellen, die ihren Begriff übersteigen, sich gar nicht aushaltcn, sondern sie können gerade darüber weggehen. Man hat bei diesem Unternehmen auch zum Lheile darauf gesehen, daß Wiemr von al¬ len Völkern stark besuchet wird, von derer Sprache in diesem Buche Erwehnung ge¬ schieht; und Wrenn ist eben derjenige Ort, welcher vor andern geschickt ist, die Deutsche, nicht nur den umliegenden Nachbarn, son¬ dern auch den Morgenländern, bekannt zu machen. Ungeachtet ich bei der Lieferung der er¬ sten zehn Bogen, die Kürze eines Auszuges, wenn man die Anmerkung S. 24 u. f. aus- , nimmt, gewißlich nicht aus der Acht gelassen habe, so sind gleichwol einem jeden Vorbil¬ de der fünf allgemeinen Deutschen Biegungs¬ arten , zahlreiche Namen beigefüget worden, , die eben so gehen. Wozu eine solche Menge, wird jeinand sagen? Ich antworte, zu viel- fachem Endzwecke. Es sind stärkere derglei¬ chen Verzeichnisse nicht allein nüzlich, sondern auch nothwendig. Nüzlich sind sie erstlich zur Anzeige der Geschlächter, in welchem Vorrede. n Stucke die Österreichische Mundart von der E Hochteutschen öfters abgehet. Darnach er- langen die Lernenden hiedurch eine Erkennt-- uiß derjenigen Namen, welche in ihrer Land- spräche nicht sind, und die Lehrer einen Vör- rath von Beispielen, die ihnen zu den Prü- fungen der Jugend, wie auch zu den mündli- chen'und schriftlichen Übungen, welche sie bei derselben vorkehren werden, dienen kon- nen. Ich bin ferner genöthiget gewe- sen, bei jeder Hauptbiegungsart soviel Na- men anzuführen, damit hieraus erhelle, daß nur diese fünfe die wahren allgemeinen Teu- tschen Biegungsarten sind. Jedermann be¬ greifet aus dieser Verfassung, daß die Wör- ter, Aug, Ghr, Herz, Schmerz, von den ächten Biegungsarten zu reden, keine tüch- Ligen Vorbilder abgeben können, weil es ih-- nen an einer ansehnlichen Gesellschaft eben so gehender Namen fehlet. . Das Verzeichniß der weiblichen, die sich / in e endigen, ist S. z/ u.f. auch deswegen etwas weitläuftiger geworden, weil unsere Mundart sie anders bildet. Denn einigen wird ihr e entzogen, da man, die Achs, Ahl, Ameis, B-chr, Beut, Birn, Blum, sö Buß rc. spricht. Andre rverden hingegen, V durch - . Vorrede. > durch die Anflickung des veralteten n, von unfern Landesleuten verlängert, welche noch /' die Binden, die Birken, Breiten, Bril¬ len, Butten, BüchstnDicken, Ointen, Docken rc. sprechen, und gleichwol nur ei¬ ne Binde, Birke rc. verstehen. Nach delu Vorbilde Bub war'eine ausführliche Anzeige eben so gehender Namen.recht unent¬ behrlich, weil auch die Saufen wider Äe Ei¬ genschaft dieser Biegungsart zuweilen strau¬ cheln, da ernige aus ihnen,.des Drachens, des Faltens, des Fürstens, Grafens, Meldens rc. schreiben. Cs wäre einember- fiößige Bemühung, wenn ich .von den übri¬ gen gleiche Rechenschaft geben wollte. Der ,' g. Leser schließet schon hieraus, daß man bei den andern Biegungsarten ebenfalls seine Ursachen möge gehabt haben, es so zu ma- chen; und sollte sich auch irgend sine Unrich- 1 tigkeit mit eingeschltchen haben" so werden die Vernünftigen denken, es ist doch keine Arbeit von zwanzig Jahren, keine von zweyen, , ja keine von einem ganzen Jahre. Der Ver- j fasser wird das irrige, wenn er es selbst wahrnehmen, oder durch andere innenwer- H den sollte, bei der nächsten Austage ehestens ' verbessern. Etli- ' Vorrede. iZ Etliche verstehen nicht, was es mit dem Veachgesezten lTlamengefährten S. 117 u. folg, für eine Beschaffenheit habe. Ihre Befremdung ist einestheils nicht zu tadeln/ weil sie von diesem Artikel, der in der Spra¬ che doch so gut gegründet ist, als der Be¬ stimmte, und der Unbestimmte, in der neuesten und vollständigsten Sprachlehre noch keine Benennung gelesen haben. Allein wenn diese Herren ferner begehren, es sollte eine Anzeige dabei stehen, in welchen Vor¬ fällen man so sprechen könne, schöner wem, schöne Farbe, schönes Lleid, so bitte ich, sie möchten sich indessen mit folgender Er¬ läuterung begnügen. Wenn alle Beispiele, dadurch der nachgestzte Namengefahrte, an rrwehnter Stelle, entworfen worden, sich gleich nicht in gutlautende Reden einkleiden lassen sollten (welches noch keine dargethane Wahrheit ist) so gehet solches doch mit an¬ dern Wörtern an. Ein Muster aber mußte allen, die sich auf solche Art verändern lassen, vorgestellet werden, und hätte es gar kein Geschick gehabt, wenn zu einem jeden Bie- gefalle^ ja zu einem jeden Geschlächte derBie- gefälle, neue Wörter genommen worden wä¬ ren. Man spricht gewißlich auf eine unge- zwun- 14 Vsevede. zwungene Weift, grüner Wald, schöne Aue, buntes Feld, ihr erquicket meine Ginne; und dieses nach den Vorbildern, schöner wein, schöne Farbe, schönes Bleid. Hernach wiederhole ich die Nach¬ richt , daß hier nur ein kürzerer Begriff des großem Werkes herausgegeben wird. Wenn ich allen Stellen eine Auslegung bei- geftzet hätte, die einer bedürfen, so wäre die¬ se Schrift kein Vorlesebuch, und kein Auszug. Sie ist in der That schon für keinen zu hal¬ ten, allein nicht aus meiner Schuld. Denn sobald die ersten zehn Bogen, bloß zum Ge¬ brauche meiner Zuhörer, und der niedern Schu¬ len, feil geboten worden, so ließen sie auch vie¬ le holen, denen kein Mensch diese Blätter, wel¬ che noch ohne Anfang und Ende waren, zum Kaufe vorgeleget hat. Da bekam ich sehr frühzeitig von allen Seiten geschäfftige Lehr¬ meister. Als ich durch den Überrest der noch ungedruckten Schrift diese Leute befriedigen wollte, so habe ich etwas zum Vorscheine ge¬ bracht, daß ihrer Art zu denken ähnlich, d. i. widersinmsch, und Heils ein Auszug, Heils keiner ist. Allein diese Gestalt wird das Buch nicht immer behalten. In Vorrede. 15 In der Beschlußrede werde ich über einis ge Stöcke meiner Schreibart mich verant- Worten. Hier will ich nur wegen der Ver- werfung des tz ein Paar Ursachen anführen. A Diejenigen, die sich an diesen zufammengesez- ten Buchstaben von Jugend auf gewöhnet -i haben, sind mit meinem Unterrichte schon des- wegen nicht zufrieden, weil sie diese Folge E. daraus ziehen, als wenn ich das ihnen so am 4. genehme tz, eigenmächtig aus dem Deutschen verbannen wollte. Das ist meine Absicht gar nicht. Ich zeige nur an, was mich und an- dre bewogen hat, so zu schreiben. Der schwächste Grund der Verfechter des tz ist wol dieser, wenn sie sagen/durch das tz gä-- be man zu verstehen, daß der vorhergehend de Selbstlauter kurz sey, das z hingegen werde nach einem langen gesezt. Denn es wäre leicht zu erweisen,wenn dieses die rech- te Gelegenheit dazu wäre, daß die Erfin- düng, lange und kurze Syllben, durch einen Misbrauch der Buchstaben, vorzustellen, eine Schande der Deutschen Schreibart, und der größte Stein des Anstoßes für die einhei- mlschen Kinder, wie auch für die Ausländer lk.j sey, welche unsere Sprache lernen. ES vtrifft ferner dieses nicht zu, daß das tz alle- Vorrede. zeit kurze Selbstlauter vor sich habe; denn in fetzen, zerfetzen, Hetzen rc. ist das e vor dem tz lang. Wenn endlich das x der Hebräer, und das der Griechen, die Aussprache des noch izigen Armenischen za, des Illyrischen zi, und unsers heutigen z, gehabt haben, warum sollen wir ein t davor stellen, da es alle izterwehnte Völker bei diesem Buchsta¬ ben nicht thun, weder gethan haben? Wenn das in dem Worte eben so gelau¬ tet hat, wie in unserm Frazen, wozu soll¬ te hier ein t vor das z kommen? Hat aber unser Z anfangs die Aussprache des i, des Slavonischen Semla, und des Französi¬ schen 2, gehabt, welches einige auch von dem behaupten wollen, so ist der heutige gar zu geringe Unterschied des tz von dem z, abermal eine offenbare, und zwar eine solche Verfälschung des ursprünglichen Lautes, und der ehemals gebrauchten Schreibart, die neue Schwierigkeiten einführet. Denn auch ein geübter Mann weiß nicht allemal sich stracks zu besinnen, ob er beim vorfallenden Worte ein z, oder tz, fezen sollte. Hederich schrei¬ bet einzeln und eintzeln. Hr. Gottsched schreibet Herzog, Hederich Hertzog, Her- Wgr Vorrede. i? tzogthum, als wenn diese Wörter von Hertz abftammeten ,da sie doch nur aus den Grund¬ wörtern, Her und ziehen, zusammengesezet , sind. Zu solchen Verwechselungen hat der , Unterschied des tz vom z Anlaß gegeben. » Wenn nun das tz ein unnöthiger, und noch dar zu ein verführerischer Buchstab ist, das z hin- gegen von diesen Vorwürfen frey bleibet, und überdieß mit der Feder leichter zu bilden ist, A so kann man diejenige Schreibart keineswe- ges für seltfam halten, in welcher kein tz ge- k- sehen wird. Jene verdienet mit größerm Rechte die- !i ses Urtheil, welche die eigenen Beiwörter, / afrikanisch, spanisth, sicilianisch, schwe- disch, sächsisch, polnisch, ungrisch; rö- inisch, wiennerisch; neukirchifch, gott- schedischrc. mit einem kleinen Anfangsbuch- staben vorstellet. Die Schreibart Afrika- lk, Nische Lüste, wäre gewißlich erträglicher, .< als diese, afrikanische Rüste; denn jene js könnte man zum wenigsten durch den Gebrauch andrer Völker bewähren. Ein Ungelehrter glaubet, die Namen wären verdruckt, wenn E er von monbazischen Kleidern, von quebecki- m schen Fischen, von tabagischen Kräutern rc. liest. Ig auch ein Gelehrter muß sich ein I/ /, ' b wenig i8 Vorrede. wenig besinnen, was der Verfasser dadurch andeuten will. Das W. englisch stellet, nach dieser Schreibart, unter einerley Ge¬ stalt , dreyerley Ausdrücke vor, gnZel-cus, ex- cellens, ^NAÜLUS. Das erleichtert gewißlich niemanden das Lesen. Es ist dieses ferner ein ausgemachter Saz, daß durch einen gro¬ ßen Anfangsbuchstaben auch eine Ehrerbie¬ tung angezeiget werden kann. Denn deswe¬ gen schreibet man. Dieselben, Ihnen, Ih¬ re, Sie, mit großen Anfangsbuchstaben, weil man dadurch diejenige Person seiner Hochachtung versichern will, auf welche diese Fürwörter sich beziehen. Sollte man nun nicht um sovielmehr, Raiserlich, Röni- glich, Herzoglich, Markgraflich, inson¬ derheit an solchen Orten schreiben, wo die ho¬ hen Personen sich aufhalten, die, oder derer Sachen, durch diese Beiwörter angedeutet werden ? Ist das nicht seltsam, wenn uns an¬ dre es, als einen Fehler der Schreibart, auf- muzen, daß wir nicht, wie sie, die kaiserli¬ chen Stallknechte, die königlichen Lü- chenjungen, ein herzoglicher Thorrvar- ter, ein markgräflicher Bauer rc. schreib ben? Nun muß ich eine der wichtigsten Fra¬ gen Vorrede, rg . gen beantworten, ob. ich nämlich, bei einer so zahlreichen Menge bereits herausgegebener E Sprachlehren, nicht befürchte, eine vergeblis !s che Arbeit gethan zu haben? Ich sage es ohs L ne Scheu, daß mir keine zu Gesichte gekom- F men, welche in einem der ersten und noth- f wendigsten Stücke, das gleich anfangs ab- gehandelt zu werden pfleget, nämlich in der Lehre der Teutfchen Biegungsarten, richtig gewesen wäre, und dabei die Verbesserung der Österreichischen Mundart durchgehends F zur Absicht gehabt hatte. Es gehöret aber 'ß dieses mit zu einer geschickten Anweisung, Fdaß man die Abweichungen der angebohrnen Mundart des Landes von der Hochteutschen, bei jeder Gelegenheit anzeige. Hr. Prof. ^Gottsched hat diesen Lehrsaz in seiner Sprach- yffkunst ebenfalls beobachtet, weswegen sein ^Buch für die Sachsen brauchbarer ist, als für ./uns. Einen Österreicher würde man ver- ^/geblich warnen, daß er sich hüten soll, wagen .j/mit wachen, eigen mit eichen, regnew Fmit rechnen, u.s.f. zu verwechseln. Er i^thut es ohnedieß nicht, weil seine Mundart -Fdiesem Fehler nicht unterworfen ist. Das .ff muß aber Hr. Gottsched seinen Sachsen ein- prägen, welches er im Verzeichnisse der zwei- b 2 fcl< 20 Vorrede. felhaften Wörter v. der 128 S. an, thut. Eben da wird gelehret, man soll das' gar von Jahr/ gucken von jucken, unterscheiden; auch gönnen und können, Garbe und Aar- pe,Gränze und Rränze, nicht vermengen, weil die Sachsen, die achte Aussprache des G auf diese dreyfache Art verkehren. Der- 1 gleichen Erinnerungen waren für die Oster- > reicher unnüz und überstützig. Diese bedür- fen hergegen andrer Unterrichte, daran Hr. j Gottsched gar nicht denken konnte. Äch muß aber doch gestehen, daß der Mangel eines geschickten Lehrgebäudes von den Deu¬ tschen Biegungsarten, die Hauptursache ge¬ wesen, welche mich veranlasset hat, einen Ver¬ such zu thun, ob man dieses nothwendigste Stück der Deutschen Sprachlehre, deutlicher und gründlicher abhandeln könne. Wem sollte es nicht wunderlich dünken, daß die Namen, Mensch, Flur, Ohr, nach der neuesten Lehrart, unter eine und dieselbe Biegungsart gezogen werden, da doch diese Wörter schon im zweyten Biegefalle der ein¬ zeln Zahl, wo sie des Menschen, der Flus, des Ohres, lauten, einander so unähnlich sind, als die lateinischen Oenirivi, /ermomi, Eben so wenig ist es wahr, daß Vorrede. 21 daß die Hand, wie der Stand, und das Thier, sich verändert, wie es gleich der Z zweyte Biegefall, des Standes, des Thie- res, der Hand, abermal bezeuget. Der A dritte und sechste sehen einander auch nicht gleich, denn in jenem heißet es, dein Stan¬ ek de, dem Thiere, der Hand; und in diesem, von dem Stande - - von der Hand. A Diejenigen, welche die Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst besizen, werden leicht merken, daß ich auf die undeutliche, verwor- ' rene und mangelhafte Lehrart dieses Buches ziele. Der Unterricht von den Deutschen Biegungsarten ist gewißlich dasjenige Stück zl dieser Sprachlehre, welches eine Arbeit am meisten beschämet, der man eine so lange Frist zur bessern Reifung zugestanden hat. Es / sind, nach dieser Einrichtung, nicht nur die Stellen der Vorbilder untereinander gewor- / fen worden, sondern es mangeln auch tüchti- ge Muster für eine große Menge Deutscher )j.l' Namen. So ist in der Grundlegung eines Hk für die namhafte Anzahl der weiblichen Na- men, welche wie Ehre gehen (Anfangsgr. S. Z7, u.f.) vergessen worden, von den Af- terbiegungen nichts zu gedenken. Es muß / aber doch in einer vollständigen Sprachkunst /. b z nicht sr Vorrede. nicht allein das gute, sondern auch, bei jeder Gelegenheit, eine Warnung vor dem unrich¬ tigen , anzutreffen seyn. Der Hr. Verfasser hat die weiblichen Namen, zur Vermehrung der Unordnung, unter die Namen des männ¬ lichen und des ungewissen Geschlächtes ver¬ streuet. Daher erscheinen einige zweymal, unter verschiedenen Biegungsarten, wie die¬ se, die Amsel, Bibel, Darrel, Distel, Ei¬ chel rc. und diese, die Aglaster, Alster, Butter, Elster rc. S. 2zo in der ersten Gottsthedischen Biegungsart, und wieder S. 2 z8. u.f. in der vierten, zu einer offenba¬ ren Überzeugung, daß die Lehre unrichtig ab- gefaßt worden. Die Versezung der Vorbilder ist auch ein Hauptfehler dieser Anweisung. Die Na¬ men, welche man zu einer gewissen Viegungs- art ziehen will, müssen in der einzeln Zahl so- wol, als in der mehrern, gleiche Endungen haben, wenn es thunlich ist. Das wird sich aber bei dem Entwürfe derjenigen Biegungs¬ arten, die ich Vorschläge, so finden, und erwar¬ te ich zuversichtlich das geneigte Urtheil von den sprachgelehrken Lesern, daß sie, zum we¬ nigsten in Betrachtung dieses Dienstes, mei¬ ne Arbeit nicht für entbehrlich halten werden, wenn Vorrede. r; . wenn auch sonst kein andrer Vortheil votr derselben zu erlangen wäre. Nach meiner H Anleitung zu den Leutschen Biegungsarten, kann ich sehr deutlich zeigen, welche Na- ? men in der mehrern Zahl ihr a, o, u, in ä, o, ü, verwandeln. Das thun nam- ' lich alle Namen der fünften Biegungsart oh- ne Ausnahme, nur die männlichen der vier- ! ten, wie auch etliche der zweyten , welche, sammt den ausgenommenen der vierten , we¬ st^ gen der geringen Zahl, sehr leicht zu merken ö sind. Die Namen der ersten nnd dritten Biegungsart sind zu gedachter Veränderung der Selbstlauter untüchtig, (a) Im I V. Bande der Lrit. Bepträge wird S. 201 Steinbachen, als ein Fehler, A angerechnet, daß er so declinirt hat, der Bloz, die Rlozer. Wenn man diesen Na- men nach einem richtigen Lehrgebäude der Leutschen Biegungsarten prüfet, so erhellet L es gleich, daß Steinbach sprachähnlicher, das Rloz, die Llozer, geschrieben hätte, weil b 4 doch —----- ( 2) Will jemand die Biegungsarten so ordnen, daß meine zweyte nach der dritten zu stehen komme, so wird ec den Unterricht von der Verwandlung er- wehntec Buchstaben , nach einer natürlichecn Lehr-- »kt so abfaffen können: Kein Namm der erster, und L4 Vorrede. doch dre meisten Namen, die in der mehrer« Zahl das er annehmen, und wie Volks An- fangsgr. S. 75) gehen, des ungewissen Ge- schlächtes sind. Eben so lauten folgende, das Dorf, die Dörfer; das Holz, die Hölzer; das Horn, Rorn, Eoch: die Horner re. Wenn aber Hr. Gottsched (Grundl. S. arg) uns versichert, daß man in Meißen das Äloz spricht, und die Her¬ ren Beyträger, an gedachter S. ihres Wer¬ kes, bezeugen, daß man in eben dem Lande vielfach die Äloze spricht, so vermachen sie die Unrichtigkeit ihrer Mundart, und schei¬ nen gleichwol zu begehren, man soll ihnen so nachsprechen. Das Äloz, die Älöze, ist eine offenbar falsche Biegungsart, weil kein einziger Namen des ungewissen Geschlechtes, der im ersten vielfachen Biegefalle ( nach un¬ srer vierten Biegungsart) ein e annimmt, sein a, o, u, verwandelt, wie es S. 66 dargethan worden. Behalt nun der Na¬ men Äloz in dieser Zahl sein o nicht, so ist er und zweyken Biegungsart verändert in der Meh¬ rern Zahl sein, n, o, u. Etliche wenigster drit¬ ten thun dieses, die man aber, als ausgenom¬ mene, anführet. Die meisten männlichen der vier¬ ten, und alle der fünften, unterwerfen sich dieser Verwandlung. Vorrede. 25 er der fünften Biegungsart, oder er muß männlich seyn, wenn er zur vierten gehöret. Mehr solche nüzliche Prüfungen lassen sich, ' durch Beihülfe einer gründlichen Lehrart, vor- kehren. Ich habe die Afterbiegungen, d.i. die uneigentlichen deutschen Oeclinationen, von den richtigen und ächten Hauprbiegun- gen, welche die meisten Namen begreifen, sorgfälrig abgesondert, und jene, wie diese, infünfFächer abgetheilet, um erstlich dadurch zu erweisen, daß das unrichtige der Teurfthen f Biegungsarten sich noch unter gewisse Re- D geln bringen lasse. Darnach wollte ich mir eine Gelegenheit machen, bei meinen mündli- chen Erklärungen zu zeigen, wie diese unteu- tschen Abweichungen der Sprache, die ein verkehrter Eifer, sie zu verbessern, eingefuh- tet hat, wieder abgeschafft werden können. Etliche Freunde des Hrn. Prof. Gott- j)' fcheds wollen mich zur Verantwortung ziehen, daß ich, bei der Abhandlung von den After- js biegungen, den Namen dieses Gelehrten de- clinirt habe. Ein vornehmer Staatsbe- / dienter, dessen Namen und Verdienste ganz Europa kennet, hat die Schwäche dieser Be- urtheilung unlängst dargethan, da er bei ei- b 5 ner s6 Vorrede. ner Tafel, in Gegenwart etlicher Herren sei¬ nes Standes und Gelehrten, mich versichere te, solche Einwürfe könnten nur von Mensche» eines elenden Geschmackes, aufdie Bahn ge¬ bracht werden. Er wäre der Meinung, daß der weltberühmte Stifter der Griechischen Oberherrschaft, es gewißlich für keinen Schimpf würde gehalten haben, wenn man zu derselben Zeit den Namen in allen Griechischen Schulen decliniret hätte. Ja dieser vortreffliche Herr fügte noch etwas hinzu, welches den Vorwurf meiner Gegner auf einmal umstoßen und vernichten würde; allein ich trage Bedenken, diesen gnädigen Ausdruck anzuführen, da sich andre Grün¬ de, zur Ablehnung der aufgebürdeten Schuld, von allen Seiten häufig anbieten. Erstlich ist die Klage dem Urheber dersel¬ ben, dem geschwornen vornehmsten Anwälte des Hm. Gottscheds, ja diesem Manne selbst, mehr nachtheilig als nüzlich. Denn wie wol¬ len sie beide folgenden vernünftigen Schluß hintertreiben, der aus ihrem Verfahren von sich selbst stießet? So muß ja, werden die meisten denken, der Namen diefts Mannes in der That so beschaffen seyn, daß die bloße Anführung desselben fähig ist, ein Lachen oder Vorrede. 27 oder eine Verachtung zu erwecken, weil man denselben auch in solchen Umständen nicht vorbringen darf, da weder gutes, noch schlimmes, davon bejahet wird. Beklaget man sich über die Stelle, an welcher ich den- l selben angebracht habe, so ist es ja wie- ! der meine Schuld gar nicht, daß Hr. Gott- K sched selbst, mit andern Gelehrten, seinen Na- - men auf eine Art bieget, welche in Teutsch- 5 land noch ziemlich neu, ja der Eigenschaft der -! Sprache zuwider, und also eine unstreitige - Afterbiegung ist. Ware sie festgeftellet, so würde der Hr. Professor sich wol nicht ge¬ ji! scheuet haben, ihr einen Plaz unter seinen E Abänderungen einzuräumen. Der Ungrund dieser Einwendung äußert § sich fürwahr auf allen Seiten. Die gar zu diensthaften Verfechter des Hrn. Professors überlegen ferner nicht, daß die Biegungsart, welcher der Namen Gottsched zum Vorbilde ß! vorgesezet worden, keine andern Wörter, als Eigennamen, begreifet. Einer nun mußte E den übrigen das Muster abgeben. Wenn aber alle Menschen, welche gedachter Bie- , gung fähige Namen führen, mit gleichem Rech- te, diese Ehre von sich geschoben hätten, so Al wäre ja das vierteFach ohneMuster geblieben? / Ich 28 Vorrede. Ich nenne dieses mit Bedacht eine Ehre. Will man es für keine halten, so ist es doch ein Vortheil/wenn dieKinder sovielerÖster¬ reichischen Städte, Markte, Dörfer, wel¬ che fonst die Zeit ihres Lebens den Namen Gottsched vielleicht nicht hören würden, denselben nicht nur lesen, sondern auch aus¬ wendiglernen, dadurch aber in den Schulen, zu Hause, und auf ihren Wegen, öfters wie¬ derholen, allen Menschen, auch jenfeit der ver¬ haßten Alpen, bekannt machen, und demje¬ nigen, der so heißt, ein immerbleibendes An¬ denken stiften werden. Sollten die Gottsche- dischen Sachwalter auch diese Entschuldigung nicht gelten lassen, sondern darauf behar¬ ren, der Mann wäre berechtiget, es mir übel zu nehmen, da ich einen Vornamen, oder auch den Namen eines längst ausgestorbenen Ge¬ schlechtes, zum Verbilde hätte aufwerfen kön¬ nen: So muß ich nun mit der Haupturfache meiner Wahl hervorrücken, und frey gestehen, daß ich den Namen Gottsched, weder zur Bezeigung meiner Hochachtung für denfelben, noch zu einer Beschimpfung, sondern deswe¬ gen zum Muster der vierten Afterbiegung ge¬ nommen habe, weil ich die Biegefälle dieses Namens am leichtesten bewähren kann. Die Vorrede. 29 Die Richtigkeit des zweyten Biegefalls erweise ich aus den eigenen Werken dieses Gelehrten, der selbst so geschrieben hat: Gott- stheds ausführliche Redekunst, Gott¬ scheds sterbender Cato rc. Diese Bildung kommt auch in den Crit, Beyträgen öfters vor, als im Itt Bande S. 68, 165, 167, r68,Z2o, Im Vlil, S. 106 , 256 , Z64, 4lZ (a). Der vierte Biegefall stehet im Vorspiele S. 11, in der Anmerkung * * *. In der Grundl. wird S. 166 in eben diesem Bie¬ gefalle Fridrichen gutgeheißen. Die Bil¬ dung des sechsten Biegefalls kommt wieder aus der eigenen Werkstatt des Hrn. Profes¬ sors, der unlängst so geschrieben hat: Grund¬ legung einer Deutschen Sprachkunst ab¬ gefastet und vermehret von Ioh. Chri¬ stoph Gottstheden. Die Sprachähnlich- keit t») Cs werden zur Bewahrung dieses Biegefalls soviel Stellen angeführet, weil ein gewisser Klügling sich einbildet, in meiner Lehre eine Strauchelung ent¬ decket zu haben. Nach seinem Ausspruche hatte ich «Vottschcvens schreiben sollen. Armseliger Kunst¬ richter'. Ist denn dieses nicht ein Sa;, dessen Wahr¬ heit auch von einer schwachen Vernunft dem Men¬ schen eingepräg et wird, daß man vorher lernen , und selbst wißen muß-, bevor man erörtern kann, Wb auch andre Menschen wissen? zcr Vorrede. krit erfordert nun, daß man auch im dritten Biegesalle Lottscheden sprechen muß, weil dieser und der sechste im deutschen allezeit ei¬ ne und dieselbe Endung haben. Siwan ge¬ het auch so, Silvans, Silvanen. Pchyl- lis fthlckt Silvane» ( Silvano) iRranze. Grundl. S. 166. Wenn auch diese Erklä¬ rung dem Henn Professor, oder denen, die so eifrig für ihn kämpfen, kein Genügen thut, so mögen sie ihre Rache, nach dem Gleichmaße meiner Beleidigung, an mir ausuben. Wenn einer aus ihnen eine Sla- vomsihe Sprachlehre schreiben wird, der kann es mir wieder vergelten, und meinen Namen in derselben decliniren. Denn er lautet Slavonisch, ungeachtet ich an einem solchen Drte, der zu Deutschland gehöret, Das erste Tageslicht erblicket, und von mei¬ nen Altern Teutsch gelernet habe. Die kleinen Geister sind noch der Mei¬ nung, daß ein Mensch, der aus keinem Lan¬ de gebürtig ist, darinnen die Wissenschaf¬ ten blühen, weder vernünftig denken, noch eine Sprache richtig schreiben könne. Die¬ ses Vorurtheil gehöret nunmehr unter die¬ jenigen Schwachheiten, welche niemand mer¬ ken lassen darf, es sey denn, daß er seine Un- Vorrede. zr Unwissenheit in der Geschichte der Gelehrr famkeit vorsezlich verrathen wolle. Es hat ^zwar einer unserer berühmtesten Sprachlehr rer noch vor einigen Jahren selbst in dem Wahne gestanden, man müßte, um Hoch- ös teutsch schreiben zu können, em gebohrner Sachs oder Schlesier seyn. Nachdem er aber mit seinem ganzen, muthigen und ge- ' streuen Anhänge, wider die Schweizer eine geraume Zeit zu Felde gelegen, so haben ihn diese seines Irrthums so deutlich und gründ- Vilich überführet, daß er denselben, seitdem öffentlich widerruffen hat. Denn auf der 4 G. seiner Sprachkunst schreibet er so: " Es " dörfen aber die Scribenken nicht eben aus A " einerley Provinz gebürtig seyn. Das " lehren uns die Beispiele der alten Grie¬ ns " chen und Römer. Viele von den ersten " waren Ionier, Karier, Lesbier, Lykier, Rhodiser, Kretenser, Thebaner, Sicilia- L " ner, ja Samosater und Halikarnaßier. " Bey den Lateinern war es nicht anders. " Die wenigsten guten Schriftsteller waren " gebohrne Römer; sondern Umbrier, Ca- " labrier, Venusiner, Paduaner (patavi- " ner wollte er sagen) Mantuaner, Vero- " neser, ja wohl gar Gallier, Spanier und " Afti- z2 Vorrede. " Afrikaner. Mir den neuern Völkern ist es " eben so. Nicht alle gute walsche Scriben- " ten sind gebohrne Toscaner; sondern nach « Gelegenheit, Vicentiner, Neapolitaner, " Venetianer, Ferrareser, Modeneser und " Veroneser gewesen. Und bey den Fran? " zosen sind fast ihre besten Schriftsteller " aus der Normandie entsprossen. Eben " das wird man auch in Teutschland be- " merken, wenn man darauf Achtung geben " will. „ Dies ist schon in der Vorrede zur ersten Ausgabe am Ende, und zwar, was unser Teutschland angehet, noch ausführli- 'j cher abgehandelt, wie auch durch zahlreiche § überführende Beispiele dargethan worden. A Die Wahrheit hak auch dieses Aeugniß von ihm erpresset, daß er den Herrn Hof- ! rach von Haller, izt würdigsten Amman in seiner Vaterstadt Bern, unter die gro- ßen Lichter von Teutschland zählen mußte. j Der Verfasser des Uscusi! 6s litterarurs, hat auf gleiche Art, allein fchon vorher (a), das elende Vorurtheil derjenigen Ungelehrten wi- Verleget, welche nach dem Vaterlande des Schriftstellers sich erkundigen, und schon dar- _ (s) 17)0. p. r4- Vorrede. z; . aus schließen wollen, ob der Aufstr; gut oder schlecht habe gerathen können. Ich fände noch manches zu erinnern, und ich merke wol, L daß viele auf eine gründlichere Entschuldig gung warten, warum ich die Gottschedifche Sprachkunst nicht zu meinem Vorlesbuche j K genommen habe; allein diese Verantwortung, welche mehr Bogen cinnehmen würde, muß N bis zu einer bequemem Zeit und Gelegenheit ausgefezet bleiben. Ich sehe nur noch eis . nen Raum für etliche Vertheidigungen meiner Schreibart, dadurch ich die Befchlußrede eis nigermaßcn entladen will. Es ist mir nicht unbewußt, daß sehr viele im zweyten Biegefalle der mehrern Zahl des rer schreiben, wenn dieses das anzeigende . Fürwort ( Pronomen öernonürrrrivum ) ist, ' F UNd iliorum, illornm, eorum, oder ilkarun» u.s.f. bedeutet. Allein wenn das Wörtchen der ein beziehendes Fürwort (pron. relari- vum) ist, und soviel, als welcher heißt, da i sezen sie in gedachtem Biegefalle, nicht mehr Vk- derer, sondern deren. Ich mache zwischen dem beziehenden und anzeigenden Fürworte ' k» der, in Ansehung der Biegungsart, keinen Unterschied. So haben Stieler, oder der Spate, Bödiker, Freyer,Mahn, Frisch, u.a. c geschrie- z 4 Vorrede. geschrieben. Sollten aber die Deutschen Ge¬ sellschaften diese Schreibart nicht mehr gelten lassen, so werde ich sie niemals zu verfech¬ ten fuchen, ungeachtet das deren in Vermeh¬ rern Zahl zu Undeutlichkeiten Anlaß gibt. Denn soll in dieser Rede, die Mutter der drey Rinder, deren ihr gedacht habet, das deren, cujus marw, oder Quorum übe- ron/m, heißen? Ich schreibe, du gibst, er gibt. Ich weiß es abermal sehr wol, daß der größere Haufen diese Schreibart, giebst, giebt, mei¬ ner vorzieht. Ich habe Bödikern, Frischen und andern gefolget. Die Bödikerischen Grundsaze (Berlin 1729) sind bisher mein Handbuch gewesen. Ich sehe auch fürwahr nicht, warum man in gibst, dem L ein e nachsezet. Soll es das i verlängern? Es ist dasselbe an dieser Stelle schon lang; denn bis der Redende die drey Mitlauter, b, s t, vorbringet, derer Zusammenkunft eben keine geläuftige Aussprache machet, so muß indessen das L ziemlich lange gedehnet werden. Man schreibet ja von fechteir, flechten, gelten, schelten, schmelzen, auch nicht, du fiechtst, er flecht, du fliechtst, gieltst, schmielzest; sondern du fichtst, er ficht, du flichtst, giltst rc. Fer- Vorrede. z; Ferner schreibe ich, schwär, schwär¬ st" lich, beschwärlich, weil alle alte Mundarr Ej ten in dem Grundworte ein a oder a ha- ben. Besehe man Hrn. Wachters Oloss. Osrm. Ich sehe nicht, wie die Herren Sachs ßk sen, in ihrem schwer, das scharfe e rechts fertigen können. Bei Gelegenheit des Wors tes rechtfertigen, erinnere ich, daß die Ges „lt lehrten noch nicht einig find , ob man fertig ^oder färtig schreiben soll. Dieses gefallt ! Steinbachen. Ich besinne mich, daß auch ich bei einem daraus zusammengesetzten Wors ^,'te, das ä, nach Steinbachs Ableitung, irs B gendwo gefezt habe. Der geneigte Leser wird endlich ersuchet, st folgende Stellen so zu verbessern. Auf der Alst vierten S. wollte ich in der 5 Zeile schreiben, i sti von dem tiefen zu unterscheiden sep. S. ^17 sollten die Worte der 19 Zeile so stehen, , st vorgebracht werden muß. S. 2 8 ist in der 6 Zeile der Anmerk, dieses, die !7seu- !.Fmark, und S. 65, z Z. dieses, Schock M/exnoMra, auszuthun. S. 2 9 muß der Cus E stos eit, auf diesen Anfang der folgenden Seis / te weisen: eit, als die Bescheidenheit, ^ Bitterkeit. In ep, als die R rserep rc. V S. 62 ist das W. Oolch, nach Steinbachs V . c 2 Anleis z6 Vskkede. Anleitung, in die zweyte Zeile vor der lezken gebracht worden. Es gehöret vielmehr j.i eben die Zeile S. 64, sieh die Crit. Beytr. IV, LVI. S. 78 lies in der 14 Z. lieh sind. Die Anmerk. 2 S.95 sollte f» abgefaßt seyn: " Andre schreiben, die Ge- i " nerale, wie die Admirale, Feldmar- " schalle, welches noch besser ist. OieGe- " '' nerals, Admirals, ist eine, zum wenig- i " sten heutiges Tages, unteutsche und ver- " werstiche Bildung der mehrern Zahl. „ - S. ir.5 streiche aus Z. 9 u. f. sauber, ! der saubrere, der sauberste, und verbef- sere, in saurere, sauerste, das a. S. 178 wird erwehnet, daß das Wort Sol- cher unrecht für ein anzeigendes.Fürwort gebrauchet wird; S.2O4 kommt dasselbe, al- > L lein an seiner Stelle, unter den uneigentli- E chen Fürwörtern wieder vor. S. 41 r ist vor r- dem Worte Entgegen, dieses ausgelassen worden: Bei, als, bei dir, bei anbre- chendem Tage. S. 4 5 6, Z. 2 2,, und S. 457, I Z. ist das endlich wegzustreichen, wie auch auf diefer S. die 21 Z. so zu lesen, ' Grund anführen wollte. S. 458 muß (in der 5 Z. von unten herauf) die Stelle, ohne das ie in diesem Worte zu ver- wer- Vorrede. z? werfen, so vkrstanden werden: ohne diese Schreibart, Unterschied, zu verwerfen. Die meisten dieser Erinnerungen wärm i überflüßig, wenn mein Buch das Glück Haber, konnte, nur bescheidenen Lesern in die Hände zu fallen. Es hat sich aber schon bei der Aus- l gäbe der ersten Blatter, das Gegentheil zuge- tragen. Ich erkläre mich hierüber folgender- f gestalt. Vernünftige Einwendungen wider «i meine Sprachlehre werde ich mir zu Nuzen s machen, und das getadelte auf eine geziemen- l,i de Art entschuldigen, oder es selbst für irrig erkennen und verbessern, wenn es nicht zu vertheidigen ist. Hingegen würden es mir alle verständige Männer gewißlich verargen, § wenn ich mit groben und ungesitteten Ge- ßi gnern mich in einen Streit einließe. Die Schande wird nur auf ihre Urheber zurück- fallen. Ich habe meine Absicht an mehr Stel- F len erkläret, und gesagt, daß ich keine Ge- seze vorschreibe, sondern nur Verbesserungen Vorschläge. Wie weit wären lwir noch zu- rücke, wenn unsere Vorfahren uns nicht auf / die Art vorgebahnet hätten? Dieses muß zf einem freylich Wehe thun, wenn ein dritter 5 seine Scheibart noch unvollkommen nennet, c da s z 8 Vorrede. da jener vermeinet, sie sey schon so gut, daß auch die künftigen Zeiten nichts daran zu ta- dein finden werden. Mein wenn er die Sa¬ che ohne Vorurtheil betrachten könnte, so wär- ! de er seiner Eigenliebe sich gewißlich fcha- § men mässen. Ich habe solche Blößen öfters : angezeiget. Ich will nur einer noch erweh- - mn. Es gibt Wörter, die ein einfaches f > nach einem Selbstlauter, zur Anzeige seines > Zangen Tons, haben. Diese Schreibart ist den geübten Deutschen selbst schon beschwur- lich. Scheinet nicht Hr. Gottsched selbst zu i Zweifeln, ob er russen oder rufen schreiben soll ? S. z z z der Grundlegung findet man, ich russe, ruff vocg. S. 104 stehet in der XXV Regel, der Ausrufs, und in der 5 Zeile dar¬ auf, das Ausruffszeicheu. Allein in der S lezten Zeile dieser Seite heißt es, manchen Ausruf, mit einem f. Im Register stehet 5 auch Ausrufungszeichen, welches im W. ÜZNUM exclsmancli wiederholet wird. Ich habe, zur Vermeidung solcher Ungleichheiten 5 und Verwirrungen, wte auch zur Erleichterung der Schreibart für die Fremden, S. 475 die Accente vorgeschlagen. Da ich iztgedachtes Mittel niemanden aufdringe, ja es in diesem ß Stucke noch selbst nicht gebrauche, so wird wol Vorrede. Z9 wol kein verständiger Leser mir diesen Vor- ? schlag, oder andre dergleichen, übel ausdeuten. Boshaftige Gemüther finden überall rj- jrk ne Gelegenheit zu spotten. Denn das sind eben diejenigen Menschen, welche sich keine ß Hoffnung machen können, durch ihre guten ß Verdienste berühmt zu werden; sie wollen durch Schmähen und Lästern sich bekannt machen. Diese Helden gehören zum Heere ^derjenigen Kämpfer, welche ihren Balg durch die Flucht zu retten pflegen, sobald sie mit einem Steine hinterwärts nach jemanr den geworfen haben. Sie sehen sich nicht um, ob der Beleidigte eine Bewegung ma- chet, um ihren Muthwillen zu strafen. Sie verbergen sich, damit man nicht einmal wift sen sollte, wer die Bosheit verübet hat. Solche Anfälle werde ich verachten. Der- gleichen Feinde können mir und meinem Bus che keinen Schaden zufögen. Sie werden vielmehr, nach der bekannten Grundregel, " H selbst dabei leiden. Denn wer auf ein Werk nur mit Verhöhnungen loszustürmen weiß, A der überzeuget schon dadurch seine Zuhörer oder Leser, daß er entweder selbst nicht fas / hig ist, die Fehler desselben auszuspüren, F oder daß er keine gefunden hat. Dieses ' rhut 4« Vorrede. thut ihm nur Wehe, daß ein Buch da ist, dergleichen er nicht zu Stande bringen kann, wenn er gleich alle seine Kräfte dazu aufbie¬ ten wollte. Wofern es solchen Leuten in den Sinn kommen follte, meine Schrift an- Zutasten, denen rathe ich wolmeinend, sie möch¬ ten ihre Starke und Schwache ein wenig prü, fen, bevor sie mit dem ganzen Röstzeuge der Ladelsucht wider mich aufbrechen. Fin¬ den sie sich wider Verhoffen geschickt, eine grammatikalische Arbeit zu beurtheilen, wol! so wird es ihnen niemand Übeldeuten, wenn sie, mit Hindansezung aller niederträchtigen Spöttereyen, beweisen werden, worinnen ich geirret habe. Die Gelehrten von Leutsch- land werden unsere Schiedsmänner seyn. Nur auf diefe Art können sie andern, mir, und vielleicht sich selbst, nüzlich werden. Mer¬ ken sie aber, daß ihre Wissenschaft hier nicht zulangen dürfte, und besorgen sie etwa bil¬ lig, sie möchten im Kothe stecken bleiben, so , hüten sie sich vor Ausschweifungen, damit sie nicht zweymal be¬ schämet werden. De» Die Die Sprachlehrer pflegen diesem Theile dcvGlam- matik, weicher von einzeln Wörtern einer Rede han¬ delt, die Überschrift, von ver Analogie, vorzusezen. Anatogia ist eine Griechische Benennung , und be¬ deutet eine Übereinstimmung oder Gleichförmigkeit, i Der nothwendigsten - Anfangsgründe der Erster Theil, Namen / Bedeutung / Eigenschaft^ und Zufalle der neun Gattungen der Wörter/ daraus eine Rede zusammen- gcsezet werden kann. O) Erstes Hauptftück. Bonden Buchstaben und Syllben. Eil die Buchstaben der allererste Grund der Wörter sind, daraus eine Sprache bestehet/ so müssen diese, vor allem andern / in der F Sprachlehre untersuchet werden, dl 2 Von den Selbstlaurern. Die Buchstaben sind entweder Selbstlau¬ ten, oder Mitlauten. Diese und jene sind ferner von zrveyerley Gattung ; denn einige sind einfach, andre zusannnengesezet. Die zu- sammengefezten Selbstlauter heißt man mit ei¬ nem besonder» Namen die Doppellauten, (s) Erster Abschnitt Von den Selbstlauterm /^S gibt in der Deutschen Sprache neun Gattungen der Selbstlauter, derer einige ferner in besondere Arten abgetheilet werden. Ihre eigenen Laute sind zugleich ihre Namen. A a Ä ä E e I i Ä P, Griechisch I, welches aber D 0 in dieser Sprache, L. » wie das ü in der u unscigen, lautete. U U ü ü Stoße (») Die Verdoppelung der Mitlanter geschieht wieder Xi auf zweyecley Weise, entweder öffentlich, da ein - § Buchstab zu dem andern, der von eben der Art ist, hinzugelban wird, wie in Rtbbe, Widder, i ! Von den Gelbstlamertt. Z Stoße sich niemand vor der Zeit an der Benennung der Selbstlauter Ä, Ö, Ü. Diese wird in der ausführlichem Sprachkunst vertheidiget werden. Das A wwd in^ den Deutschen Land¬ schaften auf viererley Art ausgesprochen. Die Anfänger sollen nur soviel merken, daß der tiefste und der höchste Laut desselben, im Hochteutschen ungewöhnlich sind. Beide müssen in der guten Aussprache vermieden werden. Der tiefste Laut des A ist derje¬ nige, welchen der gemeine Mann bei uns in den Wörtern, machen, "Vater, hören läßt. Der höchste Laut des A ist hingegen derje¬ nige, den wir vernehmen, wenn ein ge- bohrner Österreicher die Wörter, Schar torbex, und Pater, ausspricht. Dieses ist das Schwäbische a. Der Hochteutsche Laut des A ist eine Mittclgattung zwischen die¬ sen beiden, wovon es zwar wieder zwey Ar¬ ten gibt; denn in Nase klinget das Säch¬ sische a anders, als in Glase. Allein um diesen Unterschied werden wir so lange uns A 2 nicht lagen ; oder heimlich, da ein Mitlauter zwey an¬ dre von verschiedener Art vertritt; denn z. B. ist soviel, als Rs; Z stehet für Ts, Tsche fäc T und Schtn- 4 Von den Selbstlautes. nicht bekümmern^ bis die Gelehrten, welche uns eine so beschaffene Aussprache aufdrin- gen wollen, auch deutliche Kennzeichen wer¬ den angegeben haben, wie ihr Helles A von dem tiefen zu erkennen sey. (a) Das Ä spricht man heutiges Tages aus, wie ein dickes E; denn z. B. in stählern lautet es, wie das eh in stehlen. Vom E haben wir zwey Hauptarten im Deutschen, wie die Walschen und Franzosen in ihren Sprachen; das stharfe, und das dicke E. Das erste in stellen ist ein schar¬ fes e, welches die Franzosen das geschlos¬ sene nennen, weil es mit einer engern Zu¬ sammenziehung des Mundes vorgebracht wer¬ den muß, als das andre. Das eh in steh¬ len ist ein Beispiel vom dicken E, welches im Französischen das offene heißt. Es hat aber die Deutsche Sprache sowol, als die Wälsche und Französische, außer dem gemeinen E, so ein Mittel-E zwischen dem scharfen und dem dicken ist, auch noch ein halbverschlungenes E, welches kaum ge¬ höret wird. Von dieser Beschaffenheit ist das (a) Don dem Unterschiede der vier Teutschen A ist in den Nachlesen zu den Untersuchungen von, Meere, S-288,weikläüftiger gehandelt worden. Von dm Selbsttaueem. 5 das e des Namengefährten der, und der § untrennbar« Vorsezwörterchen ver und zer, wie in verschweigen, zerlästern. Das A End^e der Wörter, welche in, el, en, er, Es ausgehen, als Engel, richten, Dichter, ° ist auch ein solches halbstummes e; allein die Untersuchung dieser Aussprache des E, gehöret in die Abhandlung vom Syllbem maaße. Von dem I ist, außer dem langen und kurzen Laute desselben, nichts zu merken. Das N klinget heutiges Tages auch nur, wie ein gemeines I. Wenn es zwischen f j zwey Selbstlautern sich befindet, so muß es voll ausgesprochen werden, als ein selbst- lautendes I, mit einem darauffolgenden Jod; denn in Bayern, schreyen, klinget es fo, als wenn Bai-jern, schrei-jen, ge- jü schrieben stünde. Die Aussprache, Ba jern, schre - jen, wäre falsch. Das O ist im Deutschen zweyfach, wie A in der Wälschen Sprache. Wir haben ein Ischarfes, und ein dickes (d. Scharf lau- tet es in den Wörtern, Boden, Dorf, grob, Noch; in diesen hingegen, gesot- , ten, Gott, Spott, ist es ein dickes O. Ar 3°> 6 Von den Gelbstlamem. Jenes kommt mit dem Griechischen kleinen, un) dieses mit dem großen (5L) überein. Die wahre Aussprache des O muß aus dem Munde des Lehrers vernommen werden. Die Dbersachsische Mundart kann in diesem Sücke kein Muster abgcben. Die Nieder¬ sachsen sprechen diesen Buchstaben recht aus. Es lautet das Ö in der achten Deutschen Mundart, wie das Französische en, wie das Türkische, Ungrische, Dänische/ Schwe¬ dische rc. o. Das U muß im Deutschen so rein aus¬ gesprochen werden, wie im Lateinischen. Die Kinder sollen gleich anfangs dazu ange¬ halten werden, daß sie das u niemals, wie den Doppellaut ue, hören lassen. Das Deutsche Wort Mus (puls, xulmemum) lacttet eben so, wie das lateinische mus, welches eine Maus bedeutet. In Fuß, Mutter, hat es auch keinen andern Klang, als das u in den lateinischen Wörtern ssE, xu8, puiris. Fueß, Mueter, ist eine fehlerhafte Art zu lesen. Vom Ü ist uns abermal durch die Nie¬ dersachsen die wahre Deutsche Aussprache er¬ halten worden. Es klinget dasselbe in den Leu- Von denD-ppellaucerii. 7 Teutschen Wörtern, wie das Französische u, ßund das Ungrische ü. Das ist ein sehr al- ll^ ter, bewährter, und in viel Sprachen be- ^vfindlicher Selbstlaut; denn im Griechischen, ^Türkischen, Persischen, Slavonischen, He- ^bräischen, hat man auch ein ü. Zweyter Abschnitt Von den DvppellauLern. K^Hsi schreibet man in Baistr, und in noch einigen andern Wörtern: in den übri- " gen ist dieser Doppellaut durch das Ei ver¬ sprenget worden. Ay wird auch selten mehr gebraucht. -!/Es bestehet nur noch in etlichen eigenen Na¬ hmen, als in Map, Map», Bayern. Au ist sehr gewöhnlich, wie in Frau, //Mauer, trauen. Äu ist kein Dreylaut, sondern ein wah- lk>>rer Doppellaut, und kommt sehr oft vor, , als in säugen, träumen, Fäuste, Hau- /.^ser, Mäuse rc. 5 i Ei muß in der Aussprache mit ai und ay nicht verwechselt werden. Ganz Nie¬ dersachsen, und noch einige andre Tcutsche ^Landschaften, unterscheiden, auch im Reden, F A 4 die- 8 Von den Dsppcllaurem. diese zwey Doppellaute, welches die Ober- sachsen nicht thun. Das ei lautet im Deu¬ tschen, wie in dein Lateinischen Klagewörtchen Keil das üi oder ap, wie in Lain. Die¬ jenigen sprechen demnach übel, welche mein von Mapn, dem Laute nach, nicht unter-? scheiden. Ep klinget, wie ei. Zwischen zwey Doppellauten: behalt das N seine Eigen¬ schaft, die im vorhergehenden Abschn. in der Abhandlung von diesem Buchstaben, S. 5, angezeiget worden. Denn die Wörter be¬ freien, Alepen, Büberepen, liest man, befrei-jen, Rlei jen, Büberei-jen. Das Eu muß in der Aussprache von: Ei dergestalt unterschieden werden, daß man das e und u zugleich, allein doch in einen Laut zusammengeschmelzet, vernehme, wie in Epheu, neu, Eule. Diese Wör- ter werden unrecht so gelesen, Efei, nei, Eile, und fehlerhaft so geschrieben, Epheü, neu, Eule. Die Deutsche Sprache har kein eü. Oi und Op trifft man nur in den eige¬ nen Namen an; den Doppellaut ui in hui» pfui! Dn't- Von den Mirlaueem. io Ordnung dieser Buchstaben, wie auch übxx einige Namen derselben, die Stirne runzeln Dürften, ersuchet man, sie möchten mit ih¬ rem Urtheile so lange verziehen, bis sie die Rechtfertigung dieser Stücke hören, oder in der ausführlichem Sprachkunst lesen werden. B lautet sowol im Anfänge, als in der Mitte, und am Ende der Wörter, allezeit gleich, wie das lateinische 6, nämlich ge¬ linder als das Pi. Baum, Brod, liest man Von den Mirlaurern. ri man im Hochteutschen, bäum, brocl, nicht Paum, prod. Man hat das P mit reifem Bedachte, wie im Griechischen, Pi genennet, damit der Gleichlaut der Namen künftig niemanden zur schändlichen Vcrwech- selung dieser Buchstaben verleite, wie es bisher geschehen ist. Das C befindet sich, außer der Gesell¬ schaft des H und L, in keinem ursprüng¬ lich Teutschen Worte, sondern nur in sol¬ chen , die man aus andern Sprachen über¬ nommen hat. Mit diesem Buchstaben wird der größte Misbrauch getrieben. Denn vor den Selbstlautern, a, o, u, ü, vor und nach allen Mitlauten:, muß das L die Stelle des A vertreten. Vor dem e , L und y, soll es, wie ein Z, ausgesprochen ft werden. Vor dem O ist es bald ein K, A bald ein Z. Stehet es vor einem k, so muß es mit demselben knacken, zwischen dem s und h zischen, vor dem h den Hauch ft verdoppeln. Allein das sind noch lange nicht alle Verrichtungen, die man diesem Auswürft / iinge von Buchstaben, in den abendländi- 'ft schen Sprachen, angedichtet und zugeeignet i hat. ft Chi stellet das glatte Arabische Cha, das rs Von den Mitlamektt. das Che der Armenier, das Lheth Hebräer, das Chi der Griechen, und dqz Chir der Allyrier vor. Wird gewaltig^ aus der Kehle gehauchet, als das H, lein ohne Rauhigkeit, welcher Fehler der Mundart einiger Schweizer anklebet. Bei¬ spiele desselben sind in Loch, Fracht, bve» chen. Wie ein A lautet es r) in den Wör¬ tern, Lharwoche, Charfreptag, Chamb, Chur, Churfürst, und in viel fremden, als Chor, Christ, Chronik rc. 2) In ein¬ heimischen Wörtern vor dem s, als in, Ach, sel, Büchst, Dachs, Deichst!, Drech¬ sler, Fuchs, Ochs, sechs. O lautet viel gelinder als das T, und muß von demselben so genau unterschieden werden, als in der Wälschen, Französischen, und andern Sprachen. Man hat dem T, einem mit O, dem Laute nach, verwand¬ ten Buchstaben, gleichwie es beim B und p ebenfalls in Acht genommen worden, vor- sezlich einen andern Namen gegeben, um da¬ durch der unerträglichen Verwechselung vor- zukommen, welche auch mit diesen zwey Buch¬ staben getrieben wird. Allein tue Duelle dieses Übels drüste sich gleichwol nicht gänz¬ lich verstopfen lassen, bis man hiernächst das un- Von den Mitlamern. iz unumgängliche Mittel ergreifet, keine sol- eichen Unterwciser zu dulden, bei denen man ^wahrnehmen wird, daß sie eine so fehlerhaft Aite Aussprache der Jugend gleich anfangs bei- Erbringen. F wird ausgesprochen, wie das latei- ,, 'Nische d'. Es klrnget überaus ungereimt, ^wenn einige das F', wie ein W vorbrin- /gen. G lautet viel gelinder als das K, wie Ä rin Franzos oder Italiener sein 6 in den ^Gyllben, Za, zu, ausspricht. Diese ^Eigenschaft behält es immer, vor, wie auch nach allen andern Buchstaben, und hat kei- ne Übereinkunft mit dem LH. H zeiget denjenigen mäßigen Hauch an, Ä welchen das Arabische und Hebräische He, W wie auch das Lateinische bl vorstellet. So wird es ausgesprochen i) zu Anfänge der Wörter, als in Haupt, Herr, Hirt; 2) m der Mitte, wenn ein Stammwort ei- / ne neue Syllbe anfängt, als in daheim, Liebhaber, untenher; z) auch im Anfan- ge zufälliger Syllben, wenn ein Mitlauter vorhergegangen, wie in Grobheit, Träg- "fl! heit. Sonst ist es, zufolge der heutigen Schreibart, gemeiniglich stumm. Das 14 Von den Mirlaurem. Das Jod hat eine vollkommene Ähy, lichkeit mit dem lateinischen g, da es Mitlauter ist, wie in den Namen ganus, cur, zocu8, juäex. Eben so lautet es il, den Deutschen Wörtern, ja, Jager, jener Joch, Jugend, Jüngling, und in den entlehnten, Majestät, Major rc. Die Buchstaben R, L, M, N, i Von den LNirlaurerri. r 5 j Gaule , dieser , sieden , sizen, solches, > suchen, süß. Den stärker« Zischlaut des Hebräischen Ssamech, und des Illyrischen Glowo, hat es in der Mitte der Wörter l' vor dem t, wie in Laster, Hamster, Iglest, Fenster; wie auch am Ende der sGyllben, als in Rrebs, Dchs, Gpps, Lebens, Bruders, Bosheit, Amts- -st gebühr, Blocksberg. Diesen Laut stellet man auch durch die Verdoppelung desselben vor, wie in Wasser, Bisten, stoßen, , außerhalb. i' Die dritte Aussprache des G ist diesem s Buchstaben in Obersachsen, wie in ganz Oberteutschland, durch einen offenbaren F Misbrauch zugeeignet worden, an welcher Verkehrung aber die Niedersachsen wieder /,! keinen Antheil haben. Man spricht nämlich .s in Obersachsen sowol, als bei uns, das S M Anfänge der Wörter, vor dem m, p, t, rv, ferner in der Mitte nach dem r vor .> einem t, wie ein Gchin aus, (a) folglich - liest man die Wörter, Smaragd, spannen, Sperber, Gpize, Spott, Spur, Split- ' / ker, Sprache ; Stamm, sterben, Ä Ätein, (2) Vor dem p auch m der Mitte der Wörter, als M in Haspel, Wespe, lispeln, Rnospcn. i6 Von denMirlaurern. Stein , still, gestohlen, Stuhl, Strick Stroh; Swamwerdamm, Swerin; Forst, Borste, dursten , bürsten als wenn sie so geschrieben waren, Schni^ ragd, sthpannen,Gchperber,Gchstamw, schterben rc. welches, in Ansehung der Aus- spräche, so unartig lautet, als es unsery Augen ungereimt vorkommen müßte, wenn man die iztvorgestellte Schreibart durchs hends einführen wollte. Die Mundart dex Niedersachsen ist nicht so rauh. Gleichwie sie überhaupt sich befleißen, den natürlichen Laut der Buchstaben unverfälscht zu erhal¬ ten, so sprechen sie auch in diesem Stücke rein und eigentlich, S-maragd, S-per, ber - - S-tamm, s-terben, u.s.ch. Der rauschende Zischlaut des Hebrarsch^ Schm (welches auch das Schi» der Ara¬ ber, und das Scha der Armenier, wie auch der Illyrier, ist) befindet sich, seit eini¬ gen Jahrhunderten, ebenfalls in der Deu¬ tschen Sprache sehr häufig. Weil aber un¬ sere Vorfahren in dem angenommenen Latei¬ nischen Alphabete keinen Buchstaben ange- troffen haben, welcher diese Aussprache an¬ deutete, so entschloßen sie sich, dieselbe durch die seltsame Zusammensezung der drep Buch¬ staben Von den Mirlaurern 17 staben sch zu bilden. Dieses sih nen- / nen wir nun, nach der Verrichtung, die es hat, auch Schm. Es müssen demnach die F Kinder angeführet werden, daß sie z. B, das Wort Schall so buchstabiren, Schm- ^ a-ll —Schall, nicht S-c-h-a-ll, wel- ches von dem Chi und Fi, wie auch von demTssche, eben sowol zu verstehen ist. Es sind dieses zwar solche Zeichen, welche durch eineZusammensezung mehrer Buchstaben ent- standen; allein da sie einzcle Buchstaben an- drer Sprachen vertreten, und nur durch ei- ne Nachlässigkeit der Deutschen Schriftsteller so vielfach aussehen, fo müssen sie ohne ^Trennung beisammen geschrieben, und im Buchstabiren auch mit einem Laute genennet ch/ werden. Von dem T ist allein zu merken, daß es härter muß vorgebracht werden, als das ß^D, jedoch ohne daß man einen besondern Hauch dabei Horen lasse, welche Art das d'k -T von dem O zu unterscheiden, gleichfalls H unrichtig ist. Vordem i, wenn noch ein Selbstlauter darauffolget, wird es als ein !^z gelefen. Die Wörter Sarmatien,^7sa- 1^ rion,Horatius, spricht man heutiges Tages sÄ so aus, Garmazien, Nazion, Horazius. B Tsche 8 Von den Miklavcem. Tshe ist eine Versammlung vierer Buch- staben, welche einen vorstellen müssen, näm¬ lich das Tsha der Armenier, das Tftherv der Illyrier, und das Persische Tschim, wie es die Türken nennen. Deswegen kann auch diese Gesellschaft derBuchstaben tsch am Ende der Zeile, und im Buchstabiren, nicht getrennet werden, sondern die Lese¬ schüler müssen z. B. das Mort Teutsthe so abtheilen, Teu-tsche (nichtTeut-sehe 0), und dabei die Buchstaben so benennen, L -- e - u — Teu , tsche - e — tsche Teutshe. Es kommt das Tsche in ziem¬ lich viel Deutschen Wörtern vor, als in klatschen, hätscheln, Zwetschke, pei¬ tschen, glitschen, Lotschen (Namen ei¬ nes Ortes imOsterlande) rutschen. Tü- tsche. (b) __Das (a) Eben so unrichtig ist die Schreibart derjenigen, welche das lateinische 88 in dec kleinen Schrift so vorstellen, s5. Denn sobald sie ein 8 vorhergehenden, und das andre zur folgenden Syllbe, ziehen, so vernichten sic den Laut des da- geschlrten Ssamcch (v) welche Aussprache die Römer durch die Verdoppelung ihres Zischlautes 88 haben andemen wollen. (b) Von der Unfügltchkeit einiger Vorstellungen des Tsche und des Schm, in den abendländisch«, Sprachen, in denen man diese Laute mit mehr Buch- Von den Mirlaurern. 19 Das Vau lautet in den ursprünglich ^Deutschen Wörtern nicht so gelinde, wie Hebräische Vau. Man sollte es viel- A mehr Vor oder Von heißen; denn so wür- Kde der Namen die Aussprache zugleich an- zeigen. Es behauptet das Deutsche Vau Kleine Benennung nur in solchen Fällen, da ^ fremde Namen mit Deutschen Buchstaben j- 'ausgedrückt werden , dergleichen folgende Mstnd, Venedig, Virgil, Olive, Seven- slö bäum, welche wenedig, liVirgil, Glive, sit'^Sewenbaunr, gelesen werden ; und die- K^st's ist die Aussprache des morgenländischen ,,1^'Vau. In den eigentlich Deutschen Wör- F tern wirb das V heutiges Tages im Re- l'den von dem nicht unterschieden; denn Vater, Verderben, Vieh, Vormund, ,1/ liest man,Fater, Ferderben, Fich,For- ^mund; woraus es deutlich zu ersehen ist, ^daß die Einrichtung des Deutschen Alpha- cket. .___ (») Wir halten das dritte L>r dec Werter, phaetoU" ( Phaleg, Pharisäer n. a. m. Hinzuthun können- / denn heutiges Tages lautet das PH noch eben sy' wie daS F, und das Deutsche V. Mein dieses ns mit Bedachte nicht geschehe!!, weil die Urheber der h Teutjchen Schreibart durch ihr PH vermuthsick K das ?ll der alten Römer, dadurch aber den eh P gentlicheu Laut des in der Mitte ungctüpfeltenB^ bratschen 2, und des Griechischen a>, haben vo/ stellen wollen, welche Buchstaben, wie es die lehrten wissen, nicht als ein F, sondern als ein l p - h gelautet haben, so wie die Wörter phnrrer Pherd, Phiiigsten, Phvrte, Pluuid, vo„ d.-i> Niederpfalzern noch izt ausgesprochen werden, wel B che sie p - Harrer, P- hcrv w. nicht L.rrrer, ' «. s. f. Vorbringen. Von den Mitlamern. 21 cket. Diejenigen Landschaften fehlen dem- nach, welche das Deutsche w, als einB, aussprechcn. Die Wörter,Wasser, wein, A Wild, wolle, Wunder, werden im Hoch- / teutschen so gelesen, wie sie ein Italiener ^'/-Vorbringen würde, wenn er die so geschrie- den sande, Vgtser, Vom, Vilrl, Volle, Vun- nicht Kaiser, kein Loc. L ist ein Griechischer Vuchstab, welcher die Stelle zweyer andern verwaltet, näm- l lich des ks. Das Wort gluren lautet, wie gluksen. Es wird auch von einigen > auf die lezteArt geschrieben. Das X kommt am meisten in den eigenen Namen vor, die aus der Griechischen Sprache ihren Ursprung > haben, als in Alexander, Anaxagoras, ^Lenophon, Xerxes. Es wird aber doch in etlichen einheimischen Wörtern auch ^e- braucht, als in Axt, Elexenbauin ( !>§ ^upp.)gaxen, Hexe, Rux, Eidex. DaS lezte schreibet man auch Erdechs; denn chs lautet ebenfalls noch, als ein x; ja es scheu xH net im Deutschen gewöhnlicher zu feyn, als das x; welches die stärkere Anzahl so ge- ^chkiebener Wörter anzeiget. Denn alle rE deutschen sind darinnen einstimmig, daß man > ' Bz Achst, L2 Vsn dem Nämettgefähkrem Achst, Achstl, Büchse, Oachs, Dei¬ chsel, drechseln, sechsen, Fuchs, Lachs, Luchs, Ochs, Sachs, sechs, Wachs, wachsen, wechseln, schreiben soll, nicht Axe, Axel, Buxe, Oax rc. s ist das Griechische Zeta, das Arme¬ nische sa, und das Illyrische Zi. Es lau¬ tet, vermöge seiner Einsezung, schon als ein ts, und bedarf solchemnach eben so wenig, als in den Sprachen iztgedachter Völker, ei¬ ner Vorsezung des t. Zweytes Hauptstück. Von dem Namengefährten. (7>Us ist der ^rticulus der andern Sprach- lehren. In dem ausführlichern Wer¬ ke wird die Ursache dieser neuen Benen¬ nung angegeben werden. Man hat im Tra¬ tschen dreyerley Namengefahrten, den un¬ bestimmten, den bestimmten, und den nachgesezten. Der M ( o ) N 2? Der unbestimmte Namengefährte In der einzeln Zahl. 24 Von dem Namcngefahrrett. In der mehrer« Zahl. die der den die 0 die! .6 von den , Durch alle Ge¬ schlechter. AnmerV. In der mehrern Fahl spricht und schrei¬ bet man nicht deren, denen. Das sind Biegefalle des Fürwortes spronorssmis) der. Der Namenge- fahrte ver hat in der mehrern Zahl nur der und deq, Diese Lehre wird nicht allein von allen vorgetragen, di? heutiges Tages Anleitungen zur Hochteutschen Sprache herausgeben, sondern sie wird auch von deuicnrgen izi- lebenden Gelehrten, welche sich einer richtigm und rei¬ nen Schreibart befleißen, durch die tägliche Übung ein¬ hellig bestätiget. Dieienigen Klügler demnach, welche den Urfall des Namengefahrten der, und dessen vier¬ ten Biegefall den, von dem zweyken und dritten Bie¬ gefalle der mehrern Zahl, unterscheiden wollen, da sie in diesen, deren und denen, schreiben, beobachten nicht daß sie durch die unnöthige Vermeidung^ einer einge¬ bildeten Zweydeutigkeit, auf der andern Seite denNa- mengefHrten der, mit dem Fürworte der verwechsel,,. Denn wen» sie denen Mägden sprechen, so weiß der Zuhörer nicht sogleich, ob sie ancillis oder isii8 gncilsi« sagen wollen. Die Biegefalle des Artikels, der und den, sind keiner Verwirrung unterworfen, weil ent¬ weder das dabeistehende Nennwort, oder gewißlich das in der Rede befindliche Zeitwort, die vermeinte Undeut¬ lichkeit aufheben. Wenn ich spreche, dec Vater der drej- Söhne war bet nur, so weiß ein jeder, der Leutsch p Von dem Namengefährren. 25 Teutsch versteht , daß das zweyte der nicht im Urfalle, wie das erste, sondern im zweyten Biegefalle der Meh¬ rern Zahl angebracht ist. In diesem Beispiele, der Schöpfer erbarmet sich vcr Menschen, stehet auch das;weyte der nicht im Urfalle, denn da heißet es der Mensch. Eben so deutlich unterscheidet sich das vielfache den des dritten Biegefaüs, von dem einfa¬ chen den des vierten Biegefalls. Wem sollten wol diese Reden, ich sah den Mann, verbietet doch den Männern, dunkel Vorkommen ? Wenn ich spreche, COtt strafet den Menschen, so wird gewißlich nie¬ mand das, den Menschen, für den dritten vielfachen Bicgefall halten, der weiß, daß das strafen den vierten fordert. Hecgegen wenn ich sage, GGtt Hilfs den Menschen, so merket der Zuhörer alsofort, daß ich die mehrere Fahl anzeigcn will; denn in der einzeln würde ich den, Menschen gesagt haben. Es bleibet ein einziger Fall übrig, wenn nämlich das Dünken, welches den dritten und vierten Biegefall zu sich nimmt, bei einem Namen stehet, besten einzele Fahl der meh- reru ähnlich ist; z. B. wenn ich schreibe, es dunket F' den Menschen, den Fürsten, den Grafen rc. Die- se Beispiele können erkläret werden, viäerur komini» principi Ac. und viäetur bominibus > principibus öcc. Allein aus der vorhergehenden Rede, oder aus der folgenden, muß es alsbald erhellen, ob ich eine» Menschen, Fürsten rc. oder mehrere, will angedcutet ha¬ ben. Kurz , eö spricht kein Mensch in ganz Tentschland, deren Männern, deren Richtern rc. anstatt, dec Männer, der Richter. So ist es ja folglich höchstun¬ gereimt, daß man etwas schreiben will, so weder in dem Gebrauche, noch in den Regeln der Sprache, ge¬ gründet ist. Endlich erwägen die Verfechter des Ra- Mengefährten deren nicht, daß sie dadurch das von ganz Teutschland festgesezte Lehrgebäude der ordentli¬ chen Hauptbiegungen, und der ebenfalls bestätigten Abweichungen, über den Haufen werfen. Denn die¬ jenigen, welche das deren, in der Bedeutung eines B 5 Ak- 26 Von dem Nariiengefahttett. Artikels behaupten wollen, schreiben nicht, der.» Fuße, veren Volker, veren Lente, veren Bänx? Deren Mütter, deren Tochter ; sondern deren F,'/ sen, veren Völkern, deren Leuten, deren Bai, ken, veren Müttern, deren Töchtern. Weil dc,z Der vüt einer unteutfchen Zugabe dec Gyllbe en längert wird, so muß dieser Fehler einen andern nack /ich ziehen. Die Sclbstwörter, Füße, Völker, Len- te, Banke «c. müssen , wider die Eigenschaft derTeu. Ischen Sprache, im zweyten vielfachen Biegefalle, auch ein n annehmen, damit die Häßlichkeit des dere« durch den üblen Klang deö nachfolgenden Wortes, „ich, scheinbarer gemacht werde. Allein welches Volk sprich in Teutschland auf diese Art ? Ist das nicht eine er¬ dichtete , nirgends übliche, rokbrvslsche, verhunzte Spra¬ che? Ein so tief eingewurzelter Jrtthum, der seit eini¬ ger Zeit gleichsam zu einem Geseze geworden, hat «»6 eine so weitlüuftige Widerlegung abgenothiget, die sonst in einem Auszüge keinen Raum gefunden hatte; <>,/ dadurch ist für die Verbesserung der mittägigen Schreib¬ art gesorget worden- Diejenigen, welche im Reich/ und in Sachsen, Teutsche Anleitungen hecausgebeu' mögen bedacht seyn, wie sie das derer und dene^ ausrokten, welches einige daselbst den ungezwungenen vielfachen BiegeMen des Artikels, der und Den, eben¬ falls noch vorziehen. Der nachgesezte Namengefahrte. w>Eil dieser von dem biegsamen Lhejle der Rede, daran er haftet, nicht ab¬ gesondert werden kann, so soll unten, j» der Abhandlung von dem Beiworte, eine Vorstellung desselben vor¬ kommen. Drit- Von dm Geschlacktem »7 Drittes Hauptstück. § Vom Nennworte. I Erster Abschnitt. LVon den Geschlächtern der selbstän- digen Nennwörter. X i §. I ' ' Ännliches Geschlächtes sind die Na- , men der Geister; wie auch der ^Menschen undThiere, derer Geschlächt, der Ai-Natur nach, männlich ist, als Gabriel, Salathiel; Licero, Bernhard, der Hund, der Tauber. Ferner die Namen » männlicher Sippschaft, männlicher Würden, Ämter und Verrichtungen, als, der Vater, Fk Bruder, Bönig, Hofrath, Pfleger, Schneider. H. Weibliches Geschlächtes sind die Na, b men der Weibspersonen, weiblicher Sipp¬ schaft/ 28 Volt den (Aeschlächrem schäft, weiblicher Würden/ Ämter und Ver¬ richtungen; als, Livia, Runigund, die Mutter, Schwester, Raisermn, Air- stinn, Gräfinn, Hofräthinn, pflege rütN,GchneideriNtt. Ausgenommen sinh das Frauenzimmer, das Weib, und das Mensch, d. i. eine Mggd. III. Ungewisses Geschlächtes sind i) djx Namen der Länder, Städte, Flecken, Dör¬ fer/Schlößer; als, das Deutschland, Wien«, Fcldbach, Simmering, Schönbrunn rc. 2) Alke verkleinerte Namen, welche, nach der Mundart des gemeinen Mannes, in ; oder lein, ausgehen, im Hochteutsichen aber mit der Endung chen gebildet werden, als Hänschen, Städtchen. Des ungewisseu Geschlächtes sind z) die Namen der Buch¬ staben, als, das A, das B, das L rc. 4) diejenigen Nennwörter, welche ans der ge- (s) Mein nimm aus^die Namen der Lander,^^7 che in ey ausgehen, denn diese sind weiblich, die Buigarey, Tatare)», Türkey, Wallachs- wie auch folgende, die Eifel, Laust;, Pfast' Schwer;, Mark, und die aus Mark zusani- mengesezten, als die Finnmark, die Neumark die Mittelmark, die Uckermark. In Ober¬ österreich spricht man auch regelmäßig dle Steyec« mark. der selbständigen V7ennwsrrer» 29 .gegenwärtigen unbestimmten Wandelzeit, durch die Vorsezung des Namengefährten, ^gemacht worden; als, das Esten, das Ke¬ rben, das Oasepn, das Thun und Lasten, siwie auch noch sehr viel andere (3). 5) Die Versammlungsnamen, welche sich von dem Vorsezwörtchen Ge anfangen, als, das Ge« bnsth, Gepolter, Geschrep u. si f. 2 §. Wie aus der Endung der Selbstwör- ter ihr Geschlächt zu erkennen sey. Hch l. E^Aunliches Geschlächtes sind i) die Namen, welche ausgehen in en, als, der Boden, Legen, Barren; aus- genommen diejenigen, "davon im vorigen § 4) Erwehnung gethan worden. 2) § Welche in er sich endigen, wenn es von Zeitwörtern abgeleitete Namen sind, als, der Bohrer, Bummer, Leuchter. II. Weibliches Geschlächtes sind die Na¬ men, welche sich enden 1) in aft, als die Rraft, Herrschaft, Leidenschaft; 2) in <2) Ausgenommen sind, ver Braten, Glauben, Graben, Nu-en, Schaven, schlucken, Lar¬ ven, Schrecken, und noch etliche andere. zo Von denGesthlächkern derSelbstwörrer ep, als die Rastrep, Schmeichele^, Zau¬ berei z) in ung, als die Beförderung Rühlung, Witterung; 4) welche aus- gehen auf ein inn. Diese Endung begrei¬ fet wieder die meisten Namen der weiblichen Würden, Ämter und Verrichtungen, da¬ von im vorhergehenden §, im H Abfaze, S. 2 8, gehandelt worden; als die Rönj- ginn, Fürstin», Einnehmerin», Wa- scherinn. Das Geschlächt dieser Namen wird demnach aus eine doppelte Art, aus der Bedeutung, und zugleich aus dem Aus¬ gange, erkannt. Mmerk. Die Endungen, ep,ung,in», müssen zufällige Syllben seyn. Wenn es Stammspllben sind, das ist solche, die schon jm Stammworte waren, so gehören die Wör¬ ter nicht unter diesen Lehrsaz; daher spricht man, ohne daß es der angeführten Regel entgegen sey, das Gefchrep, der Sprung, der Ginn, der Gewinn. III. Ungewisses Geschlächtes sind die Namen, welche ausgehen in thum, als das Alterthum, Fürstenthum, Heilig- thum rc. Zwey- Von der Biegung der Selb stworker. Z l Zweyter Abschnitt. AiVon der Biegung der selbständigen Nennwörter. F- -i - §- ckDie erste Biegungsart der Teutschen k. Namen. das Wort Biegung verstehen wir diejenige Veränderung eines Nenn- «Worts an den lezten Syllben, welche bet den Rateinern veclingrio heißt. Diese erste ist ' den weiblichen Namen zugeeignet. Nach den übrigen Mustern gehen diejenigen, welche ^iidcs männlichen und ungewissen Geschlächtes Mind. Von den richtigen weiblichen Namen jeM dieser Hauptsaz zu merken: Alle gehen in ^Ader mehrern Zahl in n aus, und keiner der- ./^selben verwandelt seinen Stammlaut, a, o, PU, in ä, ö, ü. Durch Beihülft dieser Re- .P>!gel lassen sich die richtigen weiblichen Na- men, derer Anzahl in Ansehung der unrich¬ tigen, wie hundert gegen eins, zu halten .list, von diesen auf eine leichte Art unter- ' Meiden. Die Z2 Ven der Biegung Die weiblichen Namen, welche im falle in el oder er sich enden, nehmen der mehrern Zahl ein bloßes n dazu, und gehen nach den Vorbildern, Gabel, Feder Die übrigen bekommen ein e vor dem Welche demnach in dem Urfalle schon ein zu ihrer Endung hatten, denen füget man auch nur noch ein n hinzu. Diese beobach¬ ten die Biegung des Vorbildes Ehre' Den andern weiblichen Namen aber, die ny Urfalle nicht in el, er, e, ausgehen, wird in der mehrern Zahl die vollständige Syllbx en beygesezet; und diest richten sich nach dem Vorbilde Spur. Die drey ersten Ma¬ ster nehmen also in der mehrern Zahl, urn dieselbe zu bilden, nur den Buchstaben y zur Endung der einzeln, und beim lezten Vor- ßMe wird dse ganze Syllbe en hinzugethan, Au besserer Erkenntniß der weiblichen Bie¬ gungen wird unten im dritten Abschnitte, un¬ ter dem Namen der ersten und Zweiten Afterbiegung, noch eine Zugabe nächst gen. Der Mangel des Raums hat endlich gewisse Grundsaze ausgeschlossen, die znx Ausforschung der Vorbilder dienen. Sie werden in der vollständigem Sprachlehre mitgetheilet werden» Das p l/ l Gabel«. - die der den die ihr Än 'l W! 4 o i. 6 von -ett Nach dem Vorbilde Gabel bieget man auch folgende weibliche Namen: Die Achsel, Angel Kam us, Brezel, Dattel, F Deichstl, Distel, Orommel, Drossel, C «i. der selbständigen Nennwörter. ZZ Das erste Muster der weiblichen Biegungsart, die Gabel. der einzeln Zahl. die ' der r" Gabel, du ! i 5 » l. 6 von der In der mehrern Zahl. 2 4 5 Z4 Von der Biegung Eichel, Lackel, .suchtet, Geißel, Gra¬ del, Gurgel, Hechel, Hummel, chel, Ranzel, Rlingel, Rugel, Lum kel, Mandel, Mispel, Morchel, Mu¬ schel, Nudel, Nessel, Nestel, Nichte! Nudel, Orgel, Pappel, Rachel, Rohr¬ dommel, Schachtel, Schaufel, Schin¬ de!, SchtWl, Semmel, Sichel, Spin¬ del, Staffel, Stoppel ttipula, Tafel, Wachtel, Wiesel, windel, Wurzel, Zwiebel. Wie Gabel gehen auch alle wei¬ blichen Namen, die sich in er endigen. Man sezet nur anstatt des Buchstaben l das r. Mein wir wollen, den Anfängern zu Liebe, auch für diese Wörter ein Vorbild anfügeu. Das zwcylc Muster der weiblichen Biegungsart, die Feder. In der einzeln Zahl. In Anmerk. In der mehrer« Zahl schreibet l^Man nicht, die Federen, deren Federen, Ebenen federen rc. Diejenigen sprechen , i^auch erzfalsch, welche schon in der einzeln l^Zahl das Wort mit einem n verlängern, ,^und die Federn, anstatt die Feder, sagen, v / Nach dem Vorbilde Feder gehen folgem -,ijde weibliche Namen: Oie Ader, Ammer, (in Österr. Ammerelle) Auster, Alster, Blatter, Butter, Oauer, Ecker, El¬ ler, Feper, Folter, Goldammer, Half¬ ter , Hummer, Jungfer, Rammer, Rel- ter, Richer, Riefer, Rlafrer, Rlam- mer,Rlapper, Leber, Leiter, Leyer, Lor¬ ber, Marter, Natter, Otter, Schleu¬ der , Schulter, Schwester, Schwieger, Trauer, Vesper, Zister, Zitper, der selbständigen Nennwörter. 35 In der mehrern Zahl. Am C A z6 Von der Biegung 2lnmerk. Es muß aber das er bey den weiblichen Namen eine zufällige Syllbe sepn wenn sie auf diefe Art sollten gebogen wer^ den. Denn ist erwehntes er eine Stampf syllbe, oder gehet ein Namen in or aus, richtet sich ein solches Wort nach dem Vor¬ bilde Spur. Allein es dürften über die Wörter, die Brustwehr, die Verhör, nicht viele von dieser Art zu finden seyn, wel¬ che vielfach, die Brustwehren, die Ver¬ hören, lauten. Oie Rinderlehr, die Gprachlehr, spricht man im Hochteutfthe^ nicht, sondern die Rinderlehre,dieGprach. lehre, und diese Wörter gehen, vermöge ihrer Endung, nach dem folgenden Muster. Das dritte Muster der weiblichen Btegungöart, die Ehre. Zn der einzeln Zahl, söi die Al 2 , der D r" Me- l 5 o du I i.6 von der Zir der selbständigen Nennwörree. 97 In der mehrer« Zahl. So gehen auch diese weiblichen Namen: Die Aalraupe, Achse, Ahle, Ameise, Amme, Aspe, Ähre, Änte, Bahre, Base, Beere, Beute, Binde, Birke, Birne, Blindschleiche, Blume, Boh¬ ne, Breite, Brille, Brücke, Brühe, Busse, Butte, Büchse, Bürde, Citro¬ ne, Daube rabula äolmris, Dicke, Din- te, Dirne, Docke, Drüse, Dünge, Ei¬ dechse, Elle, Erde, Fahne, Falte, Farbe, Feige, Ferse, Füme, Flam¬ me , Flasche, Flachse ( Spannader) Flin¬ te, Gabe, Garbe, Garte vü-M, Glocke, Gnade, Granze (nicht Graniz) Große, Grube, Hacke, Harke (ein Rechen rattrum) Haube, Haue, Hacke, Heime, Henne, Heuschrecke, HeZe, Heze (nicht Haze) Hornisse, Horde, Hohle caverna, Holle C z vr- z8 Von der Biegung orcur, Humpe, Hure, Hüfte, Hürde Hütte, Rarausche, Rartaune, Rar^ latsche, Barte, Baze, Rchle im Hasst Belle eines Mäurers, Rerze, Birchs Birsche, Rlette, Alippe, Bnospe,Rol> !e, Bolbe, Boppe O), Rrahe, Br«, ze, Rreide, Brote, Rüche, Lehre, Lei¬ ste, Liebe, Lilie, Leuchte, Lunge, Ma¬ rille, Melone, Motte, Muhme, Mji- cke, Müze, Nast, ptelke, Pjlichte, l^isi st, Dorine, Glive, peitsche, Pfanne, Pfarre, pfebe, pfirsche, Pflaume, Platte, Posaune, Pulle (eine Art Fla, sche) Pumpe, Puppe, Gualke, Guit- te, Ratte, Raupe, Reust, Rispe, Ro, st, Ruthe, Sache, Sanne (Milchrahm) Schabe, Schale, Schlacke, Schlehe, Schlippe, Schmerle, Schnalle,Schnar¬ re (b), Schnecke, See Ocesnus, Sei¬ te, Sohle, Spinne, Spule, Sprüze, Stelle, Strieme, Stube, Stunde, Sülze, Suppe, Tanne, Tasche, Tau¬ be columbs, Tonne, Treppe, Trompet- _te, (a) So heißt in Oberteutschland derjenige großköpfich, te Flußfisch, den man in Sachsen den Aaulparsa, nennet. (b) Ein Vogel von der Drosselart, der sonst em Mlstler, im Österreichischen cm Zärrer, heißt. der selbständigen?7enttwörrek. zy , te, Truhe, Tütsche, Urkunde, Waare, M Wade, wage, Wanne, warte, Wär- / rne, llVasche, lWeide, l^iede vimen ror- ^t- rile, Werre N^liornlpn (3), Wespe, ^^^ge, wurde, wüste, sacke ricinus (b ), seche, Zehe, Zinne, Zunge, Zwecke, A Zwetschke, und noch viel andre, welche das ^^"lnM'lerbuch ausiveisen wird. .'^Daö vierte Muster der weiblichen Biegungsart, die Spur. In der einzeln Zahl. 1 die » dou l 5 0 du 6 von der C 4 In § ^(») Etliche nennen dieses schädliche Ungeziefer auch einen Rettwurm, wie solches aus dem Allgcni. E Oeconom. Lexieo zu ersehen ist. V 5und«lnus. 4« Vsn der Biegung Die Anzahl der weiblichen Namen, wel¬ che nach diesem Vorbilde gebogen werde^ ist die stärkste. Wir wollen sie nach Reihe ihrer Endungen anführen. Sie ge¬ hen äus in al, all, al-l, als die -Hual, Trübsts Nachtigall. Die Wahl, Zahl, Anzahl. ar, die Schaar, Gefahr. at, die Saat, That, Heirath. au , die Au, Frau, Klau. OieSau ist ausgenommen. eu, die Scheu, Spreu, Streu. eit, als die Arbeit, Zeit. Dieser Aus¬ gang begreifet viel abgeleitete Namen. nige enden sich in heit, als die Beschafft heit, Freyheit, Grobheit, Narrheit, Sel¬ tenheit; andre in, keil, als die Neuigkeit Verdrießlichkeit, Üppigkeit. ep -ek selbständigen Nennwörter. 4* ep ist auch eine wortreiche Endung. So gehen überaus viel Namen aus, welche von Zeitwörtern und Nennwörtern abstammen, >. B. die Betteley, Buhlerey, Raserey, Schmeicheley, Schwärmerey; die Arzney, Canzley, Gasterey, Schelmerey, Stutts !>' rey, Unffäterey. mn. Dieser Ausgang ist noch mehrern weiblichen Namen eigen. Die Beispiele sind im ersten Abschnitte, i §, II, S. 2 8, F und 2 §, ii, 4) S. zo, angeführet wor- den. nist, die Finsterniß, Hinderniß rc. nld, die Geduld, Huld, Schuld. ung. Die Namen dieser Endung sind so A- häufig, daß sie auch etliche Blätter einneh- men würden, wenn man alle anführen wölb te. Es sind gemeiniglich von Zeitwörtern, allein auch von Nennwörtern, erzeugte Na- men, als, Aufmunterung, Bewegung, Hoffnung; Festung, Zeitung. ur, uhr, ür, die Flur, Schnur; Fuhr, Uhr; Thür, Willkühr. Fremde: die Na- I tur, Prälatur rc. Ä ut, uth, die Brut, Fluth> - / cht, die Fracht, Jacht osvls cursoria, Schlacht, Tracht, Pflicht. C 5 ft- 4- Von dec Biegung ft, die Eigenschaft, Erbschaft, Landschaft Schrift, Trift. Diese Endung hat Aus' nahmen, womit man aber die Anfänger nicht beschwüren will. gt, Jagt, Predigt. lt, Gestalt, Welt. nd, nt, Gegend, Tugend, Gant. rt, die Antwort, Geburt, Art, Fahrt, Furt vaäum. st, die Last, Kost, Post; und noch ei¬ nige andre einheimische Wörter verschiedener Endungen, wie auch fremde in at, enz, on, wie Majestät, Reverenz, Person, Na¬ tion, Religion. 2 §. Die zweyte Biegungsart der Teutschen Namen. (T^Iese zweyte begreifet fowol, als die nachfolgenden Biegungsarten, die Nenn¬ wörter des männlichen und ungewissen Ge¬ schlacktes. Zu dieser zweytcn gehören dreyer- ley Gattungen der Namen, welche nämlich im Urfalle in el, en, oder er, ausgehen. Eie bleiben in der ganzen einzeln Zahl un- ver- der selbständigen Nennwörter. 4? .verändert, außer daß sie im zweien Biege- Ealle ein s zur Endung des Urfmls hi ; ,«i'thun. In der mehrern Zahl sehen sie e e iq^so aus, wie in der einzeln, ausgenomnn im dritten und sechsten Biege^le, wo > neu, welche in el und er au-'gehen, Vuchstab n beigesezet wird. / im Urfalle auf en sich endigen, b-h»«-' die. ^Asen Ausgang in der ganzen mehrer« zay . del sc» Daö erste Muster, der Engel. In der einzeln Zahl. 44 Von der Biegung In der mehrer» Zahl. Nach dem Vorbilde Engel, gehen folgen de männliche Namen: Oer Ärmel, Be». »el, Beutel, Budel, Büssel, Bug^ Aühel, Büttel, Deckel, Egel, Eke/ Enkel, Esel, Flegel, Flügel, Gümpe/ CZürtel, Haspel, Hebel, Hantel, Hi^ mel, Hügel, Regel, fessel, Rläpp^ (Spizenklöppes) Rnorpel, Rnochel, Rnür, tel, Rringel ssirs, Rubel, Rümmel Lössel, Lümmel, Morset, Nebel, p^' gel, Riegel, Rissel, Rüpel rupex, ^üe fel, Sabel, Schämel, Schasset, Gche^ kel, Schimmel, Schlägel, Schlinge Schlüssel, Schwengel, Sessel, Spar' gel, Spierrel, Sprengel (Kirchspreng^ Lceesüs) Sprenkel renüiculg, Stachel Stäm' der selbständigen Nennwörter. 45 Stampel, Stängel, Stiefel, Striegel, Strudel, Teufel, Tiegel, Tümpfel sur- ;L8, Tüpfel (Tüpfelchen, Punct) Wadel, ^üegenwadel, Wirbel, Würfel, ?et-- l, tel, siegel, Zirkel, Zobel, Zügel, Zu- pfel, Zwickel, wie auch die fremden Ncr, men dieses Ausgangs, Apostel, Tempel rc. Einige verändern in der mehrern Zahl k. die Stammlauter a, o, in die verwand e Selbsilauter ä, ö, als der Apfel, Ham ß, del, Mangel, Mantel, Nabel, Nagck, Sattel, Schnabel, Vogel : dre Apftl, ^Händel, Mängel, - - Vogel. Wie Engel werden auch noch gebogen 'Z etliche Nennwörter des ungewissen Gesch ach, ^tes, welche in el ausgehen, (derer Anžah , aber geringer ist, als der männlichen) '!^das Färkel, Lägel, Mittel, Rächst« Segel. Daher gehören diejenigen Nanu , die eine Versammlung bedeuten, und 1' Ge sich anfangen, als das Geflügel, G- j klingel, Gemurmel, Geprajssel, Getun - Ä mel, Gevögel, Gewimmel rc. Ä denen aber die mehrere Zahl mangelt, M . Das 46 Von der BieAlMZ Das zweyte Muster, der Kuchm. c>) In der einzeln Zahl. < Nach ( a ) Eine Art Brodes, oder in der Pfanne gebacke¬ nes, in Osteccetch Flecken, Rrnpfen u. d. g. der selbständigen Nennwörter. 47 Nach dem Vorbilde Rüchen gehen fol¬ gende Namen: Oer Barken, Balken, Besen, Bissen, Braten, Bujen / Dau¬ men, Degen, Felsen, Fladen, F^eu (Marktflecken) Frieden, Funken,Gal¬ gen, Gaumen, Gedanken, Glauben, (Aberglauben, Afterglauben, Unglau¬ ben, Wahnglauben) Gulden (Gu.r en - Hafen, Haken, Haufen, Hausen^nca^, Rarpfen, Rarren, Rloben, 2Uun P / Rnochen, Rnorren, Rnoten, ' pfen O), Lärmen, Leisten, Euwper, I. Lm.tm, M-rgc», fachen, vra^', pl»;cn, Orden, Pfostm, posscn, R-»- chen, Rasen Rocken, Rogen der Flsche, Ru^en, Samen, Schaden, Schatten, Schar- ten, Schlucken, Schnupfen, Schrägen, Schranken, Segen, Sparren, S - cken, Stollen, Tropfen, Merzen, Mm len, Zapfen, (b) Hicher gehöret auch >ß. das im LfterMchischen eine Art run¬ der , ungefüllter, in dec Pfanne braun gebackener ld) E?ell?mM sich nicht mit dcr VeructheiluW dtt- ser Endungen, der Frieden, Funken, ' ' ' k-n, Glauben, Haufen, Namen, UOtlien, bevor man die Rechtfertigung duchtle in der ausführlichern Sprachkunst gUefen yar- »r. i' 48 Von dek Biegung das Wort Sporen, des Spörens, wo, ches in der Mehrern Zahl wieder die Sv rett hat. Diejenigen, welche den Urf^ anders bilden, zerren diesen Namen verschiedene Biegungsarten herum, undbrj,? gen in der mehrer» Zahl wunderliche End^ gen heraus, als die Spore, Sporns Spornen, Spörner, die bey Stielern u^ Steinbachen zu sehen sind. Nach dem Muster Rüchen richtet ferner eine ansehnliche Menge der Nani^ ungewisses Geschlachts, als i) das Zllnro. sen, Becken, Füllen, wapen, Zeichen 2) Die aus dem unbestimmten Stande Zeitwörter gemachten Nennwörter, das^e- ten, Essen, Fasten, Leben, Sterben Unternehmen, Vorhaben, VorrviG/ Weinen, Wolstpn, Zittern, die aber gx,' meiniglich nur in der einzeln Zahl gebraut lich sind, z) Die verkleinerten Namen, der Dberteutschen Endung lein, oder der Hochteutschen chen, als das Glaslech Gläschen; Röslein, Roschen;. Kindleir/ Bindchen; Büchlein, Büchelchen; Schg^ chen, Kaninchen. 4) Die Namen der Laris der, als Asien, Makedonien, Persien, Spa¬ nien u. s. f. Ci- der selbständigen Nennwortes 49 z Einige.Nennwörter, die nach dem Vor, bilde Rüchen gebogen werden, verwandeln ^in der mehrern Zahl die Stammlauter (2) '.a, 0, in ä, ö; als der Boden, Garten, ' j Graben, Kasten, Laden, Faden, Magen, ^Ofen, Schaden, Wagen ; in der mehrern ,^bahl, die Böden, Garten, Gräben, Ra- k sten rc. sammt den daraus zusammengefeztcn, die Fruchtböden, Fußböden, Heubo- .den - - Baumgarten, Blumengärten, E Lustgärten, Weingärten rc. Bogen ar- > d cu8, hat auch die Bogen; ein Bogen, wenn /man vom Papiere redet, bleibet unverändert, >^die Bogen. Die besonder« Mundarten, /zumal die Oberteutfchen, sind geneigter zu ge- /dachter Verwandlung. Allein man muß nicht stek alles, was hier und da in Deutschland ge- /sprochen wird, ohne Wahl ergreifen, und /'dasselbe ins Hvchteutsche mengen. Die g/ Hauptpflicht des Verfassers ist, daß er auf den Gebrauch der besten Schriftsteller sehe. D Das — --- M (2) Wenn die Wörter, crelbstlanter, Stanm,lauter, in diesen Anfangsgründcn gebraucht werden, so i leitet man sic nicht von den Ursallen, Selbstlaut, yni 0?t»;nmchnic, her ; soitderit von diesen, vey , » c^elbstlaurer, ver ^tammlauter. Der Selbst¬ es lauter ist ein Buchstab, welcher den Selbstlaut »uädrüchet- Von der Biegung Das dritte Muster/ der Adler. In der einzeln Zahl. r der Mer. 2 des Adlers. dem den du z 4 5 o r» Adler. 6 von dem In der mehrern Zahl. Adler, der I z den Adleru. 4 5 -> ,6 von den Adleru. der selbständigen plcnnworrer. 5* Im zweyten Biegefalle der mehrer« Zahl spricht kein Gelehrter, und kein Ungelehrter in ganz Teutschland, deren Adlern; fol¬ glich ist es ein doppelter Fehler, wenn jemand so schreibet. Der Namengefährte hat in diesem Biegefalle der, nicht deren, und das Nennwort behalt die Endung des ersten viel¬ fachen Biegefalls. Die Namen, welche nach dem Vorbild? Adler gehen, sind beinahe unzählig. Wir wollen nur die Einteilung derselben anzei¬ gen, und bey jedem Fache einige Beispiele anführen. 1) Richten sich nach diesem Muster viel Namen der Stände, Würden, Bedienungen, der Glaubensgenoßen und Lehranhänger, als, Raiser, Ritter, Bürger, Priester, Prediger, Canzler, Verwalter, Richter, Schreiber, Bereiter, Lutheraner, So- cmianer, Cartesianer, Newtonianer (Niutonianer) wolsianer. 2) Eine große Anzahl andrer, von Zeit- und Nennwörtern abstammender Namen, als, der Behälter, Bohrer, Facher, Fehler, Leuchter, Pranger, Rogner, Zunder; darunter sehr viele sich aufMenschen beziehen, als, der Arbeiter, Besthüzer, Faulen- D s zer, 52 Von der Biegung Zer / Führer, Raufer, Easterer, Lugner rc. Eine ansehnliche Menge solcher Wörter sind Benennungen der Handwerker und Kunst- ler, als, der Barker (pistor, nicht Back) Bader, Böttcher, Brauer, Drechsler, Drescher, Drucker, Färber, Fischer, Fleischer, Garber, Gartner,. Geiger, Glaser rc. g) Gehen, wie Adler, viel Namen der Völker, und Einwohner der Städte, Fle¬ cken , Dörfer; als, ein Afrikaner, Asip.. vier, Amsterdamer, wrcnner, Stocke- rauer, Mödlinger, Nürsidorfer. Unter den Namen der Völker ist ausgenommen der Unger, welcher vielfach die Ungern lautet. Ein Teutscher,und ein Malscher sind der dritten Biegungsart. 4) Gehören hicher noch andre Namen, welche sich in keines izterwehnter Abtheilun- gen schicken, als, der Anger, Linker, Bch cher^oLulum, Donner, Dotter, Eimer, Finger , Geber, Haber, Hader (s), Hammer, Hamster, Häher, Junker, La¬ ser, Rater, Retler, Lcrker rc. _______Alle (Z) Ein Zank, oder cm Lumpen. Einige sprechen der zweiten Bedeutung vielfach Vic -Hävern. ist eine Merlnegung, wie Nachbar, Vie Nach, dar». der sebsiändigen Nennwörter. 5? Alk bisher angeführte Namen sind des U männlichen Geschlächtes, derer Anzahl die § stärkste ist. Von dem ungewissen Geschläch- gibt es dagegen nur wenige/ die wie Adler gebogen werden, als, das Alter, Fieber, Fuder, Futter, Git- ter. Blosser, Lager/Laster, Leder, Lu- der/Messer, Mieder, Muster, Pflaster, / Reuter (eine Art Siebes) Ruder, wafi ser, Wetter, Zimmer; und noch einige ^ersammlungsworter, als, das Gefieder, § ! Gelächter , Gepolter, Gewässer re. Die Namen der Verwandtschaft sind un- / 1 ter denjenigen , welche in er ausgehen, fast ss. die einzigen, die ihre Stammlauter, a, u, in die nächsten Selbstlauter a, ü, übergeb hen lassen. Denn der Bruder, Gchwa- ger, Vater, und die aus Vater zusammen- d( gssezten, Erzvater, Großvater, Rirchen- vater, Stiefvater re. haben rn dcr mehrern ' .s, 3ahl, die Brüder, Schwäger, Väter, Erzväter, Großväter re. von den übrigen ' , scheinen nur diese zwey Wörter, der Acker «li das Blosser, gedachter Verwandlung unterworfen zu seyn; denn man spricht viel- ' such, die Äcker, die Blosser. Der Ham; Uter, das Pflaster, Wasser, bleiben im Hoch; D z ' reu; 54 Von der Biegung teutschen unverändert, ungeachtet in einige besonder» Mundarten auch die Bildungen. Hämmer, Pflaster, Wässer, angetroffen werden. Bei gegenwärtiger zweyten Biegungsark muß man sich vor demjenigen Fehler hüten, den etliche begehen, wenn sie diesen Namen in der mehrern Zahl ein s ansetzen, und s» sprechen, die Engels, die Zettels, die De¬ gens , die Wagens, die Bürgermeisters, die Hoffmeisters. Das s iß in allen die¬ sen Wörtern überßüßig. Eine gleiche Unart iß diese, wenn man den Namen in er, m der mehrern Zahl, ein e anflicket, und die Bürgermeisters, Hofmeisters, Gewalt- trägere, Gläubigere, Richtere, spricht. Diese Erinnerung iß deßo nöthiger, je mehr die so beschaffene unteutsche Biegungsart, auch über die Gränzen des Frankenlandes sich ausbrciten will. Die andre Mundart, web che bei den in el, en, er, geendigten Namen, des männlichen und ungewissen Geschlechtes, die mehrere Zahl, durch ein hinten angehänk- tes s, unnöthigerweise von der einzeln un¬ terscheidet, fängt sich zu Halle an der Saale an, und zieht durch Niedersachsen. 3 §. In o In der mehrern Zahl. j. Buben Nach die der den die ihr 2 z 4 5 6 2 4 5 o s6 vs» den du Bub. von dem 2öubeu der selbständigen Nennwörter. 55 Die dritte Biegungöart der Teutschm Namen. Der Bub. der einzeln Zahl. der BUb. des dem j^Buben. 56 Von der Btegung Nach diesem Vorbildc gehen diejenige Teutfchen Namen, welche in dem zweyte» Biegefalle die Syllbe en annehmen, dieselbe ferner durch beide Zahlen beibeh^ ten. Der fünfte Biegefall ist bei allen tschen Nennwörtern dem ersten gleich. dem Muster Bub richten sich demnach folgende Namen: der Ass, Altreiß Bär urüis, Bot nunciu8, Buchstab, Bürx/ Orach, Erb, Falk, Fink, Fürst, Geck, führte!, Genoß, Gefell, Gdz, Graf, lepus, Heid, Held, Hirt, Holunk, Allah, Anapp (Bergknapp) Bund, Lenz ver Löw (die Schlesier und Sachfen sprech^ Leu) Mensch, Marz, Psarr, Och« Path, pfass, Pfau, Prinz, Rab corv^ Rapp ein schwarzes Pferd, Ries Salm, Schelm, Scherg (der Büttel) Gchuldheiß, Schulz, Gchurk, Schir^ Spaz d. i. Sperling, Stcinmez, Thöp (ein Narr), Wais oder Waise (K), hend, seug reüi8. . 2) Al- (a) So beißt in Franke» und in der Oberpfal; Schuhflicker. " (b) Andre spreche» die Waise, das w.risleii,, che Bildungen den» wieder in andre Biequnq/ grtkn verfalle». Die Waise geht, wie Ehr)- das waislem, wie Nuchen.' ' der selbständigen Nennwörter. 57 2) Alle Namen der Volker, welche sich hMiche auf die zufällige Syllbe er endigen ,/(denn diese gehören zur vorhergehenden >!>i, zweyten Biegungsart) als, der Bapr, h/Bosniak, Böhm, Britt, Oän, ^Lnn, ^l/«^rank, Franzos, Griech, Heß, Haida- mak, Iud, Lett, Ralmuk, Losak,Lra- ^Ebat, Lapp (einLappländer)Mohr, Morr lak, Pohl (Pohlak) Portugies, preuß, ^KRuß ( Moscowit) Sachs, Schwab, ÄSchwed, Serb, Slav , Slawak, .Msthttsch, Mrk, Uffok, Wallach, Wend « !vder lVmd, Veneclus, Vini6s, Viriäus. So gehen auch, der Vulgär, Malabär, Hu- ' ß'sär, Ianitschär, allein die, als in r ger i endigte Namen, das e vor dem n, zumal !^in der einzeln Zahl, herauszuwerfen pflegen; ^-denn man spricht, des Bulgarn, Mala- ! Kk barn rc. l K z) Gehen nach dem Muster Bub viel Nas men, die aus der lateinischen Sprache, und ans dern, in die Teutsche übernommen worden, als, der Basilisk, Lap, Mameluk, Monarch, ' r Sklav: des Basilisken, Layen, Mamelur ken, Monarchen, Sklaven. So werden übers dieß alle gebogen, die sich in ast, at, ant, et, ent, int, ist, it, ot, endigen, als, D 5 LHL- 58 Von der Biegung Chiliast, Soldat, Elephant, Planet Študent, Hxacint, Atheist, Larnielit Hugenot; allein anstatt unnüze Grunds^ zu lernen, wie diese fremden Wörter an ren Endungen verändert werden sollen, re es weit besser, daß man beizeiten gewoA rete, den Gebrauch derselben- wo es möglich ist, zu vermeiden. 4) Nach dem Vorbilde Bub gehen auch die männlichen Beiwörter / als / der scho,^ des schonen, dem schonen rc. vielfach schönen, der schönen u. s. f. Wie Mgy nun in der mehrern Zahl nicht die Bubx sagen kann/anstatt die Buben, so schreib^ man auch fehlerhaft, die große Bnaben, anstatt die großen. Die aus männlich^ Beiwörtern gemachten Selbstwörter beh^, ten auch noch die vorigen Veränderung^ der Eudspllbett/ als, der Junge, der rechte; ein Heiliger, ein Weiser,- des Jungen, des Gerechten; eines Heiligen, xj, ncs Weifn; die Jungen, die Gerechten« die Heiligen, die Weisen. So auch der Teutsche, der wälsche; ein Deutscher¬ em Wälscher; des (eines) Deutschen,Wal, schen rc. Eben dieses wird unten, in der er¬ sten Afterbiegung, von den weiblichen Selbst- wörtern, der selbständigen Nennwörter. 59 Wörtern, die anfangs Beiwörter gewesen, ver- ^sichert werden. Die beiständigen Nennwör¬ ter des ungewissen Geschlächtes folgen eben ^dieser Biegungsart, außer daß bei denselben l^die Hauptregel beobachtet wird: bieNemr- ^'worter des ungewissen Geschlächtes schaben drep gleiche Biegefalle, den er¬ nsten, vierten, und fünften. Das schöne gehet nun so: des schonen, dem schonen, tas schone, o bas schone, von dem scho- ^Men. Die aus Beiwörtern des ungewissen ..^Geschlechtes entstandenen Selbstwörter bies Mget man auf eben diesen Schlag, das Gus 2 fte, des Guten, dem Guten, das Gute, ^gwon dem Guten. So auch das Böse, Ldas Erhabene, das seitliche rc. Außer Armsen leztgedachten Beispielen sind alle Na- Men, welche nach dem Vorbilde Bub gebo- ^Mcn werden, des männlichen Geschlächtes. E Die vierte Viegungsart der Teutschen Narnen. .^s^Ie selbständigen Nennwörter dieser : Biegungsart sind des männlichen oder -"^ungewissen Geschlächtes, und gehen in dem W ersten 6a Von der Biegung ersten Viegefalle der mehrern Zahl in e aus Dadurch werden sie von allen andern terschieden- Sie richten sich nach folgend^ Muster: In der einzeln Zahl. Der der selbständigen Nenttworrec. 6i Der zweyte Biegefal! der einzeln Zahl zuweilen, durch die Weglassung des e M rn der lezten Syllbe, verkürzet werden; ab Mem bei den Namen, welche sich in, s, sch, oder z endigen, gehet solches nicht an.' Denn wer würde des Fusis, Halft, Wunschs, Tanzs, aussprechen können? Diejenigen Namen, welche im Urfalle die Buchstaben, b, f, g, k, l, m, n, Zu ihrem Ausgange haben, vermissen leichter dieses e; denn von den Wörtern, Stab, Brief, Anfang, Gack, Spiel, wall, Traum, Stein, laßt sich der zweyte Bier gefall ganz wol so zusammenziehen, des Grabs, Briefs, Anfangs, Gacks, Spiels, Walls, Traums, Steins. Allein die vollständige Bildung, des Stabes, Brie¬ fes, Anfanges rc. ist auch richtig; ja sie klinget noch erhabener, und gehöret zum Schmucke der gepuzten Schreibart. Es kommt nun auf die Beurtheilung des Gehö¬ res an, welche Gestalt des zweyten Biege- falls, ja diesen oder jenen Umstanden, der andern vorzuziehen scy. In Gesprächen-, und in Briefen an vertraute Freunde, sind die Verkürzungen gewöhnlicher, weil hier daS ungezwungene herrschen soll. Nicht N 62 Von der Biegung Nicht so gleichgültig ist die Beides tung, oder das Abkneipen des e, im dritte und sechsten Biegefalle der einzeln, wie au!? in den vier gleichen Biegcfallen der mehre? Zahl, da es das unentbehrliche Bildung? ist. Man muß demnach sprechen und sthx^ ben, dem Fuße, von dem Fuße, die Fjj^ der Füße rc. nicht dem Fuß, von dem Fug die Fuß rc. Diese Schreibart, die Fna wird rm Hochteutschen für einen solchen ler gerechnet, als wenn einer im Lateinischs 60mm, anstatt 6c>mini, sezte. Die Anzahl der männlichen Namen ja bey gegenwärtiger vierten Biegungsart gxz, ßer, und diese sind zur Verwandlung Selbstlauter, a, 0, u, in ä, ö, ü, neigter, als die Namen des ungewissen schlächtes. Hier folget ein Verzeichnis männlichen, welche nach dem Vorbilde ^6 gehen: der Anfang/Arzt, Ast, Bach, Balg Ball PÜ2, Band involucrum libri , Bart Bauch, Baum, Bock, Born (Sä^s.f^ Brunn) Brand, Brauch, Bruch Bug Bund, Busch, Oachs, Damm, Dampf Darm, Diebstahl, Dolch, Duft, Dunst Fall, Fang, Floh, Fluch, Fluß, F^ (emeArtZeuges), Forst, Frosch, Frost, Fuchs, der selbständigen Nennworrer. 6z Fuchs, Fund, Gang, Gast, Gaul, Ge- Msang, Grund, Gruß, Guß, Hahn, Hals, j^Hang, Hof, Hut plleus, Lahn, Lamin, Mampf, Lapp-Hahn (2), Rarst bielws, ^Mlang, Rloß, Rnovf, Loch, Ropf, FLorb, Rranz, Lropf, Lrug, Buß, ^Lachv, Luchs, Markt, Morast, Most, stapf', pack, Pfahl, pflock, Pflug,Pfuhl, Puff, Rank, Rath, Raum, Rausch, o^R^ch Rost, Rumpf rruncus corporis, Saal, .^Sack, Saft,Sarg, Saum,Gaz,Schacht Mmeus mLlgllicus, Schaz, Schlaf, Schlag, § Schlauch, Schlot (Rauchfanq) Schluck, ,Schlund, Schluß, Schmauß, Schrank, ^^Schurz, Schuß, Schwanrm, Schwan, ^Schwank, Schwarm', Schwur, Sohn, jsSpan LÜuIa, Spruch, Sprung, Spund, Stad, Stall, Stamm, Stand, Stock, '^Storch, Stoß, Strang, Strauch, Strauß iirlciLulus üorum, Strom, H - Strumpf, Dieses Wort muß, um des leichtern Lesens wil-- len, mit dem Trennzeichen geschrieben werden, - es die Anfänger im buchstabicen nicht s» absezei,, Rap - phan , welches eine falsche Aus-- E spräche verursacheir würde. Rapp - Hahn ist ein besseres Wort, als Rapaun; stammet von kap, Pen her, welches ehedeffen schnerven bedeutete, ß-ä «-L' S"»> °«-""-e - 64 Von der Biegung Strumpf, Strunk/ Stuhl, Stuvn, Stulp, Sumpf, Tanz, Thurm, Topf, Trank, Traum, Trog, miLr Komo, Vogt, Vorhang, tVaii Wiedehopf, Wolf, Wunsch, wu": (Maulwurfmlpa), wurnr, sahn, Zaun, Zaun, soll vseliš!, Zopf, Zug. 'Alle Namen dieses Verzeichnisses wandeln das a, o, u, in der mehrx^ Zahl in a, o, ü, als, her Ast, der Bo^ der Bruch: die Äste, die Böcke, die Br^ che. Derer Stammlaut ein au ist, die kehren nur das a in a ; das u bleib^ unverändert, als, der Bauch- Baurn Brauch, Gaul, Rausch, Saun/ Schlauch, Schmauß, rc. die Bauchs Bäume, Bräuche, Gäule, Räusche, Säuin/ rc. Die in der einzeln Zahl ein aa gehah/ bekommen in der mehrer« nur ein a dafli/ als, der Gaal, der Horfaal (auäirorium) die Säle, die Hörsäle. Die nachstehend^' verwandeln ihre Stammlanter nicht: 2lar (ein großer Raubvogel) Abend, Am¬ bos, Anwalt acior, procurgror; Arm Bolz,. Bräutigam, Oacht, Orat, Ek dam, Guckguck, Gurt, Habicht, Halm Harnisch, Herold, Herzog, Horst' der ftlb ständigen Nennworrer. 6; Hund, Rnall, Robolt, Rranich, Kaut, ^Leichnam, Molch, Monat, Muff , l(Gteinb^), puesch,Rain Umes s§ri, Schock ^ ^lexL^eaL, Schuh, Spalt, Staat Kursus, !' gStrauß einVogel,Tag, Thau ros,Trum ^gkenbold, ?0ll xoUex, ein Maaß: in der '..mehrern Zahl die Aare, Abende, Amboft, ^Anwälte, Arme - r die Tage-. Im Hoch? ,-teutschen spricht man nicht die Tage. , Folgende sind zu gedachter Verwandlung r '"untüchtig: der Befehl, Bem, Berrcht, ^Besuch, Beweis, Biß, Blick, Blrz, ärle, klinget gleichwol erträgliche/ als wenn einige die Rarls sprechen. Es kann auch t" der selbständigen Nennwörter. 67 , käs, Thor porm : m der Mehrern Zahl/ die M Brode, Futterale, Garne, Gebote, Haare, ^Hufe, Moose, Taue rc. Das Schmalz die Schmelzbutter der Sachsen) hat jil) keine mehrere Zahl, Die Namen, welchen l^diese Zahl fehlet, wenn sie anders im zweys Uten Biegefalle der einzeln in s ausgehen, Donnen, in derselben nach dem Muster Fuß '/gcbogen werden. Die vollständigere Sprach- ä/kunst wird in der Abhandlung, von den '^MangelhaftenBiegungen, einige Regeln vor- M tragen, wie man die Namen erkennen kan, > ^Welche nur in der erstenZahl gebräuchlich sind» i Die vorher angeführten Nermworter des "'/ungewissen Geschlächtes hatten verwan- 'Idlungsfähige Stammlauter; folgende sind lzu solcher Veränderung untüchtig: das DiÄrz E8, Beil lscuris, Bem, Bestchlag, ^V'Bier, Ding, End, Fell, Gleiß, Heer Kriegsheer), Ramel /Liz (b), Lreuz, ^,-Meer, Nez, Ol, Pferd, Recht, Reh, / zc Reich, Rieß (Papiers), Schiss, Schweim § Beil, Sieb, Spiel, Stück (nichtStuck) - Er Thier^ , ___ auch Lärl, als em in t geendigtes Nennwort, e/? wie Engel, nur mit der Meglazsung des e vor dem l, gebogen werden.)" . el)/ ' d) Go heißt man in Okcrteutschland elN Rmern, ch/ Crklem , Slckelcheir, dus Junge vo>s scher Zieg^ 68 Von der Biegung Thier, Werk, Zchend üecas» Zeug reriL, inlirumsnrum, Fahrzeug Ziel: m der mehrer»'Zahl die Ärze, Beil/ Beines nicht Beiner), Stücke rc. - . Nach dem Vorbitde Fuß werden fernex gebogen diejenigen Namen, welche in M ausgehen, und ungewisses Geschlächtes sinh als, das Begräbnis, Behältniß, Bil^ niß, Gedächtniß,Gefängniß, Gestand niß,Gleichniß, Leichenbegangniß, Ver¬ hältnis, Verhängniß, Zeugniß: die V^r grabnisse, Behältnisse rc. ferner diejenige^ welche sich mit der Syllbe Ge anfangen, und eine Menge, ein wiederholtes Thun u. d. g. bedeuten, als, das Gedeck, Gedicht Degengehänk ( Hals - Ohrgehänk) kros, Gemälde, Gepräng, Gerät!), Ge¬ richt, Geripp, Gerücht, Geschenk, Ge¬ schick, Geschlepp, Geschling, Geschöpf Gefchrep, Geschwür, Gefez, Gesims, Gespräch, Gesträuch, Getränk, Be¬ werb, Gezänk: vielfach, die Gedecke, Ger dichte rc. Es sind aber nicht alle in der Meh¬ rern Zahl üblich, weil etliche schon in der einzeln viel bedeuten. Das Gesicht, Ge¬ spenst, Gewicht, sind der fünften Bier gungsart. Die der selbständigen Nennworrer. 69 Die Namen der Edelsteine / welche aste Mremder Abkunft sind, richten sich grostte / /Heils nach dem Vorbilde Fuß, wenn iw ,„./Nicht eine besondere Endung, als, el, er, ' zu einer andern Biegungsart venvet e. ../Allein sie wachsen im dritten und sechst -l MegefaUe nicht, und behalten ihr ä, 0, u, L'S, der Achat, dm Achäw ' d-'N Achat, den Achat, von dem .^at- 4die Achate, und ferner nach d-r ReP /b auch folgende: den Amethffl, f'^ll, Lumol, eb-bsoUW' ^^machL «'„Demant, «äaat, RubM, ° Gnych (Särdonych^ Dpal, « w e Gmarand, Topas, Turns, ^^da/Lrystall: vielfach, die Amethyste, /"'Berylle Gagate, Iäsplftrc. Ä Es gibt endlich auch noch fremde Na. men, die sich nach dem Vorbilde Fuß nch' Y^ten, und zwar mit Beobachtung der Sprach- Ähnlichkeit, so daß die mannlrchen in d-r Äwehrern Zahl ihre Selbstlauter a und 0 , r"L gemeiniglich in ä und ö verwandeln, als, «der 2lbt, Altan, Altar, Bischof, «l ^ pMan, Ordinal, ^opst- < tAbte, Altane, Altäre, Bischöfe, F^e Fjm, Cardinale, Päpste, Pröpste. Folgende stl" L 1 strw 'F A 7» Von der Breguog sind des ungewissen Gefchlachtes , -as phabet, Canonicat, Element, Met«, Patriarchat ,'Testament: vielfach, hs Alphabete , Canonicate, Elemente rc. lein diejenigen fremden Wörter diefer gungsart, dafür man Deutsche, eben das deutende fezen kann, müssen niemals geb^ chet werden. Ein Archiv ist das Sch^ tengewölb, ein Arrest die Haft. Der min ist entweder ein Schlot, ein Sch^ stein (in Oster, ein Rauchfang), oder ej^ Herrcnesse, eine Wälfche Esse, wenn denCamln eines Saals, oder eines Gemacht verstehet. Anstatt des Wortes Canal fch^ bet man, die Röhre, Rinne, oder der sergang. Das Canonicat ist ein Do^ Herrenstift, oder ein Chorherrenstift. Compliment ist eine höfliche oder verbiß liche Anrede; Oecret ein obrigkeitlich^ Entfchluß. Ein Fest stricht man im Hych> teutfchen- nicht gut, solchem eine Feper Man schreibet nicht, zu dem Höchsts Grad, der^ Vollkommenheit gelangen sondern sich auf die höchste Stusse der Voli' kommenheit schwingen. Ein Hof ist cb?» das, was man durch das unteutsche last ausdrücken will. Magazin- ist ech Dor- der selbständigen Nennwörter. 71 Vorrathshaus ; anstatt' des Wortes Me-- - ptall spricht man lieber das Ärz. Der Paß . ßist entweder ein Geleitsbrief, ein Freybricf, W oder ein enger Weg. Patent ist ein offe- »!l>ner Gnadenbrief, ein offenes Schreiben, Ausschreiben u. s. f. Das Wort Pult ^ickommt vom lateinischen pulpimm. Weil die ^Pulte nicht von einerley Gestalt, weder zu seinem Dienste allein, gemacht sind, so kann man sic auf verschiedene Art nennen. Eines '^kist ein Lesegestcll, ein anders eine Schreib- .k'lehne, manche sind auch rechte.Schreibkä- sten. Der punct ist, nach Beschaffenheit ^des Sinnes, ein Tupf, ein Stück rc. Ern Testament ist der lezte Willen, oder ein ^Erbvermachtniß. Ein Pers (welches Wort '^sin Sachsen ungereimt Persch ausgespror sA ^bn wird) ist entweder ein Reim, oder lk / ein kleiner Absaz in der H.Schrift, in einem ^Gesänge u. d. g. Denke man nur nicht, das Wort Altar scy, durch den Gebrauch § § ganzer neun Jahrhunderte, zu einem einhei- ^"kchen Namen geworden. Es ist dasselbe gleichfalls, und bleibet ein ausländisches Eil welches mit viel andern, durch den Gottesdienst, aus Rom in die Teutsche G- ^prgche.gekommen. Der Altfränkische Na- E a. 'men Von der Biegung rnen ist wihboö, d. i. der Heilige Tikk der Angelsächsische weobod, eben Bedeutung. Die Gothen nannten einen tar HunslaEads, eine Dpferstatt, Hie Opferstatte, welche Benennung streitig die beste, und nur in den Zeiten ries üblen Geschmacks, durch das Wort Altar, mit großem Unrechte verdreh get worden ist. S. leckes, gr. krsnco - 14, und XVackl. 6lois. im Worte Altnk, Die fünfte Biegungsart der Teutschen Namen. (T^Ie Nennwörter dieser fünften und lezt^ achten Biegungsart gehen in dem sten Biegefalle der mehrer» Zahl in er aus da doch der Urfall diese Endung nicht geha^ hat. Die einzele Zahl sieht durchgehends so aus, wie bei der vierten. Der zweytx Biegefall endiget sich, wie bey jener, auf ein bloßes s, oder aufdieSylibe es, und muß die deshalben alldort gegebene Erin»?; rung, auch bei dieser fünften Biegungsart beobachtet werden. Der Unterschied bestehet in der Mehrern Zahl, wie auch zn diesen zwey besondern Eß der selbständigen Nennwörter. 73 Eigenschaften, daß erstlich die meisten Na- M^en der vierten Biegungsart männliches Ge- /Wachtes sind, wenigere-des ungewißen. .Mey dieser fünften hingegen sind die meisten des ungewissen Geschlächtes, und die we- „FNigsten des männlichen, welches dergestalt ^Mahr ist, daß die Wörter mit demGeschlach- fte auch die Biegungsart verändern müssen, , « Menn sie aus dem männlichen in das UM- ! / wisse treten. Z, B. der Band, der Dacht, l/sind Namen der vierten Biegungsart, und haben vielfach, die Bande, die Dachte. , ^Allein wenn man / das Band, das L)acht, l» spricht, so richten sich diese Wörter nach dem Vorbilde unserer fünften Viegungsart. Die andre Eigenschaft der zwey lezten " deutschen Biegungsartcn ist diese, daß die Namen des ungewissen Geschlächtes, welche "/'nach dem Muster Fuß gehen, ihre Stamm- lEer, a, o, u, nicht verwandeln; sol- Aes thun aber in der fünften Biegungsart / ^eydcrley Gcschlächter ohne Ausnahme, wel- diesen Nennwörtern abcrmal dermaßen ' Kl ist, daß diejenigen, welche zugleich der ^e'ttcn und fünften Biegungsart sind, ge¬ li' dachtey Verwandlung der Gelbstlauter sich / Meiniglich unterwerfen, sobald sie von der ssai E 5 vier- 74 Von der Biegung vierten Biegungsart in die fünfte verfaß Z. B. das Joch, das Land, das der Halm, der Grt, gehen wie fuß, haben in der mehrer» Zahl, die Joche, Lande,die Worte, die Halme, die (dr-t/ Allein bieget man sie nach dem fünften ster, dazu sie auch geschickt sind, so muß rn-^ mit Veränderung der Stammlauter, chen, dieIocher, die Lander, dieH)^'. 1er, die Halmer, die Orter. Das bild der fünften Viegungsart sicht so auZ. Das Volk.. In der einzeln Zahl. 1 ras Volk. 2 des Volkes. D z dem Volke. HU 5 - du / 6 vsri dem Volke» der Abständigen Nennwörter. 75 In der mehrern Zahl. Wie Volk geben folgende Namen des ungewissen Gefchlächtes: Das Aas Amt, Angesicht, Bad, Band Bett, Bild, Blatt, Bloch (->), Bret, Buch, Dach, Dorf, Ep, Fach, Faß, Feld, ^loß raris, Gebeth, (Veld, Gemach, Gemüth, Geschlacht, Gesicht vuUus, Gespenst, Gewicht, Gewölb, Glas, Glied, Grab, Gras, Gut, Haupt, Haus, Hemd, Holz, Horn, Huhn, Joch, Ralb, Rind, Meid, Rloz, Rorn granum, Rrgut, Lamm, Land, Licht, Lied,Loch, H?aal ügnum, j^?aul,^t?us (Abstbnus, Linsenrnus) Pfand, Rad, Reis lürculus, (a ) Im Hochteutschen spricht man öfters vas Block, Alo), 7S Von der Biegung Rind, Schaff (ein Wassergefäß), Sch . Schloß, Stift/als ein Domstift, Herrenstift, Frauenstift rc. Thal,Tu,^' Vieh, wamms, Weib, Wort, z^lt in der mehrern Zahl, die Vetter, Bretel Bilder, Eper, Felder rc. Diejenigen, welche ein a, o, oder zu Stammlautern haben, verändern djx/ Buchstaben ohne Ausnahme in ä, o, jj als, das Amt, Bad, Band, Dorf, Hoh Buch, Huhn: die Äemter, Bänder, fer, Hölzer, Bücher, Hühner (s). Am sogar die zufällige Syllbe thum ist diefty Verwandlung fähig; denn die Namen, d§g Merthum, Beweiothum, Bisthuw oder Bistum (nicht Bifchofthum, wie ej^ ge schreiben) Heiligthum, Aaistrthu,n Herzogthum, Fürsten thum, Markurgf thum , haben in der mehrern Zahl( dle A terthümer, Beweisthümer, Bistümer rc Etlichen dieser Namen in thum fehlet dw' mehrere Zahl, als folgenden, Christenthurn Heidenthum, Lutherthum, Priesterthum rc' , ___ ^ach ( 2) Beim Doppellauter au wird nur das a verlüde)? Don Haupt, Haus, Kraut, Maul, schreibet ina.'. in der mehrer» Fahl die Häupter, Hauser, Rräu, 'ter , Mäuler. Anstatt des Doppellautes wich M . - - Von Ans, rNnaU Wwd Mr eut a S«se^. , ) kommt die mehrer« Zahl, As^« . heutet, so >K (d) Wenn dieses Wort E-wem Zehrern v<) spricht man am gewöhnlichst^ i . h^ch zn Zahi vw Ranver. Steinbach stevr unserer vierten Biegungsart. der selbständigen Nennwörrer. 77 . Nach dem Vorbilde Volk bieget man Zürich einige fremde Wörter, als, das Car fl^misol, Parlament, Regiment, Spital: die i-lMannsölev, ^artamenter, Regimenter, >ch'Spitäler, und diese Deutschen des männlir Scheu Geschlächtes: der Dorn - Geist, Gott, Arrthum, Leib, Mann, Rand, Rcichchum, ^Vormund, Wald: die Dörner, Geister, ^ Götter, Irrchümer, Leiber, Manner, Ränder (b), Reichchümer, Vormün- ,^dcr,wÄd-r. l>^j Diesen leichten und deutlichen Entwurf s^der Leutschen Biegungsarten, wrrd man, ij! öey angestellter Untersuchung, auch gründlich finden; und sollte wol schwärlich, außer den Angeführten fünfen, eine neue Hauptbiegung B aufzubringen seyn, so lange die Deutsche M Sprache in gegenwärtiger Verfassung bleir rE vrn wird. Wollte aber jemand tadeln, es , wären im Gegenspiele nur zuviel Biegungs- M Men, nämlich zehn (weil soviel Vorbilder F, sind, 78 Von deti Afrerbieguttgen sind) vorgeschlagen worden; demselben d' net zur Antwort, daß man zwischen den gungsarten, und zwischen den Mustern Biegungsarten, einen Unterschied mach? muß; sonst wird man auch in der lateinisch^ Sprachlehre bis neun oder zehn Biegung? arten (äsLlmsriones) zählen müssen. Dritter Abschnitt. Von den Afterbiegungcn. <7^Urch die Afterbiegungen verstehen hj. einige Arten, die Namen durch die Vix, gefalle zu verändern, die keiner der ficho ächten Hauptbiegungen des vorhergehend^ Abschnittes gemäß sind. Etliche derselbe hat man erst neuerlich, wider die Eigenste der Leutschen Sprache, aufgebracht; andere sind Biegungen mit dem nachgesezten Ax. tikel, oder sie begreifen doch so wenig men unter sich, daß sie nicht verdienen, wahren allgemeinen teutschen Hauptbiegu>,z gen beigezählet zu werden; dahero wir uns Die Freyheit nehmen wollen, in der ausfljh^ kichern Sprachkunst einen Vorschlag zu thun wie diese Afterbiegungcn zu einer Zeit, dg die ist, sich könnten gänzlich aufhcben 2 j>Lhristianm 4 vek der selbständigen Nennwörter. 79 ,^^l^bkderbung der Sprache noch nicht um Massen/' .' " ss- Diese Bregungsart ist, in AnMng der Endungen, der dritten des vorigen Abschnitt tes zwar ähnlich; denn sie gehet , me der /^ub, des Buben, dem Buben rc ab A lein sie konnte nicht dahm gezogen werden, weil sie erstlich nur weibliche Namen begrm fet; vielmehr aber deswegen, weil sie Mit Art der Biegung mit dem nachgeseMn Na Die erste Asterbiegung/ Christiana. In der einzeln Zahl. s - Thristiana 80 Von den Afrerbregungen mengefährten, und also eineAfterbieguna,;a Die mehrere Zahl, wenn eine nörhig sollte, behält durchgehends die Endung wie die Namen der allgemeinen drir^ Hauptbiegung» Nach dem Muster Eana nun werden folgende, und fehr^» andre, weibliche Etgennamen priälcLmmmL) gebogen, sie mögen im Urf^ auf ein a, oder e, sich endigen; allein^ aehen auf die Art, nur in jenen Umstands der Verbindung mit andern Wörtern, diese eigenen Namen keinen Artikel vor haben: Amalia, Mna, Asträa, Aur^ lia, Bellona, Bernhardina, Brigitte Carolina (oder Scharlotta), Larharin§ Chrisima, Dorothee, Eva, Eulalch' P Euphrostne, Europa, Galatee, A thilda, Henriette, Iacobme, Iohannq 'tz' Irene, Juliana, Justma , Leopoldina, « Lucia, Lucretra, Lmfe, Magdalena, Margarita, Maria, Marianna, nerva, Rosimunda, Sabina, Gibplla, it Sophia, Susanna. /ss Welche im Urfalle rn a ausgehe» A die verwandeln dieses a in en, und beha^ I . ten dieselbe Syllbe immerfort. So verfahrt man auch mit denjenigen, welche auf ein^ der selb ständigen Nennwörter» 8 r > Mitlauter sich enden, diesen muß ebenfalls iE die ganze Syllbe en beigesezet werden, als, B, Agnes, Hedwig, Agneftn, Hedwigen rc. iI^Die aber im Urfalle die Endung e haben, iß nehmen nur ein n zu derselben, als, Hen- ^!*iette, Henrietten rc. / Dieses n vertritt nun die Stelle des /'davor ausgelassenen Namengefahrten, web jß! ches daraus erhellet, weil die iztgedachte En- düng wegbleiben muß - sobald man den aus- jss brückljchen Artikel herstellet. Denn man spricht kE wol, ich habe Emsen gesehen, allein nicht, l ich habe die Luisen gesehen. Will man ^des Artikels sich bedienen , so muß es heißen, Acikich habe die Luise gesbhen. Wenn die weiblichen Eigennamen den bestimmten Na- Mengefahrten vor sich haben, so gehen sie llach den Vorbildern der richtigen Namen des /weiblichen Geschlächtes. Diejenigen Han- M deln demnach ungereimt, welche dem zwey- / ten Biegefalle, der schon in n sich endiget, /s ansticken, und z. B. Asträens, Evens, Europens, Irenens, Miner- - rc. schrerben. Denn sie verdoppeln M den Artikel. Einer stecket schon in dem n ; sie aber noch einen, den das s ^stellet, und der zum Unglücke der nachgek i'i F ftZtk -2 Von den AfterbleAungen sezte Namengefahrte der männlichen Wörf- ist. Daß die Weiblichen Eigennamen rn! Anfügung des Buchstaben s nicht gfselM sind, erhellet auch aus der Zusammensczunq Denn man spricht nicht Amaliensbury Charlottensburg, wie Friedrichsburg, lippsburg; sondern AmatienburZ, lottenburg. Anmerk. Vor zweyhundert Jahre» war in Teulsch, land eine achte weibliche Bieguilgöart »och üblich, che mit der hier entworfene» ersten Aftecbiegung, weiä man den vierten Biegefall auSnimmt, ganj überrj,,, kam. Sie lautete so: Die mehrere Zahl gieng nach unserm vierte» Mu, ftcr der richtigen weiblichen Namen. Diese Biegmws, art ist, in Ansehung der selbständigen Namen, ducck die Reiniger der Teutschen Sprache gänzlich abgeschaf, fet worden ; allein es hat sich r) daö Wort Lr»,. noch i» dem vorigei» Bestie erhalte»; den» i» de»Zu¬ schrift O - der selbständigen Nennwörter. 8z «td^tN schreibet man noch so : der Hochgebohrnen Lhrrstinen Dorotheen von - - ungeachtet ch^r diesem Falte nicht mehr auf die Weise, son- I d, ' /^lgenderniaßen spricht : die Fra» Hofrätkin, E " Hofrathin, von der Fra» Hofrä'thtn. «iiLvi-n, är.nr ehedessen gieng, noch izt die ,.A?^-''tchen Beiwörter, als, die kluge Magd, der ing^i, Magd, im dritten Biegefalle wieder der klur ^MSen im vierten die kluge Magv, sodann o Magd! von der klugen Magd, z) Die W us weiblichen Beiwörtern entstandenen Selbstwörtec ' Mc sieh auch noch auf eben diesen Schlag, z. B. re Schöne, eine Heilige; im zweyten Biegefalle, " schönen, einer Heiligen; im dritten auch so; werten, die Schöne, eine Heilige; im sechsten, der Schönen, von einer Heiligen. Es beobacht Nämlich diese Namen ihre vorige Biegungsart, die ' fic als Beiwörter gebaut haben. Ein gleiches ist von dec Biegung der Selbstwörter des männlichen und un- , Sewiffen Geschlachtes, welche von Beiwörtern kommen, » der Abhandlung von dec allgemeinen dritten Dies Sungöact, erinnert worden. Von derjenigen abgethanen, welche wir durch das . Urbild Frau entworfen haben, sind noch häufige Spuren Vorhandei«, insonderheit in den zusammengc- dtn! ^vrtern; dem, man spricht noch, die Frauen- 'tel, das Fraueneis , dasLrauenglas, der Frauen« d^chtel; das Dintenfaß, der Ehrenvieb, das Gna? nbrod, der Seidenwurm. Weil diese Fusammen- eben so lauten, wie folgende, ein Affcnge- ' eine Bärenhaut, der Botenlohn, so erkennet eim-k?^"s, daß ehedessen im Zweyten Biegefalle dec E/ Frauen, Dinten, Ehren, Gnaden, dri,' lb'fprochen wurde, welche Endung wir unserer se- I'. Ziegungöart der Richtigen zugeeignek haben. ^Ä noch di e bEs sechzehnten Ichchunderts wird man ?^rv^se Gestalt dec B-ewMe antreffe», mir der Och / nue der Seelen , in der wüsten, der Huren F 2 (5eor- 84 Von den AfrerbreJungen (lcom), von der Huren rc. In diesem Stücke s, solchemnach die so genannten Verbesserer dec Lemix^ Sprache nur eine Ungleichheit, dadurch aber gestalt, in dieselbe eingeführet. Die Wörter tengla-r, Ehrcndteb, Seidenwurm, schp nu,im " unrichtig zusammengesezte Namen, weil man nach neuen Redart, im zweyten Biegefalle nicht, der ten, der Ehren, der Seiden, spricht. Von dies n kann man auch nicht sage», daß es ein Bucha? sey, deir man des Wollautes halber eingeschaltet denn die Bildungen, Dinteglas, Ehrevteb, e^,> wurm, fielen noch geschwinder von der Zunge, klangen besser, wenn daS Ohr.nicht bereits verwöh»? wäre. " Die zweyte Asterbiegung, die Bank. In der mehrern Zahl. 'r die W- der Z.; der L^4 die ^5 o -u! .6 vs» der 1 ß d' die «°» s Banke, der ) dm Bänken. Bänke. s lhr.) Das ist auch noch eine weibliche, wie vorhergehende, und zwar eine in ganz .« Deutschland bestätigte Biegungöart; allein sie begreifet eine so geringe Zahl der Nennwör¬ ter , daß man ihr unter den fünf Hauptbie¬ gungen keine Stelle einräumen kann, weil derselben jede nicht hundert, sondern einige auch tausend, und mehr andern Wörtern, als M.uster, vorgeleget werden ; da es hingegen uicht über zwanzig (gesezt auch vierzig) sol- Ae Namen gibt, welche durch eine versicherte « Einstimmung aller Deutschen Mundarten, l' wie Bank gehen; und da diese Namen uberdieß ihre Stammlauter a, u, wider die Gewohnheit der Richtigen des weiblichen desthlächtes, durchgehends in a, ü, ver¬ handeln, so sind sie vielmehr als Ausnahmen 7? a der der stlbstandigenNennworrer. 85 In der mehrer« Zahl. Z' ? 4 5 6 von den Eiällkkll. 86 Von dett Afretbieglmgew der ersten Hauptbiegung zu achten. M nun diese Nennwörter in der einzeln Za«? nach der Art der weiblichen Namen, r?/ mäßig sind, in der mehrern aber unrjch^ da sie nach dem männlichen Vorbilde Fuß gehen, so stellen sie eine aus zwey g? ten Biegungen gemischte Afterbiegung v Na h dem Muster Bank richten sich folgen' weibliche Nennwörter: e (s) So heißt ill Obecteutfchland eine §rege. Wie Bank gehen auch die aus Statt Uvcus) zusammengesetzten Whrter, als, die' ^sstatt sula, die Werkstatt tstatt, d. i. der Richtplaz, üippbcü lo- in der mehrern Zahl, die Hofstatte, "^erkstatte, Richtstatte. (a) F 4 Dier Mundart?,, von Tcutschland haben , noch solche aus Starr zusammengeseztc Namen , ns, die Bettstatt, Branvstarr, Grabstatt, La« ger- 8 8 Von Ven Afrerbieglrngen Diesen weiblichen Namen wird die an führte Biegung in der mehrern Zahl ganz Deutschland zuerkannt. Allein zu ch" Überzeugung der Wahrheit, daß die so rannten Verbesserungen der Deutschen che, in viel Stücken, nur die Unrichtig ten derselben Haufen, so hat man auch hj angefangen, und fahret ndch immer fort, richtigen weiblichen Namen ihr End-n der mehrern Zahl abzuzwicken, um sie dem Vorbilde Bank biegen zu können, beobachten inderDhat, daß diejenigen, che mit der Reinigung und Ausschmückung der Deutschen Sprache sich so sehr zu beschul tigen wissen, in diesem und dem vorig/.' Jahrhunderte das oben vorgelegte Verzeih mß der ausgenommenen, mit einer bein^ so starken Anzahl andrer Nennwörter, hj, der den allgemeinen Gebrauch von Deütsch" land, vermehret haben. Denn diese schr-ü ben auch so: _ gerstatt oder Liegcrstakt, Mal statt (cvmist<. rum Ivcus), Ruhestatt, Wachtstatt ststio, che alle, der Sprachohnlichkeit zufolge, wie Werk starr, gebogen werden, und in der mehrern Fahl Bettstätte, Brandstätte rc. haben. Weil die Sachsen schott in der einzeln Zahl, die Bettsiäf -o Von den Afrerbiegungen Wenn die Deutschen Gelehrten, jy Meinung ihre Muttersprache zu puzeu fortfahren werden, das Verzeichniß di-5 unrichtigen weiblichen Nennwörter zu größern, so werden die Sprachlehrer sich nothiget sehen, für gedachte Namen Hauptbiegung aufzurichten. Soll ses eine wahre Verbesserung der heißen können, wenn ryan dieselbe nur gleicher, und den Lernenden beschwerlich^ machet? Wir wollen uns hierüber kej^ Ausspruches anmaßen, sondern die bereis ins Hochteutsche eingeführten Endungen »h, gedachter Namen, die Ängste, Ausflucht zc. so nachschreiben, bis die Hochteutsche Gesellschaften sie entweder einstimmig bekr^ Ligen, oder verwerfen werden. Mein in Ansehung des Wortes schichte können wir es nicht mit ihnen ren. Denn mit demselben wird in Schriften, die seit zweyhundert Jahren ch Sachsen herausgekommen sind, ein offenbarer Fehler getrieben, den man weder daselbst v^, theidigen,noch hier nachahmen wird. Wenn jemand in der einzeln Zahl, die Geschichte lliüorig, und in der Mehrern wieder, di? Geschichte KiüoriX, schreibet, so begehet ex eine 'men^ aber dix. Sprach der selbständigen Nennwörter. 9 t eine solche Unrichtigkeit, die sich mit keinem Einzigen Beispiele eines eben so gehenden ^weiblichen Namens, rechtfertigen laßt. Die «Mutter und die Tochter sind zwar auch Mey solche Nennwörter, die in der mehrer» stZahl ihre Endsyllben nicht verändern; al¬ lein sie unterscheiden diesen Stand durch die ^Verwandlung des o in o, denn man spricht E'von mchrern, die Mütter, die Tochter, r^as Gepräge, das Gemälde, und Mehr dergleichen Versammlungsnamen, de- k^en die Sachsen schon in der einzeln Zahl Diese Bildung geben, haben zwar in der Meh¬ rern wieder eben denselben Ausgang; allein ^die Veränderung des dabeistehenden Namen- Mefährten sezet beide Zahlen auseinander , - ^Meil man von mchrern , die Gepräge, die Gemälde re. schreibet. Bei dem Worte /Geschichte har man keine solche Beihilfe, i^ie übrigen Mundarten von Deutschland ^sprechen in der einzeln Zahl die Geschieht, j« der: mehrern, nach der Regel, die Geschichten. Diese Biegungsart wird durch die Sprachahnlichkeit bestätiget. Denn § 5*an lager auch, d ie Pflicht, die Pflichten; ^^F'ktrcht, Schacht, Tracht, die Frach¬ ten, Schlachten, Trachten. Wollen die- E K 92 Von den Afterbiegunkzen ft Herren nun ihr Geschichte in der - zeln Zahl behaupten, so müssen sie um,'"- gänzlich in der mehrer« die Gesch,^^ schreiben, nach dem Beispiele viel hr^n andrer weiblichen Wörter, die eben so q°-.^ als, die Ehre, Achse / Ahle rc. die EhA Achsen, Ahlen. Wollen sie aber ihr schichte in der mehrern Zahl beibeha^ so müssen sie in der einzeln die Geschichl schreiben, und werden sie sodann ihre gungsart zum wenigsten mit den Beispiele,, Ausflucht, Frucht, Nacht, entschuldig können (a). Die dritte Asterbiegung. iT^Iese hat zwey Vorbilder. Das x,.» wächst nicht im dritten und sechste« gefalle, das andre bekommt in denselben^g Endung e. ( 3) Vom Worte Lr.rft wird in der^Hoch^T^ übersezung der H. Schrift, an den meisten <0^ len, die hier angedeutete Bildung der inek>< Zahl angetroffen, als, es sind mancher^ te; denn er ist»-, der dir Rr-rfte gibt rc lein, i Pet. z, 22, ist nach der alten , ,,„d heutigen mittägigen Mundart, so geschrieben detk : Und sinv »hin unterthan die Engel Vie Gewaltigen, und die Rräften. ""d d- -- I - der selbständigen Nennwörter. 9z Das erste Muster / der Nachbar. de 1^/ '"'iele Zahl gehet nach dem VoM- -ioler; die mehrere, wie Bub, mit Weg¬ lassung 94 Von den Afterbiegungen lassung des e vor dem n. Das ist also der eine aus zwey Hauptbiegungen zusam», ' gefezte Afterbiegung. Oer Lasser Nennung eines Afrikanischen Volkes) auch wie Nachbar. Von einigen wer^ folgende Namen, der Unger, Barbä^ Tatar, eben fo gebogen; allein sie fchxj?' vor diesen, Bulgar, Husar, Ianitsch^ Malabär, welche zur drilren allgemein-, Hauptbiegung gezogen Korden, nichts Voraus zu haben, (a) Ein untrügliches Gaz ist dieser, daß die fremden Nennwort in al und on, des männlichen und unq/ wissen Gefchlachtes, nach dem Vorbild Nachbar sich richten, nur mit diesem tersthiede, daß sie in der mehrern Zahl, njch< wie jenes, das e vordem n herausst^if weil sie nämlich kein r zu ihrer Endung h' ben. Der General, Principal, Baron Bataillon, Gcorpion, gehen demnach zweyten Biegefaile fo aus, des Generals Principal«, Barons, Bataiilorw, Geor- _ pioa^ (s) Barber,«» Pferd aus der Barbarey/kömtt?!^ größer», Mchte so, wie Nachbar, des Barbes die Barbern, verändert werden. Einige sprech^ auch, der Vetter, des Vetters, die Vertex, allein die regelmäßige Biegung, nach dem Lor.' bilde Arier, ist bewahrter. der selbständigen Nennwörrev. 95 ' Pions, und in der ganzen mchrern Zahl spricht jMan, die Generalen (a), Principalen,Baro!- .Men, Bataillonen, lies Batalionen rc. Von peinigen wird auch der Psalm so gebogen, !.§)des Psalms, die Psalmen; wie auch der .Mnterthan, des Unterchans, die Unter- Fthanen. Andre ziehen jenen Namen zu unr ^Orer vierten Biegung der Richtigen, dlesen ^Zur dritten; allein der vierte^ einzele Brege- 1,Ml, den Unterchanen, wurde ungewohn klingen. S Das andre Muster, -K der Strahl. In der einzeln Zahl. ? 7 E- Aildr^schreibcl,, Vie Geräte, wie Avmtr.r!e/ 'V besser ist, «ls Vie Generals, Av Kö Von den Afrerbiegungen In der mehrer» Zahl. Die wenigen Namen, welche, wie'Stpqs., gebogen werden, gehen in der einzeln^ nach der vierten Hauptbiegung der rjchtj " Nennwörter, in der mehrern bekommen / hingegen die unveränderte Endung der ten, und stellen abermal eine aus zwey rj? tigen zusammengestoppelte Afterbiegung Außer dem Worte Strahl verändern die zwey einzigen Namen, das Aug und Ohr, in allen Teutschen Mundarten aufd- iztgedachte Weise. Diesen fugen einige das W. der See, des Gees, die dem Endlich hat der Staat, des Staats,^' seit langer Zeit vielfach die Staate». ses Wort dürfte sich ebenfalls aus der G' sellschaft des Strahls, Auges, und «Ich! (s) DaS Wort See ist außer drrn Urfalle der selbständigen Nennwörter. 97 § nicht leicht verdrengen lassen. Von den übri¬ gen, welche daher gezogen zu werden pflegen, soll in der ausführlichem Sprachkunst eine Untersuchung vorkommen. 5 o Gottsched! 6 »o» Gottscheden. §Die Namen, toelche in dieses Fach geho- ^'/en , sind fast lauter eigene Namen (nomi- prodna ), sowol Vornamen oder Tauf- s chämen, als Geschlächternamen, die im zwey-- ten Biegefalle ein s annehmen, in den übri- gen aber die Syllbe en; ja in diesen beginn- ^gen sie sich auch nur mit dem Buchstaben n, "v wenn sie im Urfalle in i, r, ausgeganqen G sind. Die vierte Afterbiegung. Gottsched. In der einzeln Zahl. * Gottsched N 2. Gottscheds y8 Von den Afterbiegungen sind. Es ist aber dabei wol zu merken dieses eine Biegung mit dem nachgeftzten stimmenden Artikel ist; denn sobald w denselben einem Namen ausdrücklich v^? zet, so muß die Endung n hinten weM,. Nach dem Vorbilde Gottsched werden bogen viel eigene Namen, die ausgehe,, j d, 5 pH, 8, ch, k, l, m, v, r, r v, als, Gottfried, Henschmid; Rathkes, Ch,/ stoph, Ludwig, Suppig; Adalrich, Neuki/ch, Bilderbeck, Asdrubal, Schottel, C^' Swammerdamm, Laubmann, Casar, Sch/ nat,Carpzov, Maskow u. s. f. Die Namen der Würden und Ämter b kommen in den Aufschriften auch gedachtes? düngen. Von Propst, Doctor, Prediger lautet sodann der dritte Biegefall, Propst^' Doctorn, Predigern. Z. B. »Herrn > cob Quandten der Heiligen Sch^f. Doctorn, Oberhofpredigern an Rejldcnr'' rche zu Bonigoberg, der Go? teögelah.chUc obersten profesforn, und der Theologischen Facultät Geniorn?, Lrit. Bevtr, VI, 22. St. 1 der selbständigen Nennwörter. 9- Die fimste Asterbiegung, Ä der Name. zweyte Biegefall endet sich bei dieser Afterbiegung in ens, da doch der Ur- ' "Echt in en ausgegangen. Die übrigen s^iegefalle überkommen in beiden Zahlen, au, ^/!per dem fünften der einzeln, die unverändert Endung en. Diese Asterbiegung ist al- s !? ^on der ersten und vierten, nur durch den tu Ausgang des zweyten Biegefalls, unterschied sak/ den. In dem ganzen Umfange der Deutschen Sprache finden sich nur zwey Namen, denen odie iztbeschriebene Biegungsart von alters- >^her eigen ist, der Schmerz und das Herz. ist also auch eine wahre Asterbiegung, die in der Eigenschaft der Sprache kei- / Grund hat. Denn zwey einzige Wör- verdienen nicht, für solche Muster ange- " W werden, daß andre Namen, die zu ^lyren rechtmäßigen Biegungsarten schon an- ^E"viesen sind, diese Stellen verlassen, und H ^nen zweyen sich richten sollten. Diese -li rwey Nennwörter Schmerz und Herz sind s lelmehr selbst Abweichungen von der vier- en allgemeinen Hauptbiegung/ dergleichen j G a es ro» Vs» den Afrerblegu»igeir es auch in andern Sprachen gibt. nun der zweyte izterwehnter Namen, seiner drey gleichen Biegefälle (die ihm ?? einem Nennwerte des ungewissen Gesth^/ tes, zustehen) nicht wol ein Vorbild abg^' kann, und einige Gelehrten, anlangend >? Biegung des ersten, nicht einerley Silm'^ sind, so haben wir das Wort !7eame Muster dieser Afterbiegung aufgeworss^ denn so fordern einige der neuern Spr^' Verbesserer, baß man schreiben soll, nicht ' l^amen. In der einzeln Zahl. der Name. des Namens. dem Manien. den o ru Name. 6 VSN dem Namen. Die mehrere Zahl gehet nach dem bilde Rüchen, - der selbständigen Nennwörter, rar Inder mehrern Zahl. 'l die ' Manien. 4 die " 5 - ihr 6 von den . Diese Afterbiegung hat in gegenwärti¬ gem Jahrhunderte angefangen sich zu ver¬ stärken, und stehet zu besorgen, es dürfte eine Hauptbiegung daraus werden, wenn rechtschaffene und ansehnliche Männer, ja ganze Gesellschaften, nicht den ernsten Ent- ' - Muß fassen, dem rasenden Neuerungsgeiste Ek l "ud Schranken zu sezen, welcher in der Tönung die Sprache auszupuzen, dieselbe rn viel Stücken nur immer unrichtiger ma¬ chet. E§ überkommt diese Afterbiegung, seit elnrger Zeit, von zwey Seiten einen gewalti- ' Zuwachs. Man entziehet erstlich den kl, . ^Men, welche nach dem Vorbilde Rüchen M)en sollten, ihr End-n, und man spricht so- der Name, Friede, Funke, Ge¬ danke, Glaube, Haufe, Same, Scha- G z de, ros Von den Afrerbiegungen der rc de, Wille rc. im zweyten Biegefalle gleichwol, des Namens, Friedens, kens rc. durch welchen Weg diese Afters gung, nur bei unserer Lebzeit, sch^ mehr als vierzig Namen bereichert word^ darüber in der ausführlichem Sprach^?/ eine weitläuftigere Erörterung angest^ werden soll. Auf einer andern Seite h., man diese Art die Wörter zu verändern, che das Muster Name aufweiset, zu ejyl' Biegung vieler männlichen Eigennamen macht. Denn zumal diejenigen, welches -, s, sich, tsch, Z, ausgehen, werd^ wie Name gebogen, wenn kein Artikel da! vor stehet. Diese z. B. George, Lano, Schmaust, Lankisch, Fritsch, Opj/ gehen nach der neuern Lehre so: Georgs Langens, Schmaußens, Lankisch^' Fritschens, Opizens; im dritten und f^' genden Biegefällen, Georgen, Langen Auch hierüber wollen wir in der voll- ' ständiger» Sprachkunst unsere Meinung eröffnen. s A Von unrichtigen Biegungen. ^Vrichtige Biegungen (äsolmariones sno- mslse) sind, welche von der gemeinen ^Hss-Aegel abgehen. Im vorigen Abschnitte ist /von solchen abweichenden Biegungsarten ge- handelt worden, derer Unrichtigkeit sich auf Mlnehr Namen erstrecket. Hier wollen wir ^ur etliche einzele Wörter nachholen, welche Vorbildern der fünf allgemeinen Haupt- Erregungen nicht vollkommen ähnlich sind. M Von der Regel der ersten richtigen Bie- '^KMngsart, und insonderheit von ihrem Mu- die Feder, entfernen sich diese Namen, Mutter, Tochter, Mauer, Scheuer, Die Mutter und die Tochter Massen in der mehrern Zahl die gewöhn- Buhn der weiblichen Namen, gehen u) dem Vorbilde Adler, und verwandeln § ? Stqmmlauter, u, o, in ü und o; denn G 4 man o ) M roz Vierter Abschnitt. »chAnhang zu den Biegungen der selb- ständigen Nennwörter. K I §- ic>4 Von den unrichrrgen Biegungen man spricht, da von mehrer» die Rede ia die Mütter, die Tochter. Die Ra,/' Mauer, Scheuer, Steuer, sollte» deutlicher Weise die mehrere Zahl so bil^ die Mauern, die Scheuern, die Steuers wie die Federn, und viele schreiben so. Allein in der ausführlichem Sprach^? re soll gewiesen werden, warum dieSchr^ art, Mauren, Scheuren,Steuren, andern vorzuziehen sey. Der Bauer sollte, vermöge seiner^ düng, und in Ansehung des Gefchläch^/ wie Ildler gehen. Wir biegen dieses^ ' nach dem dritten Vorbilde der Richtig? und zwar solchergestalt, des Bauren, ' Bauren, - - vielfach, die Bauren. Ursache wird ebenfalls in der vollständig^ Sprachkunst angezeiget werden. Bei dem Worte Herr, äominug, h, der Gebrauch einen, nicht eben sehr geg,-^ deten, Unterschied eingeführet, dem zufol/ man in der einzeln Zahl des Herrn, de»! Herrn rc. ohne e vor dem n, und in der mehrern, die Herren, schreiben soll. lein warum nicht auch in der einzeln ZM den Fürst», Mensthn, Narrn/z^ der stkb ständigen Nennwörter. 105 ^Unterschiede der mehrer», den Fürsten, ^ßMenschen, Narren? Ai? Das Bnie, ein Nennen der vierten all- Memeinen Biegungsart, sollte in der meh- -E'ern Zahl nack der Regel, die Rniee ha- Al-ben, welche Schreibart auch Steinbach wirk- .^Mch beobachtet. Allein weil diese zu einer ^-irrigen Aussprache Anlaß gibt, so schreibet V'wan auch vielfach die Bnie. Der Namen- ' ,?8Uahrte unterscheidet schon die Zahlen. Man konnte auch das Wort in der mehrer» -Zahl als zweysyllbicht vorbringen. e l?; Mann ist ein regelmäßiges Nennwort Eder fünften Biegungsart, und hat in der Äwchrern Zahl di? Manner. So gehen auch einige aus Mann zusammengesezte EBZvrter, als der Biedermann (em ehr- licherMann) Schulmann, Staatsmann, ^ochtermann : vielfach, die Biedermän¬ ner, Schulmänner u. s. f. Allein andre, derer Anzahl stärker ist, verkehren das Män- ner in Leute; denn von Ackersmann, Amt- wann, Bettelmann, Bergmann, Edelmann, "Uhrmann, Handelsmann, Handwerks- E ^ann, Hauptmann, Kaufmann, Lands- wann, Ordensmann, Schiffmann, Spiel- ' ^ann, Waldmann, Wandersmann, Weid, G 5 mann, M - ro6 Von den mehkartiZen BreZUttgLtt mann, Zimmermann, wird die mehrer^ so abgeleitet, die Ackersleute, Amtle? Bettelleute, Bergleute rc. nicht manner, Amtmänner u. s. f. Der Gebrauch hat es auch bisher, nur bey uns, sondern in Sachsen eben f ! wol, bestätiget, daß man die Wörter I Fuß, Pfund, Rieß, Schuh, Uhr, bei Zahlwörtern, unverändert lassen muß. schreibet, vier tausend Mann sind der Walstatt geblieben, das Werkst^ ist drep Fuß hoch, sieben Pfund woj. le, zwep Rieß halten 40 Bücher , h ' Schrank ist sechs Schuh breit, eg H schon über fünf Uhr, ich will uru den Uhr wiederkommen, und nicht vj' tausend Männer, drey Fuße, sieben Psun^ zwey Rieße, neun Schuhe rc. Lothundz^l > können gebogen werden, drey Lothe, yj Zolle, ungeachtet sie in der mittägigen Muich. art auch unveränderlich sind. Maaß Ranne, ist kein Hochteutsches Wort. 2 §. Von mehrartigen Biegungen. ^S hat die Deutsche Sprache auch solche Nanren, die auf verschiedene Weise bogei. der selbständigen Nennwöeree. 107 bogen werden, und die sonst (llererocllra no. Dornins) heißen. Dieses kann sich aus funfer- M ley Ursachen zutragen. Denn etliche werden chl" auf eine doppelte Art gebogen , weil sie ein ^weyfaches Geschlacht, andre, weil sie imUr- F/ falle zweyerley Endungen, haben. Z. B. ,^'cher Gürtel gehet nach dem Vorbilde En- 8el; die Gürtel hingegen, denn so sprechen richtet sich nach dem Vsrbilde Ga- OerOaum hat in der mehrern Zahl MdieOaume; wie Baum, Bäume; Saum, M Gaume: derOaumen gehet hingegen, wie ,,i-' öer Buchen. Die doppelte Bedeutung ist die dritte Duelle der mehrartigen Bicgun- il/ '8rn. Oer Band eines Buchs hat in der i ^Mehrern Zahl, die Bände. Das Band M^Tnig) hat, die Bander; wie das Volk, 1 Molker. Oer Zehend öscimss, wird ge- bogen, wie Bub; allein das Zehend 6e- richtet sich nach dem Vorbilde Fuß. ^le verschiedenen Mundarten haben auch zu- ^sten verschiedeneBiegungsarten. Wurm F «ehet nach der Sprachähnlichkeit wie Fuß, nd hni j« hxx mehrern Zahl die Wurme; Sturm, die Stürme; Thurm, die K In Sachsen spricht man doch e Würmer. Endlich haben die Verfaß rog Vsn den mangelhaften Biegun^^ ser der Deutschen Schriften, die ihrer tersprache nicht mächtig waren, auch npch'.^ schisdene Biegungsarten ausgeheckt. diese fünf Thore hat sich manche Ungleich?^ in die Deutsche Sprache eingeschlichen, sonderheit verstoßen sich wider die drÄ' Biegungsart der Richtigen, auch hs? Manner vielfältig, und in denjenigen Hz" ken selbst, dadurch sie doch andre zur Schreibart anführen wollen, welches Wh ausführlicher» Sprachkunst, durch häufig Beispiele, dargethan werden soll. z §- Von mangelhaften Biegungen. /^S gibt biegsame Nennwörter, denen ej, nige Viegcfälle mangeln, andern feh^ eine der zwey Zahlen. Das Wort Mal iß wie es einige Gelehrten schreiben, sowol nsg das lateinische vicis, vicem, vice, von der ersten Art. Mangelhafte Biegungen, i„ Ansehung der Zahlen, gibt es von zweper- lep Gattung. Einige Namen haben keine einzele Zahl, wie folgende, die Altern remes), Ahnen, Alpen, Einkünfte, (tze, falle (Herrengefälle, Steuer, Gaben), Glied- der selbständigen Nennwörter. 109 ^Gliedmaßen, Graupen xtiLna, granäo, F^efen fsex, Hosen, Läufte (Zeitläufte, .^(^legsläufte) Leute Liebden, Nachkoni- ,K, Ostern, Pfingsten, Pocken (Kinds- Muttern Schüße,,, Trebern, Unkosten, A^kfahren (3), Weihnachten. An- sind hinqegen nur in der einzeln Zahl ^8Wgbar, als 1) die eigenen Namen dec ^s^knfchen, Länder, Städte (und andrer be- ,^chohnnten Orter), der Berge, Flüsse, als, ^Adam, Teurschland, Rom, der Vesuv, ^'^ie Donau. 2) die Namen solcher Sa§ - y then, die in sich nur einzel sind, als, das Heil, der Cod. Dergleichen sind die Na- wen der Menschenalter, die Lindheit, Iu- .^end, Mannheit; der vier Weltgegenden. Mer Nord, Ost, Sud, West; der Pla- ^i"cken, der Saturn, Jupiter, Mars rc. b) Einige derjenigen Wörter, die in der ein- Zahl schon eine Menge bedeuten, als, ,/ Geflügel, Geräth, Gefind,Getreid, Hausrath , das Heu, Laub (b), 77 - E^bst, 1 Vorfahre ist nicht überall gebräuchlich; man s.sß (kVA'chl lieber der Vorfahrer. Radlein. «de"», ^^les Morl gibt uns einen Begriff von ^^lleril der Baume. Man spricht das Laub 'si vwodurch gewißlich eine Menge Blätter ver, Nauden wird. na V-N den mangelhaften Biegungen Obst, Stroh rc. 4) Dre Namen der nate, als, Map, April, August rc. Namen der Witterung, und der Lüftet ' gungen, als, der Sonnenfchein, LF Gchnee, Hagel; 6) der Eigenschaft^, Beschaffenheiten, als, die Wärme, Aalte, !ssäste, Trockene; die Stärx^ Schwäche; der Gestank, (Klanz, der Sinne, und andrer Empfindungen! Ä- Säfte in lebenden Körpern, als, der^ N ruch, Geschmack, Hunger, Durst, U Galle, Harn, Schweiß, Roz, Eift!' E 8) die Namen einiger Feldftüchte, als, Rorn, Hirs, Reis; 9) der Eßwaaren,^s auch der Maaren der Gewurzhändler, einiger finssigen Sachen, als, Fleisck Speck, Sanne, Butter, Milch, fer, Ingwer - simmt, sucker,Ho^ck' Meth, Brandwein, Lassee, Thee,Esps' re. ro) die Namen der Arze und Halbar,? Harze, Salze, als, Gold, Silber, EG/ Stahl, Rupfer, Messing, Zinn, wismuth, Zink, Schwefel, Alaun, triol rc. n) der Zeuge und andres Gew!! des, des Gespinnstes und der Sachen di gesponnen werden, als, der Samme/ Oamast, Tassend, Flanell, Rattun Par- der selbständigen Nennwörrer. 11 r egBParchent, Zwilch, die Leinwand, das ^Varn, der Zwirn, Flachs, die wolle, ^.Aaumwolle; 12) die Benennungen der 'fugenden, Untugenden, Gemüthsneigungen Wd Leidenschaften, als, die Oemuth,Mil- Klugheit; der Geiz, die Hoffart; >,^ebe, Traurigkeit, der Haß, Zorn, ^ A^rdruß; i z) der Krankheiten, als, der die Gliedersucht, der Frieftl, ^l^thlauf. 14) Die aus der unbestimmten andelweise gemachten Selbstwörter, als, Aufstehen, Baden, Frolocken, La- Eichen, Leiden re. haben auch keine mehrere Z^irhs, wie noch andere Namen, als, die ^Asthe, Burg, Gegenwart, Gewalt, Zier- der Mund, Raub, Gchooß, Streit, werch, Zwang rc. Fünfter Abschnitt. Bon der Biegung der Beiwörter. den Beiwörtern muß ein zweyfacher Üs E Dcn ?^nd in Erwägung gezogen werden. te 1" stehen entweder vor dem Zeitwor- "nd noch vor ihrem Selbstworte, als wenn H2 Von der Biegung wir sagen, der gute Mann weiß esm^ oder sie befinden sich nach dem Zeitw^'' da sie die Aussage des Sazes ( propo6rioni8) abgeben, als wenn wir i sprechen, der Mann ist fromm. dieser Gestalt, welche der Urstand genen^ wird, sehen die Beiwörter am kürzesten <^5 und werden deswegen in derselben Stammwörter angesühret. Mit dieser^ düng stehen sie in den Wörterbüchern. z Wenn nun ein Beiwort in dem Urstg de sich befindet, so wird es weder bemc/' nvch gebogen; es leidet auch keinen Nam?' geführten neben sich; denn man spricht ?' Mann ist fromm, die Frau ist fromm /h? Kind ist fromm; die Manner, Frauen, H §! der, sind fromm u. f. f. Außer diesem Sta? de nehmen die Beiwörter alle drey Nam?' geführten zu sich, und sind fähig, durch ? Gefchlachtcr, wie auch durch die Biegest in beiden Zahlen, verändert zu werden. M * ^ * * * * * Vier s '5 der beistandigen Nennwörter, rrz Biegung deö Beiwortes mit dem bestimmten Namengefährten. Der/ die/ das, sch-Ne. In der einzeln Zahl. In der mehrer» Zahl. schöne»/ surch alle vrey Ge- schlächrer. (3) Man kann auch, insonderheit spottweise, la^„ 0 vcr schöne Man» ! 0 vre schone Lra» : « s.' schöne Rtnv! der beiständigen Nennwörter, r r 5 . Biegung des Beiwortes mit dem unbestimmten Namengefährttn. ' s Ein schöner, -in- schöne, -in schönes. ff IsUßer dem Urfalle behält das Veiwort in der einzeln Zahl feine Endungen, die es in Gesellschaft des bestimmten Namengcs führten gehabt hat» In dem Urfalle aber, Wie auch in dem fünften Biegefalle, der je¬ nem allezeit ähnlich ist, nimmt es die Ens düngen des bestimmenden Artikels an» In der einzeln Zahl. Äl s deutet am meisten, d. i. sie erhöhet, oder er- ^,Miedriget,die verglichene Sache über alle am ^ke; als wenn man spricht, am schönsten, frommsten, am schmälsten. I Mdung der Vergleichungsstuffen. st Meyte Stusse zu erhalten, sezet Man zum Urstande des Beiworts die ^pube er, und verändert das ursprüngliche H a, (2) Die Gestalt des Urstandes wird so Man stellet einen tüchtigen selbständigen zu dem Beiworte, und verbindet beide Nennw/k mit seyn oder werden; z. B. der Man» (die -r, das Herkommen ) ist alt; der Mantel (die Bn. ' das Hotz) rst roch; der A»echr(dleMagd, Nah 122 VondettVergleichungsfiuffen a, o, u, wenn eines vorhanden ist ä, ö, ü. Von alt, roch, gesund, a die zweyte Stusse so aus, älter, xdti gesünder (a). Die dritte Stusse kommt man durch die Hinzufügung der Skn? est, mit Beibehaltung der verwandel. Selbstlauter. Von alt, roch, gesund also die dritte Stusse, ältest, röchest/^ fündest. Beim Doppellauter au wird das a verändert. Oer saubere, saubrere, der sauberste; der säur^ der saurere, der sauerste. i Anmerk. Die Beiwörter, welg, im Urstande in h, g, ch, l, m, n, ? ausgehen, werfen in der dritten Stusse ? meimgkich das e vor dem st heraus; man spricht, der gröbste, artigste, lichste, schnellste, ärmste, reinste, ta¬ pferste, nicht der gröbeste,artigeste, ehr^ ste rc. und noch weniger, der gröbiste, tigiste - - Diejenigen, welche die drch der beisiändigen Nennwörter, k^Ltuffe so bilden, barmherzigist, from- F^ist, gnadigist, schreiben eine rothwälsche /B'prache; denn weder die Gelehrten, noch ^'ie Ungelehrten, sprechen auf diese Art; son¬ dern man saget im Hochteutschen sowol, als der Mundart des gemeinen Mannes in /,'lan; Teutschland, der barmherzigste, frommste, gnädigste. Bey den mehr- Dchllbichten Beiwörtern, die in er ausgehen, ^'allt auch in der zweyten Stuffe, des Wolr Lautes halber, das e vor dem r weg, und schreibet man, der hagrere, magrere, kchrere, tapfrere, Lheurere, well das hagerere u. s. f. nicht wol klingen würde. ,1" 2 Anmerk. Folgende Beiwörter, alt, bang, hart, kalt, klar, krank, scharf, schmal, schwach, warm, zart, fromm, grob, roth, voll,dumm, gesund,jung, klug (b) O/^umm, kurz, plump, verwandeln ihre M^elbstlauter, a, o, u, in der zweyten und dritr Kind) wird gesund. Hieraus ist nun abzunekr . daß die Bildung, alt, roth, gesuiw, dec Ur-< AN'd dieser Beiwörter ist. k ^ug ist allezeit ein Ehrenwort; und bedeutet so- die lateinischen Beiwörter, prustens, sz. I; nicht karg, fUrrcht, renox. F »24 Von der Vergleichungbstu^^ brüten Vergleichungsstuffe in ä, o, ü» der,stärkere,gröbere/klügere,- der a^, ste rc. Bei allen gehet dieses nicsu Erstlich behalten die aus Mittelwortes standenen Beiwörter ihre Stanunlqn?^ denn man spricht nur, der bekannteste eingezogenste, der verbundenste ', er dieses ist auch bei viel andern zu beohA ten, welche den Mittelwörtern ähnlich denn man saget ebenfalls nur, der ' schmackteste, der verlogenste, der kommenste rc. Darnach sind die aus d? Wörtchen los zusammengesezten, und? abgeleiteten Beiwörter überhaupt, welche? meiniglich in bar, haft, ig, Lcht, sam, ausgehen, zu gedachter Verand«^' der Selbstlauter a, o, u, untüchtig. gottlos, scheinbar, standhaft, trozin bucklicht, wunderlich, langsam, gehen d.' Vergleichungsstuffen fo, der gottloseres^ gottlosesterc. Ja es gibt auch einfaches Wörter, und darunter wahre Stamnuvörte/ welche die erwehnten Selbstlauter gleiche l unverändert behalten, als diese, blaß,b^ bunt, falsch, faul, froh, genau, gerqd' grau , hager, hohl, kahl, kraus, lahm' mager, matt, roh, rund, sanft, sauber' der beisiändigen Nemrwvrrer- :2z .Mhlass (laxus, nicht stark angezogen)) chlank, strass (comencus, stark angezo- stumm, stumpf, tapfer, roll, ö^'^an saget nur, der blasiere, der blasser ^,/e; der rohere, der roheste; der bum EF're, der bunteste. Die Ursache muß man der Eigenschaft der Sprache suchen. Die ^Doppellaute tragen zu dieser Unveränderlich- u^kit nichts bei; denn wir haben ja von strm ic^er, sauer; der saubrere, der sruber- !l^^e;der saurere,der sauerste; von Braut, „r/ chaus, die Bräute, Häuser u.s.f. z Anmerk. Die Vergleichungsstuffen Lehmen einige Wörterchen zu sich, wodurch F(,er Nachdruck geschärft!, oder der Vorzug ^Mäßiget wird. Zur zweyten Stuffe schi- s^,.ken sich djeft, noch, viel, weit, um üE lfloich, etwas, um ein Großes ; als, stlMfer, viel erträglicher, weit ^L'^pfindlicher rc. Der dritten Stuffe, sl° ,^lrd das aller bcigesezet, und fließet mit h c>> Derselben in ein Wort zusammen; denn man B Met, allerliebste Mensth, die aller- l^^ausamstepein. Die zwey Wörter hoch ' . wol wachsen auch mit den Beiwörtern F Mammen, und vergrößern ihre Bedeutung, wenn 7!, rr6 Vott dcn Vergleichungsstu^ wenn man sie zur ersten Stusse str,, ein hochberühmter Lehrer, ein wolerf^ Arzt. Folgende sind von eben dieser N-t/ kung, allein sie werden als besondere ter geschrieben, ausnehmend, besonh heftig, sehr, ungemein, zu, u. s. f. als ausnehmend schon, bcssn> ' V holdselig, heftig erzürnt rc. Etliche Vergrößerungswörter stellen die dritte 7, ft vor, wenn man sie der ersten bej^ Ä Einige davon hangen sich an die Bri^ teran, wie diese, erz, höchst, Ur, erzfalsch, höchstgepriesen, uralr. Man ka es auch mit dem allzu eben so halten allzugroß, allzuklein, schreiben. werden abgesondert, als, durchaus, unbeschreiblich, unglaublich, unssHA vollkommen, völlig, vortrefflich, aus, über die Masst, und bei flir^?- licherr Ausdrücken, entstzlich, ersth^' lich, greulich. Denn durchaus bietig bedeutet fast eben soviel, als erbietigst; ganz ergeben ist soviel, als ergebenst rc. / der beiständigen Nennwörter. 127 "IKon der Biegung der Vergleichungs- stuffm. der Biegung der ersten Stusse hat der vorhergehende Abschnitt gehandelt; Zweyte und dritte gehen eben so, außer die dritte den unbestimmten Namenge; ^.Mrten vor sich nicht leidet; denn man pfies ie) Zet nicht zu sagen, ein liebster Mann, som c'!' '5"n der liebste Mann. Die zweyte bleir 1 wie die erste, bei den Zeitwörtern, ftyn, Hr^Werden, und noch einigen andern, unwan- ilr- . delbar; denn man spricht, der Vater ist M- 0^ ter, die Mutter ist jünger, das Kind wird ^-größer; die Altern sind reicher rc. Die .^dritte Stusse nimmt in diesem Falle den bes stimmten Namengefahrten vor sich, und. F - saget man, dieser ist der ' Ateste rc. 128 Von dm Vergleichung«flttsseu Biegung der zweyten, und dri«. Vergleichungsftuffe mit dem be- stimmten Namengefährten. Der, die/ das/ ältttk. In der einzeln Zahl. L c. Mern (a), Mesten Bi«- Ncht Steren, welches bei dec zweyim Stuflc I>' aller Beiwörter in Acht zu nehmen i - 4 5 6^ von 129 älterer/ ältester ältere/ älteste älteres / ältestes H nr. Klw. 2 der deiständlgen NennwLrrek. vn^K-w. I i r !^!u. die der - den die o ihr / 6 von den Mer» (nicht der älteren), We¬ deln. steN* In der mehrern Zahl. Biegefälle 7- mit dem unbestimmten Na¬ mengefährten. ; zo Von den Vekglelchungsstuffen Biegung der zweyten Vergleichung^ ftuffe, _-_ Vie- <-t) J» dicsem Geschlachte der zweyten Gtuffe wird das e vor dem « sehr oft hecausgeworfen. zun^s i„ gereimten Reden. e der beisiändigen Nennwörter. iz i s^^m. einemj' vo» -! R w. sm. älteres, ältestes Weins, Ei r^Äw. schlechterer, schlechtester IN Maare, einer iälterN/iiicht °"'"s alteren. einem! Die mehrere Zahl wird von der folgen- p 'en Biegung entlehnet. '.Legung der zweyten und dritten ! Vergleichungsstuffe mit dem nachge- sezren Namengefährten. In der einzeln Zahl. sm. Älterer, ältester Wein, schlechtere, schlechteste Waare, nässeres, nässestes Feld. 1Ä ( ^u. nässeres, nässestes Feldes. L » Bie- Biegefälle 3) lm. weine, w. schlechterer, sch^ refter waare, u. nasserem (g), Nässe, fteM Felde. Von den Vergleichungöstussen __—_ Irr <"a) Das e pfleget m der zweyten Skuffe gemeinUflZ vor dem m, ivie vor dem >d weggelaffeu zu wecdei. Br'egeMe Ker beiständigen Nennwörter, izz In der mehrern Zahl. s Ältere, älteste weine; r j schlechtere / schlechteste ^waaren; nassere, näs- - ste Felder.. s älterer, ältester weine; 2 ^schlechterer, schlechtester 1 waaren rc. s altern, ältesten weinen; i z ^schlechtem, schlechtesten j Waaren rc. s ältere, älteste weine; . schlechtere , schlechteste waaren; nässere, näs¬ seste Felder. s altern, ältesten weinen; schlechter», schlechtesten v"" waaren; nassern, nas- i sesten Feldern. ohne Unterschied der Geschlachtet. J z - An> rZ4 Von den Vergleichungestussen r Anmerk. Drey Beiwörter hohe, der nahe, und der große, bei der Bildung der dritten Stusse, von?", gemeinen Wege ab. Sie sollten nach Regel so gehen, der hohe, der höh -er höheste; der nahe, der nähe?» -er näheste; der große, der größ/' -er größeste; allein der Gebrauch hge» der dritten Stusse eine Zusammen,zieh?" eingeführet, und bey den zwey ersten Hauch verdoppelt, denn man spricht, g höchste', der nächste, der größte. 2 Anmerk. Es gibt auch Beiwort- die nicht alle Vergleichungsstuffen h§h? Minder, mindest, ist die zweyte und ? dritte Stusse; die erste fehlet, wie den, ? teinischen Beiwerke minor, rninimus. böst erkennet Steinbach keine regelmäßig Vergleichungsstuffen, allein ohne Grog Man saget ganz gut, der böstre, rg bösere. er z Anmerk. Eine große Menge y- Beiwörtern ist, vermöge der Bedeutung ? ler Vergleichung unfähig; diesen man2 also die zweyte und die dritte Vergleichung der Verständigen Nennwörter. N5 siuffe. Dergleichen sind i) die eigenen bei- ^ständigen Nennwörter (rismE jeLliv-r) als , Rudolphisch, wälsch, ß,«', österreichisch, Römisch, Wiennerisch. 2) Welche dasjenige ÄZesen bedeuten, darau »lE. ttwas gemacht wird, als, golden, silbern, x s" eisern, stählern, kupfern, mestingei, vf blepern, zinnern, beinern, / F ähornen, eichen, ellern, kiefern, rüste , /papiern, strohern, Haren, wollen, den, ledern, irden rc. 3) Die eme Zi andeuten, als, gestrig, heutig, morgen , -A lähritt, jährlich, täglich, stündlich!, au "kgLcklL 4) Die Zahlwörter e:m ^-rwep, drev, vier; der erste, der zweite, E-der dritte; und noch einige andre begg ' ^dige Nennwörter, die sich in kemes dieser s.l facher haben bringen lassen. Siebenter Abschnitt. Von den Zahlwörtern. ^Äe Zahlwörter theilet man ab in Grunds Zahlen, Ordnungszahlen, Gawmg ^ F > »irvielfältigkndc und theilcnde M)>- «orkr. lZ6 Von den Zahlwörtern. I §. Von den Grundzahlen. «HIt den Wörtern dieser Art zäh^ man folgendergestalt : Eins, zwey brey, vier, fünf, sechs, sieben , acht, neuy zehn, eilf, zwölf, dreyzehn, vierzehn, zehn, sechzehn, siebenzehn, achtzehn, «en/ zehn, zwanzig, ein und zwanzig, Zwey uny zwanzig rc. dreyßig ( nicht drepzig), vier, zig, fünfzig, ftchzig, siebenzig, achtzig neunzig, hundert. Hundert und eins, ha¬ dert und zwey u. s. w. nicht ein hundert zwey hundert rc. denn dieses bedeutet mehr' Lausend; tausend und eins, tausend und zwey rc. nicht, ein tausend, zwey tausend denn dadurch würden die Tausende verviel- faltiget werden. r Anmerk. Wir schreiben zwep durch alle Geschlachtet, wie drep; nicht im man/ lichen Geschlachte Zween, im 'weibliche,, zwo, und in dem ungewissen drep. Die Bcwegungsgründe, die uns zu diesem Ent¬ schlüsse gebracht haben, werden in der aus^ führlichern Sprachlehre angezeiget werden/ r Au- II. Aw Von den Zahlwörtern. rz? ' ^iiwerk. Die Grundzahlen sind ent- '^^eistandig, da sie, wie ein gemeir Beiwort, mit einem Selbstworte ver- Ü' ^7?" werden, als wenn wir sagen, zwep Danner, drey Frauen, vier Rinder; selbständig, da sie allein in der Rede '!! , als zwep sind da geweftn. Dar- sind ordentlicher Weise nur die drey Grundzahlen, ein, Zwep, drey, die übrigen unveränderlich. Wir Mvbachten überhaupt, was dieBiegung der ig^tun^zahlen anlanget, folgendeSäze. hl . I. Wenn die beiständigen Grundzah- bei einem Selbstworre sich befinden, den bestimmten Namengefährten, / die, das , oder die Fürwörter, hem, sein, unser rc. dieser, je- sich haben, so bleiben sie, "Ir der Grundzahl ein, durch alle Bie- late unwandelbar. Z. B. die zwey, M vier, Männer, Frauen, Kinder; /^'^!wey, drey rc. Männer, Frauen, cl Ucr ^' die Kleider der zwey, drey, Man- rz8 V on den Zahlwörtern. II. Außer dem Falle des ersten -es, werden die biegsamen Grundra^ welche bei einem Selbstworte sich hA den, zum wenigsten in jenen Umstand" gebogen, da eine Undeutlichkeit aus ? rem unveränderten Stande zu beso^- Wäre. Man muß demnach sprechen, mand kann zwepen Herren dienen« habezwepenFrauen geschrieben; Menschen Falschheit hat mich Gut gebracht. Die Grundzahl Ein ? het sodann, wie der Namengefährte K- S. -z; swez- und Orep werden gen, wie die Beiwörter mit dem nachts? den Artikel: ' ' r Zwey, drey H 2 zweyer, dreyer z zweyen, dreyen K 4 zwey, drey L 6 von zweyen, dreyen. in. Wenn die Grundzahlen, ohne ein Selbstwort, allein in der Rede stehen, so Von den Zahlwvrrern. rzy , so werden nicht nur die drey ersten, wel¬ sche ordentlicher Weift zur Veränderung Mächtig sind, sondern auch die übrigen al- Fle gebogen. Das Lin gehet in diesem D Falle so: Liner, eine, eines, ferner aber, wie der Namcngefahrte Ein, S. -z. Die andern Grundzahlen nehmen im ersten Bin gefalle ein e zu sich, zweye, dreye, viere, fünfe rc. zweyer, dreyer, vierer, und so '"/ferner nach der oben vorgestellten Biegungss art von zwey und drey. Diesem Grunds saze zufolge muß man sagen: Er schlug Fünfen den Schild ab. Er konnte Fünfzigen widerstehen u. s. f. Das zwey und drey lassen einige im ersten Biegefalle unverändert. Es ist in der That dem also, daß die Wörter Zweye, dreye, ungewöhnlich lauten; allein hier rin¬ get üer Gebrauch mit der Sprachahnlichkeit, Md stehet zu gewartcn, welcher Theil dte Dbenand behalten wird. » Hr. Wippe! hat in derHerausgabe der Bödikerischen Grunds säze regelmäßig so geschrieben, wir wol¬ len nvr viere beibringen, S. 554 am Ende. Aufder vierten Seite der Zueignungss Schrift: Alle dreye waren in die drey ! ^Verkstätte berufen; auf der folgenden: A die D Von ven Zahlwörtern. die Lursthung hat mich allen dre^ untergeben rc. Von den ordnenden Zahlen. <^Urch die ordnenden sahlen wird gezeiget, das wievielste ein Ding mehrern ist. Sie lauten so: der erste, te (s), dritte, vierte, fünfte, sechste, te, achte, neunte, zehnte, eilfte, zwölf? Dreyzehnte, vierzehnte rc. (b) der ? zigste, der ein und zwanzigste, der zwey zwanzigste rc. der dreißigste (nicht drepr- ste), vierzigste, funzigste, sechzigste, s,A zigste,achtzigste, neunzigste, hundertste s. tausendste. Diese Zahlen werden nach? Art der gemeinen Beiwörter mit dem? stimmten Namengefährten, der, die, und zuweilen mit dem unbestimmten, ae? gen. Im Urfalle gehet die Biegung —-- - Niit (2) Nicht der andere; so spricht man nur, nem?l> »weyen die Rede ist. Noch weniger aber sch?? man im Hochteutschcn der airvcrrc. Gttlsch (b) Nicht siebende, zehende, dreyzehcnde, v-erreb'^. rc. Die Endungen muffen sprachahnlich md q .?? lautend scyn, weil man dec vierte, fünfte einem r schreibet. S. Bödik. 266. Von;wan^ Von den Zahlwörtern. r4r 1 mit dem nachgesezten Artikel an; denn man ^spricht, erster Theil, drittes Hauptstück rc. In den übrigen Biegefällen gehet die¬ se Weise zu reden nicht wol an. Da ist die Verbindung des bestimmten Namengcfähr- ^ten mit den Ordnungszahlen, unter allen lffdreyen, die gewöhnlichste. - GatwngSzahlen. bestimmen, von n>i-»iel»I-nG"t, t, D tungen, G-schlächt-rn °d-° A- w «'.jenigen Sachen sind, davon man red . «- - n-eed-n aus den Grundzahlen, durch den ^Beisazd-rSM- ley, gemchi' e - Eigenschaft de- Beiwörter, w ° d« ^.Grundzahlen, und bleiben durch al- d- > "«'Geschtachter, wie auch durch alle BttgefaU- ii ''beider Zahlen, unverändert; denn man la, m, eincrl-v Sand, einerlei Farbe, —__,_— , rlg fängt sich die Endung sie an. ^.-rich / (c) Nicht vcr hunverste, wie Strelec und H schreiben; auch nicht ver hunvcrte, ^,rr lkstatt Steinbach, nach der mrttagrgen Mu"da Ä Worte gibt. Man muß vor der Endung § kein i hineinflicken; denn ver neun,lg i , > / 4cht;iglste rc. sind nur Schenhetien der ^^lchen Mundart. 142 Von den Zahlwörter». einerlei Tuch; einerlei- Thiere xeneris ammglig; allerlei- Vögeln nur^'^ Lutter geben rc. Sie gehen nach der Q nung der Grundzahlen so aufeinander« A nerley,zweyerley, dreyerley, viererley 'f^ ferley, sechscrley, siebenerley, achterley nerley, zehnerley, eilferley,zwössrley/d^' zehnerley, vierzehnerley, funfzehnerley u. Zwanzjgerley, dreyßigerley, vierziger/''' . funfzigerley, sechzigerley, siebenzigerley, zigerley, neunzigerley, hunderterley, senderlep. Weil diese Beiwörter ganz wandelbar sind, so muß in dem Falle ? kein Artikel, und auch kein ander biegst Wort davor stehet, verhütet werden, h g sie nicht zum zweyten Biegefalle der ren Zahl gesezet werden. Sie würden ?? solche Art eine dunkle Rede verursach^' Denn man kann nicht sagen, das sind ry. Menschen einerlei» Gitten, Lutrevai einerlep Lössel. Diese Ausdrücke könnet auf folgende Weise deutlicher gemacht we? den, zwex Menschen von einerlei» Sir ten, Futterale von einerlei» Löss/,? oder für emsrlex Gattung der Lä? fel rc. Von den Zahlwörrem. ri? Vervielfältigende Zahlwörter. .^F^Äese zeigen an, wie vielfach etwas sey, und heißen in etlichen Sprachlehren ^O^vporüoriLlia. Sie werden ebenfalls aus seichen Grundzahlen, und den Endungen, fach sättig, zusammengesezet. Sre lnw ..iDeiwörter, und lauten so: Einfach, zwey- , dreyfach, vierfach, fünffach, ftchösach, ^ .siebenfach, achtfach, neunfach, zehnfach, erlft Fach, zwölffach u. s. f. zwanzigfach, dreyfilg- ^-.üfach, vierzigfach - - - hundertfach, tau- i UrMfach,c. Eben so machet man es mit dem l Ausgange faltig, der auch vervielfältigen- Zahlwörter macht. Denn man saget auf 'laiche Weife: Einfältig, zwepfaltlg, ^^epfaltig, vierfaltig rc. A . Anmerk. Diese Zahlwörter kommen den lateinischen, ümxlex, äuxlex, rriplsx s t' genau überein. Denn das lateinische kommt von pliLsre, wie das Deutsche von falten. Ehedessen sprach man ? tMaltig, zweifaltig, drepfaltig, wie noch tzn Steinbach schreibet. Von dieser Ausspra¬ che Von den drey unbestimmten A-ch, Wörtern, wenig, Viel, Mehr. «t^Eil diese Abhandlung in den Anlei^. gen zur Teutschen Sprache bisher fast unberührt geblieben, so wollen wir durch f^, -ende drey unmaßgebliche Grundsaze tr«^ Theilende Zahlwörter. e7>Jesl benenne» die Theile eine» stj,., Sie sind Selbstworter, und aus: Ein Drittel, Viertel, Fünf, Sechstel, Siebentel, Achtel, y^l, tel, Zehentel, Eilftel, Zwölftel, zehntel, Vierzehntel, Fünfzehntel zehntel rc. Diese Gestalt soll wider dre, Dritttheil, Viertheil, Fünfthe^ in der ausführlichem Sprachlehre vxx^ diget werden. 144 Von den Zahlwörtern. che haben wir noch, als Überreste, die ter, Dreifaltigkeit, manigfaltig. A M«nigfnlr,gk»r. "' Von den Zahlwörtern, 145 ^ten, die Schwierigkeiten zu heben, welche Hdeshalben im Schreiben sich Hervorthun. I. Wenn die Wörter, Wenig, Viel, Mehr, kein Selbstwort bei sich haben, sondern nur auf ein darunter verstande- sich beziehen: so werden sie, wie die -Abständigen Nennwörter, durch die t^iegefalle verändert. Das Mehr ent¬ lehnet in diesem Falle seine Biegung von der j Lweyten Vergleichungsstuffe Mehrer. Bei- spiele: GÖtt kann eben fowol durch ^^Denige den Sieg geben, als durch ,li> Diele. Ich habe es bereits Mehrern «ngekimdiget. N. Wenn die Wörter, Wenigwiel, Mehr, hei einem Selbstworte stehen, ^nd einen Artikel, oder ein Fürwort, vor 2 so werden sie auch noch bewe- I »et und gebogen. Beispiele: für die we- fll' ^lge Mühe, die er gehabt hat. wa» law die wenigen Schafe ver- u, l" b Meine vielen Gorgen hindern Oer mchrere Theil ist dieses K III. Wrnn 146 Von den Zahlwörtern. HI. Wenn die Wörter, H)?., Viel, Mehr, beiftändig sind, und der einen Namengefährten , noch - - Beiwort vor sich haben, so werden außer dem zweyten Biegefalle, beweget, noch gebogen. Verspiele: wenig Tagen, Hederich, 'viel Aintz^ Soldaten, Hande, Oinge, Stiel?' Mehr Zeugen, Hederich. Mein im zweyt?' - Biegcfalle müssen gedachte Wörter, zrrr^? meidung der Undeutlichkeit, gebogen , den. Denn man spricht: Weniger Lid-,' sehen wiz hat große Dinge aus^rj/ tet. Du sollst ein Vater vieler werden. Das Beispiel mehrerer , lehrten wird uns zu diesem Enrsth^ j bringen. Die Wörter, Wenig, Mehr, sind auch wahre Nebenwörter, v B. Es hat wenig gefehlet, / bür; es hat viel anders ausgeschl^ ' mulco alirer evenir ; einer Sache rn»?' und mehr gewöhnen, mg^is eonüiesLere. Die Lehre von dem ferne ? Gebrauche dieser Wörter gehöret in den Theil, welcher von der Wortfü¬ gung handelt. Vier. Von dem Fürwsrke. 147 Viertes Hauptstück. Von dem Fürworte. Fürwort / Pronomen z ist ein ge- -D-l meiniglich biegsamer Theil der Rede, ^tls^lcher für ein Selbstwort gesezet wird, um öftere Wiederholung desselben zu vermei- oen. Es gibt aber verschiedene Gattungen Fürwörter, persönliche, zurückkeh- Mde, zueignende, beziehende, anzei- '^D"de und fragende. Diese sind ferner in ^Msehung ihrer Eigenschaft, entweder felb- ständige Fürwörter, Pronomina lubüanri- oder beständige, Pronomina ack^öiiva. >A Erster Abschnitt. Persönliche Fürwörter. haben ihre Benennung daher über- - in ?^^wen, weil sie die drey Personen Abdrücken, davon eine Rede handelt. i K » Ich, persönliche Feirwörrer. Ich, ein Fürwort der erste» Persv,,. Bl'egejMe BiegeMe persönliche Fürwörter. r4y Du, em Fürwort der dritten Person. Einzele Zahl. 1 Du 2 deiner z dir 4 / dich 5 o du! 6 von dir Mehrere Zahl. s i Jhr^ ? Durch alle drep Geschlachter. Viegefalle persönliche Fürwörter. Emzele Zahl. Fürwörter der dritten Person, Bi!- persönliche FLrworrer. 151 Mehrere Zahl. Anmerk. Der Meine Mann verwan¬ delt bei den persönlichen Fürwörtern das des zweyten Biegefalls in t, wenn die / Haftwörter, halben, wegen, willen, dar¬ auf folgen, und spricht, meinethalben, ^ Meinetwegen, um meinetwillen; un- lerthalben, deinethalben, eurethalben, vder eurenthalben, seinethalben, ihret- valben oder ihrenthalben re. u. s. f. ^t wegen und willen. Diese Art zu re- K 4 den, ein zurückkchrendes Fürwort dritten Person. Der erste Biegesall mangelt. 152 Zurückkehrmde Fürwörter. den, ist durch die Übersezung der Bibel ins Hochteutsche gekommen; sie klinaet nicht wol. Zweyter Abschnitt. Zurückkehrende Fürwörter. sind die Pronomina rsciprocz keiner. Das persönliche Fürwort h' ersten und zweyten Person ist zugleich Zurückkehrende. In der dritten Person l tet es anders, und dieses borget seinen ten Biegefall von den persönlichen Für^ tern, Er, Sie, Es. s s^smännl. seiner WI I ! <§uß heißen, der Mann, die Frau, das ^ind, hat sich geschadet. Ferner saget ^an nicht, er überleget bei ihm selbst, he überleget bei ihr selbst, sondern, er überleget bei sich selbst, sie überleget F ber sich selbst. Dritter Abschnitt. Zueignende Fürwörter. ^XUrch diese Benennung verstehet man die Pronomina pollelliva der Lateiner. ^ie sind entweder beiständig, oder selb- ständig. 154 ZuelAnende Fuewörrek. I §- erst-,. Zueignende beiständige Fürworts Mkill, meus. Ein zueignendeS Fürwort der Person. Zn der einzeln Zahl. Zueignende Fürwörter. 155 Wie l 2 Bk- ihrer, nicht rhro j I ihres Zueieknende Fürwörter. Wie Mein gehen auch diese, ruu8, ein zueignendes Fürwort der^^l Person; Sein tuus, ejus, illius/^ke» eignendes Fürwort der dritten Person " Ihr. Dieses zielet entweder auf ei,/? zele weibliche dritte Person, oder auf^' Personen, ohne Unterschied derGesch/gAk und erkläret demnach alle folgende latejws > Fürwörter, ümg, chus, illlug, eoru^ rum öcc. Wir wollen aber die vollff^^ Biegung dieses lezten, wegen seiner Hen Schreibart, besonders anfügen. In der einzeln Zahl. 's^n. Ihr/ Ri w. ihre u. ihr Zueignende Fürworrek. r57 - An, ( ^) Außer dem österreichUchen spricht niemand Durch, leucht; ja das Dur«ch1»>ur> Geschlachtet Geschlachtet Geschlachtet Geschlachtet Biegefolle -senden Fürwörtern Sem und Ihr haben wir oben S. 158. u. f. gesagt, daß sie mit i« nnem Unterschiede des Geschlächtes gebrau¬ chet werden, wenn man von hohen Perso¬ nen nnt jemanden dritten spricht; allein mit Euer redet man gegenwärtige Personen, veiderley Geschlächtes, durch abgezogene - Ehrenwörter an, und ist aus diesem Ab- /We der Biegung zu ersehen, daß man in ^nigen Ländern, der Teutschen Sprachrich- Weit zuwider handelt, wenn man das Euer ourch die Geschlächter und Biegefälle nicht Meget und verändert, sondern so spricht, L r Euer Zueignende Fürworrer. In der mehrern Zahl. 264 Aueignende Fürwörter. Euer Majestät, Durchleucht, lenz rc. versichern mich - - Euer ^l- jestat weltbekante Milde - - Majestät überreichen wir diestg zeichniß rc. Der heutige regelmäßig^-' brauch will, daß man so rede und Eure Majestät, Durchlaucht Durchlauchtigkeit) , E^rcellenz, gräfliche Gnaden u. s. f. versi^ mich - - Eurer Majestät rveltbekgä^ te Milde veranlasset uno - - Elm"' Majestät überreichen wirre. Go g, ? Eure -Wolgebohrnen, Eure ^ochp^ gebohrnen, Eure woledlen, Hochwürden, Eure Ehrwürde» Im zweyten und dritten Biegesalle, Em-^' wo!geboh»rnerr rc. JMignende selbständige Ur- wörm. n 'v W kT^Iese haben eine doppelte Gestalt. werden auf eine Art nur so gebildet daß man sie mit dem nachgesezten Namens fahr. Zueignende Fürwörter. r6z ' »führten bieget. Da sehen sie allein im Ur- falle, und in dem ungewissen Geschlächte deS ^vierten Biegefalls, anders aus, denn die - .inständigen. Der erste lautet so: meiner, ie^„, weine, meines, und der vierte so : mei- M "en, meine, meines. Die übrigenFürw. § E Deiner, Seiner, Unserer, Eurer, Ihrer, Fhaben eben diese Endungen. In den andern ^.iBiegefällen, außer den zwey iztgedachten, ^^ie auch in der ganzen mehrer« Zahl, sind F fle, in Ansehung der Biegung, von den «inständigen nicht unterschieden. Allein un¬ k' gleich nachdrücklicher und deutlicher ist die Sandre Art, da die selbständigen zueignen- ,/den Fürwörter hinten mit der Syllbe ig vermehret, und mit dem vorgesehen bestim- »nenden Namengefährten gebogen werden. Sodann lauten sie folgendergcstalt: In der einzeln Zahl. Biegefalle i66 2 u. L M. ^w. ' su. l s sm. z A"! w. und so ferner, wie die gemeinen Beiwörter mit dem bestimmenden Namengefahrten dem Vorbilde der Schone, S. irz) bogen werden. Dre ubrlgen so beschafft ? fuufe, der Deinige, derSennge, der^ B srige, der Eumge, der Il-rrge, wie der peinige. i Anmerk. Diejenigen forschen nicht § gut, welche den Namengefahrten nächsten - undMei>,ig-r, O->»iScr-c. sagen; der diejenigen, welche den Artlkel zwar sezen, aber dem Fürworte, oder dem dar- aus gewordenen Selbstworte, die gebühren- de Endung entziehen, und der meine, ff deine rc. schreiben. Nur der Zwang der geblin- e meinigen, dem der dem Zueignende Fürwörter- des der des L4 Vier- Zueignende Zürwocrer. 167 gebundenen Rede dürfte zuweilen eine Nach¬ sicht verdienen, wie z> B. Kaniz geschrieben hat: damit vu balv genug, mit ve« geliebten Deinen, Auf meinem Meyerhof am Lreytag kannst erlcherne». 2 Anmerk. Die Französischen selb¬ ständigen zueignenden Fürwörter, le nocrs, le vorrL ÜLL. kommen mit den Deutschen, der unstige, der eurige rc. vollkommen über, ein. z Anmerk. Der, die, das Meinige; der , die, das Deinige, Geinige, Unsti- Ze, Eurige, Ihrige, sind wahre Selbst- Porter, und werden mit einem großen An¬ fangsbuchstaben geschrieben, wenn kein Na- ^en vorhergegangen, auf den sie sich bezie¬ hen könnten, wiewol allemal ein gewisses ^elbstwort darunter verstanden werden muß; ich habe das Meinige (d. i. mein ^ut) usch gerettet; da hast du das peinige; er ist zu dein Seinigen ge¬ kommen; sie hat mich sammt denIH- klZm (d.j. mit ihren Anverwandten) be¬ suchet rc. > Biegefälle r welcher welche welches m. w. u. *68 Beziehende Mrvörrer. Vierter Abschnitt. Beziehende Fürwörter. ArEziehende Fürwörter, pronomin, nvg, sind diese drey, welcher braucht; sie drücken das lateinische und ist dabei insonderheit die Schreibart' zweyten wol in Acht zu nehmen, weil t in einigen BiegeMen anders aussixh^ bei dem Namengesährten Oer. rivs, sind diese drey, welcher t so. Sie werden gemeiniglich selbständig <7>Ieses beziehende Fürwort gehet, in q, sehung /einer Endchllben, wie meines Beiwort, welches mit dem nastw ten Namengefährten gebogen wird, In der einzeln Zahl. L 5 In 17« s s I 2 Z 4 Durch M- s r zeln Zahl, nur im zweyten Biegefalle, j/?'' mehrern Zahl aber, in dem zweyten d. ten, wie auch sechsten, (welcher dein d^' ten allezeit ähnlich ist) von dem Nain^ führten Oer, durch seine Biegungsart e / unterscheidet» / »72 Beziehende Firrwärrek. s T dem der dem der mehrer« Zahl. die derer denen >Er ist auch ein anzeigendes U- und bedeutet erstlich so viel, ah > ser. Es hat aber noch zugleich eine aii^ Bedeutung. Es zielet auch auf entfev,? Personen oder Sachen, und wird für? ? hernachfolgende Fürwort derjenige, iih gebrauchet, als, wehe dem, der mit '/-' nem Schöpfer hadertWir biegen d anzeigende Fürwort Oer, wie das hende, welches S. 171 u.f.vorgesteller worden. Anzeigende Fürwörter. ?77 F^Jeses anzeigende Fürwort ist sehr ge- stllig; denn man kann es zu allen drey ^rsonen, in allen Biegefällen beider Zahlen, wie das iple> allein es ist nicht bieg- ^!am,n)ie dieses, sondern es bleibet durchge- Mws unwandelbar. Man saget, ich ^lbst, du selbst, er selbst, die Frau l^lbst, das Lind selbst, wir selbst, selbst, sie selbst, die Männer selbst, Ae Frauen ftlbst, die Linder selbst, seiner selbst, deiner selbst rc. Gelb- neu und selber sind nur in einigen Mund- gebräuchlich. /s ^Anzeigende Fürwörter/ die sich auf entfernte Personen oder Sachen beziehen. Jener, nie. ^!^Etter, jene, jenes, wird gebogen, wie , "welcher. Ist beiständig, und felbsiän- .a; hat aber in beiden Fällen einerlei) Bie- ' ag. Es macht mit dem Fürworts Oie- H 1 Anzeigende Fürwörter. sev widrige Säze, denn dasselbe geh.. etwas nahes, als: Jacob und A? waren Brüder z jener fromm, F gottlos. Sollen aber drey Personen 1'jßl terschieden werden, so spricht man, d,^"' ct/ jener, der. ^ser, / sT^Jeses Wort heißt eigentlich sovj^ ein so beschaffener, ralis, und in ser Bedeutung wird es allezeit als ein wort gebraucht. Einige bedienen selben auch anstatt eines selbständigen worts, da sie z. B. sprechen, rvenu- solche gehabt hatte. Sie wollen diese, dieftlben. Allein die gut schre?' vermeiden dieftn Gebrauch. In dem wissen Geschlachte gehet solches eher denn man kann z. B. sagen, das sev f?"- von mir, daß ich solches thun Folgende anzeigende Fürwörter sind ans gen, und dem anzeigenden NamengM„ zusammengesezet. Sie werden sowol beiss - dig als selbständig gebraucht, allein in den Fällen auf einerley Art gebogen. Anzeigende Fürwörrer. r79 Derjenige/ nie, i8. (T^Jefes, und das folgende Fürwort, gehen in ihrer Biegung, wie nn Sememe u Beiwort, das den anzeigenden Namengefah , ten vor sich hat, nur mit dem Unttrschr , daß hier der Artikel von dem Furworte nicht abgesondert wird. Et vereuuge i ch mit demselben folgendermaßen: In der einzeln Zahl. in. Derjenige w. diejenige u. dasjenige s S sm. desjenigen I l 2 -j R -! w. derjenigen desjenigen und so ferner, wie der schöne S, "Z u.f. Derr M a - - wäre es auch fehlerhaft geschr^ sthon-n,s° " ^ner,Fr-iucn, Kn>d,r; i,« / b-"' dermscibm, denmM-n ;/> rcrseiben oo heißen, dieselben, der- rc- sondern es s ^o auch dieMiven ' deLleNttt?«- derjenigen, denjenigen, nicht dercrjentgen oder derenjenigen, denenj^ Seti. l. und so ferner, wie der schone; allein qr», wie man bei der Biegung der gemeinen Wörter in der mehrer«Zahl nicht sprichst schone, derer oder deren schönen, rZo Anzeigende Furrvorrer. Derselbe, ive. In der einzeln Zahl. H s m. derselbe w. dieselbe Z- 1 l u. dasselbe sM' desselben - A-s w. derselben i S I I." su. desselben Anzeigende Fürwörter. i?r ek- Nn. Deroselben Verdienste spricht man ^auch nicht, sondern Ihre Verdienste. r Anmerk. Das Fürwort Derselbe A.get, nm größeres Nachdrucks willen, das Örtchen eben an sich zu ziehen, weil man , saftiger so spricht, eben derselbe, eben dieselbe 2 Anmerk. Gelber, selbe, selbes, und ' klüger, selbige, selbiges, sind keine Hoch- tatschen Bildungen; )a auch derstlbige, dieselbige, dastelbige, nicht so gut, als . derselbe, dieselbe, dasselbe. Selbter, seb dte, ftlbtes, tauget gar nichts. A Sechster Abschnitt. Fragende Fürwörter. dkl ^^agende Fürwörter, Pronomina mrerro- fl„tz folgende, wer? welcher? für einer? f M ? Wer? Fragende Fürwörter. Wer? Fragende Fükw'örrer. *8Z Es wird also dieses fragende Fürwort, außer dem ungewissen Geschlächte, gebogen, wie das beziehende, Oer, dessen, dem, öen, allein die mehrere Zahl fehlet ihm. Welcher? HUElcher ist nicht nur ein beziehendes, sondern auch ein fragendes Fürwort. Es ist selbständig und beiständig, wird aber in allen diesen Fallen auf eben die Art gebo¬ gen , welche S. 168 u. f. vorgestellet worden. Zn dem fragenden Stande unterscheidet es sich allein durch das nachstehende Fragezeu chen von dem beziehenden. Was für ein? ?DEnn dieses fragende Fürwort beistän-- dig ist, so gehet es so: ) Nicht was vor em Mann e was vor eine Frau e rc. In der einzeln Zahl. s(Zsm. -j ?ein Mann? !ZI ! j r w. i-was für s- eine Frau? ^!u. ein Kind f sa) M 4 Bie- 184 fügende Fürwörrer. 8s sZs'". ? s -MkS 2^D^w. swaZ für seiner Frq«-> f Prines Kindes > u. s. f. Diese Wörter was für bleibe« verändert, das em aber gehet, wie der '' bestimmte Namengefährte 2 g. AZeil^ . em nun, vermöge seiner Bedeutung s ne mehrer Zahl Hat, so vertreten in selben die zwey Wörter was für das f/ gende Fürwort, und spricht man im und vierten Biegefalle: was für ' ner? was für Frauen? was für der^ Im dritten: was für Manner«, ! was für Franc»? was für Lind^,, Im sechsten: von was für Mannern rc . Der zweyte Biegesall erfordert ein biegeö ' mes Wort. In demselben must man dq§ welcher brauchen. Wenn das Für^ was für em selbständig ist, d. i. wenn kern Selbstwort bei -ich hat, so ö es so: i UneiZctrcllche Fi'rrworrer. r8) ži Siebenter Abschnitt. ß 5 Uncigentliche Fürwörter. sind, außcr etlichen wenigen, bett ständig. Weil aber die meisten auch Abständig können gebraucht, und für andre "nvnen gesezet werden, sc» gleichen sie noch ^'Ugerniaßen den Fürwörtern, und werden M 5 urtei¬ le >it' s.f. Es wird nämlich nur das einen qe- O'! ^gen/Und zwar, außer dem Urfalle, auf die wie bei dem beiftändigen Fürworte r86 Uneigenrliche ^ürwörrer. Atteigentliche ( Pronomina impfopxj nennet. Etliche sind biegsam, andt>^- ben unverändert. Wir wollen sie n^... der Reihe ihrer Anfangsbuchstabe,, führen. " -h- Biegsame uneigentliche Fürmörty Aller. In der einzeln Zahl. s H s m. aller A"! w. alle I LI l^u. alles s s m. alles > i w. aller k L l l ) u. alles BLegeMe BiegeMe UneLgettrliche Fürwörter. 3 H s m- allem > w. aller I I < u. allem 187 In der mehrern Zahl. s r Alle 12 aller z allen 4 alle 6 von allen ? ! Durch alke Srep ? Geschlechter. An- r88 Uneigentlicha ^likwocree Anmerk. Es wird dieses unecht Fürwort, sammt allen nachfolgenden Art gebogen, wie ein Beiwort mit den; geseztcn Namengefährten sich durch 'A- gefalle verändert. Das aller ist . der einzeln Zahl gebräuchlich, allein niglich nur bei Versammlungswörter,, am öftesten bei denen, welche des wissen Gesthlächtes sind. Man aller Unrath koinmt da zufa^, sie hat einen Anspruch auf alle p"' fahrende und liegende Habe gem§^ alles Gewürm, das sich unter Himmel reget re. In dem unaew Geschlächte ist es auch/ als ein selbe, geö Wort, in der einzeln Zahl sehr /,2'- z. B. inan hat ihm alles übergebe,,^ Der Andre. In der einzeln Zahl. -^s ssm. der ? Z r -l? -l w, die f andre i Vie- l-lneigenrttche Füeworrer» 189 In Unergentliche Fürwörter. In der mehrer» Zahl. ryo i die' EA 2 der - z den 4 dre 6 po» den andern, durch schlachtet , nicht die a»? ver «»veren; «de, deren «ndrrn, vde? re». Ilnmerk. Dieses uneigentliche ist beistandrg und selbständig; denn »na k get, der andre Theil, die andre und, der andre wird erst kommen ?! andre lebet nicht mchr. / vjx Biegung des uimgentlrchen U, Wortes Oer Andre, mit dem unk- stimmten Namengefahrten. In der einzeln Zahl. Ws s§sm. ein andrer El r . w. erne andre - ein andres An- 192 Uneigenkk'che Fürwörter. Aninerk. Diese Schreibart hat f.: andern Grund, als die Beguemlichke^ Deutschen Poekerey, weil andrer, Z« andres, als zweychllbichte Wörter, s W ter in die Reime zu bringen sind, als rer, andere rc. Denn übrigens jst ^c- Schreibart unrichtiger, als die alte, / das e vor dem r beibehalt, weil die " theidiger der verkürzten in dem unge,^ Geschlächte das e vor dem r doch der Herstellen, und so schreiben müssen, was anders, wenn dieses Wort selbst,"' dig ist; auch da es als ein Ncbenwort brauchet wird ; z. B. er ist anders M sinnet. In ungebundenen Reden, 'Ä man demnach sicherlich auch der and/,.^ die andere schreiben. Er ist ein anderer Mensth geworden, das eine andere Sache rc. In cin st> dern, ist eine schlechte Redensart, m?' stricht dasür, in beiden erstgedachr-? p!!! in allen obgedachten Stucken, oder s! wenigsten so, in einem sorvol als andern. Uneigemliche F'ürwoecer. ry; / nicht beede. i^^Ieses hat keine einzele Zahl, und ges her, wie Alle. Äst beiständig und F selbständig; denn man saget, er hat beide Augen verlohnen, und selbständig, bei- ii^ de sind arm, beide fürchten GOtk. K Besonder . l? s>St ein gemeines Beiwort, wird nur hies L her gesezet, weil es nach dem Verbilde /i der arrdre gebogen wird. Außer den ger bundenen Reden wirft man das e vor dem nicht heraus. Man schreibet besondere, ( .,^1 ^icht besondre. Em. c/ F^Äeses Wort hat einen dreyfachrn Ver» ,li- stand. Erstlich ist es der unbestimnv ^amengefährte; darnach ein Zahlwort. ^on diesen zwey Bedeutungen haben wie bereits gehandelt. Endlich ist Em auch d>n uneigentliches Fürwort, heißt gmäam» ^uls, auch zuweilen iäsm. In diesem ^rstandtz gebogen, wie das Zahl- H ' N wort 194 Unergemliche Fürwörter, wort Em. Beiständrg gehet es so; . Rönitt, rex, eine Fürstin,, Land. Selbständig so: einer lachet, 'l ne weinet, eines liegt da rc.; oder, rine weinet, der andre lachet; nichts einte rc. Einig. Jcsk« ist nicht allein ein gemeines, -0 dem Zahlwort- Ein abgeleitetes U wort, da cs soviel als, einträchtig, iniith-g, -instiminig, bedeutet wenn z. B. saget, mir einen, einig s-pn, ri„Z leben, einig werde»; sondern es ist ras einig ein uncigentliches Fürwort, heißt in der einzeln Zahl soviel als, -ir^? ! ci„; denn man spricht, wenn ich ej„j " > NN-en davon zu gewartcn hatte; l wol man hier das einig eiiibehrcii, iiiih l zwar noch üblicher das einfache ein diifj, sczcn kann. Allein die mehrere Zah; P dieser Bedeutuüg gebraucyucher; und e^ dann ist das eitrige, welches nach vem Vor- bilde Alle gebogen wird, berständig . selbständig; denn man saget: Er hat sich in einigen Stücken gebessert; und, wollen einige behaupten. l;' „.'tl' 7E Bie- Uneigenrkche Fiirwörree. 195 6nAuIu8. 6n^u8. Mik dem bestimmten Namengefährten. ein einzeleS Kind ^2 w, einer einzeln rc. u. eines z ZI, nicht, der einzelne, des einzelne,, So auch in der mehrer» Zahl, die einr Flanner/Frauen, nicht die einzelne,,^ Mit dem unbestimmten Namengefäh^^ In der einzeln Zahl. l ein einzeler Mann 8 -! w. eine einzele Fran j A I 2^6 Uneigenrliche^'ürwörrex. Zs dem? w. der ^einzeln, / u» dem^ ? Uneigemliche FürwSrrer. ^97 Zn der mehrer« Zahl. i einzele Männer, Frauen, Kinder, D I,-! 2 einzeler ! z einzeln rc. wie andere, anderer, andern rc. nicht, ein einzelner Mann, eine einzelne^rau, einzelne Menschen, wie ein neuer Sprach- ' lehrer uns vorschreibet. Einzig. / k^Ieses ist nur beiständig, und gesellet sich gemeiniglich zu dem Eilt und Rein. A?an spricht, er ist der einzige Sohn; voenn ich dir eine einzige Lüge sage, . lo - Has ist der einzige Trost in n;ei- " uem Unglücke; du wirst kein einziges linden rc. Etliche. <>St briständig und selbständig. Gch-t wie Alle, und ist nur »I der mchum Zahl gebräuchlich. N r -i" ^98 Utteigetttliche Zllrwörrek Jeder. r^Eder, jede, jedes, richtet sich Biegung nach dem Vorbild«. Ist auch beiständig und selbständig. man spricht: Jeder Theil soll Urscht Len - - auf jeder Seite rc. niglich wird dieses Fürwort, es mög??!^ ständig oder selbständig seyn, mit dem bestimmten Namengefährten gebogen istdaher nur in der einzeln Zahl gebräuck?^ Ein jeder Mensch hat seine fein man kamr es nicht einem jeher» , > feinem Äopfe recht machen. ^4 Jedermann o «r>Ird nur stlbstaudig gebraucht W »eräudrrt sich nicht durch dtt lr miß«, daß-s >m jw-yt-n °m ° b-konunk. I-der"-an" brachte chm«,,, Ichenke; jedermanns 'äa»d ist rvidex chn off-t'bar- dem H-rz 'mcht mann; serd s-duldig gegen >-d°r,Na„^ j«>r werdet von jedermann set«. Utteigemllche Fnrwörrer. W Jedweder beiständlg, und^uweilen auch sech- F ' <>-' ständig. Wird gemeiniglich mit dem Unbestimmten Namcngefghrten gebogen,.urrd M gehet wie Jeder. ein jedweder eine jedwede -ein jedwedes , eines / einer eines jedweden einem einer einem, Vrer N 4 ros Uneigemlt'che Fürwörter Jeglicher. (T^Ieses uneigentliche Fürwort komm? . Ansehung seiner Biegungen, mit weder völlig überein; es ist aber durch das Jeder auch beinahe verdreh worden. Jemand i^St nur selbständig, und gehet heutiges Tages nach dem Vorbilde der vierte Afterbiegung. Im zweyten Biegef^ nimmt es ein bloßes s, oder die Syllbe es, zu dem Urfalle. Bier Unekgemliche Fürwökker. ssr i Jemand R 2 jemandes 4 !- jemanden , 6 VSN V Anspiele: Wenn jemand seinen Knecht in dw Auge schlägtwenn in jemandes Fleische der Haut eine Drüse wird rc. . Kem. /, sowol selbständig, «IS beiständjg; o) läßt sich mit keinem Namengefährten verbinden, denn es ist selbst eine Abkunft Em, und gehet auch, da es beiständig m, wie Ein S. 2g; da es ein Selbst- Artist, wie Emer S. 1^9. Wir wollen s ü!? E eine wichtige Erinnerung anfügen, «Me diejenigen angehet, die ein unzeitigee antreibet, Teutsche Schriften heraus- H Debeti, ohne daß sie jemals eine Teutsche ' p^achlehre in Händen gehabt haben. Denn N ; wenn V' «, d-» und -lg.^h^ wenn su va . , ineui, dem, 9^' ^/1 chE Fvm°rt ^efahrt-n m', di, «ir auch d-« abgeschrld,«,« ' F, LL« abknnpm, stL>X kN!bch'>l^!N ^ ^ daß ihre Schiern', >-u si- °^A«rn so uug-r->mt »°rk»U^ d-n Sp-"ch^''"ß^ die G-schlacht-r der '/, wird, »>s u>-"« s dieser B-dem «ennschmME'^ d, -selbe» sonst rervvechsi"-«!,,., 'an ihren Endung, d s,,,' lwlatt>msch° »iU d^si-r Anblick fglg,,,,^ kLmmelt-n- .'r' M-rk- -m-s nruenDit, Gl-?-,»'-a«^"d-n, soll den Augen m7n,st »-d-^ S- b>° HMtz ?..,S «>s ^A^ibart s-hr >-bh",t - L Ich muß,wie ich's verdientMein Schuld nur fr,.y.. Mein Schuld, die nie verdient, Gnad oder Schm Ja la ich hab gefehlt! mein Sund, wie ick dccst, . Katr aufkeinWeis,kein Artvertuschr, vermantk Kein Schänd, kein Schmach, kein Spott für Forchte beben re. " ' il,jq Ein zehnjähriger Knab aus einer Lesefchns welcher die Biegungen derTeutschen Fürwz„^ gelernt hat, wird die häufigen Fehler jz^ gefüh^ MeLgentliche Fürwörter, 20Z kk^ geführter Reime, die von dem Verfasser wrs .^ lder diese Lehre begangen worden, alsofort ^anzuzeigen, mW zu verbessern wissen. Wenn ( ^'^er Mann sich etwa schmeichelt, daß er uns ^Mine vergebliche Arbeit geliefert habe, so Wannten wir es dagegen- mit guten Gründen '.c-darthun, daß seine Schrift weiter zu nichts gebrauchen sey, außer daß die Lehrer dic- ^ji! selbe der Jugend vorlegen könnest, um ihr ^dadurch vor einer so unrichtigen Schreibart ^sMen Abscheu beizubringen» O Niemand Ml>St nur selbständig. Wird gebogen, wk Jemand. Mancher kck^^St beiständig und selbständig. Gehet wie Atter. Beispiele: Mancher /Mensch lachet, da er weinen sollte. Wir - t w-u-den noch manches Übel zu befürchten Solches that sie manchen Tag, ^'lanchxx arm bei großem Gute. e»b 204 Uneigemliche Fürwörter. /LL EheL wie Aller. Wenn solch - , V viel bedeutet, als e,n so b-sth^'h, » mli-, so ist es von einem gemeinen , nm darinmn unterschiede», daß es d °'kis stimmten Namcngefährtcn vor sich »ich, - i> d-t. Denn man kann nicht sagen h^ > che, sondern cin solcher ttkensth «dich- Wat, -in solches Werk.' > L dem ungewissen Geschlachte hat es die Art -in-S Fürworts, als^ rve-l tz '«> ? cbes aethan hast; da sie solches sE In den andern Geschlechtern ist es M Weise nicht gebräuchlich. Man sprich, * c,t au«, wenn ich solchen g-h-bt hätte/- Ä- ich solche mitgenommen hatte; s °» man muß sagen, wenn ,ch rhi, ( « SSSSSML^^K - r- Unbiegsame meigentliche Mm»««, A Allerhand ist kein Nebenwort, t,, siir es ein neuer Sprachlehrer ausgibt, Uneigemliche Fürwörter. 225 ern ein wahres , allein unveränderliches Beiwort; denn man saget, allerhand Rei ?en, allerhand Eigenschaften, aller- hiand Emwürfe, auf allerhand Art, hMerhand Mühe wird über ihn koim -iB'Uen, er ist in allerhand Bünsten er- fahren rc. an welchen Stellen das aller- ,^'^and unstreitig die Bedeutung eines Bei- s^Mrtes hat, weil es das verschiedene ver- W^üt; denn man würde sonst sagen müssen, ^/'verschiedene Reden, verschiedene Er- Äenschaften rc. Derglerchen ist soviel, als soh ß ^Sev (e, es) wlis, e. Ein Mensch von Merkchen Ansehen, ist soviel, als von ht ^solchem Ansehen. Hederich schreibet: Ich ^unterstehe mich nicht von dergleichen ) «Männern zu reden. Man saget auch, vergleichen Verwirrung, Zufall, Ge- . ^genheir, dergleichen Oinge, Dieses ^rgleichen wird auch selbständig, denn spricht, Armuth, Schande, und ^gleichen. Hederich. Der Leser verstehet, Md dergleichen Übel wehr. 2Q6 Uneigemlkche Fürwörter Deßgleichm N auch Art. Es sautet wie ein uneigentlich "A 5- wort; denn man saget / ich habe vieMj ren gesehen/ aber desgleichen nich^ 5,' deßgleichen ist Mir heute Wieders? ''' Stemb. Ja es wird ein wahres wort/ und bedeutet llmilicer, wie in f dem Beispiele: Es wurden Lhnr ft Briefe von dem "Vater, deßq-^r- auch von den Freunden, zuuM^ Steinbach. Mernesgleichen, deine s chett/ seinesgleichen, kann man rea ßig/ außer dem dritten und sechste» falle der mehrer» Zahs, nicht brauche^ ? Etwas -st stlbstÄdig. Z.B. y. D, ich etwas hatte; es hat etwas aut>^ Etwas gutes, etwas böses. E§ ^"4, cm Nebenwort/ etwas bitter, smsrus, iiibsmsruz. . Das Wort MN ist die allgew,- ^1- unbestimmte dritte Person der drittv,-.^ lichen Zeitwörter; hat die EigenschaftB selbständigen Fürwortes, und wird q-s wenn wir eine gewisse Person, oder mch^"> Unergenriicbe ^ürworrer. 207 KB>erftlbkn nicht wissen, ja auch sie mit Be- pachte verschwiegen haben wollen. Da muß man diese ungenennfen Personen ^^§"l'eten, und sprechen wir sodann: man ^Mubet, man schreibet, und so weiter. WA Folgende sind aus den obigen, und der F^dung lep, zufammengesezete uneigentliche mrwörter. Denn wenn es wahre Beiwsr- waren , so würden sie einen Namenge-^- dkDhrten zu sich nehmen, welches sie abev ziWcht thun. Sie werden, nur beiständig ge- V Mancht. Allerlep, beiderlep, als, auf ,F^eiderlLpArt, Hkd. Emerlep; einiger- d. i. ein (eine, ein) es sey, welcher hF v es) es wolle, keinerlep, mancherlep, s^cherlep, vielerlep, welcherlep. Cs aber niemanden frey, mehr derglei- Wörter zu bilden. Oerlep und dieser- ^udet man in keiner bewährten Schrift. für etliche; icht, ichts, ichtes, für etwas ; waser, waftrlep mr was es auch sey, welches immer) sind Mtete Wörter, die aber zu Bodikers und ^tielers Zeiten gleichwol noch keines- r^' Weges verächtlich waren. Fünf- 2v8 Von dem Zeitwerte Fünftes Hauptstück, Von dem Zeitworte. Vorbericht. > ^)As Zeitworr, der Lateiner vechn ein wandelbarer Theil der Red°^' isl e cher sich aber nicht durch BiegeM^ Wh i dort, wie das Nennwort; sondernd /! gewisse Zettstande, durch Zahlen und Ä^ sonen, mit einer Abwechselung derE..?^-/,. den, fortfließet; B. ich lobe,^ ^- '^ best, er lobet; wir loben, iHv sie loben; ich lobete, ich habe Die Veränderung der Endungen einem Nennworte die Biegung, Das Zeitwort ist geschickt vorne und ü eine andre Gestalt anzunehmen, und d heißt Abwandlung, conch^o f (2) Kindern und Ungelehrten kann schied des Zeitwortes von dem Nennwox?^ iÄ eme begreissiche Act ^folgendermaßen 1 Man saget zu chnen, sie sollen zu dem . genen Worte das, ich, Vu, er, se-en-^l^ laßt man sie versuchen, ob das Wort vü»-'. ' gewohnten Ohren Weh zu thun, bn «/^'lch, drey Personen, auf die oben angezeigte den Endsyübe» könne verändert werden aü M Ak Set es sich denn alsobald, daß man B. gut Teutsch sagen kann, ich misch-, vunnsch-tt," Mischer. Allein dieses gebet bn solchen Wütern nicht an, welche keine Zeitwörter sind. D nn es k/ßt sich keineüweges sagen,ich m-Mche,vu mem sch-st, er »nenschet; oder ich grop- , v» gro^ ß-st, er großer; folglich lst mrschc" em Zeitwort, tN-nsch, und groß sind hingegen kerne sett- v»vrter. Von dem Zeirworre. 209 'Deutsche Sprache hat nur ein Zeitwort; al- W mn dieses hat, wegen seiner zweyfachen Be¬ deutung, zwey Gestalten der Abwandlung. -sl, Gneist des Leidlostn Zeitwortes, vsrbi unpEvi, wie, Inuöo; ich diene, Ervio; die andre des Leidenden, verbi ^kEvi, wie, ich werde gelobet, lauäor. Das verbum aÄivum oder rrnnllnvum F ^er lateinischen Sprachlehre, nennet, man ^ auf Teutsch, ein wirkendes oder Über¬ wachendes Zeitwort; dergleichen sind, lo- ^!'ven, geben. , Das verbum iricransarvum oder neurrum / ^A das Unübergehende oder das Mittlere ?Eltrvort, wie, ich stehe, ich size. Denn ^nem gehet die Wirkung unsers Thuns ^uns weg, in etwas anders; wir können sw ktrvas loben, etwas jemanden geben. O Al- d-m Z-i-E-. , 'MM >mman° kann etwa» stch-n °d„ ^«ssr^VMsrf. ?KK-'LS«!r^ kms 'U und das 'L'Ufswork L» bum x-mcP->>° > UM Huw «»>>>«-' Zeitwort,« k», N, Abman « größere und k ver Latemer, großen sind d Seinern sind die p°7>». m- auch di- p«son°n. Li, > Zahlen, u. Gebietende / 2lbhan»^. A»--ig°''d-' wand-w°.ft?s^ - d-' 'M9---UVU8, s^,° K her moäus wä ^teinlschen Sprache üivus, ^^ ^ndende Wandeirveise lehre. , und die Abhangende, ««"EM -w.,^ derselben Sache. es W^, /l>- In den Die Gegenwart- deizetteN/ hie Ganzer," . ge , dre ^^ Älechrweg dre Derganve, M- LKrgaNS-"-' d'-LuL Von dem Zeirworre. sn Ze, und die Gemischte Wandelzeit, sind .ß- das l'empug prseseris, impsrLeÄum, plus- guamperke^um, 5murum, tmurum proereri- F rv mittum. '.F In den Wandelzeiten kommen endlich öie Zahlen und die Personen vor. Das Deutsche Zeitwort hat nur zwey Zahlen, wie das lateinische, nämlich die einzele, und die mehrere Zahl; in welchem einzigen .,!! Stücke dasselbe dem Nennworte ähnlich ist. Personen sind drey; in der einzeln Zahl, ich, du, er; in der mehrern, wir, ihr, si^ ! Die dritte einzele Person wird auch durch das weibliche sie, durch die Fürwörter des ''^ungewissen und unbestimmten Geschlächtes, Ä bs, man, ja durch ein jedes selbständiges ' Kennwort, oder dergleichen Fürwort, vm treten. Welchen Zeitwörtern man alle drey > "sonen vorsezen kann, die werden Per- sinnliche Zeitwörter, vsrda persouabu, ger ^"net; von welcher Art das schon öfters an ^führte, ich lobe, du lobest, er lobet, ' Die aber nur die dritte Person zu- ü'Mn, die heißen Orittpersönliche, m- )l i ^prvsopL verba (g). Dergleichen Zeitwörter H sind. Wegen dieser neuen unentbehrlichen Benennung in der ausführlichem Sprachlehre unS ver- Lis Von dem Zeikw-rre. sind, es regnet, es hagelt, es sich. In der unbestimmten Wandelweir findet sich eine besondere Wandelgestq^ che noch einigermaßen mit dem Zeiti^l- übrigens aber mit dem Nenn Worte Übereinkunft hat. Das ist das wort, parricipium. Eines ist das N) ^El- wort der Gegenwärtigen Zeit, ^ium ^rLlenris remporis, als lobend andre der Vergangenen Z'eit, prLrerici remx0ri8, gelobet. Das leidende Zeitwort hat nur ein Nv telwort, und dieses ist allezeit eben da/^' ge, so bei den wirkenden, oder nicht nt- henden Zeitwörtern, das Mittelwort vergangenen Zeit abgegeben hat. im Stande des Leidens ist es von wi schrankter Bedeutung, weil es zur But aller Wandelzeiten genommen wird. t Erster Abschnitt. Von den Hülfswörtern. ^S gibt eigentliche Hülföwörter, verbs xiAgria xroxns oder xrimLria, n)je n L Oie Don den Hülfsworrern- 21? drey, haben, werden, sepn. Die übri¬ gen können lTlebenhülfswörter (verba auxr- iisrlL leLunäariL) heißen, als derer Gebrauch weder so nothwendig, noch s» weitläusng s wir haben ihr habet ! sie haben Das erste Hülfswort Haben. In der Anzeigenden Wandelweise. Oie Gegenwärtige wandelzeit. s Ich habe, nicht ich hab. «U-j du hast ! er, sie, es, inan, jener, dieser, i. GOtt, der Fürst rc. hat. ri4 Von den Httlfswortern. Oie Halbvergangene Wand s Ich hatte Linz. -! du hattest er hatte 5 wir hatten Mehr. ihr hattet sie hatten Mehr.. - gehabt. Oie Vergangene Wz ' M habe ' Einz. du hast er hat Wir haben ihr habet .sie habens Nicht ich wirb haben, er wt nr,(iraer, dein V" heutiges Tages kein Bauer, - Deutsch- gelehrter, kur;, so spricht kein Mensch ui dand; folglich ist es auch nicht erlaubet, s K D 4 Von den Hülfsworkern. 2r; Oie Längstoergangene Wz. s Ich hatte hattest gehabt. hatten hattet hatten. Ein;. du l er s wir Diehr.^ ihr I ! ste Oie Künftige wandelzeit^ sIch werde ' Ein;, wirst ler wird s daben. swrr werden H^ihr 2i6 Von den Hulfsworrektt. Die aus der Künftigen und Verna, nen gemischte Wandelzeit, «e- Zn der gebietenden, bittenden, . nenden rc. Wandelweife. Oie Gegenwärtige wandelz^ s wir haben Hchr. Daß re. ihr habet . -!»u wirst /er wird ^wir werden Mh°.!>br werdet lsie werden Oie Halbverg. Wz. fIch ward, oder wurde,nicht rvurtz /du wardst, oder besser wurdest; /er ward, oder wurde, nicht rvurd Längst- s geworden (2) Das geworden brauchet man m Dieser , ff, len folgenden Wandcheiten, wenn ^.e^sprelen, M Ich bin >».-.cr gcworven, ec lst L worden rc. Wenn es aber em Huis aeUcd« spricht man nur worden, als, ff worden, nicht, »ck bin geUedt gew sIch E'»;, ^du ser swir Dehr.! ihr . sie Von den Hülfswöreern. 22z ^Wir wurden Hehr. > ihr wurdet ^sie wurden , .Anmerk. Inder mehrernZahl kann man ^)t sagen, wir warben, ihr wardet rc. Die Altfranken selbst redeten schon nicht mehr 'v, ungeachtet das ward der einzeln Zahl rin Überbleibsel von ihrer Mundart ist. Vergang. bin bist ist sind styd sind 224 Von dm Hölfsrvorrern. °, >» - ..—— — 3) Nicht, rch w»rv werve», er wtrder^?^^ So spricht heutiges Tages kein Mensch - schreiben, überzeugen uns, daß st« an'de? che ihrer Urgroßvater noch ein Vergnügen Von den Hülfsworrern- 22; Oie gemischte Künftige Wz. Mehr.-? Ein;. 226 Von den Hiilfswörrern Lünft. sOu sollst'' er soll wir sollen^ Werden ihr sollet / sie sollen. In der Abhangenden Ww. Gegenw. s Ich werde Ein;. Daß/ du werdest /er werde Wir werden Mehr. Daß ihr werdet »sie werden ^werden Mehr, wenn, daß rc. E«i. wenn, h daß rc. ^.er Von den Hülfsworrern. 227 Oie erste Halbverg. Wz. Würde würdest würde s Wir würden ihr würdet / sie würden Nicht ich wurde, du wurdest, er wur¬ de rc. denn so sieht die Halbvergangene ASandelzeit der Anzeigenden Weise aus. Oie andre Halbvergang. Wz. sIch würde swürde ? Einz.-!du würdest!- oder-! würdest er würde /würde swir würden? swürden Mchr.^ihv würdet ^oder ^-würdet Iwürdenj Ver- ;rvenn^du -c. s !er ! swirs 228 Von den Hülfswörrekn. Hergang. Ich s sey Ernz. daß^ du geworden ftyeft ..er j sey wir? sseyen Mehr, daß ihr geworden' seyet . lsie j !.seyen Ore erste Längstverg. Wz. ? Ware geworden '' wärest .wäre -waren (Wenn, il-r geworden wäret M^'^daß rc. j i ! ste ) »zo Von den Hulfsrvörrern, Jtt der Unbestimmten Ww. Gegenw. Mz. Werden. Vergang. Wz. Geworden seyn^ Aünft. Wz. Werden werden. Oer Gegenw. Z. Werdend. Oer Vergang. ?. Geworden. Wenn aber das werden, als ei» . liches Hülfswort dienet, so lautet ftin^// telwort der vergangenen Zeit worden; a-' S.22Z die Anmerkung. Beide MjttelwüA bieget man auch, nach der Weift der^ Wörter, mit denNamengesahrten, als: werdender, eine werdende, ein dendes. Ein gewordener, eine ger^ bene, ein gewordenes. Oer, die, werdende, gewordene rc. Wie rver! den gehen auch die daraus zusammenges^ ten Zeitwörter, anwerden, Lnnenrver' den, loswerden rc. Allein weil diese ne Hulfsworter sind, so lautet ihr wort der vergangenen Zeit allemal gewor¬ den; Tin;. dU !.er Von den HLlfsworcern. 2z r er"' >B. ich habe meine Bücher angewor- M ^n; ich bin es nicht innengeworden; schd wr euren Kram noch nicht losgeworden? Das dritte Hülfswort sIch Dn;. ^du ser In der Anzeigenden Wandelweise. ( Gegeriw. bin bist ist sind, nicht sezmd seyd sind, nicht stpnd, vielweni¬ ger sepn. Halbverg. war, nicht wäre wärest, poet, warft war, nicht wäre. P 4 Mehr. Mehr. Von den Hirlfswörrem. szz s wir waren? Mehr. ihr wäret s gewesen. Isie waren j Rüttft. s Ich werde (s)"f ! ( Ein;. du wirst X ! -r wird ! sty». . wir werden Mehr. ihr werdet ^sie werden Gemijchtkünft. s Ich werde ? Emz. < du wirst gewesen ftyn. !er wird -P5 Mehr. H-LZ ra^/At. So redet und schreibet MM 2Z4 Von den Hulfswörrem. 'Mr werden ' Mehc.. ihr werdet . genese,; .sie werden. In der Gebietenden rc. Ww, Gegettw. Sey (du) D»;- er (sie es), nicht stye. i ! Seyen wir, oder besser, lasset Mehr.^ (ihr) , seyen sie Rüiift. s Du sollst? Em;. ftYN. / er soll j Dr-hk. 2?5 ( er Von den HAlfsworrektt« s wir sollen' Hehr.-- ihr sollet ftyn. In der Abhangenden Ww, Gegenw. s Ich fty, nicht sexe. seiest/ oder sexff, !er fty, nicht ftye. W wir ftym ^^Hehr. Daß -r ihr ftyet !sie ftyen Oie erste Halbverg. Wz. s Ich wäre Ein, s^Denn, ).daß > hu wärest wäre Lz6 Von den Hülfswörrern. s wir wären ^1daß"'^r wäret !sie wären Z7ie andre Halbverg. Wz. sIch wäre ? s würde > Linz. du wärest oder 1 würdest ^er . wäre Z l. würde sWir wären? s würden Mehe. ihr wäret oder würdet sie wären! ^würden, Hergang. Von den HlrlfsworreM» 2Z7 L swrr? sftyM »ehr. daß ihr ^gewesen ftyet I ssie ! LfttM er Melu Oie erste Längstverg. Mz. s IH ? s wäre du !> gewesen wärest er 1 wäre s wrr'j wären F^chr.5 Ehr k- gewesen wäret !.sie ) Awaren !>>' Oie andre LangstverZ. Mz. s Ich wäre s würde ? ,,,, Eu>z- du wärestwürdest " ff i > oder wäre ! i. würde . gewesen seyn. 2Z8 Vsn den Hülfswörrern. Von den Hulfswsrrekrr» 2Z9 Mittelwörter. Oie Gegenwärtige Zeit könnte eine Föppelte Gestalt haben ; wesend, von dem Angelsächsischen wesan eile, oder stpend Findern heutigen seM, welches eine Abkunft von dem Gothischen jrjan ist; allein keine dieser Bildungen ist gebräuchlich. Von der ktsten Gestalt haben wir gleichwol noch ei- vige Abkömmlinge, als, wesentlich, un¬ wesentlich , abwesend, anwesend. Das Mittelwort der vergangenen Veit ist gewesen, nicht gewest. Es wird !t auch, nach der Art der gemeinen Beiwörter, gebogen; ein gewesener, eine gewesene, ein gewesenes u» s. ft Mj, Das sind die drey vornehmsten Hülfs- Porter, ohne die heutiges Tages keine voll- Abwandlung eines Leutschen Zeit- Mes vollbracht werden kann. Es gibt F andre Hülfswörker, die in ganz > ^mschland, und auch in der Hochteutschen undart, gebräuchlich, allein nicht so noch- / als die drey erstangeführten, , werden, seyn. Sie heißen die ter ^"hiilfsworter, oder die Hülfswör- der andern Gattung, vsrba «uxjliL- ris 240 Von den Hülfsworrern »M tecunäsria, und sind folgende mögen, lassen, wollen, sollen/, „ dürfen. Alle diese Zeitwörter sind Abwandlung unrichtig, und werden iw - jil zeichnisse derjenigen, welche von dem de Loben abgehen, in der Reihe jhr/^44 fangsbuchstaben Vorkommen. Da nun des Zeitwortes Thun bei der ersten, noch bei der zweytcn der Hülfswörtcr gedacht worden, A ein Zeichen, daß dasselbe unter denken Hülfswörtern heutiges Tages keinen der. Nicht nur diejenigen, die Höchts schreiben wollen, sondern schon solche tzM 4, sche Leute, welche sich schämen, pöbelh^ 4^ reden, vermeiden sorgfältig diefe ekelb? 4 Umschreibung, wir thuen euch anftj^ -vl wir thuen euchanfchliesien, wir E'' euch erinnern. Sie schreiben und Ä chen dafür, wir fügen euch an, schliessen euch bei, wir erinner», Z- euch. " 'MA . » -»DW s.W- s c °) M -4- Dritter Abschnitt. hit Von dem regelmäßigen Zeitworte. ^>Jer ist die Rede von dem Hauptworte, Verdo xrincipsli. Ein regelmäßiges Zeitwort ist, welches nach dem allgemeinen Muster der meisten Zeitwörter, ohne Ver- Änderung des ursprünglichen Selbstlautes, gleich und gerade fortfließet. Die gegenwan ""clige unbestimmte Wandelzeit ist das Stamm' yk hort der Zeitwörter, wenn man die Endung ^chilnvegthut, als lob, brech, werb, von loben, brechen, werben. Die gebieten- iff. de Weise, und das Mittelwort der vergan- -Ä Senen Zeit, können, da sie zuweilen unrich- E,; iig sind, kein Stammwort abgeben; denn so ^üßte von brechen, werben , das brich, l^i ^wb , oder broch, worb (nämlich von Lebrochen, geworben) das Grundwort ^!^n, welches aber die bloße Betrachtung / Abstammungen widerleget. Die regel- H^^Agen Zeitwörter gehen in der halbver- Sangeuen Wz. der anzeigenden Weise in le ^s, und das daraus gebildete Mittelwort vergangenen Zeit endiget sich in et. Ein "gleichen Zeitwort ist Loben. ' ! ' k " 242 Von dem richtigen Zeitworts I §. » Abwandlung des richtigengeitivo» 2 Loben in der wirkenden Bedeutung. In der Anzeigenden Ww. Gcgenw. sIch lebe > du lobest E-»;. ; er (sie, es, man, dieser, j.., / der Vater rc.) lobet. 'Wir loben Mehr.i isir lobet (sie loben Oie erste Person dieser zeit wird von der Gegenwärtigen unbestinnnten Ww. durch ^inri werfung des n abgeleitet ; die üi^ gen Personen kommen von der ern ' irrdein sie zu derselben die Endbucba? ben, ft, r, n, hinzuchun. Irlich, gelobet. Mehr. sie Langst sIch Ein;. du ser wirkender Garmng. 24z ^rundsaz ist wol zu merken, als der bei der - Abhandlung von den unrichtig fließenden ^Zeitwörtern seinen Nuzen weisen soll. ^albverg. s Ich lodete iiil' j . Ein;. du lodetest D j ! er lodete s Wir lodeten Mehr. - ihr lodetet sie lodeten ' Vergang. habe hast hat s wir Haden habet L44 Von deni tLchtige»i Zeirw-rte Limgstverg. i. . i - , / wirkender Garrung. 24Z Gemischtkunft. 'Ich werde Emz. du wirst (er wird ! ,, . , ^gelobet haben. s Wir werden Mehr.-(ihr werdet ^sie werden. In der gebietenden, bittenden, ermah¬ nenden rc. Ww. Gegenw. sLobe (du) ^inz. - (lobe er. s Loben wir, oder lasset uns loben». ! lobet (ihr) (loben sie. z Rünft. 246 Von dem kichttgen Zeitwerte Bimst. sOu sollst ' Ein;. er soll Zn der Abhangenden Ww. Gegenw. Ich lobe Dm. Mtt rc. ' er lobe. ^WLr loben Mehr, daß rc. > ihr lobet sie loben wirkender Garrung. 247 V-rg. Ä 4 loben. 248 Von dem richtigen Zeitwort« Verg. sIch? ' shabe Nnz. daß du . gelobet -! habest !.er !habe 'wir s haben MH,. Daß -! >l>r ? gelobet ! habet .sie z lhaben Vehr. Daß ^wir hätten? ' ^-^ihr hättet ? Isie hätten j Aünft. sIch? s werde Emz. Daß du loben werdest 1 werde s werden gelobet haben. / !d 250 Von dem richtigen Zeitworre In der unbestimmten Wandelweise Gegenw. Wz. Loben. -Vorgang. Wz. Gelobet haben. Lünft. Wz. Loben werden. Mittelwörter. Oer Gegenwärtigen Zeit. Ein lobender, eine lobende, cm lobe^' Der, die / das, lobende. Oer Hergang, s. Gelobet. 1 Anmerk. Aus dem Vorbilde iH. ist zu ersehen, daß das Teutsche Zeitig vorne und hinten Zusaze (auFmentr) nimmt/ wie das Griechische und lateinisch ' Ein Zuwachs, der zu Anfänge das Zej^ - verlängert, findet sich m dem Mittels der vergangenen Zeit, namllch m gelobt Ein hinten angefügtcr Zusaz ist in der hqch'. Vergangenen Wandelzeit die Syllbe te, in lobete, dergleichen in der lateinisch^ Sprache das l-a/n in lmiäsbam ist. 2 Am wirkender Gattung. 251 2 Anmerk. Den Dichtern wird eine ^Mreyheit gestattet, deren sich auch die Red¬ ner zuweilen bedienen, da sie nämlich das e nach dem lezten ursprünglichen Mitlauter herauswerfen. Dieses gehet in der dritten ^Person vergegenwärtigen anzeigenden Wan- . ^elzeit, in der ganzen Halbvergangenen, und w dem Mittelworte der vergangenen Zeit, allerehesten, und auf eine ungezwungene ^rt, an. Denn man spricht, er lobt, ich ,,' Kbte , du lobtest, er lobte, wir lobten - er hat gelobt, anstatt, er lobet, ich l lobete rc. er hat gelobet. Nicht so gewöhn¬ lich ist die Weglassung dieses e in den zwey- len Personen der gegenwärtigen anzeigenden VZandelzeit; denn das du lobst, ihr lobt, .sE Ginget in ungebundenen Reden schon etwas ck' Nutzer. In der abhangenden Wandelweise das e in der gegenwärtigen und halb- ^gangenen(insonderheit der andern) Wan¬ delzeit, zum Unterschiede des anzeigen¬ den Standes, unumgänglich bei¬ behalten werden. Mehr. Ein;. d» 1 er wirst gelobet, wird 252 Von dew richtigen Zeitwort« Vorstellung Des leidenden Zeitwortes nut Hülfsworte Werden. In der anzeigenden Wandelweise. Gegenw. Loben in der leidenden Bedeutung. §>i>Dn dieser Abwandlung gibt es Arten. Die erste wird mit dem MV ' Worte werden, die andre mit dem H§- l ^ Worte Sepn, vollbracht. s/ s wir T'nr. du j, er s wir k gelobet. S" isi° Anmerk. Man lobet mich, man lo- E>rch, man lobet ihn, man lobet t!i «Ns zc. sind gleich viel geltende Ausdrücke. Halbverg. wurde, oder ward' wurdest wurde oder ward j wurden wurdet wurden , Anmerk. Man lobete mich, man lo- la? ist soviel, als ich ward Fe¬ ldes welches von allen folgenden Wam ^^rten auf diese Art kann beobachtet werr Verg. wirkender Garrung. «5; werden werdet gelobet. werden Z 254 Von dem richtigen Zeirw-rre Verg. gelobet worden. Lmrgstoerg. wirkender Garmng. 2^5 Rünft, sIch werde ? U^n;. hu wirft ! l er wird ., ^v^den. swir werden i^Nchr.! werdet ! sie werden. > Gemischrkilnft. sIch Ein;. h>u si ! j.v er swir ihr !. fte werde wirft wird werden werdet werden aelobet worden seyn 256 Von dem richtigen Zeirworre In der gebietenden Ww, Gegenw. (Werde (du) ^-swerL- -r s Werden wir ' gelober Mehr.werdet (ihr) werden Ire Büttft. wirkender Garrung. 257 In der Abhangenden Wandelweift. Gegenwärtige wandelzeit. ,sIch? f werde I Daß, auf z j ! T ; daß, da- -j du gelobet werdest !-r ! l«°rd° swir? s werden i I I H. daß rc. ihr gelobet werdet i. sie Z l werden i er swir Oie erste ^albverg. Wz. sIch? s würde ^Denn du ^gelobet würdest würde s würden t.sie j t. würden R Anr 2Z8 Von dem richrigen Zeirw-x^ Anmerk. Das ist keine zu reden. Denn das würde ist An das Hülfswort der nachstehenden Halbvergangenen Wandelzeit. Dj^t)t^ die ein Bindewort vor sich hat, M erß, im Deutschen durch eine so beschaff drehung der Rede auszudrücken, bei den zwey ersten Wandeszeiten de genden Weise, in diesem leidenden erwehnet haben. Man sezet nanrli^, taugliches Selbstwort, das man, ander' persönliches Fürwort, m ebei, .kiy? Wandelzeit, zu dem wirkenden Zx.. und spricht z.B.so, wenn man bete, wenn man dich lobcte rc die Reden naher bestimmet, so^w s, eines der persönlichen Fürwörter, ich ? er, oder ein selbständiges Nennwort statt des man, gesezet werden. Oie andre Halbverg, WZ. s Ich würde Li»;. du würdest i' gelobet werden. ! er - würde ,j sie würden l.er Mehr- R L ^sie j l / Die erste Längstverg, Wz. s Ich? s ^'k ^inz. wenn^ du ^gelobetworden wärest j.wäre wirkender Garrung. »59 / swir würden? ! ! js Mehr, j ihr würdet ^-gelobet werden. W . - "vergang. sIchi rsty 4 k«i- daß du ! gelobet worben! seyst j.er i. sey ü wir? seyen Drchr. daß ihr gelobet worden^ seyet seyen Oie andre Langstverg. swir wären? swürden Ä „ jsie wären! /wurden Rünft. s Ich werde Älnz. ? du werdest 1 er werde s wrr werden Mehr, ihr werdet csie werden gelobet werden, Ä! bin - gelobt. Halb- R Z sIch !du bist wirkender Gattung. 261 In der unbestimmten Ww. Gegenw. Gelobet werden. ^Dergang. Gelobet worden seyn. ^Aünfr. Werden gelobet werden. Mittelwort. Gelobet. I n U Vorstellung /" /Des leidenden richtigen Zeitwortes mit dem Hülfsworte Gepn. In der anzeigenden Wandelweift. Gegmw. ter ist lwir sind -! ihr ftyd 262 Von dem richtigen Zeitwerte Halbverg. s Ich war wärest Ein;.' du war gelobt. Mehr. Vergang. ihr wäret sie waren ^.er s wir waren s Ich bin Mlj. -j du bist !> gelobt ^Wir find Mehr. ihr ftyd Iste find gewesen» wirkender Gattung. 26z Die Norhwendigkeit dieser Wandcheit kchellet aus folgendem Ausdrucke: Oie ^auer ist aufgeführt gewesen, da du ^en Grund gekaufet hast. Man spricht '° gut Teutsch ; allein es würde nicht eben dieser Begriff angedeutet werden, wenn man sagte, die Mauer ist aufgeführet wor¬ den, da du den Grund gekauft hast. Bünft. Das ist auch -in-Wandchnt, welch- in d-r Eigeuschast der Spruch- ^enn wohin könnte man sonst diese ? ziehen, die Lper werden gesotten sepn, ehe du dich zu Tische sezest. Ma» R 4 Cmz. Em;. > lstv Mehr. ihr werdet I ^sie werden) In der Gebiet. Ww. Gegenw. sSey (du) f k- gelobt. er ) Gemifthtkunft Ich werde - du wirst j er wird 264 Von dem richtigen Zeirworte wurde nicht eben diesen Gedancken chen, ja man würde noch dazu unde^?- und unteutsch sprechen, wenn die Eper werden gejotten werd ehe du rc. , getobt tvorba Wir werden teyn. wirkender Garmng. 26; s Seyen wir gelobt, oder lasser /. I uns gelobt ftyn, i! ^chr. > , 5: seyd gelobt, - seyen sie gelobt. Rün'fr. 4m, sDu sollst ' i.er soll swrrsollen^ gelobt ftyn. sollet !sie sotten j In der Abhangenden Ww, Gegenw. R 2 werde ? werdest gelobt seyn In Drchc.^ ihr werdet j.sie werden sIch Cinz. ^dU j^er werde l wir werden) wirkender Gattung. 267 sWir waren? s würden? « kl ! IZ /orehr.^ ihr wärM gelobt,'' würdet e - ! ! oder I I Z (sie wären^ s würden?? . Die vergangene Wandelzeit sollte auf die Art lauten, daß ich gelobt geweM ,seg, daß du gelobt gewesen fegst , oder " legest rc. allein diese Weise zu reden wird ^selten gebrauchet. Aünft. Fl 26Z^ von dem nchrigen Zeicw-r^ In der Unbestinnnten Ww Gegenw. Gelobt feyn. Dergang. Gelobt gewesen styn. Bimst. Werden gelobt seyn. Mittelwort. Gelobt. Ein ne gelobte, em gelobtes. Oer, di- ^i- gelob!-. '*>5, L - ' f Wie Loben gehen folgende, überaus viel andre, wirkende und des?i dens fähige Zeitwörter. Wir wollen ü die einfachen anführen, und überhaupt nern, daß die davon herstammenden die daraus zusammengefezten, eben auf? Weife abgcwandelt werden. ' Achten, ahnden, arbeiten, äffen stigen, ärnten, azen, baden, bahnen/,^4?' bahnen; balgen, d. i. den Balu ak^i, en; bannen, verbannen (u), Haue» en, bändigen, beizen, bclzen, d. pstüx _____- pstn, (2) Das einfache Antwort bannen ist hemp^^T'^. nuc noch gebräuchlich, wen man von / und dem südlichen Tbun aberglaubifck„ redet ; als vre Geister bannen , Schlangen -c. banne», d. i. zwingen,^, kommen, abz-ehm, oder etwas anders tkun „D. wirkender Gattung. 269 bfen, bethen orsre, betten leokum üernere; ,^l!ben, blähen, bläuen, bläcken ist nicht wirkend, wol aber anblacken; bloßen, Mblüßen, bohren, borgen, brachen, brau- , brauen, bramen, nicht bramen oder bremen, breiten, brocken, einbrocken, brüt , bürden, (aufbürden); bürsten,büßen. si^^Vom C fangen sich keine Deutschen Zeir- Danken ist nicht wirkend , son- ^'bern abdankcn, verdanken; bauen, ver- ^/^uen; dämmen d, i. mit einem Damme ^erwahreN ; dampfen lsägrs, reprimers; -spicken, dehnen, deuten, dichten, dielen; Veilen, ausdienen, sind nicht wirkend, aber bedienen, verdienen ; dorren, ^'ugen, drehen; drohen ist nicht wir- Indern die zufammengMezten, ohen, anbrohen, bedrohen; drucken, drücken (a), dulden, sich gedulden, du- . Zerr, / —____ ir Bei diesem Zeitwerte, und denjenigen , welche da-- / abgeleitet werden, haben unsere Sprachver- - Mer eine solche Verwirrung ungerichtet , daß jV) In uöthigen, ihre Unordnung durch Regeln , wenn wir eö anders nach ihrem Gc- recht treffen wsllen. l) Drucke», spricht und Il> 272 Von dem richtigen Zeirwovte f-t zen, düngen. Egen, ehelichen, ehren °-, ^0"! (aichen); eiden ist nicht gewöhntz^ /^il! aber beeiden, vereiden, beeidigen; zueignen; eisen, enden, endigen, Fachen, etwas in Facher abtheilen ^' )/! ten, falzen, fasern, fassen, fadlnen fadmen; färben, sättigen (nicht ferr^ dinr / F fättltten ssmmare, ist nicht wirkend dern abfäumerr, äsHumäre; fegen, b"^ und schreibet man, wenn es cin > ist, oder doch ein solches drucken bedcu^ ^t ,-^-k chcs mit nurgedachtec Kunst eine Ahulichko / z. B. dieser oder jener laßt em Luch -'hat; der Dn,ck ist schon , der Buchdrücke?^"- Buchoruckerc--, buchdruckerrsch , «cd/ oder nngedruckve Schriften. Einen Abdrucken, einen Rupferstich abdrucke«, ÄF! Abdruck, andrucken, beidrucken , nach- ' d«r > der Nachdruck, verdrucken, Umdrucke« verdrucken, zusammenvrucken. 2)An6-(^ ser Bedeutung so« man im Hochteutschcp sprechen und schreiben, z. B. er weiß, , der Schuh drückt; diese Leute werdend" ? «?> gedrückt Ein crchiesigewebr abdrückc« hat mir 6 gcoschen abgedrückt; ein 7/' aufdrücken, die Menge des Volks ur Thür aufgedrückt ; den a°aft etwas mit Worten ausdrucken ; dieses in sein Gemuth tief eingedrückt Mutter hat das 2tind im Schlafe err»-'"^ «r hat die Büchse losgedrückt, nachdrüA Ni«- wirkender Garrung. 271 F befehden, fehlen, feilen, feilschen; feinden ^Mgebr. anfeinden ist üblich (b); fernen ^jMngebr. entfernen üblich; fezen, fruchten, firmen, nicht firmeln; firnissen, fi- 'Aschen, fiammen ist nicht wirkend, rvol ^ber anfiammen; flecken; fleischen unDew. ^rnfleifthen üblich; flicken,flöhen d.i.Flohe ! .^fangen, abflöhen, ausflöhen ; flößen, flu¬ schen , flüchten , flügeln ; folgen , erfolgen - Nachfolgen, find nicht wirkend, sondern sö abr Niederdrücken, unterdrücken, die unterdrückt« ! Wahrheit, Vie Eyer zerdrücken, die Angen rudrücken. z) Oie von den Zeitwörtern dieser Bedeutung herkommenden Beiwörter und Neben- i-A Wörter , wie auch, die Selbstwörter in ung, he- halten noch das ü, denn man spricht, ausdrück- Ä e die Ausdrücknng , die Losdrückung. 4) Wenn aber die abgeleiteten Wörter auf den ch- Erammbuchstabcn k ausgchen, so behalten sie daS welcherley Bedeutung sie auch sind , denn Man sagel, ein Vortrefflicher Aufdruck, Vas l- 'Nir einen liefen Eindruck , seine Ermah- A?"gen sind ohne Nachdruck gewesen. Diese ^'ge!n, und Ausnahmen der Regeln, könnten : /chr wol entbehren, wenn die Teutschen Ge- l Ä -fchchaften die Gleichheit, nach dem Beispiele der ^""äigen Mundart wieder Herstellen wollten; wdann würde eine ein-ige, allein allgemeine An- nämlich für die Beiwörter, überbleiben. '/ ^^-^"k""ven ( sich verfeinden - verdienet von nliD^^^lchen Mundart in die Hychteutsche benommen ju werden. l/ 272 VondemrichnZ-nZeitwsvre ,/ verfolgen; foltern, foppen ist abfülgen, fordern xoLere, S/, bewahrtes federn xromovere - s,. 'A sch-» '/L'" '/A ^'. "'cht , s»nL MN, stcmde 'UZ . steyrn , -5 bistlmde» , E snst-l>,ft^° / Ktt«r. Gaben sprecht «m» nich, L ren-Mtern. ^n,garben, E sondern b-g"b°N' « s,„, - d °"ps7: nicht, wol aber b°g„^^ sprecht - nngebrieuchiech, ' ^»'57 °e"; N'M-n, gmsen begnügen , r abgrasen, de>. s''^^ die Sa-t nbgrnsen; sni»d„ O Hacken'h°'sm, umhalsen h,' F i «ch-n,Harn-», bchaneen.hm;,, ren,d-l. recy < , Haschen, hassen / "Ut ^^fp?/Ien hauchen, Hauptes " O Hauben, beha ^„hern behaupten, F get man i > Hagen , d. i. erhan - ?n«haupe-N ' h«' ,i„m Wald,Th^ > ""'/nickt hegen t lo auch einen Dich /s re rc. mcht , euren Haß h§, V Hagen, dre H ^^mern; hän- Zen; Hamm < sondern aus-, UE'LLn;b^ wirkender Gattung. 27z /bewährtes Wort; hänken, hären, nicht ^haaren; Härten, häufen, häuten, Hecken, /aushecken, junge Thiere erzeugen; hei- '/en, heiligen; heischen, erheischen, d.i.for- /bern, erfordern ; Heizen, hemmen, Herr- /Am ist nicht wirkend, von der Art ist /bas zujammengesezte beherrschen; her- ! /m,hezen, hoffen, holen ; horchen, gehör- '/Yen, zuhorchen, sind nicht wirkend, wol /aber behorchen, bltan jaget, einen be- horchen, d. i. horchen, was er redet; hohlen, höhnen, hören , huldigen , huren, /hüten. Iahen ist nicht gebräuchlich, ändern bejahen; jagen, jammern ist nicht / wirkend, bejammern ist von dieser Art; / jäten, ihrzen, impfen, jucken, junges spricht / Wan nicht, wol aber verjüngen, verjün- / Sern; kälten ist nicht sonderlich gebräuch¬ lich; man jpricht dafür erkälten ; käm- li^en , kämpfen ist nicht wirkend, wol lieber bekämpfen; kappen, kargen, erkargen, ^Märschen, karten, kaufen, käuen ; kehren l Wit dem Bestn, verrers, oder verrers, / Wenden; keilen, kerben , kernen ist nicht e/ Lervöhnlich , sondern auskernen , enu° ^re ; kielen, Riele bekommen, ist nicht /wirkend, wol aber bekielen, d. i. mit H S Aie- v-nd-MN-b-ig-nZ-i-w»«- , ketzern , ^'ingein) versk^^ is, ?'r n> nickt nichr gcrvohnl.ch, k'-s-n >Kmckt „kieset-, ich h^',> ^?"e knickt «rkiestn ; kipt'-n, »-rki»p^ (rkieset, nicyi Münze rc. muni^ ?'i aw Dauw ,.klatsch" ist nicht irun^re , klag .Klatschen /Nachttatsch^ M ^»b-n, klaren spricht verklatsch" , n aufilarm, Nicht, so"drr'. ^„,d.v-m-nLi^,^ ««"«- ^s'b-kl-ck°n-di°^>ni°»ttkIe,)A »lachcn.ri rnan »'" ^>e>chteu-^^ ck->n S- 'P Bedeutung von »«» -LLx die Wörter il-ck-n, u«d G „klicken E' verkleibe», gehen sammt < ,inaa,»b-rtie „„„geftzten, A< d°" ub'Ä A B-d-mw'SFbrauch,,! sio in wn^egei. Dre zu Lnde' werden ' ^ißet mich abbrcchen. ,Bn laufend I >> n ft» dieses V°r;eich,' der kunstlgen - Hier muß ich nur -H, mß ertzauzet Diejenigen, welche remzu schruvso ^währten Zusammenft- LK» Z°..Mrttr'>°'.<'uch d-t da»^ wirkender Garrung. 275 »j/ abstammenden Namen, als eine Pest fliehen, § und durch kein Beispiel der Irrenden sich Mr unglücklichen Nachfolge verleiten lassen, wenn sie auch in den wichtigsten Schriften dergleichen seltsame Wörter und Redensarten lesen , als die nachgesezten sind : Oer Ab- wangl, für Mangel; eine Entschliessung absthopfen (a) , anbegehren, anerin- '/F '^rn, der angebogene Bericht, anstatt P ^>er beigeschlossene ; anverlangen, be- " / ^genehmigen, beeinträchtigen, behe- den, besihehen, einberichten , entneh- Wen (b) , die Gutmeinung, ohner- Mangeln, die Rücksicht, verabfolgen, 'T verausgaben, verbescheiden , die ?u- V rückfrag rc. Sind nicht die meisten dieser . Wörter solche häßliche Misgeburten , die Kuchem Eiferer für die Aufnahme der Teu- L Men Sprache ein Brechmittel ersparen §7 konnten? Das Abschspftn gehöret vielmehr in die Küchen, als in die Gcrichrssäle und Schreibstuben. lb's dieses Wort misbrauchet man anstatt abnehmen, > schließen, B. daraus wir mir mehrer» ;» M' entnehmen gehabt, anstatt , daraus wir mit F Mehrer«,, oder uinstanvlicher, ersehen ( verstand H »en) h^en. S 2 S §» 276 Von den Mittlern Zeitwörtern» Regelmäßige mittlere Zeitwort welche nur deni Hülfsworte haben abgewandelt werden. Abwandlung des regelmäßigen Wortes von der MiNklgaktung eT^Je Mittlern Zeitwörter (verkz der lateinischen Sprachlehren) eben so abgewandelt, wie die wirkens wenn sie von der gemeinen Art der.rj^> fließenden sind. Der Unterschied darinnen, daß sie erstlich keine ordenu leidende Abwandlung haben; darnach einige derselben , anstatt des Hülfs^^ haben, das stM zu sich nehmen. "6 und wollen wir den Raum ersva/^ den ein Muster von dieser Abwandlung"' unnöthigerweise einnehmen würde. gleichen sind folgende: dk Antworten, argwohnen, arzneyen men, ächzen, beben; bergen gehet unrih Von den Mittlern Zeitwörtern. 277 kitt, allein Herbergen ist regelmäßig; bläcken, anblacken ist wirkend; blicren, , er hat auf mich geblicket, es hat her-' -A vorgeblicket ; anblicken, erblicken, sind F wirkende Zeitwörter; blinken, bluten, , blühe«, brausen, brummen, brüllen, buhlen, ,xlb>, Bürgen, dampfen bulare , vuxorars; däm pfen ist wirkend ; danken , darben, dau- , / ken, dienen, drohen, duften, in Österreich damen *, dünken, eifern, eilen; faseln, fa- ßw, faulen, faulenzen, säumen, d. i. schau- / wen spumsre ; abfäumen ist wirkend ; fehlen, flammen, flattern ( herumfiattern) Ä Decken d. i. einen ^leek bekommen; fror s locken, frommen, d. i. nüzlich stzm; früh- uen, im Österreichischen robaten; fruchten, fußen ist kein gutes Wort; gaffen, gäh- . uen, gestern, rch habe gegeifert ; geilen ,F l^civire, genügen, gewöhnen, girren, gläw glitschen (auf dem Eist zur Lust, n. Österreich schleifen) ausglitschen, er hat L .^geglitscht; glucken , wie es die Gluck¬ st Henne macht; glucksen linZulnre, glücken, Mauen, grausen, gränzen, greinen st), gu- / S z cken, ts) Dieses Wort beißt in Francken , Sachsen, und an¬ derwärts , soviel als plorare, mit eurem Geheule ,.M weinen; nicht murren, ausschelten, welche Be< <.rl Deutung es in Österreich Kat. 278 VStt den Mittlern Zeitwökrer^ cken, haften, hal!en, d. i. schallen ren, beharren, verharren ; Hausen , x d. i. hell machen , wäre ein wirke, Zeitwort, es ist aber nicht üblich . s -!kl Hellen, d.i. offenbar seyn, gehöret hiei/^ allein es wird gemeiniglich nur den verflossenen Zeiten gebrauche. ?er F schen, heulen, hinken; holzen; abho^ beholzen, sind wirkend; horchen, ' lisk chen, zuhorchen, huren, husten, nicht hupfen; jammern, jauchzen, errgrs (n); jungen, d. i. Junge gebä? ren; kalben, kalten, spricht man wol aber erkalten; kämpfen, keichen fen, keimen, aufkeimcn; kirren, klafft klappen, einen Laut von sich '' wie von einem Schlageklatschen ; bar, ankleben, bekleben, zusammenkle'b?^ knacken, knallen, knicken (b), knien, kosi. ' d. i. gelten; krähen u. ft ft Wir ni2 es uns Vorbehalten, dieses Verzeichnisj? einer andern Zeit zu ergänzen; denn das ? -E eme Arbeit, die viel Nachstnnens, Prüft, ünd k ( 2) Gute Schriftsteller brauchen dieses^eitwor?^ / in wirkender Bedeutung. Sie sagen nicht . irret dich dieses e sie sprechen dafür, Von den mittler» Zenworrern. 279 «/und Nachschlagens erfordert, folglich gute ^Wstle haben will; da 1) einige Zeitwörter /^der Mittelgattung, zugleich von der wirken¬ den Art sind; 2) weil etliche das Hulfsr „^wort haben, andre das sepn, fordern; weil die Teutfchen Schriftsteller nicht ^Übereinkommen, und diese nach ihrer Mund das haben , andre „nach der ihrigen , sepn vorziehen. Der Österreicher sprru)t B. ich bin gelegen, ich bin gestssen, hin gestanden; der Sachs und der Schlesier, ich habe gelegen, ich habe ge- ^ffesien, ich habe gestanden rc. Anmerk. Bei einigen andern Redens- ^"-ütten hat es mit dem doppelten Hülfsworte !Nne andre Beschaffenheit. Man saget zwar ^Mch, ich habe gewohnt das zu thun, ich bin gewohnt das zu thun, al- »'Din in dem ersten Beispiele ist das gewohnt Zeitwort, in dem andern ein Beiwort, in diesen, ich bin beflissen, bemühet, .^rzagt sonst würden wir die Anzahl lMttlern Ajtwhrter gewaltig vergrößern st ^ujsin. _S 4 H' ^ich dieseö? liegt es dir im Wege? j i'st * e>en Rnien wackeln , wie es die alten Leute st auch karg und filzig seyn- r8o Von den mikkleen Zeiewöreekn ' II Abwandlung des regelmäßigen rlern Zeirworres mir demHü,fs„."'K -> seyn. "e Reisen. In der Anzeigenden Ww. Gegenw. sIch reise Einz. du reisest er reiset gereiset. fwir bist ist sIch Tinz. du sind seyd sind Mehr, ihr lsie s wir reiferen Mehr, ihr reifem sie reiferen Vergang. bin Langst- 282 Von den Mittlern Zeitwörtern Längffoerg. sIch war ' Anz. du wärest i er war gereistt. swir waren wäret waren Lünft. werde ? wirst wird . s reisen. swir werden Mehr. > ihr werdet isie werden Z Mehr, ihr ste sM Cmr. -s du / er Vsn dm Mittlern Zeitwörtern. 28; GemischLkünft. sIch werde ? Cmz. du wirst ser wird . ^gemftt ftym swir werden Mehr.ihr werdet ^sie werden^ Das übrige gehet nach dem Vorbilde Eoben, bis auf die vergangene und langst- Ergangene Wandelzeit der abhangenden bündelweise. Diese werden so gebildet: Verg. sfty daß - ) feyft !.er > ^.fty Mehr. ortet«. s seyen ) leyee 284 Von den mrrrlevN Zerrw ^wir s M-H-.O-S 1 ihr ser°'s" lsi- ! In der ersten tangstverg. Wanden wenn,daßrc. ich gererstt wäre An der zweyten: Ich wäre gereiste''-f.F, würde gereiset sexn ec. An der genen Wandelzeit der Unbestimmten delweise, vereiset sexn, das übrja-^^^. dem Vorbilde Loben. So gehen fol?^ richtige Zeitwörter der Mitte lgattuna-^e ^ Alten; dieses ist nicht mehr brauche; sondern man spricht veralten c^l-7, Schuld ist veraltet. Armen, saget man auch nicht, , dern verarmen. ' Arten, mit den daraus zusann^ F sezten, alK, der Sohn ist von der gend des Vaters abgeartet , nicht ausgeartet. ' Blinden, ist nicht üblich, sonde^ blinden, verblinden. Er ist darüber skl 1 blindet, verbündet. Blenden, verk, den, sind wirkende Zeitwörter. i pral- Von den Mittlern Zeirwbrreen. 285 folgen, erfolgen, Nachfolgen *, er Wt ihm gefolget, es ist erfolget rc. Man § Micht doch auch, ich habe ihm nachgefol- . Mt. Abfolgen, und verfolgen sind wirr !./ende Zeitwörter. Gegnen, ist abgekommcn, begegnen Mch gewöhnlich. . Grimmen spricht man nicht mehr, som ergrimmen. Er ist darüber er ^^' 8t'immt, exarln iracunäig. ^1^. Landen, sie sind bei der Stadt ge- ßW^det, Steinb. Länden ist ein übergeb ^Dmdes Zeitwort. / Eangen, ist ein wirkendes und unöber- ^gehendes Zeitwort. In beiden Fällen nimmt ^as haben zu sich. Er hat mir aus Gchranke ein Buch gelanget. Aer heißet es reichen, xorriZLre, und ist A f^rkend. Man spricht auch, das Geld nicht gelanget, d. i. es ist nicht hin? ^ttngljch (^reichend) gewesen. Hier ist es / 'u Zeitwort der Mittelgattung. Die dar zw Msammengesezten Zeitwörter sind auch in .i kp Haufen getheilet, davon einer das har s« en, der andre das sepn zu strnem Mfs- ^-te begehret. 286 Von den Mittlern Zeitwörter» / r prallm, rspercuci; die Gtrabl^ „ vom Spiegel auf die Mauer tten? der Bali ist zurückgeprallet. d. i.groß thun, und das wirkende fordern das haben, er hat vor pralet, sie haben Fuchse geprallet. Rennen, er ist in die Stadt qer-, er ist an die Ecke des Hauses an»e^". sie sind alle ausgerennet, sie sind j et, Gefahr blind hineingerennet, jh^. A weggerennet, sie sind als tolle hermngerennet, sie waren auf ih,. gerennet. Folgende sind wirkend: tz ihm den Vortheil abgerennet, sie r die Thür mit Gewalt aufgerenriet M Feind hat die Stadt berennet, e/ s den Mann mit einem Spieße durchs Warum habet ihr das Kind niederrw^' net? Man hat ihnen den Weg zur M»?- verrennet. Er hat mit dem Pferde et? Jungen umgerennet. "e Rollen, es ist hin-und hercteran^ E der Bündel ist die Treppe herunter ' rollet, er ist ihm nachgeroller, StiF Folgende sind wirkend, er har das P^il' -B Zufammengerollet, aufgeroller. Von den Mittlern Zeitwörtern. 287 vi^Gachftn spricht man die wasche mangen, ^ nicht rollen. Starren. Zu diesem Zeitworte gesel- r ltt sich das haben. Er hat vor Furcht Lestarret ; allein die daraus zusammenge- / stzten Zeitwörter begehren das seyn. Er ist erstarret, ganz verstarret. Staunen spricht man nicht, sondern erstaunen; er ist erstaunet über rc. Stranden ; das Schiff ist gesträn¬ gt vet. So sprechen die Sachsen; die Schle- ikl /mr, es hat gestrandet. Steinb. Stumnwn spricht man nicht, sondern / erstummerr, verstummen. Sie sind er- ,iE summet, verstummet. §/ Stuzen; er ist darüber gestuzet, vb- üupuir. Die Schlesier und Österreicher spre¬ di er hat gestuzet. Stuzen für ab- L kurz-», jst Kr traben nimmt das sepn zu sich, allein Steinbach schreibet auch, er hat getrabet. ist in dem Verstände eines Zeit- vrtes schon veraltet; man saget aber doch >tl§! ^wesen; der Leib ist verweset, nicht M 2m vierten Abschnitte werden in da? ^^bichnisse der unrichtigen Zeitwörter, eme ziemliche Anzahl von der Mittel' I -ah VondenMirrlemZeirwörrerü. /i sehr viele vorkommen, > gattung ch, v ch^ Hülfswort, fordert n ^jetten , gehen, taufen Ä h ^s-n Erwachst'"-. d»n manS.ch- -,>' tch dw S^' zc, dre Wunde ia gelaufen, 8 ^c. Von diesen schon verwa ^e ^, unrichi^^' Örtern, sowo v begehren, m ' welche das HE w tüchtig sind,^ tzch nurten, daß nerbnnden za wnd„ dem Farmo«« siM inudc renn«,', als, du rmrst^uv d-r Z-,t-c. 8». »P' d^^a^Äes g-sch'-hl, s° "chmmdj,s fF bald gxj,worter Äuchs««' /, sonst uaubetg he .senden ,,„, nnd niis l E d« ^^."L LÄfs>«°>'° haben , nach h" "'n ? mi-d-rkchr-ud->> Z-itwort-r, ch, A-t a"^ ""chen? Z^. man svrich,/' gewandelt w- . xrgrlmmer, ich / dentlicheru'-'st , > will lch -IN MuKlh, / S5L° r't hinMdn», s° muß ich L > " iS l üb- mich -rgri-nm-t , St.,«, F gen, ich h« ,„ude germnet. , ' ^f-rmr -r hat sich beinah, ich«, - E° "ÄS ü r Nogel Kat sich mild. M, fogM, die Wunde hat siä> ve-t-achsen, Von den Mittlern Zeitwörtern. 289 v^das Mih hat sich ein Loch in den Kopf jMefallen, ich habe mich schier zu Tode gelaufen rc. wiewol man auch gestehen muß, einige dieser und dergleichen Redensart z^ien nur in gemeinen Gesprächen zu dul- sd-o sind. A Von den Zeitwörtern / die in eltt/ zs und ern ausgehen. ^^Eil die verschiedene Schreibart etlicher Gelehrten einen Anfänger verwirren , nicht weiß, zu welchem Theile ll' sich Magen soll, und zweifelt, ob er tadlest, oder tadelst , tadlen Fs.< .tadeln, oder vielleicht gar tadeln, iben müsse, welche Schwierigkeit auch ? Zeitwörter, die sich in ern endigen, trifft, so wollen wir von bei- "ne Anleitung, nach dem bewährtem fii atche neuen Schriftsteller, bei- Vsri den Aeirwottern I Vorbild. Tadeln. In der Anzeigenden Ww. Gegenw. s Ich tadele Cliiz. du tadelst ^ev tadelt s wir tadeln Mehr. ihr tadelt 1 sie tadeln Halbverg. sIch tadelte Emz. hu tadeltest er tadelte die in eln ausgehen. 291 s Mir tadelten Mehr. -) jhx tadeltet l sie tadelten In den zusnmmengesezten Wandelzeiten, habe getadelt, ich hatte getadelt, H werde tadeln , ich werde getadelt )aben. In der Gebietenden Ww. s Tadele, ^tadele er, s Tadeln wir, oder lasset uns tadeln, Hchr.-^ tadelt, 1 tadeln sie. In der Abhangenden Ww, Gegenw. s Ich radele damit > du tadelest l er tadele, T 2 Mehr. 292 Von den Zeitwörtern s wir tadeln Mehr, damit ihr tadlet /sie tadeln In der Unbestimmten Wandelweift Gegenw. Tadeln, nicht tadle», Mittelwörter. Gegenw. Tadelnd. Verg. Getadelt. Nach dem Vorbilde Tadeln gehe» gcnde Zettworter: Ildeln, angeln, teln, beuteln, biegeln, blmzeln, do- peln, drechseln, und noch sehr viel dre, die in der ausftchrlichern Sprach^ stehen werden. die m em cmsgehm L9Z n Vorbild. Opfern. In der Anzeigenden Ww° Gegerrw. ^Ich opfere Einz. du opferst er opfert swir opfern Mchr.^ihr opfert isie opfern Nicht du opferest, er opferet, wir opf^. ren;c. Halbverg, sIch opferte E'nz.^du opfertest ler opferte T Z Mehr» Ein;, damit du f er 294 Von den Zeitwörtern s wir opferten Mehr. ihr opfertet isie opferten In den zufammengefezten Wandel« ich habe geopfert, ich hatte . nicht geopferet. Ich werde opf^,,'^t,L werde geopfert haben. "/ich In der Gebiet. Ww. s Opfere ' Ginz. / opfere er. pr- s Opfern wir I - -Mehr. opfert ^k! l opfern sie. ' In der Abhang. Ww. Gegenw. opfere opferest opfere j! dre m crn ausgchen. 295 s wir opftm Drehr. Damit ihr opferet . sie opfern In der Unbest. Ww. Gegenw. Opfern, nicht opferen. Mittelwörter. Gegenw. Opfernd. Verg. Geopfert. Nach dem Vorbilde Opfern gehen folgen¬ de Zeitwörter: LLckern, ankern, andern, äußern, erbittern, verbittern, blättern, buttern, fepern, flackern, flattern, und sehr viel andre, davon in der vollstän¬ digem Sprachlehre ein weitläufigeres Ven -ichniß Nachfolgen wird. Abwandlung des zmuckkchrenden Zeitwortes. ^Ie zurückkehrenden Zeitworttr bedeu en ein Thun, welches, durch BestE d persönlichen Fürwörter, in de» wt - L 4 " Ein;. Gegemv. Halbveeg. Ich schämete mich, hu mereft dich rc. M- vergang. Ich habe mich geschämei- . -! hast dich geschirnm rc dn j ..Jcrrw-^ Nrfall s nomMLÜvum LFSmem) gleichst Vcktretend vorgefteM rmrd md i I.'.tw^rter fordern alle das haben ^worte. Es gibt besondere Z- würtÄi- nm znrnckk«h--nd-.n>-ist "'Os werden; darnach nehmen n L°? E In- wirk-"»-, 7> mittlere, °>-s- Eig-"^t an. A„ Wandlung ist so beschaff - Anzeig. 2^v. Ich schäme mich ! du schämest dich Ä i er schämet sich <; Wir schämen uns pk« MH-. ihr schämet euch ^sie schämen sich Vom zurlickkehrenden Zeirwokke. 297 iMünft. Ich werde mich schämen, du wirst / dich schämen rc. Gebiet. Schäme dich, schäme er sich; schämet euch, schämen sie sich. i Endest. Sich schämen. kliie Rede sragweise vorgebracht sezet man nur den Urfall des per- ^lonlrchen Fürwortes, wie es bei einer Fra- 9k gewöhnlich, dem Zeitwerte nach. In den Einfachen Wandelzerten wird erwehntes Für- ik- Wort dem Hauptworte unmittelbar nacbqe- .^!bzet, z. B. schäme ich mich? schämest E vu dich? schämte er sich? In den zu- ,,„Mmmengesezten Wandelzerten kommt hinge- 8en das persönliche Fürwort, sammt dem h/wrederkehrenden, gleich nach dem Hülfsworte / x e" / "ud lautet sodann das zurückkeh- Zeitwort so: Habe ich mich ge- , '^amet? werde ich mich schämen? ^ Verzeichnjß einiger zurückkehrenden Zeitwörter. Ill^' I ^^lgkN, rixsri, PUZNIS Lonrsnäere; ^>aben sich gekazbalget. kSttinbach. E , T; bal- Slch^ Vom drittpersönlichen Zeitwerte. /«Zn drittpcrsönliches Zeitwort kann ke>, nen andern herrschenden Urfall (nv^ narivum re§enrem) vor sich Haven, als das Wörtchen es. Es regnet, es schneit es geziemet sich, sind darum wahre dritt, velsonliche Zeitwörter; denn man kann nicht ^verwundern. 98 Vom zurückkehrenden Zeitwort sballen, als der Schnee ballet bedanken, befleißen, begnüg bemühen, brüsten; ' / bücken, nicht bucken; entblöden, entrüsten, ereifern, b-^ '1 freuen, erfreuen, härmen, LZrimonm alüci; M , härmen, mcerore Lonllci; ,/ irren, besser irren, allein; spricht inan sehr gewöhn^ sich verirren; W, räuspern, scheuen, schwägern ' man spricht nur, sich besch^.^- sich verschwägern mrt jeinandV"' spiegeln, verstoßen, wundern verwundern. Vom drirrpersonlichen Zeitwerte. 299 ^en, er, oder jemand andrer, regnet, L Ichneyer, gezienret sich. Es blizet, cs donnert, es begibt sich, sind schon etwas ^eigentliche drittpersönliche Zeitwörter, weil Uian gut sprechen kann, der Mann begibt uch in eine Gefahr; und zum wenigsten im 1 ngürlichen Verstände, er donnert re. -l Folgende aber, es schlägt Zwölf Uhr, ks gehet die Rede, es ärgert mich, es ,§>> erfreuet mich, es gefällt mir, es ist ^i'! *vas unerhörtes, sind keine Drittperson- lichen Zeitwörter; denn sie werden nur zu- falligerweise in der dritten Person mit dem ks gesezet, nicht aus Noth, als wenn sie keinen andern Urfall vor sich litten; weil weil man sonst auch sprechen kann, ich schla¬ fe , ich gehe, ärgere, erfreue, gefalle, lch bin; und die zwey ersten Beispiele laft uch sich auch so verändern, die Uhr schlägt die zwölfte Stunde, die Rede gehet, welches mit eigentlichen drittpersönlichen E^wörtern sich nicht würbe thun lassen. s/ Dieser Ausdruck, es schauert ( Steinb. M ^"'schaudert) mir die ^aut, kann auch // ? Anrechten drittpersönlichen Zeitwörtern ^!"cht gerechnet werden, weil es einen andern / "uall, als das es, vor sich anzunehmen tüchtig zoo Vom drittpersonlichen Zeirworre tüchtig ist. Eben so wenig verdienen Benennung der drittpersonlichen ter diejenigen, vor welchen das man a-r. kann; denn dieses schicket sich zu allen Wörtern,weil man ohne Tadel spricht,^' lobet, man schlagt, man geht, stirbt. Ja eben dieses man zeiget d eigentlichen drittpersonlichen Zeitwörter denn das sind eben diejenigen, welche dem man sich nicht verbinden lassen, man r- B. nicht sagen kann, man Mjj? ret, man mangelt, u. si f. Fast alle drittpersonlrche Zeitwy^ werden mit dem HAfsworte haben wandelt, und wurde man umsonst eine g^ führliche Vorstellung Mer Wandelwejs°I von uns erwarten, denn sie unterscheid sich nur dadurch von dem persönlichen, qelmäßigen und unrichtigen Zeitwörtern daß sie in einer.jeden Wände zett nur ch der dritten Person der einzeln Zahl gebräuch¬ lich sind, als: (Regnet, Es 1 regnete, hat (hatte) geregnet, Iwird regnen. Daß Äußert sich; behaget mir, anstatt, es gefällt mir; allein dieses Zeit¬ wort fängt an zu veralten. blizet, daucht mir (Gottsched),oder es däucht mich, es däuchtet mich, ( Hed. Steinb.) sind Zeitwör¬ ter , die auch allgemach aus der Übung kommen. Man spricht gewöhnlicher, es düns ketmich, es dünkte mich. donnert, durstet mich^ ekelt mir, ^frieret, frostet, fröstelt mich Steindl gebühret sich, ^gedeihet, es geschieht, es ist geschehen; geziemet sich, hagelt; hellet sich auf, es hellet sich aus , d.i. es wird heiter; hungert mich, mangelt mir, reifet, rieselt, schloßet, schneyet, stöbert, wird vom Schnee oder dün¬ nem Regen gesaget; thauet, verdrießt mich, verlautet. Vom drirrpersönlichen Zeirworre gor Daß es regne, es würde regnen, ,l! vaß es geregnet habe, hätte rc. "Mehr dergleichen Zeitwörter sind: Die ZO2 Anmerkungen Die mit einer Hand angedeuteteu chen in ihrer Abwandlung von dem de Loben ab, und sind in dem Nisse der Unrichtigen nachzuschlagen. 7§- Anmerkungen über d,. Wandelzeireu. I Von der halbvergaiigenen Wandelzett. (T^Ie halbvergangene Wandelzeit der zeigenden Wandelweise, ist ch hung der Zeit, in welcher man redet, z?" schon vergangen; allein in Betrachtung Umstände, von denen man handelt, und Ansehung der Zeit, von welcher mau red/? wird das Thun noch, als halbwährend v». gestellet. Das ist die gewöhnliche Wg^ ? zeit, in welcher die Deutschen vergaß? Lhaten erzählen, wie die Wälschen, zosen und Spanier, durch ihre einfachen y ? gangenen Wandelzeiten, welche daher guck xrLrerica kittorieL heißen. Es beziehet sich also über die wandelzeicen Zoz ülso die halbvergangene anzeigende Wandel- ,F)eit auf eine gewisse in der Erzählung ange- '/Merkte Zeit. Die schlechtweg verflossene ,/bestimmet ordentlicherweise weder Zeit, noch Umstände. Die erste halbvergangene und längstver- Angene Wandelzeit der abhangenden Wan- ,/elweise werden von den zweyten ihrer Gat- lung si- unterschieden. Die erste hat alle- it ein Bindewort vor sich ( gemeiniglich das wenn, oder dich) und stehet im Vor- / dersaze. Die zweyte befindet sich allemal F A Hintersaze, ohne daß ein Bindewort vor¬ hergegangen sey. Z. B. wenn ich Geld ,x hätte, so kaufete ich diesen Garten, ^er, si> würde ich diesen Garten kau- Kn. wenn ich Geld gehabt hätte, so c/ hätte ich diesen Garten gekauft , oder würde ich diesen Garten gekauft > haben. Dabei ist doch dieses zu merken, daß die / Tüllen erftgemeldeter zwey Gaze manchmal ^wechselt werden; allein man erkennet und /verscheidet sie auf folgende Art. Derje- "lse Saz ( ^roxolino ) /der sich mit einem O Bin- zc>4 Anmerkungen Bindeworte anfängt, ist der Vordersg, il seine halbvcrgangene oder langstv^ t Wandelzeit ist die erste, dieser .E nun vorne oder hinten stehen, und n dre, mit dem nurgedachten verknüpft/^- ist der Hinterfaz, er möge an der erste., M zwcyken Stelle, sich befinden; es niöq/^ sein Zeitwort, das würde zum Hü,L^ch haben, oder nicht. Wenn ich nun säurte R kauftre den Garten, wenn es 'ch F, Gelde nicht mangelte; oder, ich . den Garten gekauft, wenn es mir Gelde nicht gemangelt hatte , h M beiden Beispielen die erste Rede der ' S tersaz, und die folgende der Vorderste. ser Unterricht ist auch zur Erlernung'«^ Sprachen vorträglich. DennimAZM, Französischen, Spanischen, hat die ;??? oder die gemeiniglich nachstehende gangene und längstvergangene Wanden,. ? eine andre Bildung als die erste, und k?/ eine, ohne daß man fehlerhaft rede, nicht s? die andre gefezet werden. Auch im Lat?? kann die zweyte gedachter Wandebest durch das Mittelwort (xarricipium in verändert werden, so mit der ersten Mi angehet. Ü ud ek dre VOandelzeirett. 305 H Von der künftigen Wandelzeit. ^j>Ie künftige unbestimmte Wandelzeit ist im Deutschen lange nicht so üblich, wie in der lateinischen Sprache, weil die ^Deutsche, durch Beihülfe der Bindewörter, bas meiste durch die anzeigende oder abhan- Sende Wandelweise gibt, was die lateinische durch ihre so sehr beliebte unbestimmte Wan- delweise ausdrückt, worinnen ein Stück ih- ter Zierlichkeit bestehet. Allein es ist er- wchnte künftige unbestimmte Wandelzeit im Teutschen gleichwol nicht gänzlich unbrauch- ,,l-x bar. Sie findet zum wenigsten einen Plaz B ? in den Sprüchwörtern; denn man sagetz.B. haben ist bester, als haben werden re. Ein neuer Sprachlehrer hat uns, außer ii der unbestimmten Wandelweise, drey künft ^Se Wandelzeiten (rria burura) vorgejchla- 8en, und nennet diese Erfindung selbst mit ,e * - ?tm Rechte eine Rezerey. Der Ungrund stst/ ,;; wlchex Neuerung wird in der ausführlicher« Sprachkunst bewiesen werden. zc>6 Anmerkungen . HI Von den Mittelwörtern Mittelwörter haben diesen bekommen, weil sie dergleichen 3?^ der Rede sind, die etwas mit denJe,^? nämlich die Bedeutung des Thuns u^?, deus,wie auch der Zeiten, und etwas M Nennwörtern, nämlich die Geschlächt^^ki wegung, Biegung und Vergleichung du^b- Stuffen, gemein haben,folglich wahrere telwürter zwischen beiden sind. ch- - schen heißen sie eben darum parricchig /?nir hastige oder theilhabende Wörter Die Leutschen Mittelwörter lam-u - gleich den gemeinen Beiwörtern, um dreyfachen Namengefährten durch gefalle verändern; denn man saget, das, lobende; der, die, das, Les, der, des, lobenden, gelobten Ferner, ein lobender, gelobter; em Lende, gelobte; ein lobendes, uelo^^' Eines lobenden rc. Endlich auch um ' nachgesezten Namengesährten: Loben^^ lobende, lobendes. Gelobter, rreia^ gelobtes. Im zwepten Biegefalle F ' dendes, lobender, lobendes; gelobter -c. belobtes, -Äqß über die Mittelwörter. Z07 . Das Mittelwort der vergangenen Zeit Ansehung seiner Bedeutung/ von ei- ^r Zwitterart; denn es hat bei viel Zeit- E Wörtern, nach Beschaffenheit der Hülfswor- ^ler, die jhm beigesezet werden, sowol eine < leidende, als leidlose Bedeutung. In dies sen Beispielen, ich habe gelobet, ich habe Zelebet, gibt es uns den Begriff von einem F Kidkosen Thun, und in der ersten Rede von Achtem wirkenden. In folgenden Beispielen, ich werde gelobet, ich bin gelobet, bedeu¬ tet es hergegen ein Thun, so von einem an- dm, kommt. Hier zeiget es also ein Leiden an. , Das Mittelwort der gegenwärtigen Zeit - keine so uneingeschränkte Anzeigungs- straft. Lobend, lebend, ist nur so viel, einer (eine, eines) der (die, das) selbst lebet. Diejenigen begehen demnach ,j!! ?uen doppelten Fehler, die so schreiben: / Schub deren betrettenden Bet- Ä hie überbringende Maaren, die ^Ichuzende krivileßien, nach Maas 'Erhig findender aröstern Erfor- dcr bei ' - gut brauchende >>e'' b;^^ch"°l R. - - ES ist erstlich .F- ^^sen Mittelwörtern das zu weggelass Ur sen, §2 ..Anmerkungen F s,.' von der wirkenden Ved^u tunalü? wm"- -rhob-n hch,,' ' »., ^r Brrfaff-r zum '«mO-n, ' rde, vu'b-rbringe"dc, »or;u,chch trete, 'V-, - ^d-"d-, der gm,/? zmdLf uoryrg hatte. Er Ä, brauchende/ Verlier anzei^? ' Knickt selbst betreten; solche Waaren' ' die verbringen ; FeeyL « die stch selbst Vorschüßen; eine E^ trr, die sich U'^ s-^, ftibsi siadtt, Md N f°rd--u'ß,v> l* Mi Mstbrmch,,"/ nen R - Bettler, Waaren^l°?/ ,iii/ l°'«n''di°b°.«ttn,iib»b-acht, »°rg.schii^ Herten, en ^^r R - - der / werden sol / auch dieses ' brauch'" > „ter, N'uberbrinMidr v°r;usihu;ende 5rech«t„ >° .Endende Erfordern^ , nochrg e,unu Michaels .. / gut;uvraw.)e o ^^l,ch Eeuresweges noch eure lch Schreibart wäre, das '/ zureichend b wahrte^^ ttf ist denienrgen wirkende, noch len Tcutst^Spmch^r ^künftigen Zeit hat', ?'^r?b e urnen von Der Eigenschaft der P LÄ" dm" Au-d,L über diö kNirrelworrer. Z2^ ^e, !Lu6amru8 ( a, um ), lguclsnäus ( g , um) ^^ein Deutscher durch Bklhülft der beziehen- cs den Fürwörter so umschreiben muß: der (die, das) loben wird; der (die, das)'zu lo- den ist. Ein zulobender, eine zuloben- ein zulobendes, wird man gewißlich l ln keinem Werke solcher Schriftsteller an- treffen, die sich einer reinen Schreibart be- Meißen. Das sind unteutsche Nachahmun- ? 8en des lateinischen xgrüclchl ^Mvi. Nur das hochzuehrender hat sich durch die Gchmeichelcy, welche von Zeit zu Zein neue Ehrenwörter schmiedet, in die Briefe einger drungen, durch welchen Weg noch mehr an- dre Unrichtigkeiten in die. Sprache eingeführ ?' ret werden. , ( I" - .1^ Um den Mangel des leidenden Deutschen »ch,. Mittelwortes der künftigen Zeit zu ersezen, die vorfallcude Rede allemal so gedre- Ä werden, daß das Zeitwort, vermittelst M eines beziehenden Fürwortes, aus der um F Dimmten Weise gebracht werde. Die vorgetrageucn unteutsthen Beispiele Ms ^>nnen so -verbessert werden: der Schub Ä Ausschaffung, Hinausschaffung) der Oettler / die man betreten wird; die iH' U 3 waar z r o Von den 8upmls und Oskun6ü; Maaren, welche zu überbringen c- oder die überbracht werden^,"^ oder die man überbringen wird - Freiheiten oder Frepheitsbriefe , ie che sie etwa vorjchuzen (vorwenden) de»; nach dem Maaße der nisi, welche sich etwa zeigen ( thun, finden) dürfte; Franz R - — der bei.: .,- - gut Zu br^ch wäre. I V VU den 8uxim8 M ( (^ernnäns. <7>Äs Teutsche Zeitwort hat ferner Bildung, welche mtt den < Lateiner übereinkäme. Es mangeln auch die §Lrunäia- Diese ersezet man dn^ die Haftwörter, zu, in dem (zusammen^, zogen im)/von. dem (zusammengez. voim durch das , mft dem, zu dem (;us^ menge;, zum), um zu u. d. g. welche^, gegenwärtigen unbestimmten Mandelzcit sezet werden, als, es ist leicht, zr^ savey fäLÜL eü äiciu. äl)as Verlangen die Bin¬ der ZU schen, Msterium viäsnäi liberv/. Wit Von den unrichtigen Zeirworrem. zu F i17it bitten zwingen, orsnäo cogere. Uin andre zu tadeln, sä repretienäsnäum slios. ^'Allein bei dieser Verbindung mit den Haft- Wörtern nimmt das Zeitwort die Eigenschaft seines selbständigen Nennwortes an, welches ^daraus erhellet, weil es der Vorsczung des ' E ^rtrkels und der Beiwörter fähigwird; denn chi, Wan spricht, durch das Spielen, luäenäo; ein Tropfen höhlet durch öfteres Fal- len einen Stein aus, Aurea cavar laxiäLm )' LLäenäo. Daher hat Scioppius, aus Priscians Veranlassung , in seiner Msinmar. Mist', sehr wahrscheinlich gemuthmaßet, daß auch die lateinischen lupins und ^runäiir rächt wehr Zeitwörter, sondern von Zeitwörtern abgeleitete Namen sind. Vierter Abschnitt. Von den unrichtigen Zeitwörtern. ^r. Denn dte melsten la,n" lD lickss-i??^' gewisse Regeln der Sprachähnr - lt bringen. Mann könnte sie in ber «I ' u 4 son- F Z12 Vsnden umichkigm Zeitwörtern sondere Haufen abtheilcn, und denselb re Muster vorsezen, nach denen sich erwehnte Art abgesonderte, Gemeinden Len würden. Z. B. das Zeitwort u könnte ein Vorbild abgeben. Go fleißen, sich befleißen, gleißen, sthleißen, schmeißen, spleißen. würden auch, mit Beobachtung eines^/,^ gen Unterschiedes, gehören, preist^ weisen ; bleiben, reiben, schreib^ treiben ; erbleichen, gleichen, chen, streichen, weichen re. Der Wandlung des Zeitwortes fließen, f» , auch diese, entsprießen, gießen, ni-g >r genießen, schießen, schließen, verdrieß, Nach dem Muster dringen, würden sich ten , klingen, ringen, schlingen, sch^' gen, singen, springen, Zwingen, diese, sinken, stinken, binden, schwinden, winden. Mit dem E, hätten ein gleiches Schicksal folgende, « nen, kennen, nennen, trennen /u /'I' Diese Anleitung wäre zwar lehrartiq !' ^7, zum Nachschlagen, für die Anfänger und .? dre, unbequem. Von den unrichtigen Zeitwörtern, z r z . Von keiner bessern Erleichterung ist der- Wenige Unterricht,den ein neuer Sprachlehrer ^Dbt, welcher die unrichtigen Zeitwörter, nach Beschaffenheit ihres veränderten ur- !^>! ss^ünglichen Selbstlautes, ordnet. Denn dä ^A!'kinige denselben in der halbverstossenen an- Wandelzeit in a, andre in ie, i, u, verwandeln, so theilet er sie, nach ^Mlcher Veränderung, in soviel Fächer ein. wMllein der in seinem Verzeichnisse ein unrich- I^Eiges Zeitwort aufsuchen will, dem muß des- ^' selben Unrichtigkeit schon bekannt seyn, sonst wird er es gewißlich sobald nicht finden. § ' Dgs Buch dieses Lehrers verschaffet also ep / llern Nachforscher keine andre Hülfe, als 'p^aß durch die ausgespürte Stelle verst- Ä ^"t wird, daß dasjenige, was er bereits ß § ?^ke, gegründet sey. Das ist nun wieder °eine Anweisung für die, welche von den Ab- ^"chungen erwehnter Zeitwörter sich erst ei- ^n Begriff zu machen verlangen, ohne ge- / Mhigrt zu seyn, die ganze Sammlung aus- / zu lernen. Wir wollen demnach ge? ^chte Deutsche Zeitwörter, zur Gemächliche Ü/ die nachschlagen werden, lieber K aci) derjenigen Reihe anführen, die ihnen M Anfangsbuchstaben bestimmen werden. U z Dis z 14 Von den umichrigen Zeitwörtern Die in diesem Verzeichnisse nicht ten Wandelzeiten sind regelmäßig. durch die Beobachtung folgender wird, die besondere Abwandlung dies„ worter noch lerchter gefastet, und di^ kenntniß ihrer Eigenschaft um ein Groö!^ fördert werden. D n ms?L'g.,ch.n tig/ ?^-n den das Zeitwort mver^ F'k Mt behaltenunbestimmten'^ genwartlgen ., ^ar; folglich sind dieses F d" u-d-stmmt- W»nd.c -j geben 'omet. ' 7 s /. a- Person der anzeigenden gegem 'F -h Wanvelzeit ist allezett.regel- wartlge > ^us. Man saget - maß'g/und^ g)c.^ sprich, / i«HA)"^,den' ich g-b-,ich spreche, - Von den unrichtigen Zeitwörtern, zi; / ich-steh le (r); du gibst/ du sprichst, du ^stiehlst rc. Sieben Zeitwörter sind ausger E. kommen, dürfen, bedürfen, können, mö- / gen, muffen, sepn, wollen, bei denen dre ganze einzele Zahl der gegenwärtigen nicht , besiehle , bnchl> rc. Iss b/'^r'dich P^e' '' f> / gelmaßjg, so kann sie auch in e ausgehen, und bis --- sich keinesweges-daran zu kehrenwenn in diese» Ä zeichniffe der unrichttIM Zeitwörter das Egd > ' Me- Von den unrichtigen Zeitwörtern. 317 ^allemal ausgcdrückt ist. Ungeachtet nun bei backen, ,stch befleissen , beissen, betriegen, blasen, bleiben re. ,^s'vie gebietende Weise nur so vorgesteüet worden, back, ^befleiß dich, beiss, berrieg, blas, blerb, so sind doch ft diese Bildungen, backe, befleisse dich, beiße, be-- ßtl *^ege re. auch recht, ja in ungebundenen Reden noch * Mer, welches von allen übrigen unrichtigen Zeitwörtern, w gedachter Person, in gleichem Umstande, eben so zu verstehen ist. iß Noch eine andre Ausnahme von diesem GrundsMi kommt bei etlichen Zeitwörtern vor, die in der a^ bau Je zusammengefezten Zeitwörter ten gemeiniglich die Unrichtiaf,;,^l- ''F einfachen. Z. B. finden gehet so, ich / ich fände, ich habe gefunden. "d, ßen auch, abfinden,aüsfinden, befind F empfinden, erfinden, ich erfand / ?oir, V) fände, ich habe erfunden rc. ) er- il'ck VII. AeitmL-ker >°«d°"°uch 's" a-u« d-r Mittlern Gattung ,,, ,, au« unrichtigen regelmäßig. 2 V wltk'.tt , verbleichen, sind abivei- B- ^°'^7ter, ich erblich, verbuch': k, -L"bin - blich-", "glichen « h tch vm erv Emächen,gehet wle u"?jch bleich--dre Leinwand, er l>« -/ LÄVL°°- .ch-mnn,.- _ ... ___" < ^ls,»erstossenm Mandelzctt eine andre Gc, en dcrgteichen folgende find, ? fiait "bel-ommen, , wrrvel, , werfen, > l-e? ,edem an seinem Orte, aus d er Vor- Ldun^ seiner' eigenen Abwandlung , erbelien , wird. Ve, Don den umichrrgen ZeiewKrrern. zry ^Mchüges Zeitwort ; bewrllkonmren foh Stt der gemeinen Regel, und hat, ich be- tvillksmmte, ich habe bewillkommet, .nicht ich bewillkam re. Man saget, das ^„feuer verlischt, das Licht ist erloschen; ^hingegen, er lescht das Feuer aus, er ^Äat seinen l^tamen ausgelescht. So ,^1^ wie einfache gehen; allein etliche / schreiben schon, du backest, er backet, und ^Abkömmlinge richten sich ebenfalls darr ch'' § IHM Z22 VsndenumickrigenZeirworrerm. Bedürfen °xu- lmb-r-, g-ha ftn. »N BeseblkN, 'ch befehl-, du b-fich^ iF b-fichlk; ich befahl en der abhan^'^, ich bcsfihle Ich hab,?/ fohlen; befiehl- So gehcu auch, fehlen, empfehl-"- . . 'H, Befleißen (sich) ich .besitz mich; j ^1?. ,,abe »nch beflissen; b-fl-lll dch A„sL^ . ieh befleiße mich, ich befliß nnch, man auch, ich binb-fl.-ssw- ^waub^i se„ die zu h-lftu. Sich b-fle.ßegeu z!' A het regelmäßig» Beginnen, ich b-gunnk-, ich gönnen, beginn. ' Beißen, ich biß; ich habe MiM,, ' h^ß. So gehen auch die daraus zusanyy^ H^il gcseztcn, abbeißen/ anbcrßen, aufbeiß^ / ausbeißen, durchberßen rc. Bellen lmrkdrL, soll nach Steinbachs Leh, /El reso geben , du ballst, er bUlr, er ball, e! bat gebollen. Allein man thut beffer, wenn man dieses Zeitwort, nut femem Anhänge, L regelmäßig abwandelt. Ber- Bewe< Von den unrrchrigen Zeitwörtern, gar . Bergen, du birgst, er birgt, ich barg, iff'ich bärge occ-ulcarsm, ich habe geborgen, birg. Dieses ist nicht so üblich, als verberg .Mn, welches eben so gehet. Herbergen ist nichtiges Zeitwort, ich herbergete, ich dvabe geherberget. . Bersten rump,, hu birstest, er birstet; ich barst , ich bärste rumpsrer, ich bin ge- borsten; birst. So auch aufbersten, zerr bersten. Allein einige fangen schon an, nach I^dein Vorbilde der richtigen Zeitwörter zu z/ schreiben, du berstest, erberstet. Bescheren, wenn es geben oder ven leihen bedeutet, ist regelmäßig. Bescher ben conZere, gehet wie sicheren. Besinnen (sich ) si sinnen. Bethen orare, gehet auch richtig, und init bitten nicht verwechselt werden. . Berriegen, du betriegst, er bekriegt; / ich betrog, ich betröge Allerem, ich habe be- ^gen, bekrieg. Jn^Reimcn kann man auch 'ch^iben, du betreugst, er betreugt, be- z 22 Von dm uMchtigen Zeitwörter»,. Bewegen, ich bewog, bewölk, . habe bewogen. Dieses Zeitwort Ech unrichtig, wenn es vom Gemüthe a f wird; z. B. dieses hat mich bey? an ihn zu schreiben, liMe rgrio Nie lic (aääuxch), ur ki6 illum scriberern. B man aber von Leidenschaften , oder rw Bewegung der Körper, da gehet es Z.B. der wind hat die Stamm, V Baume bewegt dieser erbarm,^- M Anblick hat mich dergestalt bew,^ V haß ich mich der Thränen nicht ' ° halten konnte. Hier spricht niew^? hat bewogen. Man saget auch „ ' F sie bewegten ihn zum lachen, Zorne, zum Mitleiden, zum Hasse . M Liebe. ^uv i" Biegen, ich bog, ich bögegeg Ä ich habe gebogen; biege. In gH ">> uen Reden kann man auch schreiben beugst, er beugt, anstatt, du biegest bieget. Beugen,fur biegen, ist auch ganz regelmäßiges Zeltwort; allein es an zu veralten. Das ist gewiß, daß H den meisten Deutschen Landschaften Von den unrichtigen ZeLkwötrern. Z2Z Wohnlich klinget (3). Wie biegen gehen auch, einbiegen, niederbiegen, verbie- ^ 8en, umbiegen, zerbiegen re. . Bieren, du bietest, er bietet, ich bot, ) ich böte oikerrem, ich habe geboten, biete. Gedichten läßt sich auch die alte Ab- Wandlungsart zuweilen anbringen, du beutst, er heut, beut otldr. Wie bieten gehen auch, anbieten, aufbieten, ausbieten d.i. feilbieten, darbieren, entbieten, erbie- ten, gebieten, überbieten, verbieten. Binden, du bindest oder bindst, er bin- 4,! det oder bindt, ich band, ich bände li§z- rern; ich habe .gebunden 4 binde. So auch abbinden, d.i. losbinden,anbinden ,auf- lA X 2 bin- _ Biegen und beugen sind zwey gleichviel bedeuten¬ de Zeitwörter; allein man wird schwerlich erwei¬ sen , daß ihr u, in den altern Mundarten, ge- Mi brauchlichcc gewesen, als das i. Heutiges Ta¬ lles ist biegen üblicher , als beugen. Die An- .1/ llelsachsen sprachen, nach Bensons Zeugnisse, du, 8an -und dygan, kleckere ; bugend steckens, und hll bvgendltc stexilis, byge stnus, dyga« ?neones u. . bss. allein ibr bugan scheinet eigentlich das Heu- i'jfi österreichische bucken zu seyn, welches die . / Wachsen bücken vorbringen. Stieler schreibet .jlh,,! " 3ch beuge oder biege, du beugest oder M: „biegst, , " "MM Z24 VdttdenuttkichtigeUZeirwökretst binden , hinaufbi-nden, einbinde,, E,?' binden, verbinden , umbinden / binden, zubinden. ,, Bitten, du bittest, er bittet; ich . 5^ ich bäte^roMrem, ich habe gebeten roZg. So auch abbitten, ausbitte,, bitten, fürbitten, loobitten, verbiß/ Blasen, du blasest, er bläst, ich Kl^ ich habe geblasen; blas. So auch stn, anblasen, aufblasen, ausblg^-^ Bleiben, ich blieb; ich bin geblickt, bleib. So auch aufbleiben, ausblech, . überbleiben, verbleiben rc. «F Ä .1^,, ,, biegst, ec beuget oder bregt - - sich gen oder biegen, nlem en,m esi m vrnm^ Spracht. r?7 Sp. st-beö es in jedermanns sreyem Willen , sich dieser jener Schreibart zu bedienen. Hederich und lein haben zwar beugen , kcugrg, Beugung lein,n gleichem Werthe auch biegen, bicgm bleusam, Biegung. Den Sachsen ist es ,s' gleichgültig, ob sie bregen oder beugen sch^ '° allciii den übrigen T en l sch en nicht. Schiller schon aus der Altfränkischen und Alemannisch^ Mundart nur das bregen angefuhret,und i» mittS. Von den unrtchrrgen Zerrwöktektt. Z2.; Bleichen inlolgre, ist regelmäßig. Er- bleichen, d. i. blaß werden, s. an seinem Hrte W" ' Braten, du brätst, er brat ; ich briet; ich habe gebraten; brate. So ' .i/ ^uch abbraten, ausbraten, durchbraten, verbraten. Ar , Brechen, du brichst, ec bricht, ich F, brach , ich brache trnnFersm; unüberge- bend , ich bin gebrochen; als der Strick ist entzwep gebrochen; wirkend, ich ha- be gebrochen, als er hat das Glas (oder / den Hals) gebrochen ; brich Lran^. ' / Go gehet auch die häufige Schaar der aus 8 s' X g bre- / mittägigen von Teutschlqnd ist auch daS biegen allein /1 bekannt. Beugen lautet in diesen Landern unge- wvhnlich.Frisch hat in derNcihe der Anfangsbuchsta- k den kein beugen in seinem Wörterbuchc, sondern dar H' i' biegen, dabei er sehr wahrscheinlich erlnnert, datz von biegen die zwcyte und dritte Person, t n dec Mundart des gemeinen Mannes, an einigen Or- ten so gebildet werden , vu beugst, er bcpgt, wie l'/,' Wan von fliegen,ich fliege,du fieugst,er fleugl; von filehen,ich fliehe,du fleuchst,er fleucht; von gießen, gieße, du geußeft, er geußt, abfubret; F'5 und wäre also, nach der Entscheidung dieses Ge- lelrr- FI brechen zusammengesezten Zeitwörter brechen, anbrechen, aufbrechen r/ Brennen sräere, ist unrichtig . '1? brannte, ich habe gebrannt. urere, gehet heutiges Tages wieder der Regel, ich brennete, ich brennet. Denn man spricht, ttebr^^- Wasser; gebrennte Binder das Feuer. Das Wort Brandv)^'^ widerleget diese Abwandlungsart denn es kann soviel heißen, als ein H)?- § der leicht in Brand gerat!), und bv net. Eben so verhalt sichs mit den mengesezten. Mair saget, das Haus bra,?"' te ab, die Scheune ist abgebran und der Feind hat die Scheune /x? Stadt) abgebrennet rc. oie Brig- < '----— ' lehrten , die Unrichtigkeit, durch einen Mtisbr-, aus der zweyten und dritten Person in die ccN^^' bracht worden, welches veruiutblich, dur^D^' anlassung der Schlesischen GchrifcstEer, dücn. M schehen seyn. Soviel mußte ich zur Bertheids,", h des Namens Biegung ( elcelinatia) erinn welcher nicht ohne Ursache diesen, Beug»na?"' M Abänderung, vorgezogen worden; dec em . verwerfliches Wort ist, weil dasselbe die dren i, gehörige Prüfungen, des Alterthums, der SnÄ' L Ähnlichkeit, und des Gebrauches, ausholl. ' Von den unrichtigen Zeitwörtern. / Bringen, ich brachte, ich brächte ^Eerrem; ich habe gebracht. So auch abbringen, anbringen, aufbringen, aus - heraus -- bei - herbei - durch - ein fort - herabbringen u. f f. Denken, ich dachte, dächte coFNL- ^ kLrn; jch habe gedacht, denke. So auch ,, f, ausdenken, bedenken, erdenken, ge- denken, nachdenken, verdenken. Dingen, ehedessen sagte man, ich düng, habe gedungen, und so abdingen, aufdingen, ausdingen rc. Iezt gehen diese Zeitwörter schon richtig, ich dingte, ich //'habe gedinget, abgedinget rc. das will v lch mir ausgedinget haben, ist so gut, als, Hag will ich mir ausgedungen § haben. Dorfen, s. dürfen. . , Dreschen, du drischest, er drischt, ich drosch, ich drösche; ich habe gedro- fhen; drisch. So auch abdreschen, ausdreschen rc» - , X 4 Drin- Z28 Von dm unrichtigen Zeitwörtern. Dringen, ich drang, ich Förem, ich habe gedrungen, dring. Al. /ß ° gen gehet richtig. , i Dünken ist regelmäßig; es danket^ es dünkte mich, es har mich gedünkt Az, dauchtmich, es dauchte mich, Es mich gedaucht, ist die Abwandlung F' einem andern Zeitworte, welches abe/^^ fängt in Abgang zu kommen. Dürfen, ich darf, du darfst, h wir dürfen rc. ich durfte dürfte suäerem, ich habe gedurft; dak dürft. Die Rechtfertigung dieser Schr»'? F/ art wird in der ausführlichem Sprach/!» an dieser Stelle eingerucket werden. M Empfinden gehet wie finden. ,/ Entsprießen s. sprießen. A» Erbleichen, ich erblich, ich bin erb,, A chen, erbleich. So gehet auch verbleichen A ErfchMen, es erfcholl, esistersckös, len percrebuü; erschall persong. Von den unrichtigen Zeitwörtern, z 29 / Erschrecken gehet unrichtig, wenn eö ^psvescere bedeutet; du ersshrickst, er er- schrickt, ich ersthrack, ich ersthracke ex- kLveLeiM; ich bin erschrocken; erschrick. .Erschrecken rerrere, ist hingegen ein richli- ,^k- 8es Zeitwort, du erschreckest mich, er er- schreckte mich, sie haben mich erschreckt. , Erwägen (überlegen, expenäers) du er- ^! iväqest, er erwäget ; ich erwog, ich er- woge expenäerem, ich habe erwogen; er- ibgge ex^snäs. i- Erwerben s. werben. Essen, du issest, er ißt; ich aß, ich üsse eäerem; ich habe gegessen; iß. So auch abessen, aufessen, ausessen rc. Fahren vebi, du fährst,' er fahrt; ^ch fuhr, ich führe vollerer, ich bin ge¬ währen, fahr. So gehen auch abfahren, anfahren, auffahren, ausfahren rc. Allein führen gehet mit seinem Haufen der ^usammengeseztett richtig, ich führte, tch habe gestihret. Hier begehen etliche Mund¬ eten einen Fehler, welche das fahren in Eckender Bedeutung brauchen, da sie so X 5 spre- zzo Von den unrichtigen Zeitwörtern sprechen, dieser Manu hat mich n l rcn, er hat mir meine Waaren FMeN csöere, iabi, ein Mittelgattung, gehet unrichtig, du c- er fallt; ich fiel, ich bin gefallen Allein fällen (protternsre) ist wirkend E. ss^r! stießet richtig, ich Mete, ich habend?' fället. Wie fallen gehen auch abf-m^.M Unfällen, auffallen, ausfallen Fangen, du fängst, er fänvt - . / sseng; ich habe gefangen; fang, tz' abfangen, anfangen, attsfangm, A L fangen rc. - Fechten, du fichtst, er ficht; ich ckch föchte äimiLÄrem ; ich habe gefoch.,' ficht Zimica. Go auch abfechten, anfe^ reu, auofechten, erfechten, . Finden, du findest oder findst, L . oder findt; ich fand, ich fände inveuir^ - ich habe gefunden, find. So auch aba, ' / den, ausfinden, befinden, fich den, empfinden, erfinden rc. ' Von den unrichtigen Zeirwöreern. ggi / Flechten gehet, mit seinen Zusammen- gesezten, wie fechten. . Fliegen, ich flog, ich flöge volarem; tch bin geflogen; fliege vola. Anstatt du Ä!fliegst, erfliegt, kann ein Dichter auch ? I! schreiben, du flcvgst, er fleugt. Wie flie- M8en gehen auch abfliegen, anfliegen, auf-- ausfli-gm-c. Fliehen, ich floh, ich flöhe tux-r-m, rikarem; unübergehend, ich bin geflohen, kugi; übergehend , ich habe geflohen, vi- tLvi, cleclinavi, z. B. ich habe seinen Um- l 8ang geflohen; flieh tüze, vira. In Rei- N Men kann man noch die alte Abwandlungsr ll" m anbringen, du fleuchst, er fleucht, an) l siatt der richtigen, du fliehst, er flieht. Z'! gehen auch entfliehen, hinfliehen, zu- kückfliehen. -s Fließen, es floß, cs flösse üuerer, es ^"geflossen; (die Schlesier sprechen auch, es har geflossen) fließ 6ue. In Reimen i gelten noch diese älten Bildungen, du fleu- ' br fleußt, für, du fließest, er fließt; 'Kuß, anstatt fließ. Abfließen/anflie- ßen, ZZ2 Von dm unrichtigen Zeitwörtern ßen, ausfließen, durchfließen / ßen reichen wie fließen. Forchten s. furchten. Fressen gehet wie essen. t ic Frieren, du frierst, es friert; es a. M es fröre LlAersr. Das Master ist ren, es hat mich gefroren; frier, Die Nürnberger sprechen, du freuest'^' freurt, und die Poeten schreiben guck auf diese Art. Fürchten ist im Hochteutschen xj,, gekmaßiges Zeitwort. Man sprich. fürchtete GOtt, ich fürchtete mich, jch M § mich gefürchtet, ich habe des Königs n gnade gefürchtet; ich befürchtete, es . ein andrer kommen rc. "k Gären fermemars, es gor, es nöV termencarer, das Bier hat gegoren. " K s nige sprechen auch regelmäßig, eg garte /! hat gegaret; allein jenes ist noch üblich^ Gebehren, du gebichrst,sie gebi^.. O ich gebahr,ich gebahre xkrerem; ich gebohrcn, gebichr. G-b-n, Von den unrichtigen Zeitwörtern. gzz / Geben, du gibst, er gibt; ich gab, b^Zabe Zklrem; ich habe gegeben, gib- So auch abgeben, angeben, aufgeben,aus-' sieben, begeben rc. Wir schreiben mit Bö- dikern, Frischen u. a. du gibst , er gibt, Fib äs. Das i wird ohnedieß mit gedehn¬ tem Laute vorgebracht, und bedarf also keb iFtb's Verlängerungs - e nach sich. U Gebieten gehet wie bieten. Gedeihen, es gedieh,, es ist gedie- hen, gedeih. Gefallen gehet wie fallen. Gehen, ich gieng, ich bin gegangen, "I Sch. So auch abgehen, angehen, auf- gehen, ausgehen, begehen rc. Gelingen, es gelung, es gelänge lue- es ist gelungen. So auch mis- Ungen. Seine Hoffnung ist ihm mislungen. // Gellen tonum eäsre; gieng ehedeffen so: Ä giltst, es giltt, es gall, es gälte, es ? gegolten, Steinbach. Ist wandeln ei- arg? dieses Zeitwort schon regelmäßig ab, es geller, es gellete, es hat gegellet» , Geb ZZ4 Von dm unrichtigen Zeitwörtern. ' Gelrm, du giltst , « giir, ich ' ich gälte valerem, lch habe gegolten, y:,/ So auch entgelten, vergelten. Genesen, ich genas , ich genäse valeLerem, ich bin genesen. Genießen, ich genosi, ich genösse kch? l rer; ich habe genossen, -Den Dich, i t-rn ist es erlaubet, nach der alten Art sch e ben, du geneußeE , er gemußt, L fruere?anstatt du gemeßest, er nießt rc. Kss, Geschehenes geschieht (nicht gcsch^ wel' Von den umichrigenZeLrrvörkertt. ZzZ /'welche nur in Gedichten noch statt hat. Wie . Hießen gehen auch , abgießen, angießen, /aufgießen, ausgießen, begießen rc. Glauben gehet richtig, du glaubest, er ^glaubet, oder glaubt; nicht, du glaubest, er glaubt. / Gleichen, ich glich, ich habe gegli- Achen («), gleich. So gehet absonderlich lk'/as zusammengesezte vergleichen, welches ^jdurch alle Wandelzeiten sehr üblich ist. Stier ler hat auch ausgleichen, eingleichen« M ^Zodiker und Steinbach, machen das einfache gleichen auch zu einem richtigen Zeitworts, .Md lehren, daß man sprechen könne, ich / gleichte, ich habe gegleichet; Schmott cher billiget nur das gleichte. Gleißen, ich gliß, ich habe gegriffen, / Mleiß nice. Vödikec schreibet auch, ich Lleißte, ich habe gegleißet. Glei- ,i lr) Agg einfache Zeitwort ist in der verstossenenWans F- ^l^it nicht gewöhnlich. Man spricht dafür lie- E der, ich bin gleich gewesen, oder (da es m wirkender Bedeutung liebet ) ich habe gleich gc/ Macht, zz6 Von den UlMchrigenZeitwörter ' P Gleiten lsllenre vettiÄo W ich habe geglitten, gleit- Steinback bet auch, ich bin geglitten. Ac (in Osterr. ausrutsthen) gehet wie ^tr/ allein glitschen undausglrtschen.^j^N; begleiten, welches vom Srannnwort ten kommt, sind regelmäßige Zeitwor^/Eü Glimmen, d. i. ohne Flamme s«. ' brennen, ichglomm,ichg!omme; jchr'^iä^ geglommen; glimm. So auch anv?^^' uren, iZnem Lrpenwm concipere, ausm^' men (d. i. aufhören zu glimmen) gliminen. Srieler hat auch durch^t- inen, verglimmen. Steinbach und ther schreiben, ich glamm. Allein di! richtigst dieses Zeitwortes, und der da"^ hergeleiteten, scheinet zu veralten. ziehet schon die gleichfließende Abwgndm, E i ich glimmte, ich habe geglimmet, derA dern vor. Graben, du gräbst, er gr^hr E grub, ich grübe tbäerem; ich hah/^ graben. So auch abgraben, auf^ ben , ausgraben, begraben, eii ben rc. -^ar Von den unrichtigen Zeitwörtern, zz? Greifen, ich griff, ich habe gegriffen, Reif. So auch angreifen, begreifen, Pik! (der Begriff, nicht Begrif), eingreifen, K ergreifen rc. 2 Greinen, bedeutet in etlichen Mundars ten plor^re. Steinbach machet ein unrichtis 8es Zeitwort daraus, und stellet es so vor, c - ich grinn, ich habe gegrinnen, allein ohne .i/Beifall, der auch dem Worte selbst im Hochs Zutschen noch mangelt. Haben s. S. 2 rz u. f. Halten, du hältst, er hält, ich hielt, ich habe gehalten, halt. So auch abhal- ten, anhalten, aufhalten, aushaiten, behalten rc. , . Hangen penäere, du hängst, er hangt; Hieng/ ich habe gehangen; nicht/ ich / vm gehangen, nach Bodikers Anleitung; schätze Hangen, oder vielmehr banken , heißt suspenäere, und gehet richs ^8- Weil nun du hängst ein zweydeuth . 8ev Wort ist, welches nut penäes und tu« kann erkläret werden, so schreiben /' ""che das unübergehende hangen lieber res N gels gz8 Von den unrichtigen Zeitwörter^ gelmäßig/ du hangest, er Hanger, Hederich, Frisch u.a. Nach dem"einfM,^ hangen richten sich, abhangen, q,,^ gen, zusammenhangen. Da« oder Hanken, hat auch sein Gesetz sammengesczten Zeitwörtern, aufhqnx/.^ aushänken, behänken, emhanken, ' Hanken rc. Verhängen mrd nur nur xs, nem g geschrieben. Hauen, ich hieb, ich habe gehauen haue cwäe. So auch abhauen, anhaue,/ aufhauen, aushauen, behauen rc. ' Heben, ich Hub, ich hübe wllsre.y ich habe gehoben, heb; st scst-erben, ler,Bodiker, Frisch; der ^>r. Verfasser der Grundlegung mit Stelnbachen, rch h^. allein jen? Art ist bewahrter. Dem einfa¬ chen heben folgen auch dle,e nach, ben, anheben, aufheberr, ausheben, erheben. Das lezte hat em doppeltes M- telwort, erhoben und erhaben. Die zweyte Bildung ist zu eurem Betworte ge¬ worden. Heischen, erheischen, d.i. fordern, er¬ fordern, gehen nun regelrichtig. Don den unrichtigen Zeirwörrem. zgz Heißen, ich hieß, ich habe geheißen, heiß. So gehet auch verheißen. . Helfen, du hilfst, er hilft, ich half, ich hälfe iuvarem; ich habe geholfen; hilf. So auch abhelfen, aufhelfen, aushel¬ fen, sich behelfen rc. Hinken gieng ehemals unrichtig, ich hunk, ich habe gehunken. Es hunk also dieses Zeitwort in seinem eigenen Gange. Frisch schrieb noch, ich hinkte, ich habe gehunken. Heutiges Tages wandelt es gemeiniglich richtig, ich hinkte, rch habe gehinket. So auch forthinken, Nach¬ denken. Jeschen schreibet Steinbach, und leitet davon ab, es jistht eKerveleir, lhumar; es iosth, es hat geloschen. Keifen, beißen, schelten, sich mit Wors "N zanken. Steinbach schreibet, dieses Zeit¬ wort hatte, ich kief, ich habe gekiefen. Al- man spricht besser nach der Regel, ich keif- te, ich habe gekeifet. Kennen, ich kannte, ich habe gekannt. Stengen auch ehedessen, bekennen und V s er- F Z4O Von den »mrichrigen Zeirworrevft, erkennen. Von M-m sind dk U gen, bekannt und Bekanntschaft, übrig. Ä0 sprechen und schrien schon H le regelmäßig , rch keimte, ich habe geken- )'ji net oder gekonnt, bekennet oder bekennt erkennet oder erkennt. Kiesen, d. i. roehlen, ist regelmäßig allein alt. Erkiesen ist üblicher. kiihren. Cleiben LädLresLöre, ich küeb, ich bm F «rL7cStrmb.),ist°-ralM Herr r^iceg «Zare mol^ccre,rch be lreb, ich bin bekiieben, ist noch gebrauch rch; allein Ä sowol, als das kleiben, zugleich wirkend, L, und sodann regelmäßig; denn man saget, : j-i ich habe die Wand geklerbet, - ^ncruttavi; er hat die ^ugett derBrenen- W stocke Mit Lothe beklerbet rc. welches / von den übrigen zu klerben gehörigen Zeit- / Wörtern, ankleiben, aulUerder,, auvkiej- ben, einkleiben, verkleiben, zukleiben, >/ zu verstehen ist. Er klcrbte ^. re >.ochxx -es Gernachs aus; er hat den Oftw ch' verkleidet rc. Alle gehen richtig. »ie- Vsn den unnchrigen Zeirworrem. Z4r Klieben bnäere. Dieses Zeitwort ist vier ken unbekannt, da sie doch wissen, was em Aloben sey, welcher Namen, nebst mehr andern Wörtern, ein Abkömmling von Rlic- den ist. Dieses Llieben gehet nun unrichtig, ich klob, ich klöbe iinäerem, ich habe ge- kloben. In Sachsen ist das Wort fpalten gewöhnlicher. Klingen, ich klang, ich klänge reL- nsrem, ich habe geklungen, kling. So auch erklingen, nachklingcn, zusammen- Kneifen, für zwacken oder zwicken, M auf diese Art gehen, ich kniff, ich ha- be gekniffen ; ist aber nicht gebräuchlich. Kneipen, so eben das bedeutet, wird oft / Etts gehöret ; allein dieses ist regelmäßig, kneipte, ich habe gekneipet. So ge- M auch abkneipen. Kommen, du kommst, er kommt; ich aw, ich käme venirem; ich bin getom- Eomme. Einige schreiben noch auf die k/ wie unsere Baurcn sprechen, du ' er kommt. Nach dem Stamms vrte kommen richten sich die davon Hers - Z4- Vsn den unrichtigen Zeitwörtern, geführten, abkommen, ankommen kommen rc- auch die wirkenden, be?^ men und überkommen. Das n. kommen ist regelmäßig. "l- D Können entfernet sich von den Gr„., öV säzen der richtigen und der unrichtigen worter, denn es gehet fo: Ich kann Ä kannst, er kann; wir können, ihr kyn?? Ä sie können. Ich konnte, du konntest Ich habe gekonnt. Daß ich könne L du könnest rc. Ich könnte xoüöm .. U könnender rc. Kreißen, andre schreiben kreischen^ - vor Weh jammern, oder prasseln, wied^ Fett über dem Feuer rc. Die unrichtige N? Wandlung, ich habe gekrissen, jss / mehr gangbar. Kriechen, du kriechst, erkriecht, kroch, ich kröche repsremich bin gekro^ chen, kriech. So auch, auskriechen durchkriechen, hineinkriechen, fortkrie- chen, herabkriechen rc. Die alten Bst, ü düngen, du kreuchst, er kreucht, kreucb / rexezkann man in Reimen noch gelten lassen Ätth; Von den unrichtigen Zeitwörtern. Z4) Bühren eligere, ist, wie kiestn, ein veraltetes Zeitwort. Von erführen sind . l noch diese zweyWandelzeiten übrig, ich er- kohr, ich habe erfahren; von auserr kühren aber nur diese einzige, ich habe > auserkahren. Die übrigen Wandelzeiten, ja die iztgedachten selbst ersezet man , und Mar noch besser, durch andre gleich viel gel- tende Zeitwörter; als, ich habe ausgele- ß!sen, erwehlt, ausgewehlt, auserlest- Ne Mannschaft rc. Laden, du lädst, er ladet oder lädt; ich lud, ich lüde onerarem, invüarem; ich .habe geladen, lad. So auch abladen, / aufladen, ausladen , beladen rc. Man F fangt aber schon an regelmäßig zu schreiben, / du ladest, er ladet u.s. f- . Lassen, du lassest, er laßt, ich ließ, *ch habe gelassen, laß. So auch ablass tk Z! v?, anlassen, auflassen, auslassen rc. H veranlassen gehet richtig, ich veranlaßte, /v lchhabe veranlasset. Laufen, du läufst, er lauft, ich lief, F lch bin gelaufen (nicht gelassen) , lauf. / Y 4 So Von den unrichtig-» Z-invvrter„, ' I Es auch adlaufen, «''laufen, sm, auslaufm, Mausen, durchlauf « einlaufen rc. ' E» Lehren ciocere, ist ein regelmäßiges wort, ich lehrte, ich habe gelehret. Das U Zu einem Beiworte gewordene leidende Ah., telwort lautet gelehrt, ment gelahrt. schreibet man auch die übrigen Adkommlj^ ge von lehren, als, hochgelehrt, die lehrtheit, die Gottesgelchrthest lozig, die Rechtsgelehrthert ^u.s.ft Diejenigen, welche die ge^^^hl > genen Bildungen, gelahrt, hochgelahxj., die Gelahrtheit rc. brauchen, sind mit sich ' slbst mi;ufti°de»,daß si- mst« anden, Ursache, und wider die Sxrachai>nlW„^ ,f, so nachschr-ib-u. Leiden, ich litt, ich hab- «Etc» ' S So auch erleiden, mM-ide». Leihen, du I-ih-st oder leihst, n i«h„ 4 oder leiht; ich lieh, ich bube geliehen leih. So auch ausleihen, verleihen. " i Leschen exringui, du lischest, er lischt; ich losch, ich lösche exünZuorer; ich bin Lögen, Von den unrichtigen Zeitwörtern. Z4 5 bin geloschen, Usih. Die davon abgclei- ausleschen, erleschen, verlesthen, l^ smd üblicher; das Licht lischt aus; das Feuer ist verloschen. In wirkender Be¬ deutung ist das leschen, mit seinem ganzen ^Anhänge, regelrichtig. Denn man saget, Ire haben die Feuersbrunst gelestht, / er hat die Buchstaben mit dem Ärmel abgelescht, man leichte eben die Ziffern weg, als ich dazu kam. Leftn, du liesest, er liest, ich las, ich E: last legerem; ich habe gelesen, lies. So il^ auch ablesen, auflesen, auslestn, durch- Liegen / ich lag, ich läge Mcerem ; ich babe gelegen, lieg. Im Hochteutschcn F spricht man nicht, ich bin gelegen. So Schm auch, anliegen, aufüegen, beilie- 8m, obliegen, unterliegen re. Allein te- A r A'" Seher, mit seinem ganzen zahlreichen befolge, wie Loben; ich legte, ich habe Leleget; so auch ablegen, anlegen, auf- k auslegen, belegest, beilegen, dar- ,F einlegen, erlegen re. Z46 VsttdmunttchrigenZetrw'yrretn. M Lügen, du lügest, er lüget, ich . Q- löge memirer; ich habe gelogen, lüge A s Reimen läßt sich auch noch die alte M dlungöart gebrauchen., du leugfl, leug. Dem Stammworte lügen ' folgende nach, ablügen, belügen Al! durchlügen, vorlügen. Eäugn/,, Mre, gehet mit seinen zwey Abkömmling- B ablaugnen, verläugnen, nach der Mahlen moiere, du mahlst, er'ma^s Ä' ich mahlte, ich habe gemahlen, mahl A auch aufmahlen, auomahlen, Zermahi. Malen pmFere, denn so unterscheid^ W Neuern diese zwey Wörter,stießt durchs . . richtig, ich malt-, ich hab- g-mait. 2« E auch abmalen, anmalen, ausmalen malen, vorinalen, nachmalen re * / Meiden, ich mied, ich habe g-niied-,, / meid. Das vermeiden, welches gebrä.,^ F licher ist, gehet ebenso. M W Melken, du melkest, er melket; jch A molk, ich mölke mulgerem; ich h^h^ molken, melk. So auch ausmelken, hm einmelken. Frisch erkennet diese Zeitwör- " ter Von den unrichrigen Zeitwörtern. Z47 / ter für richtig, und schreibet, ich melkte, ich habe gemelket rc. , Messen, du missest, er mißt, ich maß, stf ich mäste meiner, ich habe gemessen / miß. kst So auch abmesten, anmesten, ausmes- st sm, beimestett, durchmessen rc. Mögen ist, wie können, ein sehr ab- H weichendes Zeitwort. Ich mag, du magst, er mag; wir mögen, ihr möget, sie mögen. Ich mochte porergm, ich habe gemocht; daß ich möge; ich möchte xoiLm u.s. f. So gehet auch vermögen, ich vermag, ich oerr Mochte valebam, ich vermöchte valerem. Müssen, ich muß, du mußt (rstcht du must), er muß; wir müssen, ihr müsset, sie xjf Müssen. Ich mußte, nicht muste, ich habe / gemußt. Daß ich müsse, ich müßte äe- berem. . Nehmen, du nimmst, er nimmt; > tch Nahm, ich nähme acciperem, ich habe genommen,stumm. So auch abnehr wen, annehmen, aufnehmen, ausneh- sti Men, benehmen rc. 'S N-« Z48 Von den unnchkigen Zeitwörtern Nennen, benennen , crnennm I nennen, gehen wie kennen. / - . f.Z Niesen üernuere, sternurare, ist mäßig, ich nieste, ich habe genießet. 5rui, ist nicht mehr gebräuchlich / s. genieß A Pfeifen, ich pfiss, ich habe gepfiss^' pfeif. So auch anpfeifen, aufpf auspfeifen, nachpfeifen rc. ' Pflegen idiere, du pflegest, er pst ich Pflag, ich pflüge lölerem, ich pflogen, pflegen, wie auch verpflegen rare, alere, sind wirkende, und in ihrer Ak" Wandlung ordentlich fließende, Zeitwörter ' Preisen, ich pries, ich habe gepriesen F' preis. So auch anpreisen. , W Quellen, du quillst, es quillt xz quall (Böd. Steinb. Smotth.), es le tLgrurirer; es ist gequollen, quill. « gehet auch verquellen, z.B. die Thür ist E verquollen. Frisch und Hr. Gottsched L schreiben quoll, anstatt quall. -W Rächen ulLlsär- sollte regelmäßig so Z gewandelt werden, ich rächete, ich habe ' gerä- Don den unrichtigen Zeitwörtern. 949 Zerachet, rache uleiLerL, damit es mit roch, gerochen, von riechen, so ein an¬ ders Zcirwort ist, nicht verwechselt werde. . So lehren Frisch und Hr. Gottsched. Steim ^,^bach hat diesen Unfug auch schon eingesehen; Ein das gerachet klang ihm;u ungcwöhn- iich; schrieb daher, ich rächete, ich habe ^Lerochen, weil man doch ungerochen spricht. Dieses verdienet so lange beibehal- ten zu werden, bis der regelmäßige Gebrauch durch mehr Stimmen der Gelehrten bestärr '.ts / Rathen, du rächst, er rach; ich riech, ich habe gcrathen, rath conlüle. So auch abrachcn, anrachen, einrachen, erra- z/ then, gerachcn, verrachen rc. Allein Reiben, ich rieb, ich habe gerieben, ' ttib. So auch abreiben, anreiben, auf- § reiben, ausreiben, durchreiben rc. Reißen lkwei-ars, cloliuerrrs, ich riß, ich "'G So auch abreißen, ^ufreißen, ausreißen rc. "Allein reifen in unribergehender Bedeutung ( K. B. das Äleid, der Strick reißt; das Erdreich, das » 1 würben ^cergre .Ä reiß lis' o D«nd-n»nri»-^-i-«Srr-kn. < . reitzt, rerrL ksnLir, L^cies rurnn;. bas - lS r p Zeitwort das seyn zu sei. / "°"> n, S«inb. Fnsch. L-° Mff-chttt Hat °« s°d»«° doppelte ' > ' zusammengesGrn Zei(! s'E'E Wörtern, Has Dost H abn?. i Ast adg-r-sse'' ^ Man h«. ' "O" k°"° und, dr^ einen «u S xr°Lx°m^ /, baten swb - vom Grunde einve- , haben ble (das üd^ 'n7r M k- "at ubahand g«L ist Ernst", " itd ritt ; unübergchend ich din ^eiten^, ch rltt' tze (das Pferd) H geritten, vb Sch^^ abreiten, ,< geritten; "^ Eiten obeciuimre, durchreis / ausrerten, re ^^^iten, prL^re,ist ren, emreltM -c. fimßet richtig, ich >« «-LNAL-U'a» Ruft Von den unrichtigen Zeitwörtern» z^r /gehend,sie haben ein Weib niedergeren- /Net, die Rinder haben einen Stuhl um- ^Zerennt rc. E Riechen heißt durch die l^ast empfin- i/ den, oder einen Geruch von sich geben, / welches an einigen Drten unrecht mit ftchmer M cken erkläret wird. Diesen Leuten wird zur /z Last geleget, sie hätten nur vier Sinne. Das Htitzchen nun gehet so, du riechest, er riechet ./ oder riecht, ich roch, ich röche oäorem ,//micrsrLM oder xsrLixerem , ich habe gero- / chen. In gebundenen Reden kann man sich ^f/och der alten Abwandlungsart bedienen, ^ft.' du reuchst, er reucht, reuch olkaL. Ringen, ich rang, ich ränge lunarer, ich habe gerungen, ring. So gehet auch erringen, luÄcmäo 3Lguirere. Umringen, ,,^^umclLrs, ist ein regelmäßiges wirkendes H Zeitwort, ich habe umringet rc. Rinnen, es rann; es ränne manLrsr, ,ik ^rer; es ist geronnen, rinn. So auch / Irinnen, ausrinnen,,durchrinnen, ent- l- "nun, gerinnen /xilLri, vorbeirim "en ^-2 Don den lMkichtig-nZeltw'ökree» Russen, ich rief, ich habe tteru^' So auch abrussen, anruffen, ausruffen, berussen, der Beruss Saufen, du säufst, er säuft; -'jF ich fasse polarem; sauf. So auch F 7^ M ftn, ansauftn, aussaufen, besauf., saufen, versaufen rc. Besäuft^; M re, ersäufen äLmer^ere, gehen richt/^'^^^ Saugen, du saugest, er saugt, ich söge LZerem; ich habe gesogen, s!^, Saugen laLiars, ist regelmäßig. Dj ^g. ter sauget das Kind, und das Kind f<>,, die Milch. ' M- Ep '' '! Schaben ist mit seinem Anhang. - F Hochteutschen regelrichtig, ich schabt. -? habe Msthaber; Nicht g-sthabm. ' K ' s auch abgeschabt (abgeschabtesPech > gesthabt, b-schabt. Hrd. Stkinb. "°- Schaffen ««r-, du schaffst, ersch.«, s? ich schuss, ich sthüsse croarem, ich schaffen, schaff. So gehet auch ersck?f ftn. Allein außer dem Verstände der^?' Ft pfung ist schaffen regelmäßig. Denn m.» spricht: dieses schaffte mir großen Von den unrichtigen Zeitwerten. ^.Len, sie haben inir Rleider (Geld) ge- M schasst. Wer hat dich aus meinem fl Hause geschafft? Eben so richtig gehen zsi auch, abschaffen, anschassen, ausschaf- ^fen, einschassen, fortschassen, herbei- !' schassen, herschassen, hinausschassen, 5 verschassen, wegschassen, wiederschaf- F fen. Schassen für befehlen (z. B. was /schaffen sie? anstatt, was befehlen sie?) /ist im Hochteutschen unbekannt. F Schallen tünsre, fließet nach der allgemein /ven Regel, es schaltete, es hat gefchallet. (Erschallen weichet von derselben ab. Sieh dieses Wort an seinem Orte. Scheiden, du scheidest, er scheidet oder / scheidt, ich schied, ich bin geschieden äi8- FcM; ich habe geschieden lepsravi, scheid«. gehen auch, abscheiden, bescheiden, ent- scheiden, verscheiden, unterscheiden. - Scheinen, es schien, es hat geschier O!i ' schein. So gehen auch, anscheinen, / ^sscheinen. Erscheinen ist uuübergehend, das sepn zu sich, er ist vor Gn ^chte erschienen, der Tag ist erschienen. V»nd-n unrichtigen Z->r«>rr«rn. Schellen, du schiltst, er schilt; j. schalt , ich schälte °bx"L-u°n>; Ich hab, schölten/schilt- So auch -msch-^,^ in Österreich auegremen. Scheren, du sch-r-st, » lch-r-t, «Lor, ich schöre ronäerem; schere. Dj. , Sachsen sprechen, du schierst,er schj^^ . KA w-ie, welches aber mehr besser ist rumal da sie dieses von spurst, sichert'/ ^welches i^nem excimre bedeutet) durch jh, Aussprache kaum unterjcheiden. dem Stammworte stheren nchttn sich die davon entsprossenen, abstheren, b/- «'-deren, umscheren, weg scher en, , sk n d r Bedeutung des latewtschen Lö stehen. Bescheren l^l, richtig» Scheuen fließet im Hochteutschen regel. iä) scheue, du scheuest, er scheuet oder a fK,'SAu-tt, ichLg-sch°u^ habe ihn davon abgescheuet, ich habe ff dieses allezeit verabchcuet, nrcht, habe geschahen rc. Schieben, ich schob, ich schöbe rru. U äerom; tchhabeLestchoben,^ S.k auch Von den unrichtigen Zeitwörtern, Z55 auch absichieben, anschicben, aufschier den , ausschieben , durchschieben, ein- A schieben rc. / Schießen, du schießest, er schießt, ich schoß, ich schösse Mcularer; ich habe gescho^ sen, schieße. So auch abschießen, anschie- ßen, aufschießen, ausschießen, beschie- ßen rc. Die unrichtige Abwandlung der gegenwärtigen Zeit ist, wegen der Zweyr deutigkeit, verwerflich. Schinden, du schindest oder schindst, er schindet oder schindt; ich schund, ich Fs schünde excorisrem; ich habe geschunden, schind. So auch abschinden, ausschinr den, beschinden, erschinden, zerschin- den. . Schlafen, (nicht schlaffen, denn das a lang) du schläfst, er schläft, ich schlief, « habe geschlafsn, schlaf. So auch aus- schlafen, einschlafen, entschlafen, ver- H 'Olafen rc. Schlagen, du schlägst, er schlägt, ich" l' schlug, ich schlüge percurerem, ich habe Leschlagen, schlag. So auch ab sch lag en, Z r- an- V ^6 Vsn den umLchtlgenZer'twortekn anschlagen, aufshlagen, aussH^ beschlagen rc. Rachschlagen' < rachschlagen, sind richtige Zeitwörter. > Schleichen, ich schlich, ich bin 7 chen, schleich. So gehen auch folgte E übergehende, aus schleichen , durchG.,^ Ä chen, einschleichen, entschleichen, ? schleichen, herbeischleichen,hinschle^^r hinzuschleichen, nachschleichen, M schleichen; ich bin durchgeschlichen F diese übergehende, beschlerchen, eriL Ä chen; er hat mich beschlichen, ben alle Winkel durchschlichen, »Ä durchgeschlichen. Die Ursache wird in 4 Wortforschung angezeiget werden. ^er j Schleifen, ich schliff, ich habe gesch... fen, schleif. So auch abschleifen, schleifen, durchschleifen, wegsch^jf,,^ M Wenn schleifen foviel, als schleppen 7?: 4 verheeren, bedeutet, so ist es regelmäßig. Schleißen, als Späne, Federn, schliß, ich habe geschlissen, schleiß. het auch verschleißen. F Vsn den unrichtigen Zeitwörtern. Z57 Schliefen, d. i. in etwas enges (oder b daraus ) kriechen, ein bewährtes Teutsches, allein in Sachsen unbekanntes Zeitwort, ge- A het so: ich schloss, ich bin geschlossen, schliefe. So auch ausschliefen, d. i. aus- kriechen, wie das Junge ausdemCy,durch- schliefen, herausschliefen, hineinschlie- A ^en, sich verschliefen. Die Sachsen spre- chen in diesem Verstände kriechen. Schließen, du schließest, er schließt; hf ich schloß, ich schlosse clauäsrem ; ich habe geschlossen, schließe. So auch aufschließen, ausschließen, beschließen, beischließen, einschließen. Die Dichter schreiben auch, du schleußest, er schleußt, schleuß clau- ; und, du schleußest auf, er beschleußt rc. Schlingen sich, d. i. sich winden, siech- ken, ror<^uere, ÜeLiere; ich schlang, ich schlänge ror^uerem; ich habe geschlun- / 8en, schling. So schreiben Bödicker, Stein- R bach, Frisch, Schmotther. DaS a bestä- / Eigen folgende Wörter die Schlange ter- PLN8, ein Thier, welches durch schlingen sich beweget; schlank tlexilis u. a.m. So ge- herumschlingen, umschlitt- Z z EchliN- zz8 Von dm unrichtigen Zeitwörtern Schlingen, d. i. schlucken . A schlung (-), ich schlungc - >ch habe geschlungen, schling. So Men' einschlingen ztucire, ablorbers ; r.-^ch S'l' schlingen, hinunterschlingen, und schlingen, äeZImirs. Schmalzen dur^ro ligukiro conch^ in Sachsen ein so unbekanntes Zeitwort" k M das Schmalz. Indem wir aber dich/ s/ jenes in unsern Küchen, und in der haben, so muß bestimmet werden, ob schmalzen ein richtiges, oder abwejch»^ Zeitwort sey. Es hat eine volikoin^? Ä Sprachähnlichkeit mit salzen. Weil dieses regelmäßig ist, und man im HM?" tschen so spricht, ich salzte, ich habe »-5? zet,so muß auch, ich sthmalzte, ich^? gesthmalzet, geschrieben werden. Schmeißen )Lcere,ferirs. In SM. ^-i ist die zweyte Bedeutung die bekanntest" F ich schmiß, ich habe geschmissen, sch^ß s ' ---ujp i (a) In der Grundlegung steket bei schlingen, w-,, mehr andern Zeitwörtern, eine zweyfach- der halbrergangenen Zeit; S. z;i ich und S. ZZ8 ich schlung. Der in Franksch A hmdc Schneiden, du schneidest, er schneidet hendr Ausschreiber der Gottschedischen, Lehrsa;e, hat in seinem kl-irre HNem-nä, zu 5 . beiden Stellen, die Erklärung ^v-ler belgetaget. Ein Gelehrter kann nicht ein Wort, von emerley Bedeutung, auf zweyerley Art schrewen. Dsn den unrichtigen Zeitwaktem. Z59 So auch abschmeißen, aufschmeißen, ^bsthmeißen , einschmeeßen , heraus-- "ß/^meisten, hinschmeißen, umschmei- pen, verschmeißen, wegschmeißen, zer- schmeißen, zuschmeißen. Schmelzen ligusscers, du schmilzest, rr schmilzt; ich schmolz, ich schmölze uquesLerem; ich bin geschmolzen, schmilz. V Schmelzen ist auch ein wirkendes Zeitwort, so li^uefgLere heißt. Dieses fließet richtig, du schmelzest, er schmelzet, ich schmel- Zete, ich habe geschmelzet; schmelze. Go gehen, mit Beobachtung der zweyfacheu Bedeutung, und der davon abhangendcn > gleichen oder ungleichen Abwandlung, auch folgende Zeitwörter, abschmelzen , an- schmelzen, aufschmelzen, ausschmel- Zen rc. ^er schneidt, ich schnitt, ich habe geschnits I ^n, schneid. So auch , abschneiden, an- N 3 4 schnei- -- 5° V-Nd-nE»«g-nZ°>w'o"«''. schn-W-n,aufschn»d-n,au-schmi^,L beschneiden rc. ..... , V c^.^neyen mnFere, freßet IM Hvchie^ S?,°. „ „, > «»°" »ir ->?, ,-Mhalbm S-br»"ch^) Sprüchen, d«U-h'«/,Sn" >°d»>->g- »« Em Mr- -t d« "g-""'^" n. Mausag-t^B. v' ter, noch ges" strebt, so hoM ,^an. ßK >«"g-^stgchct auch »as v-rschnie- F. Auf d.es« W- s- S ^austn s ats. V den . «>i oerschmcben. U, ? Mu,dn F Dichter kvuu-n L^ubt, sH"°ub. H,,. /. schueubst, er s atznauben (m Österreich j , ti, es Tages 'st prosta, e, F schnaufen)E- M Lb-rt-agemm tzch, F otirali-.«, und Archer ; dieses aber z„ .s ne ^'Tsb'.^n ^smaubcr- vor sorn, er r ^/V'-aub-- ; E Hat -r Eg«. - ^hnnubet rc. Schr^ Don den unrichtigen Zcirrrcrrern. ?6i Schreiben, ich schrieb, ich habe oe- ^schrieben, schreib. So auch abschreiben, anschreiben, aufschrerben, ausschreir ^ben, beschreiben rc. Schreiten, ich schritt, ich bin geschrit- ten, schreit. So auch abschreiten, ausr schreiten, fortschreiten, überschreiten. A Schreyen, du schreyst, er schreyt; ich schrie, ich habe geschrieen, schrey. So auch abschrepen, anschrepen, aufschrepen, ausschrepen, beschreyen rc. D Schwären, luppurare, s. schwüren. Schweigen, ich schwieg, ich habe ge- / schwiegen, schweig. So auch stillschwerr F 8en, verschweigen. A Schwellen rumers, du schwill.!?, er schwillt, ,ch schwall, ich bin geschwollen. A Frisch erinnert, die halbverflosiene Zeit sey A ^icht gebräuchlich; man bediente sich anstatt A derselben einer Umschreibung, indem man A sagte, die Hand lief ihm auf, der Eeib wurde dick. Dem Vorbilde schwellen s/ folgen auch diese, anschwellen, aufschweb Z 5 len, M z 62 Von den unrichtige« Zeitwörtern. len, geschwelten, verschwellen, sj schwellen , solange sie unubergehend Ä ben. Allein diese Zeitwörter uberkon^'^ ihren richtigen Gang, wenn sie in die kende Bedeutung treten; denn man / wir schwellten das Wasser, der anh§/ f rende Regen hat den Fluß aufgesch^. F let. Steins Schweren jursrs, s. schwören. i § Schweren tupxurars, s sthwiiven. Schwimmen narars, ich schwamm ich schwämme nar-rsm, ich bin schwömmen, schwnnm. So auch schwimmen, anschwmrmen, herbes schwimmen, durchftwlmmen, hinz^ Z schwimmen rc. Alkern schwemmen, d.j. machen, daß etwas schwrmme, merLre, vare 6tL. ist wirkend, und Mit der qanzm Schaar der davon abhangenden Zeitwör¬ ter gleichfließend; denn man spricht, jH schwemmte, ich habe geschwemmet, abgeschwemmet, angeschwemmet, aus- veshwemmet, überschwemmet, yxx, schwemmet, weggeschwemmet. Schwin- Don dm unrichtigen Zeitwörtern. z6z Schwinden, du schwindest, er schwin- det oder schwinde, ich schwand, ich schwan- M de rche5cerem, äiminuersr, ich bin geschwUN- ru schwinde. So gehet auch verschwin- den. Allein verschwenden ist richtig, ich F verschwendete, ich habe verschwendet. Schwingen, ich schwang, ich schwäm " 8e (schwüngey librarem, ich habe gefthwun- Zen; schwing. So auch aufschwingen, aussthwingen, erschwingen. , Schwören wrare,du schwörst, er schwört; ' ich schwur, ich schwüre jurarem ich habe geschworen, schwör. So auch absthwö^ ren, beschwören, verschwören, zusanr menschwören. Das ist die neu vorgeschla' gene Schreibart. Sollte ihr aber die Aus' Ä spräche widerstreben, und das geschlossene e in diesen Wörtern der ursprüngliche Selbst- / lauter ftyn, so muß man wieder .umkehren, Und schweren schreiben. - Schwüren suppursre, du schwürst, es / schwürt; es schwor, es schwöre Lppurs- / geschworen. So auch ab- 1/ '^würen, ausschwüren, unterschwü- en. Von dieser Schreibart soll in der aus- führ- Z64 VondettUNtichtLgenZettw^ führlichern Sprachkunst Rechenschaft ' /! ben werden. ' geg^ Sehen, du siehst, ersieht, ich - , sähest, er sah, ich sähe viäerem; ,.?/ ^>! gesehen, sieh. So auch absthe,^ hen, aufsehen, aussehen, besehen/^A- sehen rc. ^ch- Seigencol2rL,ist gleichfließend, ich - gete, ich habe geseiget. So auch jch V^- abgestiger, durchg-stig-t welche gesiegen sprechen, beobachte« , den Hauptsaz nicht, daß die Zeitwörter richtiges Mittelwort haben, wenn die k r? verflossene Wandelzeit regelmäßig ge«/^ Darnach verwechseln sie das wirkende f-' »en , init dem alten unübergehenden versiegen lübsiäers. 8en, Senden gieng ehedessen so, ich ich habe gesandt. Solches bezeugen davon hergeleiteten, und noch gebräuchlich Namen, der Gesandte, der Abuesap^.^ die Gesandtschaft. Nunmehr spricht w schon regelmäßig, ich sendete, ich gesendet, und darnach richten sich auch h Angehörigen, absenden, aussenden, sen- Von den unrichtigen Zeitwörtern. äsenden, hmsenden, übersenden, verstm den, zusenden. Gepn s. oben S. azi u.f. Sieden, du siedest, er siedet, ich sott, Als ich sötte bullirem, lixgrem, ich habe gejdt« ten, sied. So auch absieden, aufsieden, aussieden, einsieden, versieden, zersie- den, zusammensieden. Ehemals war auch die gegenwärtige Wandelzeit unrichtig, du seudst, er seudt, send dulli, eUxs; web che Redart zuweilen in gebundenen Reden F, Noch gelten mag. Singen, du singest oder singst, er sin- G 8tt oder singt; ich sang, ich sänge nne- F rem; ich habe gesungen, sing. Eben so / absingen, ansingen, besingen, hersin- Zen, sierabsingen, hinaufsingenrc. / Sinken, du sinkest oder sinkst, er sinket V versinkt; ich sank, ich sänke labarem, con- Ä 7^^' 'H bin gesunken, sink. So auch K herab sinken, hinabsinken, nachsinken, ' F ?iedersinken, versinken. Allein senken vat mit seinem Gefolge, absenken, einsen^ kett. ßtz Vond-numichng-nZ-im-Srmn. , m-d-rftnk-n, --rs-nk-n, «im U P Abwandlung- «innen du smBe'rsE; ich s«n„ ich sa'"'°7'7^d.ch bin S°s°nn°„:^!) EdkskM Unt-rschi-d-- Man st^ lein wlt dlel »anttedarauf gesonnen. / erstlich, ich ^be ? Darnach si, ' hier nLnmn ^-"des Arb'est ° 4 ist ni-hr 8-s0'w- ^^-ut-t -s Vorhalt, verkleinern, yi ^ endlich auch gesinnt, V- wollen» veaelrichtige Mittelwort drückt allein dieses S aus, als, gegen ei- s das lateimM ^ders) nen wol (i^ Gutgesinnten dene^ sinnt ses^ ^^den malevoli. In vier keLli, die ubelge sagen,dreGnt- sem Verstände w d ^^^^sonnenen. Die gesonnenen , ^^engestzten Zettwvrtee Ä aus sinnen ^ '^Eswort haben p sich, nehmen nur das , sich besinnen, als, ansinneN'^„en; ;ch ersann, ich / LÄoL, ich mrs-nn auch, ich h»- Iiuch enrsonn tzzebam, du saßest, er , Don den unrichtigen Zeirworrern. gk? Ee smerem, ich bin gesessen , siz. Die / Schlesier sprechen, ich habe gesessen. Wie den gehen auch, absizen, «ufsitzen, be- „E den, einsizen, niederfizen rc. Allein ^ sezen wandelt richtig, ich sezte, ich habe 8estzt. Von der Art sind auch, absezen, L ansezen, aufsezen , aussezen, besezen, ) bersezen re. Sollen, ich soll, du sollst, er soll, ich und dieses in der abhangenden Wanr .F velweise eben sowol, als in der anzeigenden ; / ch habe gesollt, daß ich soll, daß du sollst, daß er soll. Attmerk. Man schreibet heutiges Tages nicht ^chr, solst,solte; auch nicht, wolte, kan.kunte, kön-- . sondern, wollte, kann, konnte, konnte, weil in der 5' ^bestimmten gegenwärtigen Wandelzeit, welche daS Grundwort ist, das l und n schon gedoppelt stehen. Spalten, ist im Hochteutschen ein re- ^'Mäßiges Zeitwort, ich spaltete, ich h^er auch anspexen,ausjpexen, bespepen - spepen, verspepen. Das lateinitch//"r re erkläret man in Sachsen auch cken. Das gehet mit seinem Anhang spucken, ausspucken, bespucken rc. k - ^3» ,,.Il Spinnen, ich spann, ich spa,^ rem, ich habe gesponnen, ftinn. Eh,„ F sen Gang beobachten, abspinnen, am«- nen, aufspinnen, einspnmen, sich spinnen, erspinnen, überspinnen. " Spleißen hnäers, vorzeiten spliten d von noch das Englische to split, und // Splitter, übrig sind, gehöret unter die alteten Wörter. Es gieng auf diese du spleißest, er spleißt, er spliß, er h//' splissen. Izt spricht man lieber spalki Sprechen, du sprichst, er sprich. sprach, rch spräche loguemr; jch sprachen, sprich. So auch absprech^/ an- Von den unrichtigen Zeitwörtern. Z69 /«»sprechen, aussprechen, besprechen, m einsprechen rc. Spreißen kulcirs, ist regelmäßig. So schreiben einige dieses Wort; allein spreizen ^ laßt sich noch eher verteidigen. SprießM ALrminLrs, oriri, ist nicht U rnehr gebräuchlich ; man spricht dafür sprosi sen, welches seinen richtigen Gang hat, wie / ab shrossen, ausshrossen, hervorshrosi H sen. Sprießen war abweichend, du sprießest, er sprießt ; oder, nach der Schlei fischen Aussprache, du spreußesk, er spreußt, wie noch Steinbach schreibet; ich sproß, ß. j ich sprösse §srminarem, ich bin gespros M sen, sprieß. Üblicher ist das davon herge- 1' leitete entsprießen onrj, welches auf er- / wehnte Weise gehet; allein man saget doch F nicht, du entspreußest, er entspreußt, sondern entsprießest, entsprießt. / Springen, ich sprang, ich spränge As) Äirem, ich bin gesprungen, spring. So j L nach abspringen, aufspringen, beishrin- Zen, hineinspringen, entspringen rc. das wirkende sprengen gehet mit feiner zahl- / Zeichen Verwandtschaft richtig, ich sprengte, ! A a ich -Z70 Vsnden unrichtigen Zeirwöcretn. ich habe gesprenget, abgesprenget, E gesprenget, aufgesprenget, ausgespx^ get rc. ' '/ Stechen, ich steche, du stichst, er K ich stach, ich stäche ; ich h^, '' stochen, stich. So auch abstechen, , chen, aufstechen, ausstechen, bestech^ ß Stehen, du stehst, er steht , ich »und ich stünde üarem, lch bm gestanden Schlesier sprechen auch, lch habe gestand^ F steh. Eben so verhalt es ych nut den nach! K stehenden, abstehen, anstehen , aufstx^ ausstehen, bestehen , entstehen, erste. K hen, auferstehen, gestehen rc. Stehlen furari, gehet wie befehlen; "i, folgenden, abstehlen, bestehlen, wegst^ len. Steigen, ich'stieg, ich bin gestiegen, E steig. So auch abstergen, aufsteigen, " aussteigen, besteigen, erstergen rc. f Sterben, du stirbst, er stirbt, ich starb, K ich stürbe morerer, ich bin gestorben, stirb. So auch absterben, aussterben, ersterben, '' versterben. Don den unrichtigen Zeitwörtern. Z7r Stieben terri, ur pulvis; es stob, es stö¬ be ; es hat gestoben; stieb. Steinbach fühs ret auch die alten Personen an, du steubst, es steubt, für stiebst, stiebt, und die zu- sammengesezten Zeitwörter, bestieben, vers stieben, zerstieben: ich bin bestoben rc. ! davon aber nur die zwey lezten, und fast i nur in dieser Redensart, gebräuchlich sind: - Sein Gut ist verstoben und verflogen, oder zerstoben und zerflogen. Anstatt des einfachen stieben saget man gewöhnlicher stäuben, und das ist ein richtiges Zeitwort ! in beiderlcy Bedeutung; denn man spricht, ß es stäubt, d. i. der Staub stiegt; und er ' stäubt, d. i. er erreget einen Staub ; er (es) stäubte; er (es) hat gestäubet. Ich habe abgestävbet, ausgestäubet, be- stäubet; es hat durchgestäubet, und, ich habe durchstäubet, ich habe eingestäubet. Man spricht auch gut, es verstäubt, es E Zerstäubt, anstatt der oben angeführten, s' verstirbt, zerstiebt. Stinken, ich stank, ich stänke bTwrE, 'ch habe gestunken, stink, Stvf A a A V»»d-numia>-iS«nZ°i-wÄ.«n. a,.. i-kk°ß-,dustöM,-rflo°. S^ßeN' , „h/neffossen, stoß. rW^sNE-k' chen - chen, aULstrerchen, de, - streichen, ^ ' ^^^rcheln flößet rchtig. strnch-n ich hab- Mri,. » StlNttN, '^ch ^stratm, bcstr«- Breiten -c- ° , .,,ur rm thuff,-r rhut, ? « DM, chUM' Mchat,,ch ch.m, 'h- »ut,g-chan- D)°, , Ihtite lL-srel'anchun, ^c. So darthun, herad- j aufthun, , hinaufchun, hin- /' LLchM',°°-WUN'°^ Tr°«w^ iA hab- g-rrag-n, trag, ichtrua-k°n° ' „ragen, «mstra, E°,7«'»°trL' ' b-M-S-n ' -'«-a. gen rc. Von den unrichrigen Zeitwörtern. 37z Treffen, du triffst, er trifft, ich tra/, E^ ich träfe ferirein, lLNFerem, ich habe gc- A troffen, triff. So auch antressen, de- 2- treffen, eintreffen, Übereintressen, über- treffen, zutreffen. Treiben, ich trieb, ich habe getrieben, K treib. So auch abtreiben, antrerben, Kauftreiben, austreiben, durchtreibcn, !,!^ eintreiben, hertreibcn, hintreiben rc. Trennen war ehemals ungleichfließend, ich trannte, ich habe getrannt; izt ist es regelmäßig, ich trennte, ich habe getren- j Net. So gehen auch abtrennen, auf- trennen, zertrennen. Treten (nicht tretten) du trittst, er tritt; ich trat, ich träte FraäerLr, prore- rersm; ich habe getreten, tritt. So auch U abtreten, antreten, auftreten, austre- ß ten, betreten, beitreten, durchtreten, eintreten rc. Triefen Wkre, du treufst, er treuft, ich tröffe üillklrem, treuf üüls. - «o redet man in Sachsen , welches auch A a z bei H ?74 Vsn den unnchrigen Zeitworre^ bei folgenden, abtriefen, durchliefen -2' triefen, heraustriefen, hinein^?- / ' rc. beobachtet wird. (2) TriegM geht, wie bekriegen, i! öfters, anstatt des einfachen, gebrauchet Trinken, ich trank, ich tränke ich habe getrunken, trink. So auch trinken, austrinken, sich betrinken trinken, ertrinken, hineintrinken,^ übertrinken, vertrinken, zutrinken . Überwinden gehet, wie winden. Verbergen, wie bergen. Verbleichen, wie erbleichen. Verderben perire,du verdirbst, er v^. dirbt, ich verdarb, ich verdürbe , ich bin verdorben, verdirb. Man ----bin (») Meines könnte das triefen auch cichtigabllT^' delt werden,»» triefst, es trieft, es triefte ' dar getrieft, um die Iweydeutigkeit zu veru,^ welche dec Ausdruck, cs har getroffen, weil von treffen auch getroffen kommt; , man, im Falle eines solchen Misvetstandes auch mit andern Zeitwörtern behelfen kann ' eben dieses Ursprunges, und gleicher Bedeutung sind. Von de« unrichtigen Zeitwörtern. Z75 ein verdorbener Äaufmann. Mein U verderben perclers, Lorrumpere, fließet re¬ li' gelmaßig, du verderbest/ er verderbet; ich verderbete, ich habe verderbet/ ver- , derbe. Ein verderbter Weg; ein ver- derbtes Land, das von andern zu Grunde gerichtet worden; ein verdorbenes Land ist ö' hingegen , welches selbst in Verfall gerar '-'hen ist. Verdrießen, es verdrießt mich, cs oer- ss droß mich, es verdrösse mich xüFsrer ms, ss Lgre ferrem ; cs hat mich verdrossen. Die . alte Bildung, verdreußt, klinget in Gedich- ten manchmal nicht unangenehm, ja die Re¬ de bekommtdadurch gleichsam einen Schwung -um Erhabenen. Vergessen, du vergissest, er vergißt; F ich vergaß, ich vergässe oblivilcerer, ich habe vergessen, vergiß. lr . Aa 4 Vec- D sind, wie folgende, tropfe», tröpfeln, träufeln, denen eö weder an Bewährung , noch an gebräuch¬ lichen Ableitungen fehlet; denn man hat davon abtropfen, anstropfcn, emrropfen, vurchtro- pfen rc. Stieler, Frisch. Auströpfeln, betrö- Vkcln,etntröpfeln, hernntertröpfelnrc. Gteinb. ^tbträufeln, beträufeln, emträufeln, herunter- m . kräuseln, verträvfeln-bfmni ttUIsuäo, Hederich - «- Z76 Vs« den unrichtigen Zeitwörtern. Vergleichen, ich verglich, ich glichen, vergleich. ver- .^j Verhehlen celare, fließet izt reqelw^- ich verhehlete, ich habe verhehlet Ehedessen muß dieses Zeitwort eine ui! l. che Abwandlung gehabt haben , wie eg davon «brige unverhohlen noch bere» Frisch muthmaßet, daß dieses Zeitwort?5- F mals so ausgesehen haben möchte, ich y- ü« hehle, ich verhahl, ich habe verhoh^ Ä wie empfehle, empfahl, empfoh^ Verlieren, du verlierst, er verliere ich verlohr, ich verlohre perösrew- habe verlohren, verlier. Die Niirnb ger sprechen, verleuren, du verleurfl B verleurt, verleur, welcher drey lezten / sonen auch die Hochtcutschen Dichter len sich bedienen. A Verschwinden, s. schwinden. F Verwirren impücLre, conkunZere- d, verwirrst, er verwirrt; ich verworr, jch've?. worre impiiLLrem; ich habe verworren verwirr. Man spricht, ein verworren^ Handel, eine verworrene Rede, ein ver- rvor- Von den unrichtigen Zeitwörtern. 377 worrenes Haar, Garn rc. Mein die neuere Schreibart, ich verwirrte, ich ha¬ be verwirret, ein verwirrter Bopf rc. » ist auch ohne Tadel. li Ä Verzeihen iFnolLere, gehet wie zeihen; P du verzeihst, er verzeiht; ich verzieh, ich habe verziehen, verzeih. M. Wachsen, du wachsest, er wachst; ich wuchs, ich wüchse creLerem; ich bin ge- Wachsen, wachse. So auch anwachsen, A aufwachsen, auowachsen, bewachsen, durchwachsen, erwachsen rc. wagen s. wiegen. Waschen, du waschest, er wäscht; ich wusch, ich wüsche lavgrem, ich habe gewaschen, wasch. So auch abwaschen, L aufwaschen, auswaschen, verwaschen. Weichen, ich wich, ich bin gewichen, weich. So auch abweichen, auswe^ chen, entweichen. Weichen, d. t. weich Machen macerare, UNd weiheN conlsLrare, sind mit ihren Angehörigen glcichflleßend, ich weichte, ich habe geweicht, aufge- A a 5 weicht, Z78 Von den unrichtigen Zeitwörter» weicht, durchweicht, eingeweichr wercht re. Man spricht auch, hete contecrsb-rm, ich habe geweihet ? geweihet, entweihet. Weifen, du weisest, er weiset oder rveia P ich wies, ich habe gewiesen; weis. D auch abweisen, anweisen, aufweise ausweisen, beweisen, erweisen rc. Wenden Hatte noch unlängst eine gleiche Abwandlung, ich wandte, ich gewandt. So giengen auch, abwend / anwenden, aufwenden, bewenden, ei>/ wenden, entwenden, verwenden,^, wenden, zuwenden, wie es folgende men und Redensarten darthun, der wand, die Bewandtniß, der Vorwand -! Er sah uns mit unabgewandten Auge» an rc. Nunmehr spricht man schon reg^, U mäßig, ich wendete, ich habe gewe,^ ? det, abgewendet, angewendet rc. Werben, du wirbst, er wirbt, warb, ich würbe con^irerem, Lmbirsin^ ich habe geworben. So auch anwerben' ? sich bewerben, erwerben. i Wer- Von den unrichtigen Zeitwörtern. Z7- Werden s. S. 2,2.2 u. f. R Werfen, du wirfst, er wirft, ich ^!warf, ich würfe MLerem, ich habe ge¬ worfen wirf. So auch abwerfen, an- werfen, aufwerfen, auswerfen, bewer¬ ben, beiwerfen, durchwerfen, einwer- ' fen, entwerfen rc. Wiegen, d.i. auf der Waage fchwar .^sepn, gehet so: Ich wiege, du wiegst, er wiegt, wir wiegen rc. ich wog, ich woge, - ich habe gewogen, wieg. Wagen ist hin- gegen ein wirkendes Zeitwort, und heißt, auf der Waage untersuchen, wie fchwar etwas sey. Das wandelt so : Ich wage, du wägst, er wägt; wir wägen rc. Steinbach Wachet dieses Zeitwort durchgehends richtig, und schreibet auch, ich wagte, ich habe Zewäget, ich habe ausgewagt, darge- sH wagt, überwagt; allein der Gebrauch dst scheuiet seinem Lehrsaze entgegen zu seyn. Diese Zeitwörter entlehnen, ungeachtet ih- res wirkenden Standes, die halbverflossene Wandelzeit und das Mittelwort von dem Unübergehenden wiegen. Denn man spricht, er hat das Feld mit der Wasserwaage abge- M Vott den uttrichttgenZeLkw^e^ abgewogen, wir haben ihre Sch,./ erwogen und beurtheilet, sie haben Ä les nachgewogen, man hat die anb- ' U drev Stücke zusirmmengewogen Ä ab - er - nach - zusammengervaget ss gen ( ein Kind in der Wiege) gehet «üö Vorbilde Loben. - P Winden, rorquere, Flomerzrs wand, ich wände, ich habe gewunb^ wind. So auch abrvinden, aufwin^ ^n, j auswittden , bewinden, durchweh umwinden, unterwinden, überwch^ N Winken ist ein regelmäßiges Zei^ ich winkte, ich habe gewinket, uick? ich habe gewunken. Wissen, ich weiß, du weißt, er weis Ä ich wußte, ich wüßte icirem; ich h^be v, wußt. So Hreibet Steinbach, und nick/ ich weis, er weis, weis ist die bef/, lende Art von weisen. Weißen ös-m., re, flließet nach dem Verbilde der richtig Ä Zeitwörter, ich weiße, du weißest, er w " >7: siet rc. ^>! Von den unrichtigen Zeitwörtern» z8r / Wollen, ich will, du willst (nicht ^wilt)er will; wir wollen rc. Ich wollte, '^und dicses sowolin der abhangenden, als in ^der anzeigenden Wandelweise; ich Habeger wollt, daß ich wolle, daß du wollest rc. Wünschen ist im HochteuLschen ein richr tiges Zeitwort; ich wünschte, ich habe gewünscht, ich habe angewünsiht, glückgewünsiht, verwünscht, erwünschte vH Zeit u.s. f. Zeihen arFuere, gehet wie verzeihen; ^ich zieh, ich habe geziehen, zeihe. Ziehen, du ziehst, er zieht, ich zog, ich Zöge magrem, rraberem; ich bin gezogen wi^vi, ich habe gezogen rraxi, zieh. Das Mittelwort der vergangenen Zeit lautet nicht Zezohen,'wie einige fälschlich schreiben. . i Man spricht wol geflohen von fliehen, al- kA lein bei diesem Zeitworte verwandelt schon die Halbverq. Wz. das h nicht in g, wel- Vp ches aber das ziehen thut. Inder erhaben- nen Schreibart gelten auch diese Bildungen, du zeuchst, er zeucht, zeuch. So gehen L dem Unterschiede der zwey Bedeu- p langen, abziehen, anziehen, aufziehen, aus- Z82 Von den rmrichtlgen Zeirwörrern ' t i' ausziehen, beziehen,herbeiziehen, ziehen, ernziehen, entziehen, erzi-u^- < Zünden ist im Hochteutscheli M fließend. Es möge bedeuten tuL^?^ oder IMSM conLlpere, so spricht Man V! zündete, ich habe gezündet, ich angezündet, es har sich eine Heusch^/ , ' entzündet; nicht, gezunden, ann den, entzünden. -K Zwingen, ich Zwang, ich zrvälive Aerem, ich habe gezwungen, zwing? K? F auch bezwingen, einzwingen, erz^ gen. Wir beschließen die Abhandlung v. den unrichtigen Deutschen Zeitwöttern F? folgender Erinnerung, daß fteyljch . * manchen noch unausgemachte Bildungen a! / wrsser abweichender Wandelzeiten anget?^ fen werden; allein man hat getrachtet, hj, jenige Gestalt zu wählen, für welche '/ stärkere Anzahl der Gelehrten sich 'ßi ret. Die unbewährten Vorstellungen ff Personen lassen sich auch durch eine poetih F Freyhcit nicht wol entschuldigen. Das den s, Von den unrichtigen Zeitwörtern. z8z /^>en hat z. B. in der halbverflossenen be- ^stimmten Wandelzeit, ich stund, er stund. ^«Siese Art zu reden wird durch den allgemei- nen Gebrauch von Leutschland bestätiget. E,ne berühmte Teutsche Monatschrist bringet ik^das Wort in folgender Stelle ganz recht an: ^Ern loser Bube stund von weiten, ffjj Hier schreibet der Dichter natürlich und ohne -l. swang. Das ist nun unrecht, wenn gleich ^ vorher das stand, wegen der Bcquemlich» reit des Reims, ergriffen worden, allwo die Worte so lauteten: Nur wenn er etwas dunkles fand, Davon auch nichts im Faber stand rc. ^Cieh die Grundl. S. 466. . Es hat die Teutsche Sprache auch mach Mlhafte Zeitwörter. So rst Z» V- von er, Rühren, auserkühren, nur dw mrsi ss V, Wandelzeit noch gebräuchlich, rch habe F kohren, ich habe auserkohren. 2lnge, Leihen wird außer der unbestimmten gege»^ A bärtigen Zeit nicht mehr gesagt. Don an, dern sind allein die Mittelwörter noch ubng, l bewußt , erwünscht, verwrchet , bewissen, erwünscheN/verwerchüN, V-nd-mN-d-nwE. / nickt mehr. Allein dergleichen ,'E ^7gch°«n W d>- !F lehre» S-^Ebu°s, welches durch di« Z»,, F d« desjems H „,rd. Z- B- das sing«,, „örter «nf/Z Wenn ich aber s»g,, ,F bedeutet em ?-) ^get schlecht, so wns er sinS-t Zut^tt-r, gut oder M-«chr, », durch vre antzedeutet. Wn M- ?, die Art des SE w a F len sie «ach n und in diesem Auszuge, ,i , Lungen abthe^n, n^.^.^^^ngen; F, bei jedem gehöret m dte Er ein stärkeres ^ee p führlichere Sprachkunst SL L»»-«-" "LL Von dem Vlebenworte. z8§ > Absondernde Nebenwörter, als: ab- sonderlich, besonders, allein (z. B. einen al- lein bestrafen , rmmn tantum Mure) nur, sonst, nicht sonsten, noch weniger ansonst rc. . Diesen entgegen gesezte Nebenwörter sind, überhaupt, insgemein rc. Ein Anhalten bedeutende Nebenwör- ter: Noch, annoch, beharrlich, beständig, zimmer, immerdar, immerfort, stäts, nicht )allstäts; für und für, unabläßich, unauft horlich rc. Nebenwörter der Beschaffenheit, Wei¬ sse, und gewisser Umstände: Ansehnlich, abscheulich, arg, armselig, aufrichtig, bäu- i'' risch, beglückt, bequemlich, betrüglich, billig, ^christlich, deutlich, dumm, ehrlich, freywil- lig, gern, herzhaft, klug, mühsam, reinlich, .^unversehens, unwiderleglich rc. Dieses ^8ach ist aus allen das stärkste; allein eine rveitläuftigere Anführung solcher Wörter sin- ^et in einem Auszuge keinen Plaz. Dieses i> lnuß hjex doch erinnert werden, daß dieje- ll! Bb mge vum - vermuthlich, weil sie das genennet haben, sodann aber K Begriffe dieser Namen, Verworr Md ork, nichk hinlänglich auseinander gesejet 5yn. VondemNedettvE. > ". , Gebart nun sehr altväterische 5a deutsch aussieht , wenn einiq^. / doch platt're >. ^hellung , welche kl Mbenwvrter seinem ohn bild!?/ E'"obnnebsihrüch, ohngeroisi, ohn-F und ohnü . EgängUch, ohnverbrin / glaubUch^ens rc. schrerben, da bedeutet soviel, als E wort , al)5gue, und wird niemals F lateintscher , l Wörter gebrauche beiZusammns^^^ungswortchen, Un lft elN lateinische in, rn neL^när, ww Dteses UN verkehret ^,inbonett^u. Blutung der Leu- F oder verschlnume vorne angefüaet tschen Wörter, de Gebrauche, wird, und lst, u n, weü es, ausm F. tuns hat. D v-n " horil) auf wimulerk, All . °d.r - Von dem r*lebenwstke.' 387 kann, i) Einige behalten eben diejenige Bildung^ welche die Beiwörter, davon sie kommen, im Urstande gehabt haben. Z. B. in dieser Rede, er ist aufrichtig, und han- Helt aufrichtig mit mir, ist das Wort ff aufrichtig an der ersten Stelle ein Bei- iff wort, an der folgenden ein Nebenwort. 2 ) ff Aus andern Beiwörtern werden Nebenwör- iff ter abgeleitet, wenn man ihnen nur die En- ff düng lich beisezet. Aus dankbar, gut, G Unsichtbar, unsorgsam, erhält man die iff Nebenwörter, dankbarlich,gütiglich, un- ff sichtbarlich, unforgfamlich (a). z) ßff Wenn der Namen weife den Nennwörtern ff hinten angehänkt wird, so vertreten sie auch ff die Stelle der Nebenwörter, als, eigenthä- ff tigerweife, hinterlistigerweise, unfrid- ff samerweise, unnüzerweise ( nicht ohn- "uz), verstellterweife, verstohlnerwei- se,verwägnerweise, zufälligerweise, er- klärungsweise, scherzweise, stückweise ff: Dieses thun auch 4) die Haftwörter, als wenn man saget, auf Französisch / auf Rutsch, auf Türkisch, mit Fleiß, mit / ——— Bk- Lust, F' Noch von einer andern Art, Beiwörter zu bilden, / lvird in der zweyten Anmerkung, am Ende dieses HauptsiLcks S! NSS"-? Lch zu Wasser rc. A' Z übrigens, schließlich rc. c«-riebende. Gleichwie es bei den N, > ? Bleche gegeben hat, dre, wegen rh. K Wörtern ttüche g m mehr rer verlchwd ue A. das der nm / cher verfall nm anzeigenden, das ? ter den bez eh ^^.^nden und fragen- welcher unte ^Ue bekommen'ha- ? den Zurworttu ei den /' ben; eben dies S diesem Verzeichn^ benwörtern; - etwas vorhnge- stehenden bE . ' werden unter den 1' hendes, allem g ^e unter den ftg- genden ^folgende: Mwo,da,dg- benworttrnuns,^^^aus,nicht darab; durch, dah u , von dannen, des- s darum, dau < ) , in Sachen '/ ^u°-so'rdcrke B-richt, s°nd°rn d-r d«, abgeforoerr weshalben, wes- L!° S-.-»---''"'-"'"' Von dem Nebenworre. Z89 ^wodurch, woher, womit, woran, woraus, worin« oder worinnen, worüber, wovon, nicht worvon, wozu rc. Z. B. du hast ! dich in einer Gegend niedergelassen, allwo nichts zu gewinnen ist. Vorzeiten, da die ü Edelfrauen noch beim Spinnrade saßen. In solchen Dickichten, dadurch ein Wild küm¬ merlich fortkommen würde rc. Entgegensezende Nebenwörter: Da¬ li^ gegen, hergegen, hingegen, hierwieder d. i. ik' wider dieses; gegenüber, als, er sizt ge- vf genüber rc. Fragende Nebenwörter: Wann? nicht ^wenn; seit wann? warum? nicht waru- Men 5 was ? was denn? weshalben? .K Weswegen? wie? wie bald? wie gefchwin-- / de? wie spat? wie oft? wie breit? wie schmal? wie groß? wie klein? zu was? wo? / ivvbei? wodurch? wofür? woher? wohin? womit? woran? woraus? worinnen? wos U von? wozu? Nebenwörter des Maaßes: dick crasse, dünne lenuiwr, enge LNFuüe, gerade, Zerade herunter, gerade hinauf, gerade gegen- über rc, kurz brevicer,kürzljch; lang loa^e, - Bb z mittel- Neben, zyo Von dem Nebenworre. mittelmäßig, tief/weit laxe, procul- Ä noa proLul, non lon^e u. s. f. ' Nebenwörrer der Nachlassung. / gemach, allmählich, gemach tsnlim leise, sachte, schlaff u. s. f. / Der Ordnung, / 1) Oer Ordnung überhaupt fangs, alsdann , darauf, darnach, h/x^ nachdem, nachgehendö, nachmals, ^4 Mlezt. '«s, 2) Oer Zahlordnung: Erstens, tens, drittens, viertens, fünftens, secha siebentens, achtens, neuntens, zehntens ->?,/ tens, zwölftens rc. Oder, erstlich,^ .)! ersten, zum zweyten, dritten, vierten, sichf^ sechsten, siebenten, achten, neunten, zehntel rc. Einfach, zweyfach, dreyfach, vierfa^ " t fünffach, sechsfach,siebenfach, achtfach,^' fach, zehnfach, zwanzigfach, hundertfach,^ F sendfach rc. Etnfaltrg, zweyfältig, > faltig, vierfältig, zehnfältig, hundertfaUi^ tausendfältig; als, GOtt wird es eui! taustndfättig vergelten. Von dem Nedenworre. ggi ÜE NebenrvLrter des Orres, r) An dem Orte: Allda, allenthalben, allerorte, allhier, allwo, anderswo, ander- ,rvärts, außen, außerhalb, auswärts , auö- ^wendlg, dabei, hart dabei, nahe dabei, darr /über, dießeits, jenseits, dort, draußen, dro¬ ben, drunten, drüben (n),, ferne, gegen¬ über , herum, nicht umher, hier, nicht hier¬ orts rc. (s) Wenn wir nämlich durch dieses vcuben soviel an¬ zeigen wollen, als z.B. jenscrt des Flußes, Un¬ sere der «Kusse. Übrigens ist drüben von dem österreichischen drenten unterschieden , welches dort innen bedeutet, d. i. in dem oder jenem Am¬ mer r) Nach einem Orte zu: Abwärts, anderswohin, aufwärts, bis daher, dahin, -ß bis dahin, dahinaus, dahinein, dahinwärts, dorthin, dorthinaus, dorthinein, dorthin- ä wärts, herab, herauf, herein, hinab, hin- U über, rückwärts, voran, weiter rc. ßlß ' . H z) Durch einen Ort: Dadurch, da- 4 hindurch, dorrhindurch, hiutendurch, hiedurch r^, d. j. durch diesen Ort rc. 4) Von einem Orte her. Das vor- L Nehmste Wörtchen dieser Bedeutung ist das v - Bb 4 hrr, < da an daher dannen dort dorten her von^draußen drinnen droben drunten ferne fferne her Nebenwörter der Unordnung: ber und drunter, durcheinander, unordentlich, unter- hier hintenher innen oben oben an von oben her oben herab unten unten auf unten her , vornen rc. zyL VondemNebenworre. ber, welches aber g-m-imglich bei Md, Nebenwortcrn, Hastwortern, wsonderh.j, ' ! bei von, »der noch andern TH-.Ien der L de ftebet,an derer einige es auch anwächst als: M-nchalbcnher, anderswoher, d-ch',', ,L dorther, irgendwoher, nlkgendher / orten h-r,«°» aU-n Seite» h-r, /, mer. Dieses ist zusammengezogen aus dar un» ! enren. Enten, oder vielmehr enthen ( j» ein achtes altes Wort, wie es das Griechische bezeuget. Im Wörterbuch- von Trevoux wird, i. W. OLV^-dlä, aus dem Borel angeführet, daß die Vsn dem tTlebeuworrch Z9; s untereinander, verkehrt, vermenget, vermischt, js verwirrt oder verworren:c. , Eine Ursache, einen Werkzeug, oder An Mitte!, bedeutende Nebenwörter: Dadurch, nicht andurch, daraus, deshalb ben, dessenthalben, deswegen, (l>) weshal- ben, weswegen, wodurch, nicht wordurch, !> womit, nicht wormit rc. Etliche dieser Nebenwörter gehören auch zu den beziehen- L den, oder sind zugleich schließende Bmde- § Wörter. Nebenwörter des Urtheils, allerdings, fteylich, fürwahr, gewiß, ge- wißlich, nicht anders, unfehlbar, ungezweu felt, unstreitig, wahrhaftig, wahrlich, zwei- felsfrey, zweifelsohne, d.i. ohne Zweifel. Traun ist ein altes Versicherungswort, täns, , proteLio, eerre, welches in Sachsen noch ge- höret wird. Traun, ich scherze nicht; so / Muß es traun wahr sepn. ' Bb ; 2) Verr die Franzosen auch ehemals , anstatt äeäans, gesprochen haben. Vi verwegen ist kein bewahrtes Wort. Einige wol¬ len es für die vorhergehenden gebrauchen. Z94 Von dem Nebenworee. 2) Verneinende: Nein, nicht, M Ä anders, nicht doch, durchaus nicht, gar nickst H ganz und gar nicht, in ^wig.eit nicht, nesweges, niemals, nimmermehr, nirgends Das mit Nichten ist kerne bewahrte st/ neinung,ungeachtet sie ein bernhmter Spx^' stF lehrer an dieser Stelle anfuhret. Man chet daS Nebenwort keinesweges daffst ssft! Die Verdoppelung der verneinenden Nebest Wörter wrrd im Hochteutschen nicht geduff^ stp Man spricht, ich habe chn memak geff. L p-,., du wirst a- "-'Mb- aurv4^ < wir dürfen keine Teut.ch.n bminen er- « dichten; und nicht, rch habe chn nie^ls nicht gesehen, du mrst sie mrgendv nicht treffen, keine Teutschen Namen dürfen nicht erdichten. Wenn wir drese Ausdrücke Ä mit lateinischen ^Worten ecUaren, ff wird sichs zeigen, daß das Wider sorel dessen hex, auskommt, was man sagen /wollte; denn der erste Saz, Mum rmng^m n°n diesem gleichlautend, Äum/emM Mlr. 2M man ernstlicher und starker vernernen, ff spricht man nicht z. B. ich habe nichts nicht bekommen, sondern, rch habe L nichts bekommen, ich habe nicht das geringste bekommen. Ver- Von dem Nebenworre. 395 Vergleichende Nebenwörter. Das ge- ff wohnlichste Vergleichungswortchen ist das als, welches nach der zweyten Vergleichungs- zt stuffe zu stehen pfleget. Denn man saget z. B. diestsist größer, als jenes; schwär- Zer, als das andre u. s. ft Von dieser Bedeutung ist auch das denn; z. B. mein F Rohr ist länger, denn das deinige. / Nun folget ein Verzeichniß andrer vcrglei- Z chenden Nebenwörter: Also auch, beinahe, dergestalt, gleichergestalt, solchergestalt, der- maßen, ebenermaßen, einigermaßen aliguo rnoäo, gleichermaßen, gleicherweise, desglei- A chen, gleichsam, gleichsam als , wie, gleich¬ er wie rc. Vergrößernde und verkleinernde Ne- benwörter. Abscheulich, als ablcheulich erboßt, entsezlich geschwind, erschrecklich heiß, erstaunlich tief, ganz und gar, gewal- tig breit. Alle diese Nebenwörter brauchet man, bei gewissen Ausdrückungen, anstatt des sehr. Nun folgen noch andre: hoch (als, hoch und theuer schworen , hochgelehrt, V hochwürdig) sehr, allzusehr, allzuwol, nn- endlich verpflichtet, unerhört schüchtern, um gemein höflich, unsäglich kostbar, überlcy Üci8 Z96 Von dem Nebenworre 5ar!8 üipergue, viel mulro (z. B. viel muko priu8, sehr viel, überaus viel) / xarum, wenigstens, zum wenigsten rc ^3 F Versammlende Nebenwörter: Bei A ander, beisammen, zusammen, häufig, jii mein, insgesammt, d.i. alle zusammen,^/ einander, fammtlich, überhaupt, nicht äh / Haupts, wie im Österreichischen, in Vam^ Ä und in der Oberpfalz, der gemeine n spricht- Nebenwörter der Wahl: Lieber, lieber, viel lieber, noch eher, vielmehr re. Wiederholende Nebenwörter: Abe,., mal, noch einmal, etlichemal, mehrmals, neuem, nochmals, oft, oftmals, öfters, j mals, wieder, wiederum, zweymal, - mal, viermal, fünfmal, zehnmal, zwanzig ' mal, hundertmal, tausendmal, unzähligen^ '' Nebenwörter der Zeit, r) Oer Zeit insgemein: Allemal,^ zeit, bisweilen, ehe(s), einsmals, tm- .___ Mer- (3) Das ehe und bevor ist ein tautologischer^^- druck, oder ein solcher, da zwei) auf einander 5a gende Wörter, eine und dieselbe Sache bedeuten. denn, ehe ich Vas geredet habe, ist soviel M bevor Von dem Nebenworre. Z97 Merzu, jederzeit, jemals, lange vorher, kam ge darnach, längstens, lebenslang, niemals, nimmermehr, selten, wann, zeitlich mamre, zugleich (K), zuweilen rc. Einige bestimmen die Zeit näher, wie diese: jährlich, monatlich, wöchentlich, heute, abends, frühe, morgens, frühemorgens. Andre bedeuten eine Beschleu¬ nigung, wie folgende: alsbald, alsofort, au¬ genblicklich, z. B. es vergehet augenblicklich, momc-mo xerir; flugs, geschwinde, gleich, stracks, unverzüglich. 2) Oer vergangenen Zeit: Allererst, bevor , bisher, damals, ehedessen, gestern, ehegestern, d. i. vorgestern, jüngst, längst, unlängst (nicht ohnlängst), leztlich, neu¬ lich ,schon, alschon spricht und schreibet kein Mensch von gutem Geschmacke, seit gestern, seit gestern abends, seit heute frühe, vor al¬ ters,vordem, vorgestern, vorher, kurz vorher, vorhin, vorlängst, vorzeiten, weiland, zuvor. z) Oer gegenwärtigen Zeit: Der¬ malen , gegenwärtig, noch immerzu, indes- _ fen, bevor ich das geredet habe. Noch weniger kann man gedachte zwey Ncbenwvrter in eines zusam- > menziehen, und ehebevor schreiben. '.v- Nicht unreremsiens, so schreibet heutiges Tages kein Mensch, der verstanden werden will. ^8 VondemNedenw-rre. sen, nicht eiNLMahtcn, izt, izund,^ ; terdessen. O) i .> Der zukünftigen ^eit: Allernächtt „sdan-b a'd, bis ms-g-n, b.s ftihM. -Dörnach, dennestenM a-ns", hernach, i«, I a , k-in-m-g- nrwq°-°" - IL nLhstm, oder des nachff^^ tibermorgerr rc. Die Nebemvörter sind ' ^hrg, als der ner «Uder . ^^^^chungsstuffen. Zn- ^egungdurch d^ s ^ebenworrer d ' L ^des Maaßcs, der d« B. größerung, m>° noch ttlich/^ stmr V-ra'-ichung fth-n s.e s« lang, lanü ^h^„er, am schönsten i-wgst-n; D,e drit-e SZ Mrd Eh sLsch'>°b-N' Edas iimM., 'L "Lgst-i E das schonst- Dsn dem Nebenrvorre. z 99 schönste. Es gibt aber unter diesen sowol, als unter den Beiwörtern, einige mangelhafte, ff welche ihre Vergleichungsstuffen, von andern Nebenwörtern verwandter Bedeutung, ent- , lehnen müssen, dergleichen folgende sind, bald, 8^n, viel; denn die Stuffen dieser Bei- isi Wörter lauten so: bald, eher, am ehesten; gern, lieber, am liebsten; viel, mehr, am / meisten. I' 2 Anmerk. Der Buchftab s ist eines ff derjenigen Mittel, dadurch etliche Neben¬ wörter gebildet, sodann aber auch daran er- . kennt, und von andern Theilen der Rede un- F terschieden werden. Z. B. dießeit, jenseit, sind Haftwörter; denn man spricht, dießeit F des Flußes, jenseit des Berges. Allein ch dießeits, jenseits, sind Nebenwörter; denn saget, es ist dießeits gelegen, es ist lenseits gelegen. Diesen Unterschied wird hl aian auch schon bei dem Nebenworte irgend gewahr. Wenn dasselbe beistandig ist/ d. i. wenn es bei einem andern, damit verbünde- .jih neu, Worte sich befindet, so hat es kein s. / Man spricht irgend einer, irgend was, lkgendrvo, irgendwohin, irgendwohin- ^us, irgendwomit, irgendworinm Ste- het s 400 Von dem Nebenworre. ts het aber das irgend allein, so bekommt-» gewöhnlicher ein s, als, wenn ich jr. irgends antreflfen konnte u.s. f. Dies-» s kann auch R-mwört-r und iU Nebenwörtern machen, als, lmks, rechte i F eilends, nachgehends, unversehens' abends, anfangs, eingangs, fln^' sporenstreichs auf einen losgehen, bens, morgens, nachmittags, vorin^ tags, sonntags, montags, dren^. donnerstags, freptags, lonnabends^ welche Gestalt unsere Vorfahren durfte ver¬ leitet haben, daß sie dergleichen Nebenw^ ter für den zweyten Biegefall der Nennwör§ ter gehalten, und angefangen haben, einige auch den männlichen Namengefahrten befta- seren, wie man noch heutiges Tages, Vorhabens, des Sommers, des win¬ ters, des Morgens, des Abends, Tages, ja auch wider dle Sprachahnlichftft des LTsachts , zu sagen pfleget. z Anmerk, dööie die Nebenwörter aus andern^Lheilen der Rede entstehen, ist sch^ oben bei denNebenworternderBeschas fenheit, aus der Abhandlung von den Ab¬ leitungen, etwas erinnert worden. Hjxx ' ist VsndemNebmwSkte. 401 l ist noch folgendes nachzuholen, daß erstlich E bei den Nebenwörtern die fehlerhafte Anfli- ckung des an vermieden werden muß, mit !/ welcher Syllbe sie einige vorne zu vergrößern pflegen, die andurch, anheuer, anheute Ä oder anheunte, ansdnsten, u.d.g. anstatt, A dadurch, Heuer (in diesem Jahre), heute, .! sonst, sprechen und schreiben. Darnach ist die Verlängerung der Nebenwörter durch den Anhang der Syllbe en eben so verwerflich. In den Werken solcher Manner, welche der ächten Deutschen Schreibart kundig sind, liest H man keine so gebildeten Nebenwörter: der- lH gestalten, endlichen, jedesmahlen, läng- sten, mündlichen, niemahlen, schließ- lichen, vormahlen, weilen, wideru- men; sondern, dergestalt, endlich, je- desmal, längst, mündlich, niemals, Ä schließlich, vormals, weil, wieder. Es H stehet uns auch keinesweges frey, neue Ne- E benwörter zu machen, wie es einige thun, die F gutachtlich, inhaltlich, sonderheittich, , ja noch seltsamere auf die Bahn bringen, und § sich vielleicht darauf noch einbilden, daß sie keine Schriftsteller von der untern Reihe « sind. Cc 4 Am 'p 402 Von Vem Nebenworre. 4 Anmerk. Es ist endlich eben so nig erlaubet, von den Nebenwörtern die gebräuchlichen und bewahrten -j r mächtig neue Ableitungen aufzubringen Schriften derjenigen werden demnach Schuld der Verfasser, allen Sprachk/n^^ ekelhaft,darinnen sich dergleichen Wörter b fig befindeir: Oie alldortige Briegg-v^ ckher, für die alldort stehenden Krwqs^ ker; sonstige oder ansonstige Beschs den, für andre; das darobige Erei^ pel, anstatt, das oben angeführte Beism^ das daftelbstige Posthaus, für das haus daselbst; die dereinstige Beföxh, rung, für, die zukünftige; auf sein nrekr mahliges dttD/rcrren, da man schreiben so», te, auf sein öfteres (wiederholtes) Bitten, der deßhalbige Bericht, anstatt, der des' halben abgestattete Bericht; der diesfätti- ge Rückstand, für, der dießfalls bleibend. Rückstand, Überrest. Etliche schreiben «och ungereimter, der dießfaltige. Oie dortt endige?Mcrrung, da es heißen sollte di in eurer Gegend vorgekehrte Bekannt^ chung; die dortlandige Anstalten, die in demselben (in eurem) Lande gemach, ten Anstalten; die einsweilige Versos Zung,' Von dem Hafrwsrte. 40z , mmg,für, die indessen unternommene O). Es ist nicht alles gut, was kurz ist. Der Reisende muß öfters, um einer Kothlache, v oder einem sumpfichten Grunde, auszuwei- chen, einen weiten Umweg nehmen, es sey denn, daß er sich nicht scheue, naß und dre- ckicht Zu werden. A Siebentes Hauptstück. Von dem HaftworLe. <7^Jeses ist der zweyte unveränderliche Theil der Rede, welcher allezeit an ei- nem biegsamen Worte haftet, und von die« ser Eigenschaft, die keine Ausnahme leidet, den Namen überkommen hat. Vorwort C c 2 ist Senden entlehnten Worten: wenn es erlaube« Ra tft, vergleichen Trogloditisches Deutsch ZU js, schreiben, unv wenn levcr Schriftsteller em ^echthat, nach eigenem Gefallen sich Wörter »u ersinnen: so werden wir nach einiger Feit um > sere Muttersprache nicht mehr kennen, und Vie Welt wird nicht nur mit elenvcn Gedanken, sonr Ä«»eh mit «inen, schlechten Vortrage ver- /i selben 404 Von dem Hafrwsrre. ist keine tüchtige Benennung, weil es solche Haftwörter gibt, die allezeit nächst? hen müssen, wie drese, entgegen, gev^ über, halben, willen, zuwider; andre aber können doch nachgeftzet werden, folgende, gemäß, nach , ungeach^ über (b), wegen, zufolge. Ja wir schon viel Namen haben, welche ans Wort, als dem andern Therle der Zusammen sezung bestehen, so könnte man unmaßgeblich eine Präpositron die Haftung ^nnen Das lateinische Kmrstwort rst auch ein bale. Wein das istnur ern VorHlag. Die Sprachverständigen werden ersuchet, densel¬ ben zu billigen, oder eine tauglichere deu¬ tsche Benennung zu ersinnen (c ). Die an¬ dere Eigenschaft der Haftwörter ist, daß —_einen selben, doppelt geqnalet sexn. Crit. BeyttTl^ B. am Ende. ( b ) Denn man saget, vie Mnhl;-tt über, anstatt, über der Mahlzeit; ven wmter über, die ganze Ze» über u-s. s» ( c) Es lebet in Sachsen ein Gelehrter, dessen Verdien¬ ste gegen die Teutsche Sprache von allen Kenner» groß geachtet werden. Ich habe die Ehre, in» ikni nichr nur bekannt zu seyn, sondern auch in genauerer Areun schäft zu stehen. Als ich demselben unlängst den in der Teulschen Sprachlehre befindlichen Aan- -ä einiger tächtigm Kunstwörter vorgestellet, und Von dem Hafcworre. 405 einen Viegefall neben sich verlangen. Weil nun etliche einen allein begehren, andere aber Mit einem nicht zufrieden sind, so theilen sie A sich selbst in zwey Haufen ab, welche die Ab- Handlungen der zwey folgenden Abschnitte ausmachen werden. . Erster Abschnitt. Hastwörter, die einen gewissen Bie- gefall fordern. H Den zweyten BLegefall begehren 1^ folgende: F ^fNstatt, als: anstatt der Bezahlung mußte ich noch Scheltworte davon tragen. I _ C c z __Au- / und, bei der Anzeige meiner Derteutschungen, feil« Urtheil darüber abgcfordert habe, fd erhielt ichfol- gende Antwort: Ich kann es lewen; allein reche bin ich nicht damit zufrieden. Aber werde» M sie sagen, wie denn anders ? Ia, mein liebster F Herr profestor, das weiß ich selbst nicht. Nu» kommt es auf das Gutachten auch andrer Gelehr¬ ig ten an. Sollten diese meine Versuche gleichfalls verwerfen, oder nur eben so kaltstnnig ansehen, s» will ich aus allen der erste scyn, der wieder umkeh- M ren, und die lateinischen Kunstwörter brauchen wird, davon man noch keine geschickten Teutschen Übersee iungen erfunden hat. 4Q6 Don dem Haftworre. . Außerhalb des Hauses, des Lagers d. i. außer dem Hause, außer dem Laq^' Man muß aber nicht sprechen, außerhq^ dem Hause, außerhalb dem Lager. Dießeit des Berges, dreßeit der Z». ' n nau, der Elbe. Innerhalb gesellet sich zu Wörtern diS Ortes und der Zeit, als, innerhalb Walles, innerhalb der Mauren; nichr, innerhalb dem Walle, den Mauren. Diese 'Zrl alten Redensarten, innerhalb vierzehn > Takten, innerhalb vier Monaten, vielleicht etliche Sprachlehrer vexiertet, A sie dichm Haftworte auch den sechsten Vie» / aefall zugesprochen haben -allem sie betrach- teten nicht, daß unsere Vorfahren auch j zweyten Biegefalle der mehrern Zahl, Tq- " nen und Monaten, gesprochen haben. ches konnten sie doch aus andern eben so , dersinnischen Redensarten abnehmen, di« gleichfalls Überreste der vorigen Sprache sind; denn einige sagen noch, dreser Tagen, aller gewißlich noch verrichten. Man saget M auch halber, als, dieser Sache halber komme ich zu ihnen. Mittelst s. vermittelst. Um - willen, als, um Gottes willen, H Um seines Bruders willen, um deiner Bitte M C c 4 willen 4v8 Von dem Hafrwsrre. willen. Man kann aber nicht auf eben - ft Art sagen, um deiner Bitte /gi um deiner Bitte wegen; sonden/^^'' spricht allein, deiner Bitte halben ner Bitte wegen. Nur das rvill-^i- ftllet sich zu dem Haftworte um. ger Unangefthen seiner Würde, seines verhaltens. Ungeachtet kann vorgehen, oder folgen. Ungeachtet aller Vermahn.,,, ungeachtet aller bewiesenen Treue; alles Zuredens ungeachtet. ' E, Vermittelst des göttlichen Beistand E d.i. durch Beihülfe des rc. ' ^s, Vermöge seines Amtes, vermöge Pflicht, vermöge meines Rechtes. er Wegen des großen Aufwandes. 4 fts Haftwort stehet zuweilen hinter Biegefalle, als, stiller Tugenden rv^,? U der Leute wegen, des Vaters we^n Man saget auch, allein nicht so gut, von wegen, wie in dieser Redensart, von Reck/ /'< wegen. "s Von dem Hafrworee. 429 Einige schreiben, hinterhalb des Lust- Hauses; allein es sollte heißen, hinter dem Lusthause. Oberhalb und unterhalb Astrid hergegen zwey unentbehrliche Wörter. A Denn ob man schon diese Reden, oberhalb A des Fensters, unterhalb der Scheune, auch so ausdrücken könnte, über dem Fern sier, unter der Scheune, so wäre doch diese mit dem unter schon zweydeutig, und ' das über dürfte auch nicht allemal statt ha- den, wenn anders aller Misverstand vermies den werden sollte. Oberhalb und über, un- / terhalb und unter, sind Wörter von vers schiedenen Begriffen. Wenn ich sage, der Nebel liegt über dem Forsthause , so verstehet der Zuhörer, daß das Forsthaus mit dem Nebel gedeckt sey. Allein, wenn ich spreche, der Nebel liegt oberhalb des Forsthauses, so deute ich nicht mehr den vorigen Gedanken an, sondern meine Worte werden so genommen, daß man beim Forst- Fi Hause vorbeigehen müsse, und sodann erst in F, den Nebel komme. Desgleichen iß es ganz was anders, /j wenn ich sage, der Stock liegt unterhalb / des Holzhaufens, als wenn ich spreche, der C c 5 Stock 4!o Vott dem Haftrvotte. Stock liegt unter dem Holzhaufen» x diese lezten Worte geben dem Zuhör??^ / Begriff, daß das Holz über dem Stock? ge; folglich sind oberhalb und unten, . unentbehrliche Wörter. Sie werden mit dem zweyten Biegefalle verbunden, spricht nur, oberhalb des Teiches, . k halb des Teiches, nicht oberhalb dem che rc. Es gibt noch andre Haftwörter, che beim zweyten Biegefalle zu stehen v ' ZU langen, die aber im Hochteutschen nicht brauchet werden. In den Schrift^ 5. Rechtsgelehrten trifft man folgende an: Besage feiner eigenen Handschrift k sage ihres Bekenntnisses. Besage ist A Selbstwort, dabei man das durch verfch^- get, welche Art zu reden Ellipsis (eine lassung)genennet wird. Rraft seines Versprechens , kraft '/ Gesetzes. Hier liegt das m in der Red? § verborgen, welches von einigen noch drücklich Hinzugethan wird. - Laut ist soviel als besage. Laut d?« / königlichen Befehle, laut des beigelem?! Briefes, d. i. nach dem Laute des rc. " Unerr Von dem Hafrworre. 4^ r t Unerachtet aller Vorstellungen, Dro- / Hungen. Dieser Haftwörter pflegen sich die Ku enthalten, welche das Lob einer reinen Schreibart höher achten, als den unbewähr- - ten Gebrauch. / Zu folgenden gesellet sich allezeit der A dritte Biegefall : Entgegen, als dem Strome entgegen schiffen, dem Aufgange entgegen stehen. 1/ Solches ist mir nicht entgegen. Dieses M Haftwort überkommt seine Stelle beständig / hinter dem dazu gehörigen Biegefalle. Gegenüber wird auch dem seinigennach- Z gefezet, als das Eiland liegt dem Hafen ger F genüber; der Feind hat sich unserer Schanze gegenüber gelagert; er wohnt ihrem Hause gegenüber. Gemäß stehet ebenfalls gemeiniglich / nach; als, der Natur gemäß leben; der / Vernunft gemäß handeln; dieses ist den Landesfürstlichen Verordnungen gemäß, das ist der Wahrheit nicht gemäß. Längst 4l2 Vsi dem Hafrw-rre. Längst dem Fluße hin trifft man r - Wald an ; er sah mich längst der hinabreiten. Nächst ist so viel, als Neben. K nächst dem Könige. Eine Wunde n dem Ohre, d.i. neben dem Ohre; du dieses Kraut nächst dem Bache finden. der Bruderliebe ist meine gegen dich dix?^ te. Nächst ist in der mittägigen Mun?^ auch ein Nebenwort der Zeit, als, nächst beisammen waren. Steinb. ZU mir, zu dir; zu seinem Verderb,» sich zu dem stärker» Haufen schlagen. "> Zufolge unserer Abrede. Dieses H.,. wort wird meistens nachgesezet: deinen ten zufolge, der gemachten Verfassung zuf^ Zunächst seinem Hause habe ich eine b„ queme Wohnung gemiethet. Zuwider folget dem dabeisiehenh-» Selbstworte nach. Ich will dir, deinem Vor haben, deiner Meinung nicht zuwider sm? Der Billigkeit zuwider verfahren. ' ist mir alles zuwider. Vsn dem Hafrwokkr. 41z Anmerk. Es liegt nichts daran, ob man saget, ein Haftwort fordere den drit¬ ten Biegefall, oder den sechsten; denn die sind in der Teutschen Sprache allezeit gleich, wie der erste und der fünfte. Diese begehren den vierten Biegefall: Durch mich herrschen die Könige. Ich will diesen Streit durch meinen Sachwalter ^bthun lassen. Für dich ist dieses alles bestellet. Gegen den Strom fahren; sie rückten mit dem Lager gegen die Stadt; der Wind blies gegen das Meer; gegen das Ende des Briefes; die göttliche Barmherzigkeit gegen die Menschen. Gen für gegen lautet alt¬ väterisch. Ohne mich könnet ihr nichts tssun, nicht ohne mir. Sie ist ohne allen Streit die klügeste unter ihren Schwestern. Daher muß man auch sprechen, ohne das, ohne- dieß, nicht ohne dem. Diesen Biegefall nimmt das ohne auch zu sich, wenn es sx- cepro (ausgenommen) bedeutet. Es wa¬ ren HI4 Von dem ^afrvorre. ren alle ZUgeg-n, ohne dc» FeU Das zweifelsohne ist noch xj„ von der alten unrichtigen Sprache. Sonder ist soviel, als ohne, . nicht so gebräuchlich. Sonder allen fel, sonder große Schwierigkeit. UM deinen Sohn bekümmerten wir un- am meisten; er kam um den Mittag wieder, eines um das andre; sie find gern um mich* Um wird auch Zu den Namen des Preises seret; denn man spricht, ich habe den H.-? um baar Geld, um zweitausend / ler gekauft. Allein im Hochteutschen ist für gewöhnlicher. Ich habe das P^r» für dreißig Oucalen weggegeben; baar Geld will ich nicht so theuer ech- kaufen. Wider die Wahrheit streiten; wider meinVerhoffen hat fichs begeben, denke njchr Hofes wider deinen Nächsten. Wider heißt in diesen Beispielen comra; allein gegen be¬ deutet erZn. . Jenes wird bei feindliches und dieses bei freundlichen Ausdrückungen gebraucht; als, fürchte GOtt, und fty leidig gegen die Armen. Von dem Hafcworre. 415 Annterk. Hüte man sich vor demjeni- gen groben Fehler, welcher von einigen be- ,j»i gangen wird, die vermittelst der lateinischen L Sprache prüfen, was für einen Biegefall sie zu dem vorkommenden Deutschen Haftworte stellen sollen. Denn weil z. B. zu, aä heißt, / dieses aber den vierten Biegefall heischet, in- M dem man, virum,8 zu sich nehmen. / ^)/z^Tliche begehren den vierten und sech- sten Biegefall. Den vierten gemeinig- A lich auf die Frage wohin? oder, wenn ei- ne Bewegung angedeutet wird; den sechsten i ij aber auf die Frage wo ? oder, wenn man ei- ne Ruhe dadurch anzeigen will, und das sind folgend-: An mit dem vierten Biegefalle: er hat an Wich geschrieben, gedenke an das Verjpre- D d chen. VondemHaftworre. chen. Mit dem sechsten: er will sich an n»,v Ä rächen; Frankfurt an der Oder. Auf- er führte ihn auf einen Berk» ich sezte mich auf eine Bank, der Äne^ lkf auf die Strasse; und, sie stunden in^ gesammt auf emen; Berge, rch saß auf ner Bank, der Knecht fchr e auf Strasse. Wer auf dem Felde ist, kehre nicht um. , V Hinter. Sie trieben den Feind hinter Bern; er warf die Muze hmter den Kfm; u»d, d-r SM stund hinter Vorhang-, °r Mst hmter nnrdi, °s ist nichts hinter dem Omge. -Vn Auf die Frag-wohin? begchr, j E es den »i-rttn, auf die Frage wo-den s,ch, F «en BiegrfaU. Ich g-h- d-- Lirch/, und ich bin in der Airehe. Er hat mesi uen Namen in dasBuch geschneben; und, mein Namen steht im Buche ausgezeichnet. A Neben. Die Kugel fiog neben mich vorbei; sie schütteten die Asche neben den j Altar hin; und, er saß neben mir am Lir , sche; man hat neben dem Brunnen eine Säule Von dem Hafwsrte. 419 Caule aufgerichtet; der Mann ist neben dem Graben todt gefunden, und neben der Strafft begraben worden. Der sechs l ste Biegefall kommt bei diesem Haftworte oft ters vor, als der vierte. Unter, mit dem vierten Biegefalle: der Ä Junge fchmiß den Hut unter den Tisch; s er ist unter die Mörder gerathen; der U Heiland stellte ein Kind mitten unter fte- Mit dem sechsten Biegefalle: die unter dem Geseze waren; ich habe Kriegsknechte un- ter mir; die Handschuhe liegen unter dem Rleide; sie betrugen die Leute unter dem A Scheine der Frömmigkeit; dieser war der redlichste unter meinen Freunden. Über. Ich habe seinen Namen über die Thür geschrieben, und, sein Namen steht / Uber der Thür geschneben. Sie giengen nur über die Gasse, und, dieses ist über der Gasse geschehen. Er klaget über das Essen, und, diese Klage hat sich über dem A Essen ( d. i. unter wahrendem Essen) Hers vorgethan. Vor. Er führte die Mannschaft vor das Lager; das Volk drengte sich vor die D d s Rirs 420 Von den» Hafrrvorre. Rirche; wenn wir vor den Richter ?! treten werden; und, er ist vor Landgute erschossen worden; der Gr?^ ' liegt vor deiner: Füssen; thut vor In Dingen, was eure Pflicht erheisch^. "err dir hat es niemand so weit gebracht ' ^r V Zwischen, auf die Frage wohin -> darf es wagen, ihm zwischen die z^r zu greifen? zwischen uns beide sch s// niemand hersezen. Auf die Frage wo? z?/ "/ schen mir und dir ist ein schlechter F schied; das Viertel Cilii liegt Zwifth^^ ?r- Sau und Drau; zwischen beiden s?? > harre Morte vor. r Anmerk. Von den Hafwortern, ?! che drey Biegefälle fordern, Vergleichs ? / diese zwey, außer und über, sind, wird ? ? der ausführlicher» Sprachlehre eine Unters/! chung vorkommen. 2 Anmerk. Ordentlicherwejst werd- die Haftwörter nur zu biegsamen Theilen ?! sezet. Allein es mangelt nicht an Beis?!! len, in denen sie auch bei unveränderlich? Theilen stehen, denn man spricht, von u? ten, Von dem Hafeworre. 42» . ten, von oben, von vorne, von hinten, von Rechts wegen. z Anmerk. Der Überfluß der Teutfthen ck Haftwörter, und also der Reichthum unfe- rer Sprache ist Schuld, daß die Erlernung L derselben den Ausländern schwärer wird. Z. B. ein Wälscher zeiget vieles durch seinen F dritten bestimmten Biegefall an. Er spricht A auf einerley Weise, e aitäato allawtre, alla /oirtaira, all' ostona, alla gosta. Im Teu- tschen würde es ungereimt lauten, wenn je- mand zu allen diesen Ausdrücken nur einHaft- H wort gebrauchen wollte, sondern man muß A sagen, er ist nach Hofe, zur Eurelle oder ' zum Springbrunnen, ins Wirthshaus, ' auf die Post, gegangen. Da müssen nun die, welche für andre Volker Deutsche Sprach- lehren ausfertigen, oder sie mündlich darin- § l ncn unterrichten, ihnen, ber dergleichen Ab- weichungen die Eigenschaft der Deutschen Redensarten erklären. 422 Von dem Hafkworte. Dritter Abschnitt. A Besondere Abhandlung, d^n d», Haftwörtem Für und Dor. <7^Ie Erörterung der Frage, wie das von dem Für zu unterscheiden sen * höret in die ausführliche Sprachkunst zwar in den Theil, welcher von der Vr»!? Ä fügung handelt. Allein da ein E, Verschub dieser Herausgabe zu befü^ " ist, auf der andern Seite aber die Schmid F keit im Schreiben sich nur gab zu oft äuß!^ welche vielen den Entschluß schwär mack-/ ob sie in den vorkommenden Stellen das/- oder das vor zu sezen haben, so wollen aus dem weitläuftigern Werke hier Blätter anfügen, daraus erhellen soll, weit man bisher in dieser Untersuchung H kommen ist. I. Von dem Hastworte Für. j- kür s-zit man i) wenn eS das pw ' wohnlichsten lateinischen Bedeutung ver^ tritt, d. i. wenn es bei solchen Zeitwörtern sich befindet, welche anzeigen, daß zu jeman¬ des Von dem Haftworee. 42z des Gunst oder Nuzen etwas geschieht. Aus dieser Ursache spricht man, ich habe für meinen Sohn ein Rleid machen lasi sen; der Mann arbeitet, bittet, zahlt, leidet, bemühet sich und sorget für mich. Eben darum saget man fürbitten, die Fürbitte, fursprechen, ein Fürspre¬ cher , nicht vorbitten, Vorbitte, vorspre¬ chen, ein Vorfprecher, weil in diesen Wörtern der Begriff vom pro, nicht vom coram, stecket. Aus jztgedachtem Grunde saget man auch, er lebet für sich. Denn die lateinische Übersezung, ,/rbi uwik, nemini servil, zeiget uns den ÜLlivum cornmoäi an, und davon redet dieser erste Grundsaz O). Dem zufolge erkläret man endlich durch das für auch ein geziemen, zukommen, sich schi¬ cken u. d. g. als, das ist keine Arbeit für dich; diese Beschäftigung schicket sich bester für deinen Bruder. 2) Begehret für bei jenen Wörtern zu stehen, die ein Hülfsmittel wider etwas be¬ deuten, in welchem Verstände es das wider Dd 4 (con- (s) Der ämivus incommoäi wird ebenfalls noch mit dem für auSgedrnckt, z. B. es ist eine ochanve (ein Spott) für vtch, äeäecori tibi eü. 424 Von dem Hafrw-kke. (contra, a^er/r^) vertritt. f z.B. wofür ist dieses gut? und em drer antwortet, für die rothe fürs Fieber rc. d.i. wider die rothe Ril' wider das Fieber. Man saget ferner -I' bin für den Hunger und Durst 1^ bensmitteln versehen; für den kein Braut gewachsen, d. i. wider n Hunger und Durst , wider den Tod. ? Bedeutung desHaftw. für muß mit der ten des vor S. 43 * nicht verwechselt werd^ z) Das für behauptet seine Stelle oft man das anstatt (loco) dafür kann. Man spricht, er hat für mich schrieben, er hat für mich den Drena verrichtet, er ist für mich gegangen Auf deinem Acker wird Unkraut für de Weizen aufgehen. Daher gehöret auch das vertauschende für, z.B. ein Lind Mh nen Ducaten für einen glänzenden R ! chenpfennig. Endlich kann das veral¬ tende für noch zu diesem Grundsaze werden. Denn, wenn jemand saget i-ü danke euch für diesen erzeigten Dien? so verstehet man noch eine Art der Ausweg selung des Dankes gegen die Leistung des Dien- Von dem Hafrworre. 42^ Dienstes. Dergleichen Beispiele sind auch folgende: Sollte ich für meine redliche Bemühung noch Strafe leiden? Oa- für, daß ich euch geliebet habe, fepd ihr mir gram geworden. Diese Bedeutun- A gen des für leiten uns gleichsam stuffenwei- se zu den übrigen. 4) Mr gesellet sich zu den Namen des Werthes ; z. B. ich habe sirr hundert H Thaler Bücher, für einen Gulden Leb- kuchen, für einen Groschen Nüsse gekauft. Güne Freundschaft ist mir für die Schäze aller Welt nicht feil. In diesem Verstan- de ist für gewöhnlicher als um. Es wird aber ein so beschaffenes für nicht nur zu dem l, AZerthe, wie in den iztangeführten Beispielen, A sondern auch zu der geschäzten Sache gesezet, N denn man saget, ich habe für meine Schu- he einen Thaler bezahlt; ich gebe für Ei Meine Stube jährlich fünfzig Gulden, H und für die Rost hundert Thaler. Was A verlanget ihr für eure Bemühung? Daher muß 5) bei den Wörtern ei- ; ner Achtug, dadurch man andeutet, wofür etwas ausgegeben, angesehen oder erkennet H D d 5 wird, kommt allemal für. Man spricht, rv'^g für em Gepolter machff. du dort? nicht was vor ein rc. Was für ein Geld soll ich dir geben ? Dieser Lehrstrz hanget noch einigermaßen von den zwey vorhergehenden ab, 26 DsndemHafcwHrre. 2. . .«.„it das für gebrauchet werden den noch -M-" Begriff L- weü fblche Deswegen sprich» ' s' «»"'7 «nl>esch-n,S»Vr-r s°M. Er > j gelehrt, ^chtserfahrnen avg s'?s dich ->g-nwächttg für -inen L Du hast ot^ e g Etwas gesch-, F Schier -ufgM» f HM-«. Ich Heues sur uns ' / - „e>rhwendm, halte es für Ü / Auch das betheu- / fur?oahr muß, aus eben rende Mbenw" t für haben. ^n / diesem Grunde, . Et unserer / saget ferner , wollet » MahlZertsur/ev H^her rst;urechnen 1'^ für bekannt au. für als stehet, / dasjemge sur, - ^eit ^gezerget wird, , durch eine z. B. er rst wr ro geu worden. '< Von dem Hafrworee. 427 ab, weil man durch das was für ein? öfters dach dem Werthe einer Sache, oder nach dem Ansehen einer Person, sich erkundiget. Es können auch mehr Wörter zwischen das was und fiw eingeschaltet werden, als: was sind es für Bücher? Was ist das für ein Traum? was hast du mir für einen artigen Menschen zugeschickt? 7) Dem für wird manchmal diejenige Verrichtung zugeeignet, dazu man sonst die Zeitwörter anlangen und betreffen zu ge¬ brauchen pfleget. Denn man spricht, für meine Person, wollte ich mit iym nie¬ mals tauschen; für meinen Theil wä¬ re ich damit zufrieden; d. j. was meine Person anlanget, was meinen Theil betrifft. 8) Das für machet zählende Nebenwör¬ ter, fürs erste, fürs zwepte, fürs drit¬ te u. s. f. oder vollkommener, sür das er¬ ste, für das zwepte rc. für dießmal, einmal für allemal. N Vom ' 428 Von dem Hafrrvorre. ll Vvm Hastworte Vor. Ä r)LVL.Edeutet vor eine Darstellung, e<) daher entweder die Bewegung V einen Ort, oder die wische einem Orte, welche dre Absicht, sich vd^ V was darzustellen, veranlasset hat. C§ auch nur ungefähr m Endes Gesichte et, F. was gethan werden, so gehöret doch das vox hieher. Nach diesem ersten Begriffe das vor durch das coram der -aterner aus- gedrückt, auch durch das anre, wenn dieses von einem Orte (nicht von der Zett) r^et (z). Beispiele: Der Mann ist vor den Rich^ gekommen, und stehet noch vor dems^^ Führet ihn vor die Obrrgketr; sie brach; ten ihn vor den Ronig / arlem er ließ uie- manden vor sich» Der Feind hatte einen Fluß vor sich- Die «vergnügten ver- sammleten sich vor dem 2>atl)yauss, die _Ars ea) Ja dasv^diesec Bedeutung laßt sichUch^ das lateinische pro erklären, allein Nicht durch tzgz pro der gewöhnlichsten Bedeutung, denn diese ja die Richtschnur vomHastwortcfur. Das vor sp>';, renwiraus durch dasjenige welches auch noch in vem Verstände einer Darstellung von den be¬ sten Römischen Schriftstellern gebrauchet wird, dst obralo, /»-o ^L>,/>rs schreiben, und Von dem Hafrworre. 429 Armen warteten vor seiner Thür,vor sti- "e" Lenstern. Ste8e den Schirm vor das Licht. Wirf ihm den Schnappsack vor sein Zelt hin. Sie haben mich vor allem M Volke (d. i. im Gesichte des ganzen Volkes), E vor allen Leuten, vor der ganzen Welt E verhöhnt, beschämet. Ich will cs vor GOtt und der Welt verantworten. Vor jenem Richter gilt das menschliche Anse> he« nichts. Nun folgen noch zwey Beispie- M le, in welchen das vor und für beisammen- F stehen, damit durch die Gegeneinanderhal- tung, der Unterschied dieftr Wörter sich deutr licher zeige : Er hat vor dem Richter für , mich gebeten, und: Cicero hat vor dem Casar für den Ligarius eine Rede ge- F halten. il') 2) Vor bedeutet emen Vorgang. Des- wegen spricht man: Er ist vor mir abge- rei- und dadurch eben das verstehen, was ein Teutschec drwch folgende Worte, vor der Stavk, vor den X/ Thoren, vor dem Lager, oder, vor vie Stadt, vor die Thore ac. erkläret. Darnach ist gesaget worden, das vor dieses ersten Fachs bedenke E'e, wenn dieses sich unfeinen Ork begehet. Das auch fstr ein ie>npoi stehen, allein lodann behauptet es seine Richtigkeit durch den iweyken Grundsa;. S. 4^0. 4?o Vondem Hafrworre. reifet ; sie sind vor nur auf dj- r, j'Ä Schule gezogen. Am öftesten ryj^e Vorgang der Zeit damit bedeutet, als- ist vor Tage aufgestanden, abqefal^ ? Vor hundert Jahren gieng es nicht Das hat sich noch vor Erbauunu Stadt Rom begeben. Vor / «eit, vorn, Jahre, vor acht vorgestern; vor einer klemeulDeil?^ / Zu dieser Stelle gehören auch folgende densarten: Schritt vor Schritt, vor Tag, Jahr vor Jahr; denn will dadurch zu verstehen geben, daß E hart auf das andre folge, welches aber ob kl einen Vorgang nicht geschehen kann. z) Bedeutet das vor einen Vorw 's! xr-ettanüLm. Daher füget man schon vA _Zie- (2) In diesem Beispiele, erbat vor nur geschrieben hat das vor einen zweyfachcn Sinn. Ich entweder zu verstehen geben, daß der andr- < meiner Gegenwart geschrieben hat; und sodann 'a das vor nach dem ersten Lehrsaze richtig. tzg 'Ik gedachte Rede auch heißen , er bat eher axich.t den, al« ich. Nach dieser Auslegung grünet sich daS vor auf gegenwärtigen zwcyten Lehrso, Ein anders ist , wenn man spricht, er h.-.r für geschrieben. Diese Worte sind ebenfalls zwA ' deung. Von dem Hafrworre. 4Zr kt Ziehen, der Vorzug; nicht fürziehen, ^der Mrzug. Andre Beispiele: Die Dü¬ ngend soll dem Gelde vorgehen; du kannst ihm vor allen andern trauen; er hat vor ihnen vieles voraus; er hat als Burger- meister solches vor andern bevor, daß rc. !^Aus dieser Ursache spricht man auch vor- nehm, vornehmlich, vortrefflich, nicht d fürnehm, fürnehmlich, fürtrefflich. V 4 ) Vor ftzet man zu den Wörtern i' des Schuzes, der Verwahrung, Sicherheit, A Warnung, des Abscheues, der Angst, Furcht rc. Beispiele: GOtt schüzet die Seinigen vor aller Gefahr; er bewah- / ret sie vor ihren Feinden. HErr,behü- I? te mich vor Sünden! Ich bin davor 1 beschirmt, bedeckt, sicher. Nimm F dich davor in Acht (b). Freund, hü- _^tet deutig. Denn man kann sie erstlich so nehmen, /. daß der andre anstatt meiner geschrieben hat. Ein solches für bestehet nach der dritten Regel, welche auf der 424 S. vorgetragen worden- Will ich aber durch die Worte, er hat für mich ge, schrieben, anzeigen, daß der andre zu meinem Doctheiie geschrieben hat, so ist es der erste Begriff vom Haftworte für, S. 422 u-f. < < b) Van saget zwar auch dafür; allein in andrer Be¬ dru, 4?2 Von dem Hafrworre. tet euch vor diesem Bekriegen vor ekelt es dir? wovor träms großen Abscheu? (c) Davor7./'Ä es mir am meisten. Das Kalb dem Hündchen die Flucht eruriif^ 7 Vor wem fliehest du.? verbirn vor der wuth dieses rasenden / Er entsezte sich vor dieser Gefahr " seinen Nachstellungen kannst du schlafen. / st. z) Vor zeiget eine Ursache au stehet für die Haftwörter, wegen, ° § Das lateinische ?rL bestimmet diese tung am besten. Beispiele: Er kann 7"- § Betrübniß kein Wort reden, xrre loc^ui neczuir. Sie konnten vor vvein V nicht Abschied nehmen, vor Lachen nick! antworten; vor überhäuften Verrichtuü js gen besann ich mich nicht. Man kann v7 dem Getümmel der Kutschen sie verstehen. Er ist vor Hunger gestorben § vor Durst verschmachtet. Er zitterte . ß Schrecken, vor Rälte; sie rveinete v7 -__._^l- X deullmg'.und nach dem ersten Lehrsaze als : dafür lasse du mich sorgen, dafür bek" * mere du vrch nur nicht. Han " Von dem Hafrworre. 4z z Freude, und die andre brennte vor Be¬ gierde ; vor Rümmer haben wir keinen Schlaf gehabt. Vor Zorne nicht bei sich selbst seyn. Sie wollte vor Hochmuth ber¬ sten. Dieser Mann kann vor dem !7teide seiner Feinde nicht aufkommen. Ihr könnet ja vor Mattigkeit kaum stehen. 6) Müssen wir das vor brauchen, wenn angedeutet werden soll, daß jemand etwas aus eigenem Triebe, ohne jemandes Geheiß oder Ansuchen, thut. Denn, wenn ich sage, er hat das für fich gethan, so verstehet der Zuhörer, daß er es zu seinem Nuzen ger than habe, welches die erste Bedeutung des für ist. Will ich nun anzeigen, daß er aus eigener Gewalt, freywillig, oder ohne eini¬ ges Menschen Veranlassung, es ms Werk gesezr hat, so muß ich sprechen, er hat es vor sich gethan. Nach diesen Prüfungen der Haftwörter für und vor ist auch noch etwas von den E e dar- (c) Man spricht auch wofür; allein in anderm Ver¬ stände, welcher in dec Abhandlung vom Haftwor¬ te für, an der ersten Stelle, S. 42z , erkläret wor¬ den, z.B» «sfur soll ich bitten, sorgen? 4Z4 Vor» dem Hafrworee. daraus zusammengesezten Wörtern den; weil auch hier der Verfasser aufgehalten wird, da er sich besinnen w"? ob er das für, oder das vor, wähl^ Überhaupt zu reden ist dieses wahr, ^6 den meisten Zusammenfezungen nur das statt findet, da es gemeiniglich eine der ersten Bedeutungen hat. Der Begriff einer Darstellung ßert sich bei folgenden Wörtern, vorbux^ Has Vorbild. Man spricht nicht Fürb weil man dadurch ein Bild anzeigey das vor jemanden stehet, damit er sehe, und es nachahme. Selbst das vorstellen ist aus diesem Grunde richtjH^ bildet, und würde man unrecht sag^ stellen; denn man will doch das corZm? ttere dadurch andeuten. Ferner spricht man , vorgraben, Hangen prLpenäsro, der Vorhang, vorr legen, vormalen (einem etwas), die Vor¬ mauer, vornehmen, d.i. vor die Hand nehmen, vorragen, vorreißen, vorsa- 8m Von demHafrwokte. 4;; gen (3), vorschieben, d.i. davorschieben, Vorschlägen, vorspannen, vortragen, vorwenden, vorwerfen. Ein gleiches ist bei den Nebenwörtern zu beobachten. Man spricht aus eben dieser Ursache, vor¬ wärts, nicht fürwarts; vorbei, nicht fürbei; davor, hervor, und sodann her- vorblicken, hervorbrechen, hervorbrin- gen, hervordringen, hervorfahren, hervorführen, hervorgeben, hervor¬ gehen rc. Mim saget auch vorbethen, vorpfeifen, Vorsingen, vortanzen u. s. f. weil derjenige, der vörbethet oder vortanzet, den -Ohren oder Augen des an¬ dern ein Muster vorstellet, das er nach- machen soll; oder, weiter dieses doch vor ihm thut. In folgenden zusammengefezten Wörtern bedeutet das vor einen Vorgang, und grün¬ det sich auf den zweyten Lehrsaz: vorfah¬ ren , voruehen, vorlaufen, vorreiten, E e 2 der (2) Das vor ist in diesem Zeitworte richtig, allein es hat eine doppelte Auslegung. In folgendem Bei¬ spiele , es ist em Ding, ob man vir, over ver wanv etwas vorsaget,'ist das vor, nach dem er¬ sten Lehrsaze, ein darstellendes vor. Darnach heißt vorsagen auch prxräieere. Hier wird daS vor durch die jwcyte Regel S.4Z0 gerechtfertiget. 4)6 Don dem Hafrworre. der Dorreiter, vorspringen, ten rc. Denn daß der Begriff von Vorgange uns dadurch bei gebracht das erwersen die entgegengesezten, nachf ren, nachgehen, nachlaufen, nach^' tett, nachfpringen, Nachtreten. Deo - gen spricht man auch, voran, voraus sodann, voranfliegen, voranfchrvinrn, vorausgehen, vorausreiten, vorauM^ cken, vorauoftzen rc. Allein die pflegen diese zwey Nebenwörtcr voran unü voraus von dem folgenden Theile der de abzusondern. Das sind zwey Prüfungswörter; denn das vor ist, nach d zweyten Grundsazc, richtig, so oft es dur!? voran oder voraus kann vertreten werde,. Nach eben diesem Lehrsaze gebühret fxs genden Wörtern das vor, vorarbeiten vorbauen, vorbiegen, d. i. vorkommen pr / venire, vorbereiten, vorkaufen, ein kaufer, die Dorrede, ein Dorredner, be Dorfchmack, vorwisicn, der Dorrvir^ d.i. ein Wiz(oder vielmehr eine Begierde t wissen) vor der Zeit u. s. f. Alle diese ter haben das vor, weil sie einen Vornan^ der Zeit m den Sinn führen. So oft sich das Don dem Haftworre. 4Z7 das Wort vorher, anstatt des vor, sezen läßt, so ist es ein unfehlbares Kennzeichen, daß das vor nach diesem zweyten Grundsaze rechtmäßig angebracht worden. Das vor¬ her vereiniget sich mit solchen Wörtern, die noch nicht zusammengesezet sind. Man kann schreiben, vorhermerken, vorhernehmen, Vorhersagen, vorhersehen ; aber nicht, vorherabbrechen, vorhereinnehmen rc. Das Wort Dormund kann sein vor des¬ wegen behaupten, weil dadurch gleichsam ein vorhergehender Schuz angedeutet wird, welchen der andre vor seiner Mündigkeit ge¬ nießet. Denn daß Mund auch soviel sey, als ein Beschirmer, hat Hr. Wachter in Oloss. Oerm. Sp. HOI gezeiget. Nach der andern Auslegung, deren das Wort zugleich fähig ist, sollte es Fürmund heißen, weil das ein Mann ist, der für einen andern sorget, redet rc. Wir haben auch zusammeugesezte Wör- > ter, bei denen das vor sowol, als das für, regelmäßig ist, allein dieses in der, und jenes in einer andern Bedeutung. Z. B. vor¬ strecken hat ein richtiges vor nach dem er¬ sten Grundsaze. In der Bildung fürstre- Ee z cken 4Z8 Von dem Hafrrvorre. cken liegt der Begriff vom pro, 2lnr-- i daß es für einen andern geschieht, schneiden lautet, als wenn man sagte Zerschneiden; und fürschneiden erklären, daß es so viel heiße, als dre schneiden. Darnach richten sich die Wörter Vorschneider und Fürsts / der. Allein in der Lhat ist das gedachter Wörter nur noch ein ÜberblMl F von der Schreibart derjenigen Zeit, da Bedeutungen des für und vor nicht so stimmt waren, als izt. I Das vorschreiben kann man vom fa». schreiben gewisser unterscheiden. I' jr hat schon vor sich einen doppelten cZj» Denn der Schulmeister schreibet vor d i. er leget ein Muster vor, welches der Schü' ler nachschreiben und nackahmen muß, dah^ ß kommt das Wort eine Vorschrift, exe^ Der Landesfürst schreibet auch was dieUnterthanen beobachten müssen. jl ne Vorschrift, nach diesem Verstände, ist d^ jl Gebot eines Fürsten, dadurch er den Unter- gebenen seinen Willen schriftlich vor die gen stellet, welches die erste Bedeutung des Haft Wortes vor ist. Eine Fürschrjft - heißt Von dem Hafrworre. 4Z9 heißt soviel, als eine Bittschrift, oder ein Empfehlungsschreiben, commenäalio, da je¬ mand für einen andern, d. i. einem zum Gu¬ ten , an den dritten schreibet. , Fürschreir Len ist ferner ein Wort der Ärzte. Ein Arzt (meäious) schreibet dem Rranken zum besten, oder für seine Gesundheit/ ja auch für (d.i. wider) ein Übel, das ihn plaget, ein Mittel vor, welches die erste oder zweyte Bedeutung des Haftwortes für ist. Vorsehen lautet so, wie vorhersehen, ins künftige sehen, nach der Bestimmung des zweyten Lehrsazes vom vor; und fürsehen heißt für jemanden sehen, d.i. sorgen, daß ihm nichts mangle. Die göttliche Vorse¬ hung hat alles in Zeit, Maaß und Gewicht abgetheilet; die göttliche Furfehung läßt uns hingegen an nichts gebrechen, was zu unferm Besten ersprießlich ist. So unter¬ scheiden sich auch die Namen Vorsicht und Mrsicht. Das Vorsorgen brauchet man, wenn von einem die Rede ist, der voraus sorget, und den zukünftigen Bedürfnissen durch E e 4 Klugr 440 Von dem Hafrworee. Klugheit vorkommt. Allein fürsörn soviel, als für einen, oder anstatt" sorgen. Die Vorsorge des Hausn gehet z.B. auf die künftige Feldbeste^ und die Fürsorge für die Kinder ist - Haupkpflicht der Altern. Man spricht davor und dafür, > jedes nach einer andern Auslegung. saget, die Thür gehet nicht auf, es cket ein Riegel davor , nach dem era Grunds. S. 42 8. Dafür heißt pro, ürs u. s. f. wie solches in der Abhandlung vom Haftworte für, an derzweyten, dritte» vierten und fünften Stelle, gelehret worden Das vor und für unterscheiden auch dadurch, daß das für allezeit den vie? ten Biegefall begehret, niemals den sechste' wie solches aus allen bisher angeführten Bei' spielen erhellet. Das vor will hingegen in dem einzigen Falle der Bewegung au einen Vrt, mit dem vierten Biegefatte sich 5^--, gen, als da man saget, er hat einen vor die Thür gewatet; sie ist vor den Spiegel getretender Feind rücket vor die Festung; die Türken streiften bis vor Von dem Hafrrvorce. 441 vor die Thore der Stadt. In allen übri¬ gen Fällen fordert das vor allezeit die Ge¬ sellschaft des sechsten Biegefalls. Diejenigen Gelehrten nun /welche noch zu unserer Zeit der Meinung sind, das vor und für könnten, ohne die Sprache zu krän¬ ken/ verwechselt werden, beobachten mit dem gemeinen Manne etlicher Landschaften diese Regel, daß sie das vor sowol / als das für/ mit dem vierten und sechsten Biegefalle ver¬ binden. Dadurch bleiben sie vor dem Ein¬ wurfe einer Zweydeutigkeit gedccket. Sie sprechen, dein Namen ist für meinen (oder vor meinen/ looo mei) abgelesen worden; und, dein Namen ist vor meinem (oder für meinem, ame meum vomen) abgelefen worden. Man gibt den Vertheidigern dieser Schreibart hiemit eben keinen Beifall, sondern man will nur erinnern, daß ihre Lehre von Frischen, Schie¬ len, und den Verfassern der gelehrten Mo¬ natschriften, bisher mit unkräftigen Grün¬ den bestritten worden. Bloß der Gebrauch der heutigen Gelehrten, der auf den Unter¬ schied dringet, wenn er so fortfahren soll¬ te sich auszubreiten, und allgemein zu wer- Ee 5 Heu, 442 Von dem Bindeworte. den, dürfte drese Verfechter der alten Sch art ehestens aus ihrem Hinterhalte v? b- ben,oder sie für LeutscheBarbarn erklär^ Achtes Hauptstück. Von dem Bindeworte. 5>As Bindewort, QochuEs, dritte unveränderliche Theil der welcher einzele Wörter, oder auch ganz^^ ze einer Rede, in gebührenden Zuschuß hang bringet. Dadurch unterscheidet das Bindewort von dem Nebenworte ^!- dieses nichts verknüpfet. Etliche Bindel ter haben öberdieß noch die Eigenschaft da sie eine gewisse Wandelweise nach sich hen,wie bei den Haftwörtern besondere Bi gefalle der Nennwörter sich einfinden müsset Die Haftwörter pflegen also bei den Venn* Wörtern zu stehen, und die Zeitwörter h ten sich zu den Bindewörtern. Diese Den abgetheilt in § Abzielende, oder einen Endzweck b? deutende Bindewörter, ^olsiuEiolwz a' nsles: Daß, auf daß, damit. Alle drey wer- Von dem Bmdeworre. 443 werden mit dem lateinischen m erkläret, und Z versezen das Teutsche Zeitwort gemeiniglich in die gegenwärtige Zeit der abhangenden Wandelweise, z. B. ich will da bleiben, damit dir die Zeit nicht lang werde. Verwahret eure Halse, damit euch die M rauhe Luft nicht schade. Folgende ' Ausdrücke, in der Absicht, in der Mei¬ st nung, daß - - des Vorhabens rc. gehör - ren nicht daher, weil sie keine Bindewörter js sind, ungeachtet sie übrigens eine ähnliche Bedeutung haben. Ausschließende, exceprivL: Ausge- A nommen daß, außer daß, nur daß, nur A nicht; ohne daß, ohne nur. /7 Bedingende, conäiüonLiss: Oafern § (2), falls (im Falle), ob, uum, mrum; sofern, wenn, wenn nur; wofern, wo A nicht. Mills Gott, geliebt es Gott, sind U diesen Bindewörtern gleichgeltende Redens- arten, allein keine Bindewörter. Erklä- ( L) Da, für dafern, z. B. da mir Gott hilft, d. i. dafern (wofern) mir Gott hilft, ist ein, veral¬ tetes Bindewort. 444 Von dem Bindeworts. Erklärende, expiEivL: Also da« gäeo ur; daß (2), dergestalt daß, lich (b) rc. Hieher gehöret das ha^ Österreicher, Bayern, Schwaben rc. weicht nvar ein pöbelhaftes, allern kern unteutsch^ Wort ist, nämlich die erste Person vom ha/, ten, d. i. dafiirhalten, meinen. ' diese Rede, sie haben halt vrel zu thun ' ist dieser gleichlautend, sie haben, ich,viel ;u thun,wi- bi- sprich,, n°s°-n- , ä,am-mur. Auf -b», st kurst Art zu reden, ist aus dem, li-cr, das Bindewort I,c°- -ntstandeu. Fränkisch- Halter war- schwarer zu »klä¬ ren , wenn uns dessen Übereinkunft mi, halt nicht überzeuget-, daß stnes ans dies-,, enti <-) Das im Deutschen so häufig vorkommendHi^ wort daß, macht in dieser Sprache, durch sei,w. klärende Eigenschaft, umschwctfige Ausdrücke, w» der Lateiner mit seiner unbestimmten Wandelweise kürzer und artiger davonkommt. Das verursach^ auch den Schälern keme geringe Plage wenn st das Deutsche ins Latein ubersezen muffen. Das Bindewort saß fordert nur m solchen Umständen die abhangende Wandelweise nach sich, wenn durch die Rede eine ungewisse Sache vorgeftellet wird, al§ gevenkc nur nicht, vast er vir werve. Viele halten das werve diej/ysSV^^^ einen Latinismus, d. i.füt eine untesttsch^^ Von dem Bmdervorre. 445 § entstanden, und durch den bloßen Anhang der Syllbe er verlängert worden. Fonsezende, conrinuncivLAls, dar- / auf, ferner, weiter, hernach, nachdem, nicht nachdenre; zudem, nicht zudeme. f Man schreibet auch nur, wie denn hier- / nächst die Anfrage geschieht, und nicht, / gleich dann hiernächst rc. wie unsere j! Äritturältervater geschrieben haben. Das Gegemheil andeukende, oder ein- Wendende, näverssacivL: Aber, allein, da- gegen, hingegen , sondern rc. Schließende, oder eine Schlußfolge ! anzeigende Bindewörter; LvnLiuüvL, oder, H wie sie andre nennen, LoIleüivL LochunLlio- ff NL8: / 5 t cchmlmg der lateinischen Sprache, und sie haben nicht gänzlich unrecht. Wenn das daß in der Re¬ de verborgen liegt, versezet es gewisser das Zeitwort in die abhangende Wandelweise, wie in diesen Bei¬ spielen : Er schreibet, du seyst nicht zugegen ge, wesen; man hatte dich in einer andern Gesell¬ schaft angetroffen rc. (ir) " Nehmlich, wird besser nämlich geschrie- ben , als wenn es von Nanien herkäme, und lau- ^si„dieichsam nominztim. „ So lehret-Frisch nn Wvrterbuche. Hr. Wachter hat uns im Oioil. meruver, wie über mehr andre Wörter , seine Mei¬ nung nlcht erössnel. 446 Von dem Bindeworre. NS8-. Also irrens (a) , daher, dan«^ her, darum (niäft darum en ) , deroh".' den, derowegen, demnach, drejemnqch solchemnachmrthm,folgkch; nichts', folttlich, weder folgkchen, noch folgst i Dufts lczte ist em Belwort, und hnpt^ seHuiolus. Trennende, äigjunÄiv«: Oder, -4 du oder er. dVeder - noch, fürchtet weder ch die Wem stwenig dich, als l-ne---- Eine Ursache anzeigende, e-uw«, z> / fü-w°il; p»"al da; dadurch (Nichts ,, durchs, denn, rndem (nicht mdein^ wird auch manchmal für weil geftzet; nach, dem xottciuam, nicht nachdeme'^das wird hier ohne Noth ist aus allen da« gkwohiNn1>steBmd!worl dm »i ses Zaches, und hat nn Hochteutsch,« >> woh als in der Mundart des gememe» M„m ss. nes, in ganz T-utschland keine andr. Bil. düng. Folgende Dehnungen / weilen, die; weil, -— , wir können also mit cmigem Rechte sagen, d^g seit -e, jure itL^uc elicere ^ailumus As ist der lezte unveränderlich- . der Rede , InceriLÄio der lateinu>k l Sprachlehre (b), dergleichen Wörter Ü, als Anzeigen verschiedener Gemüthsregun zu gebrauchen pfleget. Weil einige dqeun^ sich nur in der Mundart des gemeinen nes befinden, so müssen sie insgesamt ohne Wahl in Hochteutsche Schrift^ bracht werden. Man theilet sie ab in Aufmunternde: Ans: oder gedov^< auf! auf! ei so - ! fristh ' h/, getrost! urrverzagt! nun dann' an! rvolan - nun u.s.f. _ _--—._Aus, dieser Stelle durch Anführungen beweist der folg. S. fahret er so fort: ^ecegit Mf FniücoÜOneL (OonjunÜionum ) intercium - einse 6nt Aclverbüs, ut ctiam llvÄiMmi gissen nn ^gverbüs, vel Loryunüioiübuz, particulas accenseant. (b ) Hr. Prof. Gottsched macht über den Namen r„, , ein §wisu allgemein ist, und allen vorhergehenden auch zukommt; ja sich auf diese nicht allemal schicket. Gxuiidl. S. t;z. Ein andrer Ge- lehner mentet, InterseSionem konnte man schickli¬ cher ein Leidenschafrsirort beißen. Dieses ist trvar wahr, allein das Hwischenwort wurde gleich- rvol noch nicht hinlänglich von aneern Wörtern dadurch, unterschieden werden; denn lieben, has¬ sen, zürnen, fürchten, hosten; Liebe, Haß^ Lorn, Lurchr, Hoffnung, find auch Leidenschafts- wvctec. 45 2 Von dem Zwischenworre. het das O allein , ohne einen Bieqx^. nach sich zu haben, als: O ja! o nein» was erlebet man.! o sich doch, wie das Tellertuch besudelst! o wenn d-, Jugend bedächte! Das Qist auch ein spottendes theilchen, als: O! mem guter freund' das gehet nicht an. „D! °>>s ivol nicht geschehen. E« 'st das vielmehr das oh! -ndllch cm Lau! w°m,, man ein Aufhalten andeutet: GH; Ml. Di- Fuhrleute und die Bauren d,h. 'nen diese« oh - ^-ik i„ Tone, wenn sie wollen, daß die Pferde oder Lichsen Wst-h-n s°«en! oder sie Wiede, len den Laut öfter«, und spr-ch-n,oh! oh, od' re. Schlechtweg ruffcnde Worterch,. sind, He! holla! Di- Normanne, h„^, da« ursprünglich T-Utsch- haro! womit si, um Hülfe schreyen. S. LVaadi. 6IA Frolockende: Hei! heisa! juch i ju, he! lustig! wol! Gebietende, drohende: Halt! Mir diesem Worte, welches Vie Italiener und Trau; Von dem Zwisthenwoktt. 4^ Franzosen aus der Deutschen in ihre Spra¬ che übernommen haben, besiehst man ein still¬ stehen. Es ist in der That nur ein Zeit¬ wort, nämlich die gebietende Weise von hal¬ ten, d. i. stehen bleiben, tublittsre. Har¬ re ! ich will dich - - warte, du loser Vogel! Das sind auch nur Zeitwörter, al¬ lein sie stellen Zwischenwörter vor. Klagende: Ach ! ach Herr'. ach Schwester! Man kann auch eine Ungeduld damit ausdrücken, als: ach ja! ach ja doch! ach nein! ach nein doch! Das ach gesellet sich zum ersten, und zum vierten Biegefalle. Denn man saget, ach ich un¬ glückseliger ! und, ach mich unglückseli¬ gen ! Weh! dieses fordert den dritten Biegefall. Weh mir! weh euch! weh dir, Bethsaida! weh dir, du verlassenes Land! Leider! pro äolor! Dieses pfie- get gemeiniglich mitten in der Rede angebracht zu werden; als, er ist leider! übel berich¬ tet gewesen. So weit artest du lei¬ der ! von deinem Vater ab. Das ist also auch noch ein wahres Zwifchenwort, von welcher Eigenschaft aber die meisten übrigen abgehen. F fz Spots 454 dem Zwisthemv<-rre. Spottende, trozcnde, einen Unwitt ,c. anzeigende- Ei! J. B. Ei! d, recht klug. Ei', du wärest kein Eine Ungeduld oder Verhöhnung bek^« es in folgender Rede ; Ei! das Mir höflichst aus. Dergleichen ist das oho'. Z. B. Oho! ist es h wandt? Possen! Narrenpossen! Z se zweySchcrzwörter sind elliptische Rede^ arten, welche Beschaffenheit sie mit mehr dern, Teutschcn sowol, als lateinischen Wörtern und Zwischenwörtern haben. H ständig würde man sagen, das sind sen, das sind Narrenpossen. Verabscheuende: Pfui! Das den zweyten Biegefall nach sich, pf^- " Unflates! pfui der Schande! tvegl weg damit! Verwundernde: Hui! Das ist auch Lauschwort. Hui Mantel! hui Oe»en' und weil man davon auch hupen Mette/ welches tauschen bedeutet ( sieh Rädleirm Gprachschaz) so kann schon in hup das n geschrieben werden. Poz ! poz hundert' poz tausend? Wunder! Z. B. Ich Von dem Zwistbemvskke. 45z dachte wunder, was daraus werden sollte! Oie sich wunder einbilden, was für ein Schaden daraus erwachsen konnte. Mir diesen pfleget nur das gemei¬ ne Volk seine Verwunderung zu bezeigen. In Sachsen spricht man auch, ih! ih! ih! LH! um eben diese Gemüthsregung auszu¬ drücken. Wünschende: Gluck zu! Glück auf den weg! viel Glück auf die Reise! Glück dem verspielenden! Wenn jemand nieset, Gott helfe! zur Gesundheit! Das kann man keine eigentlichen Zwischenwörter nennen, so wenig als diese, guten Mor¬ gen ! guten Tag! guten Abend! gute kracht! Das sind solche Redensarten, bei denen ein Zeitwort verborgen liegt , weil Wan sonst z.B. sagen müßte: ich wünsche dir Glück auf den weg! Gott gebe Ihnen einen guten Morgen! u.s.f. Wol! Dieses will beim dritten Biege¬ falle stehen, wol mir! wol dir! wol dem, der Gott fürchtet! In Sachsen spricht das gemeine Volk beim Abschiedneh¬ men Adich! welches das Französische a Oreu / Ff 4 ist. 456 BefchlußreVe. ist. Die Teutschen Ausdrücke sind «« beMe euch! Lebet wol! der bewahre Sie! Gott befohlen! u s ? Es gibt auch fluchende und verwünsch '5 Redensarten; allein es schicket sich weges, daß man etwas böses lehre, wj/^ ein sonst berühmter Mann thut, dessen schmack ihm aber gewißlich in diesem, wie mehr andern Stücken, keine Nachfolge weisen wird. Beschlußrede. /^Ier endigen sich die nothwendiuff^ Anfangsgründe der Teutsth^ Sprachkunst, und zwar der erste . dieses Werkes, der aus allen der weulch.-- Ligste ist. In einer vollständigen Gprachle?. re müssen überdieß noch folgende Stücke gehandelt werden: Oie Wortforschung br^moloziL (s); die Wortfügung, 8vn rsxis; die Rechtschreibung, Orrkogg xkis. Das Tonmaaß, kroloäm, wnchbL .__endlich (r) Man verstehet hiedurch diejenige Art dessssTl— suchung und Zergliederung dec Teutschn, dec diese Benennung eigentlich zukommt. etliche Sprachlehrer haben die Etymologie N,j7 Aualsgis verwechselt. der Besthlußrede. 457 endlich den Beschluß. Diese Ordnung schei- - net mit der Natur einzustimmen, wie cs dagegen ganz verkehrt herauskommt, wenn etliche Sprachlehrer gleich zu Anfänge von H der Rechtschreibung handeln. Wie kann wol der Lernende zu einer Zeit, da er vom Decli- mren und Conjugiren noch nichts w iß, zur M Rechtschreibung der Wörter, und zu richti- gem Gebrauche der Unterscheidungszeichen, angeführet werden? Diese zwey Unterwei- sungen sollen billig beisammen bleiben; allein die zweyte kann gewißlich nicht eher, als nach der Wortfügung, unternommen werden. Aus dieser vernünftigen Bei sorge, die Theile der Sprachkunst untereinander zu mengen - ist es unn öfters geschehen, daß ich meinem Willen Gewalt anthun, und manche nothwendige Anmerkungen oder Erinnerung ^en weglassen mußte, dadurch ich von der Schreibart dieses oder jenes Wortes den Grund angeben wolte,um allen unzeitigen M ^eurtheilungen der Tadler zu begegnen. > Nachdem aber das Werk, aus den in der Vor- rede angezeigten Ursachen, für einen Auszug ° - vhmdieß schon zu weitläuftig geworden, so kann ich auch in gegenwärtiger Schlußrede g Ff 5 nicht 458 Besihlußrede. nicht von allem, was noch anstößig . dürfte, Rechenschaft geben. Allein dem, was bereits gemeldet worden noch gesaget werden soll, kann ein besck^ ner Leser wahrscheinlich muthmaßen, daß das übrige, oder doch das meiste, nich?^ gefähr, sondern mit Bedachte, so ge¬ worden. Ich schreibe z.B. das Ep ovuw x Geschrep,weil diese Wörter fähig si^ Ende zu wachsen. Sodann aber konnm i zwischen zwey Selbstlauter, wie in Biegefällen, Eper, des Geschreies, hg die Aussprache eines gedoppelten ij k,^ Weil nun das bei sich auf solche Art k nesweges verlängern läßt, so wäre hier i ungegründet. Ich habe bisher mit Hederichen, Stei» bachen u. a. Unterscheid geschrieben. Rädlein, und andre mehr, schreiben Unterscheid, allein ohne das ie in dießm Worte zu verwerfen. Beides läßt sich j der Lhat vertheidigen. Denn einige Ab kömmlinge vom Stammworte scheiden b! halten das ei, wie der Bescheid, ein Beschlußrede. 4^9 - sheidener Mann, das Scheit. Andere versezen die Buchstaben des Doppellautes; U denn man spricht , der Abschied, der Gchiedsmann, unterschiedlich. Ich schreibe nun UnteE-ied, nicht weil man ß nach unserer mittägigen Mundart so redet, sondern weil diese Schreibart doch emigerma- « ßen sprachähnlicher ist, indem Unterscheid, >,1' und das von eben der Duelle gestossene un- i terschiedlich, nicht wol Zusammenhängen; ch weil ferner Hr. Prof. Gottsched (welch ein / Gewicht'. ) nunmehr die Bildung Unter- Ä schied der andern vorziehk. M Diejenigen, welchen das a in dem Wor- F. te Geschlacht ungereimt düncket, müssen Ä auch die Vorstellungen dieser Wörter, Ärmel Ml wLulLS; Altern Päreme8, Bacher poLulum, / siir häßliche Vermummungen halten. Wenn sie aber Diedrichs von Stade Erklärungen 1 der T. Wörter, Hrn. Wachters 6loL- F! rmm, und in den Nachlesen zu den Unlersu- Ä jungen vom Meere die Anmerkung * * V S. 42.4 u. f. gelesen hätten, so würden sie vielleicht erkennen, daß das ä in Geschla cht r' ß mit eben dem Rechte stehe, als in Ärmel Altern, ja daß es in demselben noch- W wen- 46a Beschlußrede. wendiger sey, als in Bacher, und niZu, verführend, als in Fasset (a) . In der mi, tägigen Wendischen Sprache, die eine ' treue Erhalterinn vieler guten Altteuts^ Wörter ist, höret man noch ,zt eben den^ des Namens Geschlächt, welcher in der Hu fränkischen und Alemannischen Mundart nämlich Glachta; nur der gelinde Teutsch- Zischlaut des S wird im Wendischen, denjenigen verwandelt, den der siebente Ii- lyrische Buchstab hat (b). Ich schreibe zahlen, erzählen, nicht als wenn ich diese Wörter von Zahl ableitete sondern weil schon die Angelsachsen Stammworte talian, rmrwre, das a hatten Wenn ich das Gothrfche waljan eli^^ eher wahrgenommen hätte, so würde ich auch wählen, erwählen geschrieben haben; al- _ lein (3) Die neuern Sprachcichree schreiben nun F^sse, compe Ausländer und unsere Lam- desleute nicht vollkommenes Recht, über den A unzeü - Sprachahnlichkeit beobachten wollen so müssen ste auch, lagen, rannen, saren, schreiben, weil man, ich lag, vte Lage, rch rann, ver Sa, (ich sarre Stcinb.) spricht. In stänkern, tranken lst das a um kein Haar fester gegründet. t 464 Beschlußrede. unzeitigen Wunsch eines Eiferers zu lacken der es gerne sähe, daß auch die Nachkvmm^ die iziqe Teutsche Schreibart beibehal^ ä mochten. 2ch frage noch emmal, welch. Schreibart? In Göttingen pflichtet man d/r. jenigen nicht bei, die ZU Leipzig beobacht / wnd, und in Berlin entstehet wieder ganz besondere,von der uns Hr. BZ.ppel nen Versuch vorgeleget hat. Schmauch^ / sich etwa derjenige, der so wünschet, , Nachwelt werde der seintgen diese Ehxx Z thun? Har er wol dieselbe schon zu einer s»lr chen Richtigkeit gebracht, daß sie verdiene der Nachkommenschaft, als ein gesch^^ Muster, angepriesen Z» we^m (a)? wollen aber nicht von der Schreibart eines ü' Mannes, sondern von derjenigen reden, der / __-_. schon > reckte Gelegenheit nich^^s^ »> gleiche und wankende Scl>relbart dieses Mannes, aus einem seiner neuesten Werke , wodurch er eben diesem Unbestande steurcn woüle, durch AnfShrung hstufiger Beispiele, abzuschildern. Eines ist bei ohne Zweifel das se^tsamste, daß eben dieser Gelehrte, welcher uns semen Wunsch, von der Verewigung der Obersachsischen Schreibart, vor sechs Jahren zuerst kundgemacht, die setnige von derselben Zeit schon selbst in mel Stucken geändert hat. Wenn nun damals alle Deutschen, seinen, Verlangen gemäß, angefangen hatten, ihre Schreib, Bestblußrede. 465 schon beinahe ganz Teutschland beigetreten ist. Wie weit hat man denn die Sache, durch vereinigte Bemühungen zwey ganzer Jahrhunderte, getrieben? Haben unsere Ges lehrten in dieser Zeit, welche sie auf die Vers besserung der Deutschen Schreibart verwert- det, nur erst darinnen einstimmig werden können, wie der lange Ton eines Selbstlaus L ters anzudeuten sey? Den übrigen Europäischen Volkern, die sich der lateinischen Buchstaben bedienen, ist dieses eine so leichte Sache, als ein Kinder- spiel. Sie sezen nur eines dieser Strichels chen () über den Selbstlauter, so weiß der Leser, daß der so gemerkte Buchstab mit § : einem gezogenen Tone auszusprechen sey. Als G g lein art nach der seinigen einzurichten , so hatten sic sich / gefaßt halten müssen, in einem Jahre z. B. ^lve zu schreiben, in dem folgenden Leute, abentheuerliche Zeichen in einer V* tschen Schrift. Man mißbrauchet u ) die Buchstaben, man benimmt ihnen f r Laut, und machet sie zu stummen Sturen > rer Nachbarn. Man verdoppelt and man entzieht ihnen wieder ihre Gesenk man füllet die Sprache mit unerträali!?, S Schwierigkeiten, und häßlichen UriglM?^ ten an, ja man sinnet noch immerfort auf s Anschläge, die Länge der Selbstlauten * -!l zuzeigen, um sich nur vor der Einstig- L der Tonzeichen zu erwehren. Ist stre Schreibart noch so roh und uriausqe beitet, daß wir einen so geringen Aust ?? als die Anzeige der langen Syllben ist A durch keine deutliche und bleibende Verf? fung einer sichern Lehrart, abgethan ha^ so wird die Nachwelt sich wol nirnmermek/ an eine unvollkommene Schreibart binden sondern die künftigen Gelehrten in Teutic/ land werden sich ihres Rechtes gebrauch?' die Muttersprache ferner zu uytersuchen un^ sie durch neue Vorschläge zu verbessern krack len,gleichwie wir uns einbilden, unsere is fahren in diesem Brücke zu übertreffen. Dem ' Bcsihlußeede. 46- Dem üblen Geschmacke haben wir es ge¬ wißlich beizumessen / daß die Ausländer nun¬ mehr fünf Regeln (und zwar solche Regeln, die den Teutschen selbst zur Last werden) lernen müssen, wenn sie recht lesen wollen, oder durch die Schrift anzuzeigen haben, welche Selbstlauter mit einem gezogenen Tone auszusprechen sind. Allein diese fünf Gaze reichen noch keinesweges zu, wenn man sich vornehmen sollte, alle Fälle der lan¬ gen selbstlautenden Buchstaben in den Teu- tschen Wörtern zu bestimmen. Es bleibet den künftigen Sprachforschern noch ein wei¬ tes Feld übrig, in dem sie sich üben, und die bisher gemachten Vorschläge, die Länge der Syllben, ohne Beihülfe der Accente, zu be¬ merken, mit soviel Zusäzen vermehren können, daß man sich mit der Zeit genöthiget sehen wird, eine Geschichte zu verfassen, um die Anfänger, bevor sie lesen lernen, damit zn unterrichten, auf wie vielerley Wege die lan¬ gen Syllben von den Teutschen vorgesiellet werden. O elende Erfindungen! die ihr die Erkenntniß der Sprache den Ausländern, ja unserm Volke selbst, beschwärlich machet, und zur Verwirrung der Teutschen Schreib¬ art den Weg bahnet. Toller Ligensmn go- Gg r schmack- 468 Beschlußrede. schmackloser Gesezgeber! der du die Tu¬ chen, als einen Greuel, von dem Deutsch.« zu entfernen dich bemühest^ welche dochg^, sam die Seele der meisten abendländische« Sprachen, und das allersicherste, wie auch einzige Rettungsmittel sind, drese Schwi», rigkeit, nebst viel andern, aufzuheben, urm endlich die Sprache zu einer beharrlichen^ Helligkeit zu bringen. Die lächerliche Furcht vor den Accenten hat nun unsere Gelehrten verkettet, daß ß. mit Hindansezung dreser so leichten nnd gewissen Hülse, lieber fünf unterschied^ mühsame Wege erwählet haberr, dre Länqr der Selbstlauter anzudeuten. Der erste ist daß man den Selbstlauter verdoppeln muß wie in den Wörtern, Haar, Paar, D-ug^ Saal,Waare; Heerd,Meer, Schees Schmeer, See; Loos, Moos nnr/eru, Schooß ^7-e/nmm. Dieses wäre fürwahr noch aus allen der vernünftigste Entschluß. Denn das lehret uns die Natur, daß man zur Aussprache zweyer Buchstaben, derkr je- der vor sich einen Schall hat, mehr Zeitbraur chet, als wenn nur einer vorzubringrn jst^ Die Franzosen bedienten sich ehemals, eben dieses BesthlußredL 469 dieses Mittels, zur Ausdrückung ihrer lan- Zen Selbstlautcr, und schrieben z. B. saxe, bLLiller. Als sie aber einen kürzern Vor- theil wahrnahmen, so wurde gleich, durch D mehrere Stimmen der Gelehrten, der Schluß A gefaßt, den andern zu verlassen. Der Accent A dünkte ihnen zu dem Ende bequemer zuseyn. M Sie schreiben izt , bLiller. W Allein warum werden im Deutschen die langen i und u nicht gleichermaßen, auf die jztgedachte Art, durch die Verdoppelung die- m ser Buchstaben, angezeiget? Warum hat man für das lauge i ein anders Verlänge- m rungszeichen erdacht? Man ftzet demselben nämlich ein stummes e nach, wie in sieben, // Sieg, WLeft, siel. Äst aber dieses der H Vernunft gemäß, daß man lieber einenBuch- /1 staben seines, ihm von den Erfindern zuge- M sprochenen, Amtes beraubet, und denselben Zu einer stummen Stüze eines andern machet, um sich nur der gewöhnlichsten Verlange- „K rungszeichen der abendländischen Sprachen, eigensinniger Weise, entschlagen zu können ? Wie macht man es, wenn der Leser mer- ken soll, daß er dgs u durch eine längere / G g z Aus- 470 Beschlußrede. Aussprache zu dehnen habe? Antwort, h: muß man ihm die Beschaffenheit des dri^ Mittels erklären, welches aber für die T?» Ische Schreibart nicht weniger verderblich ja als das vorhergehende. Der Misbrauch ja ebenfalls der einzige Grund dieser Erfind^! Die Geschichte der Deutschen Sprache, eine mittelmäßige Erkenntlich ihrer gex^. ten Alterthümer, überführen uns, daß b ehedessen im Deutschen allezeit ein lante^ der Buchstab gewesen. Nun trifft jh« das Schicksal, dem sich das e gleichfalls ttrwerfen mußte. Man entzieht diesem seinen Hauch, und sezet es, als einen blotz^ Rückenhalter, gewissen Selbstlautern nach damit diese sich auf dasselbe steifen, und ch der Aussprache länger ausgehalten werde« sollen. Aus der Ursache schreibet wan Pfuhl, Muhme, Schuhe Sohn, rvoh- nen; stehlen, empfehlen; kahl, Fahne, zaylen, Nahrung. Weil aber diese drey Künsteleyen noch sehr unzulänglich waren, die langen Tone aller Selbstlauter zu bestimmen, so versü߬ te man folgenden Grundsaz: Diejenigen ' Selbstlauter strrd lang^ die einen einfa¬ chen Beschlußrede. 477 chen Mitlauter hinter sich haben. Die, se Wörter nun, die Schafe oves , schla fen, strafen, 'Haken uneus, Ekel, Schwan, tzpan assuls, treten, traten, haben, nach dem vierten Lehrsaze, ein langes a oder e, weil einfache f, n, t, und ein k ohne daran Hangendes c, nachstehen- Schafe, Ha¬ ken, ist nach diefer Schreibart soviel, als Gchaafe, Haaken u.s.f. Wie sollte man es aber nun anstellen, wenn ein langer Selbstlauter bedeutet werden muß, da doch ein gedoppeltes ss nachkommt ? Wirft man, nach dem vorigen Gaze, das eine s weg, so wird die Aussprache verfälscht, und aus dem ss, welches ein v, oder gewißlich ein v ist, ein t gemacht. Es werden ja dieje¬ nigen Sonderlinge, mit dem größten Rechte, von den meisten Gelehrten in Deutschland aus¬ gezischt, welche entweder um diese Verlän¬ gerung , oder um ihre verderbte Aussprache auszudrücken, die sie auch andern einräumen wollen, giesen, schliefen, grofe, stosen, Füsenrc. schreiben, da sie giessen, schlief sm, grosse, stossen, Füssen, schreiben sollten. G g 4 Dies § § § 472 BesWußrede. Dieser Schwierigkeit will man dur^ frmften Kunstgriff abhelftn. Die n Sprachlehrer verlangen, man soll schließen,große,stoßen,Füßen, undr^' dergestalt schreiben, dal; bei der benöthj^ Trennung dieser Wörter, das ganze K > folgenden Syllbe gebracht werde. * muß demnach, ihrer Anweisung zufolge wehnte Wörter, im buchstabiren und imsck/^ den, so absezen, gie- ßen, schlier ße rc. denn dieses, sprechen sie, ist em A. jnnerungszeichcn, daß der Ton der vork?' gehenden Syllbe lang sey. Hiemit bean^ worte ich die Einwendung der 462 u.f, welches aber nicht so zu nehmen ist, als wenn ich zu einem Verthcidiger dieser Lehrart micü aufwerfen wollte. Ich beweise nur, auch mir diese Wege, die Länge der Selbig lauter vorzustellen, nicht unbekannt gewesen ungeachtet es mir übrigens ein übel ausq/ dachter Anschlag zu seyn scheinet, daß man eine einzige Sache, nämlich den gestreckt Ton eines Selbstlauters, auf fünferlei vorbilden soll, da wir, um eben diesen Zweck zu erreichen, ein einziges, allgemeines, leick, tes und sicheres Mittel zur Hand haben Darnach ziehet ein Unfug öfters einen andern nach BesAlußrede'. 47z näch sich, Bei manchen Wörtern haben vier fe Lehrer noch kein Kennzeichen der langen Syllben ausfindig gemacht , in andern stellen sie ein doppeltes zu einer Syllbe. Wenn in den Wörtern, Schooßes, Spllbennraaßes, das ß schon die Lange der vorhergehenden Selbstlauter, 0, a, nach unserer Sprach¬ lehrer Anleitung, bemerket, wozu brauchet man überdieß noch em gedoppeltes 00, aa? Es ist endlich die Erlernung dreser schlecht ausgesonnenen vielfachen Schreibart, nicht allein den Ausländern beschwärlich, sondern auch dre Beobachtung derselben, in Ansehung der Teutschen selbst, mühsam und verführe- rischr Denn auch dem geübtesten Manne fällt es nicht allemal gleich ein, welchen der vorgedachten fünf Wege er beim verkom¬ menden Worte ergreifen soll. Man wird wvl keinen stärkern Beweis dieser Wahrheit von mir verlangen, als daß ich das Beispiel eines Gelehrten anfuhre, der dis meiste Zeit feines Lebens auf die Ausübung der Deu¬ tschen Sprache gewendet hat. Man verste¬ het mich schon/daß ich aufHrn. Prof, Gott- scheden gleichsam mit dem Finger deute. Ist esnicht diesem berühmten Schriftsteller selbst G z mehr 474 Beschlußrede. mehr als einmal so ergangen? Er h-L . I. in der neuesten Ausgabe seiner Sprach^ S. 206 Lamehl geschrieben. Hier drück* te er nach dem dritten zuvor erwehnten Grund! sazr, das lange e mit einem eh aus. Bmd darauf, S. -"5, schrieb er Lameel, n-^ der ersten Regel. S. ro; schrieb er, der nurgedachten Regel, Haag; G. Hase, und dieses noch dazu wwer eine «ch, dre eigene Erinnerung S.-rr,^ tz. Vorschläge, eine und dieselbe Coache aufnieh. rerley Weise zu vollzrehen, verwirren den Verfasser, daß er nicht allezeit weiß, welche er folgen soll. Erlaubete aber der crstg^ rühmte große Sprachrichter, daß man mel, Has, Sämen rc. schrelben könne, sv würden weder andre, noch er selbst, den Feh¬ ler einer Ungleichheit im schreiben begehen.' Ich habe mich durch diesen so fürchterlich vorgestellten Popanz, unter welcher Gestah von einigen die Accente vorgebildet werden, nicht abschrecken lassen, sondern einen Versuch gethan, sie bei vorkommender Nothdurft zu gebrauchen. Ich wäre auch der unmaßgebli¬ chen Meinung, daß man keine Ursache habe, den alten leichten Grundsaz abzuschaffen, wel- Beschlußrede. 475 cher dem ck, ff, ss, 1t rc. zwischen zwey Selbstlautern, oder gewißlich nach einem, bisher eine Stelle eingeräumet hat. Ist der vorhergehende Selbstlauterlang, so kann sol¬ ches am bequemsten durch das lange Tonzei¬ chen anaedeutet werden. Diese Schreibart, schassen, schlaffen; raffen, flrässen; ha¬ cken tscsre, Hacken uncus; sie schlossen, die blossen; Possen, flössen, könnte weder den Fremden Liebhabern der Deutschen Sprache, noch den einheimischen Kindern, im lesen eine . Schwierigkeit machen. Sie würden die Be¬ deutung und den Gebrauch dieses Zeichens, nach einem einzigen Berichte, ohne eine müh¬ same Erklärung, verstehen, und lebenslang behalten. Auf solche Art wären auch die stummen e und h, Vie zwey Hauptverderber der Deutschen Schreibart, nach und nach aus derselben zu verbannen. Das ist gewiß, daß diese zwey Buchstaben, da sie keinen Laut ha¬ ben, nebst dem Mangel eines tüchtigen n, v (ch, sch) und Tsche, den übrigen Völ¬ kern, die Teutsch lernen, im lesen die größte Plage verursachen. Die Accente nun sind das einzige Mittel, die Sprache unsern Landeöleulen sowol, als den Ausländern, -u erleichtern, und zur Ehre von Deutsch¬ land 476 Äeschlußrede. land zu einer dauerhaften Gleichheit bringen. Lasse man sich aber durch das übel qx. rhene, in diesen Anfangsgründen vorgel^ Probstück, von einer guten Sache keines weges abhalten. Die Zeit hat es nicht gelassen, dem Drucke mit diesen Zeichen ein- geschicktere Gestalt zu geben. Aus eben dieser Schuld sind manche, a, o, undem lich ausgefallen, und, so das schlimmste ist, ' solchen Stellen, da der Unterschied ter Buchstaben vom a und o, sehr no^ wendig war. Dieser anfangs übertriebenen Beförderung des Drucks ist es endlich zn^ schreiben, daß das Zeichen (') sowol zur Am zeige des Hellen oder Schwäbischen ä, zur Ausdrückung der langen Selbstlauter, ge, brauchet worden. Denn ^nes wäre durch eine andre Bildung vorzustellen gewesen, und diese hatte man durch den Doppelstrich andeuten können.' Daß ubrigens.die beson¬ dere Gestalt der Buchstaben, A, O, si, auch derjenigen Ungemachlichkeit steuren köm ns, der man, beim Aufsuchen der Wörter in den Aufschlagbüchern, unterworfen ist, das werden diejenigen ohne Zweifel bald einfth- Befthlußrede. 477 die zehn oder fünfzehn Deutsche Wörter¬ bücher besizen, und diese öfters zu Rathe zie¬ hen müssen. Denn es ist unmöglich, daß man die besondere Verfassung eines jeden im Gedächtnisse behalten könne. Hr. Wachter sezet in seinem Ololkrio nach dem ganzen U die Reihe derjenigen Wörter, die sich vom V anfangen. Nach dem Ur kommt erst das Va. Das wäre sehr gut, wenn man diese Ordnung in allen Wörterbüchern so fände. Frisch machet kei¬ nen Unterschied zwischen dem U und V. Die nächsten darnach stehenden Buchsta¬ ben bestimmen erst die Reihe der Wörter. Allein beim Ü haben die Verfasser der Auf- schlagbücher bisher Gelegenheit gehabt, ih¬ ren .Eigensinn recht auszukramen, und auch den geduldigsten Menschen, der sich dieser Werke bedienen muß, öfters in den Harnisch zu jagen. Denn einer halt bas ü für ein Ue. Dieser ordnet die Wörter solchergestalt, daß das ü, als ein Ue, nachdem Ud seinen gebührenden Plaz einnimmt; und daö könn¬ te man so hingehen lassen, wenn alle diese Einrichtung beobachteten; allein etliche über¬ gehen das e, uud lassen die Wärter so auf einanr 478 Beschlußrede. emander folgen, wie es die nächst^. , Mttlautex erfordern. Ein anderer w haupten, das U sey ein Ui. Dieser^- ! let die Wörter, die ein U zu Anfang??* den, so ein, daß das U erst nach dem w erscheint, und das wäre abermal noch leiden, wenn auch dieses alle Uisten ? machten; allein hier gehet die Unordm,? erst recht an. Der Verfasser des Deutschen Aufschi^ zu dem Englischen Wörterbuche, das zu Leipzig in^uartgröße zum zweyten her?^ gekommen, ist^gewißlrch auch der Meim.^ gewesen, das U sey der Doppellaut Ui, nÄ er diesen Buchstaben auch so zerlegt öft." geschrieben hat, wie inUiber fiir Über,j.N» Haufe; Uiberaus, für Überaus, j.'^ Mager; Uiberfiuß, Uiberlep, Uiber- treibt, in Überfluß, Uberley, übertreiben Allein da er die Wörter nach ihren Anfangs', Buchstaben ordnete, ließ er diese Bildung des U aus der Acht. Er machte es di? wie Frisch. Er sezte, die V , U, ü, n», tcreinander, und das Ub vor das Ve das Üp nach dem Vo. In diesem Aufschlaabn, che stehen die Wörter so; Va - Ub - Ve Leschlußcede. 479 Uf - Uh - Vi - M - Um - Vn - Vo - Üp - Ur - Us - Vu. Hederich war auch ein Uist, d.i. einer der¬ jenigen , welche das ü für ein Ui ausgeben, allein er war unstreitig aus allen der ejgen- Innigste, Er stellte die Wörter, so ein U, ü, V, vorne haben. Zwar in ein Fach, al¬ lein das Ui sonderte er von den andern bei¬ den gleichwol so ab, daß er es, als ein Ui, nach dem Uh auf folgende Art sezte: Va - Da - Vag - Var - Uck - Ud . -Ye - Uf - Ug - Ul- - Ü. Vie - Um - Un - Vo - Vc> - Vog - Vor - Up - Ur - Ur - Vp - Uz. Dieses würde man ihm gerne verziehen haben, wenn er durchgehends bei seiner Lehre geblieben wäre, so aber, zur Plage derjenigen, welche fein Uromrugrium, ein Handbuch gebrauchen, nicht geschehen ist. Denn etliche Wörter, die sich von Vi anheben, als Vicarrat, Vieh, viel, vier, Villach rc. hat et Sp.24iL - 2417, nach dem Ü, vor dem UM, eingetragen. Andre, die eben diesen Anfang haben, als Vinstgau, Vic>le,Visir,Vitriol, hat er nach dem Um, Sp. 2.44z u. f. eingerückt. Bei dieser Künstelky , da er dem ü, wider die Ge¬ wöhn- 482 Beschlußrede. wohnheit andrer Verfasser der Wörterbuchs eine besondere Stelle einräumte, hat andre Unordnungen gestiftet. Die Wörter Üppig, Üppigkeit, werden du meisten, wel¬ che m diesem Hederrchrschen Werke nach' schlagen, für ausgelassm halten. Sie si^ fischen Violist und Vtsir Sp. 2444 ver- ftzt, da sie doch, zufolge der Einrichtung,^ sich dieser Schulmanss, selbst vorgeschrich^ Kat, Sp. 2418 nach Übung, stehen Me». Ulm,Ulmbaum, Ulster, wird auch der hun¬ dertste nicht finden. Dmn^ver konnte sich einbilden, daß er drese Wörter nach Umzo, Umzug, Sp. 2444, zu suchen Habe- Folgende, Vlies, schütten, küchin (wie ex anderwärts schreibet, d,i.'tuchen^znneriz) find vielleicht, wegen der- Übertragung der- Wenigen, die ein ü haben, wirklich verlohren gegangen. - .? ' Das verdrießlichste aber ist die Ungleich¬ heit, da Hederich etliche Wörter so eingetra¬ gen hat, als wenn ihr n ein ue wäre, da er doch andre, nach seiner Verfassung, so stellet, daß ihr ü denjenigen Ort überkommt, wel¬ cher dem ausdrücklichen Ui zustehen würde. Da er folgende, Büberep, Büchen fazeus, Büch- Beschlußrede-, 481 Büchse, bücken , Büffel, Bühne, Bün¬ del, Bürde, Bürge, Büschel, büsien, Büttel, so anbringet, daß sie zwischen Bu¬ de , und Bug, buhlen ec. zu sichen kommen, so ist es offenbar, daß er ihr ü für kein ui, sondern Er ein ue, anfthen müsse. Über¬ sehen, überwinden, überzeugen, trifft man lange nach verändern (erst auf der sechzigsten Seite) an. Solches ist nach fest ner genauen Buchftabenordnung richtig; ab lein diese, unübernommen, unüber¬ windlich, unüberzeuget, befinden sich Sp. 2517 vor unveränderlich, unver¬ antwortlich , unverbesserlich rc. Bei jenen halt er nun das ü für ein ui, bei diesen, feiner eigenen Lehrart zuwider, für ein ue. Ich habe foviel Beispiele gehäufet, um hiemit darzuthun, daß das unnüze und al, bere Gezänk, ob das ü ein ue, oder ein ui sey, diese und noch mehr Verwirrungen, den Nach sch lügenden zum Verdrusse und Zeitver¬ luste, in die Wörterbücher gebracht hat. Ich sage, diese und noch mehr Verwirrun¬ gen: denn bei den Wprtern, in denen ein ä sich befindet, hat Hederich, da ec es klüger, H h als TeP 48L Bcschlußrede. als andere,-machen wollte, auch noch derai - chen Unordnungen angerichtet; allein v Anführungen würden zu weitlauftig werden Diesem Übel, und mehrer» von gleicher Ar/ kann durch einen kurzen Weg abgeholfen we / den, sobald man sich entschließen wird, ä, ö, ü, nicht mehr in dieser Gestalt' dem so, a, ö, ü, durch den Druck vorstxs, len zu lassen. Den Aufsuchenden wird die Mühe erleichtert werden, wenn man das nachdem ganzen a, das ö nach demgan^.. 0, das ü nach dem ganzen u, und das / als einen ebenfalls besonder» Buchste , erst nach dem ü, in den Aufschlagbüch und andern dergleichen Verzeichnissen, 5.. / wird. Das Jod könnte, aus eben der Uxta, che, nach dem Selbstlauter I kommen. , sind unmaßg ebliche Vorschläge für diese, rr,w die folgenden Zeiten. Finden sie vielleicht schon izt kernen Beifall? Ich werde mich deswegen gar nicht betrüben. Sollte man > sie billigen, so muß alles stückweise, und ei¬ nes lange nach dem andern, geändert wer¬ den. Wer alles auf einmal umkehren ,und wieder eben machen wollte, der würde einen Hornissenschwarm wider sich erregen. « ( ° ) UN 48? Teutscher Aufschlag der Kunstwörter^ welche in diesen AnfangsgrünLen vorkommen, mit latei¬ nischen nachgeftzten Erklärungen. «^Bhangende Wandelweift, 8udftiEvus zUoäue, Eochunüivus Abgezogene Ehrenwörter oder Ehrennamen, nom'ma konoris (äiznirLris ) adürLÄs, als diese, Eure Majestät, Durchlaucht, Ercellenz, Gnaden, Hochwürden rc. Abwandlung, EonjuUlio. Anzeigendes Fürwort, kronomsn äemon- ürarivum. Anzeigende Wandelweift, In- äiLacivus -Uoäur. Beiständiges Fürwort, kronomen conjun- . ülvum. Beistandiges Nennwort, jeÄivum. Beiwort, ^äjeEvum. Bestimmende Namengefahrte (der) Zercicu- Iu8 äLÜnirus. Bewegung, Florio riominüm>d.i.die Verän¬ derung der Endsyllben, um dadurch die verschiedenen Geschlachtet der Nennwör¬ ter anzudeuten. Beziehendes Fürwort, kronomsn rslaüvum. H h 3. Bier H84 Lateinische Erklärungen Viegefall, Eütüs. Der erste, noming^uZ. der zweyte, Zemrivus; der dritte, 63^' der vierte, acculsrivus; der fünfte, voL3rp vus; der sechste, ÄblLüvus. Biegung, Vicgungsart, Veclinario. Sj^. Verzeichnisse der unrichtigen Zeitwörter S. Z2 z u. f. die Anmerkung a. * Bindewort, Eonstmüio. Doppellaut, Doppellauter, viplnbonZus. Dreylaut, rripbcbon§us. Eigenes Nennwort, eigener Manien, ein Cj, geNNameN, IVomsu proprium. Einzele Zahl, Numerus iiu^ul^rig. Fragendes Fürwort, ?ronomen mrerrv^. rivum. Fürwort, kroiromsn. Gebietende Wandelweise-, Imperanvus Gemeines Nennwort, iVomen appeiiLlivum. Geschlächt, 6euu8. Grundwort, Stammwort, ilismL, et^mon. Grundzahlen, EsrcliiiLles Numeri, EsräiMig. Haftwort, krLposlüo, S. 404 u, f. Halbvergangene Zeit, Ismxus imperkeLlum. Hauptstück, Espur. Hauptwort, Verbum priuLipals. HÜlfswvrt, Verbum auxiliäre, Kunst- der Teurschett Rrmstrvottee. 485 Kunstwort , vocabulum MLbnicum, vocabu- Ium arbs, ter//r»r»r Künftige Wandelzeit, Tempus fururum. Längstverstossene Wandelzeit, Ism^us xluZ- gULmperfeelum. Leidendes Zeitwort, Verbum xMvum. Leidloses Zeitwort, Verbum impMvum. Mangelhaft, äefcäivus. Männliches Geschlächt, OenuZ mLseubnum. Mehrere Zahl, Numerus plurabs. Mitlauter, mitlautender Buchstab, (mnlo- Mittelgattung des Zeitwortes, oder mittleres Zeitwort, Verbum neurrum, imraalmvum. Mittelwort, kärcieipium. Mittägige Mundart (die) ist diejenige, wel¬ che in den Österreichischen Teutschen, mit- tagwärts gelegenen Landschaften, die Mut¬ tersprache der Inwohner ist- Steinbach hat in seinem Worterbuche schon viel Wör¬ ter, welche seiner Mundart sowol, als der Österreichischen gemein, den Sachsen aber unbekannt sind. Nach^esezte Namengefährte (der) ^räculu8 poüpolmvus. Namengcfährte (der) ^räculus. Nkbenwort, /^äverbium. H h z Nenn- 486 Lareimsthe Erklärungen Nennwort, ^lomsn. Ordnende Zahlen, Ordnungszahlen, meralia oräinLlis. Persönliche Fürwörter, kronom. Person^. Regelmäßig, richtig, analog. Selbständiges Fürwort, kronomen mm. Selbständiges Nennwort, 8udüsru rivum ^Vomeir. Selbstlaut, Selbstlauter, selbstlautender Buchstab, VoLLlis. Selbstwort, Sudüsmivum. Svrachähnlichkeit, ZmsloFiL. Sprachkunst, Sprachlehre, 6rämmaric». Sprachlehrer , 6rammüricu8. SLammbuchstaben, raches limrL. Stammwort, VOX PNmiASlüg., rLäix, mon. Verbundenes Fürwort, kroiwmen co^uu. üivum. VergaugeneWandelzeit, Tempus prserenrum. Vergleichung, Omparario. Vergleichungsr stuffen, Oraäus Lomparzrioms. Die er¬ ste Stusse, x>oliüvu8; die zweyte, Lvmpz. ralivu8; die dritte, 5uperl2Nvu8 Unbestimmte Namengefährte (der) ^rciculus inäekimrus. Unbestimmte Wandelweise, Inttnicivus Unge- der Teurschen Runstworker. 487 Ungewisses Geschlacht, Osnus neurrum. Unrichtig, von der Regel abgehend, abrveis chend, anomalus, L, um. Unilbergehend, immnlüivum, neurrum^ serb. Unwandelbar, apcoron, möeLlmabils. Urfall, l^lomiriLÜvus ünFulärr8, reöius (Or/ii^) der lateinischen Sprachlehre. Urstand ist bei den Beiwörtern (^äjsclivis) diejenige Bildung, nach der sie am kürze¬ sten sind. In dieser Beschaffenheit wer¬ den sie als Stammwörter angegeben, und in derselben Gestalt pfleget man sie in den Wörterbüchern anzuführen, z.B. groß, klein, roth. Etliche nennen die so aus¬ sehenden Beiwörter ^checüua aü/lratla, abgezogene Beiwörter; von andern werden sie Mttua genennet, weil sie gleich¬ sam im Stande ihrer Erzeugung vorge- „ stellet werden. Übergehend, rrsulmvum, ist soviel, als wir¬ kend, aKirMn. Das Gegentheil ist un¬ übergehend , imranlmvum, MÄNNN- Wandelweise, lVloäus. Wandelzeit, lempus. Weibliches Geschlacht, 6snus 5mmininum. Wirkendes Zeitwort, Verbum LÄivum, rran- ülivum. Wort Hh 4 4T8 Teurscbe Erklärungen Wortforschung, HcymoIoM. Wortfügung, 870^x18. Zahl, Numerus. Zahlwörter/^umeraUa. Zeitwort, Verbum. Zueignendes Fürwort, kronomen vum. Zufällige Buchstaben, Urern serviles, fällige Gyllben, die nicht zum Stamm- Worte gehören sondern bei der Ableitung den Wörtern beige sezet werden , als die Syllben, en, er, ev, ung, bei dm Namen, Schriften, Gräber, derey, Prüfung. Zuruckkehrendes Fürwort, Monomen reci- xrocum. Zurückkehrendes Zeitwort, Vex. bum reciprocum. Zwischenwort, InwrjeÄio.. Lateinischer Aufschlag der Kunstwörter, mit Teutschen Er. klürungcn, die in diesen Anfangs, gründen gebrauchet werden. ^8lanvu8 ( Or/ur) der sechste Biegefall. ^büüurumkrouomeu,ein selbständiges Für¬ wort. der lateinischen Runstworrer. 489 ^ccusarivus ( der vierte Biegefall. ^chvum ( ein wirkendes (überge¬ hendes) Zeitwort. ^.chsQivum (^Voineu) ein beiständiges Nenn¬ wort/ ein Beiwort. ^civerdium, ein Nebenwort. /^n3loAi2,die Sprachahnlichkeit» ^nsloZUZ, regelmäßig / richtig. . ^nomalus, dasGegentheil von snsIoAus, un¬ richtig , welches von der Regel, oder von den gemeinen Mustern der Biegung, Ab¬ wandlung rc. sich entfernet. 1 Z^peHkuivum (Aomen) ein gemeines selb- ü ständiges Nennwort. , /^procon, ein unbiegsames Nennwort. /erüculu8, der Namengefahrte, der Artikel., /euxiliars Verbum, ein Hülfswvrt. f Cgpm, ein Hauptstück. I LsräinÄbs, Grundzahlen. L^alus, ein BiegefaU. Lomp^rsno, die Vergleichung. LompLrmivus ((rraäu^) die zweyte Verglei- chungsstuffe. J c^onjuNrio, die Abwandlung / die Abwand- Ä lungsart. clonjunÄio, ein Bindewort. 49v Deutsch s Erklärungen Lon^'unÄivum?ronomsn, ein verkünd (oder beständiges) Fürwort. 6olijunÜivu8 Moäue, s. Lu^unLkivus iLolilonEZ, em Mitlauter, ein mitlni^ Buchftab. ^bndex Oarivus ((m/üe) der dritte ViegefM Osclinsno, die Biegung / die Biegung^. nicht Abänderung, weil abändern bewährtes Deutsches Wort ist. ^n Oe5eleurrum, s. Incranlinvuni. ' Ilomin3iivus, der erste Biegefall. d^vr^ NLÜVUS der einzeln Zahl heißt auch dev Numeralia Zahlwörter. Humerus, die Zahl. Oräinalw, Ordnungszahlen, ordnende Zah, len. . , , karnLixmm, ein Mittelwort. xMvum (j^echMk) ein leidendes Zeitwort, ksrteeium ( ) die vergangene oder verflossene Wandelzeit. kersoriLls IVo/roMtt, ein persönliches Für¬ wort. „ klusguLmperseüium ( H'-ttMr) dle längstver- gangene Wandelzeit. koürivus () die erste Nerglerchungs- stuffe. rollsssivumern zuergnendes Für¬ wort. xottpoürivuZ ^1-ncuIus, der nachgesezte Nar mengefährte. xrLposmo, ein Haftwort, s.S.4sz u.f. xra-sens (TemM) die gegenwärtige Wan¬ delzeit. der larcmisthen Runstwarrek. 49z krincipsle ( ) das Hauptwort. kronomLN; das Fürwort. kropriuln ( Mmm) ein eigener Namen, ein Eigennamen. klurglis (^Vrune/ur)die mehrere Fahl, lirerre, Stammbuchstaben. KeciproLum?Evme?r, l^erürM, ein zurück- kehrendes Fürwort, Zeitwort. ReAus (L?a/rt§) der Urfall, der Nomina- tivus der einzeln Zahl. Uelacivum ?rmrome?r, ein beziehendes Für¬ wort. LinZularlg (M?nenrr) die einzele Zahl. 8ubstmLUvus die abhangende Wan¬ delweise. 8udüamivum ( Aomen) ein selbständiges Nennwort, ein Selbstwort. 8uxerikmvus ( Oraättr) die dritte Verglei- chungsstuffe. 8^nraxis, die Wortfügung. 1emxu8, die Wandelzeit. Verbum, ein Zeitwort. VoLaIi8, ein Selbstlauter, ein selbstlauten¬ der Buchstab. Zuweilen hat man nur das Wort Selbstlaut dafür gesezet; al¬ lein der Selbstlaut ist, nach genauer Prü¬ fung , der Klang , welchen der Buchstab, der 494 Erklärung der Abkürzungen. der eigentlich so genannte Selbstlaute § ausdrückt. Vocaüvus ( der fünfte Biegefall. Erklärung der Abkürzungen. , Böd. BödikersGrundjaze derTeutschen Sprache, Verl. 1746. 8. Irisch (Äoh. Leonh.) deutsch - Lateini- iftschesWorterLuch,Verl. 174, Grundl. des Hrn.Proft Gottsch-ds Gru„^ legung einer Deutschen Sprach; kunst, Leipz.'7 5 2.. 8. Hederichs kromruarium I^nrmsüz. i W. nn Worte, in dem Worte. Radl. Johann Radleins Europäischem Sprachschatz/Leivz.' 7 n. 8. ! S. Seite, Sp. Spalt, columruz Sreinb. Steinbach. Man verstehet in die¬ sen Anfangsgründen sein Wörterbuch. Stiel. Stielers, oder Spatens deutscher Sprachschatz. u.a.m. und andre mehr. u. d.gl. oder u.d.g. und dergleichen, u'.s.f. und so ferner. viels, vielfach, d.i. in der mehrer« Zahl. Ww. Wandelweise, b4oäus. Wz. Druckfehler, 495 Wz. Wandelzeit, lempuZ. z.B. zum Beispiel, exempli Mans. Druckfehler. Den erheblicher» ist ein Sternchen beigesezt worden, die also, noch vor dem Gebrauche des Buchs , auf geleimten Papiere mit der Feder, auf ungeleimtem mit dem Reiß- bley, zu verbessern sind. Die erste Zahl bedeutet die Seite, xsAMLm; die andre, die Zeile. Die Aufschriften der Seiten (die Columnentitel) sind nicht gezählet worden. Das l. (lles) zeiget die Ver¬ besserung an. 5,9: lies Syllbenmaße. -4, 8t Die Buchstaben - - R, P, H rc. sz, rž : Der, die, das. 26, 8: Msst , l. Füße, Z2, iz: l. bcigeftzet. z z l. in der Aufschrift der Seite, selbstän¬ digen, wenn es in deinem Abdrucke nicht schon so stehet. 64, 5 u. 6: Wurf, (Maulwurf, mlxa) Wurm rc. 67, 12: kan, l. kann. 4: l. enger Weg durch ein Gebirg, 76, 4y6 Druckfehler. 76/ 2 : Schloß, Schwert, Stift. I« der 5 Z. stehet Breter, und auf der vor- gehenden S. 1 lZ. Bret. So schr.nbet Steinbach; andre, Brett, Bretter. 77, 14: bey l. bei. ' , iQy, 3: Leute, Liebden. r z ä, in der 4 Zeile von unten herauf: dre« l. zwep. * 149,2:'einFürwort dritten (l. zrvep- ten) Person. * i;8, 19: Mee Majestät. 160, 6: unserer, poet, unsrer. -89, in der 7 Z- von unten herauf, lies: tadeln, oder vielleicht gar tadelen.* ist zu Anfänge der 16 Zeile, das meil überflüßig.* aoo, r8: von den persönlichen re. * qoz, 8: lesche aus ihrer Gattung. zi8, i Z. der Anmerk. l. abhangenden.* 32z, 7 Z.der Anmerk. sollte es stehen; Hu¬ nan und bpgan, ÜLLtere. * Z2L, 3 Z. der Anmerk, von unten herauf, derselbe. Z89, 10: hierwieder, l. hierwider. 457, iL: ist es nun öfters. 465, 8 Z- der Anmerk Garung. 465, 14: eines dj^MHmchclchen (" 477 u.f. stehet E, ÜI oH^rs für U, ü.