Degotardische ^ Laibacher Zeitung, M'twochs den 5. März l^o. Sammlung für die Tyroler. — Würch-trger Landsturm. — Rede bei der Fahnenweihe. — Reichstag in Schweden. -- Vorbereituttgen zum neuen Feldzuge. Inländische Begebenheiten. 3 aibach. Der Winter an ssch selbst richtete keinen Schaden auf uns^s 3a»!dös Feldern an; hie mch dort schadeten etwas die Echer -«nd Feldmäuse, kleine Gchneck.n, oder Nürmer. Ujberhauplsichtman j einer gnten ergiebigen Erndte der Wintersaaten entgegen. — Was ini-uicr r»on ein.'m Vordringen dcr Fran- z zo:n bn Mainz gesprochen werden mag, so ist >.s v rmög guten Nach- ^ riwten gewiß, daß die Deutschen Vorposten bis SiMwgen über der < Nidda reichen^ übrigens behaupten ) selbe eine konzentrirte Stellung b.i ' Höchst. Die französischen Vorpo- ^ ste» reichen ka^m eine halbe Stun- ! de über Hochheim heraus. — Man ! erzählt sich, es seien Briefe ange- Z kommen, welche von einem ansge- ^ zeichneten Siegs Erzherzog Karls l über die Franzosen sprechen; auch I hatten die Neufranken ein unseres z Magazin nehmen wollen, der Plan ward verrathen, die Oestreicher lockten den Feind in die Falle, umzingelten sie, und nahmen mehr als Tausend samt ihrem General gefangen; — der Himmel segne nur wieder unsere ersten Operazioncn , alsdann ist das schwere Iahrswerk zur Hälfte vollbracht. Wien. Da die auf allcrhöch- i stcn Befehl veranlaßte Sammlung ! für die durch die Franzosen verun- j glückten Tyroler und Vorarlbcrger 5 geendet zu seyn scheint, durch welche eine Summe von 2,^007 fi. 16^ kr. erreichet, und bereits nach Tyrol übermachet worden 5 worlmtcr aber jene 20OQQ ft. nicht gerechnet sind, dis Se. Maj. aus allerhöchsteigenem Antriebe den vier im Anfange des vorjährigen Fcldzuges geplünderten und abgebrannten Ortschaften aus dem Kammcral-Aerarium zu bewilligen geruhet haben, so wird bekannt gemacht, was der wohlthätige und biedere Theil des Publikums in jedem Erblande zur obigen Summe beygetragen hat. Eingegangen sind ' Guld. Kr. ^ Aus Steyermark n74^> — ^ — Böhmen 30204 27 i — Krain 4615 26 I l — Mähren 17483 37 l — Trieft , 8327 23 ! — Niederösterreich 6822c, 58? ^ /— Oesterreich ob der Ens 21159 5a^ — Kärntcn Z524 7^ — Ostgalizien 7N9 ^8 — Westgalizien 211 33 l — Siebenbürgen 3^65 38 Z — Ungarn 25797 36 j — Görz 763 ^ , Aus dcm K. K. Kabinete ! von einem Unbt'nan.lten lQ0Q —' Von dem K. K. Trückseß, Ra!l) ll.HofagentcnHrn. Freiherr» v. Müller. 2Z753 21 Summe 230007,62 ! So3tcn jedoch dicsfalls noch mch-rere Beiträge nachkommen, so w?r-dcn selbe so, wie der von dcm 3y-roiischen Gubcrnimn aufallerhöchsten ^ Befehl abgeforderte Answcis über die ^ Verwendung dieser Sammlungsg?l-i der, durch die Zeituügsbsättrr dcm um die ladende Menschheit sich so sehr verdient gemachten Pubi,kum vorgelegt werden. Ausländische Begebenheiten. Holland. Haag, den 10. Febr. In Holland und Belgien werden alle Plätze, wo die Engländer und Russen im nächsten Feldzug landen könnten, stark mit Batterien verwahrt. Denn man ist noch immer wegen einer feindlichen Landung nicht ausser 'Sorgen. Vor 3. Tagen kam ein englisches Kartelschiff mit holländischen Kriegsgefangenen zu Fliessingen in Seeland an. Es brachte die Nachricht mit, daß Vatavia in die Hände der Engländer gefallen sey. Deutschland. Die Centralverwaltung des Rhein-und^Mosel-Departemettts hat in einem Ausrufe von v. M. die Ernennung dcs Vr. Shec zum Regierungskommissär in den 4 provisorischen Departcmenten bekannt gemacht. Es heißt d^rin: ,,Die Consuln der Republik lassen euch durch di/se Wohlthat kemen Zweifel über den Gegenstand eurer heisscsten Wunsche übrig. Iie Dankbarkeit erheischt dagegen, ihren Wünschen durch die bereitwilligen Opfer zu entsprechen, die einzig dazu bestimmt sind, den schon so lang gewünschten Frieden herbeyzusühren lc. und unsere De-partemente endlich mit der grossen Nazion zu vereinigen. . . Nur noch einige Anstrengung, nnd bald werdet ihr das Glük geniesstn, welches eure immerforrwährende Anhänglichkeit an die Schicksale eines Volks, welches die Bewunderung der entferntesten Jahrhunderte seyn wird, ^ euch erwarb:c ^ Diesr Versicherung ' scheint noch keine Gewähre für die ! Annäherung des aus Paris verkündigten Friedens zu seyn. Würzburg, vom 4 Febr. Die allgemeine Landesbewaffnung hat den beßten Fortgang in unserm Vater-laude. Der ganze Landsturm soll indessen nicht eher gebraucht werden, als bis wir wirklich von einem feindlichen Einfalle bedrohet werden. Nähert sich der Feind dem Spessart, so sollen bloß die Unverheuratheten ausziehen , um sich mit dem weichenden Mainzer Landsturm zu vereinigen , und ihm neue Kraft zu geben. Treten abcr beyde Fälle nicht z ein , so wird bloß unser Militär und z die Landmiliz im Feld? bleiben, und ^ zwar so, daß das Militär aus der ^ Landmiliz immer vollzählig erhalten . ! wird. Der Landsturm selbst ist also 5 bloß als eine Ncstrve - Armee anzu-i sehen, die nur im äußersten Noth-i falle gebraucht wird. Die hiesige Fe-^ stung ist n ,n in einem solchen Zustan-^ de, daß sie i,n Nochfallc/edem feiud-^ lichen Angriffe nachdrücklichen Wi-' dcrstaud leisten kann; ob es ihr gleich ? wegen der umliegenden Bergkette ihre Lage nicht abstattet, eine lauge Belagerung auszuhalten, so dicnet sie dock dazu, die Stellung einer Ar-. mee fest und unangreifbar zumachen. ^ Malnstrohm, den i o. Febr. Die ^ Mainzer Truppen und bewaffneten ^ Landleute dieß-und jenseits Frank-z sl,rt müssen sich marsch/ertig hatten, ^ man weißabernickt, wohin. Von Schcinfurt wird eine Menge Maga-' zins - Artikel nach Ockstnsurt, und - von da nach Mcrgentßeim geführt- -5 ! Berlin, den 8-Febr. Gestern ist ein östreichischer Courier hicr angelangt, dcsscn Depeschen auf die Fricdensunt?rha?ldlu!tgcn Bezug habe«! sollen. Maynz, den 14. Febr. Seit ein paar T^?n ist eine grosse Anzahl französischer Truppen über den Nhein gegangen. Sie breiten sich stark in der Gcgcnd von Limburg an der Lahn aus. Schafhausen, den 13 Fchr. Kürzlich erhielt das Grcnadierbatail-lon vom Äcgiment Erzherzog Karl eine neue Fahne, die mit der gewöhnliche;: F> y"'.'s'chkeit eingewebet wurde. Eine dabcy gehaltene Rede enthalt folgende Stellen: Obgleich in , Frankreich eine neue Ordnung der > Dinge eingeführt worden, so bleibt ! doch noch vieles zu thun übrig, um die Nuho von Europa, und die Unabhängigkeit von Deutschland zu befestigen. Die Gewaltthätigkeiten, das Schreckcnssystcm, die Worte Freyheit und Gleichheit, durch die sich so viele bethören liessen, haben den Feind in den Besitz grosftr Provinzen gesetzt, aus denen sein Ehr-geiy noch immer Mittel zieht, um andere Völker zu zinsbaren Sklaven zu machen. Eurem Muth, eurem Pflichtgefühl, brave Krieger Oestreichs, kommt es zu, diesen Ehrgei« des Feindes zu bezähmen, und ihm folche Schrankcn zu seyen, daß er der Ruhe anderer Völker nicht mehr gefährlich sey. z 17. Febr. Der Ausbruch d?r neuen Feindseligkeiten scheint nahe zu styn. Durch die zeit« herigc Waffenruhe, welche die franz. Armeen genossen, hat sich eine so gefährliche Stimmung bey ihnen cingeschlicken, daß man genöthigt ist, dieselbe durch kriegerische Operationen so bald als möglich zu unterdrücken. Alle Korps^ gurren laut, und fordern mit Unc g stäm ihren rückständigen Sold. Da man ab?r ausser Stand ist, die« se Forderung zu bcfriidcgen, so eilt man zum Kampfe, um die Truppe« zu beschäftigen, und sie ihren Sold d^zrck Erpressungen von Kontributionen in Deutschland selbst erkämpfen zu lassen. Auf dcm linken Rhcinu-ftr, ist bereits alles in Bewegung und wahrscheinlich dürfte von Mainz aus d.-r erste Versuch zu einem Einfall in Deutschland gemacht werdm. Von deutscher Seite ist man abfaßt, die ungebetene Gäste zu empfaügcn. Man wclß, daß die franz. Armce vorrücken muß, mn subsistiren zu können. Man weiß abcrauch, daß wenn ihr dieses Vorrücken meß^-gen, und sse geschlagen werden sollte, ihre gänzliche Aafiösung aller Wahrsch-iniichkett nach erfolgen m »ß. In Z. Monaten wird vieles entschi- i den seyn. - Noch immer erhält sich die erfreuliche Hoffnung, das der allgeliebte Erzherzog Karl den unzähligen Bitten nachgrben, und bey der Armee bleiben werde. Berlin, vom 14. Febr. Die ftanzösis. Blätter haben Vielerlen Neuigkeiten aus dcm Preußischen verbreitet, wovon man hier in Ver-lin und im Preußischen nichts weiß. Mehrere Verfügungen zeigen die Hoffnung eines fortdauernden Friedens an. Der König will in diesem Jahre wieder große Bauten veranstalten. Der angefangene Van der Chaussee zwischen Berlin und Frank- ^ fürt an der Oder wird nickt nur fortgesetzt, sondern auch bey Charlotten^ bürg ein grosses Magazin angelegt, und hier ein neues Comedenhaus erbaut werden. Die Geschaffte unsers Gesandten in Wien siudjeyt foüber-häuft, daß derselbe um Vermehrung des Personals in seinem Bureau an-gesucht hat. Es ist daher auch der als Gesan'osckafts - Cavalier schon sonst in Wien gestandene Legalions- ! rath, Graf v. Finkcnstcin, dahin abgereiset; besondere Auftrage soll er nicht haben. Däncma r k. Copcnhagcn, vom 28. Jan. Dcn hiesigen Kausileuten ist angezeigt worden, daß den Dänischen Consuls in Frankreich für dlc Zukunft die Bcuemmllng als Handels - Com-missarien beygelegt sey. Schweden. Stockholm, den 24. Jan. Nunmehr ist die Krönung des Königs und der Königinn, und die Zu-sammenbcrufung des Reichstags — auf den iQ. März zu Norrköping bestimmt worden. Folgendes ist das Ausschreiben wegen des Reichstags: „ Wir Gustav Adolph,. von Got^s Gnaden :c. :c. entbieten allen unft'-n gereuen Männern und Vasallen, den Reichsständen, Grafen, Freyherren , dem Erzbischof, den Bischöfen, der Ritterschaft und dem Adel, der Geistlichkeit, der Bürgerschaft in den Städten, wie auch allen übrigen, welche in dcn Gränzen des Schwedischen Nricks und in drm Großfür-strnthum Finnland wohnen und ansäßig sind, Unsern besondern gnädigen und günstigen Willen mit Gott dcm Allmächtigen. Seitdem es die Vorschung gnädigst so gefügt hat, daß Wir einen Thronfolger in unserm lieben Sohn, Sr. königl. Hoheit' d(m Kronprinzen Gustav, erhalten, habcn, so wollen Wlr nun Unsern ^ Vorsah vollziehen, nach einer fur Uns und das ganze R?ich so glücklichen Begebenheit, Unsre und Uns-rcr gclicblcsten Gemahlinn, Ihrer königl. Maj., der Königinn, Krö» nung vor sich gehen zu lassen, wie auch dabey Unsre Vasallen und Rcichs-stände sämmtlich vor unserm Thron zu scben, da Wir zuglnch dle Zufriedenheit gcnieffen werden, die Reichssiände in dcs Vaterlands Angelegenheiten um Räch zu fragen. Wir gebieten und befehlen demnach hinntt gnädigst allen und jcdenRei.t s-stätldcn, daß sie sich auf den loten dcs nächstkommendcn Mär^ in Unsrer See-und Stapelstadt Norrkö-ping einsindcn, wie auch, daß nickt allein dieNitterschaft und derAdel dabcy erscheinen, in gchrriger Beso-g-mg dessen, was ihnen unterm 6. Iun. 1626von dem hochsel. glorwürdigstm Könige Gustav Adolph t len? und von Unserm höchsts. Herrn l Vater, König Gustav lll.glorwür-digstenÄudcnkens, den 9. Nov. ,778 in der Ritterbaus - Ordnung bekräftigt , besonders aber iü dem 1 zlen u. 14ten Artikel derselben bestätigt worden; .sondern daß auch die andern Stände, w.elche, nach Gewohnheit Bevollmächtigte oder Dcputtrte zusenden pflege«^ solches auf diese Weise gehörig in Acht nehmen, daß vom Priesterstande sich der Erzbischof, jeder Bischof für das Slift, inw liercn 58. Prozent. — Hj? Engländer halten die Seckustc von Genua bis Marseille blokirt. Florenz, den 8. ^br. Die Korps dcr Generale Ott ltnd Kle»mu, welche gegenwärtig auf der östlichen Küste des Genuesischen Gebiets, in Lncca, und im Florentmischcn liegrn, bestehen ans 7. Bamillons Gränzcr unter den Obristen Aspre und Brentano. Dazu kommen die Infanterieregimenter Hohenlohe, "Iordis, Klebrck. Frölich, nnd die Kavallerieregimenter Naucndorf, (ehemals Wurmser) Erzherzog Johann Dragoner, Kaiseryrägoner. — Dieses schöne Korps wird sobald es die Witterung erlaubt/vorrücken. Schweiß. . Vern, vom 30. Jan. Viele lllnge ^ute, besonders Söhne aus der hiesigen beMtelieu Klasse, v?? lass?n die Schweitz, unter dem Vor-. wände, dte Handelschaft in Deutschland zu erlernen. Man vermuthet aber nicht ohne Grund, das sie unter Roverea oder Vachman Dienste nehmen wollen. Von Emigrationen in einigen Cantoncn hat mütt .< wieder untröstliche Nachrichten er-^ halten. Anch von Gährungen in i der Gegend des NeuenburgisHetl i sind wichtige Berichte eingelaufen. ^ Merkwürdig ist es, daß in den Can-' tonen, »00 die Feinde waren, die ! größte Ruhe herrscht. ' Nordamerika. Philadelphia, den 2a. Dez. Am ^tcn dieses eröffnete hier der z 'Präsident ^ohn AdamS den 6ten Congrcß. Er legte dabey die Corre-spondenz zwischen Herrn Murray, unftrm Ministcr im Haag, und dem französischen Minister TaNeyrand vor, zufolge welcher die Negoziati-on zwischen Amerika und Frankreich wieder eröffnet wird. Frankrei ch.' Das SHickftl der ausgewanderten Franzosen hat mit ememmahle eine für sie äußerst-mißgunstige Wendung genommen, nachdem öffentliche Blätter die bcsten Aussichten für die künftlgen Umstand? derselben verbreitet hatten Der Iustizminister hat den Consuln einen Bericht übcr die Art erstattet, wie die nach Frankreich zurückgekommenen AuSgewauder- ten behandelt werden sollten. Der ersteConsul schickte dicstn Vcricbt dem Staatsrath, und dieser der Gesetzgebenden Sckzion zu, welche die Frage dahin beantwortete, daß, da die Konstituzion ausdrücklich erklärt, nie die Rückkehr der Emigrirtcn zu-gcben zu wollen , dir ergriff'.ncu Ausgewanderten, wie vorhcr, dcn « vorhandenen Gesetzen zufolge, vor die Kriegsgerichte gebracht, und von ihnen verurtheilt werden müssen. Die Sckzion Mägt vor, in der Folge die erste Rückkehr eines Aus-gswandertcn mit drr Deportation, > und die Rückkehr der Dcportazion mit dem Tode zn bestrafen. Diese : vor d?m Staatsrathe diskutirte Ent- ' sch?idl,ng i^s von dcm ersten Consul angenommen worden. ! Paris, den li. Febr. Es be- ' stä'ttigt sich, daß der Großkonsul ' Vnonaparte sich an die Spwe der , Nhcinarme stellen wird. — Ver- ! thier , der bisherige Kriegsminister, i soll '?.n begleiten, und Carnot inzwischen dcssen Stelle vcrtrenn. An: 29. Januar sind zu Valeu-4e die Exequien für den verewigten Pabst mit möglichster Pracht ge-feyc'rt worden. Alls alle», benachbarten Departements ströhmte eine erstaunende Menge Volks zu den-, selben herbei. Der heu'ige Moniteur enthalt die Rede, welche General Beurnonvllle bei scincr Antrittsaudicnz an den König von Preussen gehalten hat. Sie * lautct, wie folgt: Sjre, der erste Konsul hat mich bcstimmt, diefranz. Republik bei Ihnen zu rrpräsenlir-n, weil er glaubte, daß die Geradheit eines Mannes, der indem Lagern erzogen worden , dem würdigen Nachfolger der Helden nicht miß-fallclt würd.'. Mit zutranensvol-km Vergnügen erschein? ich ,^ls Eintrachts -und Friedeusmiuister an dieftm Höft, dcr reich an grossen 3haten und Beyspielen ,ft. Möch' te i^dcr Tag das gute Vernchmett zwischen Preussen und Frankreich mehr b festigen ! Möchten die Franzosen und die Vronssen jrus kostbaren Bandc noch cnglr g