^ Nr. 169. N, i>, hH'bj. 5. 5 5,0. stll» dle ^»fteNung ln» H«.r..' Dienstass, M. Juli. 4 «««len «llr., ^löß«,r P« Zelle « tr , be« «Ile>,-s 1885. Ailltlicher Theil. Se. k. lmd f. Apostolische Majestät habe» mit mllihijchster Entschließung vom N', Juli d. I. dem pkl'swmewn Professor am dtttlschen Slaatögymnüsium 'n der Altstadt Prag Adalbert Brechter in Aner--Minung sei»es virtjährigen verdienstlichen Wirkens auf «km Gebiete des Unterrichtes und der bildenden Kunst 0as goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. .,„ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit «Uerhöchster Entschließung vom 2s. Juli d. I. den ^ndcsgerichtsrath in Czernowitz Isidor Ritter vun onttn znn, Präsidenten des Kreisgerichtes in Suczawa "Uergnädigst zll ernennen yeinht. Prazäk m. p. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums ^" Innern hat den Ministerial V'^s^letär ü, diesen "'Nlsterium Dr. He,nrich Oschlzadal Edlen von ... ^berg zum Bezi,lshaupimann in Dalmatien "nanüt. >,,..,^>n 25.. Juli 18«!') wurde in der l. l, Hof. und Slants. !) dcr Unter- veamtrn und Ilntcrblantten'Stellvertreter der Swnt« und ^ ^rival-Asenbahnen erlassen wird. Nichtamtlicher Theil. Nussland und England. ,, Die Nachricht von den, Aufstande in Kabul ist ^ zur Stunde noch nicht osficiell bestätig; nacli allem ^er, was seit Monaten und insbesondere in jüngstcr ^e>l über den Stand der Dinge in Afghanistan veo ^tele. llingt dieselbe durchaus nicht unglaubwürdig. "'^ Engländer haben durch ihre skit einem Menschen-^ler systematisch verfolgte Politik, in Afghanistan keine "lie Neqierung auskommen zu lassen, um t>n jewei- uen Emir in Abhängigkeit von ihren Subsidien zu .^°lten. einen Zustand geschaffen, welcher sich von "N der permanenten Insurrection wenig unterscheidet. ">e Stammhäuptlinge des eigentlichen Afghanenuollts ^bekanntlich bilden unter den Unterthanen de2 Emirs 'Ullmen,sche und persische Stämme nahezu die Hälfte " hatten sich infolge dieser geschwächten Autorität »«»»„„,......_ . ih^es Obcrherrn in Kabul eine Unbotmäßigket wider denselben angewöhnt, die j'de staatliche Consolidicrung, jedes festere Aneinanderschliehen der Provinzen zur Unmöglichkeit macht. Der jeweilige Regent war ab-häng'g von dem guten Willen dieser Clan Häuptlinge, nnd dieselben machten ihre Obedienz und Hcerfolge wiederum vc)n Zug(ständnifsen abhängig, die ihren lo> cale» Einfluss erweiterten. Bei jedem enetgischen Schritt, «u welchem der Fnist sich aufraffen wollte, musste rr das Auftauchen eines Prätendenten aus der Reihe seiner nächsten Verwandle», der zahlreichen Ablömm-linge Schir Alis. befürchten. Man braucht also keinesfalls an eine russische Intrigue zu denken, wenn auch eine solche nicht aus-a/schwssen ist, Uüi die Nachricht vun dem ausgelxochenen Ausstände filr glaubwürdig zn hallen. B,statist sich dieselbe diesmal nichl, so muss doch eine solche Even« tualität jederzeit in Aussicht genommen werden bei der zLenrthrilung wr Behandlung der innerasialischen An° gelcanlhei'eu. Dass Lord Salisbu>y sich hierüber keine Illusion macht, hat cr in seiner bekannten Programm« r»de u.anz unumwunden ullsgesp^ochel', und dass man in Petersburg die Lage lbei-falls in ähnlichem Sinne beurtheilt, darüber haben sich die maßgebenden Organe deutlich geling ausgelassen. Auf beiden Seilen wird man hieraus die snlsprlchendeu Consequenz^n ziehen und die richtige 9iutzanlv,ndung aus den schwebendrn Orenzstreit zu mochcn haben; dilsellic muss logischer Weise duranf h'ltuuslunfen, sobald wie möglich einen vorläufigen Auiqleich herbeizuführen, da man jctzt zu rlncm Kri.ge nicht entschlossen ist. Fiir Nussland be» deutet die Regelung der Grenzfra.ze angesichts dcr so unsicher gestnllelcn Zustände in Afghanistan wohl kaum etwas anderes als einen W^sfenstiUstcmd in Mittel' Asien, der ihm Mattet, seine Posilionel, zu verstärken und Stützpunkte, für weitere Unternehmungen zu schaffen, was keineswegs in einer Voiwäilsbrwegung c>uf Heiat bestehen muss. Ruftland hat, wenn seine Eisenbahn durch die Sttppe bis zum Oxuö fortgesetzt ist, am Oberlauf des Quelleugebieles dieses Stromes ein Actionsfeld, das, flüher oder später gegen Süd^i hin er-lullert, das ganze afghanische Tmkestan, das ein russisches Geschenk an Schir Ali war. unter die mittel« bare oder unmittelbare Oberhoheit des Zaren bringen wird; mit andelen Worten: es kann und es wird dort, wenn ihm nicht in einem für seine Waffen unglücklichen Kriege ein Halt a/boten werden sollte, vo» Volhma aus über den Oxus bis an die Berhpäss!' des HindukM) vo: dringen. Auch für Eiland ist ein jetzt geschlossener Ausgleich imr ein Waffenstillstand; diesen nicht abzu» schlichen, haben seine Staatsmäancr, angesichts der Gefahr eines Nusstandes in Afghanistan, j^tzt noch weniger Grund, alö wenn in Kabul dir Autorität der Regierung ungesckwächt und ungebrochen besteht. Um cinen Krirg in Cntralasi^, zu führen, müssten die Engländer das afghanische Vebiet durchziehen; sie könnten aber die3 nur, wenn sie vom Emir hiezu berufen werden, sonst wäre ihre Invasion ein feindlicher Ueberfall, und würde das Afghanenreich sofoil in das gegnerische L.iger treten. Ist der Emir bereits von einem Ausstande bedroht oder muss er, wie dies auch die Optimisten in Indien nicht leugnen, wenigstens einen solchen besorgen, so wäre der Anzug englischer Truppen gegen das afghanisch? Bergland auf jeden Fall das Signal für die unbotmäßigen Häuptlinge, sich ins feindliche Lager zu schlagen; die Russen fänden auf ihrem Voimarsche Bundesgenossen. Aus diesem Grunde elscheint das Gespenst einer Insurrection in Afghanistan, das jetzt wieder an die Wand gemalt wird, keineswegs als ein bemnuhigendes Symptom, weit eher als eine Mahnung für beide streitlnde Theile, die Verhandlungen über dic Grenze zum Nbfchluss zu bringen und damit wenigstens ihrerseits das Möglichste beizutragen, um die Aufregung in den afghanischen Bergen zu beschwichtigen, die keinem von beiden, weder England noch Russland, wiNtommen sein kann. In Petersburg hat man leinen Gculld, die mi083i6t)t,i8 zufrieden fein können, die Engländer aber wenig Beruf verspüren werden, sich für den Emir zu echauffieren, der feine eigene Stellung in der Hauptstadt nicht zu behaupten vermag und noch viel weniger irgend einen fragwüidigen Grenzp^ss am äußersten Ende seines Reiches. Ulysses Grant. In Newyolk ist am 24. d. M. der achtzehnte Präsident der Vereinigten Staaten Nordamerikas, der Besieger der Secession, General Grant, der Krankheit, an welcher er bereits seit längerer Zeit litt, einem Zunaenkrebse, ellegen. Ulysses Sidney Grant war am 27. April l822 geboren; nach einem bewegten Leben, Jeuilleton. Wie die Märe ihre Heimat verloren hat. bitt ^""' wein Kind, heute ist Sancl Simeone, da und ^ ""^" Iah" alt. Hast zu Hause stricken bleibtt ,"" gelernt, und wenn dn brav und ehrlich du ,w "^ bu anderswo glücklich werden. Hier hast ciel^ ^'ö'.a. Soldi — mehr als du brauchst — morgen n" '" t»e Fremde!" bank ^ "^'" bie Mare die zwanzig Soldi der Mulle., d" ,'?/ b""les Kleid und einige Wäsche in ein Oün-5''..l"jsle nach Land'-Mle dem ältesten V>uder d'e ""no und verließ traurig das stille Brenolhal; die Naa s " "b"' wohin sie ih>e Schrille lenkte, war - Das Thal von Breno liegt von der Stadt Ra-"'" "ma zwei Wegstunden entfernt. Dessen Bewohner «men schon zur Z^ ^r R.publ>k nüchterne und ar-'Name Mensche,,, welche selbst den, sterilen Boden m. n - ^^ Posies von Duga»', auf welchem früher "' r Mnen und Cypressen ihr kümmerliches Dasein ^ . c. ^6 für Stück abgerungen und bebaut huben. U,i v! d" ganze Thal em Garten, wo vorzüglicher ^m,. d,e besten Pfirsiche und Melonen gezogen wer. "", nur d^ Bauern sind dieselben geblieben: Thätige. Na? ,""^ ^'"l'che Menschen, treue und ehrliche t^c.^ber auch ein schier Menschenschlag bewohnt ssleckchen Erde. Die Männer hohe. trici- « "^"lten, mit dem edlen Anstande eines Pa- ""«; d»e Weiber zierlich gebaute und doch üppig? Geschöpf,', mit schwelmülhig in die Welt sehenden Augen. Da« sind Bauern und Bäuerinnen des B^eno» lhales, !)ie die Märe jetzt verlassen nmssle, um glück-lich zu weiden. Wa? jedoch die Märe anbelangt, so glaubt sie selbst nicht daran, dass sie irgendwo anders zufriedener sein könnte, s>ls in ihrim trauten Heimatstiurfe. So viel G.ld wie heute hat sie zwar dort nie besessen, und sie war eigentlich sehr in Verlegeich'it, was sie sich in Ragusa alles dafür laufen sollte ^ aber dafür gab es zu Hause genügend Reis und Polenta, zeitweise eilten F>sch oder ein Lamm, und wcnn gar im Herbste die Wachteln über das Meer gezogen kanten, da war des üppigen Lebens giN' kein Ende. Freilich braucht ihr um die nächste Zukunft nicht bange zu sein, den» der Kume Malt> ihr Paihe in Ragnsa, hat sich schon vor einigen Tagen mit dcm ältesten Bruder d^rilber geeinigt, was z» thun sei, wenn die Märe in die Stadt kommt; und was sie mit den zwanzig Soldi der Mutter anfangen soll, das weiß sie j?tzt auch. Fürs erste will sie sich ein Paar so große Ohrringe laufen, wie ihre Fveundin Nike welche hat, dann ein rolh^s Hilittuch. aber kein seidenes, damit sie noch etwas erübrigt auf eine geweihte Wachskerze für den armen velstorb.'N Vater. Und einige Soldi will sie auch noch aufsparen fiir den Opfcrstock, wenn sie in di> Kirche geht, denn die Märe will jetzt jeden Tag die heilige Messt hören, das nimmt sie sich bestimmt vor. Unter diesem Selbstgespräch ist die Märe rasch vorwärts gekommen, und wie sie bei der große» e sl) ,i» kleiner hilflose Vogel; sie nimmt ihr Blindel unler den Arm und geht wieder weiter. Gerne möchte iH Euch des Langen und Breiten erzählen, wie es der Märe aus ihrem Wege nach Ra- Laibacher Zeitung Nr. 169 I 378 28. Juli 1885. nachdem er Armee.Osficier, Geometer und Gelber-meister gewesen, wurde er bei Ausbruch des Secessionskrieges, als man ausgebildete Ossiciere gut ver» wenden tonnte (G»ant wurde in der Militärakademie von Westpoint ausgebildet), zum Obersten eines Freiwilligenregiments ernannt. Er diente mit großer Auszeichnung, wurde Bligadegeneral und nahm durch die Eroberung von Vicksbura den Secessionisten den Mis« sissippi weg. Infolge dieses Siege« zum Obergeneral der Nord' staalen ernannt, fiihrte er an der Spitze der Potomac-armee gegen den genialen Befehlshaber der Gegner, General Lee, den in der Kriegsgeschichte bisher einzig dastehenden Feldzug von Richmond durch und beendigte am 9. April 1865 durch die Gefangennahme Lees und dessen Armee den vierjährigen grausamen und blutigen Bürgerkrieg. Der Congress lohnte ihm seine Verdienste dadurch, dass er fiir ihn ausdrücklich den Rang eines Generals der Vereinigten Staaten'Nrmee schuf. Am 3ten November 1868 wurde dann Grant als Candidat der republikanischen Partei zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, eine Würde, welche durch seine Wiederwahl im November 1872 eine achtjährige Dauer erhielt und den General in den Verdacht brachte, er wolle der Bonaparte Nordamerikas weiden. Seine zweite Präsidentschaft brachte ihn und feine Partei um alles Ansehen, mchrere seiner Günstlinge ließen sich vielfache grobe Unterschleife zu Schulden kommen, feine Versprechungen vermochte Grant auch nicht zu erfüllen, und so kam es, das« selbst ein großer Theil der republikanischen Partei es mit Jubel begrüßte, als der Versuch, Grant zum drittenmal zum Pläsidenten zu wählen, scheiterte. Nach einer Rundreise durch Europa, das den genialen Feldherrn hoch ehrte, lehrte er nach Amerika zurück. Immer mehr sich häufende Finanzverlea/nheiten. die nicht einmal durch das großartige Nalionalgeschenk und den hohen Gehalt, den die Republik ihrem Ober» feldherrn gewährte, behoben werden konnten, verbitte»« ten die letzten Lebenslage Grants. Nicht lange ist es her, dafs ein Finanzunternehmen zusammenbrach, an dem sich der General belheiligte und das in schwindel-hafler Weise auf fein Ansehen hin spekulierte. Als das Gebaren des Bankhauses Grant zu seinem Znsammenbruche führte und man einsah, dass die Seele der Unternehmungen, der Baxkdireclor F>sh, der unlängst zu zehnjährigem Zuchthuusausenlhalt vermlheilt wurde, den Namen des Generals zu höchst dunllen Geschäften benutzt hatte, gob Grant alles, was n besass, her, um den Schaden so weit als möglich zu decken, und legte zugleich seine Würde als Oberbefehlshaber der Armee nieder. Schon aber war auch das Leiden, dem er erlag, zum Ausbruche gekommen, ei» Leiden, das wenig Hoffnung der Rettung gewährte. Trotz der stets zunehmenden Schwäche arbeitete der General angestrengt und fleißig an einem Me-moirenwerke; die Schwankungen, die gewöhnlich den Lauf der Krebitrankheit begleiten, traten ein, der General kräftigte sich vor wenigen Monaten, nachdem er dem Erlöschen nahe gewesen, so dass er wieder Spaziergänge machen konnte, doch hielt die Besserung nicht lange an, und schon seit Wochen konnten die Aerzte bereits säst die Stunde bestimmen, wann die lückische Krankheit die Lebenskraft Grants aufgezehrt haben würde. Am 24. d. M. erlag er ihr. Sein Tod wird im Gedächtnisse der Amerikaner all die dunklen Flecken verwischen, die seinem Charakter anhafteten, mit ocn ste>blichen Ueberresten mögen sie ins Grab der Vergessenheit sinken. Die Nachwelt aber wird in ihm immer den Sieger in dem Kampfe der Menschlichkeit gegen d:n Eigennutz, den Befreier von Millionen Sclaven, den genialen Feldherrn und gewiegten Staatsmann bewundern. Inland. (Kaiser reise.) Die Frage, ob Se. Majestät der Kaiser sich zum Besuche des Kaiser« Wilhelm nach Gastein begeben werde, scheint im bejahenden Sinne entschiede zu sein, zum mindesten cifahren die in den Blättern vorllsa/ltdsn gleichlautenden Meldungen auk Gastcin, nach welchen Se. Majestät dort ungefähr am 7. August eintreffen soll, t,inen Widerspruch. Uebrigens erinnert man sich wohl, dass es schon vorlängst geheißen hatte, Se. Majestät dürfte dielmal zum Besuche des Kaisers Wilhelm nach Gastein sich begeben. Es ist jedoch daraus nicht zu folgern, dass der deutsche Monarch nach be> cndeler Cur nicht nach Ischl kommen werde. (Das neue Con g r n,ige setz) Wege,, Auf° besserung des Einkommens der Seelsorge-Geistlichen beginnt, nachdem jctzt die Äusführungs-Verordnungen erschienen sind, allmählich ill Praxis zu treten. Dar« nach haben jene Geistliche,!. welche ihr Einkommen, das duich lne Pfründe nicht gedeckt ist, aufgebessert haben wollen, bis Ende September das Einbetenntnis ihrer Bezüge beim Bezirksamt einzureichen und ist von diesem dann der Landesbehörde vorzulegen, worauf selbe sich mit dem DiöcesülxBischofe betreffs der Stol-gebiiren in Verbindung setzt und ein Einverständnis betreffs des Betrages der Erhöhung der Congrua an« zubahnen ist. Kommt ein solches nicht zustande, so seht das Cullusminlsteriuln den Pauschalbetrag fest. Mit 1. Jänner sind die dettcffenden Beträge sowie dir e, höhlen Gehalte der Provisoren und Pfarreiverweser flüssig zu machen. ebenso die Ausbesserung der Emeriten. Das neue Ccmgruagesetz schafft bekanntlich bloß ein Provisorium und ist bestimmt, die Gehaltsbezüge der Geistlichen wenigstens insoweit zu regeln, dass ein gewisses Mmimaleinkcimmen festgesetzt wird. Zur Zeit erreichen viele Pfarrer und Hilfsgelstliche nicht dieses Minimaleinlommen und erhalten nun diese, ebenso wie die Emeriten und Deficient?« eine kleine Aufbesserung ihrer kärglichen Bezüge. Eine definitive Regelung dieser schwierigen Materie ist weiteren Verhandlungen zwi-schen Regierung und Episcopal vorbehalten, und steht damit auch die Frage der Regelung des Religions« fonds im Zusammenhange. (Die Kärntner Landes-Ausstellung) iu Klagensurt ist am 2li. d. M. durch den hohen Protector derselben. Se. l. und k. Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Trzherherzog KarlLudwig, in Gegen, wart zahlreicher Gäste in feierlicher Weise eröffnet worden. Aus diesem Anlasse prangte die Stadt im Festschmucke, und es herrscht im Lande Kärnten über das Gelingen des für die wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes bedeutsamen Unternehmens eine freudig bewegte Stimmung. (Kroatien.) Wie uus Agram gemeldet wi,d, steht eine abermalige Verschiebung des Zusammentrittes der Regnicolal-Deputationeu in Aussicht; aus oer> schikdenen Gründen, die insgesammt plausibel klingen, sollen die Verhandlungen erst im November beginnen. So wünschenswert es nun sein mag, dass die Besel- tiguna. der Differenzen zwischen Kroatien und Ungarn, welche man von kroatifcher Seite durch die Deputations' Verhandlungen erzielm zu können vermeint, möglichst bald erfolge, fo ist doch anderseits nicht zu verkennen, dass die Chancen einer Verständigung in dem Mahl wachsen, als dem Feuereifer Zeit gelassen wird, M abzukühlen, und die nüchterne und unbefangene Erlvll' gung zur Gellung gelangt. Ausland. (Frankreich) Die französische Pr<>sse wendet gegenwärtig ihr Hauplinteresse der Wahlbewegung zu-Cll'Miliceaus Rede in Bordeaux findet die verschieden-sten Erklärungen und Kritiken. Die „Rcpublique Franchise" wirst ihm vor, die Spaltungen im Schoße der republikanischen Partei zu vergrößern und den Monarchisten in die Hände zu arbeiten. D^s „XIX. Siöcle' dagegen nennt Clemenceaus Programm das «Minimus des Minimums" und wirft die Frage auf, was die intransigent»?» Blätter wohl zu dieser Mäßigung und Verdünnung dcs Nadicalismus sagen würden. Herr Clcmenceau erkennt nur zwei republikanische Parteien als berechtigt an: eine fortschrittliche, die er vertritt, und eine conseruativ?. Aber selbst das Hauptora.an del letzteren, das „Journal des Dcbats". erkennt die Rich' tigkeit seines R.iisonnements nicht an und weiß ihn> keinen großen Dank; sein Programm sei aus specula liven Allgemeinheiten und praktischen Ungenügendheitel' zusammengesetzt, pompös und nichtssagend. Der „Temps" splicht angesichts der Vielfältigkeit der Programme seine Ueberzeugung dahin aus, „dass das einM Mittel, der Anarchie zu entgehen, das ist, zwischen den Conservative« und den Radicalen eine Mittel' partci zu errichten, welche von Transactionen, V0l> Compromiss/n, vom Ungefähr lebt wie die Natur «^ die Menschheit, aber die gerade deshalb die einz's mögliche Stütze für ein dauerhaftes Ministerium ist. (Die Vauernbewegung in Oberitalien) nimmt in besorgniserregender Weise überhand. 3" Cornalo wurden neuerlich 16 Bauern gefangengenoN^ men, die das Schloss von Gorgonzola in Brand s^ steckt hatten. Drei Escadronen Cavullerie wurden ^ Aufrechthaltung der Ordnung dahin beordert. (Das englische Unterhaus) gmehmigtei" zweiter Lesung die Vlll betreffs Errichtung eines M>' nisteriums für Schottland, ebenso ohne UbstimmUlKi in driller Lesung die Bill, durch melche die Entzieh»^ des Wahlrechtes wegen ärztlicher Armenpflege «"> gehoben wird. (Aus dem dunklen Welttheil.) In Ka'^ wird die Notablenkammer zum erstenmale seit VA öffentlichung des organischen Statuts im Jahre 1^ zusammenberufen werden, um ihre Zustimmung A Emijsion der garantierten Anleihe von 9 0000", Pfund zu geben. - Die Garnison von Kassala ^ den Sudanesen wieder eine siegreiche Schlacht geliefel' Am 15». und ltt. Juni griff der Feind Kassala A wurde aber mit einem Verluste von 3000 Mann MlA geworfen. Die Garnifon erbeutete 1000 Rinder. 7' heilV. dass die britische Regierung mt dem Kötw von Ab.ssnnien einen Vertrag schließen will, dew A folge die Galniso» von Kassala durch die Abesst^ entsetzt werden soll. stusa Weilers ergangen ist, wie der Kume Marko Wort gehalten und sie in das Haus eines Doctors gebracht hat, und des Interessanten mehr; aber das alles steht nicht im eigentlichen Zusammenhang mit den Begebenheiten, infolge deren die Märe später ihre Heimat verloren hat. Ich will mich also darauf befchlänken, zu erwähnen, dass der Doctor verheiratet und Vater eines allerliebsten Mädchens von drei Jahren war, welches die Märe, die ja selbst noch ein Kind war, bald liebgewann. Mit dem Lohne sah es freilich schlecht genug aus, denn die Einkünfte eines Ragusaer Doctors, mag er nun dieser oder jener Facultät angehören, stießen sehr spärlich. Ein Arzt müsste dort unfehlbar verhungern, wenn er von seinen Patienten allein leben sollte; denn in Ragusa gibt es fiir gewöhnlich keine Kranken, und wenn die Stadt nicht alle Jahrhunderte einmal von einem großen Erdbeben oder von den Höfen Blattern heimgefucht werden würde, die Ra» gusaer müfSten ewig leben. Ein Doctor Juris? Im Jahre 1429 hat Radoslav Pavlovit den Ragusaern die für den Landstrich Canale erhaltene Kauffumme abaeleuanet; die Ragufaer zahlten noch einmal, waren aber im Jahre 1493 gelegentlich einer Zahlung von 100000 Ducaten an den Renegaten Achmet so vorsichtig, sich den Empfang ordnungsmäßig quittieren u lasen Ms aber auch dieser leugnete, das Geld «halten zu haben, und mit Klage drohte, dass man ihn seines väterlichen Erbtheiles berauben wolle, da yriss Ragusa abermals in den Säckel und zahlte zum zweitenmale die W0000 Ducaten. Bei einem so noblen Volle kam, selbst der findigste Advocat keinen Process herausschlagen. Das wird den Doctor entschuldigen, wenn er der ^ Märe nur jedes Jahr zu Weihnachten ein neues Kleid und ein Paar Schuhe, aber selten Geld gegeben hat. Die Märe ist übrigens genügsam, sie verlangt nicht mehr. Sie kann sich satt essen, darf fpazieren gehen und zeitweife ihre Verwandten in Breno be« fuchen, das ist ihr genug. Und wenn sie dann Sonn» taq« zur Zeit des Corsos am Straoone auf und ab geht, in der kleidsamen Tracht der Vreneserinnen, mit Dem kurzen, braunen Kaltunkleid, in dem ein ganzes Blumenbeet gedruckt war, im dunklen, einfach geschei« tellen Haar, einen krapprothen Tuchstreifen eingeflochten, da freut sich die Märe, wenn die jungen Herren stehen bleiben und jetzt „()u« dellk l'kgax/a!« und dann „(^lio tl'68cui88img, orsawra!" ausrufen, welche Schmeichelreden offenbar der kleinen Marietta gelten, die sie an der Hand fühlt. Wenn sie nur wusste, warum sie die Osficiere alle fo anfchauen, sie kennt ja doch leinen? Auf diese Weise vergehen drei Jahre, und der Märe, welcher es eigentlich zu gut geht. fängt es be« reits an, in Ragusa langweilig zu werden. Da kommt das Kriegsjahr 1800 soundsoviel und bringt viel Geld, eine Menge Soldaten und neues Leben nach Ragusa. Vor dem Palazzo spielt fast täglich die Milllärmusik, wo die Märe auch dabei sein darf, leider nur bis 9 Uhr; und gerade jht möchte sie oft länger ausbleiben, seitdem sie mit der kleinen, freundlichen Signora bekannt geworden ist, die durchaus eine Photographie von ihr haben möchte und sie sogar zum Kaffee eingeladen hat. Es gibt doch gute. uneigen-'nützigk Menschen, denkt sich die Märe! , Da traf es sich eines Abends, dass die Mare ^ der freundlichen Signora allein im Zimmer saß?^ diese ihr einen Halsschmuck zeigt, wie sie einen M,. in ihren schönsten Träumen nie erschaut. Etwa zwa^ hastlnussa.rohe Kugclu, au« dem feinsten Ooldd^" geflochten, waren aneinandergnciht zu einer Scb^ welche dort, wo sich deren Enden schloffen, ein Kl^ trug, so zart in Flliglan erzeugt, als hätte e Spinne an diesem feium Goldgewebe Jahre >" gearbeitet. ^ ..Pas muss wohl sehr theuer sein?" frag'^ Märe und feufzt. Bei ihr zu Haufe tragen l'Ul ^ ! angefehensten Bäuerinnen so einen kostbaren Sch^ „Das lostet nichts! Ein Bekannter von ni"''.. lieb.r junger Mann, hat den Schmuck hier gel»!'.,, gerade für dich. mein Kind, du brauchst ihn »>Ul' behalten. Ihm, der sehr reich ist. macht rs Fle" ^ wenn er anderen ein Vergnügen bereiten kann, >'"«!< weiß, dass du dir ein solches Halsband wünscht' ! lügt die kleine Signora. ^ „Woher weih er denn das?" fragt die ^ schnell und erröthet. Sie hat wirklich schon im >' diesen Wunsch gelegt. ,«^ ..O. du einfältige Kleine!" schmeichelt dtt l'^ Alte weiter, «er wird es wohl irgendwo "!^>! haben, und ist es nicht genug, dass der Schmus^l bestimmt ist, dein Madonnengesichlchen noch '.7 und liebreizender zu machen, als es bereits ist" h^ Da wird die Märe recht böse; nicht M" ^1 Aulraa. sondern über die Lästerung, dass die S'" ^ das Gesicht rines Vauernmädchens mit dem o^M benedeiten Muttetgottes in Vergleich zieht. D^ ^j» band nimmt sie nicht. Sie ahnt in ihrer Unsch"^ W ^Lalbllcher Zeitung Nr. 169 ,379 28. Juli 1885. Tagesneuigkeiten. Se, Majestät der Kaiser haben, wie die ..B'iln-ner Zniung" meldet, dc» Vemc,nde B'kov für die ooll,ge» Abbrändler eine Untrtstützulia vnn 200 fl. zu ^willigen geruh». — (Die Protokolle der Neichsraths-Wahlen.) Wohl selten hat es ein so umfangreiches «ctenslilck gegeben, als der Bericht des Ministeriums des Innern über die in den Monaten Mai und Inni statt« »ehableu Wahlen für das Abgeordnetenhaus; denn die «un Anschlüsse mitfolgendeu Acten", wie der gewöhn< Uche Ausdruck lautet, waren so voluminös, dass sie Mittelst zweier großer Möbelwagen in das zur Ans- 'ayme derselben bestimmte Depot transportiert werden li^ ^ ^"^" sämmtliche Statthaltereien den üb- lcyen Bericht über die Relchsrathswahlen in den be-^nden Kronländern erstattet. Dieser Bericht enthält °l» Beilage die sogenannten Wahlprotokolle, das sind die Mittheilungen über die Wahlvorgänge, und sämmtliche ^tlmmzcttel, Diele befinden sich ,l) ihr — ihr Seehunde, könnt das Maul nicht halten!" Local- und Provinzial-Nachrichten. Aufruf. Am 6. d. M. ist ein ve,heerend?r Hagelschlacz iiber den g'ößercl, Theil des Gerichlsbezulls Landstraß niedergegangen und hat die zu den besten Huffoungen berechtigende Ernte meistens ganz vernicktet. Durch diesen Hagelschlag erscheinen zunächst betroffn: in der Oclsgrmeinde Landstr^ß die Ollschaften Sajowiz. Ko-lajnovce m,d Mladje; in der Orlsa/meinde Heil. Kreuz die Cultu,l>n der Ortschaften: V^rhovska Vas. Vini Verh, Postena V^s. Stojaniki Verh, Slivje. Hrastck. Gradac, Dobrava. Z^bjrk. Heil. Kienz, sowie die Wein-gebirge Gadov^ Pe^, P,enwgovcc, Treb^lnik, Beln»', Z>vode, Bo»!je, B'ezovic. Gladiset, Banoucc und AuSlensli Verh, und endlich in der Ollsgemeinde Groß« duliua die Steurru.rmci.nden Großdolina, Koriino und Glodosica. Der Schade» wird auf mehrere Hunde» t« tausend Gulden geschäht und ist umso schwerwiegender, als die vom Hagelschlag betioffmen Weiligärten viel» fach aus Jahre hinaus erlragsilnfäh'g geworden find. Zur L>nderung des großen Elendes, welches über die unlilückllchkN Bewohner der von diesem Elementar» ereignisse betroffenen Gegenden hereingebrochen >st, finde ich mich bestimmt, eine Sammlung milder B^ittäge im ganzen Lande auszuschreiben, überzeugt, dafs dieser Appell ull den sich stets bewährenden wohlthätigen Smn der Bevölkerung Kiains nicht witkllngslos verklingen wird. Eingehende Spenden werden vom Landespläsidium oder von den politischen Bez'rkib?hööff' selben bestimmt und jli'M aemacht Neber den Ner eineß Bezirksschnlrath.'^. ' " e Beschwerde wi». einen Vollsschnllehrer w » ,> < Benehmens auher« halb der Schule, wird das Entsprechende veranlasst. Mehrere Remunerations« und Geldaushilfsgesuche wu» den erledigt. — (Die Sommersaison in Oberkrain) hat nun ziemlich ihren Höhepunkt errreicht. Veldes zählt bis jetzt 290 (Hotel Mallner ttO, Louisenbad 40, Gasthaus „zum Erzherzog Sigismund" 30. Schloss VeldeS 20, Gasthaus Ieckler 30. Kaltwasser, und Luft-curanstalt Rikli 60. in Priuatvillen und Hilusern 50); Lees 50. Politsch 60. Vigaun 33. Radmann»-dors 30, Podnart und Virlendorf 30 und Kronau 20 Bade- und Sommergäste. Wie berichtet wird, werden im Laufe des Monats August in Veloe« u. a. auch der Erzbischof von Agram, Cardinal Mihaj-lovil^, Se Excellenz der Kriegsminister st^raf Vy landt» Neith, Fürstin Pignatelli aus Rom u. s. w. zum Besuche erwartet. — (Promotion.) Herr Georg Pukko, No» tariats-Concipient in Stein, wurde am 17. d. M. in Graz zum Ooewr Mr>8 promoviert. — (Besitzwechsel.) Das dem gewesenen Handelsmanne Franz Fortuna gehörige Haus am Ralhhaus» platze wurde bei der gestrigen ersten executiven Feil» bietnng vom Gastwirte Stefan Pogaönik um den Getrag von 28 000 st. erstanden. Der Schlitzungswert betrug 26 000fl. — (Von der Kärntner Lanbesausstel« lung.) Zu den interessantesten Objecten der cultur« historischen Abtheilung der Klagenfnrter Landesausstellung gehören verschiedene Gegenstände, welche aus dem Nachlasse der Erzherzogin Marianne, Tochter der Kaiserin Maria Theresia, in den Besitz des Klagenfurter Elisabethinerklosters übergegangen find. Darunter be-finden sich Hostleider, zwei Elfenbeinfächer mit Zeich» nungen und Miniaturmalerei, auszeführt vom Kaiser Franz für feine damalige Braut Maria Theresia, ein Strickbeutel, von der Kaiserin selbst gestrickt, mehrere Rosenkränze u, dgl. Un? s-^ lew müsse, ein solches Geschenk anzunehmen, am,., ^^ heute nachdenkender wie fönst von der »"en uneigennützigen Signora weg. lleine K/'^i" Hause angrlal.gt ist. luingl sie ihre 'hr n^chuhbefohlene zu Bette und sucht d.inn selbst h'we n ^ "^' ^ ihre Gedanken zu verscheuchen, die nimmt n Maulwürfe in ihrem Kopfe herumwühlen, ihr H,^ d'e heilige Bibel, die ihr der Reverendo, der Ersck « "' ^'^ Erbauung gegeben, und liest von im Eh«« >>""!l der Mäuschen und ihrem Aufenthalte bis ?^,' ^" '^rer Unfolgsamkeit und dergleichen mehr, Erlebnis '^ b"2 Vnch ihrer Hand entfällt. Aber die Sie l^j ^^ .Abends verfolgen sie noch im Schlafe, einem l^?' ^^ ^"'k im Paradiese und säße unter Nlält n onen V"ltt" mit fremde», ihr nnbckannten nichts l^. ^!'^ "^^' Hl sitzt ein junger Mann, der hinaus», 's ^' Indern nur mit den Händen bittend Märe di ^ ^"' ^""" Blälterdach. Und wie die bie sr„, !, ^" aufwärls wendet, bemerkt sie oben da» f. , !^k Signora, wie sie mit der rechten Hand Wri^ «?k Halsband henlnterreicht und kichert und 'pl'chl: ..N.nim. ,,imm!« - suckm^.^ ""' "" die nie in ihrem Leben die Ver-Kamvs« um"^"^" '"i Mcklicher noch die. die im widert .*"" l»'nus« des Daseins der Versuchung -^ D . M) ^""len und ihr reines Herz gerettet haben! Nack» l, . ?^ vermochte es nicht, der Traum dieser "acht hat s,ch eines Abends erfüllt.------------------------ siaau^ ^ ^°^", darauf sind die Soldaten aus auck >?i- ^°".^' u"d die alte Ruhe. mit ihr leider und La i^ N^b^ Gewohnheit, sich um da« Thun "M„ anderer zu bekümmern, ist wieder ein- gekehl!, Wer die beschränkten Verhältnisse der kleinen Provii'zstadt Ragusa kennt, den wird es auch nicht überraschen, wenn der Verkehr der Märe mit der alten Signora nicht lange unbemerkt blub und das bald stadtbekannte Geheimnis der beiden schließlich zur Kennt-nis des Kume Ma,ko gelang!?. So kam es auch, dass sich die Aeltesten des Thales von Breno eines Nachmittags velsammelten nnd beschlossen, der Mari', die durch ihre Aufführung nicht nur auf ihre eigene Familie, fondern auf alle Thalbewohner fo viel der Schande gehäuft. zu ver« bieten, künftighin je w'eder in der Tracht der Bremser zu erscheinen, und sie auszuschließen aus der Gemeinschaft redlicher, in Zucht und reiner Sitte erzogener Menschen! Dem Richterspruch diese5 patriarchalischen Ehren« ratheK beugt sich die Märe. Sie vertauscht ihren bunten Kattunrock mit einem einfachen Kleid, löst den rothen Tüchstreifen, das Abzeichen einer wahren Bre» nesktin, sins den Haaren, küsst weinend die kleine Marietta und verlässt das Haus des Doctors, um nie mehr wiederzukehren. Des anderen Tages findet man in einem Kiich« lein außerhalb der Stadt das Muttergoltesbild mit dem Halsband einer Breneserin geschmückt. Wie es dorthin gekommen, wusste niemand! Nur ein Hirt, der seine Schafe hütete, hat gestern abends kurz vor dem Ave Mana.Läuten ein ärmlich gekleidetes Mädchen aus dem Kirchlein eilen gesehen - das war die arm?, heimatlos? Märe. L Eorrado. (NachdlUs vliboltN) Manuela. Roman von Max von Weißeuthurn. (N. Fortsetzung.) Madame von Waldan spielte mit ihren Arm-bändein. ..Wie alt", fragte sie wie beiläufig mit seltsamem Lächeln, „wie alt war doch Manuela, als ihre Eltern jene Reise nach Indien antraten?" „Zwei oder drei Jahre. Da Sie aber von allem gar so gut informiert zu sein fcheinen, sollten Sie das doch auch wisfen. Haben Sie die verstorbene Lady Rokegg auch gekannt, Madame von Waldau?" ..Ja!" ..Und doch scheinen Sie andenten zu wollen, dass Manuela ihr unseliges Temperament von der Mutler geerbt habe!" „Und ich wiederhole, das« Manuela ihre nichts weniger als angenehme Tempcramenlsveranlagung von der Mutler geerbt hat, und zwar als einzige Erbschaft, welche jene ihr hinterlieh. Sie sieht überdies der Mutter so ähnlich, dass man fast veisucht wird anzunehmen, es sei deren Geist, welcher in Manuela vor uns erscheint." .,..«, ». ..Manila sieht ihrer Mutler a'hnl.ch / Pardon, Madame von Waldau. aber Sie scheme» M träumen! Sie sieht ihrer Mutter ebenso wenig ähnlich als lch. Die verstorbene Baronin war eine sehr schöne Frau." „Was ihre Tochter nicht ist! Und doch sind Sie in Manuela verliebt und bthaup'en. sie hsirat^N zu wollen!" lenklc die IrNriguaMin ad. Laibacher Zeitung Nr. 169 7380 28. Juli 1885. — (Schul nach richt en,) Dem Jahresberichte der vierclassigen Knaben« und zweiclassigen Mädchenschule zu Krainburg entnehmen wir. dass diese Anstalt im abgelaufenen Schuljahre von 227 Schillern und 147 Schülerinnen besucht wurde. Mit der Knabenschule stand auch eine gewerbliche und eine lnndwirt» schaftliche Fortbildungsschule in Verbindung; erstere hatte 27. letztere tt() Schiller. Als Lehrer an der vereinigten Knaben- und Mädchenschule fungierten die Herren Michael Küster (Director), Johann Griar und Johann Mervrc (Religionslehrer), Johann Pez-dit, Edmund Lachainer, Georg Rezel und die Lehrerinnen Fräulein Maria Mally und Fanny I u g o v i c. — (Rauferei) Letzten Sonntag nachts gegen 10 Uhr kam es zwischen dem Schneidergesellen Johann Pelko und dem Arbeiter Johann Atebe zu einer argen Rauferei. Johann Perlo saß im Wirtshause des Ahlin auf der Karlstädter.Straße Nr. 22, als Johann stebe in demselben Gasthauslocale erschien. r hassen sie beide", fuhr sie mit Nachdruck fort. „Lassen Sie uns gemeinsame Sache machen, g^ meinsame Rache üben!" Widerwillig schüttelte er ihre Hand, welche sie auf seinen Arm gelegt halte. ab. „Werden Sie nicht melodramatisch, Madame von Waldau", sprach er spöttisch. „Rache nl,en! Was nicht noch ni'hr? Ich bin Rechtsanwalt; Si? wiirden eine vortreffliche Schauspielerin abqebrn, aber im Privatleben bringt man dramatische Talente selten zur Gelluna Die Zeiten der Vendetta haben selbst auf Korsika aufgehört, in der Mode zu sein Wir leben nicht in den Zeiten der schönen Lucretia Bor^a. und da» Wort Rache ist aus drm Lex-kon der NrnM ge-strichen. Wenn die Gattin dem Gatten ourchdrennt, selbst in Gesellschaft eines andl'lklt, so wird solche Schmach ich! nicht mehr durch Vlut getilgt, sondern man lomnn nnjach um eine Scheidung ein und ver- kehrt wohl weder auf gesellschaftlichem noch auf freundlichem Fuße mit der geschiedenen Gattin. Rache gibt es jcht nur noch auf dem Theater!" «Nur auf dem Theater?" wiederholte die schöne Versucherit, mit unheimlich glänzenden Auqen. ..Blinder Thor! So lanqe die W^lt befahl, so lanae Menschen lieben und hassen, so lange es Gift und Waffen gibt, so lange wird die Rache nicht steibm. Und Si? kö'omn es nicht leugnen. Sie Hasser, Ihre Cousine, Hasser, Sie in einem Grude, dass kein Racheact, der zu ersinnen st. Ihnen unausführbar erscheinen würde, wenn es nur Ihren Hass befriedigt. Werfen Sie alle klem-lichen Bedentm beiseite! Das Mädchen entstammt einem gewissenlose», Geschlecht! O, starren S,e m>ch mcht so entsetzt an! Ich werde Sie rächen, wenn Sie es t'in wollen! Wollm Sie mein Verbündeter sein im Kampfe, so schlackn Sie ein! Der Preis ist Ros.qg! Wollen Sie? Ja oder nein?" Da« Antlitz Sir Lmils wiedelspiegrlte die wider, streitendsten Empfindungen, während das schöne, damn« nische Weib ihre ganze Kunst aufbot. Macht über ih„ zu gewinnen. Und der Erfolg, welchen ihre Worle ilbten. entgieng ihr nicht. Höllifcher Triumph blitzte in ihren Augen auf. „Ah, lommen Sie doch fchnell!" brach sie, sein Schwria/n auf chre Fraqe gleichsam nicht beachtend Plötzlich aus. ,Seh°n Sie doch Lady Manuela wie sie diesen Monsieur de Sail,l-(5nen velarmtt'n Abenteurer, und Liebe und Oliick machen sie förmlich schön. Ja. wer weiß, ob sie nich! mit ihrrm Verehrer j?tz< rechl herzlich über Ih^ M^ kmng lacht!" (Fortsetzung folgt.) London, 27. Juli. In Chatham brach gestern, als eine große Anzahl Vergnügungsreisender sich nach dem Dampfer begab, ein Theil der Landungsbrilcke ein. Gegen achtzig Personen, mcist Frauen und Kinder, stürzten'in das Wasser. Wie viele gelödlet wurden, ist noch nicht ermittelt. London, 27. Juli. „Daily News" melden: Ml die Proposition Lorn Salisburys, Russland möge die vorgeschobene« Positions in der Nähe von Zulfilal räumen, antwortete Rilssland «ünstig. sich bedingend, dass auch die Afghanen diese Positionen nicht besetzen sollen. London. 27. Juli. Die dem äußeren Amte aus EaWlen und dlM Sudan zugegangenen weitern Nach-richten lasstn den Tod des Mahdi zweifellos erscheinen. Madrid, 27. Inli. Gestern sind i>, ganz Spanien 2732 Personen an der Chol'Ni erkrankt und 772 daraN gestorben. Von den Stel befallen kommen 5 auf Madrid, 2i>j auf die Provinz Saragossa, 105 auf Alicante, 35, auf Valencia, 102 auf T>nll>l, 71 auf Murcia und 52 auf Charthagena. Athen, 27. Juli. Die Kammer genehmigle eilii Motion betreffs Einsetzung einer Commission zur Prüfung der finanziellen G.barung des Cabinets Trikupis. Angekommene Fremde. Am 26. Inli. Hotel Ttabt Wie». Dr, Potorny, Banldirector; Schulte. Director; Spitzer, Aanlbeamter - Hertzl, Winterholer, Atlas, Ostcrsetzer und Iahn, Kaufleute. Wien. — Maicr, Holz' Händler, Szatmnr. — Dr. Moretti. Aduocat, Dalmatic». ". Seemann, Crcditaustalts-Haupteassier, sammt Familie, «lib Krausrnct, K'aufm,, Trieft. — Icsche, Privatier, Strasisch. Hotel Elefant. Hadjalos, Ksm.. Athen. — Sicgl, Ksn,., Wien. — Tedeschi, Nfm,; Mmos. Verwalter, s. Familie; Iacchl«, Privat, s, Familie, Trieft. — Schneller, Vau-llnternehmel, s. Tochter, Dobre. Gasthof Sildbahnhof. Üayleu, Forst Alademiler, München. "" Lcnilen. Forst-Alademiler, Wesel, Gasthof Kaiser von Oesterreich. Oman», Privat. Trieft. ^ Pichlcr. Beamter, s. Frau; Grasi?, Lehrer. Gottschee. - Schn", Ncsiher, Don^ale. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 71l.Mg, 737.06 16.1 NO. schwach fast heiter 27. 2 . N. 735.12 25.« NO. mäßig zieml. heiter l1.0l> 9 . «b. 73l).68! 19.1 windstill fast heiter j Heiter, große Klarheit der Luft, kühler NO.; abends wind-still, schönes Mendroth. Das Tagesmittel der Wärme 20,3. um 0,7" über dem Normale. ^^. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagl it. ZVichtige Mekannttnachung. Der Verwaltuugsgeiichtshof in Wien hat am 5. März 1885 das vorher von dem l. t, Handelsministerium gesiM Urlheil bestätigt, wodurch Herr Ialob Ebstciu in Wieu weae" Contraveutiou gegen das Gesetz zum Schuhe der Fabrils-Mcn tl'U uerurthrilt wird, welches Vergehen er sich unter S«Ü?' diguna der Interessen der Laoiütu ^nonymo clo 1a MMIloN" cl« I.isili0»r ^^nö.«. ^ Geld war» Staatö.Unlehen. N^7^.......««-" «'°« l«80» > °/° ^ ,ß"."i° 200 .. iz» 8° 14(> 4° °°m°'«ente'nsch«lne . per^l. «-^'^ c)°ef,^"^."brente, ft lersrei . in» i) io900 ^err, Notenrenle, ft. ersrei 9» 50 99 ?c> «"» ^°ldr.^.<./, .... «,.z, «.,.., < ^apierrenl»! l>"/„ . 92 65 927« " N'^'^l ""fi. ö'W.S^ 149 25 149 75 " "Ndahn-Pnoritäten , . 98 20 987o " ^l'als'Obl. (Unss, Ostb,) 123------------- v '»«!°l>.Loft4"/<,,00fi, . , l2N- 120 25 ^"«dentl.. Obligationen ^ Ullr iou fl E..M ) 3M ^ ^ ^ N'5« '"/° ft°b"N!^ slavonisch'- ' Il.2- 104 - n°/« Temeser Nana» .... ini-?s> 102 21 5»/„ ungarische......10275 w» — Andere öffentl. Nnlehen. Donau Reglose 5>°'^ inn fl, . llL-— ii«l»o bll', Anleihe IN78, steueiftci , 10<^<', 105 — Aulchen d. Stadtgeüieindc wlen l02f>l> 10« L0 Anlehcn d, Stadt^ümeindo Wien (Silber und Gold) . . . , —- - —'— Prämien'Anl. d,St«,dtgem,Wien 12» tv l2j — Pfandbriefe tfür ia<» fi,) Bodencr »ll<;,österl <>^»„Golb, 12t — l2< 5U dto. in 50 ,, ,,4 >/, "/n i"U' - ic»L eo dto, in 5U „ „ ^"/^ 9^.__ 8550 bto, Plämicn-Schulbvcisch,»°/i> 98- 98'5« Och, Hypotbclcnbanl I0i. 5 V,"/« »01'— —— Oeft'ung, Nant verl, 5. °/„ . , l02 7U 1a» — blo. „ 4 >/, "/,°/° lU2?5 l0»eo PriorltätS Obligationen (jür IU0 fi.) «tlisalvth'Wcstbahn >, «mission 114 5u l>5^ sserd>nanb«-Norbba!)n in Silb. 10» 5c lc? - ffranz'Iosef'Vahn.....9«-^ »«50 Oalizische »arl - Ludwig«»ahn Em. 1881 300 ss, S.4 >/,«/° . wo 82 101' -Oesterr. Norwestbahn .... 103 80 104 »o Siebenbüigei......»» — «» u ft. . 1i»ü0 IK'5« ^'aibacher Prämicn^Aülehen 20ft, 22 5u 2» — Osener Lose 40 fi...... 42 75 t«-2L Palffy.l!ost 40 N...... 40 2K 40-75 Nöthen Kreuz, öst. Ges U, 10 ft. l4 75 15 — «Udolf.^osc 10 N..... ,850 13 - Salm-Lose 40 sl..... 54-25 b4-?z St'GcnoiÄ-Lose i sl, , , , »8 ?5 «s 75 Bant-Ncticn (per Stück) Nnglo-Oesterr, Bank 200 ft, . . 98 ou 99 — VHnl-GescNschast, Wiener uuu sl, Vanlverein, Wiener, 100 N, , . 102 35 10250 Vbncr,'Anst., Ocst.Laust.S, 4«»/« 22!-.^o 22h — Lrbt.-Anst, f, Hand, u, G. inofl. 2s4 ?5 2U5^ — .'^ditl'anl, Nlla. Ung. L0N ft. . 2ä» »u 2uc> 80 Deftüsltenb. Ailss. L0N fi. , . , 1»» -- i»z zs Escouipte-Ges., Niedcröft. 500«, 592-— 5llö — Hypothclenv,,öst. üua fl. Lü«/«lt. 5»>— «1-— vänberbanl, öst,. 200ss, G,50°/o<3, > 97 75 »8 2» Oester.°Ung, Van!..... 8«8 — 870 - Unionboill IW fl...... 80 5s, 80 75 V«rlehlsbanl «lllg. 140 fi 14K — 14s, Ü0 Gelb War« Nctien von Transport» Unternehmungen. (per Stück) Nlbrecht.Bahn 200 fi, Silber . «z — —> — Alsölb-ssiiim 'Vahn LNU fl. Silb. lU0 7b 18« 50 AussissTcp, Eiseub, 2UU fi, EM.---------------- Vöhm. Noidblih» ,5« si, . . . —-—------- Nefibahn 200 fi. . . .---------------- Vuschtiehrader «tisb, 5UU fl. CM.-------—-— slit,. N,) 800 ss. , — — — .. Donau »Dampfschiffahrt« »Ges. Oettcrr. ,^00 N, l!M, . . . 4«0 — 4SI-— Draii'Eis,sVat.'Db,,Z.)«N0N.S. ->—------- Duf-Äodenbachci V.-N. 8<»0fi,S,---------------- Llisabetb'Bahn 200 ft. EM, , , 238-83 23920 ,, Lin,'Vndweis 20a sl, . .-------------------- , Salb.-Tirol.III E,l8?3200fi,S 201 89 202 --sserbinands-Nordl', i<«0 fl. <öM, 237« x»77 ssrani'Ioses Vahn 2«» ss, Vilb, 2ii-»u «ilk« ssi!nflirchc!!««arrsclltis,2NNst.S. 200— 202 -Gal,,ssarl ?ubw!>>-Ä.LN«>fl. LM. ^45 — 245 50 ^rai-KöKacker E.-A. «nofi.ö.w, —-— - --. Kahlenl'erst-Cisenb, i<10 ss. . , -—------- Kaschau^Oderb. Eisenl». W<> fl.S, 150-00 ibl — Lemoerq-Czernow^Iassy Lisew bahn^GcseN. «uu ö. W. , , 22875 2«u 2e Llohd, oft,-ung, Trieft 50Ufl.ll :«9 50 dlo. (llt, L) »00 fi. Silb« . !«« 5l» 1«? — Praa.Duxer Elsenb.i50ft,Silb. «i-5« 86 50 «udol<«.ih!l 20» st. Silber . . 18« — 18« 60 Siebenbürgcr «öisenb. 300 fi, , 18» 7b 184 25 Slaatseilenbahn «00 fi. ö. llü. . 3b,i — 202 lib Gelb w«« Viit'bahn 2N0 fi. Silber . . . 134 b(/l,^> — Süd-Nolbd.«Verb..V.Loofi.EM. 162 — 16» — Thelß°Bahn 200 fl. ö, W. . , «5! — 252 — T,amway»Ges., Wr.I?« fi, ö, W. 193 ?a 194 — » Mr., neu !«!» st, 10575 10S «i Ivansport^Gescllschafl 10a ss. . 5»-— «»-— Unz.caal!,. (iisend. i!<»u fl, Silber 1?« »5 1?b'7L Ung, Nordostbahn 2U0 ft, Silber I77-— 17? »l Ung.weftb (Naab-Graz)»0l)fl.S. Is»z5 l«8 70 Induftrie-Nctien (per Stück) Effydl und Kinbbera, Eisen-»inh Stahl.«Ind, in Wien 10« fi. . —._ ^..^. Eisenbahnw.'Lcihg. I.80>-.40°/n ioil»0 ,o> bc „Elbemübl". Papiers. „, V.-G, «5 7b «« »e Montan^Kesellsch. öfterr.'alpine «u — zg «0 Pra„er Eisen 1. . 975c, ,g,__ Wassenf.°G^ Oest, in «Ü. 100 ,'.. l35-— —-^ Trifallcr llohlenw.'V > lK0 li. . ->>— ^.— Devisen. Deutsche Plä^e......«l-»l< «lüo London.........124-95 125-85 Pari«.........49 so 49 «0 Petersburg......—— —-— Valuten. Ducaten........ «g, ,„ »o-yranc««Stückt..... 9 90 »9^ Silber......... —-— —_. Deutsche Neich«banlnoten . . «i «o «1 40