-55." Dienstag Ven ll. Juli 1837. D l l v r i r n. driest, 4. Juli. Gestern Abends um halb 7 Uhr warf das k. neapolitanische Dampfschiff, Neptu n, »on Manfredonia in I Tagen hier anlangend, in unserem Haftn Anker. Es hatte I. Majestät die Königinn-Mutter an Bord, m»t cmem Gefolge von 39 Personen. VNien. ven 5. Duli. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaise-rinn sind, nachdem Sie am 1. d. M. in Am stet ten übernachtet und am folgenden Tage in Enns das Mit--tag-smahl eingcnommen.hattcn, zwischen 5 und <^ Uhr Nachmittags im crwl'mfchtestenWohlscyn WL in z c>n-Z^troffcn. „Das herrliche Wetter," meldet die Lmzcr -Kcitung, ^begünstigte d.'esen Fesstag. Schon fti'ch MorgcnS herrschte in den Strasien der Stadt die freudigste Bewegung, und von der Mittagsstunde an 40g das Volk in Massen den erlauchten Reisenden entgegen. Zwar hatten Ihre Ma,estäten Sich jeden feierlichen Empf^g ausdrücklich verbeten; allein die Stadtgcmcinde konnte es sich nicht versagen, ander Linie der Stadt eine Triumphpf^rte zu errichten, '"«'iche geschmackvoll ausgeführt, und von außen mit der Wcihe: »Für Ferdinand und Anna," von innen mit der passenden Inschrift »Bürgcrtreuc« geschmückt war; denn unerschütterliche Treue, innigste Liebe und Anhänglichkeit an den Kaisir und seine erlauchte ^lNichiinn waren die Gefühle, welche alle Herzen ^füllten, und in den lautesten Jubel ausbrachen, als nm halb 6 Uhr Signalschüsse die Ankunft Ihrer Ma-!?^ten, verkündeten. An der Triumphpforte angelangt, Kurden Allcrhöchstdieftlben von dcm Magistrate, den bul'ger!ich?ll Wahlausschüssen, Vicrtclmeistern und Ärmenvarern der Stadt Linz ehrfurchtsvoll empfangen, und geruhten die unterthä'nigste Anrede des Bürgermeisters Bischoff auf das Huldreichste zu e.rwicdcrk. Während mit allen Glocken geläutet, und dcr ferneren Umgebung durch 101 Pöllcrschüffc die freudenreiche Ankunft Ihrer Majestäten kund gegeben wurde, hielten Allcrhöchstdicselben in offenem Wagen Ihren Einzug in die Stadt, deren Häuser mit Bäumen und Blumen freundlich gezielt waren. Auf der Landstraße warett die Schuljugend und.die bürgerlichen Zünfte mit ihren zahlreichen Fahnen, am,obern Graben die Studierenden des Gymnasiums und Lyceums aufgestellt. Die Bewohner der Stadt und das zahlreich herbcigeströntte Landvolk der Umgegend drängten sich in die übrige» Räume., Und einstimmiger Iubelruf- geleitete Ihre Majestäten bis zu dcin. ständischen La,s?hause, dessen Facade nut Tannen'und Blumengcwind^en geschmackvoll verziert-lvvr, in deren Mitte sich die aus Blumen aller Art'sinnreich und mit überraschendem Effect ge-bildeten allerhöclMn Namenszüge Ihrer Majestäten unter der Kaiserkrone als Glanzpuncte erhoben. Nächst dem Landhause war das Gremium der k. k. Land?«-rcgierutig, das stä'ndlsche Verordneten.'C??legn,m, die Generalität und das Offiziercorps der Garnison versammelt. In dcm Landhause selbst wurden Ihre Majestäten am Fuße der Treppe von Sr. kimigl. Hoheit dem Herrn Erzherzog Maximitian vonO sterre i ch>-Este, dann von dcm k. k. Regicnmgspräsldenten Freiherrn von Skrbensly und dessen chcmahlmn, dem k. k. Militärkommandanten, Feldmarscholl- Lieutenant Freiherr« von Schneider, dcM Bischöfe von Linz» Gregor Thomas Ziegler, und dem k. k. Stadt- und Landrechtspiäsidcnten, Ritter vcn Schindler, erwartet, und in die zu Ihrer Aufnahme bestimmten Appartements begleitet, wo Se. Majestät derKaiser sowohlSc. konigl. Hoheit den Erzherzog, als auch die genannten Chcfs «inM! allergnädigst zn empfangen genlhlcn. 213 M----- ^ Se. Durchlaucht, der Fürst von Metternich, Haus-, Hof- und Staatskanzler Sr. k. k. apostol. Majestär, sind heuce Vormittags nach Salzburg abgereist. (Ost. B.) Nomhzrvisch - Venetianischcs Aönigreich. Verona, den 28. Juni. Vorgestern verloren hier mehrere Menschen durch einen traurigen Unglücks-fall im Wasser lhr Leben. Ein Fuhrmann ritt sein Pferd in die Schwemme, kam an eine zu tiefe Stelle, und wurde von den reißenden Wellen der Etsch fortgerissen. Es gelang jedoch, ihn zu retten, und auf die Brücke einer Wassermühle (die Brettel-, welche die zwei Barken verbinden, worauf die Mühle angc-bracht ist) ins Trockene zu bringen. Aus Mitleid und Ncugierde drängten sich viele Neugierige um den Geretteten herum, als auf einmahl, zu schwach für solche Lall, die Bretter brachen und 15 Individuen ins Wasser stürzten. Der arme Fuhrmann ertrank nun wirklich und mit ihm noch drei Männer; die übrigen P.'rsonen wurden alle durch die edelmütyigen Anstrengungen von fünf braven k. k. Pionieren gerettet. (B. v. T.) , Frankreich. ' Paris, 28. Ium. Es heißt, General Bau» orand, Adjutant des Herzogs von Orleans, werde die Mission erhalten, die junge Königinn von Eng' land zu beglückwünschen. Die Botschaft zu Nom soll dem Herrn v. Barantc angeboten seyn, dem das St. Petersburger Klima nicht mehr zuschlage, und Marschatt Maison würde dann wieder als Bot-schafter nach St. Petersburg kommen. (Allg. Z.) K p a n i e n. Nach einem Schreiben aus Barcelona vom 17. Iu.ni fand daselbst bei der Annäherung der Carlisten cme allgemeü,e Versöhnung Statt. Das früher wegen Theilnahme an revolutionären Bewegungen entwaffnete Blousen-Bataillon der National--Miliz erhielt wiedcr Waffen und versöhne sich mit den Lanciers der Mlli,;, welche aus reichen Fabrikherren und Bankiers bethen. (W. I.) ^ Der Gazette de Languedoc zufolge waren die Carlisten am 14. mittelst 'Capitulation in Berga ein-g?rückc: die Besatzung, 909 Mann stark, sey kriegs-gefangen,, und die Carlisten hä'tten 2000 Stück Gewehre in dem Platze gefunden. (Nach der letzten tele-graphischen Depesche hätte Osorio den Platz geräumt, und wäre mit dcr Besatzung nach Puycerda abgezogen. (öst. B.) Das Pariser Vlatt le Monde schreibt aus Ba-yonne vom 18. Juni: In der Stadt Bilbao in Biscaya (welche sich schon zwei Mal mit grösitem Muthe gegen Belagerungen durch die Carlisten ver« theidigt hat) , wird gegenwärtig eiste Adresse unter? zeichnet, wodurch die Regierung um Wiederherstellung der Vorrechte (^ueros) Blscgyas gebethen werben soll. Ein Schreiben aus Saragossa vom 20. Juni) in der Gazette de France, enthält folgende Stelle; Cabrera ist in Caspe eingerückt; da die Nationalgarden und die Garnisons-Truppen, welche sich in das Fort geflüchtet hatten, sich zu ergeben verweigerten, so befahl der Carlistlsche General, daß Caspe eingeäschert werds. Dieser Befehl wurde vollständig ausgeführt. Cabrera ging unmittelbar darauf ab, und Oraa, welcher am nächstfolgenden Tage ankam, fand nichts als das Fort, und die rauchenden Trümmer von Caspe. Die Gazette bemerkt, daß man die Bestätigung dieser Angabe ab-warten müsse. Die Gaceta de Madrid kündigt an, dasi der Graf Almodovar, nachdem seine Gesundheit wieder herge» stellt sey, das Kriegs« Ministerium, welches bisher provisorisch von Infanre versehen wurde, wieder übernehmen werde. Madrid, 20. Juni. Am 12. drang Cabrc^a mit 3000 Mann und 400 Pferden in die Gtadr Calanda ein, und bedrohte das dortige Fort. Der Brigadier NogUcras, der mit 4000 Mann m Ariza stand, erhielt den Befehl, nach C-alanda zu marschiren, um jenes Fort zu entsetzen; auch der von Navarra angekommene Brigadier Iriarte ist mit 3000 Mann nach jcner Gegend marschirt. Cabrera soll von dem Prätendenten dcn Auftrag erhalten haben, ihm schleunigst Lebensmittcl über den Ebro zuzuschicken, und Cabrera ist jetzt mit Beitreibung derselben beschäftigt. — Ihre Maj. die Königinn - Regentinn hat dem Ge-neral Evans das Grosikreuz des Ordens Carls III. nachgeschickt. Französische Blätter bringen jetzt auch cmen Car-listischen Bericht über das Tressen bei Solsona zwischen den Cavlisten unter Sanz und Sopelana, und d«n Christinos unter Van der Meer. Der Bericht gibt zu, dasi die Carlisten sich zurückgezogen, behauptet aber, dieß sey in guter Ordnung geschehen, und ihr Verlust habe sich blosi auf 250 Mann belaufen. Unter den Gefallenen befand sich auf Seirc der Carlisten dcr Baron v. Piesfen, früher kö'nigl. preußischerArtillelie^ Lieutenant, zuletzt Artillericcapitän im Dienste von Don Carlos. 219 Die Gazette meldet aus Bayonne vom 22. Iunius: Die letzten hier eingetroffenen Meldungen geben die Nachricht von der durch die Carlistischen Truppen erfolgten Besetzung von Ccrvcra und von Verda einstimmig als gewiß an, und setzen hinzu, Cabrera habe Molina de Aragon verlassen, um sich Iscar zu nähern. Man liest in der Sentinelle des Pyrenees: »Einige in unserer Stadt eingegangene Corrcspondenzen zeigen an, das) Don Carlos, weit entfernt nach der Affaire von Gulsona sich in die Gebirge Cataloniens zesiüchtet zu haben, »vie es der Ve>'icht des Baron Van der Meers zu verstehen gcbcn wollte, vielmehr sich aufTarragona ziehen zu wollen scheint. Diese Richtung wäre übrigens ziemlich wahrscheinlich, denn man hat einen Brief Cabrera's aufgefangen, worin er meldete, er stehe im Gegriffe, nach Tortosa zu marschircn, um seine Vereinigung mit Don Carlos zu bewirken. Käme diese Vereinigung zu Stande, so würde die dadurch hervorgebracht« Moralische Wirkung nicht ohne Wichtigkeit seyn." Paris, 25. Juni. Die neuesten Depeschen yom Kriegsschauplätze bringen den Stand der Dinge nicht weiter, außer daß sie die Aussicht öffnen, daß das nicht sehr ftrne Ziel der Carlistischcn Expedition dennoch Madrid zu seyn scheine. Dle Berichte lauten: .,B?rdeau,r, 23. Juni. Die Carlistische Erpedition hat gegen den 49. Solsona verlassen. Don Carlos und der Infant müssen in diesem Augenblick in Bcrga seyn, und es h«eß, Cabrera stehe dei Caspe und wolle sich jenes Platzes bemächtigen, um diesen Ebro-Übergang den Carlistcn zu sichern. Von der andern Seite muß eine ncue Carlistische Expedition, die sich in Navarra zusammengezogen hat, den Ebro überschritten und sich nach Castilien gewandt haben, Espartcro wollte zu lhrer Verfolgung in der Richtung von Lodosa aufbrechen. Wahrscheinlich handelt Don Carlos im Einklang mit allen diesen Bewegungen, und wird sich zuletzt auf den Ebro werfen, um ihn zu überschreiten." — »Nar-bonne, 23. Juni. Van d.r Meer war am 18. in Cervera, und den Angaben dcr spanischen Behörden iufolge bestanden seine Strcitkräfte aus 16,000Mann Infanterie, IW Pferden und 16 Stücken Geschütz. Er schickte sich an, den Feind zu verfolgen, der die Aobregos.-Ufer verlassen und sich gegen Berga gewandt hatte. Ros des Erolcs stand am 20. in Oüana mit 600 Cataloniern.« (Allg. Z.) Portugal. Die Gazette de France bnngt folgende Cone- spondenz aus Lissabon vom 10. Juni: Gester«, als die Königinn und Prinz Ferdinand sich in die Oper begaben, stellten sich 300 Mann vom 15tcn Bataillone der Nationalgarde und dem Bataillone dcr Schiffswerft« auf dem Wege, dcn sie nchmm mußten, auf, und schrien: Die Constitution "on 1812 ohne Modifications« t Später begaben sie sich vor das Hotel Oliveira's, und verlangten seinen Kopf; doch gelang es, sie zu zerstreuen, sey es, daß man ihnen Geld versprach, oder daß man sie mit einer Geldstrafe bedrohte. (W. Z.) Großbritannien. Einem Schreiben auS Windsor vom 20. Juni Morgens zufolge ist KoniZ Wilhelm IV. sehr sanft ohne schweren Todeskampf entschlafen; dcr Übergang vom Leben zum Tode war so leicht, daß man einige Zeit nicht wußte, ob dcr Monarch wirklich den Geist aufgegeben habe, bis endlich kein Zweifel mehr über das traurige Ereignisi übrig bleiben konnte. Ihre Majestät die Königinn blieb bis zum letzten Athemzuge an dem Sterbebette ihres erlauchten Gemahls, und obschon sie nach dem Zustande, in dem sich der Kranke in den letzten 48 Stunden befunden hatte, auf die Katastrophe vorbereitet seyn mußte, wurde sie dennoch, nach wirklich eingetretenem Tode, von so heftigem Schmerz ergriffen, daß sie in Ohnmacht fiel. — Der Herzog von Cumberland (nun» mehr, da die weibliche Succession in Hannover nicht Start findet, Ko'nia von Hannover) war in der Todesnacht im Schlosse zu Windsor, von wo er sich mit frühestem Morgen nach dem Pallaste von St. James verfügte; man glaubte, daß er am folgenden Tage die Reise nach Hannover antreten werde. (Ost. B.> Den Thron des Vereinigten Reichs Großbritannien und Irland besteigt als Königinn Alexandrina Victoria, Tochter, des am 23. Jänner 1320 verstorbenen vierten Sohnes Georgs III., des Herzogs Eduard von Kent, und der noch lebenden Prinzessinn Marie Louise Victorie, Tochter des Herzogs Franz von Sachsen-Saalfeld-Coburg. Die Köni^ ginn besteigt, da sie am 24. Mai 1837 ihr acht-zchlues Jahr erreicht hatte, nach dcn Reichsgesetzen den Thron selbstständig und ohne Vormundschaft. Auf dem Throne von Hannover folgt Wilhelm dem IV. der älteste unter seinen noch lebenden Brüdern, Ernst August, Herzog von Cumberland, geboren den 5. Juni 1771. Dessen einziger Sohn, Prinz Georg, geboren dcn 27. Mai 1819, leidet an einem gefährlichen Augenübcl. (W. Z.) 220 W yondon. Am 2). Zulu Vormittags proclanurte der Herzog von Wellington, als Oberconstable dcs Tower, in großer Uniform und von einem zahlreichen Gefolge umgeben, die Königinn von Großbritannien UNd Irland auf dem Tower-Hill. Die Proclamation der Königinn Victoria hat gerade an dcm Jahrestage der 1313 gelieferten Schlacht bei Vitoria Statt gefunden. Lord Durham, bisheriger großbritannischer Gesandter am St. Petersburger Hofe, ist am 24. Juni in London angekommen. Am folgenden Tage besuchte ihn sein ehrwürdiger Schwiegervater, Lord Grey, und bald darauf hatte er Audienz bei Ihrer Majestät und der Herzoginn von Kent im Kcnsing-ton-Pallast. In Downing- Street geht das Gerücht— findet aber, sagt der Standart, nur wenig Glauben — der Graf werde Lord Palmerstons Nachfolger im Staatssecretariat des Auswärtigen werden, sobald erst die nöthigen Anordnungen zu dicsem Wechsel getroffen seyen. (Allg. Z.) Unlängst starb im Hospital von Chelsea der «ilteste Inwohner dieser Anstalt, Richard Taylor, 104 Jahre alt, der 1745 die Schlacht von Culloden als Tambour mitmachte und nachher in Deutschland unter dem Prinzen Ferdinand und «in vielen andern Theilen der Welt, zuletzt in Ägypten unter Sir Ralph Abercrombie, focht. Gsmanischcs Neich. Constantinopel, 14. Juni. Das in Smyrna gestrandete französische Dampfboot Eurotas ist mit Hülfe der Mannschaft einiger dort befindlichen Kriegs-schifft wieber flott gemacht worden, und hat am 9. d. jenen Hafen verlassen. In Smyrna und Nhodus fuhr die Pest fort, bedeutende Verheerungen anzurichten, während in Chios, Tschesmc und Scala nuova der befriedigendste Gesundheitszustand herrschte. (Allg.Z.) Kriechen land. Athen, 8. Juni. Das Colonisationsgcsetz für deutsche Colonisten wird täglich erwartet. Man glaubt dadurch die ausgedienten Soldaten als wackere Oconomen im Lande zu erhalten und sie zu gleicher Zeit bei nothwendigem Aufrufe als Natio-nalgarde benutzen zu können. Es kommt wohl Alles auf die Bedingungen und die Vortheile an, die den nicht gerne in Griechenland weilenden Deutschen geboten werden. Indessen sollen sich schon mehrere Ausgediente gemeldet haben, diesem neuen Engagement einige Probejahre zu widmen. — Unter den neuem Gebäuden Achens ist die nun vollendete Villa des österreichischen Gesandten, Hrn. Prokcjch v. Osten, eine beachtenswerthe Zierde. Viele andere großartige Pri-vatgcbäud? erheben sich in und außerhalb der Stadt nach allen Richtungen, und das allmähliche Verschwinden der Ruinen ist ein gutes Zeichen des Vertrauens, welches die bauenden Capitalists in den sich stets kräftiger fühlenden Sraat sitzen. Nicht minder schreitet der Königsbau vorwärts, und der pentclische Marmor prangt schon in seiner ganzen Schönheit an derHaupt-fa^ade dieses prächtigenPallastes. Freilich dürften noch 3 bis 4 Jahre vonnöthcn seyn, diesen großangelegte» umfangreichen Bau seiner Vollendung nahe zubringen. Wie es heißt, soll vorerst ein Flügel vollendet, und crsi wenn derselbe für die beid«» Majestäten in bewohnbaren Zustand gesetzt ist, die andern zwei Flügel zur vollkommenen Ausführung gebracht werden. (Allg.Z.) Afrika. Dcr Toulonnais bringt Nachrichten aus Tunis vom 25. Mai: Hier finden wichtige Er^ cignisse Statt. Wenn die französische Regierung die sich darbietenden Umstände zu benutzen weiß, so wird sie sich durch alle Mißvergnügten der Regentschaft werthvolle Hülfst'.-uppcn verschaffen Annen. Der Bey erpreßt von allen ihm Ulttcrgtbencn Stämmen ungeheure Auflagen. Als er kürzlich die rcn ihnc» geforderten Gelder nicht erhalten konnt«?, befahl er dem Truppencommandanten, 3 bis 400l) Mann zn sammeln, und sie gegen die Widerspenstigen zu führen» Diese hatten davon Wind bekommen, und versammelten sich in Waffen, um sich dcr Einhcbung des jährlichen Tributes zu widersetzen. Beide Partheicn gencthcn an einander, und lieferten sich verschiedene Gefechte. Die Truppen des Bey wmden stets mit Verlust zurück getrieben, und die rebellischen Stämme ließen ihm sagen, falls er seine Forderungen nicht mäßigen würde, wollten sie sich auf das Gebieth von Vona werfen, und die Oberherrschaft der Franzosen anerkennen, die keine Auflagen »erlangten. Dr? Bey befindet sich gegenwärtig in großer Verlegen-heit; er fürchtet den Abfall und die Verminderung seiner Einkünfte. D^' englische Consul hicl: dieft Sache für sehr wichtig, ließ den Commandanten des Linienschiffes Bellcrophon, das in Tunis stationirr ist, zu sich rufen, und befahl ihm, den Steamer, ein kleineres Schiff, das der Bcllerophon bei sich hat, nach Malta zu schicken, um seine Regierung dcivon in Kenntniß zu setzen. Von diesen verschiedene« Ereignissen wurde auch dem Commandanten vo» Bona, General Trezel, Nachricht gegeben, der fte dem Gcneralgouvcrneur r^n Algier melden mußtc, um Verhaltungsrcgeln gegen diese Insurgenten zu erhalten, wenn das Ansuchen um eine Zufiuchtstätte und Schutz an ihn gestellt würde. (B. o. T.) Neoacleur: Lr. t'av. Bein»-ich. Verleger: Vgüaf Al. Vvlcr v. Nleinm«!"-