L a i b a ch e r Wochenblatt z « m Nußen und Vergnügen. Mo. 37. Freitag den >2. September l8»7. Die Siciliamsche Vesper. <^)ie italienischen Augen sind wegen ihrer Lebendigkeit «mv ihres Ausdruckes berühmt, aber vor allen sind dle Äugender Sicilianer klug und beredt. Ganze Gee spräche werden mit bloßen Blicken oder kleinen Mienen und Bewegungen den Aus» landein fast unbemerkoar abgethan, und Damen in gegenüber stehenden Loge» des Theaters verständigen sich zuweilen auf diese Weise untereinander, und natürlich noch leichrer mit ihren Liebhabern. Volkssage ist es geworden, daß die Verschwörung der Sicilianilchen Vesper ganz durch Blicke verabredet worden sei. Aber nach ^n besten und beglaubtesten ^eichicktschveibern, und namentlich nach der Meinung den Zeitgenossen war die ^Nper gar keine eigentliche Verschwörung, sondern eine allgemeine Aufwallung des Atfs Höchste getriebenen Hasses gegen die Franzosen. ^. Tagello, nachdem er angeführt, wie Johann von Pcocida, dessen Gemahlinn Inrch die Franzosen entehrt worden war, lange Reisen gemacht, den griechisches Kauer und den Pabst zum Beistande für Peter von Arragon zu bewegen, (der Carl von Anzou's Stelle auf dem Throne von Sittken einnehmen sollte), erzählt dis Sache wie folget: Wahrend Peter (von Arragon) stch zum Kriege bereitete, brachte Johann von Procida die Paler-mitaner, die Messiniten und die andem Barone von Sicilien zusammen, und un« terhandelte.mil ihnen ein schweres Ding, daß nämlich zu gleicher Zeit die Franzosen in ganz Sicilien ermordet würden. Alle stimmten in seine Meinung und ein-muthig ward beschlossen, daß am dritten Oftertage, sobald die Glocken zur Vesper läuteten, alle Franzosen ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter und Rang ermordet würden. Nachdem dieß beschlossen, gina Johann durch alle Städte und Schlösser, und ermähnte die Vicilianer, deren F>aß a/gen die Franzosen allbekannt war, "zur That. Elnige sagen, Johann von Procis da habe sich, dieß besser auszuführen, narnjch gestellt, und indem er ein Rohr an das Ohr d»rer hielt, denen er begegn «löte, l'lch A' bieFran psen emsn Tnn HF, < ren, der sie lachen machte, den SuMa-norn aher gab. er Kunde von der bevorstehende» Metzelei, und von d r Stunde und dem Tage. Hinauf als das Signal im Jahre unsers Heils »23 und ml i/cen der Regierung König Karls gegebn wa^d, am Z'. M^z, erfolgte cill ,ch,cckliches und trauriges Morden der Fosen, denn indem sich ganz Sicilien m ein «nd derselben Zeit gegen sie erhob, und nichts zu fürchten hatte, wurd.n sie alle zuqleich umgebracht, und nicht allein von Weltlichen , sondern auck von den Mönchen des heil. Dominicas und Franciskus, und von allen andern Mönchen ; einige wenige, die sich nach Spirlinga, ein seiner Natur «,ach sehr festes Sckloß, um sich zu retten, Zurückgezogen hatten . kamen dur b, starben aber alle bald hernach durch Hunger, und es enrstano ein Sprichwort gegen Spirlinga: Was woh!g , mit auch in Sicilien kein einziger Franzose am Lben bl:el>c; und ist es eine offenbare S^che, daß zugleich un5 binnen zwei Stunden 8000 Franzosen umgeb» acht , wurden. Daher das Sprichtwoit: Sici-lianiscke Vcspsr. Man sahe b's zu mtu ver Z it zu Palermo in der Kn-,;^ vor St. Cosimo und Dam?ans hiecher «uu habcn wir dless Grausamkeit o.r S^cUlaner g'gen d:e I<.m-zoscn in der Alt angczeigt, w e sie am meisten von den Schnststellein g glaubt und sur wahr gehalten worden. Ader wir haben in v:elon si'llianischen Annalen, und in denen der Könige von Sicilien gel^ftn, und besonders in den PrivUsgien Peters ll. Königs von SÜlllen, und auch m OchristF stellern, die Glauben verdienen, daß der Ursprung dieser Ermordung zu Palermo begann. Nämlich am dnttcn Osiertage (in jenem Jahre der doneytä Märztag) kamen viele Palsrmttaner aus Andacht nach ihrer Go ohnheit (welche bis zu meiner Zeit noch fortdauert) , bei der Kirche von St Spirito zuwmmen, eine halbe Mig-lie allßlr Palermo gegen Mittag zu, dH wo hernach die Inquisition und jetzt !tj l6 der (^»nUni pud'iii.'o, an der Marine ist< Auf Befthl Johanns von St. Remigio, Gouverneurs der Stadt, wnrd?n dies« unter deni V^lwand, daß Nicmand Wasfsl, führen dune, von den fraazonickcnBeanuen dnvc!>sncht.Einö derselben, Namens ^roset-to(Drosct) der eine edle Matrone berührte, wrude im auftrausend^n ^.orne der Palcr-mltaner (oic alle zusammen l^e^n) gcstei« niqt, u>,3 bei di von Palermo durch die umliegenden Schlös' ftr ve« bltltäte, ermordeten die von Corig-lions in I.it einer Stunde alle, die sit in ihrer Burg hatten , und schlössen Bünd-niß mit den Polermitanecn Und nachdem diese erste NiednmelMung dsr F-an-zosen vollbracht, bildeten die^von Palermo drei Hauftn, dersn einen sie gegen Cefaledi, den andern gen Cuua (Castvo-giovanm) nach Calatasimi ftndetsn, um ganz Sicilien zu gleicher Thal zu bringen. Die 10 nach Cal^rafmü kamsn, nachdem sie alls anders Franzosen ums L^n gebrecht, wollten Wilhelm von Porcelet, «us der Provence, wegen seiner Glite vickt ermordn, und schickten ihn wohl« behalten nach seinem Vaterlands Von dort verbreitete sich der Rufüöer ganz Si-tllien, und die Soldaten, die alle Ort-schajten durchreiften, ließen auch mchc «:nen Franzose il,n L.bcn Als Herbnt, Kapitaw von Sicili^n, der noch zu Mos-P"a war, den Aufstand von P.il^mo v>r-Nchm, t)ie!t er dle Sladt (Messma) so-sleich tnit d'n Ioldcttn, di? er ;nr V.'-tvacku^g auserschcn , in Pflicht, uic nach-d'Ni er e n G sbwaoer vo» / Galgen zu-sa:n - ,n g bracht un^ N cka.d di Niszum ^c^-h'^^^ h^,s locn gesetzt, stückle r Ps aus, Ta^rmo zu beladn. Dio Pa-lsrzu'ta.lor a'^er b.achren dieses Gesckwa« der leicht in n> Flucht. O lando di Mll-lia , zugetragen, benachrichtigen, und vereinigten sich mit ihnm zu e:n,m Bündnisse gcge». dle Fran« zoscn So weit der vortreffliche H'sioriker Fanello. Muratori stimmt im We« n zocx) Rebellen sich gegen dieft Slaot bewegte; die wäffcnfayige Mannschaft dsr Stadt sammölte sich uno rückte den Feinden entgegen, aber im Gefecht übnmannt, floh sie in wilder Un« ordnung, vermengt mit den Feinden in die Stadt zurück nnd schon schien diese ohne Rettung verloren Da stnrzts der Bärger Aildrsas Baumkirchen unter das offene, von seiner Besatzung verlassene Stadtthor und stellte sich wüthig den eindringenden Feinden entgegen Unerschrocken hielt er dcn Angriff so lang<' a.ls, blS sich die Fluchtigen in größerer Anzahl wieder sammelten und an ihn anschlössen. Vereint mit diesen stnrzce er sich nun aas die Feinde, trieb sie eine Strecke zurück, liest dann das Thor verrammeln und ret<-tets so die Stadt. Zur Belohnung erhob ihn der Kaiser in den Frsiherrnstano, beschenkte ihn mit mehreren Gütern und verlieh ihm d'lS Landeshauptmannsstelle in Steyenucn-k. Schutzmittel v2r schnellem Untergang im Wasser. Es werden gleich breit« , «inen Zoll dicke Stucke sogenanntes Pantoffelholz zwi- schen zwei' Otack Leinwand sogestzlftg eingelegt, daß das Ganzem Form eines Punzn« vom HalH bis an die Hüfte reicht, über den Racken zusumluen geyt, wo es wtt ewigen Gchza.wl «nd Riemen befestiget wnd. Voll der Brust über die Achseln an den Nucken , ist ein doppeltes Band von Leinwand angenäht; in den HwischSH« räumen der Holzstäcke muß die 3emwand dnrchans abgenäht werden, damit die Höl-zcr sich «licht zusammen schicdcn. Das Ganze schmiegt sich vollkommen dem Hörper «n > ist äusserst leicht, »no wegen Freiheit der Arme nicht hinderlich bnm Rudern, oder sonstiger Arbeit. Diese Panzer gewähren den Vortheil , eine damit verft« hene, des Schwimmens unkundige Person bei einem Sturz ins Wasftc lange Zeit auf dec Obsrsiächs desselben zu erhalte» «no wvs RettlmZ zu erleichtern; einer Per? son hmgegen, welche schon in der Schwimm-kuust erfahren ist, sicy ftlbft ohne viele Ailstrengang , und auch oft noch andere der Lebensgefahr zu entziehen. Wenn die Herrn FiHmeistev allensalls ein Dutzend solcher Panzer sich anschafften, und sowohl ihre Rechte, als auch die Aufsitzer bei jedesmahliger Ausfahrt damit versähen, so wurde dce Gcfahr des Ertrinkens groß-tenchLils hiuoalmgehalten. Wegen ihrer L^lchngk