J a liri» . 1. Laibach, den In. Oktober 1873. \r. 10 und 11. sammle, v«. Du« llli.li, jährlich d. 1-IHi. . . Li-hnr vrni» uiibvmill.Hr rapflufa* all« Milsli*.iir _ l.amll.nt« zahlrn il.» hal- len«!, nfr. i. " ll"1 Baitrnfr. Die Krainer Biene, Vereins-Organ «Irr Bienenfrennde in Krain, Kärnten, Steiermark, Görz und Istrien. Iulialt: Unterricht: Der äussere Körperbau der liiene. Die Bicnenwirthschaft uud deren Statistik. Gesetze und Verfügungen ilher die Hiencnziieht. l'rntnkiillsauszug der Ausschussitzung vom 12. September 1S73. Bericht aus dem östlichen Itiihiiicii Mittheilungen über die cyprische Biene. — Beisestudien. Itingraphische Skizzen Schmid. (Scliluss.l Vermischt)*: Die Bienen/licht Busslauds; lieber das Wirken der Vereine. — Vereinsuachricbten. Unterricht. (Nach liari.n Bothschütz' .illustrirter llieiien/uchLsbetrieb.") Hie l.clirc vinu Htm des Bienen Körpers. Der äussere Körperbau der Miene erscheint uns dreifach gegliedert, kein Knochengerüst, sondern bildet nur ein viele Abschnitte kennzeichnendes C Ii iti n-gehäuse. — Die Haut besteht aus verdichteten /.eilen mit. regelmässig verteilten Cliitinkerneii und ist au den einzelnen Tlieilen dichter oder diiuner behaart. Die Haare selbst sind theils kürzer oder länger, tlieils geästet, teils einseitig, llieils doppelt gefiedert. .1. Die leicht ivulnnehiubiireu drei Theile des Hienenkörpers sind Kopf, Brust uud Hinterleib (Bauch). — 1. Her liopf enthält fünf besondere Abschnitte (Segmente), und zwar: a—e) die drei Paar F res s werk zeuge, il) e i u Paar Ffih 1er. «) ein Paar facettirte Netzaugeu (nebst 3 Nebeuaugen\ 2. Hie It,list wird aus drei Bingen gebildet. Dieselben sind von verschiedener Grösse und unterscheiden sich äiisserlich noch dadurch, dass «i der erste Hing (die Vorderbrust) ein kürzeres Fusspaar; b\ der zweite (die MittelbrustI, ein längeres Fusspaar uud einen grösseren i Iberflügel, auch ein li'ückeiischildeheii : e) der dritte Hing (die Hinterbrnst), ein längstes Fusspaar uud einen kleineren UntertIQgel zeigt. 3. Her Hauch »der iliutcrleib, mit der Brust durch ein diiunes Ktielchcu verbunden und länger als beide Vorderteile zusammen, ist aus je sechs verschiebbaren Brust- und ltiickenriiigeii verschiedener Grösse zusammengesetzt, von deneii letztere die erateren au den beiden Seifen des Bienenkörpers charnierartig überdecken. 04640859 H. Als besondere Merkmale der genannten drei Hauptabschnitte des Thierleibes, uemlich des Kopfes, der Hrust uud des Hinterleibes, finden wir nun Nachstehendes: I. Der Kopf, uud /.war am uuteru Theile desselben, zeigt uns die drei l-'ress werk zeuge zum Einsammeln der Honigsäfte, der Pollen, des Klebwachses, — zu deren Verarbeitung, zur Fütterung der Brut, zur Verteidigung und zum Angriffe. Ks sind dies: «) ein Paar Oberkiefer, die Fresszangen. h) ein Paar Unterkiefer oder Kinnbacken, e) das Lippen paar, nämlich die stark bewegliche Uberlippe und die fünfteilige Unterlippe. Der mittlere Theil der Lippe, welche vom Kinn ausgehend einen langen, zur Aufsaugung der süssen Säfte dienenden sehr biegsamen 1!Ossel bildet, wird die Zunge genannt. Mit den Kiefern, die sich horizontal gegen einander bewegen, verarbeitet und knetet die Biene das Klebwachs und andere Stoffe uud gebraucht sie als Beisswerkzeuge. zum Angriff und zur Verteidigung. il) Die Fühler, stark eingekerbten Fäden ähnlich, hat mau bis jetzt irrtümlich als gemeinsamen Sitz der Sinne, und zwar sowohl des Gehör- und Geschmackais auch des Geruch- und Tastsinnes angenommen, obgleich die ersteren beiden sieh notorisch au anderen Körperteilen befinden. — Sie bestehen aus dem W'urzelgliede. dem Schaftgliede, dem Stielgliede und 11 (respective bei den weiblichen Individuen 10) Spitzengliedern, zusammen also aus 1-1 respective 13 Theilgliedern. r) Die Augen der Miene sind zusammengesetzte: 2 grosse Netzaugen an den beiden Seiten des Kopfes und .'! einfache Nebeuaugen auf dem Kopfscbeitel. Die pyramidal gestalteten Hinzelaugen, die die 2 Netzangeu bilden, deren Masis nach aussen und deren Spitze einwärts gewendet ist und von denen sich 3000 zu einer, einen Kugelabschnitt darstellenden Fläche zusammenlegen, sind sämmtlich von einer durchsichtigen ('hitindecke überzogen, welche in ebenso viele sechseckige Felder (Facetten) geteilt ist, als Eiiizelaugou vorhanden sind. Die Kinzelaugeu haben ein Aussen- und ein Innenglied: die KrystaUinse und der vom Gehirn ausgehende Sehnerv, welcher die übernommenen Milder dem Gehirn überträgt und veranschaulicht. 2. Die Itriisl, An den drei Mrnstringen sind zwei Fusspaare und ein Flügelpaar befestigt, Die fünf Hauplsegmente dos Fusses, von denen die vorderen, die kürzesten die Functionen der Hand vorrichten, nennt man die Hüfte, den Schenkelring. den Schenkel selbst, die Schiene und den Fuss. Die stark behaarte Hüfte sowie der Schenkelring sind von länglich rundlicher Form. Der Schenkel selbst gleicht «iiier mehr dreieckig gerundet..... nach unten zu abgestumpften Pyramide und ist mit langen zottigen Ilaaren besetzt. Die Schiene ist geplattet und hat am Ende einen boilartigen Dorn, der in dem Vusschnitte des mit dem Schienbeine verbundenen ersten Fussgliedes — jeder Fuss hat fünf solcher Glieder — ruht. Das Endglied «les Fusses hat zwei Paar nach einwärts gekrümmte Krallen, welche den eiförmigen Fussballen umschliessen. Die l''l i'igel der Mieue sind aus einer leinen und dünnen, mit kleinen Härchen besetzten, durehsichtig-glitzeriiden Doppelhaut gebildet und von dunkelbraunen Hippen, sogenannten Nerven, die den Blut- und Luftumlauf vermitteln, blattartig durchzogen. Während sich am ersten Brastringe also nur das kürzeste Fnsspaar beiludet, trägt der folgende Brus t ring ein etwas längeres, hinten befestigtes Fusspaar mit spitzerem Dorn, ebeuso auch das grössere Flügelpaar. Der dritte Brust ring uiufasst die wesentlich von den Vorderfusspaaren in Form uud Bestimmung sich unterscheidenden Hinterlasse, die bedeutend länger als •lie beiden anderen Fusspaare sind. Der Schenkel erscheint eingeplattet, nicht minder das Schienbein, nur etwas mehr dreieckig, mit muldenförmigen Vertiefungen, die man die Schaufeln, Körbchen nennt. Auch das obere, hier last viereckige Fussglied ist bedeutend länger und breiter als die übrigen und mit vielen (10) Querreihen dichter Haare, sogenannter Biirstchen oder Hecheln, besetzt. — Das ebenfalls am dritten Brustringe vortindliche kleinere Hintertlügelpaar wird von dem Thierchen mittelst der 20—30, am vorderen Bande jedes Hiutortlügels sägeförmig ausgezackten bornartigen Häkchen, die in den hinteren Band des vorderen Oherfliigels eingreifen, fest auf einander geschlossen. 3. Der Hinterleib der Biene ist durch ein dünnes Stiddien mit dem Bruststücke verbunden und von länglich - rundlicher (restalt, mehr als doppelt so laug wie Kopf und Brust zusammen. Die sechs sich dachziegelartig überragenden Hückeu-halbringe überdecken an den beiden Seiten die kleinen und Hachen, schuppeuartigon sechs Bauchringe, welche untereinander durch sehr zarte Verbindungshäutchen verbunden sind. Während der erste und letzte sehr klein, dienen die vier mittleren grösseren gleichzeitig zur Herstellung oder besser Absonderung des im Thierkörper verarbeiteten Wachsstoffes. Dieser durchdringt die Häute der vier Briistriugu resp. (nach deren Halbirung durch eine hornige, sie durchschneidende Erhöhung) der acht darunter liegenden Vertiefungen oder Täschchen, nimmt deren Grösse und Form au und bildet demgemäss die kleinen Wachsplättchen, welche die Biene, mit. den Füssen erfassend, zu den Kiefern behufs Zerknetnng und Verarbeitung führt, um die Wabenzelle herstellen zu können. Die Bienenzucht und die bienenwirthschaftliche Statistik. in. Ii. It. Jedem l:ubufangeuen leuchtet ein. dass nur auf Grund solcher Arbeiten, wie sie iu dem vorigen Artikel aufgezählt wurden, es möglich wäre, dort, wo sich ein wirkliches und dringendes Bedürfnis der Unterstützung durch Staatshilfe zeigt, fördernd einzugreifen, um den Bienenzuchtsbetrieb in Gegenden der günstigsten Vorbedingungen des Gedeihens durch Klima- uud Tracht vclloitätcu (ich weise namentlich aut die südlichen Theile der Monarchie hin), welche nur durch den Mangel an Kenntnis der besseren Dzierzon-Methode eines grösseren Aufschwungs ermangeln, in erster Linie kräftigen zu können. Dzierzon's Methode brach der Wissenschaft die Bahn und liess sie uuwiderlegt constatiren, dass die Bienenzucht indirect grössten Segen für die Sicherung grösserer Getreideernten (durch die von den Thiereben vermittelte Befruchtung der männlichen und weiblichen Blüthen) der Landwirtschaft bringt. Unzählige Pflanzen blühen noch immer ungenützt ab. Da ist es Aufgabe des Staates, bindend einzutreten, um die hum gesammelten Erfahrungen uii'l Kenntnisse zur Heining «les Wohlstandes der oft wahrhaft bedürftigen kleineren Landwirthe zu verwerthen und zum Gemeingute aller zu machen; die Mienen/licht bietet dem Weichen und mehr noch dem Armen ein leicht auffindbares Brot. Es ist bekannt, dass die 4—500.000 Bienenzüchter Oesterreichs sich zumeist aus der ackerbauenden Bevölkerung rekrutiren. Bei ihr aber ist die Empirie Tagesordnung — sie will „sehen* und wieder sehen und benötigt einer zehnfach wiederkehrenden ITeberzeugurig von den Vortheilen der Dzierzon-Wohnung. ehe sie sich entschliesst, Neues als Versuch des Bessereu zu wählen. Vor allem aber ist der obligatorische l'nterricht auf Bienenzucbtsschnlen, auf den Schullehrer-Semi-narien, wo gleichzeitig kleine Musterbieuenstände und Versuchsstationen zu errichten wären, von grösster Wichtigkeit, da die Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse nur durch die Volksschule uaturKemäss erfolgen kann, bann erst vertheile man direct (im Wege der politischen Behörden) jedem Volksschullehrer einen dzierzonisirten landesüblichen Bienenstock nebst einer kleinen und einfachen Anleitung, bewillige ihm diesen summt einem Mai-Schwarme gratis zu Volksschul-Unterrichtszwecken und verpflichte ihn zur Ausarbeitung bestimmter Tabellen. Im ganzen Reiche aber führe man Eine Breite der Bieiieiiwohnongeii, die von O1., Bienenzoll. ein. Hie Vortheile einer solchen Einrichtung sind unverkennbar. Und was das kosten würde? Nicht besonders viel—ja eine ganz unbedeutende Summe in dem Verhältnisse des riesenhaften Nutzens, den sie stiftet: gemäss der Zahl der Volksschullehrer Oesterreichs vielleicht circa 00,000 fl. — höchstens Hi0,tM)0tl.! Dieser Betrag, als Staatssubvention auf Ii -10 Jahre vertheilt, ist nicht unerschwinglich, und man beginne dort zu unterstützen, wo es am meisten nothweiidig ist. Später ausgesetzte Prämien für die grösste Anzahl von Dzierzon beuten werden sodann aneifernd zur Vergrösserung des Bienenzuchtsbetriebes anregen. Wenn aber, was gegenüber der llienenvölkerzahl anderer minder von der Natur begünstigter Länder nicht, geleugnet werden kann, die Vermehrung der Bienenstöcke Oesterreichs leicht eine verzehnfachte sein könnte, wenn also statt 5 0 Millionen dulden Bieiienzuchts-Productionswertli dieser auf 50 Millionen Gulden gesteigert werden könnte, so würde dies, auf die circa I .Ht M MM Iii Eigentümer landwirtschaftlichen Besitzes vertheilt, statt wie jetzt per Kopf 3 II, dann durchschnittlich :>;r Hingangs besprochene Hntwiirf des Vereins deutsch-österreichischer Bieueiiwirthe den Finder. Weit drückender uoch als die Bestimmungen über das Eigentumsrecht au Bienen waren lur die Bienenzucht die zahlreichen Feudalabgabeu, mit welchen sie belastet war. Zu den Hmiig- und Wachszinsen der älteren Zeit waren der Zehent, bald als Abgabe des zehnten Theiles an Honig uud Wachs, bald als solche des zehnten Bienenstockes, und andere llcrreiiforderung, dann Forderungen und Vorbietungsreclite der Eigentümer benachbarter, von den Bienen besuchter Grundstücke oder der Gemeinden gekommen. Es war der Gcsetzguhung der Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Josef ■les Zweiten vorbehalten, der Bienenzucht Schutz und Förderung zu gewähren. Die Massregeln der grossen Kaiserin auf diesem kleinen Gebiete sind ein Beweis der rastlosen Thätigkeit, welche unter ihrer Hegieruug iu der gesammten Pflege der Volkswirtschaft herrschte und trotz der schweren Kriege, unter welche ein Drittel ihrer Regierung verflossen war, den Wohlstand de» Volkes, das Leben in allen Zweigen der Kultur in grossen Flor brachte und den Gemeingeist in allen Tbeilen des Heiches belebte. Das Patent vom X. April 177f> • Kropatschek, Gesch. Mar. Tlier. 7 lid.. S. 204) gilt init Rücksicht aul die damaligen Verhältnisse als Scliutzbrief der österreichischen liieiieii/.ucht. Der Eingang des Patentes lautet wie folgt: „Die Nutzbarkeit der Bienenzucht, bei der manch tleissiger Unterthan die rei n stc und sichersteQnelle seiner Contribution en für die Erfordernisse des Staates findet, hat I'nsere lau dcsm ütterl i che Sorgfalt rege gemacht, und Wir haben Uns entschlossen, diesen wichtigen Nahrungssprossen durch besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung nach und uach in Unseren Provinzen zu verbreiten, mithin auf einer Seite die erforderliche Hilfe zu schatten, auf der andern aber die Hindernisse zu entfernen, die der Vergrösserung dieses Gegenwurfes entgegenstehen. Wir haben daher auf Unkosten des Aerarii 1. in Wien eine HauptMirschule der Bienenzucht errichtet, welche in dem Garten des Bellvedere allen Lehrbegierigen offen steht, um dort die uöthigen Kenntnisse theoretisch, praktisch und unentgeltlich zu sammeln. 2. Haben wir wirklich die Einleitung getroffen, wiederum in einem andern Theile von Hnterösterroicb eine subalterne Bioneuschule. und wiederum eine in Mähren zu bestellen, mit der uöthigen Weisung au die Landesregierungen überhaupt, wie eines Theils die Wirksamkeit dieser Lehrscltulcu thütlich verbreitet, andern Theils aber nach und nach auch in anderen Gegenden und Provinzon. wo es die Lage gestattet, das Heispiel ergriffen und ähnliche Vorsehungen getroffen werden sollen. Es werden also .'(. die iu diesem Palente enthaltenen Vorsichten derzeit nur allein für Gesterreich unter der Elms und das Markgrafenthum Mähren gusetzmässig bestimmet und beiderseitiger Landesregierungen anbefohlen. 4. dass dieselbe die Aufmerksamkeit bei dem Geschäfte der Bienenzucht in dem Lande und ihren Schulz als einen wichtigen Theil ihrer Pflichten betrachten sollen. Artikel 5 und i» treffen weitere Bestimmungen über die Hionenscbulen. Artikel 7 und S erklären zu mehrerer Aueiloruiig der Bienenzucht dieselbe auf ewige Zeiten von der Bürde alles Zeheuts frei und treffen darüber weitere Anordnung. Artikel !• bestimmt folgende: Wo die Bieueneigeiithiimer ihre Hieuciistöckc auf die Waide, als zum Beispiele auf die am Ende des Sommers blühenden Haidefelder, zu führen verlangen, ist es ihnen allerdings ohne Hindernisse des Grundeigonthtliners um so mehr zu gestatten, als die Bienen dem Wachsthuine der Pflanzen nicht den mindesten Schaden zufügen können: es isl aber dieser Gebrauch ohne Schaden des Eigenthümere des Grundes iu allweg zu pflegen, und lür den unschädlichen Gebrauch demselben ein billiges Waidegehl nach Einvernehmen zu reichen, dermassen jedoch, dass es für einen Stock 'i kr. nicht übersteigen solle, wohl verstanden, dass sowohl die Hütte als «lie Bewachung dem Eigentbümer der Bienenstöcke besonders zur Last liege. 10. Von den auf die Waide führenden und zurückführenden Bienenstöcken ist keine Maiith oder andere Abgabe, die alleinige Wegmauth ausgenommen zu bezahlen. 11. Geben wir den Unterthanen unsere lan des fürstliche Versicherung . dass auch wir die Bienenzucht niemals mit einer besonderen Anlage ■■der Abgabe an das A er ari um belegen, oder zu was für öffentlichen oder Privat-Vortheilen es sein möge, belegen lassen, sondern sie vielmehr bei vollkommener Freiheit schützen, schirmen und unterstützen werden. 12. Erwarten wir von den Gruudherren gleichen Vorschub, uud zweifeln nicht, sie werden ihren eigenen erkennen, der mit den verbesserten Gl&cksumstftnden »ler Unterthanen iliuen selbst zuwachset. In welcher Betrachtung sie betliessen sein werden, dem ärmeren Ackersmaune unter die Arme zu greifen, dass er von der Besserung Unserer nach uud nach sich verbreitenden Lehrschulen wirksamen Nutzen schöpfen uud in Gelegenheit versetzt werden möge, sieh wenigst «len ersten Bienenstock an-zuschaffeu, der schon \ou selbst den Stoff zur künftigen Verbreitung giebt. In gleicher Absicht 13. erklären wir, uud wollen, dass überhaupt die Freiheit, Bieuon in beliebiger Anzahl zu pllegen, für jeden Untertliau unverletzt erhalten, uud in diesem Gewerbe keiner gehindert werden solle, massen jene Herrschaften uud Beamten unsereGna.de zu erwarten haben sollen, welche den Uu ter t hauen in diesem ihren freien Gewerbe, und zwar in der Pflege sowohl als in dem Handel und Wandel mit Honig und Wachs die mindeste Hindernis und Zwang im Weg zu legen, oder den blos ihren der Unterthanen Fleiss aus der natürlichen Billigkeit gebührenden Nutzen, auf was immer für Art o s sein möge, zu beschränken, oder zu stören sich unterstehen sollen. 14. Gestatten wir dem Eigeiilhümer der Bienen, dass er ungehindert die verflogenen Schwärmer durch 2J Stunden auch auf fremden Grund und Boden verfolgen. und gegen billige Vergütung der allenfalls von einem dritten gemachten Auslagen einholen höuue. lö. Wird unter Erstattung des doppelten Werths verbotheu. eines Dritten Bienen zu vertilgen, es möge aus was immer für Vorwand geschehen: auch gegen die liaubbieiien solle diese Vertilgung nicht Platz greifen, massen es ganz wohl andere Mittel gibt, die eigenen Bienenstöcke gegen Iianbbienen sicher zu stellen. fti. Wider die Bicueudiohc selbst, weil ein derlei Diebstahl iidrr fitrta '/""'<-fiaita gehörig ist, solle nach der Strenge der Criminalrechte durch die Landgerichte &»• officio nach Unserer bestehenden Vorschrift der Landgerichtsordnung Art. 1)1, g II verfahren werden, und werden jene Obrigkeiten und Landesgerichte iu besondere Verantw ortuug gezogen werden, deren nachsichtliches Betragen allenfalls uns angezeigt werden wird." (Fortatz. folgt.) Protokolls;! uszun aus der Vusschiissil/.iin» vom lä. September \H7.\, Sämmtlichc vom provisorischen Vereinsausschusse bis zum Tage der const it iii-reudeu Generalversammlung, 30. Juli 1873, vollzogenen Geschäfte werden anerkannt, die Itechnuugeu geprüft und übertragen. Das Schriftführorprotokoll aus der Generalversammlung wird verificirt und Vorsitzender übernimmt, einen kurzen Bericht ins Vereinsblatt zu liefern. Bezüglich der Redaction des Vereinsblattes wird beschlossen, dass der Text der beiden Blätter: „Krainer Biene" und „Slovenska čebela" immer möglichst übereinstimmend gehalten werde und dass die Auflage jedes Blattes für den Druck 500 betrage, ebenso einstweilen je 250 Diplome, deutsch und sloveniscli, zu übernehmen seien. Die Diplome dürften längstens Ende Oktober fertig werden, also gegen 15. November zur Versendung kommen. (Es ist zu hoffen, dass sie gemäss Entwurf gut ausfallen; sie enthalten iu elegantem Farbendruck und gothischer Form, mit Medaillons geziert, das Motto und die Embleme des Vereins und der Bienenzucht, Bienenhäuser, die neuesten Geräthe, die Wappen der Länder Krain, Steiermark. Kärnten etc. und werden unseren Mitgliedern ein Bild der Erinnerung und des heutigen Bienenzuchtsbetriebes bieten.) Zum Zwecke der Normiruug nachstehender Geschäftsordnung beschliessen Anwesende folgendes: Die Vereinsaus8chussitzungen seien in der Regel monatlich abzuhalten. Nicht entschuldigte Abwesenheit und NichtVerständigung des Ersatzmannes acht Tage vorher auf legal erfolgte Einladung des Vorsitzenden bewirkt ein Pönale von 2 fl, an die Vereinskasse, sogleich nach Aufforderung zu erlegen. Als V.-A.-Versammlungsort wird bis auf weiteres Laibach bestimmt, jedoch ohne Präjudiz bezüglich der Rechte des Präsidenten. Im Abwesenheitsfalle eines Vereinsausschuss-Mitgliedes ist der Ersatzmann einzuberufen; ist dies wegen Kürze der Zeit oder anderer Gründe unmöglich, so wird der Beschluss des Präsidenten den Gegenstand erledigen. Die bei den Mitgliedern des VcrcinsausscliusKcs einlaufenden Mitgliedsanmeldungen (nebst den Briefen etc. zu den Vereinsacten) und Geldbeiträge, sowie sonstige Empfänge sollen bei Pönale von 3 fl. (für die Vereinskasse) bis zum Ersten jeden Monats an den Vereinsvorsitzenden abgeliefert werden. Die Ausgaben des Vereines sind iu folgender Reihenfolge zu berichtigen: 1. Die Mcclmuug des provisorischen Vereins Vorstandes; 2. die Druck- und Diplomkosten: :». Kanzlei-, Post- und Versendungsauslagen: 4. Ausschluss-Verausgabungen: 5. Aufzahlung auf Vereinsbienenwohnungen, Requisiten etc.: Ii. Mitarbeiters-Hemunerationeu: 7. Vereinsbienenmeister eventuell Wanderlehrer; 8. Lehrmittel, Bibliothek: U. Lehrerstipendium. Als Kuiizleipauschule, da die Verrechnung jeder Briefmarke lästig und zeitraubend ist, bezieht Vorsitzender vierteljährig 6 fl., jeder der Vicepräsidenteu 55 fl. Davon ausgenommen sind, d. h. es erfordern Special Verrechnung: u) Die zur Versendung und zum Empfang der Drucksorten entfallenden Porto-utid Franca! urkosten; h) die zur Versendung der Diplome nöthigen Frachtbrietstempel und Verpackungskosleu, llolzrollcu etc.: c) die Yerpackungs-, Versendungs- und Frachtkosten von Vereinsstöcken und liei|iiisiteu au die Mitglieder; il) Einladungen zum Beitritt. Bezüglich der von dem Vereinsbieueumeister seit 1. Juli d. J. zu beziehenden Remuneratiou jährlicher 100 fl., so werden solche halbjährig 50 fl. ausgezahlt, und zwar bis 31. December 1875 auf die Dauer des Engagements. Ausserdem habe er zu erhalten für jeden im Vereinsinteresse ausserhalb seines Domicils verwendeten Tag: die Erstattung alltalliger Fuhrkosten, 2 H. als Fuhr- und Verköstigungsvergfitung uud 1 11. 50 kr. als Bemunerationszulage. Da die Unzulänglichkeit seiner Kemuuera-tiou eventuell als Bienenzuchtlehrer anerkannt wird, so wird ihm bei zulänglichen Vereinsmitteln eine Diätenaufbesseruug zukommeu müssen. Es sei dem Herrn Lamlespräsidenteu uud dem Herrn Landeshauptmann von Krain, dann dem Herrn Präsidenten der k. k. Laiidwirthschaftagesellschaft je ein Ehrenexemplar der ..Krainer Biene* und .Slovenska čebela1' einzusenden, sodann aber je ein Exemplar kostenfrei jenen Casino- uud Čitaluicavereiueu Krains, die es wünschen. — Der Vorsitzende coustatirt, dass dem Vereine ausser 3 Ehrenmitgliedern noch 13 unterstützende und 232 wirkende Mitglieder bis zuiu heutigen Tage gemäss der an die Behörde vorzulegenden .Mitgliederliste beigetreten sind und bereits bei 70 Vereinsstücke bezogen wurden, und da>s sich ein lebhaftes Interesse der Vereinsmitglieder bezüglich Anschaffung kundgebe. Der Nationalität nach gehören dem Vereine an: 112 Mitglieder aus Krain, 51 Mitglieder aus den übrigen üsterr. Kronläuderu, I Mitglied aus Bussland, 75 Mitglieder aus deu deutschen Staaten, 14 Mitglieder aus Ungarn, 1 Mitglied aus Italien. 123 .Mitglieder beziehen das Vereinsblatt iu slovenischer. 119 Mitglieder iu deutscher, Hl Mitglieder iu deutscher und slovenischer Sprache. Der Antrag des Vorsitzenden, au die k. k. Landwirt hschaftsgescllschafi die Mitt heilling der (Jonstituiruiig des krainer Bicneuzuchtsvereins zu richten und um l'eher-weisung der Staatssubvcntion für Bienenzucht oder eines Theiles derselben zu ersuchou, wird angenommen. Das Unterstützimgsgesuch au das hohe k. k. Ackerbaumiuisterium wird iu der vorgelegten Form angenommen und unterfertigt, ebenso das Präliminare pro 1873, welches dem Gesuche heizulegeu ist uud wonach die Einnahmen mit 1105 tl. und die Ausgaben mit 1850 II. beziffert erscheinen. Bienenwirthschaftlicher Bericht aus dem östlichen Böhmen. Das Domicil iiuiuischer Thäligkeit, von dein ich hier berichte, ist Grill ich iu der Nähe des bekannten Grulicher Schueeberges. Wir wohnen hier 1818 Wiener Fuss über der Meeruslläelic in gerade nicht, besonders geschützter Lage, bei einer mittleren Jahrestemperatur von -f-6uH. Der Anfang der Obsthliithe ist selten im ersten Drittel des Mai. Die Bienen)rächt ist gemischt , <1. Ii. wir haben keine der llaupttracht gebenden Bienengewächse auf den Feldern. Vor dein letzten Drittel des April sind nur selten die erstun Höschen zu bemerken. Mehlfütteruug kanu niemals so recht zuwege gebracht werden, denn wenn die Temperatur der Luft dazu genug gestiegen ist. so blüht auch schon die Sahlweide (Salix caprca), uud diese ziehen die Bienen dem feinsten Mehle vor, da dieselbe auch, wie es scheint, bedeutend Honig neben dem Pollen reicht. Die Köuiginzucht kann man vor dem zweiten Drittel des Mai ohne Schaden nicht einleiten. Schwärme sind selten vordem 20. Juni. Brutableger, anfangs (5.) Juni (1*72) gemacht, bauten bis 8O0LT reinen Bienenbau und nur 50LJ" Drohneubau. Ein Kunstschwarm mit befruchteter heuriger Königin, 21. Juni gemacht, haute nur 140G" Bienenzellen, aber gar keinen Drohneubau: die rollkomuiene Winternahrung trugen aber beide Arten Ableger eiu. Die Bieneuzuclit könnte in unserer liegend noch besser sein als selbe es in Wirklichkeit ist. Der Bau ist wohl bei den meisten hiesigen Stöcken nach Dzierzonart beweglich, aber Houigraum und Yogel'schen Kanal hat bis jetzt noch niemand, ich ausgenommen, auf seinem Stande eingeführt. Ein weiterer Fehler bei der hiesigen Bienenzucht sind die zu kleineu Stöcke, meist bloss 2300 Kub." messend, bei denen sich nichts anbringen lässt. Die Honigmagaziue können nicht bienennaturgemäss im Haupte angebracht werden. Eine Beschränkung der Brut ist rein unmöglich. Das Bienenjahr 1H73 scheint sich nicht besonders gut anlassen zu wollen. Der Mai war in seinem ganzen Verlaufe kalt und regnerisch, nur an 3 Tagen konnten die Bienen eintragen. Diese schlechte Witterung hat uns theilweise um die Stachelbeer-, Kirsch-, Birn- und Heidelbeerbliithe gebracht. Der Löwenzahn {Leontodon tarax) hat heuer ungemein gehonigt, ich fand die Honigblasen stets weingelb und kräftig süss. Die Tracht hört in unserer Gegend iu der Hegel mit der Koggen- und Haferernte auf, nur manchmal ist noch ein Flug auf den Herbstlöwenzahn (Leontodon mihmnalis) gestattet. Bei Anwendung aller modernen Erfahrungen und Hilfsmittel, welche uns die heutige Apistik liefert, könnte auch die hiesige Bienenzucht zu einem nicht unbedeutenden Nebenerwerbe unternehmender Bienenzüchter werden." Mitthciluiigen über die eyprisehe Biene. Freundosbrief eines Vereinsuiitg 1 iedes vom Marz 1H7:J an den Präsidenten. .......Seit 10 Jahren züchte ich diu asiatische Biene aus Smyrna, von dem Türken Ali lialm bezogen, sowie die dalmatinische aus der Nähe Cattaros. — Diese beiden Bassen, insbesondere deren Kreuzungen, haben sich als vorzüglich bewährt — ich und mein Compngnon C„ Director aus B., ein Freund unserer Familie (der, nebenbei gesagt, mein Lehrmeister in der Apistik war und dessen Bemühungen ich hauptsächlich meine fremden Bieueugattungen verdanke) haben uns seit Jahren bemüht, auch eiu Volk von der Insel Cypern zu erhalten. Viele diesbezüglichen Versuche misglückten. alle Völker von dort kamen in Triest „todt" an. — Durch die gütige Intervention des Grosshandlungshauses S......& Comp., Director des Lloyd, sowie des Consuls I'.....auf Larnaca bekam ich endlich, wie ich bereits mitgetheilt.. am 2Gten Oktober v. .1. ein Volk oder vielmehr die Königin lebend aus Cypern. uud ich freue mich natürlich nicht wenig über deren Besitz; ja ich betrachte diese Vci|uisition geradezu als einen apistischen Schatz — mit den Ansichten meines alten C . . . ganz übereinstimmend, dass die eyprisehe Biene für uns Europäer eine der werthvollsten Bienenvariiiten sein dürfte. Es gibt für die höchst potencirten Eigenschaften bei unseren Hausthieren gewisse geographische Grenzen, hinter denen diese Eigenschaften nicht mehr vorhanden sind.---Südlicher unter Arabien, Spanien uud den Schweizer Thälern gibt, es keine Araber, Merinos und edlere liindviehrassen mehr. Die Biene aus Egyptou ist kleiner als die europäische — die in Bombay ist es noch mehr; — dass die grosse tvpis dorsata auf Ceylon und "Java vorkommt, widerlegt auch vielleicht uicht. weil auf diesen Inseln gerade nur eine sehr kleine Gattung Bienen von den Bewohnern, keineswegs aber die dorsutn als Hausthier benützt wird, und weil es mit letzterer in dieser Beziehung gewiss einen Anstand hat.*) Nun ist aber die Bieue auf der Insel Cvpern, als Hausthier von den Insulanern benützt — sie ist durchwegs ,gelb" wespenartig gebaut, — nicht kleiner (eher grösser) als unsere Biene: ich erwarte, es werde sich im weitem noch zeigen, dass sie auch eine vorzügliche Biene, d. h. geographisch die poutencirt „edelste" für uns ist. Sollte ich mich in dieser Voraussetzung nicht irren, dann könnte ich mich dessen wirklich freuen, wenn wir uns mit Freund C. . . in unsern HofTnungen auf die cyprische Biene nicht getäuscht — dass selbe für uns europäische .Imker als die werthvollste sichergestellt und in mein liebes Vaterland zuerst eingeführt wurde. -Von Interesse dürfte es für Dich, Freund, sein, zu hören, dass sich unter allen meinen edlen Kindern die Mischlinge: Mutter „Krainerin" — Vater - Asiat", iu der letzten Campagne durchweg als die „lcistuuglähigsteir bewiesen haben: ich tiude darin eine Gewähr für die Nichtigkeit unserer jahrelang gefassten Ansicht, dass wir Bienenzüchter den besten Weg wandeln werden, wenn wir in der Weise vorgehen, wie bei der Veredlung unserer anderen llausthiere, und die sich dabei ergebeneu prin-cipiellen sowie rationellen Hegeln beobachten — Ks wurde versucht, edle Hinder-heerden in sich selbst fortzuzüchlen: die Oescendenzen gingen aber zurück: es fehlte den Thieren „das" aus der Heimat, wodurch selbe ..dort" eben ihren Kasseuadel erreichten. — Nun versuchte mau vorzügliche Exemplare der Landesrasse mit edlen Zuchtthieren zu kreuzen, und der Stein der Weisen war gefunden: - die Nachkommenschalt des der Gegend angestammten Individimus nahm einen grossen Thcil der Eigenschaften des Zuc-htthicres au: es eitstund eine Kreuzungsrasse, die nach und nach in ihren besseren und edlereu Eigenschaften „constant" blieb und sich durch die Gunst der Umstünde über ganze Gegenden verbreitete und als eine neu entstandene Hasse einen rcnoiuinirten Namen im Lande erwarb. So glaube ich deun nicht zu irren, dass es für uns Apisteu eine lohnende und die wichtigste Aufgabe sei, bei unseren Bienen werthvolle Kreuzungen einzuführen und die Desceudeuz solcher Kreuzungen wieder Kreuzungen zu unter werfen, und damit endlich eine „constante" Krciizungsrasse zu erziolen. Weiters glaube ich auch, dass man schneller zu einem werthvolleren Resultate gelangen wird, wenn mau zu den Kreuzungen nicht unsere Landhieuen, sondern eine „bessere" Basse oder doch aus oinor Heimat verwendet, deren Klima mit dem unseren nicht gar so sehr verschieden ist, wie die Insel Cypcrn. der Stammort der hochedelsten Itasse. — Krain und das gebirgige Dalmatien sowie das angrenzende herzegowiner Gebirgsland dif-feriren von dem Klima meines Vaterlandes uicht gar so sehr; beide haben einen kalten Winter, daher sich die Bienen von dort hier leicht accliinatisiren und als eine viel werthvollere Unterlage zu Kreuzungen gegenüber unserer Laudrasse verwendet werden können. Schenkt mir der Himmel das Leben, so werde ich im Laute dieses .lahres weitere Kreuzungen vornehmen; die Cyprianer, ein ganz ausgeglichen«« Volk, wird voraussichtlich ebenfalls nur gelbe Drohnen liefern, — meine Krainer, Herzogowiner tind Dalmatiner Prinzessinnen sowie die Mischlinge sollen mm von diesen frischen .Hingen besprutigen werden; ich freue mich rechtsehr auf die Leistungen meines iso-lirtcn, unschätzbaren Waldstandes, allwo sich meine Weiselzucht befindet. 1 !<;i der aus Smyrna wiederholt bezogenen Kasse kommt die Calainitat der gemischten Drohnen vor wir erhielten bis dato von dort her nicht ein einziges ganz ausgeglichenes Volk; ein weiteres Uebel bei diesen Bienen, dass sie bösartig, die Des-cendenz dagegen schon gar lebenden Teufeln gleichen; überdies ist unser liebe Türke, ohne ihm zu schmeicheln oder im geringsten nabetreten zu wollen, ein Kerl, der uns schmählich betrogen hat. Um Smyrna werden wir daher nicht weiter sorgen. I'iiser Losungswort bleibt Cypern. Aus beiliegendem Schreiben S.......'s wirst Du ersehen, dass Hoffnung vorhanden sei, noch ein Volk von dort zu erhalten: hilft aber nicht S.......oder P........ so ist ein zweiter Gönner in petto, und zwar ein Herr K...... sehr reicher Mann und dabei närrischer Bienenzüchter, gut befreundet mit meinem alten C . . . Dieser K.....ist wie gesagt für die Apistik so passionirt, dass er sich schon selbst aus Krain. Schweiz. Italien Bienen geholt hat. Jetzt will er über Aufforderung Vater C . . . 's seine heurige Erholungsreise nach der Insel Cypern richten und Bienenvölker für sich und uns zwei mitbringen die Kcisecassetten werden deshalb helgerichtet. — Von allen Lisher aus fremden Ländern bezogenen Bienen kamen keine iu su einem prachtvollen Zustande hier an, als die letzten zwei Herzegowiner Stöcke, d. i. Klotzbeuten von einem mir unbekannten Holze; deren Wabenbau war ganz unversehrt — das Volk selbst mehr als stark. Wir erhielten solche durch die Intervention des Baron S . . . ., Präsidenten des landwirtschaftlichen Vereines in ltagusa. Dieser überaus gütige Herr wendete sich diesertlialben an den türkischen Generalconsul, letzterer beauftragte einen Pascha, Bienen iu Bosnien zu kaufen und selbe nach Ka-gusa weiter zu spedireu. Wahrlich, keine Kleiuigheit! Die Bienen aus Sarajevo im Totalgewichte von Bit»l/4 Pfd. wurden 5 Tage lang über die hohen, zwischen dort und ltagusu belindlichen Gebirge wahrscheinlich auf die dort landesübliche Weise, d. i. auf dem Bücken von Maulthioren, transportirt........ Glaube es mir. Freund und Bruder, es gehört wahrlich unsere ganze nationale Zähigkeit dazu, um nach so vielen mißglückten Versuchen beim Bezüge fremder Bienen nicht für alle Zukunft abgeschreckt zu werden. Bei Gott! was wurde diesbezüglich all' die Jahre hindurch au Instructionen zusammengeschrieben, es wären Folianten! Mit. welchen Schwierigkeiten und aller Art von Hindernissen miisste gekämpft werden — wie viele lausende von Meilen wanderten unsere Cassetten in der Welt umher —. wie viele prächtige Schwärme kamen -todt- in Triest au! l'ud welches Heidengeld der tolle Spass endlich kostet — darüber, Freund, schweigt schon gar die Geschichte! . . . Wiederholen muss ich hier immer: das Hauptverdienst um die gute Sache hat Vater C . . .! Ihm also ein donnerndes „Slava!" und „Na /.dar!" — Reisestudien. /•'. Die drei europäischen Hau p t Varietäten der Honigbiene, 2. von da (Uebergangspunkt die Tauernhöhe der norischen Alpenkette) über Spital. Vi 11 ach, Tarvis {'anlehnend an das Centrum Laibach) die weissgrau e Alpenbiene: 3. von Tarvis an im Fontebapasse Iis Udine bleibt die Biene grau, führt jedoch ein bis zwei gelbe Hinge: 4. über Udine bis Venedig herab die grau gel be und gelbe Biene: ;">. in Venedig und der Lombardei die rein gelbe Biene (dagegen Savoyen, Südfrankreich. Sicilieu etc. die schwarze : (>. ab Venedig nach Fiume und der Küste Dal mat i ens die tiefschwarze (nicht graue) H i ene: 7. in der Herzegowina und Armenien ist ebenfalls nur die schwarze Bienenvarietät vorfindlich, dagegen in 8. Griechenland unter dem Lepantobnseu ein ro s t h r a u n e r Mischling der schwarzen und gelben Biene: 9. schliesslich auf der Insel Cypern eine prachtvolle Bienenvurietäl mit Ii el 1 ora ngegel beu breiten H i n t er 1 e i bsr i n gen. Nach Nr. 8 und 9 ist zweifellos schon iu den ältesten Zeiten aus dein Venetia-nischeu die gelbe Biene verpflanzt worden und hat sich auf der Insel Cypern durch die örtliche Lage reiu erhalten, während in Griechenland eine durch «lie armenische schwarze versetzte Mischlingsvarietät heranwuchs. Biographische Skizzei 1. Schmid. II. — Ks ist ein wahres Vereinigen, ilie stillwirkcnde, a her unermüdliche Thiltigkeit de* Mannes zu ski/ziren. dem ilpr neuzeitliche Fortschritt eines verständnisvollen Hiciicnzuchtshctrie-hes so viel verdankt lind dessen Verdienste Berlepsch kurz und treffend charakterisirt: .ihm. der uns alle geachaarf! Seit nun mehr als 4"/,, (d. h. um 141,643 überwinterte Stöcke) zugenommen, dagegen eine Verminderung bei den Eseln, Pferden, 'lern Schaf-und Schweinevieh stattfand. HÜ Von allen Zweigen der Thierzucht hut sich demnach die Bienenzucht am stärksten vermehrt, und das verdankt sie vorzüglich der Thätigkeit der Vereine, die allerorten emporgeblüht sind. Einen nicht gering fördernden Autheil an dieser Zunahme haben die llaiidi'lsbieneustäude zur Verbreitung der Krainer und Italieuer Biene. Durch die Veröffentlichung von Berichten, beobachtenden Notizen. Preisverzeichnissen etc. ist das Interesse zu Versuchen geweckt worden, und der Nachbar im Dorfe sieht vom Nachbar die Haiidhabui.g des Neueren, Fortgeschrittenen und Vorzüglicheren! Ks gibt allerdings alberne Köpfe, die da meinen, solche Geschäfte seien einzig nur des Gewinnes wegen begründet: kein besonnener Mensch aber neidet Dzierzon oder Dathe den Verkauf der Italiener Biene, denn die Frage des Nutzens entscheidet, gegenüber den unendlichen Plackereien häutig nur in zweiter oder dritter Linie. Wie viele hunderte, ja tausende von Gulden nnd Thalern werden jährlich geopfert den vergleichenden Versuchen mit allerhand neneren Stockformen, mit den Untersuchungen und dem Gebrauche so mancher Gerätschaften aus allen Winkeln der Eide, die oft mit dem theiiersteu Lehrgeld bezahlt werden müssen! Wer aber sollte e> anders tliun, wie sie — diese Handelsbienenstände ? Freilich kommt viel auf den Leiter au; ist er ernst und strebsam, ist er ptlichtbewusst, so leistet er oll mehr wie |ti oder 20 faule kleine Vereine zusammen: ist er aber, wie dies leider auch vorkommt, ein keuntnisloser Beutelschneider oder Ignorant, so schadet er 1111-•ndlicli und discreditirt die Bienenzucht gegenüber Jedermann. Vereinsnachrichten. Wir mui-hcn ilie Yereiiismitglieder, speciell dir Besitzer von Vereinsstocken auf die neuen Verciiiüwaliciienlif.lii anfnierkiiaiii. Man kann dadurch die leeren und vollen Honigwaben-liäluiiclien ilea mit Mienen besetzten Stuckes erfassen, herausziehen lind hineingehen, ohne init den Ilanden in den Stock seihst greifen zu müssen. (Das Stück kostet 50 kr., incl. FrachtbriefStempel umi Verpackung 70 kr.: durch die Ycruiiiblcituiii!.) Dadurch können auch Anfänger in der Mieiienziicht die Vcrciiisstorkc leicht ht-nützen, falls sie sich vor dem Miciicnstiche fürchten. — In dein letzten (Dezember-) Mlatte pro |h7.'l bringen wir die versprochenen Lithographien, Zeichnungen, und zwar in natürlicher Grösse das Vereiiisstäbchcn, llalhridimchcii, Ganzrähmchen; die Vereinswohnung. den llalhpavilhui sowie einige andere (icL'cnstfindc aber im verkleinerten Miisstahe. Die I*. T. Mitglieder, «eiche den Mitgliedsbeitrag nicht hei Anmeldung gezahlt haben, bitten wir, denselben im laufe des Monates November an den Vereinsvorstand abzuführen, du im kommenden Monate die licchnuni! geschlossen werden muss. Briefkasten. Herrn Hr. M. W. in I'. St Kar. S. hat sich einem so grossen landwirtschaftlichen Me-triebs/weige gegenüber, wie die llicneiiziicht ist, als vollkommener Ignorant gezeigt: auf der londoner mul pariser Weltausstellung war die Ausstellung lebender Bienen gestattet, «-ine eigene Gruppe sowie eigene Jury war ihr zugewiesen, so dass nicht gerade die polirtesten Bienenstöcke, solidem auch Brauchbares der Auszeichnung würdig erachtet wurde. Vielleicht gibt sich einmal Zeit mul Gelegenheit, die zwischen N. und hier vorher gcptlogenen Pourparlers in der Bietienzei-tung /u beleuchten — nach der Weltausstellung! Druck \. Kleinmayr & Bamberg in Nalbach. Verlag des Bicncnzuchtsvereiiis lledactenr .1 Jerič.