^-^M-s ?F^ den 9. Juni. "NA ^"^^^ Friede und Rrieg. l ^ie Hoffnung zur friedlichen Aus-! gleichung der holländischen Stm-! tigkeiten wird immer fester gegrun-! üet, und ruht vielleicht schon auf^ einem festen Grunde. Ein Schrei»! ben aus dem Haaa vom xs. ver> sichert, oaß der Krieg nicht Plaz habe, sondern der Friede, wcnn nicht in ganz Europa, doch wenigstens in den Niederlanden beibehal-ten werde. DenOffiziers der Gar-, nison im Haag, welche sich nach! einer erhaltenen Ordre zum Abmar« sche schon anschikten, wurde nun em neuer Befehl zugefertiget, dlese Zubereitungen einzustellen, und ew! ^erzeichniß von ihren gehabten, Hauptkosten einzugeben, um sie ihnen vergüten zu können. Die durch Frankreichs Vermittlung genuWg-ten Vorschläge des ka,s. Hofes haben die Generalstaaten angenom-wen, und dadurch einen sichern Grund zur Fortdauer des Friedens Zelegt. Der eigentliche Innhalt der Friedensbedingungen ist noch !nlcht bekannt. So viel aber will !man wissen, daß die Republik Mastricht behalte, und die Schelde nur für eine gewisse Anzahl österreichischer Schiffe von bestimmter !Größe geöffnet werde- Die übrigen Forderungen werden durch eine noch nicht bekannte Summe befrie« diget. Sollte der Friede, durch solche Bedingungen erkauft, nicht der ganzen Nazion gefallen; so wird sie sich doch endlich damit beruhigen, dadurch wenigstens den Ge-! fahren eines Krieges entgangen zu lscyn, davon die Ereignisse eben so !ungewis sind, als es die Politik ,der Kabinete ist. Auch bei festge-,gründetem Frieden soll die Republik dennoch entschlossen seyn, die. neugeworbenen Korps, wenigstens 'die vornehmsten derselben beizubehalten. Man wiederholt das Gerücht, daß der Kurfürst von Sachsen 12 Regimenter der Nepudllk auf 3 Jahr überlassen wolle, es möge der Krieg ausbrechen oder nicht; wofür die Republik dem KurfüMm ansehnliche Subsidien zu bezahlen sich anheischig macht. Man sieht es auch als ein Kennzeichen der Erhaltung des Frie)ens an, daß der Vizeadmiral Reynst, welcher auf der R)eoe von Mittelburg zur Be^ obachtung der Fahrt auf der Schel-de mit einem Kriegsschiffe gelegen ist, den Befehl erhalten hat, mit demselbigen nach dem Texel zurük-zukommen. ^aas vom ii. Mai. Ein Brief von guter Hand aus Kopenhagen, sagt: der Prinz —— — habe sich das Mißfallen des Kronprinzen zugezogen; man wisse die Ursache nicht, nur wisse man, daß der Prinz plözlich nach seinem Gouvernement von -— zurükgekehrt sey, und vermuthlich so balo nicht wieder nach Koppenhagen kommm werde. Einige vermeinen/ daß ein gewisser Günstling des Prinzen eigentlich an diesem Mißverständnisse Schuld sey. ' Iezt heißt es, Ihre Hochmögende seien geneigt, das geschehene Allerbieten gegen Se. Majestät den Kaiser, welches aus 6 Millionen destanoen, und das der GrafMer-zi nicht hatte annehmen wollen / noch mit einigen Millionen zu vermehren. Sollten auch drei Provinzen sich ferner widersetzen, so können in diesem Falle die vier Provinzen durch die Mehrheit der Stimmen ihre Konklusum gültig machen. Dem Anschein nach wird der Klwten in wstiia. Tagen auf- Igelost sein. Indessen werden die ^Kriegsrüstungen dieß - und jenseits mit so lebhaften Eifer fortgesezt, als wenn ein Felozug bevor stünde. Nach Briefen aus Petersburg sollen Ihro Majestät die Kaiserin von Ihrer gehabten Unpäßlichkeit noch nicht ganz wieder hergestellt sein. von der pfälzischen Gränze vom 1O. Mai. Nun ist der Getreidpreis wegen 'der unvermuthet eingetretenen guttn Witterung in hiesiger Gegend u>n ein Merkliches gefallen. Es ist auch Mrklich zu bewundern, daß der so vielfältige Schnee in Zeit ^von 14 Tagen ohne Regen so gut-Mllig abmarschiret, als welchen !man besonders in hiesiger Gegen? ^das Standquartier ganz gewlß bis lange nach Pfingsten allschon gleichsam akkoroiret gehabt hatte; wm aber ist solcher seit 8 Tagen Allenthalben von den Feldern gänzlich hinweg geschmolzen, ungeach^ tet man noch vor 14 Tagen aus den höchsten Zäunen und Berschran-kungen darüber hinweg fa-hren, und gehen müssen, und jezo genießen wir der fruchtbarsten und dabet warmm Witterung, beinahe alle 2 — 3 Tage leidentliche Gewltter und warmen Regen. Mannheim vom 11- Mai. Heute Nachmittags 4 Uhr A mcn die vevwittlhte Frau KMur stm von Baiern mit 4 Chaisen, jede zu 6 Pferden, dahier an. 72 Kanonen wurden gelöset, und die ausgerükte Garnison stunde vom Heidelberger Thor an, bis in das schloß 3 Mann hoch, welche ein urelmaliges Lauffeuer machten. München vom iz. Mai. Vorgestern sind Ihre hochfürst-ucye Durchlaucht die Frau Pfalz-Zrafen von Pirkenfeld von Lands-"Ut in hiesiger Residenz angekommen. Bonn vom 9. Mai. Gestern haben Se. kurfürstl. Durchl. von Trier unsern durchl. Kurfürsten in der hiesigen Münster-nrche mit der größten Feierlichkeit Mm Bischof eingeweiht, und höchst, demselben das erzbischöftiche Palli-um umgehänget. Unter den höch-lten Herrschaften, welche denKon-»ekrazionstag unsers hochwürdigsten ^rzbischofs mit ihrer Gegenwart Kehret haben, befanden sich auch ^e. Durchlaucht der regierende verzog von Würtemderg. «.?s geht ein Gerücht, daß der ^rmz Maximilian von Zweibrüken, welcher sich mit der Prinzessin von ^onde vermahlt, Hieher kommen werde. Auch sagen einige, der Kur-surst von Pfalzbaiern werde ihn »um Gouverneur von Düsseldorf ^nmnen, welches aber noch Be-nattlgung erfordert. Auszug emes Schreibens vo,t vovsi> (einem Dorfe unweit Slcyemill Brabant) vom 3. Mai. — Von allen Seiten verbreitet sich der gute Ruf, welchen das unvergleichliche Wurmserische Hus-sarenregiment bei allen wohldenkenden Leuten sich macht. Nicht nur zu Löwen und Tirlemont, sondern auch zu Diest rühmt man ihre preis-würdige Disziplin, und ihre zum verwundern gcschwindeKriegsübun-gen; insbesondere aber geben ihre exemplarische Sitten und feste Gottesfurcht unsern Niederländern em so erbauliches Beispiel, daß die Innwohner der umliegenden Gegend, Sonn- und Feiertags schaa-rcnwcist zu ihrem Gottesdienst sich begeben , und gerührt mit lautcm Lobe nach Hause kehren. Es wurde ein strafiiches Stillschweigen sein, wenn man das nämliche Lob der Division des estcrhazischen Regiments entziehen wollte, welche zu Sichem und Arschkot liegen, und ebenfalls auf alle Art der in de« Truppen Sr. k. k. ap< Maj. eingeführten Kriegszucht Ehre machen. Aus einem Pvivatbrief aus österreich. Brabant vom n Mai. — Wer hätte je geglaubt, daß Hussarcn wegen ihrcr Frömmigkeit in die Zeitung gesezt würden? Und doch ist es nicht anders, wie Si? aus der Gazete von Antwerpen sehen. Vorst ist nicht mit Hussaren belegt; desto unpartheischer ilt die gute Meinung / so man von dieser M Truppe hegt. Das hiesige Land-Molk ist ziemlich roh , und das^ daß Huffaren halbe! Menschenfresser sind, schafte ihnen Mvunderliche Einbildungen. Sie ha-Men niemals Soldaten in Ordnung »in die Kirche gehen sehen , weil sie Meine Garnisons hatten, nnd noch Mveniger den Gesang in der unga-Mischen Sprache gehört, den das wahrender Messe singt. MWas den Haupteindruk gemacht Maden mag, ist das Niederknieen Mund die auffallende ernsthafte Stil-Me bei der Wandlung :c. welches Much im Felde unter freien Him«, »mel selbst öfters gerührt hat, be-»sonders wsnn der Regimcntspater/^ »Mamens Tomeci, welcher wegen^ »seiner guten Beredsamkeit bekannt Mst. eine den Umstanden angemeffe-»ne Predigt gehalten, wodurch er Mas Gesicht manchen alten braven »Huffarens in eine würdige Berän-»derung gebracht, den sonst schwer-» Uhr Vormittag unseren aller- gnadigsten Monarchen hier ankommen zu sehen. Höchstderselbe stiegen m der erzherzogllichen Residenz ab, und geruhten nach den zärtlichsten Empfang seiner durch!. Frau Schwester der Erzherzogin Marianna ^n der alldaigen Pfarrkirche zu St. Laurenzen der heil. Messe beizuwohnen , nach welcher Se- Majestät em Frühestük nahmen, und dann nach einem gnädigsten Aufenthalt von einer Stund Ihre weitere Reise nach Italien fortsetzten ; wir aber konnten zum Danke unseres Glükes in der Eile nichts anders als Hochstdensel«' ben mit tausendSegenswünschen be^ !gleiten. Todtenverzeichniß. Nro. 121 bei St. Florian, den Zl Mai dem Franz Lusterick seine Frau alt 45 Jahr. Nro. 49 in Gradische, den 2. Ium dem Hrn. Kasper Kuß sein Knabel/ Nothtauf. Nro. 3O nächst der Skalziatenscbram ken, den 3. dem Johann Iovan sein Sohn , alt zs4 Jahr. Nro. 27 an der neuen Welt, den 3» die Ursula Rangerza, alt?^ Zahr- Nro. 39 in der Klosterfrauengasse / den 3- der Iol>. N. alt 8^ Jahr. Nro. 29 an der Skalziatenschranrw, den 4. dem Hrn. Nikolaus Roßmann sein Sohn, alt 1 is2 ^ayr. Gedruckt in der Kleinmayrischen I.Oe. Gubernial - und landschaftl« Buchdruckerei, im Gersonischen Hause N. io. in der Kapu« zitMMffe, wo hie Zeitung qlle Tonerstag zn haben. ist.