Original scientific paper Izvirni znanstveni članek DOI: 10.32022/PHI33.2024.128-129.3 UDC: 1 Husserl E. Normalität als Grundphänomen des Lebens Versuch einer phänomenologischen Annäherung Bence Peter Marosan Budapest Business School, Faculty of International Management and Business, Diósy L. Street 22-24, 1165 Budapest, Hungary bencemarosan@googlemail.com Normality as a Fundamental Phenomenon of Life. An Attempt at a Phenomenological Approach Abstract In the present article, we attempt to show that Husserl's notion of life should be characterized by an inherent normativity at every level. In this regard, we can also differentiate between normality—as a more encompassing concept—and Phainomena 33 | 128-129 | 2024 normativity—as a specific concept—, but the focus of our study is on normativity, which is a narrower notion. We attempt to distinguish and analyze the main types of normativity in Husserl's texts. In the discussions regarding the most important levels of normativity, we essentially rely on Anthony Steinbock's considerations, according to whom one can separate four fundamental types of normativity: accordance, optimality, typical normativity, and home or home-world (Heimwelt). The subsequent crucial point of our investigations is to show that the main levels of normativity have a different order in rational, self-aware beings, on the one hand, and in non-rational beings without self-consciousness, on the other. Finally, we try to demonstrate that there exists a principal connection between affectivity and normativity, and that affectivity has a decisive role in the constitution of different forms of normativity. Keywords: Edmund Husserl, philosophy of life, normativity, affectivity. Normalnost kot temeljni fenomen življenja. Poskus fenomenološkega približanja 50 Povzetek V pričujočem članku skušamo pokazati, da je Husserlovo pojmovanje življenja zaznamovano z notrinsko normativnostjo na sleherni ravni. V tem kontekstu lahko razlikujemo med normalnostjo - kot širšim pojmom - in normativnostjo - kot specifičnim konceptom -, pri čemer se naše razpravljanje osredotoča predvsem na slednjo. Želimo razgrniti poglavitne tipe normativnosti znotraj Husserlovih del. Pri obravnavi najpomembnejših ravni normativnosti se bistveno sklicujemo na razmišljanja Anthonyja Steinbocka, v skladu s katerimi je mogoče razločiti štiri temeljne tipe normativnosti: soglasje, optimalnost, tipičnost in domačnost oziroma domači svet (Heimwelt). V nadaljevanju se raziskava osredotoči na prikaz, kako poglavitne ravni normativnosti razkrivajo drugačno vrsto reda pri racionalnih, samih sebe zavedajočih se bitjih kakor pri neracionalnih bitjih brez samozavedanja. Nazadnje skušamo demonstrirati, da obstaja načelna povezava med afektivnostjo in normativnostjo in da igra afektivnost odločilno vlogo pri konstituciji različnih oblik normativnosti. Ključne besede: Edmund Husserl, filozofija življenja, normativnost, afektivnost. Bence Peter Marosan Einführung „Normalität", „Normativität" und „Normalisierung" scheinen die grundlegenden Phänomene des Lebens als solches zu sein. In diesem Zusammenhang sind Normalität und Normativität beinahe Synonyme. „Normalität" bezieht sich auf die Vorherrschaft eines verbindlichen Gesetzes, mit dem das Lebewesen versucht, in Übereinstimmung oder Harmonie zu sein. „Normativität" ist ein etwas spezifischerer, eher axiologischer Begriff, der sich auf eine axiologische Ordnung der Dinge bezieht, von denen einige vorteilhaft oder gut, andere wiederum schlecht für den betreffenden Organismus sind. Und schließlich geht es bei „Normalisierung" um die konkrete, spezifische Aktivität eines Lebewesens, mit der es aktiv die Normen seiner Selbsterhaltung produziert oder versucht, sein Wesen mit einer mehr oder weniger objektiven Ordnung der Dinge in Einklang zu bringen. In dieser Studie werden wir uns jedoch in erster Linie auf den Begriff der Normativität konzentrieren, d. h. auf den spezifischeren Begriff im Vergleich zur Normalität. Andererseits können wir Lebewesen aus einem tiefgreifenden Grund 51 „teleologische Wesen" nennen. „Telos", „Ziel" und die Fähigkeit, Ziele zu setzen, auf der einen Seite und Normalität und Normativität auf der anderen Seite stehen in einem engen Zusammenhang. Lebewesen setzen hauptsächlich Ziele, um bestimmte Normen zu verwirklichen oder zu erreichen oder um mit einer bestimmten normativen Ordnung übereinzustimmen. Ein zielsetzendes Wesen und ein normalisierendes Wesen sind semantisch beinahe deckungsgleich. Und die Lebewesen wollen zuallererst überleben - das Telos und die Norm des Überlebens sind in der Regel ihr höchstes Ziel und ihre höchste Norm. In diesem Aufsatz werden folgende Ziele verfolgt. Erstens werden wir versuchen, die wichtigsten Ebenen der Normativität und ihre Beziehung untereinander aufzuzeigen. Zweitens soll dargelegt werden, dass die Beziehung Diese Studie wurde durch das Janos Bolyai Forschungsstipendium der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Projekt: BO/00143/23/2) und durch das Projekt Nr. 138745 des Ungarischen Wissenschaftlichen Forschungsfonds unterstützt. Phainomena 33 | 128-129 | 2024 zwischen den verschiedenen Ebenen der Normativität bei Lebewesen mit Selbstbewusstsein, wie dem Menschen, nicht dieselbe ist wie bei nichtmenschlichen Lebewesen. Drittens wollen wir auch zeigen, dass Normativität und Affektivität in einem engen Verhältnis zueinanderstehen und Normativität eine grundsätzlich transzendentale Funktion hat, d. h. sie hat eine sinngebende Rolle im Lebensprozess eines Lebewesens. Auf diese Weise möchten wir demonstrieren, dass die transzendentale Sphäre ursprünglicher ist als die Sphäre der bewussten Lebewesen und der Fähigkeit des Bewusstseins. Diese Studie ist in vier Teile gegliedert: I. Das Verhältnis von Werten und Affektionen nach Husserl; II. Die Ebene der Normativität im menschlichen Leben; III. Die Struktur der Normativität an niedrigen Stufen des Lebens; IV. Schlussfolgerungen. I. Das Verhältnis von Werten und Affektionen nach Husserl Das umfassende Problem der Normativität hat Husserl während seiner 52 gesamten philosophischen Laufbahn beschäftigt. Es nahm bereits in den Prolegomena und den Logischen Untersuchungen (1900/01) einen wichtigen Platz ein, als Problem der praktischen Anwendung der theoretischen Disziplinen und der Logik im Besonderen (Husserl 1975 und 1984). Nach Husserl, wie er dieses Thema in den Prolegomena und den Logischen Untersuchungen erörtert hat, werde eine normative Disziplin - wie die praktische Anwendung der Logik - immer durch eine theoretische Wissenschaft begründet, die als Leitfaden für die Definition von Normen und damit für die Artikulation einer normativen Disziplin diene. Folglich gibt es aus theoretischer Sicht bei Husserl zwei verschiedene Ebenen der Normativität: eine metanormative und eine normative im engeren und eigentlichen Sinne - zumindest in den Logischen Untersuchungen. Die metanormative Ebene ist die rein theoretische. Auf dieser Ebene versuchen wir, die Bedingungen zu klären, unter denen eine Norm, d. h. ein Wert, gedacht und adäquat definiert werden kann. Solche Definitionen ermöglichen es uns dann, Normen beziehungsweise normative Aussagen im engeren Sinne zu artikulieren, wie, z. B.: „Ein Krieger soll tapfer sein" (Husserl 1975, 14). Bence Peter Marosan Für Husserl haben Normen und Werte eine objektive ontologische Stelle. Sie sind auf eine andere Weise objektiv als physische Entitäten, sie gehören nämlich in den Bereich der kategorialen Objekte, aber sie sind nicht weniger objektiv als letztere. Seine Auffassung von kategorialer Anschauung in den Logischen Untersuchungen half ihm, die ontologisch objektive Stelle von Normen und Werten zu begründen. Im erweiterten Sinne des Wortes können wir sehen oder erfahren, dass ein bestimmtes Ding, ein gewisser Vorgang oder eine spezifische Handlung gut oder schlecht ist, ob wir sie bejahen oder verurteilen sollten. Husserls Schüler und Nachfolger in München und Göttingen arbeiteten eine ausführliche phänomenologische Werttheorie auf dem Gebieten der Ästhetik und Ethik aus - vielleicht am wichtigsten Max Scheler in seinem Formalismusbuch (Scheler 2014). Scheler, Husserl in seiner Auffassung von kategorialer Anschauung folgend, behauptete auch, dass wir Werte in der Welt auf eine objektive Weise sehen und erfahren können. Husserl begann nach 1906, etwa zu der Zeit, als er seine sogenannte „transzendentale Wende" vollzog, seine ethischen Vorstellungen systematisch auszuarbeiten. Systematische Vorlesungstexte und Forschungsmanuskripte 53 zur Ethik aus dieser Zeit wurden in dem 27. Band der Husserliana unter dem Titel Vorlesungen über Ethik und Wertlehre 1908-1914 gesammelt und veröffentlicht (Husserl 1988).1 In dieser Zeit vollzog Husserl einen wichtigen Wandel in seiner Auffassung von Normativität und Werten. In den Logischen Untersuchungen ordnete er die Akte der theoretischen und logischen Vernunft ausdrücklich den praktischen und axiologischen Akten unter. Erstere betrachtete er als objektivierende Akte, letztere als nicht-objektivierende. Nach 1906, als er begann, seinen so genannten „transzendentalen Idealismus" auszuarbeiten, stellte er objektivierende und nicht-objektivierende Akte und dementsprechend die logische, theoretische, praktische und axiologische Vernunft auf dieselbe Ebene (vgl. Melle 1990). Wir können dies als eine Geste interpretieren, die Objektivität der Korrelate praktischer und axiologischer Akte, nämlich der Normen und Werte, stärker zu betonen. 1 Anzumerken ist, dass Husserls Interesse an der Ethik bis in die 1890er Jahre zurückreicht. Bereits im Sommersemester 1897 hielt er eine Vorlesung unter dem Titel Ethik und Rechtsphilosophie. Vgl. Husserl 1988, 381-384. Phainomena 33 | 128-129 | 2024 Husserl zufolge konstituieren sich die ethischen Werte im Zusammenwirken von drei seelischen Vermögen: Vernunft, Gefühl und Wille.2 In der Konstitution der ethischen Werte misst Husserl dem Gefühl der Liebe eine besondere Rolle zu (Melle 2002). Nach diesem Punkt beginnen Husserls ethische Konzeptionen recht kompliziert zu werden. Einerseits behauptet er ausdrücklich, dass es einen hierarchischen Unterschied zwischen sinnlichen und rational-geistigen Werten zugunsten der letzteren gebe. Er behauptet auch, dass die Begriffe „Person", „Freiheit" und „vernünftige Gemeinschaft" absolute Werte darstellten. Andererseits betont er auch die kontextuelle Einbettung axiologischer und ethischer Urteile und behauptet, dass, wenn eine Sache in einer Situation einmal als absolut wünschenswert und realisierbar erscheine, dies nicht garantiere, dass dies für immer der Fall sein werde, und lehnt daher die Idee einer absoluten und unveränderlichen Wertehierarchie ab (Husserl 2012, 144-145).3 Nach Husserls Auffassung spielt, wie erwähnt, die affektive Sphäre bei der Konstitution von Werten und Normativität eine zentrale Rolle (Husserl 2020; 54 Lee 2004; Smith 2007, 356-401).4 Es ist grundsätzlich die Funktion der Affekte und Gefühle, uns etwas als gut oder schlecht, wünschenswert oder vermeidbar wahrnehmen zu lassen (Husserl 2020; Lee 2004). Husserl betonte, dass Affekte und Gefühle eine wesentliche Rolle für das Verständnis von uns selbst und der Welt um uns herum spielen. Diese interpretieren die Phänomene, die uns erscheinen, auch in normativer und axiologischer Hinsicht. Mit anderen 2 Husserl kritisierte Kant unter anderem genau aus diesem Grund, weil Kant - Husserls Ansicht nach - den Gefühlen in der Ethik keine angemessene Rolle einräumte. Siehe auch Smith 2007, 356-401. 3 „Es ist keineswegs so, als ob ein Gesetz der Rangordnung zwischen diesen Güterklassen waltet, welche denen der einen Klasse oder besonderen Art unter allen Umständen und für alle Personen einen unbedingten Vorzug gäbe, etwa den Gütern der Nächstenliebe, der Frömmigkeit. Wäre dem so, dann wären praktische Güter all dieser anderen Klassen, trotz ihrer Güte an sich, ein für allemal negativ-wertig. Aber so ist es eben nicht. In unser aller Leben sind je nach Lage der Umstände bald Güter der einen, bald der anderen Klassen die absolut gesollten." 4 Unsere normativen und ethischen Intuitionen könnten natürlich in einer angemessenen ethischen Weise neu artikuliert und ausgearbeitet werden. Dies ist jedoch eine theoretische Arbeit, die in der theoretischen Haltung geleistet werden könnte und sollte. Bence Peter Marosan Worten, Affekte und Gefühle statten die Phänomene mit Werten aus.5 Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass bei Husserl - bereits in Ideen II (1912) und Studien zur Struktur des Bewusstseins (1896-1925) (Husserl 1952 und 2020) - die affektive Sphäre die sinnliche Wahrnehmung und die für diese charakteristische Normativität wesentlich beeinflusst und prägt.6 Nach Husserls Auffassung funktioniert die Wahrnehmung bereits auf eine normative Weise. Auf jeder Ebene - das werden wir im nächsten Teil noch genauer sehen - wird die Wahrnehmung von verschiedenen Formen der Normativität beherrscht. Wir versuchen die Sache richtig zu sehen und erfahren. Das heißt, wir streben nach der Verwirklichung von epistemischen Werten in unserem Wahrnehmungsleben, sogar auf der Ebene der vorprädikativen Erfahrung. Eine genauere Untersuchung zeigt, dass die Konstitution auf jeder Ebene eine wesentlich normative Dimension hat. Die Selbstkonstitution des Ego, die Konstitution des Leibes, der Wahrnehmungsumgebung und der Intersubjektivität können nicht von den normativen Aspekten der Konstitution getrennt werden (Reszeg 2021). Die wichtigste Schlussfolgerung dieses Teils 55 ist, dass die Konstitution notwendigerweise eine grundlegend normative Seite hat (Husserl 1973b, 68).7 Im nächsten Teil werden wir uns die wichtigsten Ebenen dieser Normativität im Falle des Menschen genauer ansehen. II. Die Ebene der Normativität im menschlichen Leben Bei der Konstitution der Normativität gibt es einen weiteren entscheidenden Faktor: namentlich, das Phänomen der Instinkte. Als Husserl in den 1920er Jahren begann, seine sogenannte genetische Phänomenologie zu vertiefen, 5 Vor allem in seiner Spätzeit, in den 1930er Jahren, und insbesondere in seinen C-Manuskripten vertrat Husserl die Auffassung, dass in den tiefsten Schichten der Subjektivität, auf der Ebene der Urpassivität, ein ständiger Strom von Affekten und nicht-objektivierenden Akten vorgefunden wird, die eine entscheidende Rolle bei der Normierung spielen (Husserl 2006). Siehe auch Lee 1993. 6 Zu betonen ist, dass die wichtigsten Texte aus den Studien zur Struktur des Bewusstseins, auf die wir uns in diesem Zusammenhang beziehen und die sich mit dem interpretativen Charakter von Gefühlen und Affekten befassen, größtenteils aus den Jahren 1909-1911 stammen. Siehe Husserl 2020/II, 1-190. 7 „Normalität ist eine zur Konstitution gehörige Form." Phainomena 33 | 128-129 | 2024 bot er eine transzendentale Konzeption der Instinkte an, die er scharf von ihrer naturalistischen Deutung abgrenzte. Demnach sei der Instinkt im transzendentalen Sinne eine passiv gerichtete und operierende Form der Intentionalität, die die transzendentalen Prozesse der Konstitution und Selbstkonstitution auf jeder Ebene leitet. Bei Husserl ist die instinktive Intentionalität eine passive, teleologische Triebhaftigkeit des Ego, aufgrund derer es sich geneigt fühlt, seine Fähigkeiten in verschiedenen Situationen einzusetzen, sich in bestimmte Richtungen zu bewegen, bestimmte Horizonte zu eröffnen und diese Horizonte auf bestimmte Weise zu artikulieren. Somit leiten allgemeine, instinktive Intentionalitätsstrukturen die konkreten, spezifischen Prozesse und Akte der Wahrnehmung, der Körperbewegungen und des Denkens, und sie artikulieren deren allgemeinen Spielraum. Husserl, vor allem in seiner Spätzeit, in den 1930er Jahren, sprach von einer grundlegenden Art von Triebhaftigkeit, die als allgemeiner Rahmen für spezifischere Arten von instinktiver Intentionalität diente: namentlich der Instinkt der Selbsterhaltung (Husserl 2014, 93-102; 56 Lee 1993). Seiner Ansicht nach sei die Selbsterhaltung im transzendentalen Sinne eine instinktive Form der Selbstkonstitution und dementsprechend eine instinktive Triebhaftigkeit des Ichs, eine bestimmte Form seiner leiblichen, weltlichen Selbstkonstitution zu bewahren. Nach Husserls Auffassung habe der Grundinstinkt der Selbsterhaltung im Menschen in drei grundsätzlichen Feldern der Konstitution Auswirkungen: Erfahrung generell (und eigentümlicherweise Wahrnehmung), Leib und schließlich Kultur (und Geist). Die Erfahrung hat einen wesentlich selbstregulierenden Charakter, der durch die inhärente Normativität der Erfahrung begründet ist (siehe: Doyon und Breyer 2015; Loidolt 2019; Burch, Marsh und McMullin 2019; Huang 2022). Wie Anthony Steinbock bereits gezeigt hat, gibt es in Husserls Forschungsmanuskripten vier verschiedene, miteinander verbundene Typen und Ebenen der erfahrungsmäßigen Normativität: Einstimmigkeit und Unstimmigkeit, Optimalität und Suboptimalität, das Typische und Atypische, und nicht zuletzt Heim und Fremd (siehe Steinbock 1995). Die ersten zwei Ebenen beziehen sich auf das Erfahrungsfeld im engeren Sinne. Wir streben danach, harmonische oder einstimmige Informationen Bence Peter Marosan über ein und denselben Gegenstand oder Sachverhalt zu erlangen, d. h. wir streben nach einstimmigen Erfahrungen.8 Wenn wir sicher sind, dass wir ein und dasselbe Objekt oder eine Tatsache erfasst haben, versuchen wir, sie in der besten Art und Weise der Gegebenheit zu konstituieren oder, mit anderen Worten, in einer optimalen Art und Weise der Gegebenheit. Die dritte und vierte Ebene der Erfahrungsnormalität (das Typische, das Heimliche) bezieht sich eher auf die Beschaffenheit der Erfahrungsumgebung oder auf die Welt im weiteren Sinne.9 Wir begegnen Gegenständen, die typisch für unsere Welt oder unseren Wohnort sind, und wir kennen Situationen, Rollen, Bräuche, Regeln und Menschen, die zu unserer Heimwelt gehören. Auf der Grundlage solcher sedimentierten, bereits erworbenen Erfahrungsmuster können wir erkennen, was für unsere Welt untypisch ist und was im Verhältnis zu unserer eigenen Welt als spezifisch fremd gilt.10 Wahrnehmung ist aber, wie Husserl an vielen Stellen gezeigt hat, notwendigerweise immer verkörpert (Husserl 1952 und Husserl 1973d; Claesges 1964; Marosan 2022a). Dies impliziert auch, dass die Normativität der Wahrnehmung nicht von der Normativität des Leibkörpers11 getrennt 57 werden kann. Husserl betont, dass die Normalität der Wahrnehmung und damit die Normalität der Konstitution der Welt stark von der Normalität des Leibes abhängen (Husserl 1973d, 121-123). Das Ego versucht immer, die Konstitution seines Leibes zu normalisieren. Es sucht das, was für seinen Leib optimal ist, was ihm guttut, und versucht das zu vermeiden, was ihm schädlich ist oder seine leibliche Existenz und Selbsterhaltung bedroht. 8 Husserls Werk Logische Untersuchungen (Husserl 1984) ist eine wichtige Quelle für seine Überlegungen zur Einstimmigkeit. Siehe ferner z. B.: Husserl 1973a, 363-366, 385-398. 9 Zum Problem der Optimalität bei Husserl siehe: Husserl 1973a, 255-256, 354, 370, 379-380; 1973b, 121-123, 133-135, 235, 239, 245-246, 473, 492, 521, 535-536, 543, 547, 555. 10 Bezüglich Husserls Ausführungen über das „Typische" siehe: Husserl 1939, 398407; 2008, 60-65. Hinsichtlich Husserls späterer Analysen über das „Heimische" und das „Fremde" als wesentliche Eigenschaften unserer Welterfahrungen siehe z. B.: Husserl 1973c, 214-227, 431-432, 622-625, 629; 2008, 151-178, 342-344, 542-546. 11 Husserl verwendet diesen Begriff manchmal, um die Einheit von subjektivem und objektivem Aspekt des Körpers, also von Leib und Körper, zu betonen. Siehe dazu Wehrle 2020. Phainomena 33 | 128-129 | 2024 Für Husserl hat die Selbsterhaltung im Falle eines Menschen, d. h. eines rationalen, selbstbewussten Wesens, jedoch eine höhere Ebene gegenüber der niedrigeren Ebene der physischen Selbsterhaltung - die Letztere ist, transzendental betrachtet, das instinktive Streben des Ego, um die physische Ebene und Form seiner Selbstobjektivierung zu erhalten und zu bewahren. Das Ego als menschliches, vernünftiges Wesen strebt nämlich auch in einem kulturellen Sinne nach Selbsterhaltung - es versucht ständig, seine kulturelle Identität als Mitglied einer bestimmten kulturellen Gemeinschaft oder als eine unabhängige, selbstverantwortliche und vernünftige Person zu erhalten und zu bewahren. Kulturelle Selbsterhaltung, so Husserl, führe die Menschheit im Optimalfall letztlich in Richtung einer global vereinigten, verantwortlichen und rationalen Gesellschaft (Husserl 1976, 314-348).12 Nach Husserls Auffassung hat die Selbstregulierung und Selbstnormalisierung selbst auf der Ebene des rationalen und selbstbewussten Lebens eine notwendigerweise affektive Dimension (siehe auch Kohak 2003). So kann man auf der Ebene der Rationalität und der sozialen 58 Selbstnormalisierung von gesunden und ungesunden Formen und Arten der Zuneigung sprechen. Das geistige und soziale Leben ist durch eine intersubjektive und historische Artikulation der Normen des Zusammenlebens und der verschiedenen Ebenen desselben konstituiert. Gemeinschaften treffen von Zeit zu Zeit Entscheidungen darüber, was sie für wertvoll und was sie für schädlich oder sogar gefährlich halten. Ebenso institutionalisieren sie auch einige dieser kollektiven Entscheidungen. Sie setzen Strafen ein, um ein Verhalten zu unterbinden, das sie als gefährlich für die Gemeinschaft ansehen, und verschiedene Arten von Belohnungen, um ein Verhalten zu fördern, das sie als vorteilhaft für die Gesellschaft betrachten. Strafen und Belohnungen sind fundamentale Weisen der gesellschaftlichen Konstitution von Normen und sozialer Normalität (siehe Salice und Schmied 2016). Husserls Erachtens nach sind gegenseitige Offenheit, Empathie, Geduld und Rationalität normale und normativ wünschenswerte Formen des Umgangs miteinander auf der Ebene rationaler Menschen, während affektive Verhaltensweisen wie Hass, Intoleranz und Engstirnigkeit abnormale und 12 „Die Krisis des europäischen Menschentums und die Philosophie". Bence Peter Marosan irrationale Formen menschlicher Beziehungen darstellen. Seiner Ansicht nach sollte eine gesunde, wünschenswerte und rationale menschliche Gemeinschaft letztlich auf dem Gefühl der Liebe beruhen. In diesem Sinne spricht er gelegentlich auch von „Liebesgemeinschaft" (Husserl 2014, 175, 301-302, 316-317, 432, 470-471, 512-515; siehe auch Buckley 1996). Husserl ist der Meinung, dass die geschichtliche Teleologie der Menschheit darauf hindeutet, dass die Menschheit in der Zukunft den Zustand einer global vereinheitlichten und universell rationalen Gesellschaft erreichen wird, die aus rationalen, moralisch verantwortlichen und geduldigen Individuen besteht. Husserl glaubt, dass die Menschheit in der Lage ist, aus ihren Fehlern zu lernen, und dass ständiges Lernen die Menschheit früher oder später zu diesem universell rationalen Zustand der Gesellschaft führen wird. III. Die Struktur der Normativität an niedrigen Stufen des Lebens Husserl hat die Sphäre der Transzendentalität und insbesondere des transzendentalen Bewusstseins in Termini der Lebendigkeit begriffen. In diesem Zusammenhang hat er sogar gesagt, dass „[d]er Grundcharakter der Phänomenologie [...] also wissenschaftliche Lebensphilosophie" sei (Husserl 2001a, 241; siehe auch Lee 1993, 196-197). Lebendigkeit bedeutete für ihn vor allem, dass das Leben nie völlig deterministisch, sondern ganz im Gegenteil: immer dynamisch ist, was bedeutet, dass das Leben immer in mehreren verschiedenen und unbestimmten Weisen verlaufen kann. Wie er in Ideen II sagte: Das Grundgesetz der Natur sei die Kausalität und das Grundgesetz des Geistes - der jedes zu seelischer Tätigkeit fähige Wesen umfasst - sei die Motivation (Husserl 1952). Das Leben ist, seinem Wesen nach, ein normatives Phänomen. Dies bedeutet, dass es - wie wir in den vorangegangenen Ausführungen sehen konnten - stets danach strebt, seine Bedingungen zu normalisieren und optimalisieren, um seine individuelle Selbsterhaltung und Gattungserhaltung zu sichern. Auf der untersten Ebene beruhen die Affekte eindeutig auf dem Urinstinkt der Selbsterhaltung und sind mit diesem verbunden. Dementsprechend sind die Affekte auf dieser untersten Ebene darauf gerichtet, Werte zu konstituieren, die an die Selbsterhaltung anknüpfen, d. h. Selbsterhaltungswerte. Positive und 59 Phainomena 33 | 128-129 | 2024 negative Gefühle indizieren, dass etwas für das Ego irgendwie nützlich oder schädlich ist. Affekte und Werte, die mit der Selbsterhaltung zusammenhängen, bestimmen die Selbstkonstitution und die Tätigkeiten des Ichs auf der vorrationalen, d. h. rein oder überwiegend animalischen und vitalen Ebene -genauer gesagt, auf den Gebieten der Wahrnehmung, der Raumkonstitution und des leiblichen Verhaltens. Die Seele ist mit einem organischen System von seelischen Fähigkeiten und Inhalten vergleichbar - so wie ein animalisches Wesen als Ganzes auch als ein organisches System von körperlichen und psychophysischen Fähigkeiten und Leistungen betrachtet werden könnte. In diesem System wirken jeder Teil und jede Schicht aufeinander und auch auf das Ganze als solches. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass die Reihenfolge der Hauptebenen der Normativität in einem rationalen und in einem nicht-rationalen Lebewesen unterschiedlich ist, was die beiden untersten Ebenen der Normativität (Einstimmigkeit und Optimalität) anbelangt. Bei einem rationalen Wesen ist, wie wir im vorigen Teil sehen konnten, die unterste Ebene die Einstimmigkeit, 60 und die Optimalität baut auf der ersteren auf. Der Grund dafür ist, denke ich, dass im rationalen Wesen die Fähigkeit zu klarem Selbstbewusstsein und zur Rationalität den Verlauf der Konstitution von Normativität beeinflusst, die auf die Konstitution von gegenständlichem Sinn gerichtet ist. Das Erfahrungsleben eines selbstbewussten und rationalen Subjekts ist durch und durch und auf jeder Ebene von den Prozessen der Sinneskonstitution geprägt. Wir müssen den Sinn eines Gegenstandes oder einer Tatsache erst auf übereinstimmende Weise erfahren und erfassen, bevor wir ihn auf optimalen oder suboptimalen Wegen konstituieren können. Anders verhält es sich meines Erachtens jedoch bei einem nicht-rationalen Lebewesen, dessen Selbstkonstitution und andere Konstitutionsprozesse ganz von dem Urinstinkt der Selbsterhaltung im biophysikalischen Sinne als der vital-leiblichen Erhaltung des Ego geleitet sind. In einem solchen Fall hat der Reiz eine grundlegende Bedeutung.13 Der Organismus muss einen Reiz erst einmal optimal im ständigen Strom der sinnlichen Reize spüren oder wahrnehmen. Wenn er ein bestimmtes Muster von Reizen wahrnehmen kann, 13 Zu Husserls Begriff des Reizes siehe Husserl 1966. Bence Peter Marosan das er für seine Selbsterhaltung für wichtiger hält, dann kann er auch nach der übereinstimmenden Konstitution dieser Muster streben, dann kann er - auf einer höheren Ebene - nach übereinstimmenden Formen der Normativität streben. In den Tiefen des seelischen Lebens gibt es immer einen unaufhörlichen Sturm oder Schwarm von Reizen. Husserl war der Auffassung, dass nicht alle davon die Grenze des Bewusstseins erreichen oder die aktive Aufmerksamkeit des Ego erlangen können.14 In Ideen III erwägt er sogar die Möglichkeit einer Seele ohne Subjekt - die wir als vegetative und bewusstlose Formen des Lebens verstehen können.15 Auch für diese Lebewesen gibt es positive und negative Reize, gute und schädliche Effekte, und auch diese Lebewesen sind gezwungen, zwischen positiven und negativen Reizen zu wählen.16 Was im Zusammenhang mit meinem Aufsatz äußerst wichtig ist, ist, dass jedes Lebewesen, auch das unbewusste, ein affektiv-bewertendes Signalsystem hat, welches die Reize und die Lebensereignisse mit einem positiven oder negativen Wert ausstattet (siehe z. B.: Feinberg und Mallatt 2016; Ginsburg und Jablonka 2019).17 Mit anderen Worten: Dieses affektiv-bewertende 61 Signalsystem, das wir schon beim einfachsten Organismus wie einem Bakterium - also lange vor der Entstehung des Bewusstseins im engeren Sinne - finden können, interpretiert etwas für den Organismus als gut oder schlecht.18 Es hat eine sinnverleihende Funktion im weiteren Sinne des Wortes. 14 Husserl spricht gelegentlich von Reizen, die die Ebene des klaren Bewusstseins gar nicht erreichen oder die aktive Aufmerksamkeit des Ichs nicht erlangen können. Vgl.: Husserl 1966; 2001b; 2014, 1-81. Siehe auch Marosan 2022b. Zum Husserls Begriff des Unbewussten sieh z. B. Nicolas Smith 2010. 15 „Während die Seele als Untergrund nicht fehlen kann, kann der Seele das reale Subjekt fehlen; die Seele ist dann eine Seele niederer Stufe, eine subjektlose Seele" (Husserl 1971, 116). Siehe auch Vergani 2020, 73. 16 Vgl. auch Canguilhem 2013, 138. „Leben bedeutet schon für die Amöbe: auswählen und verwerfen." 17 Unter „Signal" verstehen wir nichts anderes als die grundlegende Einheit der ständigen Kommunikation eines Lebewesens mit seiner äußeren und inneren Umwelt. 18 Wir müssen betonen, dass diese Trennung der verschiedenen Ebenen der Normativität noch etwas künstlich ist. In der Realität lassen sich diese Ebenen nicht immer so klar voneinander trennen und ihre Reihenfolge ist nicht immer so eindeutig, wie wir sie hier dargestellt haben. Diese Ebenen sind in Wirklichkeit stark miteinander verflochten und verbunden. Darüber hinaus könnte man auch feststellen, dass ein Phainomena 33 | 128-129 | 2024 Anders gesagt, und das wäre die überraschende Schlussfolgerung meiner Ausführungen, hat dieses affektiv-wertende System eine transzendentale Funktion, bevor überhaupt Bewusstsein entstehen konnte.19 Das bedeutet, dass die Sphäre der Transzendentalität der Sphäre des Bewusstseins vorangeht. IV. Schlussfolgerungen In dieser Studie haben wir versucht zu zeigen, wie tief die Normativität im Wesen des Lebens verwurzelt ist. Demnach gibt es eine wesentliche Verbindung zwischen Normativität und Affektivität, die eine grundlegende Rolle bei der Konstitution von Normativität im Allgemeinen und von spezifischen Normen und Werten im Besonderen spielt. Es mag deutlich geworden sein, dass Affekte im weiten Sinne, als das physiologische affektiv-bewertende Signalsystem von Organismen, bereits vor der Entstehung bewusster Wesen eine transzendentale Funktion in einem erweiterten Sinne haben. Das bedeutet, dass es Reizen und Wirkungen, die 62 auf Lebewesen einwirken, einen Sinn verleiht und sie als gut oder schädlich erschließt. Die affektive Sphäre fungiert also als Motivationsgrundlage für Lebewesen - und Motivationen gehören, wie wir gesehen haben, für Husserl zum Wesen des Lebens und der Seele selbst (Husserl 1952). Auf diese Weise erweist sich die Sphäre der Transzendentalität als selbstregulierende und selbstnormierende Sphäre als gleichursprünglich mit dem Leben selbst. Wenn dies zutrifft, müssen wir, um das Wesen und Organismus, wenn er Vergnügen sucht und versucht, Schmerz zu vermeiden, nicht immer in Übereinstimmung mit seinen eigenen wirklichen Überlebensinteressen handelt. Es gibt Fälle, in denen das Vergnügen über das gestellt wird, was für das Überleben getan werden sollte. Bei diesen Beispielen handelt es sich jedoch um offensichtliche Fälle von evolutionärem „Overshoot", wenn sich ein einstmals adaptives Verhalten in bestimmten Situationen als maladaptiv erweist. Aber auch in solchen Fällen ist der Ursprung eines unangepassten Verhaltens ein adaptives Verhalten, so dass es zumindest in evolutionärer Hinsicht mit dem Instinkt der Selbsterhaltung zusammenhängen könnte. Ich bin sehr dankbar für die diesbezüglichen Anmerkungen von Professor Dieter Lohmar. 19 Ich habe versucht, dies in einem anderen Text ausführlicher darzustellen: Marosan: „The Affective and Emotional Sphere as Organising Centre of Concrete Consciousness in Animals: A Phenomenological and Neurological Approach". (Manuskript). Bence Peter Marosan die Ursprünge der Transzendentalität zu verstehen, vor der Entstehung des Bewusstseins zurückgehen, und wir müssen eine Untersuchung über die Ursprünge der Transzendentalität direkt mit den Ursprüngen des Lebens selbst beginnen. Ich möchte mich bei Philipp Battermann, Dieter Lohmar, Katalin Teller und György Marosän für ihre Hilfe bei der Ausarbeitung dieses Artikels bedanken. Bibliography | Bibliografija Buckley, Philip R. 1996. „Husserl's Rational ,Liebesgemeinschaft'." Research in Phenomenology 26: 116-129. Burch, Matthew, Jack Marsh, und Irene McMullin (Hrsg.). 2019. Normativity, Meaning, and the Promise of Phenomenology. London und New York: Routledge. Canguilhem, Georges. 2013. Das Normale und das Pathologische. Aus dem Französischen übers. von M. Noll und R. Schubert. Berlin: August Verlag. Claesges, Ulrich. 1964. Edmund Husserls Theorie der Raumkonstitution. Den Haag: 63 Martinus Nijhoff. Doyon, Maxime, und Thiemo Breyer (Hrsg.). 2015. Normativity in Perception. London: Palgrave Macmillan. Feinberg, Todd, und Jon Mallatt. 2016. The Ancient Origins of Consciousness. How the Brain Created Experience. Cambridge, Massachusetts: The MIT Press. Ginsburg, Simona, und Eva Jablonka. 2019. 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Eugen Fink Annäherungen | Approaches | Rapprochements Cathrin Nielsen | Hans Rainer Sepp | Alexander Schnell | Giovanni Jan Giubilato | Lutz Niemann | Karel Novotny | Artur R. Boelderl | Jakub Capek | Marcia Sa Cavalcante Schuback | Dominique F. Epple | Anna Luiza Coli | Annika Schlitte | Istvan Fazakas D NR INSTITUTE NOVA REVIJA FOR THE HUMANITIES 0 phainomena PHENOMENOLOGICAL SOCIF^ OF LJUBLJANA 977131833620412829