80. 'ahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage;. Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68. 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Nr. 124 Dienstag, <*en 4. 1940 Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung Bezugspreis: Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Din 24.—, für das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer Din 1.50 und Din 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana ? gotovini PfGIS OIW 1*50 Nmriborer Aeltima Der Kampf um Dünk'rchen in seiner letzten Phase Aach Berliner Berichten ist der von den Alliierten verteidig e KLMnstreisen immer enoer / Ger gestrige deutsche Heeresbericht: Nleuport besetzt, schwere Schifföverluste der Alliierten, Bodö in Norwegen erobert / Wie de Alliierten me,den, nehmen die Kämpfe um Dünkirchen immer erbittertere Formen an / Fortdauer der Kämpfe in Lalais / Deutscher Luftangriff auf Marseille und Lyon Berlin, 3. Juni. (Avala.) DNB berichtet: Das Oberkommando der deut- schen Wehrmacht gab gestern bekannt: »In hartem Kampf wurde der von den Engländern auch gestern zäh verteidigte Küstenstreifen beiderseits Dünkirchen von Osten her weiter eingedrückt. Nieuport u. üie Küste nordwestlich davon sind in deut $cher Hand. Adinkerke westlich Furnes und Ghyvelde, zehn Kilometer ostwärts Dünkirchen sind genommen. Die Gefangenen, und Beutezahlen stiegen auch gestern erheblich. Allein bei ei. ner Armee wurden 200 Geschütze aller Kaliber erbeutet An der Südfront keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe bekämpfte am 1. Juni, \vie bereits durch Sondermeldung begann tgegeben, Versuche von Resten des geschlagenen britischen Expeditionshee-fes, auf die vor Dünkirchen liegenden Schiffe zu entkommen. Die Erfolge der Stuka-Kampf-Zerstörer und Jagdgeschwa der haben sich gegenüber den bereits bekanntgegebenen Zahlen noch wesentlich erhöht Insgesamt sind vier Kriegsschiffe und elf Transportschiffe mit einer Gesamttonnage von 54.000 Tonnen versenkt vierzehn Kriegsschiffe, nämlich zwei Kreu zer, zwei leichte Kreuzer, ein Flakkreuzer, sechs Zerstörer, zwei Torpedoboote und ein Schnellboot sowie 38 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 160.000 Ton nen durch Bombentreffer beschädigt Zahlreiche Boote, Barkassen und Schlepper wurden zum Scheitern gebracht und Truppenansammlungen am Strande von Dünkirchen erfolgreich mit Bomben angegriffen. Bei einem erneuten Vorgtoß deutscher Schnellboote gegen den noch in Feindeshand befindlichen Teil der belgisch.fran. zösischen Küste gelang es einem dieser Boote, einen schwer beladenen Transport dampf er von 4000 Tonnen durch Torpedo schuß zu versenken. Zum erstenmal griffen Kampfverbände der Luftwaffe den Ha fen von Marseille an und setzten dort 12 Handelsschiffe durch Bombentreffer in Brand. Die Eisenbahnstrecke Lyon—Mar seille wurde an mehreren Steilen durch Bombentreffer beschädigt Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen am 1. Juni 58 Flugzeuge, davon wurden 42 im Luftkampf, acht durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Fünfzehn eigene Flugzeuge werden vermißt. Von unseren von Drontheim nach Norden vorgegangenen Gebirgsjägern wurde am 1. Juni Bodö genommen und hierbei neben anderem Kriegsgerät eine englische Batterie erbeutet.« Paris, 3. Juni. Havas berichtet mit Datum vom 2. d. M.; Die erbittertsten Kämpfe werden augenblicklich um Dünkirchen ausgefochten. Bekanntlich haben sich die aus Belgien und Frankreich zurückgenommenen Truppen vor der Stadt eingegraben, während gleichzeitig das Terrain vor ihren Stellungen unter Wasser gesetzt wurde, wodurch das weitere Vordringen der deutschen Panzerkolon-r- wurde. Umso heftiger sind aber die Angriffe der Deutschen auf diese Stellungen mit Hilfe der schweren Artillerie und der Fliegerei. Heute versuchten sie mit eigenen, für die Offensive in Holland gebauten Tanks übers Wasser zu kommen, doch wurde der Angriff durch französisches Sperrfeuer vereitelt. Es folgten daraufhin die Infantrieangriffe. Die Deutschen haben bei Dünkirchen 15 Divisionen zusammengezogen. In diesem Abschnitt werden jetzt erbitterte und rücksichtslose Kämpfe ausgefochten. Die deutschen Flugzeuge sind unablässig in der Aktion, indem sie nicht nur den Hafen, sondern auch die Stellungen der Alliierten mit Bomben buchstäblich verschütten. Paris, 3. Juni. Havas berichtet mit Datum vom 2. d. M.: In Calais werden noch immer erbitterte Kämpfe ausgefochten. Stadt und Hafen sind in deutscher Hand, doch wird die Zitadelle von einer englischen Marineabteilung gehalten. Die Besitzung der Zitadelle ist von den Alliierten vollkommen abgeschnitten. Proviant und Munition werden ihr durch Flugzeuge überbracht. Sie kämpft trotzdem tapfer fort und bereitet den Deutschen, die immer wieder angreifen, schwere Verluste. Im Weltkriege war Calais der Haupthafen für die Ausschiffung englischer Truppen. In den Jahren 1915 und 1916 wurde Calais von den Deutschen wiederholt bom- bardiert P a r i s, 3. Juni. Havas berichtet mit Datum vom 2. d. M.: Gestern sind zum ersten Male deutsche Flugzeuge auch nach Südfrankreich eingeflogen. Die deutschen Flugzeuge bombardierten Marseille und warfen eine größere Anzahl von Bomben über dem Hafen ab. Ein englisches Schiff wurde hiebei getroffen. In der Stadt wurde kein größerer Schaden angerichtet, doch wurden 40 Zivilpersonen, die im Hafen weilten, getötet Auch heute erschienen deutsche Flugzeuge über Südfrankreich, sie wurden jedoch vertrieben. London, 3. Juni. Wie der englische Rundfunk berichtet, wurden in Marseille insgesamt 56 Zivilpersonen durch deutsche Bombenwürfe getötet. Mehrere Häuser wurden beim Bombenangriff auf Lyon zer stört. Paris, 3. Juni. (Avala.) Havas melde-: Die heutige französische Presse widmet ihre Betrachtungen der Epopöe von Dünkirchen. Die Blätter betonen die Freude der alliierten Soldaten und weisen darauf hin, daß diese Soldaten nach der Kapitulation Belgiens gezwungen worden seien, sozusagen in einigen Stunden ein Verteidigungssystem zu errichten, das sich über aller Eile des Zustandekommens als außerordentlich wirkungsvoll erwiesen habe. Die Blätter anerkennen die Tapferkeit und den Aufopferungswillen der ver- bündeten Soldaten, wobei insbesondere die Sicherung der Einschiffung der Alliierten hervorgehoben wird. »Oeuvre« meint, daß alle diejenigen, die an den letzten Kämpfen teilgenommen haben, gestählt auf den Augenblick warten, den Kampf bis zum endgiltigen Siege fortsetzen zu können. Der »Excelsior« betont, daß der Rückzug in Flandern eine Folge der Kapitulation Belgiens sei. Das »Journal« veröffentlicht einen Artikel des Generals Duvail, der besonders auf die Erfolge der alliierten Luftwaffe hinweist. In ihren Kommentaren der jüngsten internationalen diplomatischen Ereignisse wird die Frage des Eintritts Italiens in den Krieg von der französischen Presse mit großer Aufmerksamkeit behandelt. In diesem Zusammenhänge drehen sich die Erwägungen auch um die jüngsten, auf diplomatischem Wege geführten Gespräche zwischen Mussolini und Roosevelt. Der »Petit Parisien« schreibt, daß London und Paris nun die Entscheidung Mussolinis erwarten. Berl n, 3. Juni. (Avala.) Das DNB meldet: Wie das »12-Uhr-Blatt« im Zusammenhang mit den Berichten des Ober kommandos der Wehrmacht mitteilt, haben die Allierten vom 30. Mai bis 2.’Juni bei Dünkirchen und im Kanal 7 Kriegsschiffe sowie 30 Frachter und Transporter verloren. 6nglaiiöfemöliche Kundgebungen in Spanien Madrid, 3. Juni. DNB berichtet: Am Sonnabend kam es in Madrid zu großen spontanen Kundgebungen für die Rückgliederung Gibraltars an Spanien. Die fa-langistische und studentische Jugend veranstaltet Umzüge, in denen Plakate mit der Forderung auf Rückgabe Gibraltars mtigeführt wurden. Die Bevölkerung schloß sich überall begeistert an. Rufe wurden laut: »Es lebe das spanische Gibraltar!« Die Kundgeber zogen dann zur englischen Botschaft, wo gerade der neue britische Botschafter Sir Samuel Hoare eingetroffen war. Hier setzte ein wahrer Orkan von Rufen ein: »Gibraltar ist spanisch!« Auch in anderen Rufen äußerte sich die Empörung gegen die englische Gewaltherrschaft. Die Polizei drängte die Kundgeber schließlich ab, ohne daß es zu Zwischenfällen kam. Die Forderung der gwaltigen Madrider Kundgebung »Gibraltar für Spanien« macht sich auch die spanische Presse zu eigen. Gibraltar im Besitz Englands sei für Spanien, so heißt es, eine nationale Schande. Es könne kein großes Spanien geben, solange diese Schande fortbestehe Die Türkei auf alles gefaßt EINE RUNDFUNKREDE DES TÜRKISCHEN REGIERUNGSCHEFS. Istanbul, 3. Juni. Reuter meldet: Der türkische Ministerpräsident Refik Saydain hielt Sonntag abends eine Rundfunkrede, in der er mit offensichtlicher Bezugnahme auf die italienischen Kriegsvorbereitungen erklärte, daß das türkische Volk auf alles gefaßt sei und jeden Moment gezwungen sein könnte, zu den Waffen greifen zu müssen, um einen eventuellen Angriff abzuwehren. Der Ministerpräsident erwähnte Italien zwar nicht direkt, doch ließ er deutlich durch-blicken, daß Italien nach den letzten Nach richten aus Rom immer mehr an den Krieg denke und sich dafür auch vorbereite, Die Türke] sei der Wachposten an den Dardanellen und ein Verbündeter Englands und Frankreichs, mit denen seinerzeit ein Abkommen unterzeichnet wur de, das gegen alle Feinde der Türkei gerichtet sei, mit einer einzigen Ausnahme: Rußlands. Der Dampfer »Präsident Roosevelt« auf der Rückreise nach Newyork. London, 3. Juni. (Avala.) Reuter meldet: der amerikanische Dampfer »President Roosevelt« mit 720 amerikanischen Staatsangehörigen, die in ihre Heimat zurückkehren, an Bord, hat gestern im irischen Hafen Galwy die Anker gelichtet und ist auf der Fahrt nach den Vereinigten Staaten. Sensationelle Verhaftung in London. London, 3. Juni. Havas berichtet: Nach Informationen aus gutunterrichteter Seite wurde über Auftrag des Innenministeriums das seinerzeitige Mitglied der amerikanischen Botschaft in Moskau T y -ler Kent unter dem Verdacht der Spionage verhaftet. »Ala Littoria« stellt Asienfluglinie ein. London, 3. Juni. Reuter berichtet: Nach hier eingelangten Meldungen hat die italienische Flugverkehrsgesellschaft »Ala Littoria« den Passagierflugverkehr zwischen Rhodos und Basrah eingestellt. Konkordat mit Portugal. Lassabon, 3. Juni. Ministerpräsident Salazar und der apostolische Nuntius in Lissabon vollzogen gestern den Austausch der Ratifikationsurkunden zu dem kürzlich zwischen Portugal und dem Hl. Stuhl abgeschlossenen Konkordat. Schweres Flugzeugunglück in USA. Los Angeles, 3. Juni. Reuter berichtet: Bei einem Versuchsfluge stürzte eine große Douglas-Maschine ab und vollkommen zertrümmerte. Vier Insassen fanden hiebei den Tod. Zürich, den 3. Juni. — Devisen : Beograd 10, Paris 8.10, London 14.30, Newyork 446, Mailand 22.50, Berlin 178.25 Stockholm 106.25, Budapest 79, Athen 3, Bukarest 2.25, Istanbul 3, Helsinki 8.50, Buenos Aires 100.50. Vor einer Demarche Italiens in Paris und in London? Die Demarche wird der Associated Vreß zufolge die Einleitung zum Gchachzuge Italiens fein R o m, 3. Juni. Die United Press berichtet: Italien beschleunigt seine Kriegs Vorbereitungen. Truppen und Kriegsmaterial werden an die französische Grenze herangebracht und die Reserveoffiziere eilen zu ihren Dienststellen. In diplomatischen Beobachtungskreisen ist man sich über das wie der italienischen Haltung noch immer nicht im klaren. Wie der Berichterstatter der As s o -cia tedPress in Rom aus gut informierter Quelle erfährt, wird Italien seinen entschlossenen Schritt mit einer Demarche in Paris und in London einleiten, sobald die Flandern-Schlacht vollkommen beendigt sein wird. Wenn die Westmächte die Forderungen Italiens (Korsika, Nizza, Tunis, Suez, Dschibuti) nicht erfüllen, tritt Italien in den Krieg ein. Italien dürfte eine allgemeine Friedenskonferenz anregen, auf der die italienischen Forderungen genau präzisiert würden. Roosevelts Anstrengungen, die amerikanische Flugzeugproduktion zugunsten der Alliierten anzukurbeln, dürften, wie' man hier an-nimmt, Hitler und Mussolini dazu bewo- genhaben, alles daran zu setzen, daß der Sieg über die Alliierten noch heuer erkämpft werde. In amerikanischen diplomatischen Kreisen glaubt man aber keinesfalls, daß die Alliierten die Forderungen Italiens annehmen könnten. Mailand, 3. Juni. Stefani berichtet: Unter dem Vorsitz des Direktors des »Popolo d’Italia«, Vito Mussolini, u. im Beisein des Herzogs von Bergamo sowie der Vertreter der faschistischen Parteibehörden hielt der italienische Legionär E s c a r d aus Savoyen einen Vortrag, in welchem er die historischen Rech te Italiens auf die jetzt in Frankreich liegende Provinz erhob. Escard erklärte: »Diese Provinz, die dem Königreich Italien die Herrscher und damit das Haus Savoyen gab, besitzt unbestreitbar italienischen Charakter. Das faschistische Italien kann aus diesem Grunde nicht länger die Knechtschaft Savoyens dulden, da sie vom historischen wie vom politischen Gesichtspunkt ungerecht und unerträglich ist. Aus diesem Grunde werden wir auf den Ruf des Duce hin nach wie vor unter dem Schlachtrufe »Avanti Sa-voia!« zum Sturm übergehen.« Rom, 3. Juni. Stefani berichtet: Unter dem Vorsitz des Parteisekretärs Muti hat der Nationalrat der Faschistischen Partei am Sonnabend im Parteihaus getagt und dabei folgende Entschließung angenommen: »Der Nationalrat der Faschistischen Partei erklärt: Das italienische Volk, das schon um d. Opfer seiner 600.000 Gefallenen betrogen wurde, als es für sich und andere siegte und Sanktionen ausgesetzt wurde, als es sich seinen Platz an der Sonne erobern wollte, erkennt, daß die Kontrolle der Meere ein Mittel Wirtschaft lieber Erdrosselung wurde und daß andere die Hoffnung hegen, daß sie auch ein Mittel zur Knechtung des freien Willens werden wird. Das italienicshe Volk ist zu jedem Einsatz bereit und steht geschlossen hinter dem Duce, den es um die Vollendung der Einheit und Unabhän gigkeit des Vaterlandes auf dem Meere anruft.« Nack dem Rücktritt des rumänischen Außenministers Gafencu ZU SEINEM NACHFOLGER WURDE DER BISHERIGE VERKEHRSMINISTER GIGURTU ERNANNT — GIGURTU WAR MITGLIED DES SEINERZEITIGEN KABINETT GOGA Bukarest, 3. Juni. Außenminister Grigori G a f e n c u unterbreitete am vergangenen Samstag dem König .sein De-missiosgesuch. Der Minister begründete seinen Rücktritt mit Gesundheitsrücksichten. Zu seinem Nachfolger wurde der bis herige Verkehrsminister G i g u r t u ernannt, dessen Posten der bisherge Generaldirektor der Staatsbahnen Ing. Mako v e § bezog. In einer amtlichen Auslassung heißt es, daß diese personelle Veränderung in der Leitung des rumänischen Außenministeriums keine Aender-ung der Politik Rumäniens dem Ausland gegenüber darstelle, da diese Politik unverändert bleiben werde. Gafencu werde nach seiner Wiederherstellung mit einer wichtigen diplomatischen Aktion betraut werden. Auch sonst wurde in rumänischen politischen Kreisen erklärt, daß die Demission Gafencus keinen politischen Hintergrund aufweise. Der neue Minister des Äußern gehört der nationalen, antijüdischen Richtung an und' war bereits vor der Errichtung der rumänischen Einheitspartei einer der führenden Männer in der antisemitischen Par tei Oktavian G o g a s. In der Regierung Goga, die bekanntlich von sehr kurzer Dauer war, bekleidete der neue Außenminister die Funktion des Handelsmini- sters. Außenminister Gigurtu gilt, wie übrigens auch aus einer Auslassung der Associated Press hervorgeht, als besonderer Freund des Deutschen Reiches. Ljubljana, 3. Juni. »Jutro« läßt sich durch seinen römischen Sonderkorrespondenten Dr. O. A m b r o ž im Zusammenhänge mit der Demission des ru- mänischen Außenministers Gafencu "dahin informieren, daß man diese Demission als cndgiltigen Beweis für die Umorientierung Rumäniens in der Richtung der Achse R o m-B erlin nehmen müsse. Der neue Außenminister Gigurtu werde gemeinsam mit dem Berliner rumänischen Gesandten Romala eine ausgesprochen germanophile Politik betreiben, wobei aber mit keiner Veränderung in den bisherigen Beziehungen Rumäniens zur Sowjetunion zu rechnen ist. »II Popolo d i Roma« bringt die Meinung zum Ausdruck, daß die neue Orientierung der rumänischen Außenpolitik in den übrigen Balkanhauptstädten nicht ohne Wirkung sein werde. Deutsche Kriegsbilanz DAS URTEIL DER BERLINER MILITÄRKREISE ÜBER DEN BISHERIGEN VERLAUF DER GROSSEN OFFENSIVE IM WESTEN. Berlin, 3. Juni. Das Deutsche Nachrichtenbüro berichtet: Zu Ende der dritten Woche der großen Offen sive im Westen haben die maßgebenden deutschen Militärkreise in einem" Bericht ian das DNB folgende Ergebnisse der Offensive aufgezählt: 1. Das belgische Heer hat kapituliert und ist aus den Kämpfenf vollkommen ausgeschieden. An der belgischen Küste stehen deutsche Truppen. 2. Die französische erste, siebente und neunte Armee sind in der großen Schlacht in Flandern und im Artois geschlagen worden. Die Verlängerung der Zum Oberbesehlswechsel in England General I r o n s i d e, der die Leitung des Generalstabes an General Dill über-;b und von Premierminister Winston Churchill mit dem Oberbefehl der engli-hen Territorial-Armee betraut wurde. Auf dem Bilde ist General Ironside bei ier Begrüßung der aus Norwegen zurückgekehrten englischen Truppen zu sehen. Maginotlinie nach Nordwesten ist von der Meeresküste bei Dünkirchen bis Mont-medy in deutschen Händen. Die neue deut sehe Front erstreckt sich von der französischen Kanalküse bei Abbeville längs der Somme, der Oise und Aisne bis zur Meuse südlich von Sedan. Auf diese Weise hat sich die deutsche Front Paris bis auf 100 Kilometer genähert. Die deutsche Luftwaffe beherrscht nicht nur den Luftraum dieses Frontabschnitts, sondern dringt tief in das feindliche Gebiet ein, wo sie die gegnerischen Stützpunkte ständig überwacht. 3. Das englische Expeditionsheer ist in Flandern aufgerieben worden. Das deutsche Heer, die deutsche Kriegsflotte und die deutsche Luftwaffe beherrschen den südlichen Teil des Kanals an der belgischen und der französischen Küste. Von den neuen Stützpunkten an der Kanalküste können die deutsche Luftwaffe und die deutsche Kriegsflotte erfolgverheißende Angriffe auf England unternehmen. 4. Die wichtigsten Verkehrswege und Eisenbahnen in Belgien und Nordfrankreich befinden sich in deutschen Händen. j Durch die beschleunigte Ausbesserung dieser Straßen und Bahnlinien ist der i Nachschub für den Nordflügel des deut-j sehen Heeres gesichert. 5. In deutschen Händen befinden sich auch sehr wichtige belgische und franzö- > sische Kohlengruben und Industriezentren. Zu Ende der dritten Woche der Offensive im Westen haben die deutschen Trup pen die gesamte französische und englische Angriffsarmee abgeschnitten und auf gerieben und die Front um 300 Kilometer von der deutschen Grenze nach Westen verschoben. Sie stehen nun in Nordfrankreich, zu neuen Aufgaben bereit. Britische Truppen befinden sich noch in dem rund 45 km langen Küstengebiet zwi- schen Dünkirchen und Nieuport und leisten Widerstand. Die Breite dieses Küstenstreifens beträgt nur mehr 10 Kilometer. Die englische Führung versucht, mit Zurücklassung der Waffen und Ausrüstung wenigstens die Soldaten auf die Schiffe zu retten. Im Abschnitt Bergues-— Turnes und westlich von Dünkirchen is* bereits ein Angriff im Gang. Hier wird der Rest der englischen Truppen aufge* rieben werden. Ein Appell des Papstes Vatikan-Stadt, 3. Juni. Paps* Pius XII. hielt gestern vor den Mitgliedern des Kardinalkollegiums aus Anlaß des St. Eugen-Tages eine bedeutsame Ansprache. In seiner Ansprache berührte der Papst auch den internationalen Konflikt, indem er auf den Ernst der Zeit hinwies und die Schrecken des Krieges sowie das Leid Europas betonte. Alle Anwesenden machte der Papst auf die Anstrengungen aufmerksam, die er gemacht habe, um den Frieden zu erhalten. Am Schlüsse seiner Rede appellierte er an die Kriegführenden, sie mögen die Gesetze der Menschlichkeit achten und sich an die internationalen kriegsrechtlichen Bestimmungen halten. Der erste jugoslawische Dampfer nach Odessa ausgelaufen Dubrovnik, 3. Juni. Gestern ist der Dampfer »Lovčen«, der für die Zetska Plovidba " die ständige Schiffahrtslinie Adria — Griechenland — Bulgarien — Rumänien befährt, nach Odessa ausgelau fen, um dort eine Ladung für Jugoslawien an Bord zu nehmen. Seit dem Bestehen Jugoslawiens ist dies das erste Mal, daß ein Schiff unter jugoslawischer Flagge in einem russischen Hafen vor Anker gehen wird. Die GrnäHrungslage Deutschlands Berlin, 3. Juni. UTA berichtet: Zur Ernährungslage Deutschlands wird von zuständiger deutscher Seite mitgeteilt, daß von den Getreidereserven, die dem Reich zu Beginn des Krieges zur Verfügung standen, bisher nicht ein Gramm verbraucht sei. Auch die Fleischvorräte wären nicht nur nicht angegriffen worden, sondern sind heute höher als vor einem Jahr. Die Eiervorräte seien sogar um 50% höher. Wenn vielfach vermutet wurde, daß sich die Getreideversorgung verschlechtern müßte, weil nicht genügend Düngemittel und Saatgetreide an die Landwirtschaft ausgegeben werden könnten, so wird deutscherseits betont, daß die Düngemittelzuteilung höher war als im letzten Friedensjahr und genau das Doppelte dessen betrug, was die deut sehe Landwirtschaft 1932 verbrauchte. Auch Saatgut sei in völlig ausreichendem Maße ausgegeben worden. Hinzu komme, daß die Feldbestellung insofern verbessert werden konnte, als die Ausnutzung der Traktoren planmäßig so eingeteilt wurde, daß sie den ganzen Dorfgemeinschaften zur Verfügung gestanden hätten und nicht wie bisher nur den einzelnen Besitzern. Daß die Fett, und Butterversorgung sich nicht verschlechtert, sondern im Gegenteil sich verbessert hätte, beweise wohl schon die Tatsache, daß für den Monat Juni die Butterration erhöht wurde .Dies konnte durch die Maß nahmen der sogenannten »Milch-Erzeugungsschlacht« bewirkt werden, die bereits heute in manchen Gegenden des Re* ches einen um 30% höheren Butteranfall ergebe, als zu dem gleichen Zeitpunkt vor einem Jahre. Die Gemüseversorgung, die infolge des ungewöhnlich harten Win ters in aen letzten Monaten nicht allen Anforderungen gerecht werden konnte, sei nicht nur für den Sommer, sondern auch den kommenden Winter sichergestellt. Es wurden in diesem Frühjahr 25% mehr Gemüse angebaut wie im Vorjahr und auch die Belieferung aus Holland hat bereits vor 14 Tagen, also unmitte.bar nach der Kapitulation der holländischen Armee, eingesetzt. Es rollen jetzt täglich bis 250 Waggons Gemüse aus Holland nach Deutschland. Keine Mißverständnisse zwischen Gvetkovie und Dr. Maeek / Die selbständigen Demokraten im Schmollwinkel / Bor dem Rück-rM des Minffters Dr. BudifaviZeviL Zagreb, 3. Juni. Ministerpräsident Dragiča Cvetkovič ist am Samstag m Zagreb eingetroffen, um seine Tochter zu besuchen, die von Univ. Prof. Dr. Botten operiert worden war. Der Ministerpräsident benützte seinen Zagreber Auf enthalt, um den Vizepräsidenten des Ministerrates Dr. Vladko Maček in seiner Wohnung am Prilaz zu besuchen. Die Un terredung dauerte eine Stunde. Der Ministerpräsident kehrte sodann ins Hotel »Esplanade« zurück, wo er den Journalisten eine längere Erklärung über die Innenlage bzw. über die Beziehungen der Jugoslawischen Radikalen Union gegen- über den anderen politischen Gruppen gab. Der Ministerpräsident betonte in seiner Erklärung wiederholt, daß es zwischen ihm und Dr. Maček nig Mißverständnisse gegeben habe. »Wir haben«, so sagte der Ministerpräsident wörtlich, »mit Leichtigkeit auch die schwierigsten Fragen gelöst, so z. B. das Problem der finanziellen Selbständigkeit des Banates Kroatien, ein Problem, das sogar den Fachleuten Kopfzerbrechen gemacht hat.« Die Journalisten erklärten dem Ministerpräsidenten u. a., daß seine Erklärungen in Zagreber politischen Kreisen gün- stig aufgenomm. worden seien, da durch diese Erklärungen alle Intrigen i. Zusammenhänge mit den kürzlich durchgeführten Gemeindewahlen ein Ende gefunden hätten. Gestern gab jedoch der Minister für Sozialpolitik und Volksgesundheit Dr. Srgjan Budisavljevič im Namen der selbständigen Demokraten eine Erklärung ab, die gegen die Behauptungen des Ministerpräsidenten und den Standpunkt der Jugoslawischen Radikalen Union gerichtet war. In Zagreber Kreisen erwartet man deshalb den Rücktritt des Ministers Dr. Budisavljevič. Diejugoflawifchfowjetrusfische Annäherung VOR DER WIEDERHERSTELLUNG DER DIPLOMATISCHEN UND POLITISCHEN BEZIEHUNGEN. Beograd, 3. Juni. Im Zusammenhang mit dem in Beograd vollzogenen Austausch der Ratifizi’.amgsürkun den, die den russisch-jugoslawischen Handelsvertrag betreffen, wird in Beograder politischen Kreisen behauptet, daß dieser Staatsakt' bald auch die Wiederherstellung der diplomatischen und politischen Beziehungen zur Folge haben müsse. Es wäre einfach undenkbar, daß zwei Staaten normalisierte Handelsbeziehungen hat ten, ohne zugleich, auch im übrigen gute zwischenstaatliche Beziehungen anstreben zu wollen. Da außerdem beiderseits der Wunsch danach bestehe, wäre die Normalisierung der diplomatischen und politischen Beziehungen nur eine Frage der allernächsten Zeit. Man rechnet damit, daß diese Normalisierung gleich nach dem bald bevorstehenden Eintreffen der Sowjet russischen Handelsvertretung in Moskau angebahnt werden wird. Ferner wird hervorgehoben, es wäre vollkommen falsch anzunehmen, der Sofioter russische Gesandte Lavrentijev hätte als Chef der russischen Ratifizierungskommission vielleicht schon jetzt die Mission gehabt, diese Normalisierung anzubahnen. Schon die Tatsache, daß er sich vor seiner Abreise nach Beograd nicht nach Moskau begeben hatte, um hiefür, wie dies in solchen Fällen üblich ist, die nötigen genaueren Weisungen zu erhalten, beweise, daß er ausschließlich die Mission gehabt habe, im Auftrag seiner Regierung nur den Austausch der Ratifizierungsurkunden vorzunehmen. Eine weitere Mission hätte Lavrentijev nicht gehabt. Jene, die darauf hinweisen, die Wahl Lavrenti-jevs, des Gesandten in Sofia, einer Hauptstadt des Balkans, zu der Rußland alle Beziehungen bereits wiederhergestellt hat, für die Verankerung des Handelsvertrages mit Beograd wäre nicht ohne gewisse Bedeutung gewesen, hätten ungenau kombiniert. Den Austausch der Ratifizierungs-Urkunden nehme regelmäßig der bei der betreffenden Regierung akkreditierte Gesandte vor, und da in Beograd vorläufig kein russischer Gesandter akkreditiert ist, sei mit dieser Aufgabe der geographisch nächste Gesandte, also der Sofioter Gesandte betraut worden. Man nimmt an, daß mit der Anbahnung der diplomatischen und politischen Beziehungen zu Jugoslawien eine höhere Persönlichkeit betraut und daß diese Beziehungen noch im Monat Juni tatsächlich hergestellt werden dürften, . \44 mit den Worten: »Die Nation Mussolinis ist heute auf der Höhe ihrer majestäti. „Auf diesen Augenblick haben wir 50 Jahre gewartet »RELAZIANE INTERNATIONAL!« ÜBER DIE KRIEGSBEREITSCHAFT ITALIENS GEGEN DIE WESTMÄCHTE — ITALIEN WILL DIE WAFFEN SPRECHEN LASSEN R Q m, 3. Juni. Die Agepzia Stefani rechten Verteilung Widersetzen, werden berichtet; Die dem Ministerium des Aeu- jetzt zur Abgabe genötigt werden.« ßeren nahestehende Revue »Relazio- In dem Artikel werden sodann die Aspi ni Internationa e« schreibt: »Wenn rationen auf Korsika, Nizza, Dschibuti u. das italienische Volk den Raum des Mit. Suez erneut betont. Der Artikel schließt telländisehen Meeres für sich fordert und die damit zusammenhängenden Probleme gelöst zu sehen wünscht, so fordert es nichts sonst als sein natürliches Recht. Die politische und die militärische Macht Italiens basiert auf dem Mittelländischen Meer. E§ entspricht keineswegs der Logik, daß Frankreich und England im Mittelländischen Meere die politische Macht Und Gewalt besitzen und die Entwicklung de§ italienischen Volkes behindern, Franzosen und Engländer haben die Berechtigung der italienischen Forderungen in Abrede gestellt. Aus diesem Grunde werden Italiens Forderungen mit den Waffen erkämpft. Der Augenblick ist gekommen, auf den wir 50 Jahre gewartet haben. Das italienische Volk wird gegen Engländer und Franzosen, seine Gegner, mit aller Entschlossenheit bis zum Siege kämpfen, Vorüber ist nie Zeit der Sentimentalitäten und unnotwendigen Neigungen. Die italienische Nation ist eine Nation von Arbeitern und Schöpfern. Nur diese Eigenschaft gibt dem italienischen Volke unbestreitbare Rechte. Diejenigen, die in ihrem1 Egoismus unermeßliche Revchtümer aufhäuften und sich ihrer ge- sehen Aufgabe, die die Krönung der italienischen Wiedergeburt darstellt. Das Wort haben jetzt die Streitkräfte Italiens zu Lande, zur See und’ in der Luft,« Bier fleischlose Tage In Ungarn Die Landwirte müssen alle Lebensmittelund Futtervorräte bis heute anmelden. Budapest, 3. Juni, MTI berichtet: In Ungarn wurden bis jetzt der Montag und der Freitag als fleischlose Tage bezeichnet und eingehalten. Nach einer neuen Verordnung sind auch Mittwoch und Donnerstag fleischlose Tage. Zwecks Sicherung der Ernährung der Bevölkerung und des Viehstades hat die Regierung eine Reihe von neuen Maßnah men getroffen. Bis heute, den 3. d. M. müssen die Landwirte den zuständigen Behörden sämtliche Ueberschüsse ihrer Lebensmittel- und Futtervorräte anmelden. Der Staat hat sich das Vorankaufsrecht bezüglich dieser Ueberschüsse gesichert. Dies gilt vor allem für Hafer, Bohnen. Erbsen, Heu und Stroh. Kann Gibraltar erobert werden? Wje-n, 2, Juni, Ytg berichtet; Im Zusammenhang mit der Entsendung des Engländers Hpare als Botschafter nach Ma drid und mit der Organisierung starker französischer Pilgerzüge zu dem Muttergottesbild von Saragossa griff die Spanische Zeitung »I n f o r m a t i o n e s« u. a, auch die Gibraltar-Frage auf. Das Blatt schreibt: »Wir sind in der Zeit der Erfüllung der Forderungen angekommen, in der es uns vielleicht gelingen wird, eine Ue-bereinstimmung zwischen der natürlichen und politischen Geographie herzustellen. Es ist wirklich traurig, wie das Profil mancher Länder durch die Farbe politischer Konstruktionen verunstaltet wird. Manchmal gleichen diese Zeichnungen (das Blatt spielt auf Gibraltar gn) einem Muttermal, aber ein einziges kleines Muttermal kann mitunter ausreichen, um die Schönheit eines Antlitzes zunichte werden zu lassen.« Mit der Frage, ob die englische Festung Gibraltar beim heutigen Stande der Waffentechnik genommen werden könnte, hat Der Krieg im Fernen Osten DIE JAPANER VERWENDEN NACH CHINESISCHEN BERICHTEN AUCH GIFTGASE — EINE NEUE JAPANISCHE OFFENSIVE IN SCHANSI — BOMBEN AUF TSCHUNGKING Tsehungking, 3. Juni. Nach Berichten der chinesischen Heeresleitung haben die Japaner im Verlaufe ihrer neuen Offensive in Nordhupei auch Giftgase zur Anwendung gebracht. Wie die Chinsen berichten, hat sich die Lage der chinesischen Armee in Südhonnan entlang des Jangtse verbessert. Mehrere japanische Angriffe nordwestlich von Han-kau wurden abgewiesen. In Kwantung ist die operative Tätigkeit neu aufgeflammt. Ein Angriff, an dem 3000 Mann japanischer Infanterie mitwirkten, wurde abgewiesen. Südlich von Kanton erlitten die Japaner schwere Verluste, darunter 400 Tote, In Schansi ist eine neue japa- nische Offensive im Gange. Tsehungking war 14 Tage hindurch das Ziel japanischer Luftangriffe. Besonders heftig war ein Angriff am 27. Mai, bei dem 150 japanische Flugzeuge mitwirkten. Ueber Tsehungking wurden in den letzten Tagen zehn dreimotorige Flugzeuge der Japaner abgeschossen. T s c h u n g ki n g, 3. Juni. In chinesischen amtlichen Kreisen wird nach einer Reute r-Meldung das Gerücht von einem Friedenssehluß mit Japan energisch dementiert. China — So heißt es — werde den Krieg mit Japan energisch fortsetzen. Fett-* Beibigkeil heilt vorzüglich das Thermalbad L/PHf sich die deutsche Presse in letzter Zeit verschiedentlich beschäftigt. Durch die Ereignisse der Geschichte hat nämlich die Festung Gibraltar den Ruf der Uneinnehm barkeit gewonnen, aber, so heißt es in diesen fachmännischen Untersuchungen, heute würde eine Festung, so wie sie Gibraltar darstellt, nicht mehr gebaut werden, da das Merkmal des modernen Festungswerkes seine große Ausdehnung u. tiefe Staffelung sei, Gibraltar sei außerdem meist nur mit veralteten Waffen ausgerüstet. Das gelte sowohl für die Langrohrgeschütze von 30 und 23 cm als auch für die mittlere Artillerie, die in Galerien mit Geschützpforten stehen deren Anlagen keineswegs mehr für den genauen Beschuß moderner Kanonen Schutz bieten könnten. Einzig neu und modern sei auf Gibraltar nur die Flugabwehr, für die der letzte Gouverneur, General Ironside, Sorge getragen habe. Da aber die Flugabwehr ebenso wie ein großer Teil der schweren Geschütze auf dem Felsen von Gibraltar im Freien stünde, so könnte ein Gegner gerade diese Waffen niederkämp-fen und Gibraltar gegen die Luftwaffe wehrlos machen. Gegenüber den modernen Waffen befänden sich demnach wesentliche Verteidigungselemente in der Gefahr, gleich zu Beginn der Feindseligkeiten außer Gefecht gesetzt zu werden. Die wirkliche Schwierigkeit bei der Bekämpfung von Gibraltar sei jedoch die gleiche, die schon seit Jahrhunderten bestehe, nämlich die Lage des Geländes. — Für eine infanteristische Angriffshandlung biete die nur 1 Kilometer breite Landzunge die Hauptschwierigkeit, weil dort nur geringe Kräfte entfaltet werden könnten. Bei einem Angriff in zwei Etappen könne zunächst Gibraltar als Stützpunkt der britischen Flotte ausgeschaltet werden, u. zwar sowohl durch Artilleriefeuer wie durch Bombenbelegung des Kriegshafens. Die zweite Phase des Angriffes müsse dann die Eroberung des Felsens selbst sein, dessen Festungsartillerie durch Artillerie u. Luftwaffe sehr bald zum Schweigen zu bringen sei. Ob dabei nach entsprechender Vorbereitung der Infanterieart griff über die Landzunge unternommen werde, ob nach Entwaffnung des Felsens von jeglicher Flugabwehr trotz der schmalen Landebasis Fallschirmtruppen eingesetzt werden könnten oder ob schließlich nach Stillegung der Festungsartillerie ein Landungsmanöver vollzogen werden könne, das müsse im Ernstfall entschieden werdend Die Untersuchung in einem deutschen Blatt schließt jedoch bezeichnenderweise mit dem Satz: »Vielleicht aber fällt Gibraltar eher ln London als an Ort und Stelle.« He’fere Ecke Frau Friedrich hat zum Geburtstag zwej Regenschirme geschenkt bekommen. Einen davon will sie Umtauschen. Verkäufer; »Bedauere, sehr, gnädige Frau, dieser Schirm ist nicht bei uns gekauft worden.« Frau Friedrich: »Aber an dem Schirm hängt doch ein Zettel mit der Anschrift Ihrer Firma!« Verkäufer:: »Ja aber das ist nur das Zeichen, daß der Schirm bei uns repariert worden ist!« uuA Maribor. Montag, den 3.Suni Zagreb feiert Maribors Zugend EINDRUCKSVOLLE MANIFESTATION DER BRÜDERLICHEN BANDEN ZWISCHEN SLOWENEN UND KROATEN. Maribors Jugend erlebte zwei Festtage in Zagreb, die in eine begeisterte Manifestation der gegenseitigen Bruderliebe zwischen Slowenen und Kroaten ausklang. Wie bereits berichtet, veranstaltet die Jugendschauspielgruppe des Vereines » J a-d r a n-N a n o s« Samstag und Sonntag in Zagreb zwei Jugendaufführungen des Märchenspieles »Im Reiche der Zwerge«, dem die Zagreber Öffentlichkeit an beiden Taigen eine begeisterte Aufnahme entgegenbrachte. Das Theater war an beiden Abenden zum Bersten voll und der spontane Beifallssturm wollte schier kein Ende nehmen. Schon der Empfang der kleinen Gäste aus Maribor am Zagreber Bahnhof gestaltete sich zu einer eindrucksvollen Feier. Der Verein »Dečje carstvo« war mit seinen Mitgliedern korporativ erschienen, wobei die Jugend tonangebend war. Namens der Zagreber slowenischen Gemeinde entbot Regisseur Hinko Nučič den Gästen den ersten Willkommgruß, worauf Direktor š i r o 1 a eine herzliche Begrüßungsansprache hielt. Innige Dankes worte sprach die viel besorgte Leite- rin der Exkursion Frau Hinter, nach der namens des Vereines »Jadran-Nanos« Marino Kralj das Wort ergriff. Die kleinen Schauspieler waren sodann Gäste des Hoteliers Petan und des Restaurateurs Černe. Vor Beginn der Aufführung erschien die Tochter des Chefarztes des Arbeiterversicherungsamtes Dr. Sekula, Dušica S e k u 1 a, vor der Rampe und hieß die begeisterten Zuschauer willkommen. Die Aufführung wurde mehrmals von lauten Beifallskundgebungen unterbrochen und es gab auch zahlreiche Kranz- und Blumenspenden. Auch der zweite Abend stand im Zeichen einer begeisterten Aufnahme. Die Mariborer Gäste waren wiederholt Gegenstand großer Ehrungen, die ihnen namentlich an zwei Begrüßungsabenden im Hotel »Milinov« zuteil wurden. Es wurden zahlreiche begeisterte Ansprachen gewechselt, die nur aufs Neue die innigen Wechselbeziehungen zwischen Slowenen und Kroaten bekräftigten und einen neuen Beweis für die Vertiefung der gegenseitigen Fühlungnahme abgaben. de Prof Gustav šilih, der auch an der Spitze des neugewählten Ausschusses steht, hielt gestern einen vielbeachteten Vertrag über Leben und Wirken des gerade vor 20 Jahren verstorbenen slowenischen Schulmannes und hervorragenden Erziehers unserer Lehrerschaft Henrik Schreiner, dessen hohe Verdienste für unser Schulwesen er besonders würdigte. Senior Johann Baron -so Äahre alt Morgen, am 4. d. M. feiert Herr Senior Johann Baron seinen 50. Geburtstag. Im Jubilar besitzt die Deutsche evangelische Landeskirche in Slowenien einen ihrer vorbildlichsten Seelsorger und Mehrer der evangelischen Sache überhaupt. Senior Johann Baron hat in den nahezu zwei Jahrzehnten seines Wirkens in unserer Stadt das evangelische Kirchen- u. Vereinsleben so allseitig belebt, daß er sich schon dadurch allein eine Reihe von unbestrittenen Verdiensten erworben hat. Immer ist es ein Ereignis, wenn Senior Baron die Kanzel betritt und die Problem Stellungen des modernen Menschen in sei nen Beziehungen zum Glauben umreißt. Als Meister der Rhetorik und tiefer Denker zwingt Senior Baron seine Glaubensgemeinde immer von neuem in den Bann seiner aufrechten, kompromißlosen Persönlichkeit. Dem Manne, den die besten Charaktereigenschaften und vor allem ein tiefes soziales Empfinden zieren, gehen zu seinem 50. Geburtstage die besten Glückwünsche seiner Glaubensgemeinde zu, ebenso aber auch aus anderen weiten Bekannten- und Freundeskreisen. Ad multos annos! Me Qpferbereitfchaft unterer Bürgerschaft Wertere Ergebnisse der Sammelaktion anläßlich der diesjährigen AntituberkuSo-senwoche. . Besonders lebhaft in der Sammeltätigkeit der Antituberkulosenwoche war unsere Schuljugend, sowohl im Sammeln der Zuwendungen in den Straßen von Maribor, als auch unter sich in den Anstalten. So spendeten in der Stadt die 4. Mädchenbürgerschule 310, die 3. Mädchen Volksschule 80, die Bürgerschule der Schulschwestem 80, die 1. Knabenbürgerschule 180, die Hilfsschule 20, das klassische Gymnasium 220, die 2. Knabenvolks-kchuie 12, die 1. Mädchenvolksschule 71, die 2. Mädchenvolksschule 142 und die 1. 'Mädchenbürgerschule 130 Dinar, ferner in der Umgebung die Mädchenvolksschule in Studenci 616 sowie die Volksschulen in :Räka bei Hoče 32, m Jarenina 126, in Sp. Polskava 69, in Slivnica 31, in Lokavec bei Marija Snežna 128, in Sv. Martin bei Vurberg 35, in Poljčane 70, m Podvelka 10, in Sv. Križ bei1 Maribor 49.50 und die Bürgerschule in Sv. Lenart 90 Dinar. Namhafte Zuwendungen im Rahmen der Sammelaktion ließen auch Unterneh-m u n gen und Organisationen, zukommen, so die Bezirkssparkasse in Slov. Bistrica 50, die Posojilnica (Narodni dom) 100, die Feuerwehr in Rače 80, jene in Pobrežje 100 und die Wehr in Golica bei Rače 36, Sokol Poljčane 115 und die Jungmannen- und Jungmädchen-Sektion in Studenci 100 Dinar. Den hochherzigen Spendern wird der herzlichste Dank ausgesprochen! Um die heurige Sammelaktion ab schließen zu können, ersucht die Mariborer Antituberkulosenliga alle Schulleitungen, Aemter, Arbeitgeber, Feuerwehren, die Sokol- und Jungmänner- bzw. Jungmädchen-Organisationen sowie alle I übrigen Sammler, ihre Aktionen sobald als möglich zu beenden und der Liga ihre Abrechnungen einzusenden. von 62 Jahren gestorben. Ferner verschied gestern die Private Frau Josefine Steiner im Alter von 73 Jahren. Friede ihrer Asche! m. Seinen 85. Geburtstag feierte dieser Tage in körperlicher und geistiger Frische der hier seinen wohlverdienten Lebensabend verbringende Altpensionist Herr Albert Holler. Zum schönen Lebensjubiläum unsere herzlichsten Glückwünsche! m. Trauung. Gestern wurde in Maribor der bekannte Naturfreund und Bergsportler, Spinnereimeister Herr Anton Wagner mit Frl. Hilde K o r m a n getraut. Wir gratulieren! m. Aus dem Steuerdienst. Versetzt wur den die Steuerverwalter Theodor B i d e r n j a k von Konjice nach Ormož und Franz Hribovšek von Dravograd nach Konjice, der Obersteuerinspektor Josef T r t-n i k von Slovenjgradec nach Ljubljana, die Steuerinspektoren Viktor K u m e r von Laško nach Šoštanj und Janko Rožman von Šoštanj nach Maribor sowie die Steuerkontrollore Anton B a š k o v c von Ljutomer nach Radovljica und Viktor Martinjak von Črnomelj nach Ljutomer, in. In Ljubljana verschied nach schwerem Leiden der Geschäftsführer der Firma Anton Krisper Herr Eduard Voltmann, der über 40 Jahre bei diesem Unternehmen beschäftigt war. Friede seiner Asche! m. Aus dem Gerichtsdienst. Zu Bezirksrichtern wurden ernannt die Gerichts adjunkten Dr. Danilo D o u g a n in Dolnja Lendava und Bogomir Turk in Gornji grad. Versetzt wurden die Bezirksrichter Josef Kunič von Gornji grad nach Celje, Dr. Franz Suhadolnik und Josip Troje von Celje nach Maribor und Oswald š i r m von Dolnja Lendava nach Sv. Lenart. Zum Bezirksgerichtsvorsteher in Sv. Lenart wurde der Kreisgerichtsrichter Dr. Josip čemer in Maribor bestellt. Zu Gerichtsbeamten wurden ernannt die Unterbeamtin Frl. Bo žena Pretner beim Kreisgericht in Ma ribor und Frl. Anna Dodič in Ptuj sowie der Unterbeamte Miroslav Hauptman beim Bezirksgericht in Celje. m. Die Rechtsanwaltspräfmtg hat dieser Tage beim Appellationsgerichtshof in Ljubljana der Advokaturskonzipient Herr Ignaz Petrovič aus Maribor abgelegt. Wir gratulieren! m. Deutsche Kinder durch Maribor. Gestern passierte Maribor der erste Transport von deutschen Kindern, die sich auf der Reise nach Italien befinden, wo sie die Sommermonate verbringen werden. m. Die nächste Stadtratssitzung findet am Freitag, den 7. d. um IS Uhr am Stadtmagistrat statt. m. Die Pläne für d®n Mariborer R^ais sender genehmigt Der Bauausschuß der Mariborer Stadtgemeinde hat die vom Kulturverein »Prosvetna zveza« vorgeleg ten Pläne für den Bau eines Relaissenders des Ljubljanaer Rundfunksenders in Maribor vollinhatlioh genehmigt. Die Pläne hat der Ingenieur Stojan Globoč-n i k entworfen. Bekanntlich wurde bereits in Tezno für den Bau eines Relaissenders ein geeignetes Grundstück erwof ben. m. Zwei verunglückte Eisenbahner. Der 53jährige Franz Brumen aus Pragersko stürzte von der Lokomotive und zog sich eine Prellung des Rückgrates zu. In den Staatsbahnwerkstätten kam der 43jähri-ge Franz Aleš zum Sturz und brach sich das linke Bein. Beide wurden ins Allgemeine Krankenhaus überführt m. Der »Präsident von Pobrežje« ist gestern nach längerer Krankheit gestorben. Wenn man diese Nachricht liest, wird die Erinnerung wach an einen Mann der im Straßenbild unserer Stadt eine sehr bekannte Erscheinung war. Obwohl nicht mit Glücksgütern gesegnet und einem bewegten Leben hinter sich, besaß der Mann doch trotz seiner oft mißlichen Lage einen goldenen, urwüchsigen Humor, der ihm in allen öffentlichen Lokalen Zutritt verschaffte. Man empfand sein Kommen irgends lästig, im Gegenteil, für ihn hatte man überall eine offene Hand. Nun ist sein wohlbekannter Ausruf: »Oba jo**.«, mit dem er stets allgemeine Ge- Die Gattin zu Tode TRAURIGES ENDE EINES LANGEN FAMILIENSTREITES AM LANDE. Wie schon kurz berichtet, wurde die 56jährige Besitzerin Katharina Drven-š e k aus Velika Varnica bei Sv. Andraž tn den Haloze dieser Tage von ihren Kin dem im Bett tot aufgefunden. Ueber die Angelegenheit erhielten wir jetzt nächste hende Einzelheiten, die ein schiefes Licht auf die Charakterzüge des Mannes werfen. Der Besitzer Paul Drvenšek hatte vor einigen Jahren die Witwe Katharina B a-b i č geheiratet, die ihm drei Kinder aus ihrer ersten Ehe ins Haus brachte. Diese Kinder gaben immer wieder Anlaß zu Zwistigkeiten zwischen den Gatten. Der Mann ließ sich in seinem Jähzorn oft zu Tätlichkeiten hinreißen und mißhandelte wiederholt die Frau. In der vergangenen Woche war die Frau mit ihrer Tochter P a u 1 a bei einem Besitzer auf Taglohn und war bis zum völligen Dunkelwerden mit der Arbeit beschäftigt, sodaß sie sich erst gegen 21 Uhr auf den Heimweg begeben konnte. in anerkannt mustergiltiger Weise der Tondichter Professor V. Mirk. Das Mariborer Trio, bestehend aus Direktor B a j-d e (Cello), Professor Poljanec ,(Violine) und Professor Dr. Klasinc (Klavier), brachte Dvoraks Dumky-Trio op. 90 zur Aufführung. Am Schluß sang der Schülerinnenchor der Anstalten der Schulschwestem ein patriotisches Lied, das beim Publikum stürmischen Anklang fand. Als Ausklang der Kinderwoche fand am gestrigen Sonntag vormittags im Stadtpark ein Konzert statt, daß die kleinen Harmonikaspieler unter der Leitung des Fachlehrers V. Šušteršič sowie der Chor der beiden Mariborer Knabenbürgerschulen (Dirigent V. Živko) bestritten. Die kleinen Mitwir kenden wurden für ihre braven Leistungen mit lebhaftem Applaus belohnt. m. Die Pädagogen-Zentrale in Maribor, die zu den eifrigsten und strebsamsten Institutionen auf pädagogischem Gebiete in unserem Staate zählt, hielt am Sonntag im Festsaal der Lehrerbildungsanstalt ihre Jahrestagung ab, in der neue Pläne für die nächste Wirkungsperiode des Ver Ausklang der Kiuder-woche Als Hauptveranstaltung der diesjährigen Kinderwoche, die in der abgelaufenen Woche abgehalten wurde, galt die Freitag abends im Theatersaal stattgefundene Festakademie, die einen zufriedenstellenden Besuch aufzuweisen hatte. Vor der Vortragsfolge hielt Herr Dr. Pihlar, der Präses der Mariborer Ortsgruppe der Jugoslawischen Liga für Kinderschutz, die bekanntlich unter dem Protektorat Ihrer Majestät Königin Maria steht, eine Rede, in der er auf die Bedeutung des Kinderschutzes, vor allem in der gegenwärtigen ernsten Zeit, hinwies und den Aufgabenkreis der Union umriß. Die Mitwirkenden ernteten für ihre hervorragenden Leistungen verdienten und lebhaften Beifall. Die Protagonisten unseres Theaters Frl. Elvira Kralj rezitierte den Kindern gewidmete Werke slowenischer Dichter, während die Opernsängerin Frau Jelka Igli č-C i m e r m a n sowie der Tenor Anatol Manoševski bekannte Lieder, die ebenfalls für das Kin derherz zugeschnitten sind, zum Vortrag brachten. Die Klavierbegleitung besorgte Drvenšek war wegen des langen Ausbleibens der Gattin ungehalten und begab sich zum Besitzer, von dem er erfuhr, daß sich Gattin und Tochter kurz vorher nachhause begeben hatten. Der Mann eilte den beiden nach und holte sie im Walde ein. Der aufbrausende Gatte begann die Frau in einer Weise zu mißhandeln, daß die Tochter entsetzt entfloh, um einer Züchtigung zu entgehen. Drvenšek brachte die Frau nachhause und jagte seinen Stiefsohn Martin aus dem Hause, Hierauf begann er wieder seine Frau zu prügeln. Er mißhandelte sie derart, daß sie bewußtlos liegen blieb. Am näch sten Tage fanden die Kinder die Mutter im Bett, sie war jedoch schon tot. Sie hatte schwere Verletzungen erlitten, denen sie im Laufe der Nacht erlegen war. Die vorgenommene Obduktion der Leiche ergab, daß die Todesursache auf die tags zuvor erlittenen Mißhandlungen zurückzu führen ist. Der Mann wurde bereits dem Gericht eingeliefert. m. Todesfälle. Nach langer schwerer Krankheit ist gestern die Oberkonduk-eines geschmiedet wurden. Der Vorsitzen j teursgattin Frau Marie Wolf im Alter j lächter hervorrief, für immer verstummt. Ludwig H a n t i Č, wie sein Name lautete, starb im Alter von 60 Jahren. R. !. p.! m. Eine Invasion von Fleischfliegen wird auch bei uns beobachtet. Es empfiehlt sich daher, schon jetzt Vorsichtsmaßregeln durch Entfernung verschiedener Abfälle zu ergreifen. m. Im Schlafe vom Brüderchen getötet, fn Melje lagen, während der Gärtner N. Kaufmann und seine Gattin auswärts beschäftigt waren, das 21 Monate alte Söhnchen Karl und das 4 Monate alte Töchterchen Maria im Bett. Als nach einiger Zeit der Vater vom Garten heimkehrte und Nachschau hielt, fand er, daß sich das Brüderchen im Schlafe auf das Schwesterchen gelegt hatte. Der Säugling war erstickt. Der Polizeiarzt konnte nurmehr den Tod des Kindes durch Erstickung feststellen. m. Nur noch zwei Ballettabende im Ma riborer Theater. Das Ljubljanaer Opernballett gastiert nur noch Montag, den 3. und Dienstag, den 4. d. Für die Vorstellungen gelten Opernblocks. m". Folgenschwerer Zusammenstoß. Unweit von Poljčane stieß der 30jährige Besitzer Leopold S a g a d i n mit seinem Fahrrad in ein entgegenkommendes Auto, wobei er mit großer Wucht gegen die Windschutzscheibe geschleudert wurde u. hiebei schwere Schnittwunden am Gesichte sowie eine Gehirnerschütterung erlitt. m. Tombola In Studenci. Gestern Sonn tag nachmittags wurde in Studenci eine Wohltätigkeitstombola der dortigen Freiwilligen Feuerwehr abgehalten, die trotz des unverläßlichen Wetters zahlreich besucht war. Den Haupttreffer im Betrage von 2000 Dinar bar gewann Herr Petelinšek aus Studenci, 1000 Dinar Frau Štefka Kavčič aus Studenci. Die weiteren Gewinste bestanden teils in bar, teils in wertvollen und praktischen Gegen Ständen. m. Wetteibericht vom 3. Juni, 9 Öhr: Temperatur 17, Luftfeuchtigkeit 56%, Barometerstand 740.7, Windrichtung W-O. Gestrige Maximaltemperatur 17.6, heutige Minimaltemperatur 9.2 Grad. m. Unfall eines Holzfällers. Der 2Öjäh-rige Besitzerssohn Franz S a b o t i č wurde beim. Holztransport, den er an einer abschüssigen Stelle am Boč bewerkstelligte, samt der Holzladung in den Abgrund geschleudert, wobei er eine lebensgefährliche Rückgratverletzung erlitt. Man schaff te ihn ins Mariborer Krankenhaus. m Die P. T. Abonnenten der »Mariborer Zeitung« werden ersucht, bei der Entrichtung des Monatsabonnement von der Äusträgerln eine Zahlungsbescheinigung anzufordem. Die Verwaltung der »Mariborer Zeitung«. Aus Piui p. Konfirmationsfeier. Irrt Betsaale des Luther-Hauses fand gestern die heurige Konfirmationsfeier der evangelischen Kirchengemeinde statt. Senior Baron aus Maribor hielt eine eindrucksvolle Ansprache, die er insbesondere an Paul und Michael Heiß, Elisabeth und Helga O r-n i g sowie Ingeborg M o! i t o r richtete, die gestern in die Zahl der Erwachsenen aulgenommen wurden. Die Feier wurde durch ein Trio (Frau Saechers-Chronthai, Pepo Wratschko und Dr. Schneditz) wirkungsvoll verschönert. p. Seinen 55. Geburtstag beging dieser Tage der bekannte hiesige Geschäftsmann und Eigentümer des renommierten Hutgeschäftes Herr Franz P1 a z o 11 a. Wir gratulieren! p. Spurlos verschwunden. Schon seit mehreren Tagen wird der Fleischermei-ster Alois L i k 1 aus Budina vermißt. Der Genannte steht im 60. Lebensjahr. Wer etwas von ihm weiß, möge dies unverziig üch den Behörden mitteilen. p. Im Tonkino Royal wird ab Dienstag der große französische Spitzenfilm »Emile Zclas Leben u. Werk« mit Paul Muni, Glotia Holden und Josef Schildkraut in den Hauptrollen gezeigt. Ein Meisterwerk das zi den größten Filmschöpfungen alle- Zeiten zählt. Gedenke' der Antituderkulosen-Liga! Das ÄournallstenHeinr feiner Bestimmung zugeführt EINDRUCKSVOLLE ERÖFFNUNGSFEIER IN LJUBLJANA. Wie schon vor kurzem erwähnt, wurden die jahrelangen Bemühungen der Journalisten Sloweniens, zu einem eigenen Heim zu gelangen, um dadurch die Früchte ihrer Opferbereitschaft, die Mittel ihres Pensionsfonds, sicher anzulegen, mit einem vollen Erfolg gekrönt. Dank dem wei testgehenden Entgegenkommens der Banatsverwaltung und' der Stadtgemeinde Ljubljana wurde unlängst der frühere Sitz der Versicherungsgesellschaft »Banka Slavija« in der Gosposka ulica in Ljubljana zu einem günstigen Preis erworben und entsprechend adaptiert. Vor einer Wo che fand die Jahreshauptversammlung der Sektion Ljubljana des Jugoslawischen Journalistenverbandes zum ersten Mal in den eigenen Räumen statt, und am gestrigen Sonntag wurde das stattliche Heim feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung zugeführt. Der schlichten, aber eindrucksvollen Feier wohnten u. a. Banus Dr. Natlačen, Bürgermeister Dr. A d 1 e š i č, Oberst R a d o j k o v ič für den Stadtkommandanten und Minister a. D. Dr. K u 1 o v e c bei, ferner das gesamte Präsidium des Journalistenverbandes mit Präses Dr. S o-k o 1 j č an der Spitze, Vertreter der Sektionen Zagreb, Novi Sad und Sarajevo, der Vorstand der Sektion Ljubljana mit dem Präses Chefredakteur V i r a n t an der Spitze usw. Die abwesenden Mitglieder Senatspräsident Dr. K o r o š e c und Minister a. D. Dr. K r a m e r sandten herzliche Glückwunschschreiben. Dompropst N a d r a h weihte sodann in Vertretung des Fürstbischofs Dr. Rožman das Journalistenheim ein, worauf nach herzlichen Ansprachen die praktisch eingerichteten Räume besichtigt wurden. Wettervorhersage für Dienstag: Teilweise Bewölkung, windig. Ballettabend des Ljubganaer Opernballetts GASTSPIEL TM MARIBORER THEATER. Bs ist schon zur lobenswerten Tradition geworden, daß uns die Theaterleitung alljährlich mit einem Ballettgastspiel beschert. Das Mariborer Publikum hat sich an diese Tradition gewöhnt und füllt jedes Jahr das Haus. Das Ljubljanaer Ballett, das wir gestern schon zum zweiten Male in Maribor sahen, hat im Laufe der Jahre eine Höhe erreicht, die auch von jenen, die vielleicht künstlerisch anders eingestellt sind, anerkannt werden muß. Obwohl die Grundlagen dieses von einem Russen Ing. P. Golo via mit Hingebung geleiteten Balletts zweifellos im klassischen russischen Ballett liegen, kenn te man sich doch nicht von allen neueren Einflüssen lossprechen und so entstand ein Zusammenleben verschiedener Stile, die sich oft in einzelnen Programmnummern verflechten und manchmal auch organisch unterstützen.1 Das Programm des Abends war so zusammengestellt, daß alle Stile zur Geltung kamen von der fast schauspielerisch ausgeführten, mit einer regelrechten Fabel ausgestatteten Pantomime (»Die schicksalsvollen Fehler des Doktors Bartol« nach der Musik von J. I p a v i c) bis zum stilisierten, klassisch ausgeführten Ballett (»Die blaue Rose« — Musik von G. D u s i k) und zum abstrakten streng architektonisch aufgebauten Tanz (nach L. M. Š k e r j a n c* »Tanzmotiv«). Bei der Motivwahl konnte man eine ausgesprochene Vorliebe zu orientalischen Elementen beobachten, eine Vorliebe, die dem ganzen Abend ein geradezu orientalisches Gepräge gab (»Orientalisches Bild« aus Tschaikowskys »Hrestač«, »Der Tanz der Bajaderen« — Musik von Goldmark, »Arabischer Tanz« — Musik von L. M. Škerjanc und E. Adamič’ Tatarische Suite unter dem Titel »Werbung«). Im Gegensatz dazu schien die Folklore, besonders die heimische, etwas stiefmütterlich behandelt zu sein (»Russischer Tanz« und »Fröhliche Begegnung • aus Tschaikowskys »Hrestač«, sowie D v o r a k s »Slawischer Tanz Nr. 10« — alles bis zum Abstrakten stilisiert). Die künstlerische Grundeinstellung der Truppe ist alles eher als realistisch; aus manchen Punkten wehte sogar eine glühende Romantik. Von einem Opernballett eines mehr oder minder akademischen Theaters kann man schließlich nicht große stilistische Revolutionen verlangen. Was hier geboten wurde, war Kunst, wie sie auch bei größeren Bühnen in Europa nicht reiner und sorgfältiger gepflogen wird. Eine eingehende Würdigung der einzelnen Auftretenden ist nach einem Abende wohl etwas gewagt. Wir entfernen uns wohl nicht zu weit von der Wahrheit, wenn wir die Damen Remškar und Mohar, wie auch die Herren G o 1 o v i n, Čarman und Pogačar als typische Repräsentanten dessen, was man gewöhn- lich als klassisches Ballett bezeichnet, ansprechen. Frau Bravničar hingegen scheint mehr ihre eigenen Wege zu gehen und dem abstrakten Tanz geneigt zu sein. Der ganze Abend war für Maribor ein kulturelles Ereignis ersten Ranges und es ist zu hoffen, daß in der nächsten Spielzeit Ballettabende nicht so selten sein werden wie in diesem Jahr. jm Aus Cäie c. EI» Hallenbad. Ein Freund unseres Blattes ist der Meinung, daß durch eine Zuschrift an uns die Errichtung eines Hallenschwimmbades in Celje neuerdings in Fluß kommen werde. In der an uns gelangten Zuschrift wird vorgeschlagen, die Dampfkesselanlage des Schlachthofes, die ohnedies der Erneuerung bedürfe, so auszubauen, daß der Abdampf der Kessel in einem nutzbringenden Abwärmebetrieb für ein in unmittelbarer Nähe des Schlacht hofgeländes zu errichtendes Winterschwimmbad Verwertung finden kann. — Wir bringen diesen Vorschlag vor die Öffentlichkeit, sind aber nicht in der Lage, ein wärmetechnisches Guthaben hierüber abgeben zu können. c. Die Kammer für Handel, Gewerbe u. Industrie in Ljubljana hält Dienstag, den 4. Juni im Beratungszimmer des Handelsgremiums der Stadt Celje (Razlagova ul. 8, Parterre links) einen Amtstag für Celje und Umgebung ab. Der Parteienverkehr findet zwischen 8 und 12 Uhr statt. c. Ein heller Kopf. In ein Pfarrhaus des Sanntales kam dieser Tage ein Bettler u. ersuchte um Unterstützung, da bei einem Brand ihm sein ganzes Hab und Gut verlorengegangen sei. Als der Pfarrer fragte, ob er darüber auch ein amtliches Zeugnis vorweisen könnte, verneinte dies der Bettler mit der Begründung, daß dieses damals — auch mitverbrannt sei. c. Ein grausiges Gerücht Vor kurzer Zeit kursierte das Gerücht, in Dramlje hät ten drei Männer bei einem Bauern einen Einbruch verübt. Der Bauer hätte die Einbrecher verscheut und einen mit der Pistole niedergestreckt. Daraufhin seien die anderen zwei, die bereits die Flucht ergriffen hatten, umgekehrt, hätten ihrem Kameraden den Kopf abgeschnitten und diesen mitgenommen. Das Gerücht hielt sich lange, verstummte aber schließlich mit dem Hinweis, daß es sich um ein Schauermärchen handeln könne. Nun aber erfahren wir aus Dramlje, daß ein von dort stammender Bauernsohn in der Umgebung von Dramlje Selbstmord begangen habe und ohne Kopf aufgefunden wor den sei. Der Lebensmüde nahm eine Dynamitpatrone in den Mund und entzündete sie, so daß nach der Explosion vom REPERTOIRE. Montag, 3. Juni um 20 Uhr: Gastspiel des Balletts aus Ljubljana. Ab. A. Dienstag, 4. Juni um 20 Uhr: Gastspiel des Balletts aus Ljubljana. Ab. C. Im-Aiuo Burg-Tonkino. Der spannende Sensationsfilm »Der Vorhang fällt«. Ein Mord wurde auf der Bühne im hellen Rampenlicht begangen — wer könnte der Mörder sein? Eine Polizeiuntersuchung bringt die wunderlichsten Begebenheiten an den Tag. In einer der Hauptrollen dieses wahr halt schönen Großfilms tritt Elfte Mayer h o f e r aus Maribor auf. Esplanade-Tonkino. Der fabelhafte mu-likalische Filmschlager »Das fremde Lied« mit der berühmten Eiskönigin Sonja Herne in der Hauptrolle. Ein Film voll Tempo, Humor, herrlichen Tänzen und Musik. Als nächstes Programm der größte Abenteuer- und Sensationsfilm aller Zeiten »Der Schatz des Königs Solomon« (nach dem Roman von Rider Haggard). Union-Tonkino. Bis einschließl. Dienstag »Die Abenteuer des Marko Polo«, ein Großfilm mit Gary Cooper und Siegrid Gurie in den Hauptrollen. Der Inhalt schildert seltsame Erlebnisse Marko Polos in China, dem Lande der Wunder, des Reich turns und der Abenteuerer. Marko Polo als Held, Liebhaber und Handelsmann. Unser nächstes Programm: »Mutter oder Dime«. ApochekennachMen i Bis zum 7. Juni versehen die M o h-r e n-A p o t h e k e (Mr. Ph. Maver) in der Gosposka ulica 12, Tel. 28-12, und die Schutzengc 1-A p o t h e k e (Mr. Ph. Vaupot) in der Aleksandrova cesta 33, Tel. 22—13, den Nachtdienst. Kopfe nichts mehr übrig blieb. Vermutlich handelt es sich um den oben erwähnten Fall. d. Kino Metropol. Montag und Dienstag der deutschsprachige Geza v. Bolva-ry-Film »Maria Ilona«. Neben der charmanten Paula Wessely und dem interessanten Willi Birgel gefällt vor allem Paul Hörbiger, der als Ferdinand von Oesterreich in ungemein feiner und eindringlicher Art wohl gütig und kunstsinnig, in keinem Augenblick aber Kaiser ist und so seiner, Aufgabe ausgezeichnet gerecht wird. Witz und Dumor »Wenn Sie recht kräftige Erde für Ihre Zimmerpflanze haben wollen, Frau Nachbarin, dann müssen Sie sie selber mischen! Nehmen Sie zum Beispiel ein Viertel Sanderde, ein Viertel Komposterde, ein Viertel Humus, ein Viertel Torfmull und ein Viertel Knochenmehl!« »Ja, das sind aber fünf Viertel!« »Ach so... dann müssen Sie natürlich einen etwas größeren Topf nehmen!« * »Warum wendest du heute dem Fräulein Lore beim Klavierspielen die Notenblätter nicht um wie sonst?« »Fällt mir nicht ein — sie hat ja heute ein hochgeschlossenes Kleid an!« Skod JU6tn SomUm ssssS jassaBBssrema^Brr 1111 , n m m in Die letzten Vier ermittelt »MARIBOR«, »ŽELEZNIČAR«, »ČAKOVEC« UND »KRANJ« IM SEMIFINALE DER FUSSBALLMEISTERSCHAFT VON SLOWENIEN. — In der Fußballmeisterschaft von Slowenien wurde gestern das Semifinale erreicht. Die Gegner sind »M a r i b o r« und »Čakovec« in der oberen sowie »2 e- Mars Čakovec Olymp Maribor Amateur Kranj Železničar Bratstvo l 'S j i čafkovec 4:2, 5:2 Maribor 3:0, 3:1 Kranj 2:2, 4:0 Železničar 6:1, 0:3 Schon die gestern durchgeführten Rückspiele der ersten Runde des Fußballfma-fes, das nach dem doppelten Cupsystem ausgetragen wird, zeigten, daß auch unsere Mannschaften befähigt sind, einet rußballkonkurrenz einen zugkräftigen Anstrich zu geben. Schon die nächsten Spielt versprachen dramatische Formen anzuneh men, da die Ausgeglichenheit der Gegner immer krasser zu Tage tritt. Der ISSK. M a r i b o r errang auch gestern gegen die beste Elf von Celje einen glatten Sieg, dagegen mußte »železničar« diesmal die Trefferbeute den Gegnern aus Jesenice überlassen. In Kranj feierte der SK. Kranj einen überraschenden Sieg über »A m a t e u r« und auch »Čakovec« stellte seine große Form gegen »M a rs« unter Beweis, Im »Železničart-Stadion stellten sich uns gestern der ISSK. Maribor und SK, Olymp aus Celje vor, die sieh zeitweise einen recht anregenden Kampf lieferten. »Maribor« mußte auch diesmal mit einigen Ersatzleuten vorliebnehmen, die sich aber fast durchwegs ausgezeichnet bewährten. Das Match begann mit einem Knalleffekt, denn bereits der erste Angriff der heimischen Elf schloß mit einem Volltreffer, den Ogrizek zustandebrachte. Man erkannte darin bereits die große Chance und stellte sich daher nur auf Offensivmanöver ein, Darauf gingen aber die gegnerischen Stürmer durchaus nicht ein und kamen wenige Minuten später auch ihrerseits zu einem Erfolg, Trotz aller Mühe der Heimischen, die auch klar überlegen waren, blieb e§ bei dem I ; f bis zur Pause, Auch nach dem Seitenwech sei wollte sieh zunächst nichts mehr ändern. Aber »Maribors« Stürmerreihe legte sich dessen ungeachtet energisch ins Zeug und übte einen immer stärkeren Druck auf die rückwärtigen Formationen der Gegner aus, die schließlich doch zusammenklappen mußten. Gajšek landete einen schönen Kopfball im Netz »Olymps« und kurz darauf fand ein Bombenschuß des vorgerückten Verteidigers Kramberger den Weg ins gegnerische Tor. Den Siegern boten sich darüber hinaus noch zahlreiche Chancen, doch landeten die Schüsse an der Stange oder wurde der Ball —- was mehrmals vorkam — im letzten Augenblick blindlings vergeben. Ueberhaupt vermißte man oft das richtige Aufbausystem der Aktionen, was sich dies mal gerade im Resultat auswirkte. Aber immerhin darf man mit dem neuerlichen Erfolg der Weißschwarzen zufrieden sein, denn »Olymp« gab auch diesmal keinen zu unterschätzenden Gegner ab. Mit Schiedsrichter Mehle aus Ljubljana waren beide Seiten zufrieden, Im V o r s p i e 1 errangen die »Marthas-Junioren mit 7:2 einen haushohen Sieg über die Jugend »Železničars«. Einigermaßen überraschend kommt die Nachricht von der 3:0- (2:Q)-Nieder!age »železničars« in Jesenice, Freilich trat auch »Železničar« nicht komplett an und mußte überdies eine weite Fahrt zurücklegen, was gewiß nicht fördernd auf die Durchschlagskraft der Mannschaft wirkte. Darüber hinaus erschien allen der Vorsprung aus der ersten Runde so hoch, daß man überhaupt keine Gefahr mehr wähnte. Aus alldem schlugen die diesmal lezničar« und »Kran j« in der unteren Hälfte der ausgelosten Gegnerliste. Die Situation gestaltet sich somit wie folgt: ganz verbissen kämpfenden Spieler des SK. »Bratstvo« ihr Kapital und landeten auch einen verdienten Sieg. Hiezu trugen allerdings auch in besonderem Maße zwei Freistöße bei, die den kleinen »železničar«-Tormann stark erschütterten. Ueberhaupt entpuppte sich Zavrl, der beide Schüsse ausführte, als ganz her vorragender Scharfschütze, »železničar« war eine Zeitlang in der ersten und ganz besonders in der zweiten Spielhälfte kraß überlegen, doch half alles zusammen nichts. Spielleiter war Schiedsrichter Deržaj aus Ljubljana. Spannende Formen nahm auch der Kampf in Č a k o v e c an, wo der dortige SK. Čakovec und der SK. Mars, der einzige Vertreter aus Ljubljana, aufeinandertrafen. Die erste Halbzeit schloß noch unentschieden, aber nach der Pause kam^n die Heimischen fast hintereinander zu drei Treffern, die das weitere Schicksal der ansonsten eifrig kämpfenden Gegnermannschaft besiegelten. »Čakovec« zeigte sich auch diesmal als energischer Gegner. Schiedsrichter Veble aus Celje führte den Kampf, der 5:2 (2:2) schloß, korrekt zu Ende. Im vierten Match der gestrigen Runde feierte der SK. Kranj gegen »A m a-t e u r« aus Trbovlje auf eigenem Boden einen hohen 4:0 (1:0)-Sieg. Während »Kranj« alles aus sich herausholte, kämpf ten die Gäste aus Trbovlje nicht mit der bei ihnen gewohnten Energie und Durchschlagskraft. Zunächst sah die Sache für »Kranj« allerdings noch gar nicht so gün stig aus, aber nach dem Seitenwechsel hatte »Amateur« nichts mehr dem Gegner entgegenzusetzen und blieb so geschlagen auf der Strecke. Spielleiter war Schiedsrichter Luke ž i č aus Ljubljana. ,Napid" revanchiert sich DIE GÄSTE IN HRASTNIK MIT 4:3 (3:1) GESCHLAGEN. — Im »Rapid«-Stadion stellte sieh uns gestern vormittags ein interessanter Fuß-ballgast vor und zwar absolvierte der SK. Hrastnik das Rückspiel aus einem seinerzeitigen Freundschaftsmatch gegen »R a p i d«, dessen Team im ersten Treffen überraschenderweise unterlegen war. — »Rapid« nahm gestern die ganze Sache weit ernster und führte insbesondere, in der ersten Spielhälfte ein flüssiges Kombinationsspiel vor, dem auch der ziffermäßige Erfolg nicht versagt blieb. Nach der Pause kamen zwar die Gäste elnigermas- sen auf und zeigten auch ihrerseits ein recht flottes Spiel, doch konnte sie »Ra-jrid« bis zum Spielschiuß im Zaume halten. Die Revanche war somit gelungen Spielleiter war Schiedsrichter Nemec. Anläßlich des gestrigen Treffens »Ra-pids« mit dem SK, Hrastnik absolvierte der ausgezeichnete Flügelmann der Schwarzblauen Ernst K r e i n e r Sein 100. Spiel für seinen Verein, Aus diesem Anlaß wurden dem braven und tüchtigen Spieler ein Goldring als Ehrengabe des Klubs überreicht. Gradjanski" fchläg n DER STAATSMEISTER AUF EIGENEM BODEN 1:0 BESIEGT — »SLAVIJA« BEHAUPTET SICH AN DER SPITZE Verletzung ausscheiden mußte. Bei HAŠK waren H i t r e c im Sturm und G a j e r im Mittelspiel die besten Leute. In der Tabelle wirkten sich die gestrigen Ergebnisse folgendermaßen aus: Die Finalspiele der Staatsmeisterschaft brachten gestern die zweite sensationelle Niederlage des jugoslawischen Fußballmeisters BSK, der zu Hause vom Zagre-ber »Gradjanski« mit 1:0 (1:0) geschlagen wurde. Dem überaus spannenden Kampfe, dem mehr als 10.000 Zuschauer beiwohnten, blieb es Vorbehalten, ob der BSK seinen Meistertitel bei, behalten wird oder nicht. In der ersten Hälfte zeigten sich die Beograder von der besten Seite, so daß »Gradjanski« nicht viel aufzusteeken hatte, Erst nach der Pause setzten sich die Zagreber energischer und auch erfolgreicher durch. Der einzige Treffer des Tages fiel allerdings in der ersten Halbzeit, und zwar führte der ungarische Schiedsrichter einen Aufwurf durch. Der Ball kam zu Mateka-1 o, der unhaltbar einsandte. Nach diesem Erfolg zog sieh zunächst die BSK-Manngchaft und gegen Schluß der »Gradjanski« ln die Verteidigung zurück, In Sarajevo feierte die »Slavij a« abermals einen großen Sieg, und zwar mußte diesmal die Beograder »J u g o-glavija« mit 1:0 die Ueberlegenheit der Bosniaken anerkennen, Den siegbringenden Treffer schoß Lazarevič nach einer aufregenden Soloaktion in der zwei ten Halbzeit. Das dritte Spiel ging in Zagreb vor sich und sah H A š K gegen »Hajduk« mit 4:1 (1:1) siegreich. HASK feierte seinen ersten Sieg, der allerdings eine Zeitlang recht unsicher war, aber im weiteren Spielverlauf entpuppten sich die Zagreber doch als die besseren Spieler, »Hajduk« hatte allerdings lange nur 10 Spieler im Felde, da sein Zenterhalf Marušič wegen einer schweren Slavija Gradjanski BSK Jugoslavija Hajduk HAŠK 7 7 7 7 7 7 0 0 1 1 2 o 12:6 18:7 9:5 11:14 9:16 9?20 12 10 9 5 4 2 Fußball in Celje. In Celje schlug gestern die dortige »Jugoslavija« den SK. Grafika aus Ljubljana mit 2:1 (0:1). Die Jungmannen des SK. Celje und der »Jugoslavija« spielten 3:3 (l:l)-Untenschieden. Punčec ernstlich erkrankt Jugoslawiens Tennismeister Franjo Pgnčec ist ernstlich erkrankt. Die Aerz te stellten Krampfadern an beiden Füßen sowie eine schwere Herzerweiterung fest. Punčec wird zumindest sechs Wochen mtl dem Spielen aussetzen müssen. Der Donau-Cup. Im Wettbewerb um den Donau-Cup siegte gestern in Osijek die dortige »Slavija« gegen »Bačka« aus Subotica mit 5:0. »Ambrosiana«- Italiens Fußballmeister, In der italienischen Fußballmeisterschaft spielten gestern Napoli — Venezia 2:0, Juventus — Liguria 2:0, Roma — No vara 3:1, Lazio — Triestina 3:2, Modena _ Milano 2:2, Torino — Genova 3:1, Bari — Florentina 2:1, Ambrosiana — Bologna 1:0. Als Endsieger geht die Mailänder »Ambrosiana« hervor, ihr folgen »Bologna« und »Juventus«. Bjelovar gewinnt die Provinzmeisterschaft von Zagreb. In Varaždin schlug gestern die ‘»Slavija« den »Gradjanski« aus Bjelovar mit 1:0, der aber dennoch genug Punkte für den Endsieg in der Zagreber Provinzmeisterschaft besitzt. Herkules-Boxer erfolgreich In Zagreb trugen die Boxer des SK. Herkules die Schwerathletikmeisterschaft von Zagreb davon. : Maserati siegt in Indianapolis. Unter ungeheurer Teilnahme des Publikums — es waren etwa 150.000 Zuschauer erschie nen — wurde in Indianapolis das größte Auomobilrennen der Neuen Welt, die »500 Meilen von Indianapolis« entschieden. Es starteten insgesamt 33 Wagen, darunter wiederum einige europäische Konstruktionen, wie Alfa Romeo und Maserati. Sieger wurde der bekannte amerikanische Rennfahrer Wilburn Shaw auf dem gleichen Achtzylinder-Maserati, der bereits im Vorjahre gewonnen hatte, nach einer Fahrzeit von 4:22.42 St. Es ist dies bereits der dritte Sieg von Shaw in diesem Wettbewerb. b. Nordlandfibel. Herausgegeben von der Nordischen Gesellschaft. Umfang 400 Seiten und 80 Seiten Abbildungen auf Kunstdruckpapier. 32 zweiseitige Übersichtstafeln und eine große vierfarbige Karte von Skandinavien. Leinenband mit Golddruck und Schutzkarton RM 12.—; erschienen im Verlag Wilhelm Limpert, Wien SW. — Die Nordlandfibel, deren Sachbearbeiter Fachmänner der genannten Gebiete aus den vier nordischen Ländern sind, gibt zum ersten Mal eine Gesamtübersicht über den Norden, Alles, was uns nur irgendwie an Skandinavien und Island interessieren könnte, ist in diesem Buch ausgezeichnet und übersichtlich zusammengetragen. Die Wirtschaft dčs Nordens, seine Kunst und Literatur, seine Kultur und Geschichte werden in diesem Buch mit wissenschaftlicher Genauigkeit dargestellt. Sehr gut gewählte Bilder und übersichtliche Vergleichstabellen zwischen den einzelnen Ländern des Nordraumes gestalten die Menge des bewältigten Stoffes übersichtlich, Das Buch liefert unter Berücksichtigung der neuesten Forschungsergebnisse eine übersichtliche Gesamtschau und' ist ein unentbehrlicher Lehrer, Ratgeber und Führer für jedermann. (Dr. Fa.) b. »Frankreich und wir«. Von Hans Wen dt, Verlag E. S. Mittler und Sohn, Berlin SW 18. Preis geb. RM 6.—, kart. RM 4,80. —- Der Verfasser, der mehrere Jahre als Vertreter eines großen deutschen Nachrichtendienstes in Paris tätig war, gibt dem Leser ein Spiegelbild Frank reichs, wie es wirklich ist, und eine aufschlußreiche und. ungeschminkte Analyse, Das Werk ist ein Leitfaden über Frankreich und ein Nachschlagebuch, das dem Leser Antwort auf alle Fragen, die ihn liber Frankreich interessieren, gibt. Wendts Buch gibt einen ausgezeichneten überblick über die eigenartige und oft ganz anders gesehene Fülle des französischen Lebens. (Dr. Fa.) b. Anilin. Roman von Schenzinger, Zeitgeschichte-Verlag Berlin W 35, Preis geb. RM. 5.80, kart, RM. 4.80, — In diesem Buch schildert der Verfasser die großen Leistungen der deutschen Chemie. Vom ersten Griff Runges nach dem ßtein-kohlenteer spannt die fesselnde Handlung dieses Romans einen Bogen; zu den Indigofeldern der Tropen, den Krapfarmen Südfrankreiehs, dem vormärzlichen Berlin, den Laboratorien eines Robert Koch, nach Ludwigshafen, Höchst und Leverkusen zu JG-Farben und ihrem Germanien. Meisterhaft ist die Fülle dieses gewaltigen Stoffes dargestellt und zwangslos formt sich der Ablauf eines ganzen Jahrhunderts zu einem Roman voller Farbigkeit und dramatischer Steigerung. Wer dieses Buch zur Hand genommen, wird sich nur schwer wieder davon trennen können. — rr»r Fa V Maginot-Linte macht Schute... Sie Zahl der befeftigien Grenzlinien in Europa nimmt immer mehr zu / Auch Güöoft-kuropa hat leine „Magmor-Linien" wie z. B. die „Earol-Linie", „Metaxas-Lime", „Boris- Linie" und „Horchy-Linie" , Die Zahl der befestigten Grenzlinien in Europa, Verteidigungswerke in dieser oder jener Form, aber stets zur Sicherung der Defensive an gefährdeten Grenzen bestimmt, nimmt täglich zu. Auf die französische »M a g i n o t-L i n i e«, erste und größte Befestigung dieser Art, Modell für viele Nachahmungen und von der auch die Sitte stammt, oft diese Grenzbefestigungen mit dem Namen des Erbauers zu bezeichnen, folgte die belgische Ostverteidigungs Ente im Maastal und den Ardennen, die »Deveze-Linie«, die holländische Verteidigungslinie unter Ausnützung von Kanälen, Dämmen, Deichen und1 Schleusen, der deutsche »Westwall« oder die Siegfriedlinie des Arch. Fritz Todt, die finnische Mannerheim-Linie, die rumänische Carol-Linie, der Horthy-Linie Ungarns, die türkischen Befestigungen am den Ufern des Bosporus und der Dardanellen, Befestigur, gen an der griechisch-bulgarischen Grenze. Festungen auf der italienischen Alpengrenze u. viele andere, — ganz zu schweigen von zur Zeit außer Gebrauch befindlichen »Linien«, der außereuropäischen Befestigungen, wie die französische in Tunis, oder englische und italienische Festungen in anderen Kolonien. Aber es wäre grundfalsch, alle diese Linien gleich behandeln zu wollen und für gleichstark anzusehen; die Zahl der angewandten Systeme ist vielmehr sehr groß, und die Befestigungen sind höchst verschieden, je nach der Bodengestaltung, der zur Verfügung stehenden Zeit — und den dafür angewandten Kosten. Das System der Maginot-Linie ist sicherlich das solideste; es besteht aus einer kontinuierlichen Festungslinie entlang der ganzen Grenze, größtenteils unterirdisch angelegt; aber dieses System ist, eben seiner Kosten und der erforderlichen Bauzeit wegen, verhältnismäßig wenig kopiert worden. Viel häufiger ist die Methode, die der Erbauer der belgischen Verteidigungslinie, Kriegsminister Deveze, angewandt hat: in Ausnützung der Bodenverhältnisse. Ergänzt wird dieses System durch die üblichen Verteidigungsanlagen, wie ruinierte Brücken und Ueberführungen, Tankfallen und Drahtverhaue, sowie durch eine, mehr oder weniger geschickte, Zuhilfenah me von natürlichen Hindernissen, wie Flußläufen und Eisenbahndämmen. Diese Methode ist die häufigste aller Grenzbefestigungen, hat aber den Nachteil, daß sie im flachen Gelände sehr viel mühsamer zu bauen und weniger wirksam ist als im Gebirge. Die finnische Mannerheimlinie war nach diesem Prinzip geschaffen, der deutsche Westwall ist es ebenfalls, wenigstens im Schwarzwald, im Odenwald und an der Eifel, während in der Ebene die Siegfriedlinie in der Regel aus schachfigurenartig in mehreren Linien hintereinander aufgestellten Blockhäusern und Unterständen besteht. Ein Gemisch verschiedenartiger Systeme, die sehr glücklich und geschickt einander ablösen, mit verschiedenen originellen Lösungen und Teilproblemen, bildet die sogenannte »C a ro 1-L i n i e«, die Befestigungswerke Rumäniens an seinen Grenzen. Nach Rußland zu, in Beßarabi-en, folgt die rumänische Befestigungslinie relativ simpel den Flußufern: der D n j e-s t r, der Rumänien von der Sowjetunion trennt, ist auf beiden Ufern befestigt, von der Roten Armee wie von den rumänischen j Truppen. Diese haben noch am Westrand: der Provinz Beßarab'en. eine Reservestel-lung gegen Rußland ebenfalls einen Fluß- ■ lauf entlang, den Pruth: diese Reservelinie, o'ie von Cernauti über Jassy nach Galatz führt, entspricht etwa der alten rumänischen Grenze vor dem vorigen Welt krieg. Im Norden Rumäniens, da, wo bis zum vorigen Herbst die Grenze Polens lag. bilden die Karoathen ein schwer überwind bares Hindernis, die Pässe und Hochtäler der Berge sind von erst kürzlich fertig gestellten Festungen und Kasematten geschützt. und auf den Kämmen des Gebirges nisten Flugzeugabwehrbatterien. Während in Rumäniens Rüden einige wenige befestigte Punkte ausreichend sind, zum Schutz der »P i p e-L i n e«, der Dobrudža und des berühmten »Eiser- nen Tores«, der engen Donaus-chlucht in den Transsylvanischen Alpen, ist im Westen, nach Ungarn zu, Rumänien auf sehr kuriose und dabei höchst einfache Weise geschützt: das zum großen Teil flache Gelände ist von einer Linie von eng aneinander gerückten Granitblöcken durchzogen, deren jeder zwei bis drei Meter hoch und mindestens einen Meter dick ist: diese Blöcke, fest in die Erde gerammt, jeder viele hundert Tonnen schwer, zwischen ihnen nur jeweils einen Meter breite L-ük-ken, bilden ein ebenso sicheres wie einfaches Mittel gegen im Flachland vorrük-kende Tanks, motorisierte Kolonnen, schwere Artillerie und Transporte und Nachschübe aller Art, selbst wenn die hinter diesen Blöcken liegende Infanterie längst unschädlich gemacht sein sollte. Rumänien hat von allen Balkanstaaten die meisten befestigten Linien, — was bei seiner geographischen Lage auch verständlich ist. Ungarn hat seit einem halben Jahr seine Nordgrenze gegen Rußland zu befestigt, und diese, dank der Karpathen ebenfalls sehr einfach zu konstruierende »Horthy-Linie« wurde dann weiter nach Westen zu an der Grenze der Slowakei entlang, fortgeführt, freilich in schüchternem und bescheidenem Umfang. Griechenland', natürlich, hat seine »M e-t a x a s-L i -n i e« und Bulgarien seine »Bori s-L i n i e«, die sich beide einander .gegenüberstehen. Griechenland hat außerdem den Fluß Marica, im Nordosten des Landes, befestigt, sowie auf den Peloppon nes eine große Anzahl Küstenschutzbatterien errichtet, die für das maritime Land auch eine Art befestigter Linie darstellen. Bulgarien, ebenfalls durch gebirgige Grenzen begünstigt, hat immer hin doch die Donau und die Struma befestigt, und endlich sind noch die sehr stattlichen und sorgfältig konstruierten Befestigungen der Türkei zu erwähnen, die allerdings zum größten Teil auf asiatischem Gebiet liegen; die Grenze nach dem Kaukasus, die den italienischen Dodekanes-Inseln vorgelagert ist, und endlich die beiden Meerengen des Bosporus und' der Dardanellen, um die polizeiliche Funktion, die der .Dardanellenvertrag von Montreux von 1936 der Türkei auferlegte, auch erfüllen zu können. Die Gesamtlänge der befestigten Linien auf dem Balkan, die asiatische Türkei nicht eingerechnet, übersteigt 2000 Kilometer — eine Strecke, die der Luftlinie London—Sizilien oder Paris—Konstantinopel entspricht; hiezu kommen noch Küstenbefestigungen und Flottenstützpunkte. Gegen Kavallerie und Artillerie, ja selbst gegen Fliegerbomben und Angriffe von der Sec her bieten diese Linien alle weitgehenden Schutz. . x,;-V. V Mer?/ , --"i i. Deutscher besucht fDestrouid Vor kurzem erschien in der deutschen Presse ein interessanter Artikel des bekannten deutschen Publizisten H. H. Stuckenschmld't, der unter dem Titel »Aus dem Tagebuch einer Balkanreise« auf die ihm eigene Art seine persönlichen Eindrücke von einem Besuche beim berühmten kroatischen Bildhauer Ivan Meštrovič schildert. Mit feinem Beobachtungssinn ausgestattet, führt uns der Schriftsteller in das Heim Meštrovič’ und weiß uns über ihn ungemein viel Aufschlußreiches zu erzählen. Im folgend, brin gen wir seine Ausführungen, die unser Publikum sicherlich interessieren werden: Da steht man nun auf dem Bürgersteig der stillen, sonnigen Mletačka im oberen Zagreb vor dem mächtigen schwarzen Tor und drückt auf den Klingelknopf. Ein Fenster tut sich auf, man reicht die Visitkarte. Fünf Minuten vergehen, dann öffnet sich langsam das schwere Tor. Ein großer, quadratischer Vorhof, ein Atrium wie in den Villen der alten Römer, ist zu durchqueren. Man blickt in die Seitengänge, die, überdacht zum Schutz gegen Regen u. Sonne, ihn* einschließen. Zwanzig, dreißig, Plastiken sind da aufgestellt, meist weibliche und männliche Torsos, die unverkennbar den Rhythmus des Mannes tragen, der hier residiert: Ivan M e š t r o-v i č. Aber schon betritt man das Haus, das an dies Atrium grenzt. Ein kleiner, schmuckloser Vorraum, und dann die Halle. Sie ist menschenleer. An den Wänden ein paar gute Bilder. Zwei Tische, eine Truhe, die wohl Entwürfe des Meisters enthält. Eine breite Treppe führt zu einer Balustrade hinauf, die die Halle mit mehreren Räumen des Oberstocks verbindet. Duch die mächtigen, mit schönen Vorhängen umrahmten Fenster blickt man in einen frugalen Garten. Ich bin etwas nervös. Darf ich als ganz Fremder die sorgsam gehütete Zurückgezogenheit des genialen Künstlers stören? Verehrung ist gewiß ein subjektiv ausreichendes Motiv. Und ich verehrte Meštrovič längst, bevor ich in Zagreb überall auf die Spuren seines Geistes traf. Zwei Bildwerke sind es, die der Hauptstadt Kroatiens an besonders auffälligen Stellen ihren Stempel aufgedrückt haben: das mächtige Denkmal des Bischofs und Mäzens Stroßmayer auf dem Platz, der seinen Namen trägt; und der Brunnen der Lebensspenderinnen, ein Jugendwerk. Wie gewaltig ist der geistige Radius dieses Künsi lers, der in einer wohl beispiellosen schöp ferischen Unruhe der Elemente aller Stile, der Ausdruaksformen aller Menschheitsepochen in sich aufgenommen und seinem Gestaltungswillen dienstbar gemacht hat! Es gibt gotische Werke von ihm, ägyptische und indische Einflüsse strömen zusam men; bald Ist er Michelangelo nah wie in dem »Moses« mit der unvergeßlichen Hand, bald den Primitiven. In Marmor u. Holz, in Bronze und Granit hat er gedacht, und alle Arbeiten tragen das Wesen des Materials in sich, für das sie bestimmt sind'. Ein Zeichner ud Beobachter größten Stils, der Kreatur bis in die letzte Fiber körperlich verbunden, hat er Kämpfer, Reiter und Krieger geschaffen, die — wie jene indianischen Reiter in Chi-kago — von Aktivität u. muskulärer Spannung zu zerreißen scheinen. Doch über das Anatomische hinaus zeigen die Figuren ein Körpergefühl, das von Meštrovič in der Plastik vielleicht nur von Michelangelo ausgedrückt worden ist. Eine erstaunliche Laufbahn! Als bettelarmer Hirte aus Dalmatien findet er aus eigener Kraft seinen schöpferischen Beruf. Wien und Paris bilden ihn. Rasch ist er berühmt. Aus ganz Europa und bald auch aus Amerika kommen die Aufträge. Aber Meštro-j vič strebt der Erde zu, auf der er gehen - lernte; er sucht das Meer, dessen Bläue ; über seinen Kindertagen leuchtete. Jugo | slawien und die Adria ziehen ihn mit tau ; send Fäden zurück. So lebt er nur im Winter in Zagreb, dessen Kunstakademie er I leitet, Sommers aber in seinem Hause in : Split. Ich fahre aus Träumen auf. Die Treppe knarrt, leichten Schrittes kommt ein schlau ker Mann herunter: Ivan Meštrovič. Eine feste, nervige Hand drückt die meine. Ich sehe in durchdringende Augen. Der kleine, schwarze Vollbart gibt dem Gesicht einen biblischen Zug. Auf dem Kopf trägt Meštrovič, wie die Maler der Bretagne, eine dunkelblaue Baskenmütze. In fehlerlosem Deutsch, mit dem harten Akzent seines Landes fragt er, was ich wünsche. Ich -übermittle den Gruß eines uns gemeinsam befreundeten Komponisten und begehre sein Atelier zu sehen. »Die meisten Sachen habe ich -nicht hier«, -erwidert Meštrovič, »sondern in Split. Aber was ich jetzt arbeite, können Sie sehen.« Wir sprechen ein paar Worte der Orientierung über ihn, über Deutschland, das er gut kennt, über die künstlerischen Aufgaben Kroatiens, an dem er mit heißer Liebe hängt. Dann führt er mich über das Atrium in sein Atelier. Es ist ebenerdig, wie alle Bildhaue rat-elie-rs, und v-iel kleiner, als man es bei diesem Künstler der gigantischen Entwürfe vermutet. In dter Mitte des Raumes steht eine gewaltige, fast vollendete Plastik, ein Denkmal, das den mir unbekannten Kopf eines vergeistigten, .ausgesprochenen dinarls-chen Mannes zeigt. Auch hier, wie beim Moses und dem Stroß-mayerdenkmal, liegt in den Händen ein ganz persönlicher Rhythmus, der die Gesichtszüge auf seltsam überzeugende Weise kontrapunktiert. Ich frage. »Es ist der große kroatische Gelehrte Bisomir Borkovič, dessen Denkmal vor der Jesuitenkirche in Dubrovnik errichtet werden soll,« Ich bewundere die Gedrungenheit der Komposition, die Einheitlichkeit der Form, die bei fast allen Monumentalschöp fungen Meštrovič’ so unnachahmlich ist und frage nach dem Material. »Es wird in schwarzem Marmor ausgeführt«, erwidert der Meister, »den ich mir auf dem weißen Hintergrund des Dubrovn-iilcer Stadtbildes besonders gewaltig in der Wirkung-vo-rstelle.« Seitlich im Raum fällt mein Blick auf einen mächtig hohen, schlanken Kruzifixus. Meštrovič deutet darauf und erwähnt, daß er für die Zagreber Markuskirche bestimmt sei und in Bronze gegossen werden soll. Gegenüber -stehen hohe Kartontafeln, vielleicht ein Dutzend, allesamt mit andeutenden Konturen von Kohlezeichnungen bedeckt. Es sind Männer u. Frauen, Heilige, Märtyrer und biblische Figuren. Im Entwurf jeden Gesichts liegt schon die ganze, gesammelte Kraft des Ausdrucks, liegt der Charakter der Figur beschlossen. Es -sind Fresken, die Meštrovič für eine Kirche seiner dalmatinischen Heimat plant. Sein Blick gleitet von mir ab, wie er die heimatlichen Namen nennt; einen Augenblick kommt ein kindlichträu--merischer Ausdruck in die harten, von mächtiger Geistesarbeit geschärften Züge. — Ich betrachte die Fresken, und im Geist sehe ich nicht nur die Kirche, die sie schmücken werden, sondern die monumen talen Bauentwürfe, die wir von Meštrovič kennen, das mächtige Grabmal des Unbekannten Soldaten in Avala bei Beograd und das Račič-Mausoleum. Die Figuren und Gesichter sind von einer seltenen Intensität des Ausdrucks beseelt, die schon im Entwurf erkennbar ist. Immer mehr» mit zunehmender Reife, hat Meštrovič sich zum Gestalter von Ideen gemacht. Die Gedanken des Todes, des Opfers, der Liebe und der Trauer, aber auch die des gebieterischen Geistes, sind es, die immer wieder als Leitmotive in seinem Schaffen berührt werden. Aber noch etwas anderes wird mir klar. Gleicht nicht der eine Apostel auf diesen Fresken der Büste, die Meštrovič vor Jahren mit so viel Liebe von seinem Vateij modelliert hat? Gewiß, jener ist ein südkroatischer Bauer, dieser ein Heiliger. Aber beide tragen die Züge der dinarischen Rasse. Und plötzlich wird mir klar, das Meštrovič’ ganzes Lebenswerk ein sich steigender Panegyri-kus dieser Rasse ist. Hat er nicht den schönen Goethekopf geschaffen, der die Adlernase des Dichters und die ganze Schädelform ein wenig übertont, so daß der Kopf eines vergeistigten Dinariers daraus wird? Eine Uhr schlägt sechs. Meštrovič steht schweigend neben mir. Ich fühle, es ist Zeit zum Abschied. Er geleitet mich durch das Artirium, dessen seitliche Bedachung von abendlicher Sonne vergoldet ist. Noch einmal drücke ich die Zauberhand des großen Mannes, die aus rotem Stein und Holz Formen und Wesen von« unvergänglichem Leben geschaffen hat. Dann stehe ich vor dem Hause, das mächtige schwarze Tor schlägt dumpf hinter mir zu, und sehr nachdenklich gehe ich die Mesniöka hinunter, aus den Höhen deš Genius in die schöne Geschäftligkeit deš unteren Zagreb. Noch im Trubel der abendlichen Uica spüre, sehe und höre ich, wie diese Bilder aus dem Geist seines Vol kes stammt und schafft, in den Gesichtern der Passanten erkenne ich die Antlitze wieder, die seine Kunst so vergeistigt spiegelt. Jugoslawien ist stolz auf Meštrovič und es hat allen Grund dazu. Denn es gibt nicht viele Bildhauer, die wie er aus unserem Jahrhundert ins Geberzeitliche emporragen. Daß er es tut als echter Mann seines Volkes, zutiefst der Erde verbunden, die ihn zeugte, macht ihn uns besonders verehrungswürdig. Als Deutsche aber wollen wir seine eigenwillige Deutung von Goethes Schädel in Ehren halten. Wissend, daß es Goethe war, der mit Her der so manche Wesenszüge der Jugoslawen dem deutschen Geist erschlossen hat, gab er dem Dichter zurück, was dieser den Völkern Jugoslawiens ln seiner Erkenntnis des serbischen und kroatischen Volksgeistes schenkte. Spatzen Spatzen? — 0, Spatzen sind etwas ganz Besonderes. Sie sind so anders als die anderen Vögel, daß es der Mühe wert ist, ihre aparte und abseitige Art einmal näher zu betrachten. Ich weiß, man hält nicht viel von ihnen, man schätzt sic recht gering, nennt sie gern die Proletarier unter den Vögeln, Es ist wahr, just vornehm sind sie nicht, aber bemerkenswert. Da ist schon einmal ihr Familienleben. Auch das ist anders als bei Amseln, Finken oder Falken, denn nicht er hat da die Rechte, sondern s i e. Er darf nur wünschen und seine Wünsche zum Ausdruck bringen, ob sie ihm aber in Erfüllung gehen werden, darüber bestimmt s i e. Hört man nicht manchmal ein mörderisches Lärmen auf einem Dach, oder auf einem Baum, wenn nicht gar mitten im Staub der Straße? — Ein solcher Lärm hebt immer an, wenn ein Spatz um seine Spätzin wirbt. Geduckt und senkrückig wie beladen mit dem Bewußt sein einer schweren Schuld hüpft er um sie herum, Und schielpt dabei aus Leibes kräften, während sie aus Leibeskräften — rasselt. Er macht nämlich: »Schipp, schipp, schipp, schipp«, sie jedoch: »Trrr, trrrr, trrrrrr«. Sie gibt denselben Warnungslaut von sich wie eine Klapper schlänge. Nur in einer möglichst hohen Tonlage, schrill und eindringlich, damit er ihn nicht überhöre. Wenn er ihn trotzdem überhört — und leider tut er das im mer —, dann ergeht es ihm übel. Sie hackt dann mit ihrem Schnabel solange auf ihn ein, bis er vor ihr zusammenknickt oder entsetzt flüchtet. Einmal hat | eine Spätzin ihren allzu schwerhörigen Freier beim Schopf gepackt und ihn über den Rand der Dachrinne hinunterbaumeln lassen. Er hing an einer einzigen Feder. Das war natürlich ein schwacher Halt, den er bald verlor, so daß er in die Tiefe stürzte. Mitleidlos, die Feder seines Haup tes als Siegeszeichen noch im Schnabel, schaute sie seinem Absturz zu. Ein Glück nur, daß derselbe keine bösen Folgen haben konnte . . . Kampf zwischen den Männchen ist bei den Spatzen äußerst selten. Es gibt bei ihnen in der Regel nur den ordinärsten Zank: die Ehezwistigkeiten. Sagt er »Ja«, sagt sie »Nein«, das ist der Inhalt ihrer wüsten Balgereien. So unzart die Spätzin mit ihrem Gatten umgeht, so zärtlich behandelt sie ihre Kinder. Es ist zwar richtig, daß auch bei Spatzens viel Junge aus dem Nest ge worfen werden, aber für diejenigen, die am Leben bleiben dürfen, hat sie halt »ein soviel weiches Herz«. Ja, weich wird ihr sonst so hartes Herz im Strahl der Mutterliebe, wie Asphaltpflaster unter den Gluten der Hochsommersonne. Die verwöhnten Sprößlinge nützen diesen Um stand aber auch aus. Selbst wenn sie schon ganz herangewachsen sind, so daß sie kein Gelb mehr bei den Schnäbeln haben, lassen sie sich von ihrer Mutter noch füttern. Und sie gibt ihnen nach, unerschöpflich in ihrer Güte, sogar unter Hintansetzung des eigenen Lebens. Spatzen sind scheu, wie man weiß, mehr, sie sind feige. Feig bis zur Aergerlichkeit. Wenn es einer Spätzin aber darauf ankommt, ihrer Nachkommenschaft einen Dienst zu erweisen, dann dringt sie auch vor bis ins Innere von menschlichen Woh nungen. Freilich mit hörbar pochendem Herzchen und ängstlich langgestrecktem Halse, aber sie unternimmt das Wagnis. (Schluß folgt.) Jdewec Ammqzt VetsduetkMs Rucksäcke in großer Auswahl bietet Ivan Kravos. Aleksandrova c. 13. 4273-1 Bu ußäuusftu Verschiedene Möbelstücke, wie: harter Schubladekasten, Bücheretagere, hoher Lehn-gepolstert, zu verkaufen. — Adr. Verw 4536-4 Schlaf- und Speisezimmer so wie Teppiche verkauft Magazineur, Meljska 29. 4373-4 ite mmagšm Hübsches Zimmer und Küche ab 15. d. zu vermieten. 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Seelenmesse wird Mittwoch um 7 Uhr in der Dom- und Stadtpfarrkirche gelesen. JVlaribor, Graz, Triest, den 3. Juni 1940. Wenzl Wolf, Gatte; Hilda und Walter, Kinder u. alle übrig. Verwandten. 4539 Ciisiäaiä&ffiLfiis MMt CijHStf Wwlwwwrww Nvman von Mara Mägander 47 Urheberrechtsschutz; Deutscher Roman-Verlag vorm. E, Unverricht, Bad Sachse/Südharz »Also, der Graf Prellwitz hat sich um Eahna g’sorgt, des muß ma sag’n! Mehr als um die damische Amerikanerin, mit der er sich verlobt hat. —- Mei, verlobt! Rankriegt hat s’ ihn halt. Die Männer san ja so dumm! Die fall’n auf alles rein, oal’s glänzt!« Bei dem geliebten Namen erzitterte Christls Herz. »Wieso hat er sich um mich gesorgt, der Herr Graf?« fragte sie zögernd. »Mei, wie ma sich halt sorgt um an Menschen, den ma gern mag! — G’fragt hat er halt allweil, wie’s Eahna geht!« »G’fragt hat er nach mir?« »Ja, freili! Und eigentli is er ja bloß weg’n Eahna mit der Amerikanerin in die Berg g’fahr'n. Um Eahna sozusagen abzuholen!« »Um mich abzuholen? Ist das wahr, Rosa?« Christi strahlte und ihr liebes Gesicht verriet, was der Mund geheimgehalten hatte. »Freili!« bekräftigte die Rosa. Jetzt wußte sie, was sie hatte erfahren wollen. Nämlich, daß Christi den Grafen gern mochte. Und das hatte sie herausbringen müssen. Natürlich hatte es etwas gegeben zwischen Christi und' Prellwitz. Und schuld am Herzeleid der Herrin war die rote Hex’. Rosa witterte einen Roman. Für solche Dinge war sie sehr empfänglich. Also fing sie an, den Faden weiterzuspinnen. »Ja, mei, jeden Tag hat er nach Eahna g’fragt. Und zu mir in die Küche is er kommen. Mei, mir war’n ganz leger miteinander. Und' mehr Pension wollt’ er zahl’n.« »Warum mehr Pension? Du hast doch hoffentlich abgelehnt, Rosa?« Jetzt war es an Rosa, verlegen zu werden. »Na, des hab i doch net können! Wenn einer von sich aus mehr zahlen will!« »Das geht nicht, Rosa! Das geht auf keinen Fall!« ereiferte sich Christi. »Wir brauchen uns nichts schenken zu lassen! Und von dem Grafen schon gar nicht.« Rosa lachte verstohlen in sich hinein. Die Menschen waren doch alle gleich. Ob sie nun vornehmen oder einfachen Kreisen entstammten. Wenn eine Frau einen Mann recht von Herzen lieb hat, dann zeigt sie ihre Stacheln am deutlichsten. »Na, na, wir lassen uns nix schenken! I mein, unsere Pangsion is des wert!« »Ich will aber nicht, Rosa! Hörst du? Mach mir keine Sachen!« »Mei, jetzt muß er ja eh auszieh’n, harn 5' g’sagt, Frau Christi!« »Ja, ja, natürlich muß er ausziehen, und die Amerikanerin auch!« »Die Amerikanerin, des is selbstverständlich! Aber ihn, mein i, kenn’t ma behalten!« »Er bleibt ja net ohne seine Braut!« »Des wer ma erst amal seh’n, ob er net bleibt, bal Sie’s ihm sag’n!« »Nie sag ich ihm das, nie!« »Gut, nachher sag ichs ihm halt! Wo er sieh so g’sorgt hat! Und wo er so al-loans is, kann man ihn net auf d’ Straß’n setzen. Weil sich des net gehört!« »Ja, wenn du meinst, Rosa? Aber nein, nein! E geht nicht! Er hat mich nämlich beleidigt, dein Herr Graf, den du so ins Herz geschlossen hast. Und beleidigen laß ich mich nicht!« »Mei, er wird’s halt net so g’meint haben! Man sagt manchmal was, was ein’n später reut. Oder s Eahna das noch nie Vorkommen?« Christi schwieg. Nein, sie wollte Rosa nicht zeigen, wie sehr ihr Herz litt. Wozu die gute Seele mit neuen Sorgen belasten? Sie trug ja schon ohnehin reichlich an den ständigen wirtschaftlichen Un Sicherheiten, mit denen die Pension Schramm zu kämpfen hatte. Es klopfte schüchtern an der Zimmertür. »Schau nach, Rosa, wer draußen is!« Christi war froh, daß Rosa abgelenkt wurde. Draußen stand der junge Student und hielt einen prachtvollen Nelkenstrauß in der Hand. »Darf ich hereinkommen?« fragte er be scheiden. Christi streckte ihm beide Hände entgegen. »Seien Sie mir herzlich willkommen, Herr Werner!« Und dann mit einem entsetzten Blick auf die kostbaren Blumen: »Aber Herr Wernerl Um Himmels willen! Wie können Sie sich meintwegen zu solchen Ausgaben hinreißen lassen?« »Ich wollte Ihnen doch auch einmal eine Freude machen, Frau Schramm! Und ich kann es mir jetzt leisten. Ein Onkel fi nanziert jetzt mein Studium. Er meint, es hätte ihm kolossal imponiert, wie ich durchgehalten hätte. Aber ich hätte ja gar nicht durchgehalten ohne Ihre gütige Hilfe, meine liebe Frau Schramm!« Der junge Mensch wurde blutrot. Es war die längste Rede, die er je gehalten hatte. »Ich danke Ihnen, Herr Werner! Es war lieb von Ihnen, an mich zu denken! Die schönen, schönen Blumen! Ach, es ist köstlich, wieder daheim zu sein. Kommen Sie! Setzen Sie sich mit zu uns. Trinken Sie eine Tasse Kaffee mit! Die Nudeln sind sehr zu empfehlen. Rosa, geh’, hol’ eine Tasse!« Da klopfte es zum zweiten Male schlich tern an die Tür, und draußen stand die kleine Tänzerin. Auch sie trug Blumen in den Händen. »Sonjakind, liebes!« lachte Christi ihr entgegen. »Kinder, ich müßte ja eigentlich mit euch zanken. Ihr seid schrecklich leichtsinnig geworden.« »Ich hab’ ein Engagement!« jubelte Sonja. »Und die Blumen hab’ ich gestern auf der Bühne geschenkt bekommen! — Meine ersten Blumen! Und ich wüßte nicht wem ich sie lieber gäbe als Ihnen, meine goldige Frau Christi! Wenn Sie mir nicht geholfen hätten ...« »Still, Sonjakind! Ihr beschämt mich! Noch eine Tasse, Rosa! Und Gläser für die Blumen!« Es wurde eine sehr gemütliche Plauderstunde. Die beiden jungen Menschen sprachen voller freudiger Hoffnung über ihre Zukunftspläne. Christj war froh, daß das Leben ihrer beiden Schützlinge leichter geworden war. Jetzt konnte sie sich wieder nach neuen, hilfsbedürftigen Menschlein umschauen; die zwei brauchten sie nicht mehr. Als dann die lieben Gäste gegangen waren, bat Christi Rosa, sie nun ein wenig allein zu lassen. Sie war müde von der Last des ereignisreichen Tages. Der letzte Sonnenstrahl des Tages vergoldete den Raum. Leise dufteten die Blumen in den Gläsern. Eine süße, schwere Müdigkeit überkam Christi. Es gab nichts Schöneres als daheim zu sei. Aber so schnell kam Schlaf und Ruhe doch nicht. »Er hat sich um mich gesorgt. Er ist nur weggefahren, um mich wieder heimzuholen!« jubelte Christi. Aber neben der Freude stand das Bangen. Sie sah das schöne Gesicht der Amerikanerin. Um Christi hatte er sich gesorgt. Aber Mabel liebte er. Prellwitz verlobte sich nicht mit einer Frau, die er nicht liebte. (Fortsetzung folgf-f "Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. - Druck der „Mariborska tiskarna“ in Maribor. - verantwortlich Direktor STANKO DETELA, — Beide wohnhaft m Maribor, Für den Herausgeber uud den Druck