Nr. 114. Freitag, l 8. Mm 1906. 125. Jahrgang. Laibacher Zeitung V»»num»rlltionbpreie: Mil P oftvrije» d »»<,: nanzjülirig »« ii, hlllbiähii« iü X, g>» jtonloi: ganzjählig <:« X, halbjährig ll «. Für die Zustsllmig i»i Haut nanzjähnn 2 X. — InstNionögebühr: yiii llemc Injeratc b»s ^i 4 Zcilrn 50 I,. nrbkerc per Zrilc 12 l>; t>ri öfteren Wirdrrholunnc» pci Zeile 8 b. Tie 'Laibachsl Zeitung» erscheint tüsslick, mit Nuinahme der Lo»l>> und sseirrlage. Die «ldminiftttltt«» bclmb«! sich ltongichplllt^ Nr. L, dir Mrdnlliou Tulmalingasic Nl. 10, Sprechstunden bei Medallion von « bi« l<» Uhr d«>i> nnttagi!. Unfrnnlierte Vriesc werde» nicht «nssenommen. Man»slr>pte nicht zurückgestellt. Amtlicher Teil. Auf Allerhöchste Anordnnug lvird siir weilaud Ihre königliche Hoheit M aria A u n a. vcrlvitwete Prinzeffili von Prenßen, geb. Pl-inzeffin von Anhalt, die Hoftrauer 00» Mittwoch, den ^li, Mai, angefangen durch fechs Tag.' ohne Ab-wechilnug bis einschließlich 21. Mai MX! getragen. Nach de« Amtsblatt« zur «Wien« Zeitung» vom 16. Mai 1906 (Nr. 112) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß-erzeugnisse Verbote»: Druckwerk: «1^1» vniinn: 1^» i-svnnolie äs I' »issl«. Or»mu "!«tull!,us 6N b »eten. ?»!!». OuüuLtiun lei», Dorian, 1905. Beilage der Nr. 36 «V^«l»oäoü«»il^ Ob-or» vom 11. Mai 1906. Nr. 180 und 181 «Il^c^m.lkl» vom 5. und 10. Mai 1906, Nichtamtlicher Ceil. Sitzung des Herrenhauses. Wien. 16. Mai. Tas Herrcuhaus ist mn 1 Ulir :'><» Minuten zu ciucr Sitzuug zllsaniinengetreten. Nach Erledigung der Foriualien erhobt sich Ministerpräsident Priuz Hoheulohe zu folgenden "lusfühmugeu: „Von Tr. t. uud l. Apostolischen Ma° ^'stlü zum Miuist?rpräsideuteu allergilädigst ernannt uud init der Leitnng des Ministeriums des Iunern betraut, bitte ich mir zu geslatleu. das; ich, zuu, ersten, »'a! au diesem Platze erscheinend, üb"- die Ziele spreche, denen die Regierung uachzustreb.'u eutschlossen Nt. Vor allem ist es die Pflicht der Rcgierllng die Wahlreform durchzufülneu. Es ist inir wohl bekannt, daß die cist^' Autündigung der Gru»dsätze dies<'r ein. lchueidendeu Reform gerade iu dieseiu hohe» Hause mannigfache Anfechtung erfahren hat. Ich will aber me Hoffnung nicht aufgebe», das', die Anschauungeu "on A^'aiineril, deren reiche Erfahrung und lauterste Vaterlandsliebe über jede» Zlveifel erhaben ist, sich uwonizieren wird durch die Ertenntuis. das; die Er- iveilernng der öffentlichen Rechte ein<,' zU'in^'!ld<' Nol-wendiM'ij geworden ist nnd das; viele wr Vefürch-tungcn, die aufaugs auou^sprochou wurden, in Wirklichkeit doch nicht eintretou werden. (5intnrie des Großgrundbesitzes vertreten, im „enen Parlament? Sitz uud Stimme haben werden, das häugt wesentlich vou Ihucu ab. Vielfach iu innigem, traditionellem Verkehr mit der Bevölkerung, durch die. Erinnerungen vou Jahrhunderte» i»it ihr verkuüpft, vielfach durch große politische Begabung nud reiche Bildung hervorragend, wird es Ihnen gewiß nicht schwer fallen, das Vertrauen der Bevölkerung zu er° werben. Wenn das allgemeine Wahlrecht iu Deutsch- land und Irautreich den Vertretern der großen Geschlechter, des Landbesitzes uud der Industrie, wenn das uahezu allgemeine. Wahlrecht iu England ü?n Landlords deu Weg zur Voltsvertretung nicht ver» sperrt hat, wird es dies auch bei uns nicht tnn. D?r Großgrundbesitz wird deshalb aus dem neuen .Hause nur dauu verdrängt lverden, wenn er selbst den Ein tritt in dasselbe nicht finden follte. Ich glaube aber auch, hohes Haus, eine Negierung ist nicht altem verpflichtet, auf die großen Strömungen der Zeit zu achten, sie ist den großen Strömungen gegenüber auch verantwortlich. Turch das allgemeine Wahlrecht wird dem Gebote der Politischen und sozialen Gerechtigkeit entsprochen. Wer zu Leistungeu für deu Staat ver-pflichtet ist, der mutz auch an den öffentlichen Nechteu teilnehmen. Auch wird durch die politifche Glei>' ' lung jene Annäherung zwiscljeu den lx'rschuo ,., sozialen Schichten angebahnt, die den sozialen stamps nur mildern taun. Tie Wahlreform bedingt aber i?densall3 auch eine Ausgleichung zwischen allen gro» ßen nationalen Parteien über ihre politischen Macht-Verhältnisse im neuen Parlamente. Temnach tan» uns die Wahlroform dem Ziel? näher bringen, das jeder österreichische Staatsmann anstreben muß, näm. lich die nationale Verständigung über das nieist mw strittene Gebiet nnd ich glanbe. daß es Pflicht jedes österreichischen Patrioten sein muß, all?s daranzusehen und nichts uuversucht zu lasseu, lvenn er auch nur in weiter Fern? die Möglichkeit einer Milderung d?r nationalen Gegensätze sieht. Überblickt man alle diese Erwäguugeu. so darf man wohl sagen, keine österreichische Negierung hat eine andere Wahl, als die Wahlreform zu Ende zu führen, die ein einigendes Band zwischen den Massen und dem Staat u»d ei» versöhnendes Band zwischen den großen nationalen Parteien zu werden verspricht. Hohes .Haus! Der Umschwuug der Verhältnisse in Ungarn darf, son>eit er die regelmäßig? Wirksamkeit aller parlamentarische» nnd aller gemeinsamen Institutionen sichert, auch in Österreich als eine Wendung zur vollen ver. Feuilleton. Ginc Renaissance der Herrenkleidunss? lt'ö erheben sich in dieser Saison in England w^'der allenthalben gewichtige Stimmen, die durchaus ^>N' Reformation der modernen Herrentoilette ver-langen nnd fast scheint es, als ob sie auch wirklich "ue Revolution unter deu hohen Hüten, schwarzen Zocken und langen Hosen hervorrufen würdeu, so Zuversichtlich und bestimmt verkündeu sie die uaheude "'sprung. Wie ost haben wir schon die klagen über unser demotratisrlies Zeilalter hören müssen, das den ^cann, die Zierde der Schöpfung, iu die düster? Ein-l">nigtl,'it facknrtiger Gewänder kleidet uud feiuem -luftrete» alles Malerifche, Bestrickende und Hin "ißende uimmt! Wohl mochte einst der Rückschlag ^geu das Tandntum des Empires und der >ion-lU'chzeit mit dem Emporkomme» des dritten uud vX'Neu Standes zusammenhängen; als der Geschäfte u^nn und der Arbeiter in der Gesellschaft Europas dio dominierende Stellung einnalnnen, verschwanden die kostbar gefütterten und pelzverdrämten Mäntel, d'e bnnten feideneu Nöcke, und mit de», Galanterie ^.-N'n verschwand der Federhut. Aber nxmn unsere Dame» wieder einkehren in die schöne Zeit der Empireroben und der reizende» Louis XVI.^lleider, warum sollen uicht auch die Männer die entzückende Tracht der Grandseigneurs wieder aufnehme»? Im-un'r wieder hält man dem entgegen, daß solch mon-dain? Toilette für den motprnen Ma»n zn „»praktisch s". Aber ist deuu »llfv're Kleidung fo praktisch? Hat u»5 denn ilicht unser .^nnstgewerlx,' gelehrt, daß ge->"de das Ziveckinäßige auch schön sei? Es gibt wohl '" Grunde gar nichts Lästigeres als die langen Bei» leider, die die Forin des Bein?3 so grotesk verhüllen, "Is die hohen ^vli»d?rungetüine. die man auf dein Kopfe balanciert. Gerade die Xleidung, di.' noch am meisten auf einen freieu Gebrauch der Glieder uud aus eine bestimmte Zweckmäßigkeit zugefchuitteu ist. die Uniform der Soldaten und oie Toilette der ^porlslente, hat sich »oä, am ehefte» etwas von der malerischen Freiheit und der eleganten Leichtigkeit des frühereu Kostüms bewahrt. Wie hübsch sieht ein junger Herr aus, der im leichten Teimiskostüm, im leichten nmgelegten kragen mit flatternder Binde und iil Kniehosen daherkonnnt! Wird aber der nette Tennisspieler zu einer Gesellschaft eingeladen, dann muß er sich iu schwarze Beinkleider und in einen lan» gen Nock oder. was noch schlimmer ist, einen Frack mit spitzen Schößen hüllen uud die Angströhre auf den Kopf stülpen, so daß die elastische Schlankheit seiner Figur, der frische Nluithmus seiner Bewegungen unter salti.ien Stoffen völlig begrabe» ist. Selbst die Bluse des Arbeiters erscheint der Häßlichkeit der G^sell-schaftstoiletle gegenüber als Erlösung, und es ist kein Zufall, daß allein die straffe Kleidung oes Bergman »es in den Skulpturen Meuniers zu plastischer Schönheit gestaltet wurde uud sich unsere heutige Kleidung »och jeder Formung durch den Bildhauer widersetzt hat. Uufere Vorliebe für das Maleriscix' uud Nomam tische, das Vorbild der Damen, die kühn in de» Schatz der Vergange»heit greife» und aus der aufgespeich.'r teu Fülle historischer Kostüme das ihnen heute uoch Gemäße sich auswählen, all das muß auch die Mä» nerwelt dazu bestimmen, mit ihrer heutige» Tracht völlig zu breche». Wie aber wird mm diese neue Kleidung aus-seheu? Tarüb'.'r sind sich die maßgebenden Leute bereits ganz ei»ig. Auch die Herrenkleidimg muß bis zum Begiuu des 19. Jahrhunderts zurückgehet, und de» seidenen geschweiften Nock, das weiche Spitze»^ jabot und die Kniehosen wieder aufnehmen. Der große Toilettenkünstler Neofern hat sich darüber in einem Intei-view geäußert: „Wie ich einen Mann anziehe» würde?" so meinte er. ,,^'un, ich habe zwar öst?rs darüber nachgedacht, wie ich Frauen anziehen soll, aber ich will Ihnen sagen, was ich sür rwtwenoig halte. Vor allem müssen zwei Tinge au» der .Herren« tleiduu,^ auf immer verschwinden: die langen Howi, und der Zylinderhut. Ich hoff.', daß da5 Bei>M'l König Eduards, di?r eiuen Zylinder fo fetten wie möglich trägt, das Nenommee oieses grotesken Kleidungsstückes schädigen wird. Ich Ware für weiche Filzhüte, die durch eine Feder etwas Flottes nnd Küh ues erhielten. Mau kann auch mit ihnen viel besfer grüßen. Was die übrige Kleidung anbetrifft, so sehk ich nicht ein, warnm die Herren so bescheiden und schmucklos auftrejeu, während doch in d?r ganzen Tierlvelt das Männchen die schönere, buntere und reichere Kleidung trägt. Durch die bunten Phantasie-Westen ist man ja schon etwas aus der oüstereu Hah-lichkeit herausgekommen, aber die Männer müßten >nen wie Lakaien aussehm würden. Doch darüber mag man sich beruhigen: Die Lakaien werden dann nur noch lange Höfen tragen. Auch sollte mehr Seio? verwendet w?rden, wie dies in den, Herrentostnm der Nokokozeit der Fall war. Anstatt der absurden ge stärkte,, Krage» uud Stulpen wäre ich für Spitzem jabots und Rüfcheu und für überfallende Spitzen-ma»fck>ette», Anch müßte die Toilette dnrch bunte Stickereien nnd dnrch Besatz mit farbigen Treism ge-hoben werden. Auf der Straße trägt mau zn den 5iuiehofen die kleidsamen ledernen Gamasche» oder Mokassins. Warum sollten übrigens die Hnren nicht anch zn der würdevollen tveiten Toga der Nönui-zurückkehren? Aber all das wird nur möglicb wenn einige hervorragende Führer der Motx n, Sache annehmen." Laibacher Zeitung Nr. 114. 1060 Itt. M ai 1906. fassungsmäßigen Legalität mit Befriedigung aufge-nomlnen werden. Im übrigen bitte ich das hohe Haus versichert zu sein, daß die energische Wahrung der Rechte und Interessen Österreichs für die Negierung die erste Pflicht sein wird. To wenig als die parlamentarischen Wirren in Ungarn die Interessen Österreichs berühren konnten, ebensowenig wird jetzt der wiederhergestellte nngarischc Parlamentarismus dies vermögen. Tie allerentschiedenste Wahrnehmung un-serer Interessen ist aber wohl zn vereinbaren mit un-serer Bereitwilligkeit, über alle schwebenoen Fragen oie Hand ?n einem Abkommen zu bieten, w-'lcbcö die Quellen d-er jetzigen Mißverständnisse verschütte und die wechselseitigen Beziehungen auf die allein haltbare Gruudlagc der vollsten Loyalität stellen wird. Hohes Haus! Ich bin mir wohl bewußt, daß die Machtfülle d^r modernen Staaten zum guteu Teil? in oer Förderung der Volkswirtschaft sowie in einer die Bedürfnisse der Zeit erfassenden und ihnen genügenden Verwaltung besteht. Darum werde ich auch allen wirtschaftlichen Angelegenheiten gleichwie oer Regelung der Verwaltung unausgesetzt mein Augenmerk zu-!venden, wie ich überhaupt glaube, daß nichts mehr die staatlichen Wünsche zu fördern vermag, als eine gute, hilfreiche Verwaltung, Wir find auch entfchlossen, Gesetz und Recht gegenüber jedermann ohne Ansehung der Person zur Geltung zu bringen, denn das Gesetz muß für und gegen jedermann mit gleicher Energie gehandhabt werden, weil nur dann der wahr-haft adelige Gedanke der Rechtsgleichheit im öffentlichen Bewußtsein Wurzel fafsen kann. Tie Gleichheit vor dem Gesetze muß ebenso unerschütterlich sein wie der Respekt vor ihm und diesen Respekt überall un-nachMülich zur Geltung zn bringen, soll stets unsere erste Aufgabe sein. Zum Schlüsse bitte ich da5 hohe Haus die Versicherung entgegenzunehmen, für alle meine Handlungen habe ich nur den einen Leitstern: „Das Wohl Österreichs!" und weil ich mich darin eins weiß mit oicsein hohen Hause, glaube ich anch, daß meine Bitte um Vertrauen nnd Unterstützung gerade hier nicht ungehört verhallen wird. (Beifall.) Vor Übergang zur Tagesordnung gedachte der Vorsitzende, Vizepräsident Fürst Auersperg, der in der letzten Zeit verstorbenen Herrenhansmitglieder, so des Prinzen Wilhelm Tchauniburg-Lippe, des ehemaligen Landeshauptmannes von Istrien Campitelli, des Grafen Erwin Schlick, des Fürsten Karl Fugger nnd des ehemaligen zweiten Präsidenten des Ver-waltungsgerichtsbofes Karl Freiherrn von Lemayer. in warmen Worten. Das Haus erledigt fodann die auf der Tagesordnung stehenden Gesetzentwurf?, und zwar den Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung der Ruhegenüssc der Zivilstaatsbcamten, ^taatslehrper-sonen und «Diener im Wege der Selbstversicherung, ferner den Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung öer Ruhegenüsse der Witwen alten Stils, gleichfalls in zweiter und dritter Lesung. Schließlich wurde über Antrag des Grafen Schönborn oer Bericht der vereinigten politischen und juridischen Kommission, betreffend die Abänderung des Paragraph 2 des WaffenpatenteZ in allen L-efungen angenommen. Am Schlüsse der Sitzung wurde über Antrag des Grafen Heinrich Clam-Martinis mit überwiegender Majontät beschlossen, über die gestrige Erklärung des Mininerpräsioenten in einer der nächsten Sitzungen die Tcbattc zu eröffnen. Tafür erhoben sich fast alle Mitglieder des Hauses mit Ausnahme der Linken, von welchen nur einige für den Antrag gestimmt habeil. Nach der Vornahme von Ergänzungswahlen wurde die Sitzung nm -^8 Uhr geschlossen. Die nächste Simma wird im schriftlichen Wege bekanntgegeben werden. Politische Ueberlicht. Laib ach, 17. Mai. Die „Neue Freie Presse" sagt, das Progra m m dec-, Ministerpräsidenten sei als Regierungsprogramm lückenhaft, als Programm eines Wahlreform-Ministeriums erfülle es seinen Zweck. Vom Standpunkte der Deutschen in Österreich betrachtet, habe diese Beschränkung des Programms noch einen besonderen Vorzug. Indem Prinz Hohenlohe es überhaupt vermied, ein nationales Programm auszustellen, und sich damit begnügte, seine Achtung vor jedem starken nationalen Empfinden auszudrücken, präjudizierte er den Kompromißverhandlnngen mit den Czechen nicht und wich der Übernahme von Verpflichtungen au5, welche die Erbitterung der deutscheu Parteien hervorrufen und der Wahlreform sehr gefährlich werden könnten. Prinz Hohenlohe habe den Eindruck eines redlichen, von seiner Anfgabe erfüllten, ja für sie begeisterten Mannes gemacht. Es wäre jammerschade, wenn die sympathische Persönlichkeit diese? verhältnismäßig jungeil Staatsmannes sich verbrauchen müßte, bevor seine Begabung znr vollen Entfaltnng gelangt. Tie Ernennung des Herrn Izvolskij zum ruffifchen Minister des Äußern ist nach einer Mit« teilnng aus Rom im Vatikan mit lebhafter Befriedigung aufgenommen worden. Bekanntlich war diefer Diplomat ourch zehn aufeinanderfolgende Jahre als Vertreter Rußlands beim Heiligen Stuhle tätig. Vom Jahre 1888 bis 1801 wirkte er als vertraulicher Agent nnd im letztgenannten Jahre trat er an die Spitze der wiederhergestellten russischen Gesandtschaft beim Vatikan mit dem Titel eines Mini sterresioenten. Er trug in hohem Maße znr Verbesserung der Beziehungen zwischen Rußland und dem Vatikan bei, wobei es ein beachtenswertes Moment bildet, öaß sein Aufenthalt in Rom mit der Periode zusammenfällt, in welcher Papst Leo XIII. und Kar-dinal Rampolla ihre russophilen Gesinnungen am offensten bekundeten. In den vatikanischen Kreisen verspricht man sich von dem Walten des neu?n Mini» sters des Äußern eine Befestigung der Beziehungen zwischen dem Vatikan und der russischen Regierung und die Betätigung liberaler Grundsätze gegenüber den Katholiken in Nußland. Man saßt die Möglichkeit ins Auge, daß der Vatikan unter dem neuen Regime an Rußland mit dem Vorschlage der Errichtung einer Nuntiatur oder einer apostolischen Delegation in St. Petersburg herantreten wird, da man der Meinung ist, daß sich für die Verwirklichung dieses bekanntlich schon seit längerer Zeit erörterten Planes nunmehr einige Aussichten eröffnen. Nach einer Meldung aus Paris ist vorauszusehen, daß die 156 Stichwahlen für die französische Kammer, die am 20. Mai stattfinden, zum größten Teile für die republikanische Partei günstig ausfallen und die republikanische Majo r ität nm mindestens 140 Stimmen bereichern werd-en, die i>: folgedessen in der nächsten Kammer >1M bis 1U) Stim» men zählen wird. Die wichtigste Frage in bezug auf die Richtung der republikanischen Politik in der näch> sten Legislaturperiode ist, ob die Nadikalsozialisten und die Sozialisten, über die hinreichende Stimmen anzahl verfügen werden, nm ohne die Unterstützung der Republikaner, die sich in der früheren Kammer unter dem Namen der demokratischen Union vereinigt hatten, die Mehrheit zu bilden. Man darf an nehmen, daß dieses Resultat erreicht wird, was die Beschleunigung der Annahme mehrerer sozialen RZ-formen zur Folge haben würde. Gemäß eineim V3< stehenden Brauche wird das gegenwärtige Kabinett bei der Wiederaufnahme der parlamentarischen Ar-leiten dem Präsidenten der Republik seine Demission anbieten. Ob Herr Fallil>reZ diese Demission annehmen und etwa Herrn Clsmenceau mit der Neu-bildung des Kabinetts betrauen wird, läßt sich nocki nicht mit Bestimmtheit sagen. Tagesneuigleiten. — u sckun^rzlicli?" Heißes Rot steigt bei diesem Spott in Nenatos Wangen. Hat Morrison ihm nicht bis auf den Grund der Seele gelesen? „Hast recht," erwiderte er zögernd. „Ich weiß selbst nicht, wie es kommt. — Vielleicht liebte ich sie doch nicht so, wie ich es hätte sollen." „Hm." Ein forschender Blick aus den scharfen grauen Augen trifft Renato. Unwillkürlich senkt diefer die Lider. „Hm", wiederholt Morrifon spöttisch. „Vielleicht ist es gut, daß die arme Hanna van Deusfen da drun» ten im Wasser liegt!" „Morrison!" „Jawohl. Sonst hätte sie vielleicht zu ihrem Unglück erfahren, daß du sie aufgegeben." „Das hätte sie nie erfahren. Ich hätte versucht, ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen." Hart lachte der Bankier auf. „Das denkst du jetzt, weil sie tot ist! Lebte sie, würden deine Empfindungen ganz andere sein. Wenn ein Mann plötzlich dem Meibe, das er liebte, seine Neigung entzieht, was meinst du wohl, was da gewöhnlich im Spiel ist?" „Ich verstehe nicht -" „So will ich deutlicher sein. Entweder ist es Ehrgeiz, vielleicht, um Karriere zu machen, oder —" „Oder?" wiederholte Nenato erregt. „Oder" — Morrison macht eine kleine Pause, bevor er mit besonderem Nachdruck fortfährt — „er liebt eine andere!" Nenato fährt auf. „Tu sprichst, wie du es verstehst!" ruft er gereizt. „Natürlich. Bist du -etwa anderer Meinung?" Nenato schweigt. Was soll er dem Manne auch sagen? „Nichts für ungut!" Morrison lacht spöttisch. „Spreckien wir von etwas anderem. Wa^ gedenkst du mit dem alten Narren anzufangen?" „Ich — ich weiß noch nicht. Vielleicht —" murmelt Nenato, noch mit seiner Verlegenheit kämpfend. „Schicke ihn nach Kapstadt zurück!" „Aber, wenn er dort ankommt und findet seine Tochter nicht!" „Na, was weiter?" „Er wird wahnsinnig werden vor Verzweiflung." „Dann steckt man ihn dort in ein Irrenhaus. So pflegt man es gewöhnlich mit verrückten Leuten zu machen." Ein Frösteln überfällt Nennte. Mit welcher Gleichgültigkeit der Mann da vor ihm vom Irrenbaus spricht! Als sei das etwas Alltäaliches! „Im Gegenteil!" ruft er erregt. „Ich möchte ihn abhalten, nach Kapstadt zurückzukehren, wenigstens vorläufig. Er ist sonst geistig ganz gesund. Vielleicht kann ich ihm die Nachricht vom Tode der armen Hanna nach und nach beibringen." „Und dann seinen ganzen Zorn auf dich laden, wie? Ist dir noch nie eingefallen, daß dieser Mensch, dessen Hirn schon einen kleinen Knacks hat, plötzM ganz verrückt werden nnd dich und mich und nns alle für seine Feinde ansehen und uns die größten Unannehmlichkeiten bereiten kann?" (Fortsetzung folgt.) Lmbacher Zeitung Nr. 114. 1061 18. Mai 1906. etwas Zu essen haben loolllen, öoch ihre mannigfachen Bemühuiigen ill den verschiedenen Sprachen hatten incht den geringsten Erfolg, sonder,!, zauberten aus die Lippen der kleinen Japanerin nur ein verlegenes Lächeln, während sic einen eigeittümlichen Gnttnral-laut ausstieß. „Versuchen Sie es doch n,it Zeichnen", sagte Kel,nni, zu seinen, Freunde. „Sic koni,en von Ihrem tünstlerilchen Talent gar keinen besseren Gebrauch machen. Zeichnen Sie einen Fisch, ein Ei, ein Stuck Brot und eine Flasche Bier, nnd ich lverde ihr inzwischen die Benx'gnngen des Essens und Trinkens vormachen. Das wird sie hoffentlich vorstehen." Gesagt, getan. Ter Künstler zeichnete die einzelnen Gegenstände, und das Mädchen eilte nnt Verständnis-vollein Nicken von danneu. Als sic nach etwa einer balben Stunde zurückkam, ern'arteten die Besucher natürlich die Speisen' doch sie bot ihnen statt dessen zwei srische, sorgsam zusammengelegte Vadekostüme. ein Frottierhandtuch und ein Stück Seife! „Lieber Villiers", sagte Kcnnan lachend, „lassen Sie sich Ihr Lehrgeld lviedergeben. Wenn Sie einen Fisch, ein Ei und eine Flasche Bier so zeichnen, daß eine intelligente Japanerin dies für ein Badetostüm, ein Handtuch nnd ein Stück Seise halten kann, dann sollten Sie aus die Zeichuerei lieber verzichten. Wenn wir uns auf Ihre Bilder verlassen sollten, tonnten wir ia vor Hunger sterben." -" (Eine Eule als Verteidigerin ihrer Iuugeu.) Iu einem Gehölz uinveit eines voinnieriichen Torfes bei Friedland waren Inngen, Schnlknaben von 1l bis i:l Jahren, dabei, die Krähennester ausznnehmen uud die Vrut zu zerstören — ein beliebtes Mittel gegen die .«»irähenplage. Tie Iui,geu hatten schon mehrere Nester heruntergeholt; schließlich sanden sie noch ein recht verstecktes Nest oben in einer schlanken, astsreien tiefer. Tic Inngen kletterten immer der Reihe nach; diesesmal ivar ein stäinnnger Njähriger .^nabe daran. Er war wohl »ngesähr bis znr Hälfte hinauf. als die untenstehenden Xnaben eine Enle vom NV'ste abstreichen sahen. Trotzdem tlelterte der Bengel ,veiter nnd sand drei iunge, nackte Eulen im Nest, die er mitnehmen wollte. Aber als er die Jungen anfassen wollte, tan, die alte Enle herbeigeflogen und stürzte sich wütend ans den Knaben. Dieser versuchte es erst noch, sich gegen die Angriffe zu wehren, doch die Eule wurde immer wütender uud brachte mit ihren drallen nnd ihvem Schnabel dem Knaben ziemliche Aratz- uno Hiebwunden bei, so daß dieser sich schnell vom Baume herunterließ. Tann setzte sich die Enlc wieder auf das Nest. (Amerikanische E i se n ba h n r ä n -be r.) Der transkontincntalc Erprehzug der Canadien Pacific Eisenbahn wurde am 8. d. M. iu der Nähe von >tamloops von Räubern angehalten. Ter Zug hatte in der Nacht von Sonntag zn Montag Winipeg verlassen. Am Dienstag abends wurde ?r dadurch zum Halten gebracht, daß drei Leute eine rote Flagg? zeigten. Die Ränber, die maskiert waren, stiegen auf die Lokomotive nnd zwangen den Lokomotivsührer. "ie Wagen abzukuppeln und mit der Lokomotive und >^'ui Postwageu zwei Meilen weiter zu fahren. Sie plünderteu sodann die Postsäcke aus, während einer von ihnen den Lokomotivführer nnd den Heizer bewachte. Nachdem der Postwagen ausgeplündert wor-^'n war, zwangen fie den Lokomotivführer, sie noch zwei Meilen weiter zu fahren und verließen sodann uiit ihren, Raube uubelästigt den Zug. Tie Passagiere dcs Znges wurden in keiner Weise belästigt. Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Handels- und Gcwcrbckammcr für strain. ^^ Die Handels» uud Gcwerbekammer für Krain ln?lt gestern nachmittags nnter dem Vorsitze des ^anunerpräsident.'n Lenar<"i<- eine ordentliche Plenarsitzung ab. Zu Verifitatoren des Sitzungs-Protokolles wurden .^ammervizepräsident ,N o l I ° '" a n n nnd KR. Ban m gart n e r nonnniert. Ter Vorsitzende gab znnächst bekannt, daß die ^irderwahl des Kannnerpräsideiiten uud des .^am. '""'Vizepräsidenten die Genehmigung des k. k. Han« ^wnnnisterinms erhalten haben. Von der Verlesnng "0s Protokollen der jüngsten Sitzung wurde Abstand ae»om!neu, ^a dasselbe den ^aminerinitgliedern omu'hii, bereits gedruckt vorliegt, worauf nach den übliche, Mitteilungen des Sekretariates zur Vor-'Magowahl eines Mitgliedes nnd dessen Ersatzmanne un k. k. Staatseisenbahnrate geschritten wnrde. ''Nn, Mitgliede des Eisenbahnrntes wurde einstimmig ^"»nnerral H r i b a r, zu dessen Stellvertreter >tan,. U'N'rat Majdi<' wiedergewählt. Kannnerrat M e j a <' berichtete über die 5tam-'""'rechnung für das Jahr M>5. Die Einnahmen be u^en sich cms U!,<»08 I< 5!'. l, und sind in, Vergleiche Mn Voranschläge höher uni 3522 lv 5li ll! die Auc-^nben Inngegen beziffern sich auf 68.775 X 27 1» nnd sind im Vergleiche znm Prälimiiial,. doher nm 2<>.2. gaben ausweist, als iu, Voranschläge vorgesehen winde nnd dk's aus den, Grunde, weil in, Jahre 18^5 dem Fonde znr Errichtung einer höheren Handelsschule ein nicht präliminiertcr Betrag von 28. !> günstigerer Erfolg. Ter Penfiousfond weist Ende 1Ml"> ein Vermögen von 61.770 X 78 d, der Stiftungsfond für erwerbe nnfähige Gewerboleute 1^.70', X 2(i l», der Fond zur Errichtung einer höheren Handelsschule 51.7U< ^< (jl^ li uud der Fond zur Förderung des Mein» gewerbcs ein Vermögen von 28^5 X 85 1> auf. Die ,^an,nierrechnung wurde ohne Widerrede genehmigt. .«»lammerrat Nakovec brachte bei diesem Anlasse die Frage der Förderung des Kleingewerbes zur Sprache. Schon in der Sitzung vom 30. Juni v. I. habe das gewesene KammermitglieH Josef Vid-,nar an den Vorsitzenden die Frage gestellt, in welchen, Stadium sich die Angelegenheit der Fördernng des Kleingewerbes in Hirain befinde. Bereits damals habe der Vorfitzende unter Hinweis darauf, daß die Angelegenheit in die Hände der gewerblichen Lanoes-tonimission gelegt ist, welche insolge der politischen Konstellation zu einer wirtlichen Tätigkeit kaum ge-langen dürfte, die Erklärung abgegebeu, daß es augezeigt wäre, die Angelegenheit der >tammer zu überlassen. Seither sei fast ein ^ahr verflossen, aber von einer Tätigkeit der Landeskoniinission s?i nichts zu vernehmen. Anläßlich der Nechnungsvorlage des Fonds zur Förderung des Kleingewerbes sei dahei in der ständigcu Sektion der Vorschlag gemacht worden, daß die Kammer die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen möge und die Sektion gab der Meinung Ausdruck, daß man nicht länger zuwarten könne und wenigstens die Grundlage schaffen müsse, aus welcher später, wcnu die Mitwirkung des Landes ermöglicht sein wird, die Angelegenheit lveitcr verfolgt werden könnte. Mit der Arbe,t müsse schon aus dem Grunde begonnen werden, weil von der Regierung moralische nnd materielle Förderung zu erhof» fen fei. Kannnerrat Natovec stellte den Antrag, daß das Kannnerpläsidium beauftragt werde, die Au-gelegenheit zu studieren und der Kammer ehestens entsprechende Anträge zu stelle»,. Dieser Antrag wurde ohne Debatte angenommen. Über das Gesuch der Gewerbegenossenschaft in Veldes un, Subvention znr Veranstaltung einer Lehrlingsarbeilenansstellung in Veldes berichtete 5lammcrrat Tön nies uud beantragte eine Unterstützung im Höchstbetragc von 50 X, welche nach Be kanntgabe der für die Ausstellung anerlaufencn Ko> sten flüffig gemacht ttx'rden solle. T?r Antrag wurde ohne Widerrede zum Beschlüsse erhoben. Xammerrat äl raig h e r referierte über den Lotalbedarf an ueuen Leichenbestattnngsunterneh' mungeu in Laibach. Nach Eröffnung dos uenen Fried-Hofes znm heil. 5ireuz habe fich die Notwendigkeit von neuen Leichenbestattungbanstalteu ergeben, da die kirchlichen Brüderschaften die Überführung von Leichen nicht selbst besorgen, die bestehende einzige Beerdigungsanstalt aber nicht in der Lage sei, allen Anfordernngen zn entsprechen. In der letzten Zeit seien von den Fiakei'unlernehmern K u 5 a r und Turk . antrage, daß diese Gesuche bei der k. f. Laudesregie-rnng befürwortet werden. Der Antrag wurde nach einigen Bemerkungen der 5ia»,n,erräte Baum° g artn er und P. Velkavrh mit großer Maj0' rität angenonnnen. In weiterer Erledigung der Tagesordnung sprach sich die Kammer für die Unterstützung der Eingabe der k. k. Landwirtfchnsts-Gesellschaft für >lrain nm Errichtung von öffentlichen Telephon-WlMtellen bei», Veterinärdepartement der k. f. Landesregierung und in den Magazinsbnreai^ der hiesigen Bahnhöfe sowie weiters für die Unterstützung der Eingaben der Triester Hai,dels» nnd Gewerbe tanuner, betreffend die Anfrechterhaltung der Ost-afrikalinie des österreichischen Llovds als Monatslinic aus. i'lber Autrag des Kammerrates Tön nies beschloß die ,Nainm?r eine Eingabe an das f. f. ^ nanzininisterinm un, geeignete Bekanntgabe von Serien und Nnmmern von Banknotensalsifikaten sowie um eine für den Handels« und Gewerbsmann minder empfindliche Behandlung von beschädigten Münzen, welche nicht — wie gegenwärtig üblich — durchzuschlagen, sondern gegen Entrichtung d?r Prägegebühr gegen neue Münzsorten einzutauschen wären. Viammerrat Rohrmann berichtete über die Anträge der Kammerräte Kregar und Tönnies, be lrenend dir Beschädigungen von TelephonlÄtungen in Laibach, welche insbefondere bei heftigen Schnee» fällen einzutreten pflegen, und wies auf die Notwen digteit hin, daß für Telephonleitungen stärkerer Draht verwendet nnd das technische Personal bei der Telephonzentrale entsprechend vermehrt iverde. Über Antrag des Referenten wurde eine diesbezügliche Eingabe an das k. k. Handelsministerium sowie die Unterstützuug der Eingabe der Triester Sckwester-kanimer um Errichtung einer zweiten Telephonver« bindung Triest-Wien einstimmig beschlossen. Kannner« rat R ohr n, a n n beionte bei diesein Anlasse die Not» wendigkeit einer Telephonv?rbindung mit Obertrain, bezw. .^lagenfult. Es seien diesbezüglich seinerzeit wohl Verhandlungen gepflogen worden, sie blieben jedoch erfolglos, weil von den Interessenten ein zu hoher Veitrag verlaugt worden sei. Redner brachte eine diesbezügliche neuerliche Aktion in Anregung, welche auch vom Kamnierrate L ncku, a nn mit den, Hinweise ans den Umstand unterstützt wurde, daß nun beim Ausbnn der nenen Alpenbahn auch die fragliche Telephonverbindung am zweckmäßigsten uno billigsten errichtet werden könnte. Ter diesfä'llige Antrag wurde einstimmig angenommen. ^lammersekretär Dr. Mnrnil berichtete über die Verleihung von Stip?r>dien an Schüler der kunst« gewerblichen Fachschule in Laibach. Stipendien wurden verliehen, und zwar den Freauentanten der Winterkurse für Baugewerbe Franz Furlan, Franz I s k r a. Peter 3 kub i nnd Franz Zajcj? IM K; den Schülern der Vorbereitungsturse für Holztx'arbei-tung Anton M egli 5- 80 X und Johann P o d v o r .^ e l 50 l<- d?n Schülern der Koroflechtabteilung Anton Mrhar und Johann Ogrinec je UD X. ^,n betreff Erstattung genieinsamer ^uinanen nalberichte der Handels- nnd Gewerbekannner wurde beschlossen, dem Beschlusse der Delegiertenkonferenz nnfErstattung von Quadriennalberichten zuzustimmen und dem Beschlusse betreffs Fortbestandes d?r Zrn tralstelle der Handels- und Gewerbekanimern als handelspolitische Zentralstelle bcizutreten. Vor Schluß der Sitzung brachte ^ammerrat Kregar den Antrag ein, beim Laibacher Stadt-magistrate dahin zu wirken, daß iüdisckjen Händlern die Beteiligung an Jahrmärkten in Laibach berlvehrt werde, welcher Antrag jedoch bo,m Vorsitzenden nicht zugelassen wurde, da das angestrebte Verbot gegen das Gesetz verstoßen würde. Hannnerrat K-regar behielt sich diesbezüglich weitere Schritte vor. 5iammerrat Tön nies beantragte eine Reso» lution gegen die geplante Erhöhung des PostPortos. Der Antrag wurde vom Kannrierrate Vaumgart-n er unterstützt und von der Kammer sodann einhellig angenommen. Schluß der Sitzung um 7 Uhr abends. — (Person a l n ach ri cht.) Wie die „Zeit" meldtt, wurde der Chef des mUitärärztlichen Offi zierskorps Generalstabsarzt Dr. Jos^f Ritter von Uriel ausnahmsweife und »<1 p^r^oi^m in die ^l. RaugsNasse versetzt uud ihm soniit der Charakter eines Teltionschefs verlieben. Diese Rangserböhuna. erfolgte ohne Präzedenz. Dr. v. Uiiel ist der erste Militärarzt, der den Rang eines Settionsch?fs be-kleidet. — (Per s o n a I n a chri cht.) Der bisherige Landesforstinspektor für strain, Herr Oberforstrnt Wenzel G o l l, wnrde zur Dienstleistung in das Acker banministerium Unberufen und mit der Leitung des technischen Departements für die sorstpoflizeilichcn Agenden betraut. — er freiwilligen Feuerwehr- und Rettungs gesellschaft einen Zapfenstreich l Route: „Mestni Dom". 5topitargasse, Petersstraße, Marienplatz, Pre-i. d. M. in der Eigenschaft eines Tchiffsarztes eine Reise nach Nordamerika. Diese erfolgt mit dem modernen Schnelldampfer ..Irnncesca" der „Vereinigten österreichischen Schiff sahrtsgeiellschnft" (früher Austro Americana uud Fratelli Cosulick) und iiihrt unwr Vriülniüia vo», Patras. Neap. — (Ban- und öffentliche Arbeiten.) Tie ungüustige Witterung in der ersten Hälfte dieses Monates gestaltete sich für die äußeren Maurerarbeiten sehr störend; dagegen schritten die mncren Ar-Veiten überall weit fort. — Das zweistöckige Gebäude des I. Buggenig an der Nudolfsbahustraße ist unter Tach und verputzt, desgleichen das dreistöckige Haus des Tr. M. Pirc in der Gcrichtsgasse und jenes des Maurermeisters Jak. Accetto in der verlängerten Pfalzgasse samt Wirtschaftsgebäuden, Tas zweistöckige Haus des F. Kotalj auf den bischöflichen Baugründen und jenes des Steinmetzmeisters Jg. s'a« mernik in der Komeliskygasse sind in Rohbau fertig-letztere-, ist auch bereit; unter Tach gebracht. Auf den Kolesiabangrnuden sind die zwei Parterregcbäude angeworfen. An der ^allocherstraße ist das Haus des Kaufmannes A. Tn^nik fertiggestellt und unter Tach gebracht. Beim Bau der neuen Landwehrkaseriie sind die Verpntzungsarbeitcn und der Anwurf bei allen drei Tratten im Zuge. Tas dreistöckige Haus des A. Dcghenghi an der Wienerstraße ist im Nohban fertig und unter Dach gebracht; das Haus des I. Regali an der Miklo^n-straße wird angeworfen, desgleichen die Villa Pust in der ^chießstättgasse. Ter Rohbau der Villa Andretto lnicht Valleiltschag. wie letzthin irrtümlich angeführt) ist nahezn fertig. Ter Hoftrakt der Schwestern vom hl. Vinzenz v. Paula i>l ausgeputzt. Vor dem Zentralfricdhofe ließ der Gärtner Lukao Tom^u: ein einstöckiges Gebäude anffüh-reu, das bereits bewohnt wird. Tie Pläne für das Gebäude der höhcreu slovenischen Mädchenschule sind fertiggestellt und der Bau diirfte im Laufe dieser Saison in Angriff genommen werden. Tao Haus des F. Zupaiu-K' auf den bischöflichen Baugründen ist im Rohban fertig. Vor dem neuen Friedhofe sind die Regnlierungsarbeiten des freien Platzes im Zuge. Das Eisengitter auf dem verlängerten Teile der Bleiweisstraße längs d?s Bahngelcises ist fertiggestellt: der leere Platz an den Ecken der Inbiläums-brücke wurde durch passende Gewächse ausgefüllt. Auf dein Schloßbcrge wurde rund um die Objekte ein entsprechend breiter Gehweg vollends und ein Teil der Maner nnter dem Wä'chtertnrme beseitigt. Tie Aufführung der projektierten zwei landschaftlichen Gebäude in der Herrengasse soll nunmehr bevorstehen und das Gebäude in der Talendergasse soll eine entsprechende Renovierung ei-fahren. x. — (Eine öffentliche Weiukost) im hiesigen Landesweinkeller wird morgen abends von tt bis halb 10 Uhr stattfinden. m— * (Ein falscher M a g ist r a t Z b e ain t e r.) Vorgesteri: nachnnttags kam zur Hausbesitzerin Maria MlX'nik in der Chröngasse ein etwa Währiger Mann, der sich für einen Magistratsbeamtcn ausgab und eine Beschreibung aller Parteien verfaßte. Damit fertig geworden, verlangte er 1 Iv 2« li für den Stempel mit der Motivierung, daß ein? Steuerabschreibung vorg-enommen werde. Nach Erhalt des Geldes empfahl er sich. Ter Schwindler trng einen schwarzen Anzug, einen schwarzen weichen Hut, ebensolche Krawatte und einen Regenschirm und hatte mehrere Schriften in der Hand. * (Auf der Wallfahrt angehalten.) Diesertage kam auf den hiesigen, Südbahnhof der Besitzer Anton HIebcc mit seinem Eobne aus Zaloke im Gurkfelder Bezirke und löste zwei Karten bis Otoöe. Obwohl beide sehr fromm dreinschauten, kam dem Sicherheitswachmanne deren Gebaren verdächtig vor. Aufs Amt überstellt, gaben sie endlich zn, das; sie nicht nach Vrezjc, wohl aber nach Amerika hatten fahren wollen. Beide wnrden dem Landesgerichte eingeliefert. — (Vermählung.) Man schreibt nn? ans Stein: Am 16. d. M. fand in der hiesigen Franzis-kanerkirche die Trauung des Fränleins Mizi F i ° scher, Tochter des verstorbenen Hotelbesitzers in Stein, H^rrll Franz Fischer, mit Herrn Oberlentnant Heinrich Manrer des k. und k. Infanterieregiments Nr. l7 statt. Als Trauzeugen fungierten Seine Er zellenz FML. Moritz Ritter von A u f f e n b c r g. Kommandant der k. und k. 2ii. Infanterietruppen diviston in Agram, und der Vater dec- Bräutigame Herr Heinrich Maurer, Privatier in Laibach ^ >n Trauakt in der Kirche vollzog Herr Pater Hieron^n«^' Knoblechar. — Am Vorabende brachte der Gc-sangsverein „Lira" d?m Brautpaare vor der Wohnung der Braut ein Ständchen dar. —1>. — (Ärztliche Nachricht.) Herr Dr. Ritter v. Födransper g ist auf 14 Tage verrefft. — (Todesfall.) Am II. d. M. ist der Jäger Gregor Rabi? in Mojstrana gestorben. Als Gems-jäger und Bergsteiger, besonders als Felskletterer erfreute fich Nabii: eiues über die Grenzen seiner Heimat hinausreichenöen, vorzüglichen Rufes. Wer ihn näher kannte, schätzte an ihm auch den, ausgezeichneten Menschen mit seinem lauteren. Charakter nnd seiner prächtigen Eigenart. Rabi^ l>at sich um die Erschließung der heimatlichen Bergwelt manche Ver-dienste erworben. Manche Wege hat er erforscht nnd dann als Bauleiter dein Verkehre erschlossen: beim Tesckmannhanse und bei der Voßhütte war er Bau leiter der Sektion 5t rain dee Teutschen nnd Öster reichischen Alpenvereincs, die an ihm einen bewährten Freund verlor. Vor fünf Jahren warf den kräftigen Mann ein schweres Leideil anfs Krankenlager, worauf er dem Siechtum verfiel, von dem ihn nnnmehr der Tod erlöste. Ehre seinem Andenken! Tao Begräbnis findet morgen um ?, Uhr nachmittags statt. — (Tödlicher Stnrz.) In Unter-Kiüka stürzte gestern nachmittags der 11jährige Solm des Haus- uud Realitätenbesitzers Franz Bizavu-ar, vulgo Erjcwec, bei einem Nenban vom Gerüste mio blieb anf der Stelle tot liegen. <:. — (Ter kraini s ch - t ü st e nländi s ch e Forstverein! hält am "., 9. und !l». Juni in P lanina bei Rakek seine '29. Jahresversammlung ab. Programm: Am l-v Juni: Zureise nach Planina, Bahnstation Nakck, Neauartievung. Am 9. Inni: (Eventuell Zureise vou Lailxlch mit dem Frühschnellzuge nach Adelsberg, spezielle Anmeldnng notwen-dig.) Erkursion von Planina ans. Abfahrt um ^ Uhr früh suni halb 9 Uhr früh Znsammentreffen mit den in Adelsberg angekommenen Herren Teil nehmern lxn der Kreuzung der Adelsberg-Maunitzer Bezirks- nnd der Mathilden-Straße.) Ertnrsion in die Fürst Hugo zn Windischgrätzscheu Waldungen, Revier Planina-Mannitz und Besichtigung der Karstphäno mcne St. Kantian. Niickkehr 7 Uhr abends. Gesellige Vereinigung. Am M. Juni: ^ Uhr früh Trmiermesse für den verstorbenen ' l. Vizepräsidenten weiland Hofrat Anton Rofsipal in der Schloßkapelle zn Haasberg, zelebriert von den, Veremsmitgliede Hoch-würden Herrn Tr. Sebastian E l b e r t, infnl. Propst ?c. ?c. zn Rlidolfswert. 9 Uhr vormittags Plenarver-sammlnng, 1<» Uhr vormittags Generalversammlung in der Halle des Schlosses Haasberg. Um halb 2 Uhr nachmittags Festessen. Hiernach Besichtigung von Planina nnd der Umgcbnng. Rückreise. — Auf der Tagesordnung der Vollversammlung steht nebeil den üblichen Berichten die Wahl des I. Vizepräsioen ten nnd eines Geschäftsleiters sowie eventuell eines Ausschußmitgliedes. — Die Tagesordnung der Hanptversa m m l n n g nmfaßt folgende Referate: l.) Erknrsionswahrnehmnngen. Berichterstatter: Herr Forstmeister S ch o ll m aYer - Lichtenb e r g. Korreferent Herr Oberforstmeistcr Anton H a n n s ch. 2.) Notwendigkeit eines Waldtommassations- und eines Vermarlungsgesetzes im Vereiilsgebiete. Referent: Herr k. k. Oberforstkommissär Riebet. A.) Mitteilungen über die forst- nnd jagdlich wichtigen Vorkommnisse uno über die Karstbewaldung im Per-einsgcbiete pro 1905. Referenten: Herr k. k. Ober-forstrat Wenzel Goll und Herr k. k. Oberforstrat Josef Pncich, — Die Lokalgeschäftsleitung hat Oberforstmeister Anton H a ll u s ch in Haasberg, Post Planina bei Naket, übernommen. Um rechtzeitig für Unterkunft und Fahrgelegenheiteil Vorsorgen zu können, werden die Vereinsmitglieder nnd Gäste, welche sich an dieser Ertursion zu beteiligen beabsichtigeil, höflichst ersucht, ihre Beteiligung bis längstens ^"). d. M. dem Herrn Lokalgeschäftsleiter anzumelden und hiebei mitzuteilen, mit welchem Zuge sie am ,">, Inni in Nakek, bezw. 9. Juni früh in Adelsberg ankommen werden. — (Fcu erwehr fest in Adelsbera.) Man schreibt uns aus Adelsbcrg: Hier fand am re dichtgedräilgte Volks-menge im Festkileide an. Ter Herr BürgermMer be-g'nißte nnsereil wackeren Feuerwehrhauptmann, so» danil die versammelte Feuerlvehrmannschaf^ gab feiner Frende üb^r das ehrende Ereignis beredten Aus' druck ulld spornte die Ansgezeiämeten zit weiterem Ansharren iin Tienste der Menscheliliebe an. Tie ,Rede übte an?! alle Anwesenden tiefen Eindruck. Nacb iitberreichuni7 der EhrenmedaMn zlir Verteilnng dnrch deii .Hewn Fenerl>.x'hrhanptmann lvnrde» die ansgezeichlleten Feuerwehrmänner, sechs all der Zahl, mit Namen aufgernfen und inch einer begeistert, auf» genommenen Rede des Herrn FenerwehrhanptinaN' lies dekorlort. In den von, Herrn Fenerwehrhanpt' malln aus Seine Majestät ausgebrachten Slava Ruf stimmte die Versammlnng jnbelnd ein: die Mnsit-kapelle mtoilierte die Volitshymne, Herilach erfolgt" nilter Kommando des Herrn FenerwehrhauptmanN' Stellvertreters P. Iltrca die Tefilieiinig vor den Tekoi'lertcn und deil Vlotabilitäten. Abends fand zu-gnnsteil des nen zn erbanenden „Gasüili Doni" im Hotel „Znr Ungarischen krolle" ein 5lonzert nnter Mitwirkung des gemischten Gesangschores sowie des hiesigen Talonorchesters statt: es war von einem sehr gnten moralischen nud materiellen Erfolge begleitet. (Üokalbabn T r ef f e n — Kr m elj.) Ter Iohannistaler ^lohlengewerkschaft in ,^rlll?lj, Gemeinde Iohannistal, politischer Bezirk Gurtfeld, wurde vom k. k. Eisenbahnministerium die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine normalfpnrige Lokalbahn von der Station Treffe» oder eventuell der Station. Großlack der Linie Laibach-Rndolfswert der Unterkrainerbahnen über Nendegg. 5lrol'senbach, Nassenfnß nnd Trxi^e i,ach ,^irlnelj auf die Taner voil sechs Monaten erteilt. —-«— sE r d e i ,i st ü r z e.) Ill der Gegend nm die Stadt Gottschee, im Schachen l,,ld in der Nähe des fürstl. Försterhanses haben sich in jüngster Zeit zwei Erdeiiistürze zugelragen, die bei eiilem Turchiness».'!' von etwa zehn Meter ungefähr zwei Meter tiefe Grüben zeigen uud die Aufmerksamkeit der Besucher er-legen. Ter Boden ist wahrscheinlich dnrch nnter irdische Wasserlänfe, zum Weichen gebracht worden, wodurch die Einsenkungen erfolgten, die znr Sicher-beii mit Lattenzännen umfriedet wnrden, da häufig Vieh an den betreffenden Stellen weidet. Auffalleno berührt dieses Naturereignis, das eine nähere, Unter--snchnng verdiente, im Schachen, der quellenarm ist. Mail erinnert sich hiebei an das Aufsehen, welclies entstand, als vor Iahreu aus eiuem am Wasser ge^ legenen, ebenerdigen Hanse der Stadt Gottschee selbst über Nacht ein ans einem morsch gewordenen Bretterboden stehender eiserner Ofen spnrlos versank und ein tiefes Loch zurückließ, ohne daß die Bewohner davon etwas gehört hätten. l.K onzert in Nndolf s w e r t.) Morgen abends 8 Uhr findet im sAalnicasaale in Rndolfswert ein Konzert statt, das Herr Kapellmeister Hachla nllter Mitwirknng der Fran Mikoli<' fowie, der Herren Prof. Germ nnd M i k o l i 5 veranstaltet. Anf dem Programme befinden sich dreii Violinvor-trä^e (I.:» n^1z»n<'nlw ^»^torni^, das Mendel> sohilsche Konzert. Pagallinis Herentanz), ein Sopran^ ilnd eiil Baritonsolo, weiters Gottermanns „Enn'gcl' Frühliilg", Lied für Sopran, Violine nnd Klavier. * (Zwei Diebe vor Gericht.) Dicsertagc standen zwei Diebe vor den Gerichtsschranken. Dc>' erste war der 21jährige, in Wien geborene Oskar 5lranland, false Klajner, der schon wiederholt wegen Tiebstahles vorbestraft erscheint. Er wurde wegen eines Effektendiebstahles zu sechs Monaten Kerker vernrteilt. Der zweite Dieb war der Mährige, nam Wien zuständige Eduard Schmidt, ein gesabrlich"' Wohnnngseinschleicher, der in Laibach iiber z^li» Tiebstähle verübt, silberne Spazierstöckc, Überzieht Winterröcke, Bilder, eine Violine nnd eine Stockubl entwendet hatte, Trotz seines Lengnens erbielt ^ eine zweijährige schnüre Kerkerhaft zngeniessen. * (Verlo r e >l) wnrde eine silberne Tani"»ulN' mit gelbem Reif, ferner eine goldene Tamennbr M' einer goldenen Halskette nnd den eingraviert^ Buchstaben N. 5l. _________. Theater, Kunst und Kiteratur. — (Eine billige Ganah o fer^ Ausgabe^ Schon längst haben die volkstümlichen Werke des bayer'^ schen Dichters Ludwig Oanghofer die allgemeine O''"" des Lesepllblikmns gefunden; bor alleill zahlen desten Jagd« und Hochlaildsgeschichten, die in unzähligen Auslagen verbreitet sind, z,i den beliebtesten Erzeugnisses neuzeitlicher Literatur. Als eine ungemein glückliche Idec muß es daher bezeichnet werden, daß die Stuttgartei Verlagshaiiolung A. Boilz & Ko. eine Auswahl del. Laibacher Zeitung Nr. 114. 1063 18. Mai 1905. besten «Gaughofer» in zehn monatlichen Bänden i» X 80 n nnd gleichzeitig in 36 wöchentlichen Lieferungen ü, 48 n veranstaltet hat, von welcher bereits die beiden ersten Bände, nnd zwar der unvergleichlich schöne Jagd-roman «Schloß Hllbcrtns» fertig vorliegen nnd welche nun in die weitesten Kreise Eingang finden dürften. Diesem ausgezeichneten Roman sollen nnn in monat» lichen Pausen noch folgen «Der Herrgottfchnitzer von Ammergan», «Hochwürdcn Herr Pfarrer», »Der Jäger von Fall», «Edelweiftkönig', «Der Unfried», «Der lau« fende Berg», «Die Martinsklause», «Das Gotteslehcn», «Der Klosterjägcr». Die Ausstattung übertrifft weitaus jene der sonst landläufigen Volksausgaben; scharfer deut' licher Druck, gutes Papier fallen augcuehm auf, uud die zartgrüueu Einbände stimmcu schou vou vornherein jedeu Üeser zuguusteu der sich ill allem nnd jedem schmuck und stattlich präsentierenden Bände — so wird anch dieser »billige Gaughofer» Auklaug findeu. II. v. 1i. Telegramme les l. l. TeleMtN'slllltsPllllellj'Vllttlllls. Parlamentarisches. W i> n, 17. Mai. Ti<> „T^nlschnatioualc .^lorll.'-sftondenz" ul^'Idct: Hcutc' ncichnnttags fand im Ab-3eordli^mhnusa cmo nmerlicho Acsprochung der örlltsclx'x Abft(,'0ldiu'tcu cnis Tt<'icr>N(Nk statt, an W^lckx'r dk' Adz^'0ldiu't<'n Tr. Tl.'l'schlittci, Einspinnor, Gastl'i(ii.'r, Hofinaoil von Wc'll^'uliof, Poininor un5 Wastia,! wllnlilini^u. In dirs^r Bcspivchimci wnrdi.' ^le Wnlilkn'iscint^ilunsl dc'r Rrgicrimsibvorlaqc zur Disfnssimi g«.'st.'llt und dil' Adän^'rüNli^vovschläqc ^u der Nichtniui tn'i- lx'l^it'> vurhcl^^^ai^cncn V.'-l'atnlliic» <'ndfil"iltin lil,'sti»,int. Di^ von dieser Abge-ordiu'k'ntonft'renz beschlossenen Vorschlüge in bezn^ lluf dic' Wablkreiseinteilnnss fiir Ttoimnart werdeli "lZ Ioro-'liiiiss der Teutschen Volfspartei qeltcnd «clnacht iveiden. Marokko. M li d r i o, >7. Mai. T.'r Gouverneur von Mv l'lla telc^rliphicrt: Der Dampfer „Turki" beschos; uicht nur die von oen Nebeln besäte Küste, sondern ^uch dns benachbarte Zollamt, wodurch die- Einfuhr bon Lebeilsmittcln verhindert nnd der Handel ,ie hemmt lvnrd?. Er verübte mich Gewalttätigkeiten an ^ Iischerbm't'e. Der Gonverneilr verlangte oiv' Em-sendnuq eines >lrieqc>schiffes, um die spanischen In-^ressl'i, ^>^^',i ^Ä' Art von Blockaoe zn schützen. Angekommene Fremde. Hotel Stadt Wien. Vom 13. bis 15. Mai. hochsinger, Ingenieur; Huber, Mayhirt, l. u. l, Majore; Pick, Strafella, Neisenbe, Graz. — Paulus, Prokurist, Krefeld. — Prem, Herbftlei. Kflte., Nürnberss. — Ladstättei, Wemer. Kflte., Innsbruck. — Rothmeier. Fabrilant; Roth, Juwelier, Linz, — Baric, Nesiher, s. Frau; Bersan, Privat, Agram. — Tertinel, Private. Nbdazia. — Klein, tzerlma.. Deutsch. 3iau, Paulin, Weiß, Löt». Wlüner, Pojahi, David, Pfeifer. Schulhof. Wolf. Faith, Baar. Elbogcn, Kunz, s. Mutter, Fclomann, Kreibl, Knorr, Robe, Steinschnci» der. Bienenfeld, Exner, Feilhuber, Kahm, Hut, Freund, Hocl, Schönstein, Käs, Meber. Tschepper. Blaschles, Loewy, v. Merizzi, Koestler, Nmtsbüchlei. Strohmeier, Steiner. Kflte.; Klemencic, l. l. Oberbaurat, Wien. — Thom«rem. Westingrem, Private, Stockholm. — Rossi, Lang, Private, Pea.au, — wrahmiick, Buchhalter, s. Frau, Steyer. — Stegmüller, Rainer. Reisende, Budapest. — Äühnerl, Reisender, Bodenbach, — Gregorina, Besitzer, Pischetz. — Locron. l. u. k. Hauptmann, Szelesvaru. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Scchöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. s ^ G ß «'d beH3el«kß 17 2U.N. 719 3 16 4 SN schwach I bewttllt ! ^ 9 . Nb. 719 8 13 2 NW. schwach Regen ! 18.<7U. F. 720 6! 12 9! SW.schwach ! bewölkt M-li Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 14-H", Nor» male 14-3°. ^ Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. t (2232) Doktor ! aus 14 Tage verreist. Gruftbauten Jedermann, der auf dem neuen Friedhofe sich einen Grund zur Erbauung einer Gruft erwerben will oder schon erworben hat, steht es selbstverständlich vollkommen frei, den Bau der Gruft von einem ihm beliebigen Baumeister ausführen zu lassen. (2247) 4-1 Verstorbene. Am 16. Mai. Felixllloptu, Magazineurssohn, 3',, Mon., Sallocheistrahe 13, Atrophie, Am 17, Mai. Anton Verbiß, Arbeiterssohn, 1 I., Ziegelstrahe 3li. Tuberkulose, «llma Lailii-, l. l. Postmeisterin, gibt schmerz-erfüllt allen Verwandten. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß ihre innigstgeliebte, un» vergehliche Mutter, beziehungsweise Schwester, Groß» mutter und Tante, Frau ßatherine j?aiiö lönigl. Steuereinnehmers Witwe nach kurzem Leiden, versehen mit dem heil. Slerbe. saliamente, heute, den 18. Mai um 2 Uhr nachts, sanft entschlummert ist. Die irdische Hülle der lieben Verstorbenen wird Sonntag den 20. Mai um 4 Uhr nachmittags im Trauerhausc Ialol,svlatz6 eingesegnet und sodann auf dem Friedhof zum .heil. Kreuz zur letzten Ruhe bestattet. Die heil. Seelenmessen werden in der Psarr» lirche St. Jakob gelesen werden, Laib ach, am 18. Mai 190«. Tiefbetrübt geben wil allen Freunden und Be» kannten Nachricht, daß unser innigstgeliebtei Gatte, respektive Vater und Bruder, Herr Ml Altl W Mitit l. u. l. Major i. P. gestern, den 16. Mai 1906, nach langem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, in seinem 77. Lebensjahre sanft entschlafen ist. Das Leichenbegängnis findet in Agram den Itt. Mai UX>6 stall Julie Vdle von Petri^iV-, Gattin — Georgine Gdle von Petriti«, Helene Edle von Pe» tri» i<>, llonftaniin Edler von PetriSie, l u t Oberleutnant, Olga Edle von Petriöi«'', ttmdei, - Vaso Petrii i«-, Brudrr — Kata Vlilojevi»-, Schwester. 2250) Statt jeder besonderen Anzeige. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblattej vom 17. Mai 1906. Die ilütirltsn Kurse verstehen sich in Kronenwährung, Die Notierung sümtlicher Nltlen »ud der ..Diverien ^oir" verslehl sich per T,tlick, Geld Ware Allgemeine Staats' schuld. l«3." " 100 fl. 4"/a!S9 70 20I 7U ,»»l" " W0 fl. . . »84 - 2». »«schnlbnngen. »"!°whb»l,„ in «.. steuerfrei, '!, I°les-V°hn in Silber "°°l!bahn ,» kionenwahru»«,. "Aberaer «ahn. steuerfrei" "«> Kronen , , , 4^ 9» »s. lW ün »'»'lMPtlll eistubahn.Akiltn. dettn ^, «ronen . , , , 474 - 47« -g° "'"z-Vudwc!« WO fl. ^°'^' S. 5>7 .4»,'-43«. Velb Ware ssom zlllnle zur Zahlung ilbn< n»m«tne »HN'Plll>lltLr»' VbligaNonln. Vöhm, Weftbahn, Vm. 1895, 4s>N Kronen 4"/„ . . . . 99 »ö 10(> «.'> «tlisabethbahn noo und »OW Nl. 4 ab tu"/«......117 40 118 4l> VKsabethbahn 4«, und 2«oa M. ^n/"........117^75 118-75 ssranz Josef. Vahn Tm, 1884 (div. St.) Ellb, 4"« . . 99-75100-75 Oalizische Karl Ludwig Vahn Staatsschuld der lländer der ungarischen Krone. 4"/„ ,mg, Golbrente per Kasse , 114-20 1144« 4"» detto per Ultimo 114-ll» 114-4« 4"/« ung, Rente in Kronen» währ. ltfrei per «asse , . 95 75 959!, 4" „ oettu per Ultimo 95 »<> W-»'/,"/« detto per Kasse . 8N 4'/,"/<> . - l»n 45 INI 4.' 5"/u Donau Mea.'Vlnleihc 1«7« l!« detlo 19UU 4"/u !»!8-»5 103 »i drtto (V. ud. G.) . . . ,Ll-/ü ,2ü?: drtto f1»9^1 . , . . 9»8o »9-»< betto li»9», . , , , »9-5ü ino-5, betto (1N00) , , , , 99-so 1<»5l!!0N< ^oisebau Anlehen verlosb. k"/„ 99?!, 100 ?k Büla. S Hypothekar Vlnl, 1892......k"/n K9-40 1L0-« «eld Ware Pfandbriefe,c. VodtNlr,,llllN,esl.in50IWl.4"/„ 98»!0 99 60 Vöhm, Hypothelenbanl verl.4"/« 100— 100-3,! Zenlral'Vod,'Kred,-Vl.. osterr., 45 I, Verl. 4 >/,"/« . . - 103— — — Icntral Vob.-»red..Vi,, «sterr.. «KI. Verl. 4"/., - - l00 10 lyi 10 Kred.-Inst,,0s»rrr,,lVrrl..Unt. !i,öffen- Lb dctto K,.3ch»ld!ch, «il.3'/,°/n »^-50 95 — betto verl, 4«/« 98 90 100 90 Österr,.unaal, Vanl 5« jihr. verl. 4°/<> K. W.....^85 100-8.°, detto 4"/° Kr..... !0"'Lb 101-Lü Tparl, i.»st., «n I. verl. 4«/» 10« »0 K'i8<, Gifenbahn.Pri,rit»ts. Obligationen. F«rbi»>anb«.«orbbllhn ltm. 1886 99 70 10» 7,' detlo ,^» , , - »l« 75. 318 75 Llldbahn k 5°/o..... 12420 125 80 Diverse Lose >ver 2tüll>, Perzln»Iul>e f»lt. 3"/,, «obenlrebit'Loie ltm, l»8« li— 299- delto Vm, 1»»v 29l— 30l - 5,"/« Dona» > Negulierungt»Lose n»o - Ofsül-r Luse 40 fl..... l«8— 17» — PMy.Losr 4« sl, K. M, . , N.5- 1?ü _ !»>ote,i Nre»,, «st. Ves, v,. IN fl. t>»'— 50-75 ^olenKreuz, una. Ves, v., 0 fl. 3070 »8 70 Mxdols.Losr I« fl......57— uy'- öalm.Li'!«' 4« sl. K, M, . > 205— 212 — Ges., l., l, l, priv,, 5<>N sl, KM. IN»»-—1(»«9 - Dux.Vobenbacker , 40« Kr, 540— 544- Frrdinanbz.Norbb, imw fl. KM. 5700 — K725 — Lnnb^llzsrn.'Iasst, > , «i..„ ^'^r, z,x,si KW 77y,^ 77«._ >» 200 fl. S, 44«— 448 - U.S. p, Ult, 4l»<>— 451 — ^'ll!!-^ »1ir^!,!-i, u,l0«fl.»b«ft. 8»0-50 8»ll'50 2>aa!«eilb 800 fl.S, per Ultimo S77 75 «?8'7» Tudb, «»! fl, Silber per Ultimo 138 «5 l»4'«5 SNbnorddsütschs Verbinbungib, 2"0 fl KM...... 418— 412 50 Tramway.«,!., neue Wiener. Prior«a««»«lltien 100 fl. . —— — — Ungar. Westbahn ,Rllllb.Oraz> 2<«> fl. L....... 4W-- 408 - Wr. Lolalb..Nnien.«es, 800 fl. 150 — 168 - Vanlen. Äülllo.bfterr, Vanl, I»o 4? - »eld ware bsterr.un«. Van! 1400 Kronen i»»c< — 1N»9 50 Unionbanl 800 f!...... bl>5-5<> 5t«'50 «erlehribaiil. allg,, 140 fl. . »48— »45 — 1»öufilll.«ntem«I»»u»,»n. Vauss«'! , ails,, «ltl-rr , zu', ,1 . ,^ — I»« — Vl, ,!l. «Ü8 — »5» — > I. I9U50 19« — .'v -l«, I«8— ,70 — >tlel!l .ci., ull«. östcri,, ^uufl, 4S0— 4«» — betto internal,, 200 sl. «14— slS — Hirtenbersser Patr>, Ziinbh, u. Met.ssabril 4uo Kr, , . 117» — 1177 — Liesinaer Brauerei 10« fl. . . 299 - »<»I — M"'.......'"-'"'ch,»fterr..alpine 577'»5 »7825 „U lieaelguflftahl. <" fl, ... 544'— 54» — Pru^ri ^,!!-,!.Inb.'Vts, Vm. ,90ü, 200 fl...... 2747 — 8707 — Rimll'Muranl!»Salgo»I«rj»ner ltisenw, 100 sl..... 579» bsO'50 Salao>Tarj, Steinlohlen 10« fl, 6I8— «88-- ,,Nchlo«lmilhI", Papiers.,»»ufl. «90— X« — ..Vchobnica", «,.«. s. Petrol.. Ind., 500 Kr..... S»...... 4SV — 4<» — Trifailer Kohlenw.'V, 70 fl. . 877— »78 — Tüll. Tabalregir.Ves. »oy ssr per K»!se . — — — — detto p« Ulti»° «0 — 40» — Waffen!,.«es,, österr,, in Wien, K'0 fl........ «04 — 610 — WaggoN'Leihanftalt, »llgem , Scheck». «msterbam....... 19805 198 «i» Deutsche Plähr...... 117-57 n? 57 London........ 840 40 840 Ü5 Italienische Äanlplätze . . . vz-K« 95 yz Pari«......... »5 47 9!>ü0 Zürich und Vaiel..... ,5 47 «^ ßy Valuten. Dulatci,...... jj.z^ ^..^» ^o graulen Ntücle . ,9,4 ,»,» i-«.M°rl'Gtücke, , , . ^ «47 "" DeuÜche Rrichsbcmlnoten . . li? »7 1,7 ^7 ItaNeniichc Vanlnoten . . , 95 55 95-?", Nube! Notei, z. ^ ^ ,,,., I ——^— °" H«iiu«n, l*rnn6 -------- ^ Los-Versicherung. «V. €3m IHayer Bank- -va-xid. "^T'ecla.slexg'escli.&ft I.uII>ik-1i, 8pitalKAHH<>. "^"—--------------------------------------------------------_______ Privat-Depftt« (Safe - Deposit») •AXLfx mi.gmxi.misa. Tr*r«c Ixl-j. •¦ 4 • r Put.i. VerziDtUDB v»* Barelnltff» In U»\*-Untn\ ¦*< a«f ¦ir»-«*>tf.