PrSnumeratiouS - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 46 kr. Halbjährig . . 4 . 20 ,. Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich... — „ 70 „ Mit der Post: ganzjährig............,2 fl. Halbjährig............ 6 „ Vierteljährig......... 3 ., Laibacher Für Zustellung ins HauS oiertelj. 25 kr., monail. 9 k. Einzelne Nummern 6 lr. Redaktion Bahnhofgaffe Nr. ISS. Expeditions- LJnser«ten- vureau: Tongreßplatz Nr. 81 tK nur im Hinblick auf die concreten Verhältnisse, sich von den wirklichen Interesse,, des russischen Volke« leiten zu lassen. Aus dieser Ursache dürfe auch Rußland, so lange es nur in der Erhaltung de» europäischen Friedens sein eigenes Heil erblicke/ in keiner Weise durch seinen mächtigen Einfluß solche Bestrebungen unterstützen, welche zu einem Krieg--conflict die europäischen Mächte verleiten könnten. Daher verlange auch die politische Ehrlichkeit gegenwärtig von Rußland, daß es keine Hoffnungen unterhalte, deren Verwirklichung nur unter der Bedingung möglich wäre, daß Rußland selbst mit allen Kräften diese Realisation zu garantieren suchte. Jedes Versprechen vonseilen Rußland«, das sich nicht auf Bajonette und Kanonen stützte, müßte für unmoralisch gelten und sei dem Ziel nicht entsprechend, welches in ihrer Oktober-Erklärung von der russische» Regierung der russischen Politik vorgezeichnet sei. Dieses Ziel sei die Verbesserung der unerträg. lichen Lage gewesen, in welcher sich die christlichen Unlerthanen der Türkei befänden. Jeuilleton. Lucia. (Line Findlingsgeschickte von E. Wende.) Mein Freund M. war Oberförster in der T.'schen Stadtforst und eine im ganzen großen Kreise seine- Wirkens hochbeliebie und geachtete Persönlichkeit. Seine Familie bestand au- drei Töchtern, von denen die beiden ältesten de- Vater- treues Ebenbild waren, während die dritte durchaus keine Familienähnlichkeit trug. Schon ihr ganze« Wesen war ein andere«. Während die ältesten Schwestern heiter und vergnügt umhersprangen, suchte Lucia — nun fünfzehn Jahre alt — lieber stille Plätz« chen im Walde auf, um allein zu sein. Diese Verschiedenheit der Charaktere hatte ich schon öfler scherzweise zum Gegenstände der Unterhaltung gemacht, bis eines Abends der Oberförster zu mir sagte: „Na, die merkwürdige Geschichte meiner Lucia sollst du auch noch zu hören bekommen, ich erzähle sie dir nächstens." Natürlich vergaßen wir eS beide, und der Winter rückte heran. Da erhielt ich eine- Tages eine Einladung nach dem mir so lieb gewordenen Forsthause, um, wie eS hieß, den Geburtstag Lucia's zu feiern. Das war seltsam, ihr Geburtstag war ja schon vor circa vier Wochen gewesen. Jedenfalls handelte es sich jetzt um eine ofsicielle Feier; mit Freuden schlug ich ein und am Abend saß ich auf dem Ehrenplätze in der Sophaecke neben meinem Freunde M. Es war so heimisch in diesem Stübchen. Draußen heulte der Sturm durch die Wipfel der alten Föhren und Tannen, daß sie sich ächzend niederbeugten, und ab und zu ließ das Käuzchen seinen unheimlichen Ruf erschallen. Hier drinnen war es gemüthlich. Die stattlichen Geweihe nickten freundlich von den Wänden hernieder und jede- unheimliche Gefühl, welche« draußen der Sturm oder die wilde Sprache der rauschenden Bäume erzeugte, wurde beseitigt durch den Anblick des schmucken Büchsenschrankes in der Ecke. Allzeit bereit standen die blitzenden Stutzen, hingen die zierlichen Revolver und lugten durch die Scheiben des Schrankes. Al- unser Mahl beendet war und wir in traulichem Gespräch bei einander saßen, sagte ich zu meinem Freunde: .Du versprachst mir längst die seltsame Geschichte deiner Tochter Lucia; heute halte ich dich beim Wort, denn die Gelegenheit ist dazu wie gemacht!" „Ja. da- ist wahr," bekräftigte auch die Gattin, „die Geschichte lassen Sie sich nur erzählen; sie wird Ihnen Spaß machen." Der Oberförster schien keine sonderliche Lust zu verspüren, doch begann er, nachdem er die Pfeife frisch in Brand gebracht, folgendermaßen: „Heute sind es fünfzehn Jahre her, al- ich, ein junger Förster im Revier hier, spät abend« heimwärt« ging, mit eigemhümlicher Waidmann«. srucht beladen. Ich war damals vier Jahre verheiratet und im Besitze meiner beiden ältesten Töchter» die du hier siehst. Es war ei» furchtbare« Wetter. Fest hatte ich den Kragen meine« Mantels über die Ohren gezogen; keine Hand vor den Augen war zu erkennen. Mein Hektor hatte feste Fühlung mit meinen Beinen. In der dichten Finsternis kam ich nur mit äußerster Mühe vorwärts, obgleich jeder Pfad mir genau bekannt war. Schon war ich bi« auf den Weg gekommen» welcher link- ablenkt und am Murlochsee vorbei« führt. Da höre ich ein leises Wimmern. Ich bleibe stehen; Hektor knurrt. Oft habe ich es erlebt, daß junge Hasen von Wieseln erbissen werden und dabei klägliche Töne ausstoßen wie ein neugeborne« Kind. Ich lauschte, aber bald war alles wieder still, nur Hektor lief unruhig hin und her. Anfeuern wollt- ich den Hund nicht, denn ich hatte keine Lust zur Suche; mich trieb eS heim zu meinem wartenden Weibe. Ich eilte weiter und mochte vielleicht hundert Schritte gegangen sein, als es in den Aesten rauschte. (ggrts. folgt.) Die eigene moralische Würde der Großmächte und da« Bewußtsein der von ihnen der Türkei gegen« über übernommenen Rolle müßten dieselben verpflichten, diesesmal die verkündigten Reformen nicht blos auf dem Papiere stehen zu lassen. Von diesem Gesichtspunkte aus müsse die beständige Thätigkeit Rußlands und der anderen Großmächte daraus gerichtet sein, durch unermüdliche Überwachung der Handlungen der türkischen Gewalthaber in den aufständischen Provinzen den letzteren Vertrauen zu den uneigennützigen Absichten der Großmächte einzuflößen, deren bleibende Verpflichtung es wäre, sich in die Angelegenheiten der Türkei zu mischen, denn die Türkei h,be das sonderbare Privilegium, als Störenfried Europas sich zu girieren. Dem Einwand folgend, welcher ebenso oft im PubliLMlaut werde, als er auch in der periodischen Vertretung fände, daß man den Aus-stänlMMallein überlassen sollte, mit den Türken ferti^uwerden, führt der „Golos" aus, wie eine solche Passivität der europäischen Mächte den Ereignissen auf der Balkan-Halbinsel gegenüber nur zu dem Resultat führen könnte, daß in kürzester Zeit der Krieg mit der Türkei bei activer Theilnahme Serbiens und Montenegros auf der ganzen Balkan-Halbinsel entbrennen müßte. Das Resultat eines solchen schrecklichen Kampfes könnte nur zweierlei Art sein: entweder neigte sich der Sieg der christlichen Bevölkerung zu und die Türken würden aus Europa vertrieben oder sie gewännen die Oberhand, und dann wäre der Metzelei und Unterdrückung kein Ende. Daß Letzteres nicht ganz unmöglich, sieht das Blatt, trotz aller Schwäche der Türkei, in dem Moment aus-geprägt, daß bei einem Kamps aus Toü und Leben die Türkei einen mächtigen Bundesgenossen in dem Fanatismus der gesammten muselmännischen Bevöl> kerung finden könnte, den sie bis jetzt noch nicht in Scene gesetzt, weil die europäischen Mächte eine permanente Pression aus die Pforte ausüben und es nie zugeben werden, daß die Türkei ihre christlichen Unter-thanen ohne Schonung vertilge. Andererseits wäre nach dem „Gol." die Errichtung eines neuen Reiches auf den Trümmern de« türkischen bei der geringen politischen Reise der slavisch-christlichen Bevölkerung ein immer-hin gewagtes Unternehmen, das für Europa nur neue Verwicklungen hervorzurufen imstande wäre. Nach allem Ausgeführten, meint der „GoloS," wäre eine Nichteinmischung vonseire Rußlands wie der anderen Mächte in die Ereignisse der Balkan-Halbinsel nicht denkbar; die europäischen Großmächte, welche einmal das Verlangen nach Reformen an die Türkei gestellt, müßten ihre Bestrebungen sortsetzen, welche aus Einführung einer bessern Ordnung der Dinge in den aufständischen Provinzen gerichtet wären. Als Basis dafür könne nur Autonomie der christlichen Gemeinden in der Türkei gelten. Zur Erreichung eines solchen praktischen Zwecks, selbst durch energischere Maßregeln als durch diplomatische Noten, schiene auch die Uebereinstimmung der Mächte leichter erreichbar, während eine solche Harmonie der europäischen Mächte in Bezug aus Vernichtung deS tür-kischen Reichs ein Ding der Unmöglichkeit genannt werden müßte. Politische Rundschau. Laibach, 10. April. Inland. Das Budgetpräliminare für die ge-meinfamen Angelegenheiten ist nunmehr endgiltig festgestellt. In dem gemeinsamen Ministerrathe, welcher am 6. d. M. unter Vorsitz des Kaisers statt-gesunden, drangen die von den beiderseitigen Finanzministern eifrig und ausdauernd vertretenen, der gegenwärtigen Finanzlage Rechnung tragenden Anschauungen vollständig durch. Freiherr von Koller mutzte, einer Meldung der „Pester Correfpondenz" zufolge, auch die letzten Mehrforderungen, an welchen er selbst zum Schlüsse der gemeinsamen Ministerberathungen noch festgehalten, fallen lafsen, und wird das Budgetpräliminare, welches den am 9. Ma zusammentretrnden Delegationen unterbreitet wird, die letzte Bewilligung nicht n»r nicht übersteigen, sondern — wenn auch nur mit einer Verhältnis-mäßig unerheblichen Summe — sogar hinter derselben Zurückbleiben. Unter den Landtagen hat in den letzten Tagen der von Steiermark die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die dortigen Klerikalen be> nützten, die Debatte über das Landesbudget, um etwas Verfassung-revision zu spielen. Ihr Führer Hermann brachte nach bekanntem Recepte den Antrag ein, der Landesausschuß solle die Rückwirkung der bestehenden öffentlichen Einrichtungen und allgemeine» Gesetz: auf das Wohl des Landes prüfen, und daran knüpfte sich nun eine Redefluth, welche erst allmälig sich verlief. Die Majorität des Landtages war selbstverständlich der Meinung, daß sie Vernünftigeres zu thun habe, als alle öffentlichen Einrichtungen und Gesetze vom Standpunkte der Herren Hermann und Fürst Liechtenstein zu prüfen, und lehnte den An-trag ab. Der niederösttrreichische Landtag wurde vertagt und dürfte am 19. d. M. seine Verhandlungen wieder aufnehmen. Die meisten anderen Landtage dürften entweder heute oder morgen ge-schlossen werden. Die Nachrichten über den Verlauf der Mini st er conferenzen lauten sehr trübe. Zwei ungarische Blätter, welche in dem Ruse stehen, genaue Fühlung mit den pester Regierungskreisen zu unterhalten: Pester Lloyd und Hon, konstatieren übereinstimmend, daß noch in keiner einzigen der ob> schwebenden Fragen bisher eine Einigung erzielt wurde. Bezüglich der Zollsrage wurde mit der Vernehmung der Enqueten begonnen. Im Handelsmini, sterium findet diesbezüglich eine Berathung stall, um die Basis der Berechnung der Zollansätze für Schaf» woll« und Baumwollwaren zu finden. Was die Verzehrungssteuer-Frage anbelangt, so will „Hon* wissen, daß zwischen den österreichischen und ungarischen Vertretern die Idee der Gemeinsamkeit der Ver-zehrungesteuer zur Sprache kam, dieselbe habe jedoch auf keiner Seite Anklang gefunden. In Bezug auf dieBankfrage endlich ist ebensowenig ein Resultat zu vtrzeichnen. Die bisherigen Conferenzen zwischen Minister Szell und den Leitern der Nationalbank haben höchstens jeden Theil über die Anschauungen des ändern klar unterrichtet; ein Projekt liegt weder von der einen noch von der ändern Seile vor. Der 8 20 des Strasgesetzentwurfs, welcher die Todesstrafe aufrecht erhält, gab in der letzten Sitzung des RechtsauSschuffeS des ungarischen Abgeordnetenhauses zu einer langen und lebhaften Debatte Anlaß, nach deren Schluß sich der Aus, chuß mit 7 gegen 3 Stimmen für die Beibehaltung der Todesstrafe aussprach. Diejenigen, welche hiesür in dem von dem Entwürfe auf zwei Fälle (Mordversuch gegen den Monarchen und vollbrachter absichtlicher Mord) beschränkten Kreise sprachen und stimmten, hielten sich dabei an dir concreten Verhältnisse Ungarns und brachten dabei namentlich das im Molivenberichte CsemegiS ausgesührte Argument zur Geltung, daß selbst die vorgeschrittenen Kulturstaaten des Westens sich zur Beseitigung dieser Strafe noch nicht entschließen konnten und daß die Aushebung der Todesstrafe umsoioeniger in Ungarn, wo alljährlich zahlreiche Gesuche um Verhängung des Standlichtes einlaufen, zu rechtfertigen wäre. Ausland. Es ist eine interessante Zwischen-frage, deren Erledigung der Durchführung des deutschen R e i ch s e i f en b a h n - P r o j e c -leS vorangehen muß, ob der Ankauf der Bahnen durch das Reich eine Verfassungsänderung involviere. Herr von Mittnacht hat dieselbe bekanntlich in der württembergschen Kammer zwar nicht geradezu, aber 8ud ross. bejaht. Die berliner „Post" verneint sie in einem Artikel, den man für inspiriert hält. Es handelt sich nemlich dabei um das Verhalten de» BundeSratheS. Steht die VerfaffungSmäßigkeit fest, so bedarf die preußische Operation im BundeSralhe nur einer einfachen Majorität; wird hingegen eine Verfassungsänderung nöthig, so ist zu derselben eine Zweidrittel-Majorität erforderlich. Im ersteren Falle ist der Sieg des preußischen Projektes gesichert, im anderen aber zweifelhaft. Ais Curiosum verdient es mitgetheilt zu werden, daß dem Petitionsausschusfe der bairischen Kammer ein ernsthaftes Gesuch um Ausweisung der Juden und Freimaurer aus Baiern vorliegl. Wie trostlos muß dieses arme bairische Volk von dem Klerus zugerichtet worden sein, daß es derartiger Anachronismen fähig ist! Der „P.Ll." erhält einen Brief ausBelgrad, der die dortigen Zustände in sehr ungünstigem Lichte darstellt. Die Geschäftswelt ist ruiniert, sie änn nur durch ein Moratorium gerettet werden, und um ein solches zu erzielen, soll Serbien den Krieg beginnen; dieser Gedanke kehrt in der serbischen Presse überall wieder und die militärischen Vorbereitungen des Kriegsministers können die Aufregung nur vermehren. Ter Correjpondent des ungarischen Blattes hörl übrigen« „von vorzüglicher Seile", daß die Großmächte noch einen ungemein energischen Schritt unternehmen werden, ehe sie Serbien seinem Schicksal überlassen. Selbst eine mililärifche Occu-lation soll nicht zu den Unmöglichkeiten gehören. Der „P. L." bezeichnet übrigens die Färbung des erwähnten Berichtes selbst als pessimistisch. Zur Tagesgeschichte. — Weinlese im Februar. Wer sollte glauben, daß eS schon neue», und zwar 1876ger Wein gebe? In der >?egyalja konnten mehrere Weingartenbesitzer wegen der im vorigen Herbste plötzlich eingetretenen Kälte und des Schneealles die Lese nicht beendigen und es blieben 20—30 Eimer auf den Stöcken; erst zu Ende des Monats Februar, als der Schnee schmolz, beendigte man die unterbrochene Lese. Im Jahre 1830 und erst 1872 trug sich Aehnliches mit Weingärten des LapitelS von Kirchdranf zu; das Capitel beendigte die Lese statt 1871 erst im Frühjahr 1872, und die Trauben gaben einen guten Tischwein. Mal- und Provinzial-Angelegenheiten. — («rainer Landtag.) In der am 8. d. M. stattgefundenen II. Sitzung stellte der Finanzausschuß Len Antrag, der Landtag wolle dem Voranschläge des Nor-malschulsondes pro 1877 seine Zustimmung ertheilen und zur Deckung des Abganges per 163,800 fl. eine 18per-zentige Umlage aus die dem Zuschläge bei dem Landesund Gruudenilastnngsfonde unterliegenden directen Steuern, mit Ausnahme jener im Stadtbezirke Laibach, beschließen. Abg. Dr. v. Schrey verwahrt sich gegen eine Benachtheili-gung der Stadlgemeinde Laibach. Abg. Dr. Bl ei weis legt die Ursache der Höbe dieses Abganges in längerer naiver Ausführung den neuen Schulgesetzen zur Last und bemerkt, die Schule gehöre unter die Obhut der Kirche. Der Redner erblickt in dem vom Vorarlberger Landtage behandelten Entwürfe eines „katholischen Schulgesetzes" das Ideal einer gedeihlichen Volksschulgesetzgebung, verwirst die neuen Volkrschulgesetze und das Institut der Bolksschulinspectoren. Abg. Dr. v. Schrey tritt den unberechtigten Klagen ces nationalen Vorredner» entgegen und betont, die argen Versäumnisse der ehemaligen klericalen Schulleitung seien jetzt gut zu machen und zu diesem Zwecke müssen große Opfer gebracht werden. Auch der Berichterstatter deS Finanzausschusses, Abg. Deschinann, bekämpft die ungerechtfertigten Klagen des Abg Dr. BleiweiS und stellt die Frage: welche günstigen Resultate denn die klerikale Schulleitung auszuweisen habe? Die beste Antwort hieraus gäbe wol die Criminalstatistik des Landes Krain. Der Berichterstatter bemerkte, daß die Auslagen für die Volksschulaufsicht nicht auS LandeSmitteln, sondern aus dem Staatsschätze bezahlt werden. Der Finanzausschuß beantragte die Annahme folgender Resolutionen: ») .Indem der Landtag an dem im 8 66 des Reichs' Volksschulgesetzes vom 14. Mai 1869, R.-A.-Bl. 62 aufgestellten Grundsätze festhält, daß die Anweisung der Ausgaben des NormalschulfondeS auf Grund des vom Landtage fest-gestellten Präliminares der Landesschulbehörde zukommt, somit die Art der Präliminieruug dem Landtage zusteht, wird der für Lehrergehalte an neu zu errichtenden oder zu erweiternden Schulen und für Lehrergehaltsausbesseruugen bestimmte Pauschalbetrag von 12,600 fl. nur unter der Be- dingnng eingestellt, daß jede einzelne Lehrerpostensystemi-fierung oder Gehaltserhöhung von der Zustimmung des Landesausschusses abhängig gemacht wird, wobei dieser ohne Gefährdung der Volksschulzwecke auch das Interesse der Steuerträger zu wahren und insbesondere bei Gehaltserhöhungen daraus zu sehen hat, daß der Normalschulsond eventuell der Lehrerpensioiissond nicht übermäßig belastet werde, daß eine entsprechende Abstufung in den Lehrer-gehalten der einzelnen Schulbezirke stattfinde und der gesetzlich bestimmte Minimalgehalt nicht zur Ausnahme werde, d) Jede neue Gehaltssystemisierung hat erst vom Zeitpunkte der Besetzung der diesfälligen Stelle zu gelten. Sollten daher die bei neu zu errichtenden Schulen systemisierten, oder die mit neuen Gehaltseryöhniujen bedachten vacanten Lehrer-Posten nach der Concuroausschreibung nicht zur Besetzung gelangen, so sind die hiesllr in das Präliminare eingestellten Beträge nicht an den Lehrerpensionsfond ab;nsllhren, sondern es können dieselben im Falle mangelnder Deckung siir Lehrergehaltserhöhungen oder Nachtrcigscredite an anderen Schulen im Einverständnisse mit dem Landesausschuffe zur Verwendung kommen. Letzterer hat auch mit der Landes-schulbehörde das Einvernehmen zu pflegen, daß die Jnter-calarien für erledigte Lehrerstellen als ein Gesammtersparnis in den Ausgaben deS Normalschulfondes angesehen werden, woraus zunächst die Remunerationen slir de» aushilfsweijen Unterricht an den Volksschulen Krains und etwa nicht prä-liminierte neue oder erhöhte Lehrerbezüge im Einverüänd-nisse mit dem Landesausschuffe zu ertheilen sind und crst der erübrigende Rest als Zufluß der Penstonskaffa zu be-handeln wäre, c) Die k. k. Regierung werde ersucht, bei dem k. k. Unterrichtsministerium dahin zu wirken, daß der Lehrerpensionsfond in die Verwaltung der Landesvertretung übergehe und die hiezu allenfalls erforderliche Aenderung in dem bezüglichen Reichsgesetze bei der Reichsveriretung beantragt werde, ä) Im Falle der Errichtung neuer, oder der Erweiterung bereits bestehender Schulen hat der Landes-ausschuß als einzuvernehmender Interessent unter voller Beachtung der Zwecke der Volksschule jederzeit auch deu im § 6 des LandeLgesetzes vom 29. April 1873, Z. 21, ausgesprochenen Gruudsatz der Rücksichtnahme auf die Leistungsfähigkeit der Concurrenzpflichtigen, zu denen auch das Land gehört, zu wahren und dahin zu wirken, daß im Falle des anerkannten Bedürfnisses einer neuen Schule oder einer Schulerweiterung, in so lange sich nicht die Verhältnisse der Steuerträger in Kram günstiger gestalten, vorläufig die miethweife Unterbringung der Schule versucht und im Falle eines unvermeidlichen Schulbaues dieser den lokalen Verhältnissen und Bedürfnissen angepaßt und alle unuöthigen Ansprüche vermieden werden, s) Der Landesansschuß hat das Erforderliche wegen Errichtung eines Katasters sämmt-licher Schulstistungen in Kram zu veranlassen uuv dasür Sorge zu tragen, baß die nach tz 2 des Gesetzes vom 26sten Oktober 1875, Z. 27, an den Normalschulsond abzusührenden Ueberschüsse einzelner Lehrerstlstnngen unter Aufrechthaltung der stiftbrieflichen Anordnung zur Äbsuhr gelangen und die so ermittelten Beträge im nächsten Normalfchulfondsprälimi-nare in die Bedeckung ausgenommen werden, k) Die Landesschulbehörde werde ersucht, bezüglich der in die Volksschule zu Urem eiiigeschullen küstenländischen Ortschaslen einen entsprechenden Dotattonsbeitrag von küstenländischer Seite zu erwirken. 8) Bezüglich des Anspruches der Stadt-gemeinde Laibach au deu Normalschulsond wegen einer Beilragsleistung sür die gewerbliche Bordildungsschulc i» Laibach wird sür das Jahr 1876 nachträglich der Betrag von 260 fl. bewilliget. L) In Len Subrubriken l, 2, 3. 4 der Ausgabenrubrik II wird dem k. k. Landesschulrathe das Revirement einverständlich mit dem Landesausschuffe gestattet, i) Der Schullehrerswitwe Maria Ribnikar wird die ange-sprochene normalmäßige Pension im Ausmaße eineS Drittels des von ihrem Manne zuletzt bezogenen Gehaltes per 450 fl., daher mit jährlich 150 fl. auf die Dauer des Witwenstandes, und ihrem Sohne Anton ein jährlicher Erziehungsbeilrag von 40 fl. bis zum zurückgelegten 20. Lebensjahre, eoentuell nur bis zum Tag- einer etwa früher erlangten Versorgung aus dem Schullehrerpensionsfonde vom 1. August 1875 an-gefangen im Gnadenwege bewilliget, k) Die Petitionen der Schulgemeinde Sturja wegen ausnahmsweise! Bewilligung einer Functionszulage sür den Lehrer an der dortigen ein-klassigen Volksschule und der Gemeinde Zirkniz wegen Nachsicht der an den Normalschulsond zu leistenden Rückver gütungen Sinne der bestehenden Gesetze und der vom H. Hause betreffs des Normalschulfondes gesaßten Beschlüsse abgetreten." Bei der hierüber stattgefnndenen Debatte stellte der Abg. Dr. Bleiweis zum ersten Punkte der Resolution den Antrag: der Landesansschuß möge sich beim Unterrichtsministerium dahin verwenden, daß jene Lehrer, welche bereit« 15 Jahre zur Zufriedenheit gedient haben, von der vorge-chriebenen Prüfung dispensiert und definitiv angestellt wer-den. Obgleich Berichterstatter Deschmann und Landespräsi-dent R. ». Widmann mit rücksichtswürdigen Einwendungen diesem Antrage entgegentraten, wurde der Antrag Blei» weis doch von der nationalen Majorität angenommen Der zweite und dritte Punkt der Resolution gingen ohne Debatte durch. Zum vieueu Punkte der Resolution stellte Abg. Freiherr von Apfaltrern zwei Anträge. Der erste Antrag lautet: „In bas Präliminare seien künstighin nur olche Posten auszunehmen, deren Eintritt in den Bedarf zweifellos ist und wodurch PauschaUieträge unnöthig gemacht werden". Der zweite Antrag lautet: „Bezüglich jener Mitglieder des Laiidesausschusses, welche Mitglieder des Landesschulrathes sind, spricht der Landtag sein Bedauern aus, daß dieselben ben Sitzungen deS LandeLschulrathes cousequeiit serne blieben". Abg. Dr. Zarnik versucht eS, seine Abstinenz durch den Ausdruck der Bemerkung, daß er den Landesschulrath als eine gesetzliche «örperschuft nicht ansehen könne, zu recht-ertigen. Die Zuziehung des Nealfchuldirectors Mrhal in den Landesschulrath, die Verwendung auswärtiger Organe und die Anstellung eines ausländischen Turnlehrers seien die Beweggründe, die ihn zum Fernebleiben von den Landes-schulrathssitzungen bestimmt haben. Zarnik bemerkt schließ-lich: „ein Schulrath aus Geistlichen sei ihm lieber, als einer aus Bureaukraten," Auch der Abg. Dr. Bleiweis entschul-digt sein Ausbleiben von den Sitzungen des Landesschulrathes mit der Bemerkung, daß er den gegenwärtigen Landes-chulrath als eine illegale Körperschaft ansehe. Der Landes-präfident weist die ungerechten Angriffe der beiden Vorredner aus das Institut und die Zusammensetzung des k. k. Landes. chulratheS für Kram zurück. Abg. Freiherr v. Apsal-trern bemerkt, Zarnik und Bleiweis haben die Mandate zur Vertretung des Landesausschuffe» im Landesschulrathe angenommen; es sei Pflicht dieser beiden Abgeordneten gewesen, das Mandat auezuüben. Der Berichterstatter Abgeordneter Deschmann geißelt in scharfer Rede die Abstinenz der beiden Abgeord. Zarnik und Bleiweis, bezeichnet die Entfchuldigungsmotive der beiden Landtags-, beziehungsweise Landesschulrathsmitglieder als hohle Ausflüchte, con-statiert, daß der Abg. Dr. Zarnik den Landesschulralhs-sitzuugen durch drei Monate veigewohnt, mithin die Legalität des Landesschulrathe« anerkannt hat. Der erste Antrag Apfaltrern wurde angenommen, der zweite blieb in der Minorität, die übrigen Punkte der Resolution wurden ohne Debatte und schließlich der Voranschlag des Noruialschul-fondes pro 1877 genehmigt. — (Derviertepopulär-wissenschaftliche Vortrag) versammelte gestern wieder ein recht zahlreiche» Publikum von Damen und Herren im Turnsaale des Realschulgebäudes. Der Vortragende, Dr. Adolf Schaffer, halte sich ein echt zeitgemäßes, sür die weitesten «reife inter-efsantes Thenia gewählt, den Dichter und Staatsmann Anastasius Grün Grafen Anton Auersperg. Anknüpfend an die politische Zeitgeschichte und die geistige Strömung des Jahrhunderte», zeig'e der Redner, wie der Druck der poli-lijchen üieacuvn, welcher in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhuudertes auf Europa lag und die Blüthen der Be-freiungskriege nach und nach adsterben machte, eine Opposition der Geister hervorries, welche in Frankreich die Juli-revolution veranlaßte, während sic bei uns in der Literatur eine neue Sturmbewegung erzeugte. Einer der begabtesten und hervorragendsten Geister, welche den Flügelfchlag einer neuen Zeit ahnten und in prophetischen Worten verkündeten, welche der Lüge, der Heuchelet und der politischen Verknöcherung das Todesurtheil sprachen, war Anastasius Grün. Nachdem Redner einen Lebensabriß des gefeierten Dichters gegeben, führt er unS in lebendigen Umriffen ein Bild feiner dichterischen Thätigkeit vor. Es werden uns „der letzte Ritter", die „Lyrischen Blätter", die „Spaziergänge eines vorgeführt, dazu charakteristische Proben aus dem Inhalte der einzelnen Werke geboten. Nach dem Dichter und Freiheitssänger wird wie billig auch dem Staatsmann«, Patrioten und edlen Menschenfreunde, dem wackern Vorkämpfer für unsern Verfaffungsstaat, sein Recht, den zu ehren und hochzuhalten Pflicht eines jeden Oesterreichers. — (Brutalität.) Samstag gegen Mittag wurde eine in Laibach lebende fremde Dame (Russin), als sie in Begleitung ihrer Dienerin durch die Wienerstraße ging, vo» entgegenkommenden Rekruten auss gröblichste insultiert, ja wie es heißt, wurde die zu Tode erschrockene und halbohnmäch-tige junge Frau von einem rohen Burschen ins Gesicht geschlagen. Alljährlich haben wir beim Einrücken der Rekruten, der Landwehr oder der Reservisten ähnliche rohe Exceffe zu berichten. Sollte es kein Mittel geben, um die alles Maß überschreitenden Roheiten dieser, wie es scheint, in Laibach privilegierten Straßenexcedenlen im Zaume zu halten? — (Schwurgerichtsverhandluugen.) Bei der am 18. April l. I. beginnenden zweiten diesjährigen SchwurgerichtSperiode gelangen folgende Fälle zur Verhandlung: Am 18. April: Kristall Anna: Verbrechen deS Diebstahles ; Vorsitzender LGPr. Gertscher. Am 19. April: Rome Appollonia: Verbr. der schw. körperl. Besch.; Vors. OGR. Kapretz. Am 20. April: Potisek Johann: Verbr. der Noth-zucht; Vors. LGR. Dr. Leitmaier. Am 21. April: Gogala Anton: Verbr. des Raubes ; Bors. LGPr. Gertscher. Am 22. April: BenSan Anton: Verbr. der Brandlegung: Vors. OGR. Kapretz. Am 24. April: Narobe Friedrich, Habjan Michael und Musi! Mathias: Verbrechen des Raubes; Vors. LGR. Dr. Leitmaier. Am 25. April: Gärtner Maria: Verbr. deS Kindsmordes; Vors. LGPr. Gertscher. Am 26. April: Juvankik Franz: Verbr. der schw. körperl. Beschädigung; Bors. OGR. Kapretz. Am 27. April: Kodermann Thomas: Verbr. des Raubes; Bors. LGR. Dr. Leitmaier. Am 28. April: PogaSar Josef: Verbr. des Tod-schlages; Vors. LGPr. Gertscher. Am 29. April: Spi -taler Franz: Ehrenbeleidigung; Vors. OGR. Kapretz. Am 1. Mai: Grahar Josesa: Verbr. deS KindsmordeS; Bors. LGPr. Gertscher. Am 2. Mai: Bidmar Jakob: Verbr. der schw. körperl. Beschädigung; Vors. LGG. Dr. Leitmaier. Am 3. Mai: Ajmann Matthäus: Verbr. der Lreditpapier-versälschnng; Vors. OGN. Kapretz. (Schluß solgt. — (Die Auerspergseier) im deutjchen Casino in Prag fiel glänzend aus; derselben wohnten der LandeS-ausschuß, sämmtliche deutsche Landtagsabgeordnete, Dr. Herbst, Dr. o. Hasner, Dr. Banhans, viele Universitätsprofefforen und Vertreter des adeligen Großgrundbesitzes bei. Dr. Herbst sprach den Toast. — (Wunderbare Rettung.) Aus Krainburg. 9. April, wird unS geschrieben: Den 7. d. M. in der sechsten Abendstunde stürzte ein zweijähriges Mädchen, Tochter einer sehr achtbaren Beamtensamilie, wie man spricht, durch Fahr-lässigkeit der Äindeswärterin aus dem zwei Stock hohen Fenster eines Hanfes in der Hauptstraße Krainburgs auf da» Steinpflaster. Die Mutter des Kindes, eben mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, fah beim Ausblicken noch die Füßchen der Kleinen, als sie eben in die Tiefe versank. Eine Bürgerssrau, eben beim Brunnen beschäftigt, eilte herbei und trug das Kind ganz uuversehrt in die Arme der zu Tode erschreckten Mutter. Auch heute, bereits nach zwei Tagen, erfahren wir, daß der Sturz bis jetzt keine weitern schlimmen Folgen voraussetzen läßt. — (Dem Klaviervirtuosen Raphael Jo» sesfy), welchen wir im morgigen Loncerte der philharmonischen Gesellschaft hören werden, ward vom wiener Publikum volle Anerkennung zutheil; desgleichen werden seine Leistungen von der Kritik vollauf gewürdigt. Der junge Künstler erzielte in Holland und Deutschland außergewöhnliche Erfolge. Die „Presse" hebt die bedeutende Technik, die rücksichtslose Energie, das zarte, feinfühlige und farbenreiche Spiel, den gesangvollen Anschlag deS Meisters hervor. DaS .Neue Fremdenblatt» betont die fabelhafte Fingerdeweglich. keit, die prächtigen Passagen und bemerkt, JHeffy ist eine Specialität in Europa, sein Spiel vornehm und maßvoll. Der „Sonn- und FeiertagS-Lourier" sagt: „es steckt ein LiSzt in diesem jungen Künstler". Da« „Extra-Blatt- bezeichnet Herrn Jofeffh als vollendeten Künstler. Ein preß-burger Blatt schreibt: „Jofeffy besitzt Talent, Geist, Gefühl, Geschmack, Wärme, Anmuth, Grazie, Feinheit, Reinhei,. Eleganz". Die „Morgenpost" schildert diesen Klavierspieler als einen eminenien Techniker mit perlendem «ortrag und werden dem LandeSauSschuffe zur Erledigung im wiener Poeten", „Schutt", welche bereits den politischen Dichter in seiner Vollendung zeigen, die „Nibelungen in Frack", der „Psafs von Kahlenberg", die „Volkslieder aus Krain", „Robin Hood" in farbenfrifchen und übersichtlichen Skizzen zartestem Anschlag. Die „Neue sreie Presse" nennt Herrn Josefsy einen glanzenden Virtuosen, vollendeten Techniker und Paffogenspieler. Die „Wiener Zeitung" bezeichnet sein Spiel als einen künstlerischen Buß. Die „Sonn- und Montags-Zeitung" bemerkt, Josefsy zählt zu den hervorragendsten Erscheinungen der Gegenwart. In gleich lobender Weise sprechen sich das „Neue Wiener-Blatt' und die „Vorstadt-Zeitung" aus. — (Im wiener Alpenverein) hielt Freiherr Schwarz. Senborn vor einigen Tagen einen Bortrag über den Fremdenbesuch der österr. Alpenländer. Im verlause des Jahres 1875 wurden IM von 5709, Gastein von 3862, Heiligenblut von 2380, Graz von 36,93«, Salzburg von 29,219 fremden Touristen besucht. Hinsichtlich der Grotte zu Adelsberg war der genannte Berichterstatter, welcher die Zahl der jährlichen fremden Besucher auf nur 1000 feststellt, unrichtig insirmiert, denn die adelsberger Grotte besuchten im I. 1875 nach Inhalt der uns vorge-legenen verläßlichen Berichte 5500 Fremde, u. z. am Pfingstmontage 4000 und in der Herbstzeit 1500 Personen. — (Jrrenbausbau.) Auch der Landtag in Särnte« beschäftigt sich mit der Frage der Erbauung eines neuen Irrenhauses. Dasselbe soll in Klagensurt ausgesührt werden, die Baukosten sollen den Gelammtbetrag von 296,000 fl. nicht überschreiten und zur Deckung des letzteren die Veräußerung von Domesticalsonds- und Staatsschuldverschiei-bungen vorgenommen werden. Glückliches Land Kärnten! Es besitzt eine disponible Staatsschuldverschreibung im No» minalwertke von 1.191,020 fl. — (Dr. VosnjakS Wahrheitsliebe.) Die Slovenen im steirischen Landtage ließen auch Heuer wieder die Gelegenheit nicht vorübergeben. über die Unterdrückung der slvvenischen Nationalität in Steiermark Klage zu führen, und insbesondere war eS der bekannte Dr. Bo § njak, der sich anläßlich der Budgetdebatte besonders darüber beschwerte, daß es im slvvenischen Theile von Steiermark Beamte sowol bei den politischen als auch bei den Justizbehörden gebe, welche der slvvenischen Sprache nicht mächtig und daher nur mittelst des Amtsdieners oder eines «anzlei-beamten als Dolmetsch mit der slvvenischen Bevölkerung zu verkehren imstande seien. Der Statthalter Frh. v. Lübeck trat dieser Beschuldigung schon am Schlüsse der Generaldebatte zum Budget mit aller Entschiedenheit entgegen, indem er bemerkte, daß unter den stabil angestellten, ihm unterstehenden politischen Beamten, die in slvvenischen Bezirken Steiermarks sunctionierm, bestimmt keiner sei, welcher der zweiten Landessprache nicht mächtig wäre, und bezüglich der Justizbeamten betonte, daß vonseite des Präsidiums des grazer Oberlandesgerichtes bei Anstellung von richterlichen Beamten im slovenischen Unterlande auf die Kennlni« der zweiten Landessprache ein vorzügliches Gewicht gelegt werde, weshalb auch uuter den Justizbeamten in slo-venischen Bezirken sich kaum einer finden dürste, der nicht slovemsch verstünde. Mit dieser Bemerkung de« Statthalters nicht zufrieden, erwirkte sich Dr. Vosnjak am Schlüsse der Donnerstagssitznng das Wort zu einer sacüschen Berichtigung der vom Statthalter gemachten Angaben und erllürle, er sei imstande, die Namen der betressenden Beamten, insbesondere mehrerer Justizbeamten, die im slvvenischen Theile der Steiermark funktionieren und der slvvenischen Sprache nicht mächtig seien, zu nennen, was er >edvch aus Rücksichten der Diskretion und sür die Würde des Hauses in öffentlicher Sitzung nicht thun wolle. Vom Statthalter ausgesordert, wenigstens die Bezirksgerichte zu bezeichnen, bei welchen die von ihm beanstandeten Persönlichkeiten amtieren, zögerte er nicht, anzugeben, daß bei den Bezirksgerichten Marburg (rechtes Dran-User), Windisch-Feistritz und St. Leonhard je ein Gepichtsadjunct funktioniere, der nicht slovenisch könne. Da svdin die Diskussion über den Gegenstand vom Landeshauptmann abgeschnitten wurde, konnte Stattbalter Frh. v. Lübeck erst m der Freitagssitzung in dieser Angelegenheit das Wort nehmen. Er sagte nach einigen einleitenden Bemerkungen: „Ich habe mich sür verpflichtet erachtet, insolge der Mittheilungen des Abgeordneten Dr. Vo § njak weiter« Nachforschungen zu Pflegen und mir neben den mir sonst bekannten Intentionen des Obergerichtes auch ThatsächlicheS miltheilen zu lassen Wenn richterliche Beamten in Untersteiermark in Verwendung steben, welche wirklich der slov. Sprache nicht vollkommen mächtig find, so liegt der Grund anderswo, als in der Absicht, ,n Unter-steiermark ausschließlich deutsche Beamte zu verwenden Der Erllärungsgrund ist ein sehr einfacher: er liegt in der Tbalsachc, daß derzeit in Steiermark kein der slovenischen Spracke kurviger Auskultant für das Richteramt geprüft ist, daß es daher Vorkommen muß, auch in der Absicht, um künftighin richterliche Beamte zu haben, welche sich die-weile Landessprache angeeignet haben, um solche Beamte im Unter-lande verwenden zu können, sie dort gegenwärtig zuzuthei len, damit sie in der Folge etwas leisten. Es könnte sogar, wenn mit deutschen Beamten nicht ausgeholsen würde, aus Mangel an Beamten, die der s.ovenischen Sprache mächtig sind, zum Justizstillstande kommen, was gewiß auch Herr Dr Bosnjak nicht wünsche» wird. Thatsache ist, daß die Toncursausschreibungen, die in letzterer Zeit für Stellen bei Bezirksgerichten im slovenischen Unterlande erfolgten, ohne Ersolg geblieben sind. Was aber speciell die von Dr. Vosnjak genannten Bezirksgerichte betrifft, so ist in Marburg allerdings neben dem Bezirksrichter und zwei Adjunkten, die slovenisch verstehen, ein Adjunct thätig, der nicht slovenisch spricht. Ich denke aber, daß es in Marburg noch immer einige Leute geben wirb, mit denen dieser Adjunct als Deutscher recht gut wird verhandeln können. (Rufe: Sehr gut!) Bezüglich des Bezirlsgerichtes Windisch-Feistriz ist die Angabe des Dr. Bosnjak unrichtig. Sämmtliche bei diesem Gerichte angestellte Adjunkten, ebenso wie der Bezirksrichter sprechen slovenisch. (Hört l) Beim Beznksgerichte St. Leonhard mit einem Status von einem Bezirksrichter und zwei Adjunkten sind Bezirk-richter und ein Adjunct der slovenischen Sprache vollkommen mächtig. Der zweite Adjunct kann allerdings nicht slovenisch, aber aus dem einfachen Grunde, weil diese Stelle nicht besetzt ist. (Heiterkeit.) Ich glaube, das hohe Haus wird die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die Regierung durchaus keinen Grund hat, der Wahrheit aus dem Wege zu gehen." (Beifall links.) — (Landschastl iches Theater.) Mit den komischen Opern „Javotte" und „Der Tarneval in Rom" fand die Theatersaison 1875/76 ibren Abschluß. Das Publikum nahm nach Schluß der gestrigen Vorstellung von den hervorragenden Kräjten der Operette, von Frau Paulmann, Fräulein Ällegri, Adlor, und Weeber (Tänzerin) und den Herren Thaller, Steinberger, Schimmer und Kutscher« (Kapellmeister) unter sechsmaligen stürmischen Hrrvorrusen Abschied Wir werden uns weder eines Fehl- noch lieber-griffes schuldig machen, wenn wildem Theater-Lomilä, namentlich den leitenden Mitgliedern desselben, den Herren Schigon und Direktor Mahr, deren aufopfernden Mühewaltung wir die Fortführung unserer deutschen Bübne vom 1. Jänner bis einschließlich 9. April zu danken haben, im Namen des gesammten Theater-Publikums hiemit die vollste Anerkennung aussprechen.___________________ Witterung. Laibach, 10. April. Das klare, heitere Wetter anhaltend, schwacher SW. — ärme: morgens 7 Uhr -j- 5 3°, nachmittags 2 Uhr -j- 192° 6. (1875 -I- 110»; 1874 -j- 115° 6.) Barv-meter im Fallen 735 74 mm DaS vorgestrige Tagesmittel der Wärme -j- 8 8°, das gestrige -j- 9 4°, beziehungsweise um 0'1° unter und 0 4° über dem Normale. Lebensmittel-Preise in Laibach am 8. April. Weizen 8 fl. 45 kr., K»rn 5 fl. 58 kr., Berste 4 fl. 6 kr., Haser 3 fl. 58 kr., Buchweizen 5 fl. 20 kr., Hirse 4 st. 39 kr., »ukurutz 4 fl. 88 tr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 20 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschnialz - fl. 96 kr.. Schweinfett 82 kr., Speck, frischer, 68 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 1'/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 46 kr., Kalbfleisch 42 kr., Schweinfleisch 54 lr. per Kilogramm; Heu 3 fl. 15 kr, Stroh 2 fl. 45 kr. per lOO Kilogramm ; hartes Holz 9 fl. — kr., weiches Holz 6 fl. — kr. pr. vier Q -Meter; Wein, rother22fl. SO kr., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Lottoziehung vom 8. April. Triest: 69 13 54 90 24. Telegraphischer Lursbericht am 10. April. Papier-Rente 66-20 — Silber-Rente 69 80 — I^'er TtaatS-Anlehen 109 80. — Bankaktien 869. - Lredit >47 — — London 1,7'-.— Silber ,02 70 - K. k. Münz, dncaren 5 53. - 20-Francs Stücke 9 40»/- — 100 Rei S-mark 57.90. Danksagung. Tief gerührt dnrq die vielen Beweise der Freundschaft und Theiluahme, welche uns während der langwierigen Krankheit und aus Anlaß de« Ablebens unsere« unvergeßlichen «rnderS, de« hochwltrdigkii Herrn Linst Huber, D e s i c i e n t e n - P r, e st e r S in so reichlichem Maße zutheil wurden, saqe:: wir olle» Verwandte», Freunden und Bekam, eu, sowie allen Denjenigen, welche dem theureu Heimgegangenen dos letzte Geleite gaben, hiemit unsern innigsten Dank. Laibach am 8. April 1876. zmalis KIser, geb. öudef, Buchhi>ndlers«alti»; losef vubei-, Privatbeamter; I.sonis palklö, geb. OUbkI', k. k. HauptniaiiuSgatm. Eine lchime VM. eine halbe Stunde von Laibach entfernt, mit 7 Zimmern, schönem Gemüse- und Obstgarten, Wiesen, Aeckern und Waldung, sammt Wirtschaftsgebäuden und einer Mablmühle, ist billig zu verkaufen oder zu verpachten. Näheres beim Eigenthümer ^«1,. in Unterschischka bei Laibach. (204, 5-3 zur Stärkung des Haarbodens und Beförderung des Haarwuchses. Der Verbrauch eines Fla'couS dieser Tinctur ae-ntt«t vollkommen, um den schwachen Haarboden zu stärken, das Ausfallen der Haare zn verhindern und den Haarwuchs zu sörderu. Ein Original-Flacon sammt Anweisung kostet 1 fl. — Nur allein zu haben in der Apotheke „znm gold. Einhorn" des Victor rrrrtcöcs^, Laibach, Haupiplatz Nr. 4.______________________________ (igo) 15-8 (kUIsuekt) keilt krioüivk der 8peei»Irrrrt vr. LUIItsvk, Nsustüät, I> res