für Kunst, Wissenschaft nnd geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 9. Freitag am ZA. Mai W<^ " Von dieser Zeitschrift erscheine» wöchentlich zwei Nummern, iedes Mal ein halber Vonen. Der Preis des Blattes ist in ?aib»ch oanzfähria 0, »^"^ Halbjahr,a ^ s!. Durch die t. l. Post uüler l^uuverr mit poriofreier Susenduna nanzjährig u, balbindria 4 fi. C,M., und wird balbiäbrin «»raus­bezahlt. Alle l. l. Postämter neiüne» Pränumerütiori an. In Laibach pränumerirt man beim Verleger am Roan, Nr. lyu, >»> ersten Störte. Probe« ans dem österreichische» Musenal­manache 184». *) Nos; und Reiter. N" > Reiter tcnn' ich, ich tenne das Roßf Sie dürfen nimmer sich trenne»; Ist Eins den» Andern ein treuer Genoß, Nnd vorwärts müssen sie rennen. Vis der König ruft, der das Roß ihm gab: Nun Reiter, siehst du am Ziel—steig ob! Den Reiter kenn ick, ich kenne das Roß, Ist Eins dem Andern zu etilen; Und wird auch der Renner des Reiters los, Kein Andrer darf ihn besteige»; Es gibt feine» Ritter und feinen Knecht, Für den das Roß und der Sattel recht. De r Reiter führt sein ärmlich Roß Zur Weid' in's Dornengestrüppe, D e r mästet den Gnnl im Ritterschloß An üppig schwellender Krippe; Der reitet fast ein Jahrhundert mit. De n trägt sein Roßlein tau»! hundert Schritt. I n Nacht verhüllt ist des Rittes Negin», I n der Nacht verhüllt ist das Ende; Und fragst du den Reiter- Woher? Wohin? Und w.lchcr Gebicler ihn sende? So neigt er sein Haupt in Demitth still. Wie Einer, der schweigen und beten will. ll„d fromm crhbt er den Blick, das Wort: Du Eitler, laß ab mit Fragen; Erst wenn ich das Ziel eireicht — erst dort Kann ich die Antwort dir sagen; Doch dein Herz und dein Ohr versteh',, dann nicht Die Sprache, die dort meine Zunge spricht. M. L. Schleifer. Der Nciscgefährte. Mein Nachbar d'rin in, Wagen Der schaut so trüb umher. Und sei„e Thränen sogen. Daß ihm das Scheiden schwer. ') Der beschränkte Raum des Blattes gestattet uns nur, einige Molo Vorzügliches aus der Zahl der t l eine reo Gedichte, behufs der Für« der,,,,» des Unlernehmeus und mit Beziehung auf die in Nr. 7 und » des lausenden Jahrgangs dieses Blattes enthalten« Ncurtheilmig, vor« zulegen. An,», d. Red. Wie bist du zu beneiden. D u stiller, trüber Mann ! Glüetselig, wer bei,» Scheiden Um Etwas weinen kann! — Vinccnz Zusne». Ueber die Rückkehr der Argonauten aus Kolchis, nnd die während derselben an­geblich veranlasite Gründung Aemonas Nach Garli. ' Von Franz Mühleisen, (Fortsetzung.) Trogus und Plinius wußten, dasi Aemona mcht von den Argonauten erbaut worden sei, und dennoch wird ihre Ankunft in Istrien zugegeben, und in ihren Buchern beschrieben. Ebenso wußten sie, daß der Ister nicht zwei Arme hatte, um aus dem schwarzen in das adriatische Meer durchaus zu Wasser reisen zu tonnen. Wie langten also die Argonauten in Istrien an? Tief in die Scwe hineingefahren, schreibt Justin us, (32. 3.) hätten die der Spur der Argonauten folgenden Kolchier ihre Schiffe auf den Schultern über die Bergrü­cken hin bis zu dem Ufer des adriatischen Meeres getra­gen, da sie erfahren hatten, daß von den Argonauten vor­her ein Gleiches geschehen sei. Auch Pliniu s schreibt, (3. 18.) daß sie das Nämliche thaten, als sie bis zum Ursprünge des Nauportus kamen. Höchst sonderbar muß aber ein solcher Transport durch eine über 12 geographische Meilen lange Alpengegend er­scheinen. Zwar sagt Schönlebeni mall müße dieses nicht im materiellen, groben Sinne (mütoril»!, et r»«t!e<, 5oi>5l>. cnl-n. ^nl!,, o. II. §. 2.) nehmen, sondern vielmehr glauben, daß die erwähnten alten Auctoren andeuten woll­ten, das Schiff sei zum Zusammen- und Auseinanderlegen gemacht gewesen. , Man will nicht den alten Gebrauch solcher Schiff» ablaugnen, da nach Curtius auch Alexander der Gro­ße deren machen ließ, um die Flüße Indiens zu über­schreiten. (8. 10.) Selbst Pliniu s sagt: (5. ».) die Aegyptier hätten 34 sich ähnlicher Schiffe bedient, um die Wasserfälle des Nils zu passiren. Auch Herodot, Strabo und. Julius Cä­ sar sprechen von Schiffen, die mittelst Wägen transpor­ tirt zu werden pflegten. Alle diese Schiffe waren jedoch nur zum BeHufe der Flußüberfahrten für wenige Menschen eingerichtet, wäh­ rend d-as Schiff Argo für die hohe See und zur Auf­ nahme von 1Z0 Mann bestimmt war. Wie konnten fer­ ner die Griechen während des Baues auf den Gedanken fallen, baß sie damit Berge zu übersetzen haben würden, da zwischen Griechenland und Kolchis nur Meer liegt? Da aber auch die die Argonauten verfolgenden Kol­chier den nämlichen Weg einschlugen, so müßten dieselben ebenfalls zerlegbare Schiffe gehabt haben. Auch dem Wolfgang Laz schien die Annahme eines solchen Transports so Frankhaft, daß er dieselbe mit dem Gedanken,: die Argonauten hätten mittelst Durchgrabung 5er Berge einen unterirdischen Canal bis nach Istrien her­gestellt, heilen zu nnißen erachte«. Allein das Heilmittel ist wahrlich schlechter noch als die Krankheit. WennTrogus, bei Iustinus, und Plinius sagen, daß die Argonauten, und ivach ihnen die Kolchier ihre Schiffe über Gebirge trugen, so ist eben nicht vorauszusetzen, daß sie so Etwas sich nach eigenem Gefallen erdachten; wahr­scheinlich hatten sie aus irgend einer Quelle geschöpft, und diese Quelle mag Apolloniu s sein, welcher bei der Er­zählung des Argonautenzuges durch die Wüsten Afrika's sagt: dieselben hätten das Schiff Argo auf ihren Rücken mitgenonuuen. (4.1^83. ff.) Das Nämliche kann man auch un Pindar finden. Nachdem also Trogus und Plinius gesehen hatten, daß es vom Nauportus aufw.ärts kein Wasser mehr gebe^ bedienten ste sich des nämlichen Aus­hilfmittels, Hessen sich die Poeten bedienten^ als sie die Argonauten durch Afrika reisen ließen. Haben wir denn nicht gleich anfänglich gesagt, Alles sei zweideutig und ponische Fiction, was auch Apollo­nius mit nachstehenden Worten (4. 181 182) eingesteht: Als» verkünden uns Musen die Mahr'. Euch sing' ich gehorchend Ihr Pieriden, und.so hat sicher die Sage gemeldet,u. s. w. Man sehe also, wie es um die Reise der Argonauten und Kolchier nach Istrien steht. Und -woraus entstanden so viele Irrthümer? einzig nur aus dem Glauben^ Apol­lonius sage, daß der zweite Arm des Ister ins adriati­sche Meer münde, während er ihn in da) jonische abflies­send dichtet. — Wenn es aber falsch ist, daß die Argonauten unb Kolchier nach Istrien kamen, wie konnte denn Hyginu^s schreiben, daß letztere nach dem Tode des Absyrt.us Ab­sorus in Istrien auf der Insel Canta, ('l'uli. xxul, eMc. !.<,<«.) oder Curitta^ wie es dem Cluver gefällt, (lt»l. lmtiK. Q. i, 5>«ss. 214.) erbaut Haben? Wenn jedoch Alles auf die Grundlage des Apollo­nius zurückgeführt werden soll, auf welcher wir bisher unsere Gegner sahen, so wollen wir auch gerade mit Ap ob lonius selbst sagen (4. V. 12U« ff.), daß die Kolchier, falls sie ins adriatische Meer gelangten, sich nicht in Istrien oder dessen Nähe aufhielten, sondern in Corcyra oder Corfu, indem er nämlich sagt: Den Zorn des Aee­ tes fürchtend, baten die Kolchier den Konig von Corcyra, Alcinous, sie aufzunehmen. Wenn man erwägt, daß Alcinous, der die Phäa­ ken beherrschte, den Streit über Medea's Besitz zu Gun­ sten der Argonauten entschied, so sollte lnan denken: Hy­ ginius konnte nicht glauben, daß die Kolchier nach Ab­ syrtus' Tode jene fruchtbare Gegend verlassen haben, um ein Land zu bewohnen, welches damals wohl schwerlich noch irgend eine Kultur gehabt hat; denn nur aus Mißver­ ständniß machte er denAlkinous zum Könige von Istrien. Bei dem Umstände nun, daß die Kolchier in Corcyra geblieben sind, scheint es wohl sonderbar, wie die Inseln bei Istrien Absyrtiden genannt werden konnten. So z. B. sagt Plinius und Strabo, daß im Angesichte Istriens die absyrtischen Inseln. liegen, welche nach dem ersteren nach dem daselbst getodreten Bruder der Medea, Abspr­ tus, den Namen erhielten. Wenn jedoch die Insel in Folge Absyrtus' Ermor­ dung Absorus, und die anliegenden die absyrtischen In­ seln benannt worden sind, so folgt doch natürlich, daß diese nur dort zu suchen seien, wo der Mord Statt gefun­ den hat. Wie hat aber die Insel geheißen, auf welcher Ab­ syrtus ermordet wurde? Dianeninsel, antwortet Apollonius , in der Näh« einer andern gleiches Namens. Wo lagen jedoch diese Dianeninseln? Apolloniu s selbst sagt uns: bei dem brygischcn Volke. Das brygische Volt wird aber vom Scholiastcn als ein illyrisches bezeichnet, und Strab o setzt es nahe an Epirus längs der keraunischen Berge; mithin sind auch die ­ alten, absyrtischen Inseln zunächst an Epirus zu suchen. Auch derByzantinerDionysius seht sie dorthin in seiner Uiw« clezorii't. 1,698 ««I IV. p. 487. und Apollodor be­ stätiget es, indem er 1. 9. 23. sagt: Da die Kolchier das Schiff Argo nicht auffinden konnten, ließen sie sich zum Theile auf den keraunischen Bergen und zum Theile auf den absyrtischen Inseln nieder. Selbst Apolloniu s belehrt uns über alle Details, denn er sagt (4. V . 310 ff.), daß die Kolchier nach frucht­losem Suchen des Schiffes Argo, den Zorn Aeetes' fürch­tend, zum Theile auf der Insel, die sie nach Adsyrt benannten, gelandet seien, und eine Stadt in der Nähe des schwarzen illyrischen Flußes erbaut haben, wo die Kör­per der Hormon ia und des Kadmus lagen, und daß sie auf solche Art Gäste der Encheläer wurden, die in der Nähe der Phäaken und Korcyräer wohnten, wie nzir aus Pomp. Mela (2. 3.) crschen. Auch Plinius sagt (3. 33.) l>i>ite« ^e!'n«ern»ni ete. Daß in spätren Zeiten die quarnerischen Inseln die absyrtischen genannt worden seien, kann uns nicht beirren, sobald wir von so uralten Zeiten sprechen. 35 Man wird «Ns jedoch einwenden: „Wenn die absyr­tischen Inseln auch die liburnischen genannt worden sind, und Liburnien nach Pliniu s zwischen der Arsa und dem Fluße Titius lag, so sind sie jedenfalls nur im heutigen Quarner zu suchen.« Allein wir haben vielfältige Be­weise, daß Liburnien in älteren Zeiten bis über das joni­sche Meer hinaus reichte. Schon Strab o sagt («.), daß Chersikrates die Liburnier verjagt, und Corcnra besetzt habe. Auch Lucian erwähnt ihrer als eines Volkes am jonischen Meere, und Virgil' s »re»nli lr»m" be­ziehen sich gewiß auf ein ausgedehnteres Land, als Pli ­nius beschreib!. Aber auch Apollonius sagt im vierten Buche, daß die Argonauten jene Inseln nicht berührt haben, welche gewöhnlich die liburnischen hießen. Am klarsten jedoch beschreibt den Gegenstand Scym­nus der Chier, welcher seine Erdbeschreibung dem bithy­nischcn Könige Nikomedes, ungefähr »0 Jahre vor Christi Geburt widmete, wo er sagt: »in ^e»^,-. v«, «oiipt. xriro, Hii». o tonccrtgebenden Individuen ohne bekannten Namen und Ruf vorläufig von Seite erfahrener Kenner gebührend auf den Zahn zu fühlen, was in jeder Beziehung sehr wünschenswerlh wäre. Diesmal wurde das Public»,» von seinem angenommenen Tacte richtig geleitet, und ging nicht in die Falle, obgleich es, die Piccc n des C o » cer tg c bcr s abgerechnet, durch anderen Kunstgenuß hinlänglich entschädige! worden wäre. Hr. P u sch lrug zwei Tonstücke vor, allein er trieb die besonders bei Clovierstücke» sonst sehr lobensw.'rlhc Kürze doch et­was zu w.it, da er aus der ersten Nummer: ?an!o!>!e et Vl>r!i,t!c>n8 iüülunteZ laus Nellini's »In 8tranier,->«) vo» Sigmund Thalberg uns nur ungefähr den dritten Theil dieser schönen Composstio» hören Ii,ß, deren Vortrag nichis weniger als einen Künstler beurkundete. Die zweite Nummer war ei» angeblich großes Hc>n<:?rl-?c>tpuurri line aus »Lemm« cli Vergx" auf seine»! schwierige» Instrumente mit gewohnter Meisterschaft vortrug, und de» lauteste,! Beifall erntete, wie dieser auch der ganzen Capelle so ehrenvoll als verdient zu Theil wurde. Leopold Ledenig. Laibach. Druck «nd Verlag des Joseph Vlasuik.