Laibachee Wo ch e n b l a t t zum Nußen und Vergnügen. Nl-0. 4. U. 5. Freytag den 2. Februar ,3»6. Su l.z b a ch. *) Ein Bruchstück aus des Professors I. A. Suppantschirsch Wandcrung-n durch den Cillierkreis. ^l u emcm Paare feuriger Rappen sto-!^" '7.' .^' ^"'l'^en Auen des schöne., "b"les hrnauf. Scl>on verlosch am d n IMemell veuh besetzte Monstranze, d Kelch ej„ seltenes Meisterwerk der 5äch wn"^ f'" 'ben so kostbaren als, ?"")r qcn Klrchenornat,, an dem die un- . ^ bcsucht ^ lg. September 1815. sterbliche Maria Theresia . an dem Frankreichs und Pohlens Königinnen uut eigener Hand gejuckt. Gerührt verliessen w'r dieses- Gotteshaus, und nach eimm Smndchen Weges befanden wir uns in dcm Pallaste der wirklich fürstlichen Oberburg. Hier vc ging uns em angenehmer Mittag im Kvcise guter, liebengwüydiger Menschen. Nach aufgehobener Tafel wurde der Ruckweg zu dem Markte Laussen angetreten. Eine kleine Strecke ausser demselben hört die Strasse schon auf, fahrbar zu seyn , und wir bestiegen Saums pferde. Der schmale Pfad zieht sich fort« während an den Ufern der Sann hinauf, die über Felsengrund einherfilcßt. Noch ein kleines, freundlickes Thal, das in den lieblichsten Cchattirungcn des ange« nehmsien Grün prangt, und das Flußbett wird enqer, das Gebirge, allmahlig höher und steiler, seltener schon tnfft man aus Accker und Wie^n, die aus dem dunkeln Vergwalde ^ erdorblicken. Ziegen weiden cuf s'. roffen A'l:ppcnab-hangen, rauher schon wchen die i^üfte, und seltener werden die Wchnungcn der Menschen. Der W^g fuhrt bald dnrch. rauschende G^bäche und hcmm^n^eh G«» strippe, bald erhebt er slck kähn und steil bis nahe z« des Derg.'s Höyen tzi^uf, und bald scnkt er slch wieder in jähcr Abdachung bis zu des Strohes Tiefen herab. Gefahr droht dem Warder^r hier an n acher Sccl:e; denn »ur "in unglücklicher Schritt, >ii.d Reiter u d Roß stürzen in den schauerlichen A.-gründ. Regenwolken zogen am Hi.nmel Hers . ouf. Tief im Thalo sahen wir ein niedliches, mit Nadelholz bewachsenes Ey-land liegen, auf welches der scheidende Tag sein ersterbend Licht noch senkte. Endlich kamen wir au h diesen Bergrücken herunter, und mit grauendem Aven-de trafen wir, ziemlich durchnäßt, in dem Dorfe Leutsch ein. Hier war unsere erste Frage, welches Wetter wir morgen zu erwarten hätten ? Das Wasser trübt sich, es wird regnen, war die niederschlagende Kunde, die man uns gab. Ein Gespräch mit dem Dorfrichter, zn dessen Hause wir übernachteten, kürzte uns diesen Abend. Regengüsse begleiteten dieDämmerung des kommcnoen Mor« gens. und man wollte uns durchaus nicht rat en, den Weg nach Sulzbach einzuschlagen ; denn der Fluß wurde minier trüber , und zugleich kam die Nach« richt, daß in der Nadel der Weg eingestürzt sey. Man beredete mich vielmehr zum Rückweg?. Allein, unsere Sehnsucht, dieses Helvetien der untern Stey-ermark zu sehen, war viel zu groß, als daß wir uns, die Unannehmlichkeitendes Weges und der Witterung scheuend, so nahe am Ziele zur unmännlichen Rückkehr hätten ent?chliessen können. Hier nahmen wir noch einen Wegweiser, der mit seinem Stocke bey jedem Uebergange die Tiefe d3s schwellenden Flusses maß, und vor uns einherwadät:. Ueber grobes Gestein und durch dichtes Gestcippe zieht sich der mühsame Pfad eine Weile hin, abcr plötzlich sperren auch diese steile Fcs-sen.niss.!, w.coer, an deren Fusse des S:.on hätte, die davon wricht. Unsere Erde ist überall d:e grosse, authentische Urkunde selbst, in der wir Nachrichten von jenen ungeheuren Veränderungen deutlich, und sogar ziemlich chronologisch lesen können. Thiere, im Meere ge'bohren, findet man viele hundert Meilen weit von der Küste auf Alpengipfeln in versteinerter Form; Skelette von Geschöpfen, die nun eigentlich Bewohne der heissen Zone find, tkf unter v -- Erde in dcn g'mWgten und kalten Ländern. Majestätische Berge verschlissen in ihrem Innern wunderbare Hoylen. Die strömenden Wasser wühlten Thäler aus, und jorntten Berge, und hier brach sich die Sann ihren Lauf durch den ungche ern Fe^ndamm! Wer kann es auch läugnen, daß man in Bergwerken selbst Spuren fand welche schon Manchen verleiteten, sogar auf ein praa-dan itische« Menschengeschlecht hinzudeuten ? — So ist ewlges Niederreiffen und Wiedergestalten, steter Uebergang von Form zu Form , die Swffenleiter für das in mer enge Wirken der Natur. Auch diesen Stemkolossen schlägt einst die Stunde ihrer Verwandlung, und nur der Mensch sollte thöricht genug seyn , seinem stauba/bohrnen Körper eme Ewigkeit zu hciscl-en? nie den Auffing der entfesselten Seele nach jener Heymath zu wünschen, wo keine Ritthiel mehr den forschenden Gttsi umschleyern? - — So dacht' ich, so kreuzten sich in meinem Herzen unnennbare Gefühle, während mich der bescheidene Gaul, ein würdiger Kämpe von weiland Don Qui-,one's Rosinante, treulich durch die Schluchten trug. Noch umschlossen uns hohe Berge, die jedoch minder kahl zu wnden began- nen , und wir näherten uns dem Orte Gulzbach selbst- Hart am Dorfs ist der achtzehnte Uebsrgang über die Sann, dsc ren beyderseiriges Ufer hier ein Brücklcin verbindet. Ich blieb einige Schntte hinter meinen Gefährten zurück, aber, als diese hinüber ritten, brach unter dcm Pferde des Einen das morsche Brückcken ein. Hu, des gräulichen Anblicks! Die Hinterfüsse des Pferdes stacken zwischen den eingebrochenen Bretter», des Reiters rechter Fuß verwickelt sich in den SteiMegel, er ringc mit dem Thiere, um sich los zu machen, da wirft es ihn an das Geländer der Brücke hin, und schon will er sich von derselben hinunterstürzen , als er der Felsentrümmer gewahr wird, über welche auch hier der geschwollene Strom einhersiuthet. Doch, gütig waltete sein Genius über ihn, Behendigkeit und Geistesgegenwart wurde« seine Retter, und es widerfuhr ihm kein Unheil. Ganz durchnäßt, nnd vom Schrecken des Unh il dräuenden Augenblickes, an dem das Heben eines liebenswürdigen Freundes hieng, no«^ zitternd, betrat ick) den Psarrhof. Nach eiuem ViertelstÜNdchen der Erholung, besahen wir die Pfarrkirche S:e wurde zu Ende des vierzehnten Jahrhunderts von den Grasen von Cilly erbaut; auch das Haus und das Gewölbe zeigte man uns, wohin diese mächtige Familie zur Heit feindlicher Gefahren ihre Schätze fluchtete. Doch gibt es hier nichts , was für den Forscher dc» valerländis en Geschichte einiges Interesse haben könnte, und im Ganzen fand ich die Behauptung a ller Reisenden bestättigt, daß der Paß, welker nach Sulzbach lührt, im hohen Grade, der Ort Sulz« bach selbst aber keineswegs sehenswürdig sey. Eine kleine Strecke von hier öffnet sich ein ganz artiges Thal, in welchem, A » . bey Roßberg, die Sann entspringt. Einige ^,lüe>! om'ss Thal i:hc s.ho.i. ader, lvle ich glaube, uur darum, w i! es d.'»n menschlichem Gclnurye ,owoyl tyuc, wenn man aus kahlen oustern rüsten wieder zn grünenden Aucn kömmt. Intere,sa.l-ter, als alles Ueb.ige, war mir das . Tischgespräch nnt dem Pfn-re.-. Eiö uno Schnee machen den O.t l»n Winter un> zugänglich , uno nur von oer Seite Karn« thens köllnen zuweilen Menschen dahin komtüen. Schneelavinen sind nicht un-gewöhnt ch. Wenn der Kavlan, was jedoch in einem Winter selten üb^r zweymal geschieht, zu einem Sterbenden gerufen wird, so kommen oft vi^r und zwanzig, auch meh ere Menschen ihm entgegen, um den Weg zu bahne:,. Was im Spätherbste und im Winter hinter diesen Felsenwänden geschah, erfahrt man hier erst im nächsten Frühlinge und Sommer. Rindfleisch und andere Lebe »smittel können wegen Entfernun ^ und Unzugäng« llchkeit nur selten hieh-r g bracht werden. Dagegen aber hat man yier Forellen, Reb--hüylnr, Gemsenfieisch u. d. gl. in Menge. Viehzucht ist die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieser Gegend n. Auf meine Frage, ob es hier keinen Arzt oder Wundarzt gebe, antwortete mir der Pfarrer: „Wir brau en keinen; denn hier gibt es nur zwey Tods^arten, „entweder sterben die Leute vor Alter, oder, sie stürzen sich über die Felsen zu Tooe." ' Ich. Aber es stürzen sich doch nicht alle, die über die Felsen fallen, zu Tode. Wer leistet Hilfe, wenn sich jemand z. B. einen Arm oder ein Bein gebrochen? Pfarrer. Beinbrüche curirt hier ein schlichter Bauer so gut als jeder Arzt. Diesen Fall habe ich gerade jetzt mit mei-mm Meßnsr, der sich ein Bein gebro- chen , und, w'c ich holse, i i Kürze her-g-stellt ^',-,1, lvird. -- Gläck'^yer Winkel der Erde, rief ich au), wo kcine Thorheit das ^-oeu em-nervt und kürzt, wo die armselige Knust weder nach Bocryave's no l) B.own's ichulgercchten Regeln mordäl! — — Leben Euere Hochwürdcn scho » lang? hier? Pfarrer. Seit dreyzehn Jahren, un) wünsche, hier zu sterben. Meme Piarr-kinder, dieses gesunde, kräftig Menschengeschlecht, smd unverdo ^-> und gut. Luft und Wasser sind, wie S:e sich überzeugen, gleich vortresiicb, und jede Veränderung meines Aufenchalles könnte m:r bey meinem ber>it^ höhern Alter Gesundheit oder gar Leben kosten. Ich Alles re l t allerliebst; aber es muß doch traurig um ein Leben seyn, in weichem man gar nichts von allem dem erfahrt, was in der weiten Gotteswelc geschieht. General Napoleon wird ja ein halb Jahr schon auf der Insel St. Hes leni seyn, als sie es erfahren, daß er die S "lai't bey W^te^oo verloren. Pfarrer. Von dieser Schlackt weiß ich wirklich keine Silbe nocb, aber sind Sle darum glückl'.ch, weil Sie tägll l) Gelegenen haben, einige Zeitungsblattsr zu lesen? Ich. Darum gerade nicht glücklich, aber ich bin doch Weltbürger, dock auch ein kleines Glied in der grossen Kette, und erfahre gerne etwas von dem Schicksale meiner Menschenbrüder. Pfarrer. Wenn das, was man erfährt , nur auch immer erfreulich wäre! Glauben Sie mir, in dieser Abschieden-heit, m dieser einsiedlerischen Unwissenheit lebt es sick reckt qlücklich, nnd ich wünsche mir kein anderes Loos l — Ich schwieg ; denn tief im Herzen war ich über diese unerschütterliche Zufrieden? hcit ergossen, über diese ?l.friedcnhcit an eincm Octe, der für d:e gahn^,de Städterinn, u id dcn polltis cn'^ann^ns gle^r eine Hölle, und wo ihn^n jede dies ler tahlen Sttinwande ein solt ind^r Satan dcr langen Weile wäce So steht es m:t den nsichten von Glück, dacht' ich mir Glück und Ruhe wohnen überall, wohin oer Mensch diese Penütcn jel^leö Lebens im eigenen Ansen trägt. ^ b.'r ist dem avmen Herz.n .Ruhe mit sich selbst ein Frcmdlmg geworden, o dann wohnc auch im Goldsaale des Fürsten , auch im Purpur des Imperators kcin wahres Gluck! Hier ist die mar-kicl>le Dnne in ihren Holzschuhen, die, auf den Hirtnstab gelehnt, ein Alpen-liedlein johlt, gewiß glücklicher, als in rauschenden Residenzen manch nervenschwaches Fräulein, das aus weichgepolsterten Sesseln sitzend, am künstlichen Fortepiano Ouvertüren aus Mozart und Beethoven unnatürlich klimpert. Der fromme Eremit, der b mnd den grinsenden Todten-schädel kaßt, kann sich in disser gräßlichen Umarmung eben so glücklich fühlen, als der lebensreiche Iün,ling, schwelgend am Nllenb:,en ftin.r Braut Nur Begriffe und Phantasie sind die Tyrannen, welche uns an ihrem Narrenseile hrrumgängeln, und launenhaft jedem Einzelnen den Frey- ""s Ermüdeten die ku ze nächtliche Ruhe. Am Morden wuroe der Ruckweg angetreten. Das Wasser begann zu sinken, der Himmel war heiter. Ms wir gegen der Nadel kann» , ersuh-«"wir, daß nicht der ganze St a sön. die ^ s'gleich war der Entschluß s tbärm 5 s"^ie Nadel zu erklettern. ^^^^^ !«,. 7 s"b der Fels in surckibarer ^öb. empor, und ftin Gipftl wMt sicher das Wässer cmher, als drohte er äugen-oilcklich den Einsturz. Nur ein au„elst enger Pfad , an mancher Stelle von Menschenhänden , oft kaum eine Spanne breit, für des Wanderers Fußtritt ausgehauen , führt jäh und steil hinauf. Keuchend erklimmten wir des Pfades höchsten Punct, aber, sich, hier hört er plötzlich auf, und zu meinen Füssen der schauerliche Abgund. In schwinoelnder Tiefe brausen die Was«» fer, und von den Wänden hallt das Echo des Gewoges gräßlich wieder. Hier unter mir der Schlund, dem Tod gähnend, wieder Hölle Rachen, und drüben bey drey Klafter vor mir eine zweyte, noch höhere Fclsenwand, mit einer Spaltung, dle bey drey Schuhe breit, und drey bis vier Klafter hoch ist, und d e Gestalt eines Nadelöhrs hat; daher der Nahme dieses Passes Zwey Baume liegen über der entsetzlichen Tiefe; der dritte, schon ver« wittert , stürzte gestern hinab. Dieß ist die Brücke, die von diesem Felsen nach jenem Nadelöhr hinüberführt. Aber auch diese beyden halbvermorschten Bäume vom gestrigen Regen noch naß, lagen etwas schief, und zitternden Trittes, bebenden Herzens, giengen wir in die hohe Lustregion hinüber. Grabesschauer wehten mir über Rucken und Stirne, kalt und ängstlich schlich das Blut durch meine Pulse, ich blickte in den empörten Abgrund und e^ ,va. mir, als hielte mich der Würgengel mit sein.m Eisenarm schon umschlungen. Halberstarrt trat ich in die Nadel, d« athmete ich freyer wieder den reinen Ascher , schaute noch einige Momente lang, auf die kahlen Fslsengiebel und den tosenden Ctrom, dessen Brausen mir vor ei» Paar Secunden noch nie ein Geläute voy Sterbeglocken aus der gräßlichen Tiefe herB aufgedonnert! Ick verließ einen Ort, dessen Schauer^ lichkeit, so viele neugierige Wanderer her« üsylockt, mit den sonderbarsten Ge^ihlen. Etwas wn^gTl' :'ck>lna! lji d^r Fußst'ig, der von d'-eftr S^'te hinunter siihn. In einsr Stunds erreichten mir wieder das Do.f Lsutsch, und setzten unsere Ruckreise über L)iuff?n nai> Ci^li cl^fd<:m E n? gangs l) shr'odenen W.'ie fo-t. Es wa>.' u lftrm S me ei.: w^hlthät'^ ger'^:nuß weder Flur n zu beteten, wo die srye ds»i Fleiß der Menschenhand dankbar lohnt, wo den Nachbar vom Na h-bar keine W'ldniß trennt, wo der Men'ch sich an den Menschen traulich sckmieqt, und in Fveundesbusen für Leid und Freude ein redlich suhlend Herz ihm schlagt: Wohl kann auch hinter Felsenwanden Dir ihren Kranz die Tugend spenden ; Doch m das rege L ben tritt hinaus , Dort ist des Menschen wahres Vater-. haus! Siccard und Monot. Unter den zahllosen Greuelthaten, wo» mit die französische Revoluton Hranttvich entehrte und die Menschheit schanoete, übertrafen die berücktigtenSevtember-H^e-nen »792 fast Alles noch, was man Abi jcheullches nennen kann. Dam^s auch war es, wo auf Veranstaltung des blutdürstigen Mllaud Varrennes der berühm< te Direktor des Parier Taubstummen-Instituts , Avlx ^ iccard, einer der edc -st».n un) verdientesten Männer seil.e) Zeii-«lters, als Sch 6'lovftr ^.Uen «'olke Er befand sich in der Zahl von Zwan^iqcn, die z« diesem Zweck, nach angest Uccn Hausunttlsuchungen, verhaftet, und in fünf Fiackerwagen nuch der Abcei aliqefuhl t wurdet». Sechzehn von jenen Unqlilcfl!» chen traf sogleich nacl) ihrer Anku'ift das Grausame Todesschicksal, Hrn. Siccard j und seine drei Reisegefährten c»5er lteß man in den Ausschuß der Sektionen fül^ rcn, leren Autorität, bis zur förn'lichen Errichtung des Vluca.criäts noch al>er-sannt w^irde. Um diese vier Opfer dem Schwerte der Barbaren zu entziehen, wuß-m, die Mitglieder jencs Ausschusses kein anderes Mittel, als sie uuter ihnen schnell Platz nehmen zu lassen, und mit Schreiben zu beschäftigen. Drei derselben saßen schon am Schreiblisch, a»s die Mörder herein stürmten und die Auslieferung der 4 gefangenen verlangten. Der Abbe Siccard aber jiand noch; man be« merkre ihn, und schon waren olle Sä» b'l auf fein Haupt gerichtet; noch eine Mumie, und er war nichc mehr. Da stürzte Hr. Monot, Mitglied jenes Aus-' schusses, ein hochherziger entschlossener Mann / hcrvor, schlug sein eigenes les j ben in die schanze, trat vor Hrn. Vice card, bedeckte »hu niit semem Körper, und rief den Mördern zu; „Besser ist es, ihr opfcrr mich, als daß ihr dem Vaterlande ewen Mann raubt, der ihm so nützlich ist. Er ist der Nersorger der Taubstummen." Oieje muthvolle Hand» lung machte die Mörder wohl staunen, aber richrce sie nicht; sie eilten hum^s, um die tlbrigen drey Opfer zu suchen. Dieser Augenblick wurde benuzt, um auch Herrn Siccard schnell an die Tafel des Ausschusses zu ziehen. Er ergriff dle Fei der und ließ sie schleunig über das Pa« vier hinlaufen, in we!cher Vtimmung? kann man leicht denken; er wuß:e nicht, was er jclrieb. Plötzlich hörce man die Mörder tieues. l!nd w^r war die cr edcl,nml)iqe Monot, der sich den Schwebe n de» l l'llnkenen Mörder ll^s stellte? Ei», V^er von 5 Kindern, deren einzig,: ^clitze cr war. Der blinde Bot^. Unter dle siauncnswerchen Beweise, wie der Mensch den Mungel des Augenlichts durm die Verfeincrnn l seiner übrigen uns ft ncr lunern Hume ersetzt, and sich oft zu n dcdoutrndst^n Gerufe des Tages dil< del, geholt osr di«,de Bote, genal»s,lder dlu,de Sünincrl, der zu^Fuß mit Brie-ftn, Gclveln und Gepäck.n von Oder, steiermark, aus der Gegend von Admonc, tuitzen, RottNlann nach Gr5z, und von d«i »ben so beladen, wieder zurück wan» dert. Hieö ist ftin Gewerbe. Er zichc, nach Thuulichkeic der Iahrs/lstt und Wic« terung bald diesen oder jenen Fu'steig bbe^ die A!pengebirge, und g«hc sowohl auf dem lunde, als ln G'ay dle v«:, schied?nen Nege seiner Sendungen aus. Dle Bri fe kennt er am Gefühl o?s Pa, p"'s und des Siegels. Da er .ttle Gas» sen dcr Etadc kennt, so sindec er die,e.» ten bttrttcnen auch ohne Nachmeisungen. Er «st sehr verlässiq. Es gereicht der Humanität all der Leute, bei o^nen ec auf seiner beschwerlichen Reise ein ehrc, zur Ehre, daü man ihm weder aus Much-willen, noch 0l,s Bosheit was zu Leide gethan hat. «nd iim ruUa. ziehen ! ßt. Sein TemparenMtt ist heiter, ieil,e Ge< wüchsatt freundlich, und gelüngeneji Vasen la;en, bat er nm Erlaub- ^ nih vo'.l. diesen Vrückstücken, welche mitneh- Z «en zu dürfen. Nachden maa es ihm be ^ 3 willigt ^f'^.tte, nimmt er eine grosse Menge da^on mtt, steui sie auf einen Tisch na!)e » bey der Tlvür, so daß man nicht herein kann, ^ o5.^e denselben umzuwerfeli. Am folg,^den ^ Margen kommt der .^laubiger, maä)t mit ^ Hcfti^kcit die Thür auf, und wirft den Tisch , mildem Porzellan um Der Schuldner springt ^. auf, tobt, ,und erklärt demselben, daß er ibm ein Deseuner-Service zerbrochen bade, ^ welches nochmabl so viel werth sey, als er ^ ihm schuldig wäre. Der trostlose Gläubiger ist also nur froh, daß er mit der ihm schul-^ digen Summe zufrieden ist, und gibt ihm >. den Wechsel zurück, ^ C h a r a d e. . Gar häufig wird das erste dir - Verbrochen — doch nicht immer > Gehalten — Freund l drum folge mir, , Und traue nur, ich rath' es dir, Nicht Jedermanns Versprechen. Am meisten doch, verspricht man wohl Sich scjbst die erste Sylbe, Da hängt der ganze Himmel voll Baßgeigen znm Entzücken; Doch will's nicht immer glücken, Fortuna keh-rb gar oft den Nucken. Ein N», 't)il6 ^)61'^ti.NIIN Sind meine andern Be.ydcn, Ein nli vt^ill. ^tc^npu^ituui Ans Launen, GrHen, Freuden, Die bcyde^jwt^ begleiten. ' Und init der vierten Sylbe hat Eil: st anischer Pilote, Kur^, in lakon'cher Mode, ^X 1 <> ^»! ,^, einst demonstrirt, Und deutlich den Beweis gefübrt, Daz;, wenn die Bahn gebrochen/ G^- leicht wird nachgekrochen; - Doch selbst den Weg zu finden, Nnd Andern vorzn^cigen, Scy fiiwerer als von hinten Bedacktig nachzuschleichen. Wer mit der zweyt und dntten nicht Zufrieden ist, der gehe Ins Land, wo man arabisch spricht, Und glaube dann des Korans Licht, Im schwier'geni Punkt der Eke. , M Dort kann er sich des Ganzen fteu'n, ^ Der Himmel mag es ibm verzeih'ü! Doch Bachus, den wir ehren, Wird ihm den Rücken kehren.