(^ / Zeitung. Nr. 8U7 1l. ,1, dalbj. p. 5.50. Fü« ble Zustellung ln« .v«u« halbj. bu l«. M«t der Post ganzj. fi. 15», halbj. fi. 7.5.0. Montag, KA.^)eMmver Inseltion?gel'Uhr bi« w Zeilen: lmalßOll., «m. »0 ti., 3m. l fi.; sonst pr. Zelle lm. e lr., lm. »lr., 3m. lU lr. u. s. w. Iiisertiensstcmpel jcbcsm. AU lr. 187«. Amtlicher Theil. y,„.7?e l. u,,^ f Apostolische Majestät haben mit Aller-"umiochster Entschlicßnng vo,n I. September d. I. den ploscM- Dr. Johann Streng in Prag zmn ordcnt uaicn Professor dcr Geburtshilfe für Mcdkincr und dcn ^oicnor an dcr mcdicinisch chirurgischen Lehranstalt in l^ 3 ^^' Ferdinand Ritter v. Weber znm ordcnt-^en Professor der Gcbnrtcchilfc für Hcbamincn an dcr ^agcr Hochschule allcrgnädigst zu ernennen geruht. __________Strcm ayr m. ^. Der Minister für Cultus und Unterricht hat auf ^rmld dcö SchnlanfsichtSgcsctzcs vom 12. Immer 1870 «" ^czlrtsschulinsftcctorcn in Mähren ernannt: snr den Stadtbezirk Vriinn den Gyiunasialprofessor "^runn Franz St an ick, M den Stadtbezirk Olmiitz den Gymnasialprofessor '" Olmütz Dr. Erasmus Schwab, !»r den Stadtbezirk Iglau den Nealschuldircctor in ^au Anton Hübucr, !>>r den Stadtbezirk Zuaim den Gymnasialprofcsfor in 6""m, Karl Sccbcrgcr, sur den Stadtbezirk Hradisch den Director des Neal-"ucMnnasinms in Hradisch Adolf Wcich scl mau u, M dcir Bezirk UngarischBrod den Rcalschulprofcssor "' «lmütz Emilian Schulz, . /"' dcn Landbezirk Brünu den Hanptschullchrcr an u. ^^'"'bilduugsaustalt in Brimn Karl Schmidck "'om dortigen Volksschullchrcr Wilhelm Dechet, ni.. m> " ^^'k Datschitz den Volksschullchrcr iu Iam-"v Mathias Ziwuy, fur den Bezirk Göding den Statthalterci-Rechnungs-"IMal in Brunn Ludwig L iudner; . I"r den Bezirk Hohcustadt den Schuldirector in Mnglitz ""ton Nowotny, für den Bezirk Hollcschau den supplirendcn Gymnasial-"yrer in Krciusicr Karl Bcluhlavck, ^sür den Laudbezirt Hradisch den Realschulprofcssor in "lmütz Valentin Kubicua, ^sur den Laudbezirk Iglau den Gymuasialdircctor in ^lau Dr. Mathias Drbal, ^/ur den Bezirk K'renisicr den Gymnasialprofcsfor in ^'uützKarlStejStal, fiiv 5 ^ slavischen Schulcir des Bezirkes Littau und .^ dlc dcntschcn Schnleu iu dem südlichcil, den chcma-s »en politischen Bezirk Konitz umfasscudcn Theile des-"wen den Oberlehrer in Littau Joseph Drabck, in n> ^" bezirk Wallachisch^Hicscritsch den Schuldircctor ' ^Wirchm Karl ssiala, ^ >"r den Bezirk Mistet dcu Schuldircctor in Mährisch- H '"r den Bezirk Neustadtl den Gyulllasialprofcssor iu "U"u Joseph Scholz, Pr» ss kutschen Schuleu im Bezirke Neutitschcm den Lk.Ä^^"n deutschen Staatsgymnasium in Olmntz ^ulo Dworak, I.? ^n Bezirk Nikolsburg den Gy'unasialprofcsfor in St««., " ^"dbczirk Olmütz den Director am deutschen 5 ^gymnasium in Olmütz Joseph Dvorak und Zcynek"^' ^' ^"'^" Lehrerbildungsanstalt Gustav in ^.^". Bezirk Proßnitz den provisorischen Schuldirector f^°wtz Franz Noziöka, '"Mw^'' bezirk Römcrstadt den Schuldirector m Ro- .>«dt Dominik Kunschucr, Ntalsü.!? ^"lschcn Schulen im Bezirke Schönbcrg den '"lunchrer in Schönbcrg Friedrich Geb hart, ^alsck^- deutschen Schuleu im Bezirke Stcrnbcrg den .,,^uldncctor in Stcrnbcrg Ferdinand Weber, "' ^wi!'/" Vczirk Mährisch Trübau den Schuldircctor f5"a" Adolf Porm, A°sW m^lrk Trcbitsch den Ncalschullchrcr iu Tcltsch für..Erschall, häufle? U^ischcn Schulen im Bezirke Weißkirchcn den ^a,N Q? "" der Lchrcrbilduugöaustalt in Olmutz >r de??^' endlich ?"ain, ?> ^""dbezirt Hnaim den Gymnasialdirector lu gelbst ^. ^"'l Scknvippel und den Schuldircctor " -"Mcenz E^b. Km^s^ Minister für Cultus und Unterricht hat den Ar. A'^"rofesw und Bczirksschulinspcctor in Prag ?l<^ Bauer zum Director dcr k. t. deutsche» "" EH,/l5 " f"r Lchrcriuucn iu Prag crnauut «ud ^"ldlrector Joseph Knappe, dcm Lehrerbilduer Franz Marschncr und dcm Volksschullchrcr Fcrdi^ uand Bach manu daselbst je eine Hanptlchrcrstelle an dicscr Anstalt verliehen. Dcr Minister für Cullns und Unterricht hat dcn Professor am Obcrgymnasinm in Laib ach Blasius Hrovath znm Director dcr dortigen k. k. Lchrcrbil-dungsanstalt ernannt nnd je eine Hanptlchrcrstcllc an dicscr Anstalt dcm Lehrer an dcr Ucbungsschnlc daselbst Franz Lcsjat und dcin Oymnasialsnftplcntcn Leopold Ritter v. Oariboldi verliehen. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich und der Sturz des Kaiserreichs. „Warrens Correspondent" läßt sich über daS Verhältniß Ocsicrrcichs zn dcn ncueslen Ereignissen in Frankcich also vcruchmrn: „Das zweite Kaiserreich hat ausgchört; die zum dritten male in Franlrcich pro-clamivlc Rcpnblik ist an seine Slcllc getreten. Dcr Zn-tunst fällt es anhcim, das geschichtliche Urtheil über die Ereignisse und die Personen, welche sie vollbrachten, zn fällen; die Ocacnwart hat vollauf zu thun, sich gcgcn übcv dcn ncn entstehenden Gewalten in dic richtiae Lage zn bringen. Auch Oesterreich anerkennt dcn Grundsatz, daß die französische Nation sich daS oberste Gesetz für ihre eigene Regierung zu gcben habe, und der diesseitige Botschafter in Paris ist angewiesen worden, unter jeder Regierung, welche sich Frankreich gilit, dcn internationalen Verkehr aufrecht zu erhalten. Dic äußere Politik Oesterreichs hat in dcr deutschen Presse viele Mißdeutungen erfahren, welche hie und da einen tendenziösen Charakter an sich tragen mögen. Mau ist bestrebt gewesen, unserm Cabinet eine Sondcrpolitil znzuschreilicn, welche sich wesentlich von dcn Bcstrebuugcn unterscheidet, die man bei dcn anderen europäischen Hauptmächten voraussetzt. Alle diesc eiusstreuungen entspringen entweder dcr Phantasie ihrer Verbreiter, oder entstammen einer Gesinnung, welche cinc unmotivirtc Feindseligkeit gcgcn cinc wohlwollende und vorsichtige Politik hervorrufen will. Die österreichische Rcgicrnna hat in Beziehung auf dcn großen Krieg, wclchcr entbrannt ist, leinen Schritt gethan, wclchcr sic irgendwie von dcn anderen neutralen Mächten trennt. Sie hat sich selbst eine Passivität auferlegt, welche vielleicht noch mar-lirlcr ist, als diejenige, deren sich die anderen Mächte befleißen. Diese große Cnlhallsamlcil entstammt nicht einer Glcichgilliglcit gegen die Leiden, mit welchen cm blutiger Kampf große Nationen hcimsucht, und von denen auch die benachbarten, dcn Frieden pflegenden Völker nicht ganz verschont bleiben können. Dcr Moment scheint jedoch nicht gekommen zn sci", in welchem dic tricgsührcndcn Parteien cinc Mdialion willkommen heißen würden, nnd wenn derselbe eintreten sollle, so würde Oesterreich nnr im Vereine mit dcn andcrcn curo püischcn Mächten, und gewiß nnr in voller Uebereinstimmung mit denselben, ans seiner bisherigen Zurückhaltung hcraustrclcn. Manche auswärtige Blätter haben gleichfalls an< gcblichc Rüstungen Oesterreichs zum Vorwande einer übe»flüssigen Allarmirung gemacht. Jedermann, der überhaupt elwas von diesen Rüstungen kennt, wc,ß, daß stc sich auf dcn Ankauf von Pferden beschränkten, wclchcr, nachdem er vollzogen ist, den vollen Fricdcnssland noch nicht hergestellt hat. Keine andere europälschc Macht hat sich in Bczug auf dcn Armccslcmd so große Vc-schränlungcn auferlegt, wie gcradc Oesterreich. Dic Mc-selvcmaunschafttcn, welche einberufen wurden, reichen cdc" hin, um zur Wartung jcncs mäßig erhöhten Pserdc-standcs zu genügen. Die Nachrichten über Truvpcn-aufstellungen an unseren Grenzen, die gcfchehcn oder beabsichtigt sind. können also getrost in daS Rclch dcr Fabel verwiesen werden." Politische Uebersicht Laibach, 10. September. Die ..Bohemia' mcldct: Statthalter Fürst Mens-dorff ha den Auftrag, dahin zu mrlen daß d.e ldr ß ebattc vor Montag stat.fiudc;^ soll je c Aeußerung gegen die Legalität des Landtagcs so zurückweisen, ssnr dcn Fall der Annahme der die vluflösnng des Land-^a"c erfolgen Die nächs.e Landtagchtzung stndet nicht Montag statt. Wahrscheinlich wurde d.e Sitzung, wegen der Verzögerung in dcr Drucklegung der Denkschrift verschoben. Die norddeutschen Blätter besprechen heute die politische Situation, wie sie sich ihnen im Lichte der ncncn Umwälzung in Franlrcich darstellt. Im Allgemeinen stimmen sic darin übcrcin, daß die Procla-mirung dcr Republik in Franlrcich an der Lage nichls gcäudert habe. und anticipiren anf diese Weise bcrcils cinc Antwort auf daß Rundschreiben Iulcs Faorc'«>, bcuor ihncn dieses noch zu Gesichle gekommen. Dcr Kampf gegen Frankreich müsse fortgeführt werden, bis Garantien für einen dauerndcn, dcn Grenzschutz Deutschlands verbürgenden Frieden gewonnen worden. DaS ist der Grundton aller heutigen Stimmen. „Wir haben es mit Frankreich zu thun — sagt die ..Kreuzzeitung" — und bei dieser Auseinandersetzung kommt eS gar nicht darauf an, daß derjenige, welcher uns im Namen Frankreichs den Krieg erklärte, der Gefangene unseres Königs ward und. bevor er von Sedan nach der Wil-hclmshöhc gelangte, bereits der Entthronte Frankreichs war." Anch dic „Vossische Zeitung" äußert sich in Ühn« lichcm Sinnc und dic „N. allg. Ztg.," welche sic reproduce, bezeichnet ihre Bemerkungen als „sehr richtig." In diesen heißt es u. Ä.: „An einen ernsten Frieden ist nicht zu denken, bevor sich nicht eine FricdenSparlri in Frankreich bildet, welche von weilen Classen und großen Interessen getragen wird. Sie fand sich nach dem Sturze dcS crstcn Napoleon, sie wird sich>uch nach dcm des dritten finden, wenn daS Land erst hinter die ihm lange vorenthaltene Wahrheit kommt und die Thatsachen mit Handen greisen kann. In welcher Form die Friedens« partci die Regierung antritt, ist gleichgiltig, sobald die Thatsache feststeht, daß in ihrem Namen verwaltet und Recht gesprochen wird. daß sie über die Finanzen und die Strcitträste des Landes verfügt." Die ..Spencr-Ztg." widmet heute der Vertheidi« aungSfähigleil der französischen Hauptstadt einen Artikel und kommt zu dcm Resultate, daß Paris auf die Dauer nicht haltbar sei. Aus Berlin acht der „N. sss. Pr>" eine sehr auffallende Mittheilung über angebliche Absichten der preußischen Regierung in Bezug auf Frankreich zu, die sie, trotzdem sie ihr von sehr glaubwürdiger Seite zugeht, zunächst mit allem Vorbehalte rcproducin. Sie lautet: „Dcr Friede mit Frankreich, den die preußische Diplomatie im Auge hat. ist folgender: Nach dcr Eroberung von Paris erläßt dcr König von Preußcn eine Erklärung an die Franzoscn. daß oer republiccmischc Ausschuß für Deutschland nicht cristirc, da derselbe ohne staatsrechtliche Anerkennung dastehe. Der Gewalt-Inhaber, noch neuerdings als solcher durch das Plebiscit befestigt, sei dcr Kaiser Louis Napoleon IN. Mit diesem sei bcreilS bcr Friede geschlossen. Dcr Kaiser zieht in Gegenwart dcr deutschen Sieger an der Spitze französi' scher Truppen ein und übernimmt wiedcr die Zügel der Regierung. Dic ländliche Bevölkerung Frankreichs, sagt sich die preußische Diplomatie, und die besitzende Classe, welche Furcht vor dcr socialen Republik hat, werden diesem liut, accompli zujauchzen, und Deutschland wird (und mnß) mit diesem Ausgange des Krieges, da der abgeschlossene Frieden volle Garantie gegen Frankreich bietet, zufrieden sein." Die Nachricht stimmt mit Aeußerungen, welche dem Grafen Bismarck zugeschrieben werden. Die Pariser Blatter füllen ihre Spalten mit den lhcilwcise bereits telegraphisch signalisirten Erlässen dcr neuen republikanischen Machthaber und Functional. So bringt das jetzige amtliche Glatt, das den Titel ..Journal officicl de la Mpubliaue francaisc" führt, eine vom 4. d. M. dalirle Proclamation, in welcher die Genesis dcr jetzigen Regierung und der Republik angedeutet, die Bürger zur Bewachung der Stadt ausgefor» dcrt und als künftige Rächer des Vaterlandes bezeichnet werden. Eine andere Proclamation zeigt die Namen der Minister an, bezeichnet das Cabinet als eine Regierung der nationalen Vertheidigung, fordert zur Ruhe auf und verkündigt, daß General Trochu zum Ministerpräsidium berufen, auch unt dcn militärischen Vollmachten für die nationale Vertheidigung ausgerüstet sci. Eliennc Arago, Maire von Paris, führt sich durch folgende Proclamation ein: „Französische Republik. Stadthaus von Paris. Bürger! Ich bin vom Boll und von der Ncgicrung der nationalen Vertheidigung zum l Maire von Paris berufen worden. Vis ihr b«ruf" wer- 1477 det, eure Municipalität zu wählen, nehme ich im Namen der Republik Besitz von diesem Stadthanse, von dem stets die großen patriotischen Signale in den Jahren 1792, 1830 und 1848 ausgegangen sind. Wie unsere Vätcr im Jahre 1792 gerufen haben, so rufe ich euch zu: Bürger! Das Vaterland ist in Gefahr! Schaart euch um diese Pariser Municipalität, in der heute ein alter Soldat der Republik seinen Sitz nimmt. Es lebe die Republik!" Die unter dem französischen Kaiserreich bekanntlich officios gewesene „Patrie" bringt nach der Pro-clamirung der Republik folgenden Artikel: „Angesichts der Ereignisse, die gestern vor sich gegangen sind, haben wir nur auf zwei Punkten zu bestehen, den einzigen fortan wichtigen. Wir verlangen zufördcrst von der Nation, ohne eine Bewegung des Zauderns, ohne eine Minute der Ohnmacht den Rathschlägen zu folgen, die ihr gegeben werden: die Ordnung möge nicht aufhören zu herrschen, die Einigkeit und die Eintracht mögen allgemein sein unter allen Bürgern, um dem Feinde die Stirne zu bieten, um energisch der Invasion Widerstand zu leisten und das Vaterland zu retten. Wir verlangen sodann, daß das allgemeine Stimmrecht, sobald als die Umstände es erlauben, zu Rathe gezogen werde, damit die Nation deutlich und frei ihren Willen aussprechen könne. Unter diesen beiden ausdrücklichen Bedingungen wird Frankreich sich wieder in seiner ganzen Höhe erheben ; es wird eine mächtige und geehrte Nation bleiben können, es wird eine solche bleiben." „La Presse" sagt: „Das Cabinet des Marschalls Vaillant, Ministers des kaiserlichen Hanfes, und die Bureaux der Civillistc sind unter Siegel geseht. Der Marschall und sein Generalsecretär Herr Gauihier haben gestern die Gemächer in den Tuilcrien geräumt." Äus Florenz, 10. September, meldet die „In-dipendenza italiana" : Die italienische Regierung benachrichtigte die Mächte, daß der in der Septemberconvention reservirte Fall der Actionsfreiheit sich gegenwärtig darbietet. Die Antwort der Mächte hierauf lautete befriedigend. Die einzige zwischen den Mächten und Italien zu regelnde Frage ist nur die der geistlichen Unabhängigkeit des Papstes. General Cadorna ist beauftragt, weder die römischen Truppen noch Rom anzugreifen. Die italienischen Truppen dürfen nur dort einmarschi-ren, wo sie von den Einwohnern gerufen werden oder wo es zur Sicherheit des Territoriums nothwendig. Der evcnluellen Abreise des Papstes aus Rom wird kein Hinderniß entgegengesetzt. Man glaubt, der Papst begebe sich für den Fall der Occupation Roms auf seine Villa Castelgandolfo. Das Enle ies Kaiserreiches. Nach dem amtlichen Bericht, den das am 5tcn zum erstenmal erschienene „Officielle Journal der französischen Republik" bringt, endete das kaiserliche Parlament in folgender Weise: „Nach Wiederaufnahme der Sitzung um 5^ Uhr (am 4. September) waren die Tribünen von einer lärmenden Menge eingenommen. Äuf einer derselben wird eine dreifarbige Fahne geschwenkt. Nur etwa ein Dutzend Deputirte sind in Folge Aufforderung der Hussiers in den Sitzungssaal zurückgekehrt; alle Anderen weigern sich inmitten dieser Unruhe zu berathen. Präsident Schneider steht vor seinem Sessel. Cremieux steigt auf die Tribüne und versucht inmitten von Lärm und lauten Mahnungen zur Eintracht und zur Ordnung sich Gehör zu verschaffen. Gambetta (sich an das Publicum der Tribünen wendend): „Bürger, Sie können ein großes Schauspiel gewähren, das eines die Ordnung mit der Freiheit vereinigenden Volkes. (Ja! Ja! Beifall.) Nun denn, wenn Sie dies wollen, so bitte, so beschwöre ich Sie, daß auf jeder Tribüne eine Gruppe die Aufrechthaltung der Ordnung übernimmt. Verharren Sie im Schweigen. Die Linke hat sich der Kammer gegenüber verpflichtet, der Freiheit ihrer Berathungen Achtung zu verschaffen." (Erneuerter Beifall.) In einigen Augenblicken ist die Ruhe hergestellt; eine weitere Anzahl von Deputirten kehrt in den Saal zurück. Prüsideut Schneider (sich zum Publicum der Tribünen wendend): »Sie haben soeben eine patriotische Stimme vernommen, welche Niemandem unter Ihnen verdächtig sein kann. Herr Gambetta hat soeben im Namen der Freiheit und der Sicherheit des Landes an Sie Ermahnungen gerichtet, mit welchen ich die meinigen verbinde. Glauben Sie mir: in diesem Augenblicke ist die Kammer dazu berufen, über die ernsteste Situation in dem Geiste vollständigster Ergebenheit gegen das Land zu berathen. Sie haben Herrn Gambetta gehört. Auch ich glaube dem Vatcrlande, der Freiheit hinreichende Unterpfänder gegeben zu haben, um das Recht zu besitzen. an Sie von diesem Sessel aus dieselben Empfehlungen zu richten Wle er. appcllire ich an die Einheit, an die Freiheit; aber es M keine wahre Freiheit als die, welche von der Ordnung begleitet ist." Auf verschiedenen Tribünen gab sich Veifall kund, wüstes Geschrei und Lärmen auf anderen. Die Mehrzahl der Deputirten, welche in den Saal zurückgekehrt waren, verläßt ihn in diesem Augenblick. Glais- Bizoin erscheint auf der Tribüne und versucht sich verständlich zn machen. „Bürge,," sagt er, „die Absetzung wird von der Kammer ausgesprochen werden; warten Sie deswegen, bis die Commission in der Lage ist, dieselbe in Vorschlag zu bringen." Girault: Bürger, auch ich appellire an Ihren Patriotismus, auf daß Land und Kammer nur Eins bilden gegen den Feind, welcher im Anzüge ist. Die Sitzung ist thatsächlich durch den herrschenden Lärm unterbrochen. Gambetla erscheint abermals auf der Tribüne und sagt: „Bürger, hören Sie mich noch einmal an. Es ist nothwendig, daß alle in den Corridors und Bureaux anwesenden Dcputirten, welche dort über unsern Antrag auf Absetzung berathen, auf ihrem Posten sind, damit die Kammer über diese Erklärung abstimmen kann. Sie müssen in einer gemäßigten und würdigen Haltung verharren. Jene Abgeordneten werden alsbald kommen. (Beifall.) Sie haben mich verstanden, und ich danke Ihnen; die Ordnung ist unsere stärkste Kraft. Bewahren Sie also, ich beschwöre Sie, die Ruhe und das feierliche Schweigen, welche den Einwohnern dicfer großen, vom Feinde bedrohten Stadt geziemen. Sie werden sofort daS Ergebniß der Berathungen der Kammcr verkündigen hören, welches ohne Widerrede in dem Sinne ausfallen wird, wie Sie wünschen." (Beifall und Lärm.) Um 3 Uhr wird der Saal von der Thür aus, welche gegenüber der Rednertribüne liegt, plötzlich vom Publicum erfüllt. Einige im Saale anwesende Deputirte erheben sich und versuchen, sich diesem Ucberfall zu widersetzen; aber ihre Anstrengungen vermögen die Menge nur einen Augenblick aufzuhallen, bald erweisen sie sich als ohnmächtig und der Saal ist von einer tumultuircn-dcn Menge angefüllt. Der Ruf: „Es lebe die Republik!" läßt sich hören, Präsident Schneider: „Da jede Berathung unter diesen Umständen unmöglich ist, so erkläre ich die Sitzung für aufgehoben." Es ist 3 Uhr. Der Präsident verläßt seinen Sessel; die Menge nimmt vom Bureau und von der Rednertribüne Besitz nnd hat sich vollständig zum Herrn des von ihr erfüllten Saales gemacht. Ueber die Vorgänge, welche sich vor, in und nach dieser Sitzung zutrugen, entnehmen wir dem Berichte eines Corresponoentcn, der an diesen Ereignissen mit-betheiligt war, folgende Einzelheiten: „Schon gestern beabsichtigte die Kaiserin abzudanken und sich in Sicherheit zu bringeu, allein Rouher und mehrere Mitglieder der imperialistischen Rechten hatten sich dem widerseht, da sie hofften, es könne vielleicht durch irgend einen Act der Gewalt noch eine rettende Combination ausfindig gemacht werden. Auch be^ fand sich Nouher diese Nacht in Begleitung des berüchtigten Untersuchungsrichters Bcrnicr in den Vorsalcn des gesetzgebenden Körpers und suchte die Mitglieder der Majorität zu verzweifeltem Widerstände anzuspornen Schon seit heute Morgens 8 Uhr gingen zuverlässige und energische Männer in dcn Vorstädten umher und forderten alle demokratischen Gesinnungsgenossen auf, ohne Waffen sich um die Mittagszeit vor dem Palais Bourbon cinzufinden, um die Action der Linken zu unterstützen. Der Verlauf der um diese Stunde eröffneten Siz-zung kennen Sie wohl bereits. Als die Deftutirten sich in ihre Bureaux zurückzogen, kamen bereits Nationalgardisten mit und ohne Waffen über die Concordebrücke herbei. Ein kräftiger Andrang schiebt sie und die übrige Masse durch die wachehaltcndcn Municipalisten durch, die Gitter werden gesprengt und in ungeheurem Tumult dringt der Haufe in dcu Sitzungssaal ein. Palitao steigt auf eiuen Stuhl in der Nähe des Einganges. Er will die Eindringlinge anreden, wird aber hcrunlerge-worfen und zurückgedrängt. Die herbeigeholten Liniensoldaten verhalten sich unthätig; sie nehmen auf Geheiß ihrer Officierc die Bajonncte herunter und stimmen in den Ruf: „Nbfehung!" ein. Palikao hat offenbar dcn Kopf verloren; er weiß nicht, wohin sich wenden und was anordnen. Die Deputirten der Linken sucheu nun ihrerseits dem Menschenstrom einen Damm entgegenzusehen — umsonst. Der Sitzungssaal füllt sich. Blutige Auftritte sind zu befürchten. Ich eile zu General Trochu, damit er einschreite. Er entgegnet jedoch: „Ich kann nichts thun. Palilao entzieht mir jede Macht und läßt mir nur deren Schein übrig. Man begeht ungeheuerliche Dinge (on liüt äo« uUo««8 moliktruuuL»), nimmt heimlicheFüsilirungen vor, ohne mir auch nur Kenntniß davon zu geben. Wenn die Kammer mich ruft, werde ich kommen. Andernfalls bindet mir meine Pflicht die Hand." Als ich zur Kammer zurückkam, war die große Freitreppe mit Nationalgardisten, in deren Mitte sich auch Frauen befanden, bedeckt. Man hatte bereits von den Fliederhecken in dem anstoßenden Garten des Prü-sidentschaftshotels die Zweige abgerissen uud sich mit denselben die Hüte und die Käppis geschmückt. Es herrschte allgemeine Begeisterung und allenthalben erscholl der Ruf: ..Es lebe die Republik!" Aus dem Garten selbst erschallt ein wüthendes Geschrei: „Nieder mit dem Mörder!" Präsident Schneider, geschmückt mit dem Großbande der Ehrenlegion, befand sich in den Händen einiger Rasender, die ihn, mit Faustschlägen und Kolbenstößen zu Leibe gehen wollten. Wir eilen herbei, und es gelingt uns mit großer Mühe, ihn in Sicherheit zu bril'gen. „Nach dem Sladthausc!" erschallt nun der M, und die Masse wälzt sich in dichlen Schnuren in dM Richtung fort. Es ist vollbracht! Das Kaiserreich h" gelebt! Wir ziehen mit Gambctta „ach der Residenz des Barons Haußmann, hinter uns ein unabselMtl Schwärm. Dann folgen I. Favrc und I. Ferry °« der Spitze einer ebenso gewaltigen Volkscolonnc. S<"' daten jeder Waffengattung zichen mit und rufen vettim mit dem Volle: „Es lebe die Republik! Es lcbc Fra>"' reich!" Die Kaiserin ist abgereist, heißt eS; NieMM kümmert sich um sie. Die Tuilcrien sind verödet." Kriegschronik. Die Velasserunss von Strasiburfl. Die „Karlsruher Ztg." wirft folgenden RÜs^ auf die bisherige» Ereignisse um Straßburg: . Die vom 11. bis 17. August stattgehabte Cell" rung der großherzoglich badischcn Division war anfans nur eine schwache uud beschränkte sich hanptsächlich ^ das Abschneiden von Zuzügen zur Festung. Mit ^'" treffen der Truppen des zu General-Lieutenant v. ^ der gehörigen Bclageruugscorps wurde der Kreis «m Festung täglich ein engerer. Vom 28. ab konnte n" behaupten, daß die Communication mit der Festung v" lig unterbrochen sei. Die wenig offensive Haltung ^ Infanterie der Besatzung Straßburgs, welche lheilS a> Resten der bei Wörth geschlagenen Regimenter bestcy' veranlaßte den General-Lieutenant v. Werder bereits ° 15. und 18., die Vorstädte Schiltigheim und Kö'M Höfen zu besetzen, um zu verhindern, daß der sich wA licherweise retablirendc Feind in diesen massiv geb""' Ortschaften eine Stütze der Vertheidigung finden tö>w^ Am 21. August trafen die TöteS der Gclagcnmgsplw ein, und sofort wurde der Beschluß gefaßt, mit dc» ^ handenen Kräften, etwa 40 schweren Bclagerungs^ schützen und den bei Kehl etablirlen Batterien, welche ° Festung Nastatt schickte (32 Geschütze), sowie der ba°' schcn Feldartillcrie, Stadt uud Festung Strahlung ^ bombardircn. Man mußte hoffen, daß bei dcm fast ^ ^ lichen Mangel an bombensicheren Räumen die ^ ^ Zahl unbeschühtcr Bürger eiueu Druck auf den Co Mandanten ausüben würde und sich so mögliches ^ eine Ucbcrgabe der Festung ohne zu große Opfer fiU Velagerungscorps erreichen ließe. ^, Die Bürgerschaft Straßburgs, die ihr DeulsW' leider gänzlich vergessen hat und sich rühmt. franD^ zu sein als die Franzosen, that leine Schritte zur Ucv gabc. Nur der Bischof von Slraßburg versuchte a"! ^ die Einstellung dcS Bombardements zu erbitten, l^ ^ ergab diese Unterredung, daß mehr eine Form ^^, innerer Wunsch Veranlassung zur Unterhandlung ^ Während dieser Zeit waren der Commandant der " ^ gerungS - Artillerie. General-Lieutenant v. Decker, Stabsofficierc der Artillerie und des Ingenieurcorps getroffen. ES wurde daher beschlossen, mit dem V^,,, dement aufzuhören, die förmliche Belagerung el"^<,.,lg um die völlige Vernichtung der alten Stadt Strap zu vermeiden. ^ ^r Generalmajor v. Mertens, Ingenieur «u "'^ ^g Velagerungs-Armce, leitete daher die sofortige ^^Ü^itt der ersten Parallele bei Schiltighcim, 7- bis 8(X) S"^. von der Festung, ein. In der Nacht vom 29. zu'"^< wurde in der That ohne irgend welchen Verlust '" ^, scr außerordentlichen Nähe vor der Festung die cr>^^ rallelc eröffnet uud zehn neue Batterie« erbaut. ^ Feind erwiderte das diesseitige Feuer mir mäW ^ schlecht gezielt. Man tonnte behaupten, daß er cl" ^,. dcre Angriffsfront erwartet und armirt hatte. ^ ,„Ü begann somit die Belagerung. Gleichzeitig '"," Ml Anstrengung aller Kräfte die begonnene Arbeit a ^ führt, die Depots und die noch täglich anlM'" ch' Truppen schleunigst organisirt und besonders ^ material (Schanztürbc und Faschinen) angefertigt- ^, Schon in der Nacht vom ill. August auf dc" ' ^ tember wurden die Communicationcn zur i^ .,pi '' rallele vorgetrieben, und in der Nacht vom 1- ^(^ die zweite Parallele mit der flüchtigen Sappe a"l^Fe Schritt Länge ausgehoben. Diese in der KriegM^c" wohl beispiellose Leistung gegenüber einer sehr M hcs" und im Ganzen gut bedienten Artillerie wurde n ^ ^ tiger Angriffe durchgesetzt. Der Feind arm" ^„l 31. August und 1. September seine angcgriffe^ ^sih mit zahlreichen Geschützen und suchte Morgen vier Uhr den diesseitigen Angriff zurückzuwcrfe"'^^ Ein fortlaufendes Infanterie-Feuer vo» del' <,»' sowie das Feuer der gesummten Artillerie cM' zM 2. September Morgens, früh vier Uhr. die acl' theidigung des Gegners. ., 6'^ Gleichzeitig wurden zwei Ausfälle ge"^'^^ Colonnc dirigirtc sich auf dcn linken Flügel v" ^ tigen Aufstellung uach der Insel Waalen "" ^M'" wurde aber von den Truppen des 30. ^lifan^^g^c" mcntS energisch zurückgewiesen. Drei feindllcyc ^c" griffen den rechten Flügel auf dem Bahnhof a .^, Ore eine Compagnie des ersten Bataillons des ä'" ^e. nadier-RegimcntS König von Preußen bcs^l ^^aiy' Oberst v. Ncnz. Commandant der Tr«> ^^.l' erkannte sofort die Gefahr dcS Angriffs u"" 1473 „ , ^"N'mn des l. Bataillons seines Regiments con-! "Msch nc^> ^^ '" ^^ Festung geworfen und von nnscren ..."",' 7"'ppcn bis zum Glacis verfolgt, beider c.lit-k/n, - " l^ci dcr Nücktchr in dic Trauchce „nd bei ° n ai,ßerordc„tlich statten Fcucr dcr Festung einen "U»,l von clwa 50 Mann; nnlcr dcn Todten b^fin-«..'"' der Hauptman Gräff. Ader auch die Elöffnnngs- lmtci, der zweiten Parallele brachten uns einen empfind-. ^' U"d schmerzlichen Verlust. Der Obcrstlicntcnant c'^^uid Haufttmann Graf Hcrzbcrg vom Ingemenr- "lps, d,c mit der größten Äravour u»d Anstrengung .'°l)cr blc Details der In.icnicnr Arbeiten leiteten, fic- ' am fruhcn Morgen, als sie eben eine schadhafte lck <> ^'""^" Pal-allclc ausbessern wollten. So '"''"'zilch auch dicse ^crlnste sein mögen, so groß sind ""1 dcreits die Resultate. ES sind in vier Tagen zwei till ? "^"" "'^ fest basirt worden; unsere Ar-Hei k' bcr lcin Geschütz dcmolirt wurde, brachte dcn " uio zum Schweigen und zeichnete sich mit den anderen ii..« ^ Infanterie und den Pionniercn in gleich lo-^werther Weise aus. an. « ^ ^' clwarten. daß der nunmehr sicher or-sr/'s'^ Angriff zu seinem baldigen Ziele Mren wird; >lm,ch werden die Opfer noch erheblich fein. denn die Ml« FestungSgräbcn Straßburgs mit seinen gut con« "Men Linien nach Vauban'scher Manier gestatten mmiehr luir ein langsameres Fortschreiten der Geladen»' ?!"^ Schiltigheim vom 3. d. M. schreibt man ^ Schiltigheim. 3. September. ,« .Astern ist eine äußerst wichtige Entdeckung gemacht irkisi Festung befand sich im Gesihe einer unter- llus r Telegraphen-Verbindung mit Metz. welche jetzt ' gqundcn und zerstört ist. Heute Morgens wurde so- "" auch ein Mann abgefaßt, welcher yicbci thätig gc> scllis!' l ' ^ngcns versichert man, der Commandant flll, >l' ^°" dorther mit fingirlen Nachrichten über ck t> . ^ ^'^^ bedient worden. Was die Einwohner-'"^betrifft, so ist nach den Aussagen erst gestern hcr-^Uttommencr Personen (auf Reclamation gestattet m,ch die Velagerungs.Armec noch fortwährend das »>i^<" ^" "°" "nzclncn Frauen und Kindern, jedoch scke, !!'/^' "°" Männern) die Thatsache dcr franzüsi-la» t "^'^" lctzt eine so ziemlich allgemein aner-an d ^'^ '""" natürlicherweise von dcn Schlachten der l? "fischen O^nzc noch nichts weiß. Die unter ^ ">'wui)ncrschaft jetzt herrschende Niedergeschlagenheit ^.Mf'Ulngslosigkcit wird als eine außerordentliche fu^ . "' ^^" 'st die Lage derselben fortwährend eine 'NoV?".i ^ ^^ ^'"^ ^'^ äußerste Lebensgefahr nicht lmcy, über die Straßen zu gehen, die LcbcnSmittcl locn täglich knapper, viele Tausende haben schlechthin s. , "'chtö mehr — nicht Wenige haben auch durch die don lk ^" Vwndc ihr ganzes Vcsitzthum verloren — ^. Gemüse, 5lartoffeln und dergleichen ist gar lcinc sclu ^ "^^' Rind- nud Schweinefleisch hat einen uner< f/'"'"llUchcn Preis, selbst wohlhabende Personen sind ), c>n wenig Pferdefleisch belommeu zu löunen. Gou< ^lNkuv und Präfcct halten sich in den Kellern dcr Prä- scllii. ^" ^"s"n Augenblicke (10 Uhr) schweigen die Gc. d?! ^""llich; es ist auf eine Stunde Waffenstillstand. Alg !>-"' ^ Stadt die Todten beerdigt werden kü.-mcu. und H ^°s bicnt dcr .Imdin äu8 i»Ianw8, und Reich bestatt?" '""^" ^^ unterschiedslos in langen Reihen V°w^"^ Morgens früh gab es abermals ein kleines als ^ "6cscchl, ^^ ^,^^, ungleich nnndcrcr Bedeutung T°dt^ ^Uigc. Wir habcn acht Verwundete, leinen ^lnci« ' ^' ^"^^ ""^ kinc Strcisparlie auf dem genial I ^stung ""b hat daselbst einige Gefangene Kcln^ ' > ^"'" Abend, als die Officicrc des 24. Land-in das ^''""^^ nchig beisammcnsaßcn. fuhr eine Bombe l lncisl" ^unmcr "»'d so hart an dem Kopfe des Zahl-Dff'cicr ^'"^l'' daß dessen Äackc gesengt luurdc. Die stkr s^ Kürzten zu den Thüren hinaus, dcr Zahlmei-Nchtls. ''^ Lurchs Fenster, und die Bombe Platzte zwar. Wer weiter feinen Schaden an. U"vordc! ^"^ Parallele ist in verflossener Nacht fertig ^"nlcs . ^ Illfluß ist zu Crstcin mittelst eines ^asscr s."°acgrabcn nnd wird also nicht mehr viel lehr»», ', b>c sscstungSgräbcn liefern. Weitere Vor< dcr I."., ill nlcichcm Zwecke sind in nnmittrlbarcr )iähe «l'ßcr dci, ^troffen. Hier in Schiltissheim ist jctzt ">'d ei,,, 5'"" ^^'l"l eingerichteten, schloßarligcn Kloster ^''lcht « uciucrcn Häusern fauln ciu Gebäude un-"ldcrc,, ^/"1 arme Familien leben hier und in den " dc/ m> ,^^^ umgebenden Orten seil Wochen nur ^ldthüligtcit dcr Soldaten. w ^ll^ ^"W ich, daß gestern Abends 15 Chai-l/°^clNd,>. ,, . ^tadt herausgelassener Persoucn das ^'te fol^, ^' ^lsirt habcn; clwa 30 Familien sollen w Pechen ^ lialtc Gelegenheit, einen dcr Kutscher z> '°Nal ^, ."ach scincr Angabe siud das Fanbourg n^'^"au f7, '"slraßc. Brandgasse. Hagenaucr Bruch, ,,, °"gcbra .,'" ^"' ^»adratc in ocr Citadelle vollsläxdig p °. <- Ui»cn i °^?" mehrere Häuser in dcr Münsw'gassc, ^„tisch» ^ bclannte Scheidcckcr'sche HanS. das '"^^ ^innasinm, die neue Kirche, Prüfectur, Mairie. Tribunal. Mililmnnihle, ciu Thcil des Spitals. Im Theater hat cs zweioial gebraimt; daS Fencr wurde gelöscht, dic angerichtete Verwüstung ist abcr cine furchtbare. Der Münstc, platz ist bedeckt mit Qnadcrtrüm-mern, ze'schmcttcrlcu Bildsäulen, veilohllcn Resten aller Art; von dcn Häuscril in nnmiltelbarer Nähe des Münsters ist mcrlmnrdigci'wcisc nur cincS unverletzt gcblie-bcn. das hohe, uralle, schlrchlsscbaulc Hau«?, welches man gewöhnlich neben dcm Münst^- abgebildet sieht, während massive Steinhäuser dancbc» ga„z zerstört wurden. Vom Münster selbst muß leider grsagt werden, daß er gleich' fl-lls als arg beschädigt zu betrachten ist. Die Orgel, dic weltberühmte astronomische Uhr, dcr Hochaltar — Allcö zerstört. Auch dcr Thurm hat gelitten. So die Aussage meines Gewährsmannes. Derselbe muß noch einmal in die Stadt ;urückk.hrcn. um weitere Flüchtige herausschaffen zu helfen. Dann aber. so versichert er. bringe leine Macht dcr Welt ihn wieder in die Stadt. Die ..Politik" veröffentlicht folgcud.'s Telegramm auS Basel, 8. September: Der französische Kriegsminister berief ans dcn Fcstm^n alle GarnisonStruppcn, wclchc durch Nalioualgardc und Frcischaarcn ersetzt wcr-dcn. Aus Lille nud St. Omcr wurden übcr 10.000 Manu mittels Bahn nach Paris bcfördcr!. Man rechnet, daß binncn fünf Tagen übcr 60.000 Maun zersplitterter regulärer Truppen in Paris sein werden. In Marseille sind 2000 berittene Araber, die in 28 Transportschiffen in Algier cinbarlirt wurden, cino/lroffcn. Dieselben gchcn sofort nach Paris ab. Aus Marseille und dcn übrigen Hafenstädten sind über 500 Schiffe nach Algier abgegangen, um Truppen nach Frankreich überzuführen. Nach Cherbourg wurden von cincr französischen Fregatte eine preußische Fregatte und drei Handclbdriggs gebracht. Von Lörrach bis Offen-bürg wurde ein starker Cordon badcusischcr und baicrischcr Grcnzwächtcr uud Landwchrmänncr gebildet, da befürchtet wird, daß französische Frcischaarcn, welche gut bewaffnet und geführt sind, dcn Nhcin überschreiten. Von Belfort trafcn gestern 300 Freischärlcr in Mühlhauscn ein. Ueber eine ncuc Schlacht vor Metz, 3. Scp-tcmbcr Abends, wird dcr „Allg. Ztg." geschrieben: Es war heule dcn ganzen Tag ein furchtbarer Kampf, welchen das ostprcußischc Armcccorps dcS Generals von Manlcusscl g/geu den Marschall Bazaine, dcr nordwärts dcn Durchbruch erzwingen wollte, lämpftc. Die Franzosen, die Garde voran, stürmten sehr muthig vor. wurden aber stets vou dcn Preußen, die diesmal zuerst im ganzen Fcldzug dcn Vortheil hatten, in gutcr gcdccktcr Stcllung zu stehen, blutig zurückgeworfen. Zuletzt griff die französische Gardc mit dcm Bajonnct an, allein die Ostftrcußcu hicbcn mit dcn Kolben sehr kräftig drein und ricbcn die Gardisten fast vollständig auf, so daß gegen Abend Vazainc dcn Versuch dcs DurchbrcchcnS aufgeben mußte. Wir habcn diesmal einen verhältnißmäßia geringen Verlust, dcr sich auf circa 700 Todte und Verwundete beschränkt, da uuscrc Truppen nicht, wic frühcr stctS dcr Fall war. untcr dcm weittragenden Feuer dcr ChasscpotS vorzuslürmcu brauchtcn. Dcr Veilust dcr Franzosen an Todten und Verwundeten beträgt über 3000 Mann, cbcuso habcn wir einige hundert Gefan» gcnc gemacht. Da die Feinde sich nach Mtz zurückzogen, so lounten wir sie nicht verfolgen nnd somit auch ver» hältuißmäßig nicht viele Gcsangcnc machen. Wffesneuiglieilen. — (Lchrercnrse.) Der flir Nieder.Oesterrcich, Ober-Oeftcrreich, Salzburg, Mähren, Schlesien, Tirol uud Vorarlberg nud dic Bukowina in den diesjährigen Schul-scricu am 1«. August cMuclc und silr dic Dauer von sechs Wochen bcrcchnclc landwirihschaftliche Lchrcrcurs wird vou 324 Lchrcr» besucht. Dic giinsllgen Erfolge, wclchc diesfalls in Tctschcn-Liebwerd und Tador in Böhmen im vorigen Jahre erzielt wordeu sind, forderten zur Ausdehnung dcs landwirlhschastlichcn Iortbiloungsunterrichles der Lehrer für das Jahr 1870 auf, und so wird außer dcn für Vöhmcn in Liebwcrd uud Tavor sich wiederholenden Cursen auch in Grüz für Slciermart, ssärnten, Krain, Klistcnland und Dalmaticn, in Dliblany bei Lemberg fUr Galizien ein landwirthschastlicher Lchrercurs abgehalten, an welchen Orten die bestehenden landwirtschaftlichen Lchran» stalten die nöthige» Lehrkräfte und Lehrmittel in erwünschter Weise darbieten. Den Curs in Graz besuchen 50, dcn Curs in Licbwerd und Tavor je 50, den LurS in Du» blany 50 Lehrer, so daß im Ganzen in diesem Jahre schon .'l24 Lehrer eine landwirthschaslliche Ausbildung, welche sie wieder in weiten Kreisen verbreite» und fruchtbar machen werden, empfangen. Hiezu kommen noch mehrere Hosvilau' ten, welche dcn Curs auf eigene Kosten besucheu, ferner 13 Lehrer aus der Militärgrcnzc, die größtcntheilö in Wien, Zlinl Theile in Graz zugetheilt sind und ihre Sustcn-tatiousgebührcn durch das Reichstriegsulimstermm erhalten. Die auf Kosten dcö Nckerbaumiuistcriums berufenen .'i24 Lehrer erhalten die Reisekosten vergütet und Taggelder. Der landwirlhschaftlichc Unterricht wird übrigens im Lehrplan der Lehrerbildungsanstalten aufgenommen werden. — (Vi» trauriges Symptom) für die tiefen Wunden, dic dcr mörderische Krieg in Deutschland geschla-qen, ist wohl die Thatsache, daß an Wiener Traucrwaaren- ^ Haudlungen von Berlin uud andercu Städten zahlreiche Bestellungen eingelaufen sind, da die dortigen Vorräthe für dcn erschreckend großen Bedarf nicht mehr ausreichen. Ein dunkler Schlagschatten, der niemals bei dem glänzenden Äilde der helleuchtenden Siegesfahnen fehlt. — (Vereiteltes Attentat auf den fach« fischen Kronprinzen.) Aus Sommauthe (bei Bu-zancy) wird folgende Geschichte erzählt: Dcr Kronprinz von Sachsen kam am 30. v. M. Abends mit seinem Slabe hier an und nahm in einem alten Klostergcbäude Quartier, und zwar benutzte er mit seinen zwei Adjutanten zwei Zimmer im Erdgeschoß. Der Kronprinz begab sich erst nach Mitternacht zur Nuhe, gegen 2 Uhr weckte ihn ein Geräusch, er horchte einige Minuten und hörte auch leise sprechen, da sprang der Kronprinz auf, weckte die Adjutanten, und beide horchten, es war richtig leine Täuschung. — Man beschloß, dem Geräusch nachzugehen, um zu sehen, was cs sei; die zwei Adjutanten gingen dem Kellerraume zu, denn von daher kam offenbar das Geräusch. Als sich diese einen Blick in den Keller verschafften, bemerkten sie sechs Männer beim Scheine einer Blendlaterne mit kleinen Fässern mamvuliren, ein Mann stand auf der Straße vor dem Kellcrfenster. Als die Leute sich verrathen sahen, warf dcr cine die Laterne fort und versuchte durch das Kellerfenster zu entkommen. Es wurde Wache geholt und im Beisein der sechs Männer der Inhalt der vier Fässer unter, sucht, es war Pulver und Schwefel darin, ein Draht ging von dcn Fässern aus durchS Kellerloch in eine andere Straße. Nach Aussage dieser Leute sollte das Hauptquartier des Kronprinzen dieselbe Nacht in die Luft gesprengt werden. Außer diesen sechs Leuten wurden noch andere acht Personen, die an diesem Comvlot betheiligt sind, nach Landau abgeführt. — (General Staff.) Der Pariser „Figaro" schreibt alle preußischen Siege dem General Staff zu, der in Paris gelebt und dem Kronprinzen, sowie Mollle alle nöthigen Mittheilungen gemacht habe. Ein Redacteur des „Figaro," Herr Emile Blavet, hat den Stoff zu dieser wichtigen Mittheilung offenbar auS einer englischen Zeitung geschöpft, wo Von ,,«t ill's" die Nede war. was eben Stab bedeutet, so daß der preußische General Staff, dieser General, „der sich seit 1666 in der besten Gesellschaft von Paris bewegt hat," nichts weiter ist als--------- der preußische Generalstab. Locales. — (Sparcasse.) Samstag wurde von dem hiesigen Sparcasse»Instiwte das scchzigtausendste Einlag ebUchl ausgefertigt. Diese bedeutende Zahl liefert den Beweis dcs überraschenden Prosperirens dieses Geld, institutes und des demselben von der Bevölkerung Krams in erfreulicher Weise entgegengebrachten Vertrauens. Nie schr dieses Instilut in den letzter» Jahre» an Credit und Ausdehnung gewönne», geht aus dem Unistande hervor, daß cs gcgcmvärtili ei» Vermögen von mehr als sieben Millionen verwaltet und daß seit Beginn des Jahres 5 864, somit innerhalb sieben Jahren, 20.0l)0 Einlageblicheln ausgefertiget wurden, während sich dic Zahl derselben bis zum Schlüsse 1863, sonach in 43 Jahren, nur auf 40.000 belief. — (Strafanstalten in Krain im Jahre 1869.) Dieselben zählten 2 Beamte, 37 Aufseher. Die Zahl der Sträflinge betrug mit Anfang des Jahres 248 Männer, 14 Weiber; im Laufe des Jahres sind zugewachsen 4473 Männer, 667 Weiber; Abfall in» Laufe des Jahres 4513 Männer, 004 Weiber, daher verblieben mit Ende dcs Jahres 308 Männer, 17 Weiber. Von dcr Ge-sammtzahl der Sträflinge waren vcrurtheilt: 1. zu Kerker über 10 bis 20 Jahren 3 Männer; 5 bis 10 Jahren 29 Männer, 1 Weib; 3 bis 5 Jahren 30 Männer, 3 Weiber; 1 bis 3 Jahren 120 Männer. 1 Weib; 0 Monate bis 1 Jahr 85 Männer. 2 Weiber; 1 bis 0 Monate 429 Männer, 21 Weiber; bis 1 Monat 125 Männer, 25 Weiber; 2. zur Arreststrafe: 3 bis 6 Monate 12 Männer; 1 bis 3 Monate 100 Männer, 29 Weiber; 8 Tage bis 1 Mo< nat 491 Männer, 65 Weiber; bis zu 8 Tagen und dar» uulcr 3397 Männer, 514 Weiber. Die Einnahmen betrugen 5128 fl., die Verpflegskosten 19.105 fl., die Übrigen Auslagen 2936 fl., zusammen 22.036 st., der Abgang daher 16.908 fl. — (Lynchjustiz.) Im Tönnies'schen Etablissement hier ertappte man am Freitag einen Zimmermann, der einem Mitarbeiter eine Säge gestohlen halte. Die Folge war natürlich seine sofortige Entlassung. Als nun derselbe am Samstag wieder erschien, vielleicht um Zurückgelassenes zu holen, wurden die Arbeiter so erbittert, daß sie sofort Lynchjustiz übten und ihn zum Hofe hinausprUgellen, bei welcher Gelegenheit der Gemaßregelte einem der Dränger mit dem Stemmeisen mehrere Stiche in den Bauch versetzte, so daß dieser ins Spital überführt werden mußte. — (Marschtarte nach Paris.) Als eine der vorzüglichsten Karten vom Kriegsschauplätze glauben wir die kürzlich von Carl Eugen Ritter bei Stahel inWürzbura erschienene Karte der Nheinlandc empfehlen zu dürfen; bis Ulm und Paris sich hinauserstreckend, berücksich' ligt sie insbesondere die Gebirgszügc, sowie die Straßen und Elsenbahnen. I„ der vorliegenden neuesten Auflage sind auch die Grenzen von Elsaß und Lothrlngenin Farben hervorgehoben und ein Newer Plan von Pans bei-qcgebcn. Die Schrift ist lrotz der großen Reichhaliigleit schr deutlich, der Preis von 60 kr. oder 10 Sgr. Überaus billig. 1480 — (Dem Dechant der Umgebung Gvrz,) Herrn Vlasius Madvn, sandten angeblich einige katholische^ Geistliche, wie „Slovensti narod" berichtet, ein Schreiben, worin sie ihm mittheilen, in Görz sei bei der protestantischen Kirche die Stelle eines Pastors erledigt, sie fragen deshalb an, ob Herr Dechant Madon nicht geneigt wäre, sich um dieselbe zu bewerben. Diese Verhöhnung des allgemein geachteten Mannes erlaubten sich einige Unfehlbar-leitsexaltados deshalb, weil Dechant Madon bei den letzten Landtagswahlen, obwohl katholischer Priester, dem Protestanten Dr. Lavric, einem Nationalliberalen, seine Stimme gab und nicht dem Gegencandidaten, dem geistlichen Gym-nasialprofessor Marusic in Görz. — (Diöcesanveränderungen.) Herr Stephan Gnjezda, Cooperator in Moräutsch, wurde nach St. Georgen bei Krainburg übersetzt; nach Moräutsch kommt Herr Anton Pajer, Seminargeistlicher. Herr Georg Steurer, Pfarrer bei Obermitterdorf in Gottschee, begibt sich in den Ruhestand, und Obermitterdorf ist am 3. d. M. ausgeschrieben worden. Gestorben ist Herr Lorenz Albrecht, Cooperator in Pension, in Adelsberg am 2. September. Dem Herrn Jakob Mrak, Cooperator in Altlack, wurde die Pfarre Eisnern verliehen. Eingesendet. ^ u l r « f an alle patriotische», Ocsterreicherl Mitbürger! Patrioten! Dic unüsterrcichische Haltung der mciNen Wiener Journale hat uuS veranlaßt, cm neues großes polnisches Journal zu gritudcu, welches ehrlich uud cutschicdcn fnr Oesterreich ciutrcten und ciu Organ aller patriotischen Oester-reichcr sein wird. Dieses Journal wird täglich in doppelt so großem Formale als die „Presse" erscheinen, und wird heißen: ,i)i:k patriots Die erste Nummer des ,,«»^'Z?«K«>5'" erscheint seit dem lU. d. M. An alle guten Bürger des Vaterlandes wenden wir nnS mit der Bitte, unser patriotisches Unternehmen zu «nterstlltzen. Die Sache Oesterreichs ist die Sache der wahren Völlerfrcihcit. Wer die Freiheit wahrhaft liebt, lann nie und nimmer wllnschcn, daß unsere Monarchie, welche berufen ist, das friedliche nnd gedeih: liche Nebcneinanderlebeil verschiedener Völker zu vciwirllicheu und hicmit eines der erhabensten Probleme der Civilisation zu losen, jenem militärischen Despotismus dienstbar gemacht werde, der immer drohender sein Haupt in Europa erhebt. Unser Journal wird iu jeder Beziehung allen Anforderungen entspreche», die man an eiu großes publizistisches Organ stellen lanu. Durch unsere Verbindung mit deu hervorragendsten Politikern uud Parteiführern Oesterreichs werden wir in der Lage sein. stets zuerst die wichtigsten uud interessantesten Nachrichten zu veröffentlichen. Unsere Redaction uud Administration befindet sich Prater-strasie Mr. 30, wohin alle Briefe zu lldrcssiren sind. Die Präuumerationsvreisc sind: Für TUien: Ganzjährig 14 fl. 40 lr.; halbl 7 fl. 20 lr ; vicrteli-3 fl. 60 lr.; monatlich 1 ft, 80 lr. Für die Hlölligreiche und Länder: Ganzjährig 18 fl.; halbj. 9 fl.; viertclj.4 fl.50 lr.; monatlich 1 fl, 50 kr. Eiuzcluc Nummern ü 5 lr. Ucutjle Post. (Oriainal'Telenrammc der „Laibacher Zeituuft.") «Paris R». September. Die Preuszen erschienen vor Ohateau, Thierry, ttafert^ (Raucher. Der Commandant Laons übergab die Citadelle. Daselbst flog der Pulverthurm mit einem Theil der Citadelle, dem preußische« Generalstab, einigen Hundert Preußen und einigen Vtobilgarden in die Luft. Der Oom mandaut Thionvillcs verweigert die Ucbergabe. — Spanien anerkannte die französische Ne publik. Florenz, R>. September. Die von Seite Italiens dem Papste angebotene Souveräne-tätsbürgschaft besteht in Beibehaltung der Botschafter und des iteoninischen Stadtviertels, das vom Papste allein abhängig bleibe. Altan glaubt, die päpstlichen Vehördeu werden den IViderstand nicht aufrecht erhalten. St. P e t e rs b urg, > > September. Das „Journal Petersburg" mißbilligt die Inter- vention der französischen Socialdemokratie und erklärt die Völkerföderation für eine Utopie. New - Aurk. Die hervorragendsten Journale rathen dem Präsidenten, Frankreich und Deutschland seine Vermittlung anzubieten. Innsbruck, 10. September. (Landtagssitzung.) Ein Antrag der clericalen Abgeordneten wird cingclirachl auf ein Amnestiegesuch an Se. Majeflät zu Gunsten aller wegen Widerstand gegen das Schulaufsichtsgcseh in Strafe oder Untersuchung Verfallenen. Wien, 10. September. Die „Corr. Warrens" bringt nachstehende Mittheilung: Gegenüber einer Angabe der „D. A. Z.", daß Hofrath Klaczko trotz seiner Demission seinen Gehalt fortbcziehe, sei erwähnt, daß das Ausscheiden dieses Herrn aus dem Staatsdienste die Einstellung seiner Bezüge zur sofortigen Folge hatte. Wien, 10. September. Nach einem Telegramm der „Presse" aus Nizza ist dort eiue Revolution aus-gebrochen. Die Behörden sollen verjagt, die politischen Gefangenen freigelassen worden sein. Die italienische Nepublil wurde ausgerufen. Garibaldi wlrd erwartet. Auch in Montone sei ein Aufstand. München, 10. September. (Pr.) Nach der „Augs-burger Abendzeitung beschloß der Ministcrrath, die Initiative in der deutschen Frage zu ergreifen und Unterhandlungen wegen Beitritt BaiernS zum norddeutschen Bunde einzuleiten. Köln, 10. September. Preußische Uhlanen umschwärmten heute St. Denis, drangen bis in die Umgebung von Paris vor, zogen sich dann aber wieder zurück. Paris, 10. September. Deutsche Reiter erschienen vor Senlis. Paris, 10. September. Mittheilungen deS Mi« nisteriums: Preußische Eclaireurs werden sigualisirt in Chateau-Thierry, Montmirail, Fert6-sous« Iouarre und Vally-sur-Aisne. Die Preußen beobachten strenge Manuszucht und verhindern Verwüstungcu. Die Eisenbahnverbindung ist frei von Paris nach Nogent-sur-Seine und zwischen Chaumont, Mulhouse uud Vascl. Der Präfect des Vogesen-Deparlcments meldet, baß sich die Lage des Departements gebessert habe. ES wird keinerlei Truppenbewegung signalisirt. Toul fährt fort, energischen Widerstand zu leisten. Die Garnisou macht häufig siegreiche Ausfälle. Gerüchlwcise verlautet, Ba-zaiue necke den Feind unterhalb Metz und mache Schein-manöoer gegen Pont-ü-Mousson zu. Die Preußen sind um Straßburg herum concenlrirt, sie verließen alle benachbarten Ortschaften und uahmcn cium für Straße bürg bestimmten Munitionslransport weg. Paris, 10. September, 4 Uhr 10 Min. Nachmittags. Nachrichten des Ministeriums: Aus Eftilwl vom Heutigen wird gemeldet: Iu Naucy fci das Gerücht verbreitet, daß Vazame bei seinem letzten Schcnimcmövci' gcgcu Ponl'ä,-Moussou zu der sächsischen Landwehr beträchtliche Verluste beigebracht habe. Ein Telegramm aus Coulomiers meldet: Feindliche Eclaireurs passirtc» gestern Montmirail und Sezaimc. Zwei feindliche Coips, jede« 10.000 Mauu stall, näherten sich dicscn beiden Städten. Die telegraphische Verbindung mit Soissons wurde gestern Abends unterbrochen, dcr Fcind näherte sich Chaumby. In Paris cingettoffenc Eiuwohncr aus ^aou versichern, daß gcstcru Nachmittags, als dcr preußische Generalstab iu die Festung einrückte, diese in die Luft flog. Die Einwohuer haben sich geflüchtet. Paris, 10. September, DaS Strafgericht des Cassationshllfcs wurde nach Tours verlöt. Die telegraphische Privatcorl'cspondcnz dcs Departements Seine wurde eingestellt. — Das Amtsblatt meldet, daß die Schweiz officicll die französische Republik anerkannt hat. — Nigra erhielt die Weisung, mit der provisorischen Regierung in Beziehungen zu treten, welche dcn hcrr-schendeu Sympathien beider Länder am meisten entsprechen. Paris, 10. September. Jules Favrc soll, "^ „N. Fr. Pr." zufolge, folgenden von Lyons gesttlll" Bestimmungen zugestimmt habeu, welche als Gru»^ > des abzuschließenden Friedens dicucn sollcu: Kriegslos!^ eutschädigung, Priseuhcrausgabe, Schleifung von illN uud Straßburg. Brüssel. W.September. Wie verlautet, hat ^ spanische Gesandte Olozaga die Initiative zur VernM' lung zwischen Frankreich und Deutschland ergriffe»' Mau zweifelt aber an dem Erfolg dieses UutcrnchnM da die Integrität Frankreichs als Basis angenommen'!'' London, 10. September. (Pr.) Nach ZeituM Nachrichten soll die Kaiserin Eugenie in Hastings aB' kommen sein. Telegraphischer WelliselcourS vom 10. September. ^71 5pcrc. MrtalliaueS 56,30. — 5perc, MetalliqueS mit ^ und November-Einsen 5.6.30. — 5pcrc, National-AnlshtN 66>^' - 1860er Slaalö-Anlchcu 90.50. — Banlactien 6!>^ l 14.584.154 fl. 95,, lr., Darlehen 45.6(i0.500 fl.. einge^ Coupons von Grundcntlastungs - Obligationen 9.488 si. ^' .! 15.316.500 ft. eingelöste und bürscumäbig angelaufte V'° bricfc zu «0'/, pEt. 10,221.000 fl., zusamlne« 319,621.?^^ 59 lr. votruziehunss vom R" "^ 6. September. ^^W '1 ° sß? ZI «" !^ l«ll. Mq. 326^ > «» windstill thcllw.N.liel 10, 2 „ N. 32tt,.,l -»-17,» SW, mäßig heiter "^ !10„ Ab. 32U»a ^11s SW.schwach hlitcr^___^^^ «N Mg. 327,?!!, - 9.« Ö7schwä?) ^hlllbl^ 0> ll 2 „ N. ^ 327.»» ^l4,u SO, schwach ganz bcw. W"> 10 „ Ab. ! 328.'..« >11.4 SO, schwach ganz bew. ^ Den 10,: Murgcnnebcl, heiterer, wollenluser Tag. ^^WÜ' Morgcnö heiter, Vurnntlagc! Annehmende Brwöllnna.. ^,Ml tags ^icgenwollcn. schwacher biegen. Das vurgeslrigc ^"^ .M dcr Wärme <-11 -7", um 0' l unter dem Normal's, das D -s-11'?", mit diesem ilbcrcinslimmeiid. Verantwortlicher Nedacteur: Igilaz u. K l e i n >n a V^- Danksagung. Die crgebenst Glfcrtigtri, filhlrn sich uera»!«^ allen verehrten Herrrn und Damen, welche bei»! <^' chenbegäilgüisse ihrcr Mntler, dcr Fran Williolmiiio WitHcli? Apotheleriüvitwe, . am 9. September d. I. ihre freundliche Theili'aY'" angcdcihen licszen, ihrm tiefgefühlte», wännsle» ^ anSznsprechen. (2l3i)) Wipp ach, am 10. September 1N70. Felir uud Ludwig Nitsch, , im eigm!'i, n»d im ^lnmn, ihrer lyrschwu'^ Zürjcnbmchl. ^^_________________________________^_______________!^B' Wien, 8. September. Die Curse der Spcculationöwcrthc Hoden sich znm Theile bereits im VorgcschNfte. So Credit bis 255.50, Änglo bis 225.25. K,nl ^»d>rrmarl ... ^ 5 . -.- - Migonl .... . b ^ 77.- 77.50 «. Actie« von Bankinstituten. Geld Waare Auglo-üsterr. Banl abgest. . . 223 50 224.— Nuglo-uugar. Banl .... 77.— 79.— Banlverciu.......200.— 201.— Boden-Crcditanstlllt .... —.^- —-— Kreditanstalt f, Handel u. Gew, . 254.— 254.25 Creditanstalt, allgem. uugar. . . 75.— 77.— Escompte-Gcsellschaft, n, ü. . . »7«. «82.-Franco-osterr. Vaul .... 94.50 95.— Gmlralbanl.......69.— 71 — Nationalbanl.......696—698 — Niederländische Vanl . . . .195.- 497. Verciusbant.......88.50 69.50 VcrlehrSbaul.......88.50 «9 50 Wiener Ban!......—-^ -—'— IV. Actien von Transportunterneh, mungen. Geld Waare Nlfilld-Fiumaner Bahn . . . 164.— 166.— Bühm. Westbahn.....234. - 236,- Carl-iiudwig-Bahu.....241.75 242.25 Donau-Dampfschiffs. Gcsellsch. . 544.— 546. - Elisabeth-Wcstbahn.....215—216- sstrdinand«-Noldv»hn . . . .2000—2010.— ssunfl,rchen-«llrcser-Vahn . . 159.— 160.- > Frllnz-Iostpha.Vllhn .... 185.25 186 — I Gell, Waursj Lember«-Lzern.-Iafsyer-Vllhn . 196.— 198.--, kloyd. üsterr........315.— 318 — Omnibus.........-. - —.— Rudolss-Vahn......158.— 158.50^ Siebenbitrger Bahu .... 163 50 164.50 StaatSbahll.......348.— 351. ^ Slibbühn ........188.25 188.75 Süd-nordd, Verbind. Bahu . . 165.50 166.50 Theiß-Bahn.......222.— 223,— Tramway........16625 166.75 «. Pfandbriefe (silr 100 fl.) Mg. 2 50 Ferdinands-Nordb. in Silb, vcrz. 103.30 103,50 Franz-Iosevhs-Vahu .... 92.25 9250 G., i» 500 Frcs......^ ^ S' Uug. Ostbahn......^l,.^' «l. Privatlose (Per Slilcl-) ^ Ercditllustall f. Handel u. Gew. A" ^ 1^ zu 100 fl. Krainische Grnudentlastungs - Obllg^^e. vllluotiruug: —.— Geld,