poSlnina plsösns v gotovini. Nr. 45. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Loiiernpartel. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterrei 1: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 —Din. Amerika: 2-50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Weihnacht. Ich will mein Klagen lassen, Will lassen all mein Leid. Es nahl in Freuden wieder Die heil'ge Weihnachtszeit. Die Zeit zwar ist entschwunden, Wo auch ich glücklich war, Als ich mit frohem Herzen Gebetet am Altar. In sturmbewegtem Kampfe Erjage ich das Brot Und suche zu entfliehen Der bitterbösen Not. Und doch, trotz all dem Kummer, Trotz all dem herben Leid, Ersehn' ich deine Ankunft, Du schöne Weihnachtszeit. Was and're sich erbitten, Ich fleh': Ein Stündchen Rast Gewähre nur Christkindlein, Nach all des Lebens Hast. Karl Rom. Weihnachten in unserem Ländchen. Mag sein, daß die heutige Zeit und mit ihr unser heutiges Geschlecht nicht mehr mit jener traumhaften Innigkeit Feste feiert, wie es zu Gro߬ mutterszeiten üblich war, so sind gerade die Weih¬ nachtstage in allen heimatlichen Familien, wo noch eine gütige Mutter- und eine feste Vaterhand walten, mit ihrer Innigkeit, ihrer tief regiliösen, und daher das Seelenleben unseres Geschlechtes zur Gänze erfassenden Art uns erhalten geblieben. So besonders in den Dörfern unseres Gottscheer- ländchens, die zur Weihnachtszeit wie Krippen in den Mulden unserer ruhenden Landschaft die Heilig¬ keit dieser Wintertage erleben. Weihnachten im Dorfe ist anders als Weihnachten in der Stadt. Ich habe beide erlebt, d a die glanzschimmernden Nächte und dort das Glück eines häuslichen Erlebens. Aber wie himmelhoch steht in meinem Lebenskämpfe die Zeit der Weihnächte im verschneiten Dorfe gegenüber jener der glitzernd funkelnden, modernen der Stadt! . . . Waren die Tage vor dem Weihnachtsabend voll so edler Erwartung, wobei die Vorbereitung die Stufenleiter zum Feste bildete, so ist der Christ¬ abend, der 24. Dezember, in unseren Gottscheer Familien immer ein Ereignis gewesen. Da fanden sich alle wieder einmal in der Stube zusammen, ich sage alle, die zur Familie gehörten, wenn sie auch in weiter Ferne, vielleicht gar in Amerika weilten. An diesem Abende versammelten sich die leidenden und frohen Herzen in der Stube, jung und alt, und verrichteten die althergebrachten Ge¬ bete, erneuerten die von den Großeltern über¬ Mittwoch, den 20. Dezember 1922. nommenen Gebräuche und Sitten, um dieser großen Zeit gerecht zu werden. Eine kunstvoll hergerichtete Krippe mit grünendem Moose in der vorderen Stubenecke war das weihnächtliche Zeichen. So¬ genannte Christbäume mit Gold- und Backwerk und Kerzlein sind in ihrer heutigen Menge früher nicht vertreten gewesen. Sie waren vereinzelt und sind erst nach und nach aus der Stadt ins Dorf gekommen. Grüne Tannenzweige guckten hinter den Bildern hervor. Der Tisch, mit einem weißen Tuche überdeckt, trug die Werkzeuge und Erträgnisse der Wirtschast: Eine Sichel, eine Sense umlagerten den „Schippling" mit den drei Täub¬ chen. Überhaupt war für jedes der Kinder eine eigene zierliche Taube vorhanden. Der „Schloikar" mit einem Kruge Milch, ein Bund Kukuruzkolben der schönsten Art und etliche Ähren bedeckten vollauf den Tisch. Ein Bund geweihter Kerzen trug an dem einen Ende ein flackerndes Lichtlein I .. . Und weihevoll mit segnender Fülle würzte dies Weih- nachtswerden unsere Bauernstuben I So war der Weihnachtsbrauch seit jeher in unseren Bauernstuben. Freilich ist's heute nicht überall mehr so. Alte Bräuche und Sitten sind vielfach vergessen, oder hat der in der weiten Welt herumwandernde Gottscheer sich den Bräu- chen der Außenwelt angepaßt. Aber wo noch feste, alte Wurzeln unseres Bauerntums daheim sind, da wird jetzt noch Weihnachten im Zeichen der heimatlichen Art und Sitte gefeiert. Recht so!... Und sollen die Jungen auch erfahren, was der Sinn dieser Bräuche ist! . . . Damit erhalten wir ja auch den Sinn, was uns Weih¬ nachten überhaupt bedeutet; Weihnachten, das uns in allen Fasern unseres Herzens mit der Väterscholle, mit der Heimaterde aufs Neue verbinden soll. Wo in aller Welt sind nicht die Gottscheer herum gewandert. Wo in allen Weltteilen sind sie nicht seßhaft geworden. Die magere, sandige Heimaterde konnte nicht alle^befriedigen. Und so sind sie heute in aller Herren Ländern zerstreut und verteilt, um das bißchen Menschenleben zu erhalten oder vielleicht zu krönen trachten. Jede Pfarre, jede Gemeinde hat vielleicht doppelt so viele Angehörige in der Welt draußen, als sie in ihren Hütten beherbergt...! Aber zur Weih¬ nachtszeit, da kommen alle nach Hause, da reichen sich alle die Hände im Gruße, da kehrt selbst der treulose Sohn wieder zur Mutterstube heim. Zur Weihnachtszeit können die Herzen in unserer Brust, getrieben von jugendlicher Sehnsucht, keine Grenzen und Entfernungen; in der Weihnachtszeit fliegen die Täubchen vom „Schippling" durch Dors und Stadt, durch alle Welt und rufen und mahnen uns zur Treue und Einkehr für Heimat und Boden, für Familien- und Volkesglück! — Da Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Koeesje. ruhen die Arbeitshände unserer Landsleute in aller Welt, und in kurzen Gedankensätzen wird das Glück zu schauen versucht, das uns eine Heimat zu geben vermochte. So sei es auch in diesem Jahre! — Unser Völklein ist arm. Not und Entbehrung sind ihm seil 600 Jahren kein fremder Gast ge¬ wesen und ewiger Kampf bedeutete das Leben. So manche deutsche Familie ist durch die Ereig¬ nisse der Zeit hinausgestoßen in die Nacht... Aber an der Schwelle des Christfestes können wir wieder alle reich werden, Trost schöpfen und stark werden für den Kampf jedweden Lebens. Lands¬ leute, füllet eure Seelenkammern, eure deutsche Herzen mit dem Göttlichen einer Weihnachsstunde, mit dem hoffenden und starken Scheine der Weih¬ nachtskerzen .. . und werden wir edel und treu auch in dieser Zeit! Josef König Politische Rundschau. Inland. WriöiLevie als Diktator oder Revolutionär. Unterrichtsminifter Pibiäevic wurde vom König Alexander in Audienz empfangen, — Ein Mit¬ arbeiter des Belgrader „Tschitschwaritschef Beo¬ gradski Dnewnik" wendete sich an Unterrichls- minister Swetosar PribiLevic mit der Frage, was Pibiöevic tun würde, wenn die vereinigten Radi- kalen und Demokraten bei den Neuwahlen keine Mehrheit erhalten würden? Pribiccvic antwortete, daß in dem Falle die neue Nationalversammlung aufgelöst und noch einmal Neuwahlen ausge¬ schrieben werden würden und wenn auch bei den zweiten Wahlen die Regierungsgemeinschaft unter¬ liegen sollte, würde Pribiccvic eine Diktatur ein¬ führen. Auf die Frage, was Pribiceviä tun würde, wenn er sich in der heutigen Lage des Kroatischen Blocks befände, -erwiderte der Minister in ent¬ schiedenem Tone: Ich würde in Kroatien eine Revolution machen; mein Bruder, der Offizier ist, würde, die Massen zu bewaffnen wissen. F*aSiö will die Nationalversammlung auslösen. In politischen Kreisen verlautet, daß die neue Regierung, mit deren Bildung Pasic betraut wurde, nicht mit der heutigen Nationalversammlung arbeiten werde- sondern diese auflösen und Neu¬ wahlen ausschreiben werde. Ausland. Ngarn und Italien gegen Jugoslawien. Der gewesene Außenminister Graf Julius Andrassy erklärte Pressevertretern, daß Ungarn Italien in allen seinen Aknonen gegen Jugoslawien Seite 178. unterstützen werde. Weiters erklärte Gras Andraffy, daß zwischen Ungarn und Italien in der Fiume¬ frage ein Übereinkommen bestehe. Sozialistischer Weltfriedenskongreß in Kolland. Am 11. Dezember wurde der von dem inter¬ nationalen Gerwerkschaftsbund einberufene Welt¬ friedenskongreß eröffnet. Der Vorsitzende Thomas begrüßte die Erschienenen namens der Holländer und wies auf die hehren Ziele des Kongresses hin, in dessen Interesse aus allen Teilen der Welt Abgesandte erschienen sind. Troelstra, der Führer der holländischen Sozialdemokraten, gab in seiner Rede der Hoffnung Ausdruck, daß die Bestrebungen aller organisierten Arbeiter der Welt sich gegen den Krieg richten mögen. Das einzige Bündnis, das man annehmen könnte, wäre ein Zusammenschluß des Proletariats aller Länder. Der Redner betonte, daß dies nicht ein Kongerß von Diplomaten, sondern von Arbeitern sei, denen der Krieg kein Interesse ist. Da sich die Re¬ gierungen nicht um die Lehren des Weltkrieges kümmern, müsse das Proletariat an die Rettung der Zivilisation schreiten. Zum Schluß erklärte der Redner, die Verwirklichung des Weltfriedens bedeute die Verbrüderung der ganzen Menschheit. Das Kreuegelövnis der Afälzer Beamten. Sämtliche Staatsbeamten der Pfalz hielten eine große Versammlung ab, in der sie sich gegen die Abtrennung der besetzten Gebiete von Deutsch land wendeten. Es wurde eine Entschließung an¬ genommen, in der es heißt: „Wir Pfälzer Be¬ amten halten treu zum Vaterland, daß im Deutschen Reiche sest verankert ist, geloben unwandelbare Treue dem Heimatland, unserem Volke und un¬ serem Reich und werden uns allen Ablösungs¬ bestrebungen entgegenstemmen." Was Dentschkand für Besetzungstruppe« kiefern mnß. Im Hauptausschuß des Reichstages wurde heute, den 6. d. M. mitgeteilt, daß das Reich für die Besetzung des Rheinlandes vom Herbst 1920 bis zum Sommer 1922 unter anderem beschaffen mußte: die Möbel für 14.000 Salons, für 2600 Herrenzimmer, für 5000 Speisezimmer, für 10.000 Schlafzimmer, für 10.000 Küchen, 160 Klubsessel¬ garnituren, 2900 Klubsessel, 18.000 Korbmöbel¬ garnituren, 14.000 Polstersessel und vieles andere. Ferner mußten geliefert werden: 800 Damen- schreibtische, 500 Frisiertoiletten, 16.000 Bügel¬ eisen, 16.000 Teppiche, 72.000 Weißweingläser, 61.000 Rotweingläser, 15.000 Korkweingläser, 45.000 Sektgläser, 56.000 Wassergläser. Vie neue Wohnungsvorschrift. Z 16. Die Mieter von Wohnungen und Pächter von Geschästslokalen behalten diese vom 1. Jänner 1923 bis 1. Jänner 1925 zum bisherigen oder einverständlich festgestellten Mietzins oder zu dem Zinse, welchen, im Falle ein Einverständnis nicht erzielt werden kann, das Schiedsgericht feststellt. Das Schiedsgericht entscheidet Streitigkeiten über die Höhe des Mietzinses unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse, des Zustandes und Wertes des Hauses, der entsprechenden Amorti¬ sation des angelegten Kapitals, der Steuern und sonstigen sachlichen und persönlichen Umstände des Eigentümers, des Mieters und der Personen, welche mit. ihm in einer Wohnung leben und nicht Familienmitglieder des Mieters sind. Bei Be- urteilung der Octsverhältnisse sind die Wohnungs¬ krise und die Schwierigkeiten der Bürger, Woh¬ nungen und Lokale zu bekommen, sowie die Teu¬ erung im betreffenden Orte in Rücksicht zu ziehen. Der Zustand und der Wert des Hauses hat das Schiedsgericht nach dem Baumaterial zu beurteilen, wobei auch zu berücksichtigen ist, ob und inwieweit das Haus beschädigt und der Mieter der Möglich¬ keit beraubt ist, es in seiner Gänze zu benützen. Gotlscheer Zeitung — Nr. 45 Es sind Gebäude aus schwachem und gutem Mate- rial zu unterscheiden, sowie auch der Ort zu be- rücksichtigen, ob das Haus im Zentrum oder an der Peripherie gelegen ist. Bei Beurteilung der sachlichen und persönlichen Umstände des Eigen¬ tümers und Mieters ist auch deren ökonomische Lage in Rücksicht zu ziehen. Als Familienmitglieder des Mieters gelten dessen Frau und jene Personen, die er nach Gesetz oder Vertrag tatsächlich erhält. Personen, die mit dem Mieter gemeinsam wohnen, werden nur dann berücksichtigt, wenn sie dem Mieter für die Wohnung nichts bezahlen. Zahlen sie aber, dann ist Z 20 dieses Reglements anzu¬ wenden. Der Mietzins, den das Schiedsgericht bestimmt, gilt vom ersten Tage des Monates nach Vorbringung des Gesuches um dessen Fest¬ stellung, wenn das Gesuch bis zum 15. eines Mo- nates eingebracht wurde. Der einmal festgesetzte Mietzins gilt für die ganze Geltungsdauer des Wohnungsgesetzes. 8 17. Bei der Zuweisung einer Wohnung stellt das Wohnungsamt den Mietzins nicht fest, sondern in erster Linie die Parteien einverständlich, im Streitfälle das Schiedsgericht nach den Vor¬ schriften des vorstehenden Paragraphen mit der Änderung, daß der festgesetzte Mietzins vom Tage des Beziehens der Wohnung gilt. Hottscheer Kalender 1923. Dreis 10 Ain, per Post Ain 10-80. Inhalt: Unsere ersten Mitarbeiter im Bilde. Zum Geleite. Das Jahr 1923. Kalendarium (Bauernregeln, Lostage, Merksprüche). Zum neuen Jahre (von Kalr Rom aus Oberdeutschau). Zur Geschichte der Stadt Gottschee bis zum Jahre 1493 (von Regierungsrat Peter Wolsegger). Ein Ausflug nach Maierle und zum Wall¬ fahrtskirchlein auf dem Grodetzberg (Pfarrer August Schauer). Wie der liebe Gott Herberge sucht (Dr. Hans Tschinkel). Die Fremde (Lehrerin Amalie Erker). Die Tiefentaler Hölle (Schulleiter Fritz Högler). Einsame Weihnachten (Lehrerin Amalie Erker). Der sromme Ein¬ siedler auf dem Kummerdorfer Berge (Oberlehrer Josef Perz). Weihnachtsbräuche im Gotlscheer Lande (Ober¬ lehrer Wilhelm Tschinkel). Abschied von der Heimat (Amalie Erker). Achte und liebe deine Muttersprache (Amalie Erker). Michel Sterbenz (Wilhelm Tschinkel). Heimat (Karl Rom). Bis dr Holldrar Gamar isch gsban (Oberlehrer Georg Erker). Auferstehung (Karl Rom). Sprichwörter. Über den Ozean (Amalie Erker). Brut¬ dauer. Schule, und Haus (Oberlehrer Hans Loser). Wirtschaftliche Übersicht für das Jahr 1922. Postge¬ bühren. Märkte von Kram. Zu Haven: Buchhandlung Waith. Atom in Kočevje. Buchhandlung Klernmayr L Bamverg in /juvkjana. 8 18. Behufs Erleichterung der Agenden und einheitlicher Erbringung von Bescheiden der Be¬ zirksgerichte hat die Wohnungsbehörde 2. Instanz unter obligatorischer Mitarbeit der betreffenden Gemeinden besondere Tabellen der durchschnitt¬ lichen Mietzinse im Sinne des 8 16 dieses Re¬ glements auszuarbeiten. Diese so erhobenen Woh¬ nungspreise sind für die zuständigen Behörden nicht verbindlich, sondern dienen ihnen nur als Grundlage für eine schnelle und gerechte Bestim¬ mung der Mietzinse. Die Tabellen haben nur sachliche, nicht auch persönliche Umstände der Haus¬ eigentümer, Mieter und Personen zu berücksichtigen, welche mit dem Mieter in derselben Wohnung wohnen, ohne seine Familienmitglieder zu sein. 8 20. Vom 1. Januar 1923 an har durch die ganze Geltung des Wohnungsgesetzes hindurch der Hauseigentümer das Recht, von dem ganzen Betrag, welchen der Mieter durch Vermieten ein- zelner Teile der Wohnung erhält, einen Teil für sich zu beanspruchen, u. zw. s) bei möblierten Zimmern 10 Prozent, d) bei leeren Zimmern 20 Prozent. Diese Bestimmung bezieht sich nur auf solche Wohnuugsteile und solche Aftermieter, deren Einsiedlung der Mieter selbst ermöglicht hat, auch wenn ihm die Aftermiete in gewissen persönlichen Dienstleistungen (Bedienung, Einrichtung u. a.) geleistet wird, ohne Rücksicht auf den Umstand, wann die Einsiedlung vollzogen wurde. Pflicht des Mieters ist es in solchen Fällen, sofort nach dem Einziehen des Aftermieters den Hauseigen¬ Jahrgang kV. tümer unter genauer Angabe der Aftermiete zu verständigen. Dies haben auch alle Mieter zu tun, welche schon früher einzelne Wohnungsteile vermieteten. Bei Aftermieten, die im Wege der Requisition zustande kamen oder auf ein Weise abgeschlossen wurden, welche sich dadurch aus¬ zeichnet, daß sie in Bezug auf den Gebrauch ein Ganzes bilden, und wobei die Astermieter keine Verbindung mit Dienstleistungen oder Ausführungen irgend einer Arbeit haben, ist der Astermietzins direkt dem Hauseigentümer zu erlegen in jener Höhe, zu welcher das Wohnungsgesctz und dieses Reglement berechtigen. 8 21. Mit Geldstrafe von 10.000 bis 15.000 Dinar wird bestraft, wer sich gegen ß 6, al. 2, von 5000 bis 12.000 Din., wer sich gegen 88 9, 13, 14, al. 2. vergeht. Mit Geldstrafe von 6000 Dinar wird bestraft, wer durch unstatthafte und ungerechtfertigte Einsprüche das Gesetz ausspieleu will, wie auch jener, der sich gegen 8 14, al. 5, vergeht. Alle jene, welche sich gegen die übrigen Anordnungen des Wohnungsgesetzes und dieses Reglements vergehen, sind mit Geldstrafe bis zu 3000 Dinar zu bestrafen. 8 22. Übertretungen des Wohnungsgesetzes und dieses Reglements werden nicht untersucht, noch die Schuldigen bestraft, wenn Verjährung eintritt. Übertretungen nach 8 21 verjähren in einem Jahr, jene nach 8 23 in sechs Monaten. Für die Untersuchung der Verjährung gelten die allgemeinen Bestimmungen. Kann eine Geldstrafe nicht eingebracht werden, ist sie in Arrest umzu¬ wandeln, wobei für je 50 Dinar ein Tag zu rechnen ist. In keinem Falle aber kann die Arreststrafe länger als zwei Monate dauern. Aus ^>tadt und Land. KoLevje. (Trauungen.) Am 12. Dezember schlossen Herr Karl Braune, Lederhändler, und Fräulein Maitschi Schleime r, Tochter des Gast¬ wirtes und Fleischhauers Vckivr Schleimer, den Bund fürs Leben. Trauzeugen waren die Herren Kaufmann Adolf Schleimer und Privatier Franz Verderber. — Am 14. Dezember wurden Herr Alois Verderber und Fräulein Fanny Hönig- mann geirnut. Trauzeugen: Herr Gastwirt Lorenz Hönigmann und Geschäftsführer Herr Joan Mihaj- lovic. Den jungen Paaren viel Glück! — (S t e rbefälle.) Am 13. Dezember ver¬ schied der 14 jährige Schüler Pepi Krisch, Sohn des Schneidermeisters und Hausbesitzers Josef Krisch. — Am 17. Dezember verschied nach län¬ gerem Leiden Frau Maria Fornbacher, Gattin des hochgeachteten Tischlermeisters Johann Forn¬ bacher, im Alter von 77 Jahren. Die überaus zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse be¬ weist, welcher Hochachtung sich die Dahingeschiedene in allen Kreisen der Bevölkerung erfreute. Den schwer betroffenen Familien unser Beileid! — (V o r t r a g s o r d n u ng) für die Silvester¬ feier des Sportklubes „Svoboda" im Saale des Hotels Triest: 1. Reigenartige Freiübungen der Kinder (Mädchen). 2. Gemeinturnen am niederen Barren der Knaben. 3. Riegenturnen der Zög¬ linge am Barren. 4. Vortrag (komisch) Herr Fritz Schauer. 5. Freiübungen zu Dreien an einem Stabe der Turnerinnenriege. 6. Solotanz (Neger¬ tanz). 7. Riegenturnen der Turner am Barren. 8. Riegenturnen der Turnerinnen am Barren. 9. Komischer Vortrag des Herrn Fritz Schauer. 10. Langstabübungen der Turner. 11. Gegenseitige Be¬ scherung. 12. Silvesterspcuch. — Die Beste für die gegenseitige Bescherung werden am 31. Dezem¬ ber d. I. im-Hotel Stadt Triest übernommen. Es können hiebei auch namentliche Beste (für be¬ stimmte Personen) abgegeben werden. — Die Einladungen werden auf Namen lauten und sind beiin Eintritte vorzuweisen. — (Der Bezug von Weizenkleie.) Alle Jahrgang lV. Gottschcer Zeitung — Nr. 45. Seite 179. Mitglieder der landw. Filiale werden aufmerksam gemacht, daß die Anmeldungen für den Bezug von Weizenkleie (1 kA kostet 6 X ab Mühle, bezw. Magazin) bis 29. Dezember entgegeugenommen werden. Jeder Besitzer, der Weizenkleie zu kaufen beabsichtigt, möge bis zum oben erwähnten Ter¬ mine sich beim Sekretär der landw. Filiale Herrn Lorenz Höaigmann melden. Der Betrag für be- stellte Kleie ist im vorhinein zu erlegen. — (W o h n u n g s e l e n d.) Mit welchem Woh¬ nungselend einzelne Bewohner in der Stadt Ko¬ čevje zu kämpfen haben, diene folgendes Bild: In einer Wohnung, bestehend aus drei Zimmern, wohnen zwei Familien. Die eine Familie zählt Mann, Frau und sieben Kinder und bewohnt zwei mittelgroße Zimmer, die andere Familie be¬ steht aus Mann, Frau und 4 Kindern und be¬ wohnt ein kleines Zimmer. Welche hygienischen Zustände in diesen Behausungen herrschen müssen, wenn auch aufs peinlichste auf Reinlichkeit gesehen wird, kann sich jeder selbst ausmalen. Und doch werden große Wohnungen von Beamtenfamilien schon durch Monate besetzt gehalten, deren Fa¬ milienhaupt in einen anderen Dieustort versetzt worden ist. Wäre es nicht möglich, hier den Hebel anzusetzen, entweder, daß die Familie dem Manne zu folgen hat, oder daß zu einer Zeit, wo über¬ all Wohnungsinangel herrscht, mit den Beamten¬ versetzungen nur in den dringendsten Fällen vor¬ gegangen wird. Zu obigem Falle fragen wir aber: Wo bleibt hier die Sanitätsbehörde? — ( G e n o s s e n s ch a ft s o e r s a m m lung.) Am 14. Dezember um 8 Uhr abends fand im Gasthause des Herrn Viktor Petsche eine Ver¬ sammlung der hiesigen Handwerkergenossenschaft statt, die sehr gut besucht war. Die Verhandlungen bewegten sich zunächst um den Antrag des Herrn Wagnermeisters Johann Mandelc, es möge zu Pfingsten 1923 für den Wirkungskreis der Ge¬ nossenschaft eine gewerbliche Ausstellung veranstaltet werden, an der sich mit ihren Arbeiten Meister und die älteren Lehrlinge beteiligen sollen. Die Ausstellung soll in eine Meister- und in eine Lehrlingsausstellung zerfallen. Die Anregung wurde allseitig begrüßt und die Durchführung der Ausstellung beschlossen. Mit den Durchsührungs- arbeiten wurde ein sechsgliedriger Ausschuß betraut. Einen weiteren Verhandlungsgegenstand bildete die Frage der Barzahlung. Genossenschaftsvor¬ steher Herr Josef Pavlicek schilderte lebhaft die Nachteile und wies auf den großen wirtschaftli¬ chen Schaden hin, den die Gewerbetreibenden dadurch erleiden, daß sie oft monatelang auf die Bezahlung der gelieferten Arbeiten warten. Nicht nur der Zinsenverlust ist hier zu berücksichtigen, sondern auch der Umstand, daß der Handwerks¬ meister das teuere Material und alles, was er zur Herstellung dec Arbeiten benötigt, sofort oder Monate lang im voraus bezahlen muß. Immer häufiger komme es vor, daß der Handwerksmeister sich erst das Geld zum Ankauf des Materiales beschaffen muß, wofür er hohe Zinsen zahle, während er über sein verdientes Geld nicht ver¬ fügen kann; außerdem rechnet er den Parteien für seine Forderungen keine Zinsen an. Der Schaden, den er durch ein so unkaufmännisches Handeln erleidet, ist durchwegs groß, und so mancher wäre in der Lage, mit der Summe, die ihm so verloren geht, seine nicht geringen Steu¬ ern zu bezahlen. Das lind unhaltbare wirtschaftliche Zustände, die in unsere Zeit nicht mehr gehören. Die Handwerksmeister müßten auf bedingungs¬ lose Barzahlung bestehen. Nach lebhafter Wechsel¬ nde wurde beschlossen: Es wird allen Hand¬ werksmeistern zur Pflicht gemacht, von Neujahr 1923 an nur gegen sofortige Bezahlung zu liefern. In besonderen Fällen wird zwar kreditiert, doch werden die üblichen Zinsen angerechnet. Dann wurden noch einige interne Angelegenheiten be¬ sprochen und erledigt. Kummerdorf. (Wolfsplage.) Am 11. d. M. fuhr der Besitzer Johann Jonke aus Kummer¬ dors in der Nacht mit seinem 18 jährigen Sohne Wilhelm über Hohenegg nach Hause. Gleich hinter Altfriesach wurde das Pferd unruhig. Ein großer Wolf näherte sich dem Wagen, sprang gegen das Pferd und richtete sieb hoch. Das Pferd blieb sofort stehen. Der junge Wilhelm benützte diese Gelegenheit, sprang vom Wagen, ergriff das zweite Wagholz und stürzte sich mutig auf die Bestie. Der Wolf ließ nur ungern von seinem Vorhaben ab und entfernte sich langsam vom Wagen. Da- mit- hatte diese Wolfsgeschichte ihr Ende. — Nach verläßlichen Berichten haben die Wölfe in der Gegend von (^eplach eine große Menge von Schafen gerissen (man spricht von mehreren Duz- zenden). Wenn nun in absehbarer Zeit der un¬ vermeidliche hohe Schnee kommen wird, wird das Fahren in der Nacht recht gemütlich werden. Stari log. Am 2. Dezember starb in Bern¬ dorf, Niederösterreich, die Frau Albine Jonke ge¬ borene Eisenzopf, Direktorsgattin der Kruppschen Metallwerke in Berndorf, eines plötzlichen Todes. Die Verblichene war eine äußerst liebe und freund- liche Frau. Sie stand im 39. Lebensjahre. Sie wird uns im treuen Gedenken bleiben. Sie ruhe in Frieden. Klindorf. (Spendensammlung.) Herr Georg Wittreich aus Klindorf Nr. 4 leitete in New Jork (Amerika) bei seinen Geschwistern und unter seinen Landsleuten eine Sammlung als Beileistung zum Ankäufe neuer 'Glocken für die Klindorfer Octskirche ein, deren Ergebnis 10.400 X beträgt und welchen Betrag wir erhalten baben. Es spendeten die Geschwister Josef, Georg, Franz und Fani Wittreich, Pauli Kump geborene Wittreich je 5 Dollar und Johann Wittreich 2 Dollar, alle aus Klindorf Nr. 4, dann die Ge¬ schwister von Nr. 38 aus Klindorf und zwar: Eduard Jaklitsch 5 Dollar, Amalia Posch gebo- rene Jaklitsch' 3 Dollar und Maria verehelichte SupanLic 2 Dollar sowie Maria Sigmund 3 Dollar, Josef Oswald, Klindorf 28, 2 Dollar und Sophie Kren, Joses Erker aus Geschwend 49 und Sophie Kropf aus Schalkendorf 56 je 1 Dollar. Zusammen 45 Dollar. Dem liebwerten Sammler Georg Wittreich und allen lieben heimatssreundlichen und opfer¬ willigen Spendern und Spenderinnen wird aus diesem Wege im Namen der Ortschaft Klindorf der beste und herzlichste Dank ausgesprochen. SeL. (Unsere Amerikaner) schickten für die Glocken der hiesigen Kirche folgende Summen: je 10 Dollar: Missionär P. Mohr und Josefa Petsche von S. 17; je 5 Dollar: Johanna Herbst von S. 24, Helena Medic S. 10, Rosalia Schni- derschitz von S.; Josef Herbst von S. 15 spen¬ dete 3290 X, Johann Schneider von S. 3 aber 800 X. Besten Dank und ein Vergelt's Gott! Mosel. (SpendensammlungeninOber- mösel.) Die Ortsinsassen in Obermösel haben für neue Glocken in der Pfarrkirche in Mösel folgende Beiträge gespendet: 3000 X Johann und Magdalena Pangretitsch; 2600 X Familie Joses Michitsch; 2400 X Josef und Leni Putre; 1200 X Juliana Sterbenz; zu 1000 X Familie Peter Lackner und Familie Matthias Maichin; 600 X Familie Johann Rom; zu 400 X Franz Montel, Franziska Jonke, Sebastian Pasterk, Franz Mochar, Gertrud Swetitsch, Franz Rom, Johann Meditz, Johann Stalzer, Johann Sche- mitsch, Johann Wols; 300 X August Aber; zu 200 X Josef Matzele, Juliana Herbe, Josef Schemitsch, Alois Bachmayer; 140'50 X Josef Schauer; 140 X Josefa Thaler ; zu 120 X Antonia Stalzer,Verderber, Rudolf Jellen, Rudolf Grill, Gertrud Ostermanu, Josef Köstner, Willy Stalzer; 115 X Juliana Neumann; zu 100 X Katharina Langof, Olga Dabttsch, Magdalena Rom, Heinrich Meditz, Anton Mochar; zu 80 X Josef Schuster, Margaretha Putre, Johann Schleimer, Friedrich MellikoviL; 60 X Josef Loba; 55 X Matthias Putre, Maria Köstner; 50 X Margaretha Montel; zu 40 X Stephan Koscher, Maria Köstner, Maria Sürge, Adolf Petschauer, Agnes Flack, Gertrud Högler, Anna Lackner; zu 30 X Johann Lobe, Ursula Kren; 20 X Josef Petschauer. Die Samm¬ lung beträgt 19.635'50 X. Das Pfarramt spricht hiemit allen Spendern den schönsten Dank aus und bittet noch um weitere freiwillige Beiträge. KulLuröund. Merlcht über die Tätigkeit des SchwSSisch - deutschen Kulturbundes. (Fortsetzung.) Eine besondere Sorgfalt wurde der Ausstellung von Ortsgruppenbüchereien, wie überhaupt der Verbreitung guter deutscher Bücher zugewendet. War doch das Deutsche Buch bei uns, von ver¬ schwindenden Ausnahmen abgesehen, gerade in den deutschen Familien fast völlig unbekannt. Das Lese- und Bildungsbedürfnis der weitesten Kreise unserer heimatlichen deutschen Bevölkerung zu wecken und zu fördern, wird auf lange hinaus eine der wichtigsten Aufgaben des Bundes bleiben- den das Buch ist, wie kaum sonst etwas, berufen, den Zusammenhang mit der großen deutschen Sprach- und Kulturgemeivschaft und damit die Grundlagen unseres ganzen Seins lebendig zu erhalten. Auf diesem Gebiete darf Herr Georg Metz ein besonderes Verdienst in Anspruch nehmen, denn seinen Bemühungen ist es zu danken, daß trotz der sehr bedeutenden Schwierigkeiten die erforder¬ lichen Bücherbestände zustande gebracht werden konnten. Bisher wurden insgesamt 42 Ortsgrup¬ penbüchereien mit rund 7000 Bänden aufgestellt und etwas über 12.000 Bände Jugend- und Volksschristen verteilt. Welchen Segen namentlich die letzteren stiften, kann man fast in jeder unserer Landgemeinden feststellen, wo die schmucken Hefte und Bücher von Hand zu Haud gehen und das Entzücken nicht nur des Heranwachsenden Ge¬ schlechtes, sondern auch der Erwachsenen bilden, denen an stillen Feierabenden aus diesen Büchern Verriri8t Lpsrein- lsßen mit o unä rabit üie Invali¬ den- u. kenteneteuer aus eiAenem. I^lS^IcsnIillrsnIc Kvövvjs ß-svräbrt KnklIilL unter kulantesten LeäinAUNASN, übernimmt ebne Ains verlast unä rabit sie über Verlangen sokort aus, übernimmt ^inIsgSN gvgvN KÜNkligUNg, xexen böbere Verrinsunx, übernimmt 8vKevI«, ksnKsNBUeiSUNgVN uw rur Linlösunx, kautt VsIulvN aller Staaten, bssor.- äer» üollsi» ru äen böebsten La^eskursen. Seite 174. Goltscheer Zeitung — Nr. 44. Jahrgang IV. eine ganz neue und ach doch so vertraute, an- heimelnde Welt auffleigk. Daß unser heimatliches Deutschtum ein Ge¬ fühl der Zusammengehörigkeit bisher nicht besaß und zum Teile auch heute noch nicht besitzt, ist in der Hauptsache wohl darauf zurückzuführen, daß uns jede Überlieferung verloren gegangen ist, so daß viele Gemeinden nicht mehr wissen, woher ihre Vorväter eingewandert sind, welche Bande des Blutes, der Sprache, der Sitte und der Kul¬ tur sie mit dem übrigen Deutschtum verbinden. Diesem Mangel abzuhelfen, wurde Herr Dr. Her¬ mann Rüdiger, Assistent am Geographischen In¬ stitut der Universität München, gewonnen, eine zusammenfassende Geschichte des Deutschtums in unserem Staate zu schreiben, und man darf wohl der Hoffnung Ausdruck geben, daß dieses Werk, das nicht nur allen Anforderungen moderner wissen¬ schaftlicher Forschung entsprechen, sondern auch ein deutsches Hausbuch im besten Sinne des Wortes werden soll, binnen Jahresfrist fertiggestellt sein wird. In diesem Zusammenhänge sei auch des Kultur¬ bundkalenders gedacht, der unter der umsichtigen Leitung unseres bewährten Freundes, des Herrn Johann Keks in Hatzfeld, dem dritten Jahrgang« entgegengeht, nach Form und Inhalt bestrebt ein Jahrbuch unseres deutschen Volkes zu werden, ein treuer Begleiter in guten wie in bösen Tagen, wie sie jedes Jahr für jung und alt mit sich bringt. Die Liebhaberbühnen haben, unter dem Schutze der einzelnen Ortsgruppen, in den letzten zwei Jahren einen höchst erfreulichen Aufschwung ge- uommen. Fast keine Ortsgruppe, die sich auf diesem Gebiete nicht schon erfolgreich versucht hätte, und wenn auch vielfach, mangels gehöriger Schulung, nur Unvollkommenes geboten wird, ss gibt es doch auch eine ganze Reihe von Glanz¬ leistungen, die kaum durch Berufsschauspieler über¬ troffen werden können. Die Bundesleitung mar bemüht, die Bestrebungen durch Vermittlung von guten Vortragsstücken zu unterstützen, und ist eben jetzt damit beschäftigt, eine planvolle Förderung des Vortragswesens durch Gewinnung von fachlich gebildeten Vortragsmeistern und Regisseuren in die Wege zu leiten. Leider haben sich bisher allen Versuchen, das Vortragswesen und die Liebhaber- bühne durch Heranziehung mustergiltiger Vorbilder zu beleben, unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg gestellt. Bei dem trotz allem Eifer noch immer fühlbaren Mangel an eigenen geschulten Kräften lag der Gedanke nahe, bewährte Vor¬ tragskünstler, Sänger und Schauspieler zu Rund- führten einzuladen, um solcherart nicht nur den Geschmack zu läutern, sondern auch Mittel und Wege zur Heranziehung, Zusammenfassung und planvollen Verteilung junger einheimischer Talente im Dienste der heimatlichen deutschen Volkskultur zu beraten. Die bedeutenden finanziellen Schwierig¬ keiten machten die geringste Sorge, denn die Opfer¬ willigkeit und herzlichste Gastfreundschaft unserer Schwaben ist allen Förderern unserer aufstreben¬ den deutschen Volkskultur sicher. Hingegen konnte das Mißtrauen der Regierungsstellen in dieser Hinsicht noch in keinem einzigen Falle überwunden werden, obwohl alle Veranstaltungen und Unter¬ nehmungen des Kulturbundes vor der breitesten Öffentlichkeit, unter den Augen der Behörden sich abspielen. Eine in allen Einzelheiten bereits vorbereitete Vortragsreise des Herrn Reinhold Braun m Dresden, des Organisators der im Verlage von Friedrich Emil Perthes in Gotha erscheinenden Volksabende, wurde nicht gestattet, obwohl selbstverständlich unseren besonderen staat¬ lichen und gesellschaftlichen Verhältnissen vollauf Rechnung getragen werden sollte. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeb-r und Verleger „Gottscheer Bauernvartei" Buchdruckerei Joies Bavl-cek in Bottich«« Gramgebeugt geben wir die sieferschüt- ternde Nachricht, daß es Gott dem Allmäch¬ tigen gefallen hat, unseren geliebten und braven Sohn, bezw. Bruder am iS. Dezember um halb w Uhr abends nach langem, mit Engelsgeduld ertragenem Leiden, versehen mit den Tröstungen der heil. Religion, in seinem t-z. Lebensjahre zu sich zu berufen. Die Beerdigung fand am >5. Dezember um Z Uhr nachmittags statt. Danksagung. Für die viele» Beweise herzlicher An¬ teilnahme und für die zahlreiche Beteiligung am Begräbnisse danken wir aufs verbind¬ lichste; insbesondere aber danken wir dem Lehrkörper der hiesigen Volksschule für die gemeinsame schöne Aranzsxende. Gottschee, am ;s. Dezember zg22. Josef und Maria Krisch. Mstmusäunen Sobv/iuAsobill - Aentraldobbiu - kür I'amilie unä 6sv«rde iv einkaofier uuä feinster LuskübruvA „^ciler" 8ckukmsckerma8ctiinen in rvei Orössen empkietilt - - kranr l^ckinkel in Koöevje - - Doppetspänniger Wagen schwer, neu, ist zu verkaufen. Anzufragen bei Anton Kresse in Schalkendorf. 2—2 Sparkasse Ser Ztaüt hocevje. Ausweis für den Monat Hktoöer 1922. Einlagen: Stan- Ende Oktober 1922 . K 35,737.363 16 Eingelegt von. 170 Parteien „ 1,937.025'29 Behoben von 304 Parteien „ 1,722.598'14 Stand Ende November 1922 „ 35,951.790'31 Allgem. Reservefond Stand Ende 1920 .„ 5727'— Kqpothekar-Parlehen: zugezählt wurden . . . . „ 195.000 — rückgezahlt.„ 13.766'38 Stand Ende November 1922 „ 4,924.505'25 Wechsel-Darlehen: Stand Ende November 1922 „ 7,523.662'— Zinsfuß: für Einlagen 4°/« ohne Abzug der Renlenst., für Hypotheken 5V2°/o, für Darlehen an Gemeinden u. Aorpor. 4 Vs"/», für wechsel 7V2°/o. KoLevje, am 30. November 1922. Die Direktion Maschinenöautechniker in leitender Stellung, sucht Posten im Betrieb oder im Konstruktionsbüro. Anfragen sind an die Administration der „G. Z." zu richten. 2-1 MM bestehend aus einem Bauernhause mit Keller und Stal¬ lungen, einer fast neuen, mit Ziegel gedeckten Scheuer, 28 Joch Garten, Acker, Wiesen und Waldungen wird in Otterbach 10, Gemeinde Mösel, verkauft. Nähere Auskünfte bei Magdalena Jonke, Gastwirtin, Obermösel. Ehrenerklärung. Ich endesgcfertigter Matthias König, Besitzer in Schalkendors 30, habe Herrn Johann Tscherne, Besitzer in Seele 14, fälschlich des Diebstahles eines Eschenbaumes beschuldigt. Ich bedauere diese Anschuldigung gemacht zu haben, erkläre hiemit ausdrücklich, an der Ehrenhaf- tigkeit des Genannten nicht zu zweifeln, und ziehe daher die Anschuldigung zurück. Weiters bitte ich Herrn Tscherne um Verzeihung und danke ihm, daß er von einer straf¬ gerichtlichen Anzeige Abstand genommen hat. Schalkendorf, am 18. Dezember 1922. Matthias König. Allen verwandten, Freunden und Bekannten geben wir die traurige Nachricht von dem Ableben unserer lieben, unvergeßlichen Gattin, bezw. Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwä¬ gerin, Schwester und Taute, der Frau Malis folnbacker welche Sonntag den Z7. Dezember um 8 Uhr abends nach längerem Leiden in ihrem 77. Lebens¬ jahre sanft im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis findet Dienstag den zy. d. N. um Z Uhr nachmittags vom Sterbe¬ hause Nr. aus auf den städtischen Friedhof statt. Die heil. Seelenmesse wird in der hiesigen Stadtxfarrkirche gelesen. Vie trauernden Hinterbliebenen. Danksagung. Anläßlich des unerwarteten Hinscheidens meiner Gattin, bezw. Mutter sind mir und den Meinigen große Beweise aufrichtigsten Mitleides und herzlichster Teilnahme zuteil geworden, daß wir der Pflicht der Dankbarkeit nicht jedem und allen gegenüber nachkommen können und mir dem¬ nach auf diesem Mege unseren herzlichen Dank aussprechen. Gottschee, am ZA. Dezember zy22. Familie Johann und Adolf Fornbacher. - I V I Einlagenstand Ende Dezember 1921: WMA M AM Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt KoLevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags.