(Msllyritch e^ lutW) Kamstag den 9. Movember 1833. Ver Allerseelentag. Häufe miv dann ein Mahl------------------------------------- — —'--------------------wovon auch Küuftig« höre». *) ^a> was begibt sich in des Friedhofs Mauern, DaH es durchzuckt mich mit geheimen Schauern? Was deutet dort unzähl'ger Lichter Glanz? Hält etwa gar in heller Tagesstunde Das Geistcrheer die ungewohnte Nunde? Erneut sich dort der grause Todtentanz? *"j Dych wie mich auch durchrieseln Angst und Grauen, Ich will mich nah'n, den seltnen Zug zu schauen. Was kann mir dräu'n in diesem Friedensport? Ich will die hingeschied'nen Brüder grüßen, Und immerhin für metnen Frevel büßen, Sollt' ich entweih'« den heil'gen Schlummerort. Traun, schon gewahrt mein Vlick die düst're Menge, Schon dringen in mein Ohr die Grabgesänge, Und es vernimmt der Todtenglocke Schlag; Und nähernd mich des Friedhofs Tempelhallen, Da hör' ich die Gerichtsposaunen schallen, Als riefen sie zum Auferstehungötag. >— — Sieh da! mich hat die Fantasie bethöret,1 Denn was der Gruft, der finstc^n, angehöret,' Das wendet sich vom Strahl des Lichtes bang; Was mich umwogt, sind irdische Gestalten, Die hier ein Fest der Bruderliebe halten, Empfindend noch des Lebens Glut und Drang. ') Homcr's Qdysscc, ,,ter Gesang. "> Anspielung auf Holbriu'5 beriihmtts Gemählde zu Vasel. Da weilen sie am Grabe ihrer Lieben, Und fühlen sich entflammt von inncrn Trieben, Die nicht verlöscht des Todes kalter Hauch; Als Sinnbild muß an jeder Urne brennen Der Kerzen Licht, um leichter zu erkennen Der Treue Vund, der Liebe frommen Brauch. Des Herbstes Sturm hat schon mit rauhem Flügel Der Blumen Zier verweht von jedem Hügel, Und dürres Laub darüber hingestreut; Doch sinnig flicht, selbst nach entftoh'nem Lenze, Erinnerung noch frische Todte nkränze, Die liebend sie mit stillen Thränen weiht. O sieh! hier kniet der frühverwaiste Knabe Und neben ihm die Schwester an dem Grabe, Wo jüngst hinab der Aeltern Hülle sank; Zum Zeichen, daß sie nie das Herz vergesse, Ergrünt t»er Zweig der trauernden Zipress«, Gepfianzet von der treuen Kinder Dank. Wer ruhet dort am weißen Leichensteine? Die Jungfrau ist's, die liebevolle, reine, Die sich der Tod zur Vrautnacht heimgeführt; Der Jüngling naht, der arme, freudenlose, Und pflückt zum Kranz die Lilie und Nose, Zwei Blumen, die auf Erden sie geziert. Die Gattinn ruft den frühverlor'nen Gatten, Als wollte sie beschwören seinen Schatten Aus düst'rer Gruft herauf an's Sonnenlicht; Ach! Vlüt' und Frucht hat ihr der Gram zerknicket. Und Dornen nur in's wunde Herz gedrücket. Sie hat nichts lnehr. als ein Vergißmeinnicht. l82 Es schlummert sanft in GrabeZfmstermssen Der Säugling, von der Mutterbrust gerissen, Der Gatten Lust, der Liebe Ersilingspfand; Die Mutter muß dem Liebling etwas schenken, Und schlingt an'ö Kreuz zn seinem Angedenken Den Nos in a r i n mit r use n rothe m Vand. Es wallet still znr Nuhstatt der Matrone, Geleitet von dcm dankerfüllten Sohne, Im Trancrzug der frommen Enkel Schaar; Sie bringen ihr, die jede Tugend udte, Die bis zum Grab die Ihren zärtlich liebte, Aus Immergrün gewund'ne Kränze dar. Doch raget kahl und einsam mancher Hügel, Nicht Wehmut!) weilt da mit gesenktem Flügel, Da flammt kein Licht, da prangt kein Blumenstrauß, Da klagt kein Laut, da perlet keine Thräne, Nur irren Flugs umschwebet die Phalä'ne Den Schläfer und sein ungeschmückttS Haus, Wohl karg und hart war gegen dich das Leben, Dir ward nicht Freud' an Weib und Kind gegeben, Dein starres Aug' schloß eine Miethlingshand; , Du durftest dein nicht eine Scele nennen, Nicht Vrust an Vrust in Wechselglut crbrennen. Du mußtest still vergehn in eig'nem Brand, D'rum mag dir anch kein Licht im Tode leuchten, Kein liebend Aug' an deinem Grab sich feuchten, Kein Vlümlein blüh'n auf deiner Nasengruft; Und einsam muß dein Flammenherz vermodern, Wie es allein im Leben mußte lodern, Und schneidend kalt streicht hier die Abendlust. Verlass'ner sieh! ich nahe deinem Grabe, Und weihe dir des Mitleids fromme Gabe» Da mir, wie dir, einst Herz und Auge bricht; Was dir gewährt des Herbstes Sturm und Wetter. " Nimm auch von mir — ach! diese Handvoll Blätter, Denn Licht und Blumen hab' ich selber nicht. — Fr. S a ch se von Nothenbc r g. Nandea - Museum in Naibach. 219.) Herr Posch, Inhaber der Herrschaft Na-tsckach, em Fünf-Kopek-Stück, 1790; einen Köper, 1728; drei Venetianer Soldi; einen SIlberkrl'.lzcr: I^eap., »6c)5, ,'Lv«i-5: stcyrische Landmünze; einen l3ettci Nliclnlpl'. II. l>ut. IInliF., l6oi. 220.) Herr Pluschk, Navigations - EInncbmer, eine kaum kenntliche Münze des Kaisers Maximinianus. 221.) Herr Dolliner von Pö'lland, neunundzlvan-zig Eyer des lÜolubLr W55lll2tll5. 222.) Herr Johann Kautschitsch, k. k. Haupt« mann von Idria, einen Thaler Kaiser Ferdinand's 1622. 223.) Herr Prettner, k. k. Vergrath in Idria sendet zur Capitalisiruilg im eigenen und der k. k. Beamten und Honoratioren Namen von Idria, 19 fl. ^u kr. 22^.) Herr Antonio Vernaz, Local-Kaplan in Groschzane, in Silber: Vier Aquileyer Münzen: Ottobanus 1?2t. ^l^uil., dann zwei lleno mit abgeänderten Wappen; drei cleltn ^VIainal'6u8 <^oin. ^/l. ^ zwei 6t:Un (.at. ^c^uil.; eine I?a^Änu8 I?2t. ^.^uilc:)'2lli eine 6utta Ii,2lmun^u« I?at. ^(^uilL^cnsiz mit einem einfachen Thurm; eine 6etta 6cl.tc» mit einem geviertheilten Wappen; eine Münz«: ^i-Ionguz I5p. Olviwz i'ergeätuiQ; eine lic^Uo sehr kleine: 3. HIaicu8 ^oan. Dullin Oux; eine Venetianer Münze, 1722. 225.) Herr Aloys Schaber, Schüler der Neal-Schule in Trieft, in Kupfer: Gibraltar 1810, zwei ljuiu lnl» pa^adi« at I^o-dnrt Iveelillg et 5ukn; zwei arabische Schiaui; ein Fünf-Neis-Stück: ^nanli^s O. (^. 1?ort. Lt ^.Izai--dioruin I^.eF«5, i3i2; ein cl«tta I., :L52. 229.) Herr Michael Murner, Bäckermeister, eine ^rclea 5t«ilari3, nebst 30 kr.'für's Ausschoppen. 230.) Der für das Museum sehr eifrig sammelnde Herr Carl Prenner in Lack, überliefert einen uo>, Gregor Knralt, Huben. Besitzer im Dorfe Safnitz, V^irk Lack. Nr. 3Ü, angeblich im Jahre 181^ erfundenen Doppel-Pflug, der in den Umgebungen von Lack nun allgemein in Anwendung ist. 231.) Ebendicser, einen in der Gemeinde Zarz, Lackcr" Ve;!rke, üblichen Doppel-Pflug, nebst einer Egge, von dem Unterrichter Urban Pfeifer übergeben, und von Michael Gracher verfertigt. l83 232.) Ebendieser, ein von Gregor Pogatschnig, Schlosser in Selzach, Nr. 23, verfertigtes Messer-Be-sieck, wobei an der Gabel eine sechs Pfund ziehende Wage angebracht ist, welches in Locu um 1 fl. angefertiget wird. 233.) Durch Ebendiesen, ein Majolika-Geschirr, welches von einem Ungenannten eingeliefert worden. 22H.) Ein Ungenannter, eine kupferne Medaille auf die von den Preußen über die Russen bei Küstrin am 25. August 1758 gewonnene Schlacht. 235.) Hcrr Johann Ianz, Theolog, eine Kupfermünze: Val^lillNUL «l;nLx Vioturici ^u". 236.) Herr Georg Ratschitsch von St. Helena, eine thalergroße Vronce « Münze: Hlar. ^lieros. ^llllnliä czvlum 5lu6Ü5 Hlanluuo ^cc^ciemia nuvis inäüwüs Älicta, ,772; ein Stück: vau L^ocl^i K<5p.N.om.; eine Kupfermünze: Diva ^.uz;. I'^uzti-na. l^ternitaL j eine kaum kenntliche: cletl.o (üanswn-tiu5 fel. tecnp. l <.'^. i eine Kupfermünze: ^Monius z)ius l^o5 IIII.; eine^eUo Zuliä^IameÄi eine 6llttu ^Keoäo5i>i8 M. vow V. ^>Ia!t. X. ; eine äettu I.i-ciniu5 «en<2Xj eine c!ettc> N>2ximiinu5 DK22; eine clett.0 Imp. I'loduZ I)iv. ^u^.; eine d«Uo D. ^» VulonNniÄnuz glnria I^ain. vorzüglich gut erhalten; cwe 6«Nc> I).I^l. V^lllnlilii^nus 1^l,>^aral'lc) I>.<.'l^ub.,' eine 6llUo V^icntini^nuL ^unioi-; eine noch unbestimmte alte Silbermünze; eine äoUu (^IIil,>nu5. 237.) Eoendieser, eine große schwarze Schieferstein-Platte, 2 1^2 Schuh lang, 2 Schuh breit, dann vier Stücke Dachschiefcr von verschiedener Form, zum Eindecken der Dächer vorbereitet, nebst Musternägeln, welche zu ihrer Befestigung erforderlich find. Diese Schiefersteine werden in dem ältesten Schie-ftrsteiu-Bruche in Krain, unfern des Dorfes St. Helena nächst ^ustall, gewonnen. Siehe Valvasor Ehre, Band III., I>uz. 276. Ein Stück roth und weiß gefleckten polirten Marmors; aus denen Hügeln von Wcinthal, nächst der Localie St. Helena; ein Stück sonderbar zerklüfteten Kalksteines. 228.) Ein Ungenannter, das in Trieft gedruckte, in's Krainifche üderfttzte Vürgersche Gedicht: „2^lüni- 259.) Herr Nechnungsrath Aloys Skosiz, die Medaille einer Taback-Schneidemaschine; einer Röstpfanne und einer Ballenpresse der ehemals in Fiume bestandenen Taback - Fabrik. Laibach, den 28. Occobcr 1833. Franz Graf v. Hochenwart. Berichtigung. Das «nk Nr. ,92 di.'scs Jahres angezeigte Ocschcnk von Vlsc»-Prodlicten dlirch Herr» Pf.n'l'cr Var-thclmä Urschitsch, wird nichi >>l Ols»Ml, ftndem in Stciü-düchcl crzcngc. M i s c e l l e n. Aus dem hannover'schen Orte Fallersleben wird berichtet: «Unserem Flecken war es vorbehalten, den ersten, in jeder Hinsicht vollkommen artesischen Vrunl nen in Hannover zu liefern. Oer Major Vehne all-hier ließ nämlich kürzlich auf einem seiner Hufe einen bisher nur schlechtes Trinkwasser liefernden, ausgemauerten Brunnen nachbohren. Am Abende des 9ten Tages sank das Bohr in einer Tiefe von 90 Fuß, plötzlich um 3 Fuß; schnell wurde es heraufgewunden; aber ehe es aus dem Loche war, stürzle das Wasser daraus hervor. Die Arbeiter mußten sich heraofstüchten, schnell stieg das Wasser nach, und ehe 8 bis 10 Mi-nuten vergangen waren, stürzte es aus dem 15 Fuß' tiefen, und ? 1^2 Fuß im Durchmesser weilen Brunnen oben in solcher Menge heraus, das alle Umstehen« den hohe Stellen suchen mußten. Alles im Hof, und auch die Straße wurde nun überschwemmt. Halb Fallersleben kam »in Aufruhr« und angerannt, um das Creigniß zu sehen, so, daß der Major Vehne Haus und Hof schließen lassen mußte, um das Gedränge abzuhalten. Bei der vorgerückten Nachtzeit mußte man es auf den andern Morgen verschieben, das Wasser ge. hörig abzuleiten, damit es keinen Schaden anrichte, wonach in das Bohrloch auch ein Vrunnenpfosten gesetzt wurde. In diesem stieg das Wasser 8 Fuß über die Oberfläche der Erde, und es ergießt sich nun durch ein daselbff angebrachtes Loch beständig fließend, klar wie Crpstall, und in einem armdicken Strahl in solcher Menge, daß, mittelst Nöhren-Leitungen beständig flies-sendes Wasser in Küche und Ställen vorräthig ist, und eine Fontaine oder ein oberschlächtiges Mühlrad auf dem Hofe vollkommen damit getrieben werden könnte. Ein Bürger der vereinigten Staaten hat berechnet, daß es in der Union ^»00,000 Cigarrenraucher gibt, welche jährlich 900,000 Dollars (über 2 Million nenj Gulden) in Nauch aufgehen lassen. Ferner zählt man 600,000 Tabackkauer und 500,000 Schnupfer, deren Vergnügen jährlich "00.000 Dollars kostet. Auf der großen westindischen Insel Cuba, wo die Cholera fortwährend viele Opfer fordert, hat man eine merkwürdige Erfahrung gemacht, während nämlich in den Zuckerpflanzungen die Arbeiter in Mcnge sterben, sind alle Kaffeeplantagen, selbst wenn sie zwischen jenen mitten inne liegen, von der Seuche gänzlich verschont geblieben. In London fand am 11. Juni d. I. ein heftiger Sturm statt, der auf die Themse eine sehr seltsame Wirkung äußerte. An vielen Stellen des Flusses, oberhalb der Londoner Brücke, wo sonst das Wasser ziemlich tief ist, konnte man trocknen Fußes einher- 18, gehen. Um 12 Uhr Morgens war bei der Blakfriars^ Brücke das Wasser so niedrig, daß von den neuen Bögen drei trocken standen, und mehrere Knaben das Bett des Flusses durchwateten. Nach Balbis «^brezs äe Kängraptne« wird die Bevölkerung auf der ganzen Erde folgender Mas. sen angegeben: Europa 225.000.000: Asien 3g0.0U0.000; Africa 70.000.000; America «0,500,000; Australien 20.500.000 Einwohner; mithin in allem ?l»5,800,000 Menschen. Der verstorbene Herzog von Quensberry machte «ine bedeutend« Wette, einen Brief in einer Stun'e fünfzig englische Meilen weit zu bringen. Der Brief wurde in einen Fangball eingeschlossen, und von 2» geübten FangbaUspielern, die ihn sich zuwarfen, in der bestimmten Zeit a» Ort und Stelle befördert. N n e c v 0 t e. Als man . Herausgegeben von I o h. G abriel Seid l. Zehnter Jahrgang. Dieses beliebte Taschenbuch dürfte in diesem Jahre schon desj» wegen in Krain einen besondern Anwcrth finden, weil es der Frau Gemahlinn unsers allgemein verehrte» Herrn LandeS-g 0 uue rneu rs, dcr Frau Magdalena Freiinu v. Schmid » bürg, gewidmet ist. Aber auch in Hinsicht des Inhaltes sowohl, als der Form, läszt es alle seine Vorgänger weit hinter sich z rück. Die Kupfer «0,1 I. E„der und W. Nieder gezeichnet, und von Krepp und Hoffmann gcsiochc , stehen den schönsten chalkographischen . Leistungen des Auslandes nicht nach. Einband, Druck und Pa« Pier sind überaus geschmackvoll. Dcr erzählende Theil des Ta-, schcnbuchcs besieht aus sechs Erzählungen, drei heitern, nämlich: «das Testament,« Bild aus dem Dichtcrleben, von I. G. Scidl; „da Vaw lad sch e nh ea r.« Schwank im Volksduslekte, von S.; und „der Ka m p f u m die Vrau t," von I. G. Seid l, und drei ernsten, nämlich: „Standesverhältnisse.« Gc<, mahlre aus der wirllicher. Wclt von H.W. Adclmi; «Rosalla von D 0 ma so," Novelle von S ch mid von Plhl, und: „der Theaterfei» d," aus dem Leben von Meta Communis, von welcher gewis, jede ihr Publicum finden wird. Den Liebhabern dramatischer Leetüre bietet Wcssely's allegorische Scene: „die Schlummernde," einen angenehmen Genus,, und Ad e-lim's gut verfertigtes Lustspiel: „D > ch t e r lei d c >,,« dürfte auf jede»! Theater eben so beifällig aufgenommen werden, , wirkt. Mi glicd dcs Vereines der Musikfreunde des österreichischen Ka'scrstaatcs, Redacteur der Au« rora. T h e n t e r. Heute: «Die Ktumme y«n Porti ci." Op:r. Morgen: «Die Raub er auf dem Kulme r berge.« Hevacteur: H^r. rav. Meinrich. Verleger: Sgna^ M. Gdlcr v. Rlelnmal.»r.