priiniimkralions-pknse: Fü rLaibach: Ganzjährig . . . 8 fl. -to tr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . 2 „ 10 „ Monatlich . . — 7u B! l l der Post: Ganzjährig . . . u ft. - fr. Halbjährig . . . ,1 „ SO „ Vierteljährig. . . 2 „ 75 „ Für Zustellung in« Hau« vierteljährig 25 tr., monatlich 9 tr. Einzelne Nummern « tr. tir>«ktioe: $«h«lioffla||£ ilir. 132. liiytiilion nnd 3»fctntcn fiurcau: ikongretzplay ‘Jlr. 81 (Buchhandlung »v» 3. v.Kleinmayr t F. Damberg> 3nftriiott»|imfc: gilt die einspaltige Pctitzeile :i fr bei zweimaliger Einschallnng » 5 fr. dreimal it 7 fr. Insertionsstempel jedesmal so tr. Bei größere» Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Aiwnime MitlheUniigen werden nicht berücksichtigt; Manuskriple nicht zurückgesendet. Nr. 14. Mittwoch, 18. Jänner 1871. — Morgen: Kanutus. 4. Jahrgang. Slavisch ober deutsch? (Schluß., Eine noch trübseligere Rolle spielt der Slavis-mus in der politischen Arena, auf dem großen Schauplätze, wo sich die knlturhistorischc Mission der Völker am glänzendsten vollzieht. Gerade in diesem Punkte weisen Geschichte und Zustände der Slaven daraus hin, daß diesen im Vergleiche mit den romanisch-germanischen Völkern nur eine sehr bescheidene politische Schöpferkraft und Entwicklungsfähigkeit zncrkauiit werden darf. Einen historischen Beleg hiesnr liefert die Thcttsache, daß die Slaven »och jetzt in fünf verschiedenartigen Reichen vertheilt leben, von welchen nur eines, Rußland, seinem Hauptcharakter »ach ein slavischeS Reich zu neu neu ist. Und wie unsäglich entmuthigend ist der Anblick, dett^ die politische Lebensthätigkeit der zisleitha-nischcn Slaven heute darbielet! Anstatt sich in den gegebenen Verhältnissen zurecht zu finden und mit Hilfe der bestehenden freisinnigen Institutionen den Weg jener großen na.ionalen Reformen zu betreten, A'K ,*wlche fei» Volk zu einer politischen Selbst Itandigkeit gelangen kann, setzen sie mit zäher Beharrlichkeit der Verfassung und den ans ihr abgeleiteten Gesetzen Hohn und Trotz, ja selbst offenen Widerstand entgegen, stürze« sie sich zn ihrem eigenen Verderben in die Gefahren anarchischer Zustände. Von blindem Deutschenhaß erfüllt, zeigen sie sich entschlossen, lieber in einem slavischen Staate, und sollte es auch das despotische Rußland sein, unterzugehen, als mit den Deutschen in einem die Freiheit und Kultur sichernden Verbände zu bleiben. Gerne wollen wir zugestehen, daß die Masse der slavischcu Völker dabei nicht einem spontanen Antriebe, sondern dem nnablässigen Drängen der von nationalem Fanatismus und verbrecherischem Ehrgeize trunkenen Volksführer, sowie de» Eingebungen der ultramontaneu Hetzer folgt; liegt aber nicht eben darin das verhüllte Geständniß politischer Impotenz? Ist es nicht ein Merkmal nationaler Unmündigkeit, wenn sich ein Volk unter das Joch einer kleinen Schaar falscher Tribunen beugt, wenn cs sich in einen Größenwahn wiegen läßt, der, die Früchte langjähriger Kulturarbeit aiitizipirend, nur zu einer schmachvollen Dernüthigung führen kann? Wir berufen uns nicht auf Einzelheiten, ein so reiches Materiale nns hiezu auch zu Gebote stände; ebenso verzichten wir darauf, die nebclartigen Ziele, die schwindelhafte» Tendenzen zu beleuchten, für welche die Derwische des SlaviöinuS das leichtgläubige Volk zu gewinnen suchen, um es desto sicherer zu beherrschen. Das angeführte wird ohnehin genügen, um jeden Unbefangenen zu überzeugen, daß die österreichischen Slaven noch einen sehr weiten Weg zurückzulegen haben, bevor sie ernsthaft daran denken dürfen, eine über den Rahmen der Verfassung hiuauSragende Selbständigkeit zu erstreben, eine Rolle in der Weltgeschichte zn übernehmen. Ist es der Regierung ernst, der Verfassung Anerkennung und Achtung zu verschaffen, gibt sie sich nicht etwa der verschämten Hoffnung hin, durch daö Vabirinth chaotischer Zustände in den Hesperi-deugarteii der Reaktion eingehen zn können — was als eine Monstrosität füglich nicht angenommen werden darf, — dann ist es wahrlich an der Zeit, dem Liebäugeln mit dem SlaviSmus und den daraus entstandenen Folgen: der Prinzipielllosigkeit, dem Schwanken der Rechtszustände, dem Mangel an Selbstbewußtsein in den gottoeruementalen' Kreisen, rasch ei» Ende zu machen und das Werk der zis-leithanischen Einigung den cm Zahl und Kultur allen übrigen Völkergruppen vorangehenden Deutschen anzuvertraue». Mit der politischen Führung betraut, wird das Deuischthuiu in Oesterreich die Probe seiner Mündigkeit nblegen, eö wird beweisen, daß es nicht durch Ueberwucherung des theoretisch kritischen Geistes zum politischen Schaffen untauglich geworden ist, daß es die ihm von der Wirklichkeit gebotene Handhabe weise und kräftig zu gebrauchen versteht. Der deutsche Geist, als die erhaltende und schaffende Kraft, ist allein im Staude, das organische Ganze des Staatsgebietes vor Zerbröckelung zu bewahren. Ju Oesterreich tritt vor allem das Bedürfniß geistiger Reformen in den Vordergrund, um die dunkeln Instinkte des Hasses und der Eifersucht, den ganzen nationalen Spuk zu bannen. Es Han delt sich zunächst darum, die Unabhängigkeit des Denkens in jeder Richtung sichctziistellcii, die Schule : zu heben, die vollständige Emanzipation des Staates von der Kirche zur Wahrheit zu machen. | Das alles kan» mir geschehen durch die Pflege des deutschen Geistes, der ja nichts anders ist, als der Geist der Vernunft, der Aufklärung, der freien ! Wissenschaft; durch die Pflege der deutschen Sprache, die selbst ein Franzose, wie Filarete EhaSler, „das I große geistige Werkzeug der Verschmelzung der Ml-1 fcvftämmc und Geister" nennt. Und darum rufen wir der Regierung das Losungswort zu: Der d eut schc Gedan ke ist der Reichsgedanke! Vom Kriege. In der Früh um 2 Uhr am >5. fand abermals ein Ausfall aus Paris statt, gegen GroSlay, wo die Sachsen stehen, und ein anderer gegen tfc Bour-get im Norden. Beide wurde» trotz gleichzeitigen fürchterlichen Feuers aus den Forts zurückgeschlagen. In Versailles werden diese wiederholten Ausfälle nur als die Vorboten eines großen Massenausfalle» Jemll'eton. Äon der Poesie zur Prosa. Zwei Tage aus dem Leben einer Frau. Bon Wimtiib u. Lerchenfeld. Ringsum lag auf den abgedorrten Bäumen, graue,, Triften nnd niederen Dächern der erste h Die Landstraße, auf der ich mit Karl im iftAf Schlitten fuhr, gab eine gute Bahn, und Li. 9, f” “n un6 die starren Landschaftsbilder gleich-laut rote tut Traume vorüber. Die Fahrt bot mau-nigsamge Zerstreung, es wechselten Ebene und Hü-J Uni> Schluchten, dichter Wald und spärliches Buschwerk, und wenn das Gespann über eine der Brucken schoß, die die zahlreichen Gebirgsbache übersetzten, donnerte unter uns, an erstarrten Ufer-randern, das schäumende Gewässer, ober uns die abrollenden, erschütterten Schneemassen, und die Pferde stampften sodann durch die aufwirbelnde Lawine, die den (schlitten wie zum Sturze seitwärts neigte, und vorwärts eilten sie wieder mit schnaubenden Nüstern und fliegenden Mähnen. Nach Passirnug eines engen, düsteren Thales senkte sich die Straße mit einem male tief in die Ebene, rechts und links erweiterten sich die Thalwände, und indem wir plötzlich in eine herrliche, unabsehbar lange Pappelallee einlenkten, hatten wir! das reizendste Landschastsbild vor unseren Augen. | In diesem Augenblicke seufzte Karl tief auf. | Er blieb die ganze Zeit über in der Ecke des Sitzes zusammeugekauert, ohne eine Silbe über feine Lippen kommen zu lassen, und so mußte es mich Wunder nehmen, in seinem ganzen Wesen eine sichtliche Veränderung zu merken. Sein Auge schweifte regungslos in die Ferne und ich glaubte sogar eine Thräue wahrgenommen zu haben, die in seiner Wimper zitterte. Was hast Du, Karl? frug ich nicht ohne Scheu. Karl gab keine Antwort. Er biß sich in die Unterlippe, gleichsam aus Aerger, seine innere Bewegung verrathen zu haben. Gleichzeitig wendete er sein Gesicht so weit seitwärts, daß meinem Auge nur das dichte, kastanienbraune Haar blieb. Ich ergriff seine Hand und wiederholte meine Frage. Ohne mich anzublicken, flüsterte er: Iadwiga! Ich errieth plötzlich seine geheimsten Gedanken. Es war der Name, den er in trüben Stunden oft auszusprechen Pflegte. Ein Geheimnis? lag in ihm, das ich nie zu ergründen vermocht, und da Karl meinen Nachforschungen stets ausweichende Antworten gab, unterließ ich nach und nach dieselben vollends und begnügte mich, Trost zu spenden in einem Leiden, das mir bis auf den heutigen Tag unbekannt geblieben. Aber diesmal erreichte Karls Aufregung eine Höhe, wie ich sie bisher an ihm noch nicht beobachtet. Einzelne große Thränen rannen über seine bleichen, durch die Kälte etwas gerötheten Wangen und unruhig wiegte er sich aus seinem schmalen Sitze. Ich musterte unwillkürlich unsere Umgebung, um Vermuthungen Nahrung zu geben, doch wollte mir nichts auffallen, was geneigt gewesen wäre, Kombinationen Raum zu lassen. Nur rechter Hand zog ein stattlicher Landsitz meine Aufmerksamkeit auf sich, und mit ungezwungener Gleichgiltigkeit frug ich den Freund, ob er den Namen des Schlosses kenne. Es ist Freudenau, antwortete Karl mit bebender Stimme. Freudenau, wiederholte ich tonlos, wir jemand, der nur deshalb einen Namen ausspricht, um Ihn seinem Gedächtnisse besser einzuprägen. angesehen, der binnen kurzem bevorstehe. Man will nämlich erfahren haben, daß in Paris in großem Kriegörathe ein solcher letzter Dnrchbrnchsver-such beschlossen wurde. Daß er gelingen werde, wird jetzt noch mehr bezweifelt, als früher, weil die deut-fchcit Befestignngen jetzt denen ans sraiizösischer Seite fast ebenbürlig seien. Mittlerweile dauert die Beschießung mit gleicher Heftigkeit fort. Deutscherseits sind einzelne Batterie» tun zirka ‘2000 Schritte weiter vorgeschoben, also schon sehr nahe den Glaciö einzelner Forts, die sie völlig beherrschen. Sonntag Nachts wurden neue Erdwerke aufgeführt, von denen aus neue Stadttheile von Paris erreicht werden könne». Ein zelne Granaten sollen schon das Stadthaus getroffen haben. Daß man zum Sturm auf die Forts schreiten wird, ist wenig wahrscheinlich, da fast mit Gewißheit nnznnchincn ist, daß die Forts unterminirt sind. Man wird also das Feuer so lange fortsetzen, bis die Franzose» zum völligen Verlasse» der Befestigu»gc» gezwungen sind, letztere haben auf der Südseite von Paris ebenfalls neue Batterien demaökirt, anscheinend jedoch ohne sonderlichen Erfolg, da ihrem Feuer sofort siegreich und mit geringem Berlnst begegnet wurde. Der Fall von Paris wird in Versailles binnen 14 Tagen erwartet. Demgemäß werden in Posen Vorbereitungen getroffen, um 150.000 Gefangene unterznbringenebenso in Glogau und Viegmtz. Ans dem w e st l i ch e » Kriegsschauplätze werden die Truppen bi\< Generals Ehanzt) heftigst verfolgt. Der panische Schrecken, der seit dem Tage von le Mans in den Kreise» der französischen zivcitcit Armee herrscht, gestattet die durchgreifende Ausnützung jenes Sieges. General Schmidt holte am 14. d. M. eine Division der Franzosen nur zwei Meilen westlich von MnnS ein, griff dieselbe unvcr-weilt an, schlug sie in die Flucht und nahm ihr 400 Gefangene ab. Wahrscheinlich war es das Dorf Conla»ö, wo diesmal gekämpft wurde. Schmidt verlor mir 2 Offiziere und 19 Manu, was mit Rücksicht auf die Stärke der Franzose» so wenig ist, daß man vermnthen muß, dieselbe» befänden sich in völliger Auslösung. — Eine andere Kolonne der Deutsche» marschirte vo» le Maus aus gegen Nordweste» nnd besetzte am 14. b. M. nach Bewältigung eines kam» versuchten Widerstandes das Lager von Eonlie, wo große Vorräthe von Waffen, Munition und Lebensmitteln erbeutet wurde». Eine dritte Abtheilnng stieß nach der Schlacht am 12. gerade nach Norde», erstürmte die Stadt Beaumo»t snr Sarthe, iit bereit Straße» kurze Zeit heftig gekämpst wurde, eroberte 40 Mnnitionswagen und nahm au 1000 M. gefangen. Die französische 2. Armee scheint sich dem Vormärsche der deutschen 2. Armee nochmals entgegen Und da drüben, setzte er fort, ist der Friedhof des Dorfes gleichen Namens, das hinter jenent Hügel liegt. — Dort ruht - Jadwiga. Er trocknete die Thräne» in seinen Wimpern. Ich sah, wie in eine» Traum versetzt, au die weißen Schlvßmauern hinauf, kein Fenster blieb unberücksichtigt, kein Erker und Vvrspruug; an den Firste» zählte ich die Schlote uud in dem eng an den Landsitz sich anschließenden Garten verlor sich mein Blick in die kleinsten Details; au niedergetretenen Hecken, halbzerstörten Staketen, Bäumen und Lauben, ja, ich verfolgte sogar die Architektonik eines kleinen Holzpavillons, der unmittelbar vor uns lag, da sich der Garten über beit Abhmtg ausbreitete, ans dessen Höhe das Gebäude stand. Früher wäre mir gewiß alles entgangen, jetzt, wo ich wußte, daß dieser Ort zweifelsohne der Schonplatz irgend eines dunklen Ereignisses sei, zog mich jede Kleinigkeit gleich mächtig an und eine unbegreifliche Theiluahme fesselte mich au die ganze Umgebung. I» diesem Augenblicke fuhren wir dicht an der Mauer des Kirchhofes vorüber. Karl verhüllte fein Gesicht und weinte. Nach vollen zehu Minuten, als Schloß, Hügel und Gottesacker nur mehr in weiter Ferne, zwischen den hohen, dicht beschneiten stellen zu wollen und höchst wahrscheinlich hat dieselbe die Linie Sills-le Gnillanme und Sablv sur Sarthe gewählt. Die Franzose» stünden demnach neuerdings clieval der nach Laval führenden Straße in einem von zahlreichen Bächen durchschnittenen, mit Waldungen bedeckten Terrai», das znm Gefechte wie geschaffen ist. Trotzdem werden sie neue Schläge erhalte», de»» nichts hindert de» deutsche» Befehlshaber, mit ganzer Kraft cmfzutrctcn und die französische Armee völlig zn zersprenge». Der Kommandant von P c r o tut e wird auf Befehl Faidherbe's vor ein Kriegsgericht gestellt, um sich wegen der Uebergabe dieser Festung, deren Ver-theibigmtgswerfe intakt waren und zu deren Entsatz die Nordarmee, nur 5—(> Lienes entfernt, bereit stand, zn rechtfertigen. Im Osten drängt es unaufhaltsam zur Entscheidung. Am 15. fand zwischen Bourbaki und Werder ei» heftiger Kampf statt, von welchem Werder aus Brevilliers berichtet: „Der Feind griff mich heute mit anscheinend 4 Korps von Ehaget) bis Montbeliard lebhaft, besonders mit Artillerie an. Auf allen Punkten wurde der Angriff zurück-gewiesen. Meine Positionen sind ans keiner Stelle durchbrochen. Der diesseitige Verlust beträgt 300 bis 400 Manu. Der Kampf dauerte von Morgens halb 9 bis Abends halb (> Uhr." Bourbaki behauptet dagegen, er habe Montbeliard mit Ausnahme des Schlosses besetzt, ist aber gleichwohl genöthigt, hittzuzufüge», daß er am ändern Tage de» Kampf wieder ansnehnten müsse Obwohl er starke feindliche Streitkräste, namentlich Artillerie vor sich habe, hoffe er jedoch Bah» z» gewinnen und burchjudriugen. Dieser Kamps nun am 10. ist, wie ei» Wiener Blatt ans Lyon erfahren habe» will, für Bourbaki günstig ausgefallen. Es wirb nämlich tetegrofirt: „Die Operationen bes Gene- rals Bourbaki fittb gelungen, dein General Werber wurde feine Rückzugslinie abgeschuitten. Es heißt, baß französische Truppen in Altkirch erschienen seien." Einen Erfolg hat Bourbaki bis heute jcbcit-fallü gehabt, bas ist die Aufgabe der Belagerung von Bclsort, welche dem prcuß. „Staatöanzeiger" zufolge wahrscheinlich cintretcn durfte, „da sich die lleber-zcuguitg festgestellt, daß weder ein artilleristischer Angriff, noch die Aushungerung der für Monate verproviantirten uud von der Natur begünstigten Festungswerke einen Erfolg versprechen." Die eigentliche Entscheidung, bei welcher aber mehr noch als der Entsatz von Belsort auf ocut Spiele fleht, dürfte Werder wohl so lange zu verzögern trachten, bis er säuuntliche Verstärkungen au sich gezogen, was bis jetzt noch nicht der Fall ist. Von Paris ans ist das zweite pommersche Armeekorps unter Fransecki ebenfalls nach dem Osten geeilt. ’ rftrf.'nrzt. f» rxraMi mrgjr* Pappelbänmen sichtbar waren, nahm er das Tnch von seinen thräneugerotheteii Augen und drückte mir mit einer Innigkeit bie Hand, die mich errathen ließ, wie sehr ihn die Erinnerung an diese Gegend mit altem, was mit ihr zusammenhing, quälte. Sei ruhig, Karl, begann ich, das unheimliche Schweigen brechend, D» hast mir eine düstere Stande Deiner Vergangenheit verschwiege», theitc sie mir mit, und was ich »nr Wiederherstellung ©einer früheren Zufriedenheit zu thitn vermag, werde ich nicht uubeuützt vorübergehen lassen. Wir alle bedürfe» des Trostes, solle» unsere Lebenskräfte nicht erlahme». Erzähle, cs ist nicht gut, daß Du mir Dinge verschweigst, die Dir auf der Seele brennen. ' Es ist eine öde, traurige Geschichte, murmelte er vor sich hin, während der Kutscher, durch die kräftigen, weit hin verhallenden Peitschenknalle die Fahrt beschleunigte. Wenn Du jetzt die Gemächer Freudenau's durchstreifst, begann er mit matter Stimme, findest Du niemanden mehr von jenen, die ich in frühere» Tagen gekannt; nicht sie, bie noch in hohem Alter stattliche Frau, bereu tiefblaues Auge so viel Wärme um sich verbreitete; nicht Richard „Löwenherz," wie wir de» »»beugsame» Besitzer deö Landsitzes nanu- Die täglichen Ausgaben für das deutsch! bei Heer werden von einem Versailler Korrespondenten wi ber „Pr." auf mehr als eine Million Thal« ri geschätzt, einmal weil fast alle Bebürfniffe bat R zu hohen Preisen. bezahlt werben und die Arm« sich erweitert, dann weil zn viel Gefangene zu ct=$ ül halten sind. Derselbe Korrespondent urthcilt über die gi Leistungen der deutschen Trupen im allgemeinen, N indem er vo» den letzte» siegreiche» aber verlustvollen bi Kämpfe» des Mar ich all s Karl Friedrich berichtet, a nachstehend: Zu dem Verluste an Menschenleben, st kommt empfindlicher Mangel an Lebesmitteln, dein j b nicht immer abzuhelfen gewesen ist, so sehr auch die Aruieeverwaltung beflissen war, allen an sie ge-1 f stellten Anforderungen gerecht zu werde». Die Kom-- i mnnikation ist zu schwierig, stellenweise gar nicht ' zn ermöglichen. Die Leistungen unserer Truppen im Süden wie im Norden sind, in Anbetracht btefer mit ber ganzen Situation verwebten Uebelstände, so eminent, daß eö scheint, als wolle die Armee Man-tcnffelö und Prinz Friedrich Karls bie Armee bes Kronprinzen noch überholen. Des letzteren Regimen- I tcr zernireu Paris, nachdem sie Weißenburg, Wörth, : Sedan und Bicötre durchgemacht haben. Aber was ; wollen diese heroischen Thaten bedeuten gcgc» die : Strapaze» eines Wititerfeldzugs »ach Schlachten, ‘ wie bei Gorze und Gravelotte, denen die mühevolle ; Zernirnng von Metz folgte! Jedes einzelne Armee- 1 korps überbietet sich förmlich, es ist, als wolle kei- \ neS dem ändern nachstehen, als wolle jedes das- 1 höchste erreichen. I Politische Rundschau. ytlibtiri), 18. Jänner. Der M i » i st e r r a t h, welcher in Pest unter ’ beut Vorsitze bes Kaisers abgchaltcu tuurbe, befchäf-tigte sich beit Meldungen Wiener Blätter zufolge j mit der Frage der Regulirnug der Donanmün- 1 dun(j. Es lag der Antrag vor, Oesterreich-Ungarn . solle die Regulirung der Donaumüuduug aus eigene i Kosten übernehmen und dafür von den ein- und s auSlaufcnbcu Schiffen einen Zoll erheben. Dieser Antrag wurde jedoch vom Grafen Beust bekämpft. Der Reichskanzler plaidirte dafür, daß bei den Londoner Konferenzen der Pariser Vertrag aufrecht zu hatten und der obererwähnte Antrag erst in Erwägung gezogen werben soll, wen» er bei ben Londoner Konferenzen von anberer Seite gestellt werben würde. Nach diesem Mitiisterrath fand eine Konferenz ber Minister statt, in welcher über bie Minister-krisis und das Verhalten Beust's bei alienfälligen Angriffen während ber Debatte» über äußere Politik i» de» Delegationen beratheu und beschlossen wurde. Graf Potocki urgirte fein Entlassuiigsgestich und erklärte sich zur Eröffnung von Unterhandlungen mit len; die Freunde des Hanfes treiben in den Wirbeln des Lebens nnd Jadwiga ruht att der Seite ihrer Eltern drüben im Kirchhofe, unter feuchter Erde uud kaltem Schitee. v\ch sah dem Freunde unverwandt in die Augen. Und ist es schon lange her, frag ich »ach kurzer Pause, daß jene Generation, oder besser gesagt, jene Familie vom Schauplatze ihrer glücklichen und düstere» 2ebc»stage' verschwand? Nur fünf Jahre, antwortete Karl, doch dünkt es mir wie ein Traum, denke ich jener Zeit zurück, wo ich einen Augenblick des Glückes genoß, um die Nacht deö EleudS heraufzubeschwören, wo ich die Wonne und beit Fluch der Musengunst mit einem Zuge eiiischlürftc, um doppelt beseelt den zweifachen Bruch mit dem w a h r e u Leben und mit beut Scheinleben ber Poesie um fo entsetzlicher zu fühlen. Der Zufall gängelt unser Dasein und den Traum der Jugend träumt die'Seele wieder i» de» gleichen Empfindungen anderer, die wir auf unseren Lebenswege» treffen. (Fortsetzung folgt.) den „Verfassungstreuen" bereit. Diese scheinen ' wirklich begönne» zu HMn, denn es wird weiter be-j richtet, daß der Graf mit dem Präsidenten des Reichsrathes, Herrn von Hopfen, kouferirt habe. Gestern hat in der D e l e g a t i o n die Debatte I über das Budget des Reichskanzlers be-; gönnen. Herbst soll willens sein, an der Hand des ! Rothbuches die Einmischung des Grafen Beust in die inneren Angelegenheiten Oesterreichs nachzuweisen; auch i^urmida, Giskra, Sturm, Rechbauer wollen \ sich au Nrr Debatte betheiligen, so daß sich dieselbe recht lebhaft zu gestalten verspricht. Ans Wien wird dem „Pester Lloyd" tclc-i grafirt: „In hiesigen diplomatischen Kreisen spricht man von einem neue» Depeschenwcchsel zwischen Petersburg und Versailles, der speziell von russischer 6 Seite aus eine bemerkenswerthe Lebhaftigkeit — »nt nicht zu sagen Gereiztheit — bekundet, und man ' will diesen Tou mit der Thatsache der sichtlich ab-nehmenden Kräfte des Kaisers Alexander und mit der j notorischen Gesinnung des Thronfolgers in Verbm-! düng bringen." Das heißt wohl, man ärgert sich in ; Petersburg über die österreichisch-preußische Freundschaft und beginnt panslavistischc Politik zu treiben. Der Kardinal-Erzbischof v on Wi e n | hat einen Hirtenbrief an die ihm unterstehende Geistlichkeit erlassen, in welchem dieselbe angewiesen ‘ wird, überall in den Ortsschulrath einzutreteu. Be | kanntlich hat eS einigen Mitgliedern des österreichischen ' Episkopats gefallen, ihrem Widerstande gegen die vom Reichsrathe geschaffenen Schulgesetze unter anderem auch dadurch Ausdruck zu geben, daß sie der Geistlichkeit verboten, an dem Ortsschnlrathe sich zu betheiligen. Die Kosten des kaiserlichen napoleonischen H o f -Haltes in Kassel sollen so ganz enorme Summe» in Anspruch nehme», daß man einem Berliner Telegramme des „Wr. Tgbl." zufolge die Frage, ob der Exkaiser nicht aus freien Fuß zu setzen sei, in Erwägung gezogen hat. Es sei wahrscheinlich, daß der in das Hauptquartier «ach Versailles berufene Minister Schleinitz auf der Rückreise sich direkt nach Kassel begeben und den Kaiser einlade» werde, seinen Aufenthalt nach Belieben anderwärts zu nehmen. Weiter wird erzählt, auch der Exkaiser habe gegen die Beschießung von Paris schriftlich Einsprache erhoben, aber von der preußischen Regierung die Antwort erhalten, daß der Protest schon darum jeder Bedeutung entbehre, weil das kaiserliche Regiment mit dem Tage von Sedan in Frankreich sein Ende erreicht habe. Die „Times" meldet: Die französische Regierung hat beschlossen, daß die französische Ratio-nalbank zur Ansgabe von Banknoten mit Zwangs -kurs bis zum Betrage von 1,500.000 Psd. Sterling ermächtigt werde. Als Bürgschaft haben die Wälder und Forste zu dienen. „Daily Telegraf" meldet aus Berlin telegrafisch, daß Jules Favre definitiv die Theilnahme an der Konferenz ablehnte. Zur TageStzeschlchic. — Dir geradev< an Blödsinn grenzende yahr-18 sj'l «teil mantier. MII t tev wird hmti scheuten cursttzUchen Unglückssalt aus’6 grellste bclcudjtet. Eine Winzern, in der Nähe von Gonobitz heizte am Dreikönigtage tüchtig ihren alten schadhaften Ofen, hing uni denselben nasse Kinderwäsche und Kleidungsstücke und setzte zu guter!etzt noch ihre 4 Kinder, deren jüngstes 20 Woche«, bas älteste 5 Jahre alt war, auf die ©fenbrllcfe (ein gewöhnliches hölzernes Gerüste Uber den Bauernöscn), dann begab sie sich zn ihrem Manne ins WirthShaus. Doch welcher Anblick bol sich den braven Eheleuten bei ihrer Rückkehr! Die Stube voll Qualm, die vier Kinder erstickt --Ueber die österr e i ch isch-tn n e s i sch e Ex. pedilion zur Beobachtung der S o n n e n f i n st e r -niß vom 2 2. Dezember v. I., die ob deö entsetzlichen WetterS bekanntlich in großer Gefahr war und aus gleichem Grunde, wie auch die von ändern Staaten ausgerüsteten ähnlichen Unternehmungen nur sehr unvollkommene Beobachtungen machen konnte, entnehmen wir einem von einem Mitgliede derselben an einen hiesigen Bekannten gerichteten und uns freundlichst mitgetheilten Briese die nachstehenden Zeilen: „Mit dem Leben sind wir, Gott sei Dank, bei Tunis davongelomnien. Bon Malta liefen zwei Dampfer mit uns aus, ei» holländischer einige Stunden früher und die englische Nacht „Psiche" etwas später als wir. Beide sind vollständig zu Grunde gegangen, ersterer aus einer Klippe vor der Bucht von Tunis mit der ganzen Bemannung, letzterer bei schönstem Wetter vor Kaianea. Der Kommandant hatte die englischen und amerikanischen Astronomen an Bord und wollte der Frau eines derselben die sogenannten Ziklopenfelsen zeigen, dies that er so gut, daß er mit voller tirast daraus sitzen blieb. — Wir halten übrigens auf der ganzen Reise sehr viel schlechtes Wetter gehabt. In Korfu liefen wir bei stockfinsterer Nacht, dickem Regen, Wind und mißen ans allen Windstrichen ein. Später mußten wir nochmals nach Korfu zurück, da wir bei der schweren See die erste tibtheiluug Der Beobachter in Prevvsa nicht ausschifsen konnten. — Bon Tunis gingen wir zur Beobachtung ins Innere des Landes zwei Tagreifen weit. Der Marsch war sehr interessant. Wir kampirten sieben Tage unter Zelten zwischen den Beduimit. Wir mußten uns selbst kochen und sogar die provisorische Küche dazu selbst erbauen. Mitgebracht haben wir von Tunis wenig, das beste darunter ist noch echtes, köstliches Rosenöl." — Ein Engländer hat sich die „wissenschaftliche Aufgabe" gestellt, an Leichen die Anzahl der Kopfhaare zu zählen. Er hat gefunden, daß ein ausgewachsener Mensch durchschnittlich 130.000 Stück Kopfhaare tragt und daß ein voller 'Jüiubbart gewöhnlich nicht mehr als 14.000 Borsten aufzuweisen hat. Lokal- und Proviuzial-Mgelegenheiteu. Origiual-Korres-oudeuz. (Silit, am 16. Jänner. (Zivilehe.) Gestern wurde in unserer Stadt vor der politischen Behörde eine Ehe geschlossen; der Bräutigam ist Katholik, die Braut referntut. Den Anlaß hiezu bot die Weigerung des Bräutigams, dem katholischen Pfarrer einen Er-ziehnngSreverS anSzustellen, was den Pfarrer bewog, die Auftünbigung nicht vorzunehmen. Der Bischof von Marburg rekimirte zwar gegen die Anordnung des hiesigen Bezirlshaupiutanns Herrn Schönweiter, dies hinderte jedoch naturgemäß die Vornahme der Eheschließung bei der Bezirtshauplmanuschast nicht. Zur Trauung war der Gemeinderath eingeladen, welcher, mit dem Bürgermeister a» dev Spitze, vollzählig erschien ; der Bezirkshauptmann fungirte in der Galauniform, und ein zahlreiches Publikum aus allen Klassen der Bevölkerung füllte den Saal, in welchem die Trauung stattsiuden sollte. Ein großer Shell der Anwesenden war vielleicht nur erschienen, tun eben die Neugierde zu befriedigen, der weitaus größere Theil bezweckte jedoch, dem Trauuugsaki vor der politische» Behörde die geziemende Würdigung zu Theil werden zu lassen, um den fchiuählichcu Ausfällen der Kicri-taten gegen die Zivilehe im allgemeinen uud insbesondere der hiesigen itlenjei gegen die gestern ("tätige* (undeiie iSheschlußung die Spitze abzubrechen. Der Herr Bczirkshanpiman» entwickelte in beredter Weise vor Beginn ües eigentlichen Trauuugsaktes den gesetzlichen Standpunkt, er wies daraus hin, wie persider-weije von gewisser Seite die Ansicht verbreitet werde, daß die Zivilehe ein unsittliches Institut sei, daß die« selbe nicht aus die Lebensdauer, sondern nur auf beliebige Zeit, gewissermaßen auf Probe geschlossen werde; die Ehe fei, wenn zwischen Katholiken abgeschlossen oder wenn auch nur ein Theil Katholik sei, nach dem Gesetze unauflöslich. Endlich richtete Herr Schöiiweiter eine warme, herzliche Ansprache an das Brautpaar, indem er hervorhob, daß weder die Eheschließung vor btt polüi scheu Behörde noch der priesterliche Segen Glück bringen, wenn nicht von beiden Brauttheilen der ernstliche Wille und die sittliche Kraft zur Gründung eines herzlichen Familienlebens in die Ehe gebracht werde. Die Anwesenden fühlten sich durch diese Ansprache sichtlich gehoben, und der Herr Beziikshauptmann, welcher schon früher die Simpalhie» der Bewohner Cilli's genoß, erfreut sich nunmehr eines noch höheren Grades der Verehrung und Achtung seitens der Fortschritts-freunde. Wir schätzen uns glücklich, an der Spitze der hiesigen politischen Behörde einen Mann zu haben, der es in eminenter Weise verstanden hat, dem Gesetze Achtung zu verschaffen. Lokal-Chronik. — (Die Resultate der finanziellen Gebahrnng in Kretin im Jahre 1870) liefern einen neuerlichen Beweis von der fortschreitenden Entwicklung der national-ökonomischen Verhältnisse des Landes und widerlegen in eklatanter Weise jene Redensarten, welche die Verfassung als etne Quelle zunehmender Verarmung nuferes Volkes deiiunziren. Nach den uns vorliegenden auteiitifchen Daten betrugen die Einnahmen der indirekten Abgaben, und zwar: fomit im im I. 1870 im 1.1869 I. 1870 mehr um Zoll ... . fl- ft. fl. 99.342 88.385 10.957 Verzehrungssteuer 570.073 538.363 31.710 Mäulhe . . . 59.460 57.897 1.563 Tabak . . . 782.211 726.575 55.636 Stempel . . . 220.515 211.756 8.759 Unmittelbare Ge- bühren . . 299.346 268.049 31.297 Zusammen 2,030.947 1,891.025 139.922 Auch der Ertrag der direkten Steuern weist eine nicht unerhebliche Steigerung auf; derselbe erreichte nämlich int Jahre 1870 die Gesammtsumine von 1,400.020 fl. und war somit int Vergleiche mit dem Erfolge des Jahres 1869 pr. 1,393.289 fl. um 6.737 fl. günstiger. Gegenüber der Beweiskraft dieser Zahlen glauben wir uns eines jeden weitern Kommentars enthalten zu dürfen. — (Wie sehr die Gleichberechtigung von Seite des H. Landesausschusses) gewahrt wird, lehrt die neue Gepflogenheit, deutsch verfaßte Einlagen von Parteien slovenifch zu beantworten. Welcher Lärm wäre, wenn eine slovenische Parteieingabe von einer Staatsbehörde im Laube deutsch beantwortet würde. Doch wir vergessen immer, baß hier der Satz nicht gilt: was dem einen recht ist, ist dem ändern billig. Auch an die l. f. Behörden wirb von ben Landesänitcrn fleißig slovenifch korrespon-di", wenn dies auch auf deutsche Zuschriften erfolgt. Uns wundert nur, daß nicht auch außer dem Laude Krain befindliche Landesämter und Landesausschüsse die Zuschriften slovenisch erhalten; man besorgt wahrscheinlich, daß solche unverstanden ad acta gelegt würden. — (Paul Atter, f) Gestern Nachmittags wurde ein allgemein geachteter Laibacher Bürger, der 60jährige Bierbrauer und Realitätenbesitzer Paul Auer, zu Grabe getragen. Schon der Vater des Verstorbenen besaß die altbekannte Bränerei beim „schwarzen Bären in der Gradischa, fein Sohn folgte ihm im Geschäfte nach und iibetsiedelte sich später nach dem ehemals Merk’scheu Hause zum „weißen Röfjl“ in der Theatergasse, welches trotz der erfolgreichen Konkurrenz auswärtiger Biere feit mehreren Dezennien ein beliebtes Stelldichein der Laibacher Bierfrennde blieb. Auer war durch mehrere Jahre Gemeiuderath der Stadt Laibach, wo er wegen seiner Biederkeit und Rechtlichkeit die Achtung bei: er Parteien genoß. Unter den Ge« werbsleuten hieß er allgemein der Herbergsvater, da in seinem Hause in der Gradischa schon seit uralter Zeit die Herberge für Gehilfen verschiedener Gewerbe bestand. Eine große Zahl von Freunden des Verstorbenen und von Leidtragenden begleiteten ben von der Doberlel'schen LeichenbestaltmigSanstalt in gewohnter würdiger Weise besorgten Kondukt ans den Friedhof nach St. Christof. — (M i l i t ä r v e r ä nber nn g e n.) In bie nicht aktive k. k. Landwehr wurden übersetzt: Der Haupt-inaiin erster Klasse des Ruhestandes August Suveut (Domizil Laibach) unb ber Oberlieutenant des Ruhestandes AloiS Ritter Negrelli v. Moldelbr (Domizil Laibach.) — (Die Beileids« Adresse an den Papst) liegt jetzt auch in Oberkrain zum Unterschreiben auf; eS wurde dies in den Kirchen von der Kanzel verkündet und dabei zugleich der Peterspfennig dringendst ans Herz gelegt. Ein Pfarrer in einer GebirgS-Lokalie soll sogar, wie die Leule erzählen, gesagt haben: „So arm ist der Papst, daß er sich nicht einmal ein (Beitel Wein kaufen kann!" Nun, da könnte ihm ja leicht aus den wohlgesüllteu psarrherr-lichen und klösterlichen Weinkellern geholfen werde». Wir haben übrigens nichts davon vernommen, daß auch für die Armen, welche in jetziger Kälte frieren und doppelt Noch leiden müssen, die Mildthätigkeil der Gläubigen von der Kanzel in Anspruch genommen worden wäre; denen wäre der christliche Peterspfennig wahrlich nothwendiger. — (Statistik der Volksschulen.) Der Lehrer an der Normalschule in Jdria, I. L apajne, beabsichtigt eine Statistik der Volksschulen KrainS zu-sammenzustellen und selbe dem Landesschulrathe zu unterbreiten, um darnach die nölhigen Verbesserungen an den Schulen vorzunehmen. Zu diesem Zwecke hat er an die einzelnen Lehrer Krains Rundschreiben ergehen lasse«, welche 37 Fragen enthalten, um deren ehelhuu-lichstc genaue Beantwortung gebeten wird. — (Theater.) Morgen findet das Benefiz des verdienstvollen Schauspielers Hrn. Burmeister statt. Zur Aufführung gelaugt eine renommirte Novität, das Lebensbild: „Heydemauu und Sohn," welches im Karltheater in Wien mit großem Erfolge gegeben wurde. Wir hoffen aus einen recht vergnügten Abend und im Interesse des beliebten Benefizianten aus ein recht volles Haus. Eingesendet. Keine Krankheit vermag der delikaten Iievales-ciere du Barry zu widerstehen, und beseitigt dieselbe ohne Medizin und Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut, Athem-, Bla-sen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blutaussteigen, Ohrenbrausen Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72,000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grasen Pluskow, der Marquise de Brchan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalesciöre bei Erwachsenen und Kindern 50mal ihren Preis in Mediziniren. Zertifikat vom Herrn Dr. Mediziue Josef Viszlay. Szeleveny, Ungarn, 27. Mai 1867. Meine Frau, die mehrere Jahre an Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, allgemeiner Schwäche und Schmerzen gelitten und alle Medikamente und Bäder vergebens versucht hatte, ist durch Du Barrtis Rcvalesciöre gänzlich hergestellt worden und kann ick dieses exzellente Raljrungsmittcl jedem Leidenden bestens empfehlen. Im tiefstem Dankgesühl verbleibe ich mit Achtung ergebenster Diener Josef Viszlay, Arzt. In Blechbüchsen von '/, Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — llevalesciere Choco)at6e in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Taffen st. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry & ©o. in Wien, Wallfischgaffe 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur und Anton Krisper; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßbnrg PiSzto ry; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Graz Oberranzmeyer,Grablowitz; in Marburg F. Kolletnig; in Lemberg Rottender; in Klaufenburg Kronstädter, und gegen Post-nachnahme. : ___________________________________________ — Allgekommene Fremde. Am 17. Jänner. Elefant. Zemlikka, Waldschätznngs-Ncserent, Gurkfeld. — Kapnß, Pfarrer, Oberkrain. — Birmarm, Gurkfeld. — Podrekar, Ärainburg. — Paner, Kraiubiirg. — Wal-cher, Tarvis. — Stöcker, Ponteba. — Fancek, Beamte, Rndolsswerth — Horak, Beamte, Unterkrain Stadt Wien. Stikarossky, Kaufrn, Brünn. — Schütz, Privat, Wien. — Tharmann, Kaplan, Schleinitz. — von Jabornik, Radinaniisdorf. — Holzinger, Kaufrn., Wien. Witterung. Laibach, 18. Jänner. Skirokkalströmung mit Regen anhaltend. Seit gestern Abends mitunter sehr heftiger Südwestwind. Wärme: Morgens 6 Uhr + 2.1," Wadim. 2 Uhr f 4.3" R. (1X7» 4- 2.0”, 1369 — 4.1".) Barometer im Fallen 321.83'". Der Schnee zusehends im Abschmelzeii. Der gestrige JUeder-schlag 2.18"'. Das gestrige Tagesmittel der Wärme +2.5°, um 4.2° über dein Normale Verstorbene. Den 16. I ä u u e r. Dem Herr» Josef Logl, Vorsteher der k. k. priv. österr. Filialbank, sein Kind Aloisia, alt 5'/, Monate, in der Stadt Nr. 171 an Fraisen Den 17. Jänner. Helena Mauser, Bettlerin, alt 70 Jahre, im Zivilspital au Entkräftung. Verlosung. F ü r ft S a 1 m V o f e. Bei der am 16. d. M. stattgefundenen Berlofung fiel der Haupttreffer mit 40 000 ft. auf Nr 80.020; der zweite Treffer mit 4000 fl auf Nr. 67.502 und der dritte Treffer irit 2000 fl. auf Nr. 65112. Ferner gewinnen je 400 fl. Nr. 14029 und Nr. 29345, je 200 fl. Nr. 7320, 10582, 15931 und Nr. 79992, je 120 fl. Nr. 23410, 30918, 35851, 40995, 50234, 53117, 92.i80 und Nr. 97487, je 10U fl Nr. 1747, 80923, 50122, 53982, 56833. 67176, 67375, 77061,85943, 86650, 87737, 91595 und Nr. 95851. Korrespondenz Herrn Sp. in Tteinbiichl. Wenn Sie uns statt Ihres, den Hauptbeschwerdepunlt unseres Korrespondenten nicht widerlegende», sondern nur Nebensächliches in verletzender Weise verbringenden „Eiiigeseubet" vom 16. d. M. eine faktische und stichhältige Berichtigung zu gebe» in der Vage sind, werde» wir derselbe» auch ohne Entgelt die Spalte» unseres Blattes bereitwilligst öffnen. ________________ Theater. Heute: Eine leichte Person. Posse mit Gesang in drei Abteilungen und 7 Bildern von Bittuer. Fr. P a u I tu a n n als Gast. Morgen: Zum Lortheile des Schauspielers Hrn. Hermann ’B u r m e i st e r. Heydemann und Lohn Lebeus-bild in 3 Akte» und 7 Bildern vo» Hugo Miiller und Pohl Bei Josef Earinger. ittr ipiac|)ings - Ballfächer i» großer Auswahl von I fl. bis 12 fl. -»lotillon-Orde», das prachtvollste, von 2 bis 40 kr. ur. ^ A»ft«itz-?lrtikel, 'eonische, aller Art. - GlaS->md Kantschukschmnck. neuester mit Brillante». — Toilettk-wencnftditbc, best affortirt, von mindester bis feinster Qualität m Kämmen Bürsten. 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Telegrafischer Wechselkurs vom 17. Jänner. öperz. Diente österr. Papier 58.20. — 5perz. Reute österr. Silber 67.60. — 1860er Staatäaulehen 94>0. Bankaktien 739. — Kreditaktien 249.70. — London 124.25 — Silber 121.75. — K. k. Münz-Dukaten 5.85' , - Ra-poleonsd'or 9.96. i)||evWlusfd)mlien auf SdtwUenltrfmmg. Die Generaluntetnehmung Romnml, Levy «*? C'oiit|i. beabsichtigt die Lieferung der für die Bahnlinie 2t. Peter-Fiume der k k. priv. Südbahngesellschaft »öthigeu definitive» Querschwelle» ans Värcheitholz in Akkord zu vergeben. Der Bedarf beläuft sich auf zirka 80.000 Stück und können die Angebote entweder aus das ganze Quantum oder einen Theil desselben gestellt, die näheren Lieferung^ Verhältnisse aber auf dem geiitratbureau der genannten Ge ueraluiiteniehinmig in Jllirisch Feistriz eingesehen oder bries lich erfragt werden. Angebote auf vorstehendes Ausschreiben wollen bis zum 14. Februar 1871 an unser Zentralbnrean gerichtet und die Preise franko St. Peter (am Karst) gestellt werden Jllirisch-Feiftriz, am 14. Jänner 1871. (35—2) Gobert, Romand, Levy & Comp. In Sagor, verbunden mit Tombola,, am «I. tl. Tt. Ser Reinertrag des Tombolaspieles ist für Schulrequi-siteu der Ortsschnle in Sagor gewidmet. Uiiitvlltmltarten sind aus Gefälligkeit zu haben bei Herr» Josef Karinger in Laibach, Franz Hummer in Cilli uub Josef Stenovitz in Sagor. Untre« für die Person 50 kr. (31) Ausverkauf in der (517-13) Tuch-, feinen- und Schniltwaareu-Htindlung des Heinrich Skodlar am Hauptplatz in Laibach. Ich erkläre mit diesem ausdrücklich, daß ich mich weder mit Gelddarlehens Geschäften oder deren Vermittlung, noch Besorgung von Dienstplänen, noch mit Realitäten Verkäufen befasse und mich mit diesen Geschäftszweigen auch früher nie besaßt habe. Ich wünsche, das? niemand wegen derlei Geschäften seine Zeit bei mir nnd ich nicht meine sehr kostbare Zeit bet anderen verliere. Ich arbeite lediglich i» Maaren, und zwar vermittle ich solide Waarengeschäfte oder besorge reell kommissionsweise den Ein- oder Verkauf einer Waare. Joh. Alf. Hartmann, (34—3) Kornploir im Griimnig'schen Hause. I Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (ie-195) heilt brieflich der Lpezialarzt für Epilepsie Doktor O. Kllllseh in Berlin, jetzt: Louifenstraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. I Drnck von Jgn. v. K.leinmayr 6 ged, Bamberg in Laibach. Verlr-er und für dir Redaktion verantwoniich: Ott »mar Bamberg.