PrS»u«eratio«S - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 . 20 . vierteljährig . 2 . 10 » Monatlich... — .. 70 . Mit der Post: Ganzjährig 12 fl. Halbjährig.............. « , Vierteljährig 3 „ Laibacher Redaktion Bahnhofgafle Nr. 132. Für Zustellung inS HauS viertelj. 25 tr., monatl. S kr. Einzelne Nummern 6 kr. «-rpedMons-LJnseraten- Burcau: Eongreßplatz Nr. 81 lBuch» Handlung von Ig v. Klein-mayr L Fed. Bamberg) Iusertionspreise: Für die einspaltige Petitzeile L 4 kr, bei wiederholter Einschaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht znrückgesendet. Bei größeren Inseraten öfterer Einschaltung enW chenber Rabatt. Für complicierten Satz besonn-", dere Vergiitung. Nr. 10. Freitag, 14. Jänner 1876. — Morgen: Maurus. S. Jahrgang. Die Regierung Md die Pontebabahn. Bei unserer Regierung schien bislang das Interesse sür Bahnprojecte fast im umgekehrten Verhältnisse zur Größe und Wichtigkeit der letzteren zu stehen. Für die großartigen und daher auch höchst kostspieligen Bauten durch den Arlberg und namentlich über den Predilpaß und das kulturlose Isonzo thal gingen die hierin maßgebenden Mitglieder unseres Ministeriums bei jeder Gelegenheit wacker ins Zeug, obwol über die Nothwendigkeit dieser Bahnen sehr getheilte, über die Kostspieligkeit und Nichtrentabilität derselben nur eine Meinung herrscht. Dem Bau der kleinen, kaum drei Meilen betragenden, wohlfeilen, dabei für mehrere Provinzen und ihre Montanindustrie eine Lebensfrage bildenden und die «osten weitaus deckenden Eisenbahnlinie TarviS-Pon-tasel zum Anschlüsse an die italienische Pontebabahn wurden während der letzten Jahre Schwierigkeiten über Schwierigkeiten, und leider stets aus den nichtigsten Gründen, entgegengesetzt. Selbst der Umstand, daß der Staat durch Vertrag verpflichtet ist, den Anschluß an die italienische Strecke bei Ponteba zu bewerkstelligen, schien an der Abneigung gegen diese se es erfordert, willig einem hierarchisch Nächtenden unterzuordnen weiß. de» «Revue de France" lesen wir eben Ausi»«^. H*"" von Jdeville, eines im den M. kE bekannten Ex-Diplomaten, welcher der ^""bert neulich aufgesucht und nach h üblichen Weise in» Gebet genommen hat. Canrobert ist auch aus dieser gar nicht so ungefährlichen Probe mit Ehren hervorgegangen, er erzählte dem Interviewer allerlei JntereffanleS aus seinem Leben, mit einer Pointe von Eitelkeit, die man jedem allen und verdienten Militär gern nachsieht, sonst aber schlicht, verständig und wie ein Man», der an mancher großen Begebenheit der Zeit seinen rühmlichen Antheil gehabt hat. Eine Episode dieser seiner Mittheilungen hat einen wirklich historischen Werth und wird gewiß in Oesterreich aufmerksame Leser finden, daher wir sie wörtlich folgen lassen wollen. Sie erinnern sich, sagte der Marschall Can-robert zu Herrn v. Jdeville, mit welcher Ueber-stürzung im Jahre 1859 der Krieg zwischen Italien und Oesterreich erklärt wurde. ES war lein Augenblick zu verlieren. Die Oester reicher standen schon auf dem Schauplatze des Kampfes. Unsere Armee sollte von der einen Seite über Genua» von der anderen über die Alpen vorrücken. Ich stand an der Spitze der Truppen, welche — hier lächelte der Marschall — nach dem Vorgang Hanni-balö und BonaparteS den letzteren Weg nahmen. Die Zeit drängte. Schon bedrohten die Oesterreicher Turin. Endlich komme ich in Susa, am Fuße des MontceniS an. Wir waren kaum fertig ausgerüstet und ich hatte nur die Vorhut meines Armeecorps bei mir. Nun hieß es in meinen Instructionen: „ES ist dem Marschall Canrobert verboten, sich mit seinen Truppen, so lange diese nicht mit der Hauptarmee vereiniget sind, in irgend welchen Kampf einzulassen." Dann folgte als Postscriptum: .Bei seiner An-kunft in Turin hat der Marschall Canrobert in Person die Stellungen an der Dora-Baltea zu untersuchen, die man uns als eine furchtbare De-fensivposition schildert; wenn sie wirklich so stark find, kann er sie unter seiner persönlichen Verantwortlichkeit besetzen." Da Sie selbst kurze Zeit darauf in Turin waren, so wissen Sie, welch' panischer Schreck dort herrschte. Die Hauptstadt von Piemont, offen und im flachen Lande gelegen, war eine leichte Beute. Die Oesterreicher zeigten sich !nur wenige Meilen davon. Die Einwohner von Turin waren entsetzt, schon wurden die Archive de-Königreiches eingepackt. In Susa fand ich den König, der mir entgegengekommen war, in einer schwer zu beschreibenden Unruhe. Er beschwor mich, an der Dora-Baltea Stellung zu nehmen. Ich -ile nach Turin und sogleich an Ort und Stelle. Ich finde eine Position, an deren Vertheidigung gar nicht zu denken war. — Aber wir hielten diese Position, den, daß der Anschluß österreichischerseits rechtzeitig in Ponteba erfolge. Diese Erklärung erfolgte offenbar auf Grund — ich will nicht sagen unrichtiger, aber unvollständiger und ungenügender Informationen des Herrn Ministers. Denn, wenn es in seinen weiteren Auseinandersetzungen heißt, daß das Resultat der Erhebungen war, daß ein Theil dieser Strecke auf italienischer Seite bereits ziemlich weit gediehen ist, und wenn Se. Excellenz die obige Erklärung am 29. Oktober abgab, so konnte man nicht das vor-aussetzen, was am 29. Oktober bereits eingetreten war, nemlich daß diese Strecke vollständig fertig war, so daß sie bereits am 15. Dezember dem allgemeinen Verkehr übergeben werden konnte. Ganz ebenso verhält cs sich rückstchtlich der weiteren Auskünfte bezüglich des Baufortschrittes Huf italienischem Gebiete. Die ganze Strecke umfaßt .eine Länge von 68 Kilometer; von diesen sind 54 theils bereits im Betriebe, theilS in der Arbeit sehr wett vorgeschritten. Es bleiben also noch l4 Kilometer, bei denen dies nicht der Fall ist. Bezüglich dieses Theiles hat aber die Bauvergebung ebenfalls bereits stattgefunden, und bezüglich des letzten Restes von 6 Kilometer soll der Bau längstens im März dieses Jahres vergeben werden. Bezüglich des schmierigsten Objectes auf der letzten Strecke, nemlich eines 570 Meter langen Tunnels, wird die Vergebung separat, und zwar bereit« im Jänner dieses Jahres, aus dem Grunde erfolgen, damit die Arbeiten beschleunigt werden und die Vollendung der ganzen Strecke baldigst erfolgen könne. Da müßie nun die Frage entstehen: Was kann die Ursache sein, daß der Inangriffnahme der Herst-llung der Linie von Ponteba bis Tarvis österreichischerseits immersori Hindernisse entgegengestellt werde» ? Der volkswirthschastliche Vortheil, der finanzielle Vortheil und der Vortheil für die bedeutende Industrie eines großen Theiles unserer Alpenländer wird allgemein anerkannt, auch vonseite des Ministeriums, welches sich dahin aussprach, daß, sobald italienischerseits die letzte Strecke im Baue sichergestellt sein werde, man auch bereit sei, auf österreichischem Gebiete anzufangen. Das letztere kann umsoweniger fraglich sein, weil man durch einen internationalen Vertrag dazu verpflichtet ist. Soll nun die trotzdem eingetretene Verzögerung die Bedeutung haben, daß die österreichische Regierung meint, die italienische Regierung werde, nachdem der größte Theil ihrer Anschlußbahn bereits vollendet ist, vielleicht die letzten 14 Kilometer nicht bauen und dadurch die ganze Bahn wirkungslos machen? Das kann man einer verständigen Regierung doch nicht zumuthen. sagte Vicior Emnnuel, der mir nicht von der Seite ^ wicv, für äußerst wichtig, für geeignet, den Marsch j der Oesterreicher aufzuhalten. — Ach, durchaus nicht, erwiderte ich dem König. Ew. Majestät sicht selbst, daß daran gar nicht zu denken ist; wir würden uns damit ins Verderben stürzen. — Aber die Zeit drängt, die Oesterreicher sind ganz nahe, sagte der König. Sie wollen um jeden Preis meine Hauptstadt besetzen. Wir müssen einen Entschluß fassen! Nun zeigte ich dem Könige meine Instruction. Als er sie gelesen, gab er sie mit den Worten zurück: Ich bin also verloren! Nein, Sire, das sind Sie nicht. Es soll nicht gesagt werden, daß die Hauptstadt der Bundesgenossen Frankreichs im Angesicht französischer Bajonette in Brand gesteckt worden ist. Kann Ew. Majestät mir verbürgen, daß Casale und Alessandria (20 Lieues weiter aus der linken Flanke der Oesterreicher), die etlichen Tausend Mann, die ich besitze, beherbergen können? — Dafür gebe ich Ihnen mein königliches Wort, erwiderte Victor Emanuel. — Dann, Sire, trage ich trotz der ungeheueren Verantwortlichkeit, die ich übernehme, kein Be- Aber noch mehr; wenn ich die von der Regierung zum Baue im heurigen Jahre vorgeleglen Eisenbahnen betrachte, so finde ich eine darunter, die nur dann einen Sinn hätte, wenn vonseite einer östlichen Regierung eine Anschlußbahn gebaut werden sollte. Nun fällt das aber der betreffenden Regierung gar nicht ein, und doch hat unsere Regierung keinen Anstand genommen, uns die sofortige Inan griffnahme dieses in jeder Beziehung ungerechtfertigten ProjecteS vorzulegen. Warum hat man denn da nicht auch gewartet, bis die ruffische Regierung ihrerseits den Bau der letzten Baustrecke sichergestellt hat? Allerdings hätte man da sehr lange warten müssen, weil die russische Regierung sich wol hüten wird, dies zu thun. Weil aber die italienische Regierung entschieden die Pontebastrecke bauen will, deswegen kann für uns kein Grund vorhanden sein, daß wir noch immer warten und die Erfüllung unserer vertragsmäßigen Verpflichtung, die in unserm eigenen Interesse gelegen ist, verzögern. Es ist dies nichts weniger als gleichgiltig, a» und für sich nicht gleichgiltig, wie jeder leicht einsieht, weil es doch nicht gleichgiltig ist, wenn vonseite einer fremden Regierung ein Bau bis an die österreichische Grenze vollendet wird und dann erst nachträglich über den Anschluß verhandelt werden soll. Oesterreich habe bei solchen Verhandlungen nicht immer den Vortheil, sondern bei Anschlußfragen sind es gewöhnlich die fremden Regierungen, welche den Vortheil gewinnen. Es ist natürlich, daß dir italienische Regierung nach eigenem Ermessen vorgeht und die Anschlußfrage so entscheidet.-wie es ihren, aber nicht den österreichischen Interessen entspricht, und ich fürchte sehr, daß durch die Verzögerungen das bereits erreicht worden ist. Dazu kommt noch, daß wenn man schon unter allen Verhältnissen bauen muß, kein Grund vorhanden ist, warum man nicht jetzt die Arbeiten beginnt und den noth-leidenden Arbeitern Gelegenheit zur Beschäftigung gibt; daß unsere Verhältnisse so bald besser werden, daß wir hierauf nicht Rücksicht zu nehmen haben werden, dürfte kaum wahrscheinlich sein. Es handelt sich also um eine Bahn, welche zu bauen man verpflichtet ist, deren baldiger Ausbau finanziell vor-theilhast ist, weil dadurch eine Ersparung an den Zuschüssen „für die Rudolfbahn bewirkt werden kann; eö handelt sich um eine Bahn, welche als Lebensfrage für das Land Kärnten und für die Alpen-länder, sowie für den Norden Oesterreichs über Haupt anerkannt ist; es handelt sich darum, mög-lichst bald einen Absatzweg »ach Oberitalien für die genannten Länder wieder zu gewinnen; es handelt sich darum, durch baldige Inangriffnahme des Baues nicht zur Monstrosität zu kommen, daß aus italie- j denken, mich aus Easale und Alessandria zu werfen, ^ wenn Sie mich dahin begleiten wollen. Um Turin zu retten, müssen wir eö im Stiche lassen. Nur diese strategische Bewegung kann, indem sie die Verbindung des Feindes bedroht, die Hauptstadt frei halten. Der König schloß mich in seine Arme: — Ich danke Ihnen, Marschall. Wir gehen noch diese Nacht ab. Ich verließ den König, um die nöthigen Anordnungen zu treffen. Wir sollten bei Tagesanbruch abrücken. Um Mitternacht warf ich mich ganz an-^ gekleidet auf ein Canape. Ich wohnte im Schlosse, in einem der königlichen Gemächer. Kaum ruhte ich t eine Viertelstunde, als ich an der Thüre klopfen - hörte. Ich öffne, und herein tritt ein mir unbekann- - leS, kleines, dickes Männchen mit einer Brille auf - der Nase. » — Ich bin der Graf Eavour, sagte er, und . komme, Herr Marschall, Sie zu fragen, ob Seine , Majestät sich geirrt hat und ob es wirklich wahr ist, daß Sie, ein Marschall von Frankreich» sich » weigerten, Turin zu vertheidigen, und daß Sie die Stellungen an der Dora-Baltea im Stiche lassen - wollen. Das ist ja ganz unmöglich! — Und gleichwol ist dem so, Herr Graf, er. nischer Seite die Strecke fertig, während in Oesterreich noch eine Lücke von drei Meilen sein wird. E» ist dies bereits so oft erörtert worden und so klar, daß es nicht begreiflich ist, warum dagegen etwa-eingewenoet wird. Ich glaube aber noch auf Eines aufmerksam machen zu müssen, und das ist die politische Seite der Frage. Das hohe Haus der Abgeordneten hat bereits vor einem Jahre mit einer Majorität, die so eminent war, wie sie selten vorkommt in gesetzgebenden Versammlungen, und nach eingehender Erörterung den si ag-lichen Beschluß gefaßt. Es ist darüber nichts geschehen, denn als die Regierung in die Lage kam, sich darüber auszusprechen, war das, was ausgesprochen wurde — ich kann es nicht ander« nennen — nicht anderes als — eine Ausflucht. Das ist die politische Seite der Frage. Wir alle anerkennen, daß der Einklang zwischen der hohen Regierung und dem hohen Hause dringend wünschenswerth sei (Bravo!), vor allem wünscheuswerth sei in der gegenwärtigen, besonders ernsten Zeit (Bravo! Bravo!), aber bei echtigterweise ist der Einklang so aufzufassen, daß wir nicht immer das thun müssen, was die Regierung — 8ie volo, sie Mböo — wünscht, sondern berechtigt sind zu erwarten, daß dem einmüthigen Ausspruche des hohen Hauses in einer solchen Frage nicht ein unbegreis, licher Widerstand entgegengesetzt werde. Die mit rauschendem Beifall aufgenommene Rede Herbsts verfehlte diesmal ihre Wirkung auch auf der Ministerbank nicht. Der Handelsminister Herr v. Ehlumecky beeilte sich, den Einoruck ver-fassungswidrigen Vorgehens, den das Haus durch die Darlegungen des Abg. Herbst empfangen hatte, durch eine allseitig befriedigende Erklärung weit zu machen. Er gab die beruhigendste Zusicherung bezüglich der Pontebabahn und versprach, demnächst die verlangte Vorlage wegen des Anschlusses an die nahezu vollendete italienische Linie einzubringen. Und so wolle» wir denn hoffen, das Ministerium werde sein Versprechen ehestens einlösen und dem wiederholt dargelegteu dringenden Wunsche aller Anrainer der Kronprinz Rudolfbahn endlich gerecht werden. Politische Rundschau. Laibach» 14. Jänner. Julaud. Im Foctschriltsclub wie im Club der Linken waren auf die diesbezügliche Einladung die Minister erschienen, und der Ministerpräsident Fürst Auersperg gab die telegraphisch skizzierte Er. klärung hinsichtlich der Verhandlungen mit Ungarn ab. Da solchergestalt die nöthige Fühlung zwilchen Regierung und Partei hergestellt ist, wird die Ver-fassuugspartei nunmehr wol auch von dem Gedanken widerte ich, u.id das geht mich allein a». Wie ich Ihnen in politischer Hinsicht keinen Rath zu xeben habe, so gestatten Sie mir auch, von Ihnen in militärischer Beziehung keinen anzunehmen! — Welche Verantwortung, Herr Marschall, nehmen Sie auf sich vor der Geschichte und vor dem Kaiser! „Seien Sie nur überzeugt, Herr Graf, daß ich mir die Sache wohl überlegt habe, ehe ich einen Entschluß saßte. Ich will so gut wie Sie den König von Sardinien und seine Hauptstadt retten; darum wähle ich den einzigen Weg, der mir dazu noch übrig bleibt." Der große Minister verließ mich mit einem kalten Gruß und ich kehrte auf mein Ruhebett zurück. Zwei Stunden später verließen wir am frühen Morgen Turin. Sobald die Oesterreicher unseren Abzug erfuhren, gaben sie den Marsch auf Turin auf und kehrten sich eiligst in unserer Richtung um. Die Stadt war gerettet, mein Plan war prächtig gelungen. Es war gewiß ein verwegner Streich» aber nur so konnte die Hauptstadt gerettet werden. Mit den Preußen, wie wir sie jetzt kennen gelernt haben» wäre ich verloren gewesen. Die hätten sicher« lich da« Unzulängliche unserer Streitkiäfte gekannt und sich nicht die Mühe gegeben, Kehrt zu machen- abkommen, die Regierung durch eine Interpellation im offenen Hause zu einer ausweichenden Antwort zu zwingen. Ein vorzeitiges Eingreifen des Abgeordnetenhauses in die Verhandlungen, bemerkt die „N. Fr. Pr.", würde nur einen Theil der Verantwortung auf das Parlament wälzen, ohne dem österreichischen Interesse zu nützen. Dieselbe Ansicht sprach auch, im Club der Linken Dr. Brestel aus, und diese Ansicht wird auch durchdringen. Das vom prager Landtage beschlossene Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse d:S Lehr-standes an den öffentlichen Volksschulen der Provinz Böhmen hat die kaiserliche Sanclion erhallen, gernec wurde, wie eine wiener Depesche der amtlichen „Ga-zeta Lwowska" miuheilt, der Beschluß des lemberger Landtages, betreffend üasPropinationSrecht, sanktioniert. Der Wunsch um Nichlsanctionierung dieses Beschlusses, welchen die rutheniichen Reichs-rathsabgeordneien gelegentlich der Budgetdebatte äußerten, wurde nicht berücksichtigt; bei der Ueber-»ahme des gallischen SlultlMerposmiS durch den Grafen ülfred Potockt HKß es, derselbe habe hieran unter anderm die Bedingung geknüpft, daß die Pro--Pinationssrage im Sinne der Mehrheit des galizi-schen Landtages gelöst werde. Im ungarischen Abgeordneten» Hause steht »och immer die Generaldebatte über die BerwaUungSreform auf der Tagesordnung. Der Abgeordnete Kallay von der Sennyey-Partei de-kämpfte Ttsza's Entwurf sehr hefiig und plaidierte für die Ernennung der Beamten von staatSwegen. Mit gewählten Beamten sei keine ordentliche Verwaltung denkbar. Nach KaUay trat ein Mameluk von der Regierungspartei, August PnlSzky, auf und verflieg sich zu de- albernen Redensart: das System der Beamienernennung durch den Staat, „widerstrebe dem Genius der Nation." Zuletzt er hob sich Minister Tisza. Er pries in längerer Rede die wohlthätigen Folgen der ComilalS-Antonomie und das System der Beamtenwahl. Se>n Entwurf solle nicht als Brücke zur Centralifation dienen — wie ihm unterschoben werde — sondern vielmehr die Comilals-Autonomie kräftigen und ein harmo-m>ches Zusammenwirken ermöglichen. Das alte Comitat soll i-ach T>sza's Aeußerung erst recht ,le densfähig" gemach, werden. ^Eaud. Dir O>dre, durch welche der preu-vNche Landtag auf den 16. d. M. einbernfen wird, er« berliner Blättern sehr verdrießliche mpslndungen. Man erachtet es alseinen bedauerlichen de« x." ^itcksicht, daß die auswärtigen Mitglieder Taa East zur letzten Stunde über den wurden in Ungewißheit gelassen nicht )°i^>es Verfahren entspreche durchaus zwischen der Re- gierung und den anderen Faktoren der Gesetzgebung. Auch daß der Landtag angesichts seiner Eröffnung noch in gänzlicher Unkenntnis über die Gegenstände und den Umfang der Thätigkeit geblieben, die ihm in der bevorstehenden Session obliegen werde, sei eine wenig berechtigte preußische Eigenthümlichkeit. In der That ist von Vorlagen bisher lediglich der Eiat fest-gestellt. Im vorigen Jahre verhielt sich die Sache nicht um ein Jota anders. Die römische Curie scheint sich bei ihrem Protest gegen die Verletzung des b aier i s che n Eon -cordatS durch Emfuhrung der C>vilehe einiger-maßen vergriffen ;u haben. Der klericale „Baieriiche Courier" muß selbst zugeben, daß das dem Eoncordat als integrierender Bestandtheil angehängte Religion«-Edict Ehegesetze, insofern sic den bürgerlichen Ver trag und dessen Wirkungen berühren, als weltliche Gegenstände erklärt. Nun bezieht sich das deutsche Civilehegesetz auf nichts anderes denn die bürgerliche Rechtswirksamkeit der Ehe, was sich die Gelehrten des Vaticans vor dem Erlasse des Protestes hätten überlegen dürfen. Die „Jndöpendance belge," welche die Arbeitsei n sie l l u n g e n in den Kohlengruben des Henne-gauos anfangs ;iemlhalten hat. ES scheint allerdings, daß viele fremde Elemente bei dem Strike thatig sind, und man macht die Bemerkung, daß die Volksredner, die bald da bald dort auftrete», sich als Mitglieder der Internationale geiieren. Sie hätten gewußt daß unsere Armee nur langsam, ganz langsam die Alpe» Herabstieg und daß sie. ehe em Armeecorps sich m.t den zur See herübergekommenen und ... Genua eingeschjsftm Truppen verbinden konnte, vollauf Ze.t hm.,,,, vorzurücken, Turin zu brandschatzen und den König sammt seiner Regierung gefangen abzufuhren. Der König ha, den Dienst, den ich ihm hier zu leisten so glücklich war. nie vergessen, sonst sin>> aber diese so wichtigen Vorgänge vom Beginn des Krieges nirgends weiter erwähnt worden; nur gelegentlich ist ihrer in dem amtlichen Werke gedacht, welches das Kriegsministerium über den italienischen Feldzug veröffentlicht hat. Der Kaiser hat aber die Sache wol zu schätzen gewußt. Was Herrn v. Ca vour betrifft, so sah ich ihn erst in Mailand wieder «num wurde er mich gewahr, als er in meine '»me eilte. „Wie hatten Sie Recht, Marschall", c7' gewissen Nacht im turiner iu s-tz°n I Ohne ihren raschen »os«n ? verloren, ehe noch die Fran- a,en gelommen waren." Las ^ ^ ^°°°ur war kein Schmeichler, ° Men Sie, Herr v. Jdeville I Die alte Bärin des Nil? schen Etablissements hat vor etliche» Tagen ebenfalls Junge geworfen, so daß gegenwärtig Vort vier junge Bären zu sehen sind, die von ihren respectiven Müttern aber sorgsam abgeschlossen werden, damit diese sie nicht aus Furcht und Liebe auffrefsen. — Ueber die Höhe des alljährlich in Rom einlausenden „Peterspsennigs" läßt sich nichts genaues sagen. Doch wird von klerikaler Seite zugegeben, daß mehr alS !s Millionen Francs einlaufen. Der ganze päpstliche Hofstaat lebt davon, von der Person Pius IX. hinab bis zum niedrigsten Diener; es lebt die militärische Schutzmacht davon, die Schweizergarde, die Guardie Palatine, die Gen-darmerie, die Wärter, die Custoden; davon lebt aber auch das nicht kleine Contingent ehemaliger Beamten, die nicht im Vatican wohnen, die Beamten der früheren Ministerien, die es vorzogen, dem Papst treu zu bleiben, um ihren Gebalt i» Ruhe zu verzehren, anstatt vom Quirinal einen Sold zu beziehen; es leben davon alle, die einst gute Dienste geleistet, alle, die aus die eine oder die andere Weise Beziehungen zum Vatican hatten. Außerdem wird der ganze politische und kirchliche Mechanismus des Baticans vom Peterspsennig unterhalten, so daß er nothwendigerweise mehr als 6 Millionen Francs betragen muß. _______________________ Zur TMsgejchichte. — Schneeverwehungen. Man schreibt aus Oberste»'!: „Wer jetzt in einer Stadt, in seiner wohldurch wärmten Stube sitzt, der hat gut tacken; von den Unbilden, welche das Wetter gleichzeitig die Landleute dulden läßt, kann er sich wot kaum eine zutreffende Vorstellung machen. Wie viele Dörfer llnterste.ermarks, namentlich solche, welche tiefer im Gebirge liegen, sind jetzt oft durch viele Tage und Wochen völlig eingeschneit, so daß sie sich weder selbst einen Weg zn ihren nächsten Nachbarn bahnen, noch Besuche vou außen, Briese, Zeitungen u. dgl. erhalten können. Das ist sreilich ein gar irauriges Leben, aber doch noch lange nicht so traurig, als das der Bewohner vereinzelter Gehöfte im Gebirge, die wochenlang im buchstäblichsten Sinne des Wortes keinen Fuß vor die Thüre zu seyen vermögen. Der Scknee hat ihr Wohnhaus nicht nur vou allen Seiten umgeben, sondern in vielen Fällen überdeckt er es auch thurmhoch, so daß die vereinsamten Insassen selbst bei Tage Licht brennen müssen, um zu sehen, oder einen Stollen durch den Schnee Uber dem Rauchsang grabe», damit Lust zu ihnen herabdringe. Selbst in belebteren Thälern macht sich der Winter Heuer sehr stark stlhldar und die Unannehmlichkeiten, welche die großen Schueeinassen schvn an und sltr sich bereiten, werden nur nock vermehrt Lurch die ortanähnlichen Stürme, welcke ost tagelang über Do-s und Feld oahin-brauseu und die wir wol auch zum großen Theile der Ausrottung unserer Wälder zu verdanken haben. Herrscht solcher Wind, so darf man sich selbst aus die geschütztesten Straßen nicht wagen, weil man sonst leicht von demselben Schicksale ereilt werden könnte, Las erst Liesertage den Grundbesitzer Peter Gtinzer aus Amassegg traf, der aus der Landstraße vom Sturme eingeholt und nach mehreren Stunden als Leiche ausgesunden wurde. In den Wäldern dürsten diese Schneestürme leider wieder viel Schaden aurichieu, und der Landmann wird im Frühjahre nichl wenig zu thun haben, um die zahllosen Schneebrüche aufzuräumen, die nicht liegen bleiben dürfen, wenn nicht der Borkenkäfer seinen Einzug in den betreffenden Wald halten soll Auch mit den Wintersaaten dürfte es nicht am besten aussehen, wenn die jetzigen Schneesälle noch lange anhalten." — Ein Naturspiel. Man schreibt aus Stuttgart unterm 10. Jänner: In dem Nill'schen Privat-Thiergarten haben heute Bastarde von Eis- und braunen Bären Las Licht der Welt erblickt. Die Jungen werden wol die einzigen dieser Art in allen zoologischen Gärten sein. Ml» Provulzml-Angeiegenyeittü. — (Die krai n. Handels- und Gewerbekammer) wählte in ihrer gestrigen Sitzung die bisherigen ersten Functionäre sür das laufende Jahr wieder, und zwar Herrn Alexander Dreo zum Präsidenten und Herrn Karl Luckmanu zum Bicepräsidenten. Der wieder-gewählte Präsident dankte im eigenen und im Namen des abwesenden Vicepräfidenten der Kammer sür den Ausdruck ihres Vertrauens, betonte, daß im Jahre I87S wichtige Angelegenheiten zu erledigen waren und im Jahre 1876 noch wichugere Fragen, die Zollangelegenheiten mit Ungarn und die internationalen Verträge, die Thätigkeit der Kammer in Anspruch nehmen werden. Der k. k. Regierungsrath Graf Lhorinsky, welcher dem Wahlacte als Mini-sterlalcommissär beiwohnte, drückte dem wiedergewählten Präsidenten für die bisherige Thätigkeit und Umsicht bei Leitung der Kammerverhandlungen volle Anerkennung aus. — (Zu Schulz wecken.) Das in hiesigen Gesell» schaftskreisen bereits guten Klang besitzende Vocalquartett „Eintracht" veranstaltet am 15. d. M. unter Mitwirkung zweier Gesangssreunde und der hiesigen Regimentsmusilkapelle im Hotel „Europa" ein Concert, dessen Reinertrag zu gleictien Theileu dem „krainischen Schulpfennig" und der „Mroäus, Lols/ gewidmet werden wird. Im Interesse des humanen Zwickes ist ein recht zahlreicher Besuch dieses Coucertes zu gewärtigen. — (Zur Faschingschronik.) Wie wir hören, wird der laibacher Turnverein im Laufe des diesjäh-rigeu Fasching im Casino-Glassalon einen Juxabend mit sich daranschließendein Kränzchen veranstalten. — Seitens der sreiw. Feuerwehr wird beabsichtigt, aus der Schießstätte ein Kränzchen abzuhalten, um, da dieses Jahr die sogenannten Bürgerkränzchen aussallen, jene Kreise der Bevölkerung, die diese letzteren zu besuchen pflegten, wo möglich auf ihrem Kränzchen zu vereinigen. Der Reinertrag ist Feuerwehrzwecken gewidmet. — (Erfolge des Beichtstuhles.) Eine General-Bau Unternehmung der Staatseisenbahnen im Süden der Monarchie erhielt vor einigen Tagen von einem dortigen Psarramte folgendes ofsicielle Schreiben: „Ich beehre mich, der löbl. Eisenbahn-Unternehmung 4 fl. 20 kr. ö. W. zuzusenden und bitte diese in die Rubrik Einnahmen ein-zutrageu, ohne um den Grund nachzufragen, wol aber den Empsang zu bestätigen." Wahrscheinlich hat ein biederer Landmann besagte Unternehmung um diese» Betrag beschwindelt und wurde als reuiger Süuder von seinem Beicht-valer zur Gutmachung des Schadens ausgesordert. Das Geld wurde dem Pfarramte zur Vertheiluug an die Arme« zurückgeseudet, und cs wäre wüuscheuswerth, daß alle, welche den Staatseisenbahnbau in nicht rechtmäßiger Weise aus-beuten, ebenso von Gewissensbissen geplagt würden. — (Theaternachrichten.) Fräulein Allegri. Operettensängerin am Theater a. d. Wien, trifft am löten d. M. in Laibach ein und wird in SuppS's Operette „Frau Meisterin" (hier Novität) auftreten. Das thätige Theater-comils leitete Gastspielvcrhandlnngen mit deu Herren Les -ser (Darmstadt), Rüdinger (Theater a. d. Wien), Opernsänger Telek (Karltheater), Mathias und Fräulein Stäuber (Graz) ein. Das Theatercomitö beabsichtiget, iw Laufe des Faschings im landschaftlichen Theater drei Maskenbälle zu veranstalten. Das Arrangement derselben übernimmt Herr Th aller. Herr Frederigk wurde mit der Jnscenierung von Kindervorstellungen betraut. AuS all dem geht hervor, daß unser Tbeatercomits von dem besten Willen beseelt ist, den weiteren Verlauf der Theatersaison recht angenehm und abwechslungsreich zu gestalten. Mögen die Theaterfreunde Laibachs die Bemühungen desselben ausgiebig unterstützen. — derzeit Hilse zu schassen weiß, nur für die nickt ärarischen Postbediensteten bricht niemand eine Lanze, für die mit geringen Pauschalien entlohnten Postbediensteten hat niemand ein theilnahmsvolles Herz. Dieser App>ll bemerkt, die R e gierung sei in erster Linie in der Lage, den nicht ärari schen Postbediensteten ein sorgenfreies Alter zu bereiten; sie Möge daS große Wort aussprechen: „Unter unserem Schutze bildet Ihr Alle eine Convention, Ihr Alle ohne Ausnahme müßt zur Bildung eines Pe n si o n s s o nde s beitragen, so wie der Staatsbeamte seine Dicnstlaxe, so müßt auch Ihr eine entsprechende Quote beitragen; wir werden die Beiträge sammeln, frnctificiercn nnd Euer gesammeltes Vermögen unter Garantie des Staates verwalten oder bei akkreditierten Geldinstituten concentrieren und verwalten las' sen. Wir werden die monatlichen Einzahlungen kaffen mäßig für sremie Rechnung durchsühren lassen, um eine ge regelte Vermögensverwaltung zu erzielen. Wir werden im Interesse unserer mehr als 4000 Postmeister die Straf gelder, die, vom moralischen Standpunkte betrachtet, niemals als Finanzquelle zu betrachten sind, sondern zu HumauitLtszwecken allenthalben verwendet werden und die leider im Voranschlag pro 1876 als ordentliche Einnahme mit 14,000 fl. veranschlagt wurden, dem Pensionssonde für Bertragsbedienstete widmen. Als Bedingung fordern wir von Euch, daß Ihr nur einen completen Körper bildet, daß Ihr Euch nicht in Atome, nicht in einzelne Rnmpsparla mente auflöst, daß Ihr Euch inbetreff der großen Frage der Versorgung mit dem Eintritte des Alters, des Todes sür Euch und Euere Familien ganz und ohne Hinterhalt uns - der Regierung — sern von allen Einflüssen anvertraut, daß Euch ein Ziel, ein Gedanke umfaßt, der jeden einzelnen und die ganze Corporation der Postmeister und deren Hilfsorgane beschäftiget. Scharet Euch wie ein Mann, ohne die Zeit mit General- und Delegiertenversammlungen zu vergeuden, um uns, wählt aus Euerer Mitte je 2-auS jeder Provinz, die Euer angedeutetes Begehren kurz und bündig zu Papier bringen, und uns — dem Handels-Minister und seinen Rächen — schriftlich vorlegen, wir werden, sobald wir keine Feindschaft, keine Spaltung wahr, nehmen und bemerken, daß Ihr eines Herzens, eines Sin-nes seid, gerne beitragen, ohne Belastung des Staatsschatzes Euere Sorge um die Tage des Alters, der Gebrechlichkeit, die Sorge um Euere Familie nach Euerem Tode zu mildern." Der Appell wendet sich weiter an die öffentliche Presse, die bereit ist, sür Recht, Billigkeit und Humanität einzustehen, mit der Bitte, die Bevölkerung des Reiches zu milden Geldspenden behufs Gründung eine« Pension«-fondessür arbeitsnusähig gewordene oder altgediente nichtärarische Postbeamte einzuladen. Der Appell legt schließlich die Zukunst der nicht ärarischen Postbediensteten in die Hände der Regierung und Journalistik. — (Landschaftliches Theater.) Das moderne (?) Zeitgemälde, welches die letzten Buchstaben des Alphabets zum Verfasser hat und gestern in 7 Abteilungen dargestellt wurde, behandelt nichts weniger als originelles, neues, sondern führt uuS bereits aus dem pariser Leben bekannte Bilder vor. Es präsentieren sich in demselben nicht ohne Fleiß gezeichnete Charaktere: ein nach seines Nächsten Haussrau lüsterner, titel- und ordenslustigrr Ban-auier; ein mit dem Verbrechen des Ehebruäies belastetes Weib; ein dem Hazardspiele verfallener «anquierssohn; ein schlicht und aufrichtig liebendes Mädchen; eine aus dem Hause der Armuth stammende, jedoch berühmt gewordene, mit glänzenden Engagements beglückte und wohlthätige Opernsängerin; ein Diebs- und Betrugsgeselle ersten Ranges in der Maske eines Fürsten; ein unglücklicher, seiner Gattin und Kinder beraubter und unschuldig verurtheilter Familienvater ; ein von Liede geplagler junger Geschäftsmann. Dieses moderne Lebensbild ' bringt Scenen aus dem Ballsaale, aus dem Comptoir eines Bauguiers, aus der genußsüchtigen Welt, aus dem gestöiten Familienleben, aus dem Tagebuche einer gefeierten Opernsängerin und bringt schließlich die ganze Gesellschaft unter einen Hut — jene» der Aussöhnung. An hübschen, mitunter auch Sensationsscenen leidet dieses ohne Zweisel aus der Feder eines Neulings oder Dilettanten stammende Bühnenwerk keinen Mangel. Es wird auch der Schaulust manches geboten, jedoch der Faden der Handlung wird von dem Unbekannten L. I Z. allzu lange ausgcsponnen und die Ordnung der Scenen häufig verrückt Auch folgt die Lösung des Knotens und der Abschluß nicht nach dramatischen Grundsätzen. Will der Verfasser sein modernes Lebensbilv in Hinkunft mit günstigem Erfolge zur Darstellung bringen, so muß er dasselbe einer geschickten Hand zur Umarbeitung übergeben. Die Gesammt-anlage dieses Stückes ist weiterer Mühe und einer Umarbeitung immerhin weeth. Der Ton ist kein frivoler, die Sprache in vielen Scenen eine edle. Eine erfahrene Künstler-Hand könnte dieses gestern in verunglückter Form voigesührte Bild bessern und daraus ein Bild aus dem modernen GesellschastSleben schaffen. — Die Herren Jank (Wilhelm Gruber), Frederigk (Banquier Gersdors), Thaller (Fürst Alnurofs), Berla (von Landorf) und Uriger (Polizeipräsident), die Fräulein Chorbach (Julie), BsirskY (Adolpha) und Thaller (Lucilie) ga^en sich alle Mühe, in dem mislnngenen Bilde die Lichtseiten hervorzukehren; Herr Jank und Frl. Chorbach wurden sogar mit beifälligen Hcrvoriufen ausgezeichnet. Herr Schimmer (Offizier Graf Uohleu) wurde „militärunlauglich" befunden; dem Fräulein Karliczek (Gräfin Bohlen) und Strauß (Rätb'n v. Sauders) konnte die Hoffähigkeit nicht zuerkannt werden. Die Aufnahme dieses Bühnenwerkes Vonseite des nachsichtigen Publikums war iheilweise eine warme, jedoch der Elsolg des Ganzen ein ungünstiger. Witterung. Laibach, 14. Jänner. In der Nacht Schueesall, morgens und vormittags trübe, nachmittags Schnee, schwacher SO. Temperatur: morgens 7 Uhr — 3-6", nachmittags 2 Uhr — 12» 0. (187b -j-2-2»; 1874 — 1-5" 0.) Barometer 738-33 inw. DaS gestrige Tagesmrttel der Temperatur — 3 7°, um 1-1° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 2130 mm. Schnee. Nngetvmmene Fremde am 14. Jäuner. Hotel Stadt Men. Glibe, Gottschee. — Mori, Epstein und Primz, Kslte., Wien. Fabiani, St. Daniel. — Knrzthaller, Fabrikant, Domzale. holet Elefant. Koß, Agent, Marburg. — Jerzabek, Kfm., Schöuberg. — Leicht, Kfm., Wien. — Dratmann, Besitzer, und Grat, Oberkrain. Hotel Europa. Hacker, Kfm., Wien. Mohren. Kr,st Elisabeth, Graz. — Menzinger. Oberlai-bach. — Mardinz, Ksm, Agram. Verstorbene. Den IS. Iänne r. Anton BlaZii, Jn^itutsarmer, 68 I., Versorgungshaus Nr. 4, Lungenövem. — Ursula Notar, HüblerS-Gattin, 55 I, Civilspital, Lungenentzündung. Den 13. Jänner. Johann Michelc, Taglöhners-Kind, 2 I., Civilspital, Skrophulosis. - Katharina Nenner, Stabswachtmeisters-Gattin. 70 I., Civilspital, Altersschwäche. — Margarethe Prek, Köchin, 48 I., Kapuziner Vorstadt Nr. 41, Luugenlähmung. Theater. Heute: Unsere Alliierten, Lustspiel in 3 Acten von Jda Görner. Morgen: Einer von unsere Leut. Lebensbild in 5 Acten von O. F- Berg. Telegramme. Wien, 13. Jänner. Das Abgeordnetenhaus gestaltete die gerichtliche Verfolgung der Abgeordne-!en Fürst ^obkowiz und Klinkosch. Weimar, 13. Jäuner. Die „Weimarer Zei. tung" demcnliert die Berufung des Prinzen Reuß a-rs den Boiichaflcrpostcn in Wien. Paris, 13. Jäni er. Im Ministerrathe wurde eine Ucbciemjummung erzielt und jede Cabiuetöände-run^ avgkwcndet. Konstantiuopel, 13. Jänner. Derwisch Pascha wurde zum Mariiieminister ernannt. Die Botschafter der pariser Vertragsmächte begannen bei der Pforte Einzelschritte, das Reformproject des Grafen An« drassy anempfehlend. Ali Pascha reiste Sonnabend in einer Versöhnungsmission an die Aufstandschefs nach Mostar ab. Danksagung. Für die überaus zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte unseres unvergeßlichen Sohnes, resp. Bruders Rudolf Wklirr sprechen allen Verwandten und Bekannten, insbesondere aber den Herren von der Handlung den herzlichsten Dank auS die tirf trauernden Angehörigen. Mit nur / Diese, vom Magistrate der Starr I Wien zum besten des Amensondes ver- anstaltete Lotterie enthält Treffer von als Preis emes i ,g»0, 200, I Dueaten lOO. lOO.l fl. Griniaakkose» , 200.I00.I00/in Gold. lOO jSilb. sind zu gewinnen » Wicnc. (^nn..nn»l-Vosc, deren 1000,1 trefftr 200,020 ü. beträgt. ^ ^ und viele andere Kunst- und Werth- <)ucaten > gegenstände in Mold und Silber, zu- effectiv in Gold. sammen 3000 Messer .7."* 60,000 ff. Tie Zieh»»» erfolgt unter Controle des Magistrates am 2i). Februar 1876. Bei auswärtigen Aufträgen wird frankierte Einsendung des Betrages und Beischluß von 40 kr. für franco Zusendung der Lose und s. Z. der Ziehungsliste ersucht. Wechselstube der k. k. Pr. wiener Handelsbank, >700) 12-8 vorm. Joh. C. Solhen, Graben 13. Diese Lose sind auch zu beziehen durch . k. A. 8l;I»init1 in I ^idaeli. Aperen- L Eeirän^e-Tllr^e sür Gastwirthe, elegant ausgestattet, stets vorräthig bei Jg. v. Kleinmayr LF.Lamberg. Wiener Börse vom 13. Jänner. üperc. Rente, öst.Pap. dto. dto. öft. in Silb. Lose von 18S4 . . . . lioke von 186V, ganze Sose von 1880, Füllst. Prämiensch. v. 1884 . araaSv»t.-0dI. Eiebenbürg. Ungarn Snglo-Bank . . . Srevitanstatt . . . Depositenbank. . SScompte-Anstalt Franco-Bank . . Handelsbank. . . Nationalbank . . Lest. Bankgesells. Union-Bank. . . verkebrsbank. . . Illsöld-B-Hn . . Kart Ludwigbahn ikais. Elis.-Bahn »ais. Fr. SosesSb StaatSbahn . . . Lüdbahn. Geld Ware «7 8!>! 87-L5, 78 40^ 7S-S0 IN8 2S1>><» »0 111-80 111-80 121— 1121 öv 1SI. - ^31 »0 7»-«0> 78 00 77-- 77-b0 40 81' 10 189 öv ISO - 890' so soso 48 -- 901' - 170 7S 74 75 78 50 114 '-il - 184 '149 .-jiSI »Sjll« ^kLurldrtskv. Geld Ware Allg. öst. Bod.-Credit. dto. in 33 I Nation, ö. W Ung. Bod.-Creditanst. 100 50 90-96'80 85'- 101'— 9l) 50 96 90 85.25 rriorttLt»-0d1. Franz Joses«-Bahn . Oeft. Nordwestbayn . Siebenbürger .... Staatsbahn Südb.-Ges.zn 500 Fr. dto. Bons 95 L5 99 — 69'-143 — 106 80 224 - '95-50 99 50 69-^5 143 50 107— 225'— I-o«o 16250 1S3— Rudots« - Los- .... 13 60 14'- Vvvli» (Mion.) AugSb. 100 fl. siidd.W Franks. IOC Mark. . Lonbo"lo"Psd. Stert. Paris ivo Francs . . 56 25 5685 56 25 115 -45 80 563S 56 35 S6 3S 115 25 45 SO Kais. Münz-Dncaten 20-Francsttück . : . -PreuH. Kassenscheine. Silber . . - . S44 922 57 20 105 40 5 45 S-23 57 30 105'6§ Telegraphischer (Kursbericht am 14. Jänner. Papier-Rente 68 90 — Silber-Rente 73-65 — 1860er StaatS-Anlehen 111 90 — Vankactien 912. — Lredit >92 50 — London 114 80. — Silber >05 80. — K. k. Münz-ducaten 5-46. — 20-Francs Stücke 9 20. — 100 Reichsmark 57.—. Druck von Jg. v. Sleinmavr » Ke.v. Bamberg. Beweger Ott,mar «amberg. Für die Redaction verantwortlich: Kranz Spitaler.