MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES VwUfl wa4 MwWi« a. C Dra«. BadgciM Ni. t. runrali m. M-«?. U-M, k% II Ute (ll^A ««■« Sainttag) itt dl« SchrtfUtttuiig au taf Farn ruf Ni. M-87 «rratchbai. Unverlangt« Zuschrtftan werdaa kicat rScIigaaaiidt. Bai ilmUlcliaD ADfragan tat dai Rflckporto beliulagea Poitirherkkonto Wien Nr. M SM. OaachirtaatallaB «a QUI Marktplati Nr. IJ, Pararuf Nj 1. und In Pettaj. Ungsrtorgais« Nr 2 Pamruf Nr SO STEIRISCHEN HEIMATBUNDES ««rittlgttck ak 19,1 Rpf PoatBaltoa^abttkr RM 1,—. Altiaic^- dur( gabflhr. Blnsalaum-aaro __... t-. aaWfcail aoutUck KM XM aUachhaiHdl l^abOkti bai Uafaniaf la ttralfbaod lortgllch Portoi b*l Abholaa la dar OaKhlftiatalla durch Fo^ aosatllch RM 3,10 (aln>chl. 1B,8 Rpf PoitnitungtgabOhr) und 36 Rpf Zuatalt-Vor«lnB«DduDy dM Blnxal'prfl'i«« uod Portoautlagvc nigflB«ndet Nr. 52 — 84« Jahrgang Marburg-Drau Montag, 21, Februar 1944 Einzelpreis 10 Rpf Das Schweigen gebrochen Die Wirkung der deutschen .LuftanßriflFe auf London * Bsrttn, 20, Febraai Der deutsche Luftangriff auf Loinen4 daS die Schreckenatage von 1940 wiedergekehrt eind, wird ftberall alt untrügliche« Zeichen für die Schwere der Angriffe aut-oelegt So eteJM man in militlriechen Kreitien Madrida feet, daA eich der Glaube an die ungeechrwichte Wehrkraft Deutechlaarti, den die anglo-amerikenl-•obe Agltatloo mit allen Mitteln zu un-testgreben Terauchte, ele gerechtfertigt leigt. aWie ein Kartenhaus«, so erklärte ein elnfluBrelcher Spanier, »Ist die den Neutralen seit über ein Jehr Immer wieder »ingelmpfte Behauptung rusammen-gebrochen, daB Deutechland militärisch In den letzten Zügen Hege.« Die Kreiee dee englischen Kultur-In-etltute und der englischen und amerlka-nlechen Botschaft in Madrid, die bisher einen kflnetlichien Optimismue über einen angeblich bevorstehenden Sleq über Deutediland auszustrahlen Tersuchten, tedgan seit 14 Tegan w«^ der Hiobe-botacheften aus London etarke Niederge-echlagenheil Inlolge der nervOsen Stimmung unter den In Madrid lebenden Anglo-Amerlkanem aickem Nachrichten •n die Öffentlichkeit, die erkennen lassen, daB die Auswirkungen dee letzten Luftancfriffs auf London weit achlimmer gewesen sind, als «ie das Reuterbüro zugegeben hat. Unter anderem sollen zahlreiche Gae-, ElektrlzltÄts-, Telephon- und WaseeranJagen Londons etlllqelegt worden sein. Die LOsch- and Rettunqekolon-Ben konnten zum Teil nicht fai Tätigkeit heften, well Ihre Unterkünfte zerstört NviiÜMi, ns' and^ran StAdten mnBte eoh •orUge HIMe angefordert wvrden. Bs habe sieh um den am entschlossen-•ten durchgeführten und «diwersten Angriff eelt Kriegseintritt der Sowjetunion gehandelt. Zum ersten Male, so schreibt ein spanischer Korrespondent, habe er wieder den Atem angehalten angesichts des ungeheuren Motorengeheuls über seinem Kopf. Die StocleholmeT Zeitung »Aftontid-ningen« schreibt zum letzten Luftangriff auf London, daß die deutschen Plugzeuge in mehreren Wellen hauptaAchlich aus nordwestlicher Richtung angriffen. Seihst der Londoner Nachrichtendienst muB berichten! »London erlebte eine Nacht, die an den »Blitz« vor drei Jahren erinnerte. Der rote Feuerschein, die deutschen Leuchtkugeln und die Scheinwerfer trugen dazu bei, eine wahre Blitz-atmosphSre hervorzurufen.« Andere Meldungen aus London besagen: Dieser Angriff übertrifft die Angriffe der Angriffsperiode 1940/41. Das zusammengefaBte Abwehrfeuer der Flak imd der Luftstreitkräfte war nicht imstande, den deutschen Antyriff ru verhindern. Eine große Anzahl von Spreng-und Brandlbomben wurde abgeworfen und Im Stadtgebiet entstanden große ausge- dehnte Brftnde. Oder; Die deutechen Liiftangriffe auf unser Land haben ans alle noch einmal daran erinnert, daß es seine Vorteile und auch seine Nachteile hat, der alliierte Fkigzeu^r&ger In Westeuropa zu sein. e Wir verzeichnen diese Stlxonten und Schreckensberichte lediglich mit der Kühle des Chronisten. Wir sind Oberzeugt, daß sie nur einen Anfang bedeuten von Maßnahmeft gegen die die Jetzigen Angriffe nur ein Vorspiel sein mögen. Der Feind war gewarnt Er hat geglaubt, die Warnungen aJe SohwSche auslegen zu dürfen und seiner Bevölkerung welszumachen, Deutschland habe, an anderen KiiegsschauplStzen gebunden, nicht die Kraft ru GegensehlSgen. Uns rührt das Elend nicht, daß über die britische Hauptstadt und die Insel hereinbrechen wird. Wir haben die Stimmen der Haßprif^ter, die Aufforderiui-gen zum Mord noch im Gedächtnis und denken jeden Augenblick daran, wie sie befolfTt wurden. Es ist nichts vergeseen! Ein Rin^ von Bränden Schwedische Blätter berichten aus London tc Stockholm, 20. Februar Beim deutschen Luftangriff auf London am Freitagabend erlebte die englische Hauptstadt ihre schlimmste Nacht seit 1940. Darüber sind sich alle schwedischen Korrespondenten in London einig, die heute zum ersten Male unbehindert von der englischen Zensur ihre Eindrücke von dem Angriff wiedergeben können. Der Vertreter der „Svenska Dagbladet" berichtet, die deutschen Flugzeuge hatten Spreng- und Brandbomben über der Stadt „regnen" lAssen und dabei eine bemerkenswert große Streuung erreicht. Der Korrespondent von „Dagens Nyhe-ter" schreibt, nach dem Angriff habe ein Ring von Bränden den Horizont der Hauptstadt erleuchtet. Im einzelnen schreibt der Korrespondent: „Der Angriff, der ungefähr eine Stunde dauerte, bot ein fantastisches Schauspiel. London erhielt einen neuen Sternenhimmel, bestehend aus blendenden Leuchtfackeln, krepierenden Granaten und Bomben, welche silbern schimmerten, wenn sie von Scheinwerfern gefangen wurden. Dazu kam der Donner der Abwehr, dazvi gesellte sich das schneidend scharfe Klirren der Granatsplitter, wenn diese'DIcher und Straßen trafen, das Pfeifen der Bomben, der dumpfkrachende Laut zusammenstürzender Häuser und das Surren der deutschen Flugzeuge." Der deutsche \Vehrmachtberichi Angriff und Gegenangriff bei Neffuno Deutsche Kampfgruppe durchbrach Sowjetstellungcn südlich Kriwoi Rog 83 viermotorige Terrorbomber abgeschossen tfnb Führerhauptquartier, 20. Februar Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Südlich Krlwol Rog durchbrach eine deutsche Kampfgruppe die sowjetischen Stellungen, nahm zahlreiche Ortschaften und schloß eine Frontlücke. Beiderseits der Stadt scheiterten feindliche Angriffe. Auch östlich Shaschkoff brachen feindliche Angriffe nach schweren Panzer-k&mpfen zusammen. Die Sowjets verloren dort 26 Panzer. Zwischen Pripjet und Bereslna trat der Feind nach starker Artillerievorbereitung, Ton Panzern und Schlachtfliegem unterstützt erneut zum Angriff an. Seine Durchbruchsversuche wurden In harten Wechselvolten Kämpfen vereitelt, Ortliche Einbrüche abgeriegelt Bei erfolgreicher Bandenbekämpfxing Im rückwärtigen Gebiet des mittleren Frontabschnittes wurden durch Sicherungstruppen gegen hartnäckigen feindlichen Widerstand 257 Bunker und über 100 Materiallager zerstört Zahlreiche Beute an Waffen, Vieh und Lebensmitteln, wurde eingebracht. Die Banditen hatten hohe blutige Verluste. Nördlich Welikije Luki und südlich des Ilmen-Sees kam es zu lebhaften Kämpfen, die noch andauern. Zwischen Ilmen- und Peipus-See, sowie Im Raum von Narwa hielt der starke feindliche Druck an. In erbitterten Kämpfen scheiterten zahlreiche Angriffe der Sowjets. Feindliche Marschkolonnen und Bereitstellungen wurden durch zusammengefaßtes Artilleriefeuer zerschlagen. In einigen Einbruchsstellen sind noch heftige Kämpfe im Gange. Die Kämpfe Im Landekopf von Nettuno hielten auch gestern mit unverminderter Stärke an. Eigene Angriffe und feindliche von Panzern unterstützte Gegenangriffe wechselten südlich und südöstlich von Aprllia miteinander ab. Kampf- und Schlachtfliegerverbände griffen bei Tag und Nacht Ziele im Landekopf Nettuno mit guter Wirkung an. Im Hafen von Anzlo entstanden nach Bombentreffern ausgedehnte Brände und Explosionen in Munitionslagern. Bei der Bekämpfung feindlicher Schiffsansammlungen vor Anzio wurden ein Transportschiff von 7000 brt versenkt und zwei weitere mit 16 000 brt schwer beschädigt. Unsere Unterseeboote versenkten in den Gewässern von Nettuno drei voll-beladene feindliche Landungsschiffe und einen Frachter mit 16 000 brt sowie zwei Zerstörer. Im gleichen Seegebiet vernichtete ein Unterseeboot unter Führung des Kapitänleutnants Fenski, wie bereits gestern gemeldet, einen feindlichen Kreuzer. An der Südfront setzte der Gegner im Raum von Cassino seine Großangriffe infolge der schweren Verluste, die er an den Vortagen hier erlitten hatte, gestern nicht fort. Der Tag verlief an der gesamten Front bis auf heftige örtliche Kämpfe im Abschnitt nordöstlich Castel-Forte ruhig. Über dem italienischen Frontgebiet wurden gestern 18 feindliche Flugzeuge abgeschossen. In den Morgenstunden des 20. Februar richteten britische Bomberverbände ei* nen Terrorangriff gegen Orte in Mitteldeutschland. Durch Abwurf einer großen Anzahl von Spreng- und Brandbomben wurden besonders die Wohngebiete der Stadt Leipzig getroffen. Unsere Luftverteidigungskräfte vernichteten 83 viermotorige Bomber. Feindliche Störflugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf Orte in Nord- und Nordwestdeutschland. Seestreitkräfte, Bordflak von Handelsschiffen und Marineflak schössen in der Zei vom 11. bis 20. Februar zwölf feindliche Flugzeuge ab. Die Befreiung der deutschen Kampfgruppe Aufnahme der freigekämpften Divisionen abgeschlossen Ferner gibt das Oberkommando der Wehrmacht zu der am 18. Februar gemeldeten Befreiung der westlich Tscher-kassy eingeschlossenen deutschen Kampf- gruppe ergänzend bekannt; Die Aufnahme der freigekämpften Divisionen ist abgeschlossen. Die hier seit dem 28. Januar abgeschnittenen Truppen des Heeres und der Waffen-unter Führung des Generals der Artillerie Stemmermann und des Generalleutnants Lieb haben im heldenmütigen Abwehrkampf dem Ansturm weit überlegener feindlicher Kräften standgehalten und dann in erbitterten Kämpfen den Einschließungsring des Gegners durchbrochen. Führung und Truppe haben damit der Geschichte deutschen Soldatentums ein weiteres leuchtendes Beispiel heldenmütigen Alisharrens kühnen Angriffsgeistes und opferfreudiger Kameradschaft hinzugefügt. Die zum Entsatz dieser Kampfgruppe angetretenen Verbände des Heeres und der Waffen-ff unter Führung des Generals der Panzertruppe Breith schufen im Zusammenwirken mit den unter Führung des Generalleutnants von Vormann stehenden Truppen unter schwierigsten Wetter- und Geländeverhältnissen durch vorbildlichen Einsatz jedes einzelnen Soldaten die Voraussetzung für den Durchbruch. Die Sowjets erlitten schwerste blutige Verluste und verloren vom 4. bis 18. Februar 728 Panzer und Sturmgeschütze, 800 Geschütze wurden erbeutet und mehrere tausend Gefangene eingebracht Das VIII. Fliegerkorps unter Führung des Generalleutnants Seidemann hat in bewährter Waffenkameradschaft die schwer ringenden Truppen des Heeres vorbildlich unterstützt. Transport- und Kampffliegerverbände versorgten die eingeschlossenen Kräfte bei schwieriger Wetterlage und starker feindlicher Jagd-und Flakabwehr, führten Ihnen Munition, Verpflegung und Betriebsstoff zu und brachten über 2400 Verwundete zurück. Dabei gingen 32 Transportflugzeuge verloren. 58 feindliche Flugzeuge wurden in Luftkämpfen imd durch Flak abgeschossen. Der grosse Abwehrsieg bei Witebsk Brände und Zerstörungen Im Stadtgebiet von London Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Samstag bekannt; Bei Krivoi Rog verstärkte der Feind seinen Druck. Seine während des ganzen Tages geführten Angriffe wurden in harten, wechseivollen Kämpfen abgewehrt und an verschiedenen Stellen tiefere Einbrüche aufgefangen. Westlich Tscher-kassy wurden weitere Teile der freigekämpften Kampfgruppe unter Abwehr zahlreicher feindlicher Gegenangriffe und trotz schwieriger Geländeverhältnisse aufgenommen. Bei Witebsk haben unsere Truppen In der Zelt vom 2. bis 16. Februar 1944 dem Ansturm von über 50 Schützendivisionen und zahlreichen Panzerverbänden der Bolschewisten in hartnäckigen Kämpfen standgehalten und damit in der zweiten nunmehr beendeten Abwehrschlacht einen erneuten großen Abwehrsieg errungen. Der Feind erlitt schwerste Menschen- und Materialverluste. Unsere Luftwaffe unterstützte die Abwehr-kämpfe mit starken Schlacht- und Jagdfliegerverbänden und vernichtete In Luft- kämpfen und durch Flakartillerie 102 feindliche Flugzeuge. Zvrischen Ilmen- und Peipussee soWle Im Raum von Narwa wurden auch gestern von Panzern und Schlachtfliegem unterstützte starke Angriffe des Feindes abgeschlagen. Im Landekopf von Nettuno halten die erbitterten Kämpfe unter gewaltigem Artillerieeinsatz an, wobei es gelang, den Einschließungsring bis vier Kilometer südlich Aprilia vorzuverlegen. Mit Panzerunterstützung geführte feindliche Gegenangriffe wurden unter hohen Verlusten für den Gegner zurückgeschlagen. Gefangene und Beute eingebracht. Bei Cassino warf der Feind an Stelle der abgekämpften Amerikaner indische Truppen in den Kampf, die während des ganzen Tages gegen den Höhenblock von Cassino anrannten Alle Angriffe wurden zusammengeschossen, einige Einbrüche im Gegenstoß sofort beseitigt. Zahllose Tote liegen vor unseren Stellungen. Der Bahnhof Cassino wechselte mehrmals den Besitzer und blieb endgültig in unserer Hand. Dort hat sich der schwerverwundete Pionierzugführer des Grenadierregiments 211, Feldwebel Hoff-mann, besonders ausgezeichnet. Südlich des Golfes von Gaeta Ist gestern ein feindlicher Kreuzer nach Detonation gesunken. Die Luftwaffe führte In der vergangenen Nacht mit starken Verbänden erneut einen schweren Angriff gegen London. Durch Massenabwurf von Spreng- und Brandbomben wurden ausgedehnte Brände und Zerstörungen Im Stadtgebiet verursacht, PK Kr{e||sberii-htcr Bfthmtr (Sch) Generalieidmarschdil Busch am Brennpunkt Witebsk Der Oberbefehlshaber einer an der Ostfront eingesetzten Heeresgnippe, Eichen-lauhträqer Generalfeldmarschall Busch, bespricht auf dem Geferhtsstand einer württcmhergis< h brtdischrn Jägerdivision mit dem Kommandeur, Elchenlaubträger Generalleutnant Thumm in dessen Be-fehlswnqen wichtige Einsatzfragen Die TodesmüBile yoo Witebsk Menschen- und Materialfriedhof von unvorstellbarem Ausmaß Von Kriegsberichte Am Samtiag gab der Beticht des Ober-kommandot der H ehrmackt eine 2usam-menfauende Meldung über den grofien Abrpehriieg bti tVilebik, JVo untere Trufipen dem An^lurm von über 50 Schützendivliionert und taftlreic/ien Panzerverbänden der Sotv/eU standgeftclten haben, ..., 18. Februar PK. — Es ist seltsam, daß In den aufgeblähten Moskauer Agitationsorchester stfit Tagen die Fanfare Witebsk schweigt Das gellende Solo, das sie vor Wochen durch den Äther über die ganze Welt erschallen ließ, ist von einem ahnungsvollen und düsteren Schweagen abgelöst worden, das wie ein Fluoh auf etn feierliches Gebet zu paseen scheint. In jenem gleichen Verhältnis, mit dem die i^lötzLiche Verhaltenheit dem vor WocSen so lauten Geschrei der Moskauer Nachrichtengebung gefolgt ist, ist au« der großspurigen Zielsetzung der gegnerischen Operationen am deutschen Eckpfeiler Witebsk ein für die Feinde ernstes und bis heute noch nicht eiivge-löstes Prestige geworden. Der Weg nach Witebsk ist seit der ersten Abwehrschlacht ein Todesweg für die bolschewistischen Divisionen geworden. Er ist gepflastert mit Hekatomben von Toten und sechsstelligen Verwundetenzahlen, er ist flankiert von einer dumpfen Mauer Hunderter von Panzern, deren Zahl seit dei Monatsmitte des Dezember bis fast auf 1500 emporgeschnellt Ist. Aus der weitgespannten upjerativen Absicht der Bolschewisten, die am ,Vn-fang der Schlachteo standen, ist ein Krieg geworden, von einer Härte und Schwere, für die die sowjetischen Soldaten seit Wochen die Bezeichnung »Witebsker Fleisciunühle« gebrauchen. Gigantische Verluste Die Pause, die zwischen den ersten beiden Abwehrschlachten lag, zeigte erst ganz das Ausmaß der ungeheuren Verluste der Bolschewisten, erst nach der abgeklungenen Schlacht kristallisierte sich der glorreiche Sieg der deutschen Abwehrkämpfe in abs(^heßenden Zahlen heraus. Sie waren alle ins Gigantische gestiegen. Tod und Blut und zerschlagenes Material spricht aus ihnen und machte Moskau schweigen. Aber über Tod und Blut und zerschlagenes Geschütz- und Panzermaterial hinweg schob sich die neue Welle aus Man-schenleibem und die neuen Brigaden der Panzer, aus einem Riesenreich zusammengeholt und über lange Anfahrtswege aus den Panzerwerken des Urals traosportiert — imd sie wurden wiederum gegen den Eckpfeiler Witebsk geworfen, nicht wie Tropfen, die den Stein aushöhlen und zum Einsturz bringen, wohl aber mit der • Wucht eines v*-m einer Riesenhand entfesselten Sturmes. Aus Schlammfeldem drängen die Bolschewisten mit dem Tag der neuen Abwehrschlacht. Diesmal lockte sie das Trommeln der Artilleriemassen, das ohnegleichen war. Die Panzer folgten zögernd. Die Pajizerbesatzungen wußttm um den Untergang ihrer Vorgänger. Das lähmte. Nur der Befehl stand gegen die Wankelmütigkeit der Ihr Schicksal ahnenden Besatzungen. Ein Einzelschicksal hat dem Drama dieser tödlichen Zweiseitigkeit ein wenig die Schleier weggenomment viermal setzte sich ein bolschewistischer Panzer vom Verband ab, um dem Angriff aus- r Peter Küstermann zuweichen. Viermal kam der Panzer mit , leichten Schaden zurück, sie waren vier-} mal von de' Besatzung selbst verursacd»! I worden Gepeinigt von detr Gefahr und Angst, gefaßt zu werden, lief dann vor I dem fünften Angriff ein Penzersoldat zu den Deutschen über. Wenig später waren von »elnei Brigade, die einst 40 Panzer besaß, nur mehr zwei im Gefecht Die Todesmühle von Witebsk zermalmte Panzer und Soldateji. Fünfstellig« Zahlen Darin untetschwdet sich die zweite Schlacht in keinem Punkt von der ersten Fünfstellig ist die Zahl, die der Feind schon nach wenigen Tagen an Men-schenersatz einschieben mußte, um die Lücken der Bataillone zu schließen, um »ie von neuem zum Sturm gegen die Deutsrhen zu befehlen. Aber wie Wellen an einem Pfeiler, so wurden immer wie-de"" die straffen Großangriffe zerteilt und ihre Kraft aufgesplittert, die mdssierten Stöße auseinandergebrochen, bis sie in Einzelaktionen zerfielen Dann wurden sie von unseren Soldaten in Gegenangriffen gepackt, von deutschen Soldaten allei Waffengattungen, die in diesen Tagen über sich selbst hinausgewachsen sind und die Marken der menschlichen Leistungsfähigkeit hinaufgerückt haben bis zu jener Höhe, die selbst im Unmöglichen keine Grenze anerkennen will. So zeigte zum Beispiel die Geschichte einer einzigen Schützen kompanie die Kurzlebigkeit der bolschewistischen Einheiten Am ersten Tage ihrer Angriffe fielen sieben Zehntel der Kompanie durch deutsches Artillerie-, Granatwerfer- und Panzerfeuer aus. Von slet)en Maschinengewehren waren am Ende des I ersten Angriffst.iges noch zwei Intakt I wobei nur eines voll besetzt werden konnte. Solclie Be.spiele lassen sich zu Dutzenden wiederholen. Sie bestätigen immer wieder die Brutalität, mit der die bolschewistischen Regimenter vorgetrieben werden, um mit ihrem Tod und ihrem Blut Witebsk für Moskau erkaufen zu helfen. Im Kampfraum Witebsk wird eine der dramatischen Seiten der großen bolschewistischen Winteroffensive für die Sowjets aufgeschlagen und eine der glänzendsten des deutschen Soldatentums das diesen Sturm dei Steppe bändigt und zusammenhält Mit dem Namen Witebsk verbindet sich heute das Symbol eines Abwehrkrieges in der deutschen Mittelfront, da« in «einer Bedeutung aber weit über die Begrenzung des Kampfraumes hinausgeht. Spät aber doch Dte »Empress et Canada« dnb Madrid, 20 Februar Einer Meldung aus Washington zufolge gibt der amtliche kanadische Informationsdienst endlich den Verlust des vor einem Jahr durch ein italiervlsches U-Boot bei Frpetown versenkten Ozean-riels bescheidenen Aualage »Zum Hofzug«, —• Ein «ndere« Firmenschild trägt die Auf-achrift »Zum Gendarmen«. Dae soll wahr* ßcheinlich aine Warnung für jene Elemente sein, die die Begrilfe »meio« uod »dein« im dunkeln gern durcheinandei bringen. Neben einem »Juwelier« ist ein Photo Atelier. Es handelt sich um einen Hof photographen im wahrsten Sinne des Wortes, denn er übt seine Künste im Hof In einer Ecke stehen die Kuliseen. Die eine zeigt ein Flugzeug, Militärflugzeug, versteht sich. Das Flugzeug soll den Soldaten nur die Möglichkeit geben, sich damit dann photographieren zu lassen. — Dieoen Zweck erfüllt das mit bunten Farben gemalte Flugzeug vollaut. Die Angehörigen zu Hause abei können staunen und stolz sein, wenn sie so eine Photographie aus Bukarest bekommen und sehen, daß ihr Eingerückter es bis in die Nähe eines Flugzeuges eder gar bie zum Piloten, je nachdeiÄ, wie der Text auf der Rückseite lautet, gebracht hat. — Im nächsten Gasthaus gewähre ich mir ein Viertel Roten von der Marke »BSrenkraft«, um meine steif gefrorenen Finger und Zehen wieder zum Dasein zu erwecken und den Rauch, der sich auf meine Kehle legte, niederzuschwenken. In der Ecke braten einige D^brecxlner am ftnst. Ihr Duft vermlarht sich mit dem Dutt de« heißen Tzulka, den die Arbeiter an den Tischen rlngeum trinken und füllt mit einem beizenden Zigarettenrauch den niedrigen Raum aus. Mein »Bärenkraft« wird mir vorgestellt. Belm ersten Gins schüttelt es mich qewaltiq. Soll das die Bärenkraft sein, die in dem Wein steckt? Hntschlosaen, auf alle« gefaßt, drücke ich die Aueen m und leera auch das zweite Gla«. Damit war der Gang durch die Calea Giivltzel üherctandea, vollbracht. R. P. t Montag, 21, Februar 1944 * Nr, 52 * beite J Üas höchste Gut „Allet, mat wir besitzen, hohen ifir ani alt fre.et i^ollf erkämpft, erworben und aufgebaut. Ei ivürde ohne Freiheil Minen Sinn, leinen Ztreck, abtr auch Muw Da*eirumöglichl[eit verlieren." Dt. Co«bbeh Dia Freiheit ist nicht nur das Gesetz, •ondem die Voraussatzung unseres nationalen Lebens. Die Entscheidung in diesem gigantischen Kampfe lautet für uns nicht nur: bewahrte oder verlorene Freiheit, sondern bewahrtes oder verlorenes Leben. Unser politisches und biologisches Dasein ist an die Bewahrung unterer Freiheit gebunden und von der großen Entscheidung dieses Weltkampfes abhängig, denn wir alle wissen es in nüchterner und klarer Erkenntnis, daß der Verlust unserer Freihe^it die Ausrottung und die Auslöschung des ganzen deutschen Volkes bedeuten würde. So begreifen wir heute, in die unabdingbare Entscheidung über Tod oder Leben gestellt, in einem tieferen Sinne, daß die Freiheit wahrhaftig unser höchstes Gut ist, für das wir alles wagen und alles einsetzen mOosenl Und je fester wir das begriffen haben, desto größer ist die Gesamtsumme unserer Kraft, die wir für die Freiheit einzusetzen vermögen und in die Waagschale zu werfen fähig sind. Immer schon haben wir um die Freiheit und damit um unser Leben k&mpfen nüssen, und in dieser Zelt der großen Weltentscheidung Ist alles auf Kampf gestellt. Die besseren Kämpfer aber und die st&rkeren Herzen an den Fronten und In der Heimat werden siegen, — die beseeren K&mpfer und die stärkeren Herzen aber haben wir, das haben wir In unserer hlrtesten Erprobung bewiesen, und wir werden es weiter beweisen vnd unsere Freiheit und die des ganzen Kontinents dazu erkAmpfenl Untersteirer als Giste in Graz Der Dank an die Scheffendeii Im Auftraq dea Gauleiters vom Reichs-propagarvdaomt eingeladen, weilten am Preitaq und Samstag wieder einmal verdiente Arbeiter, diesmal solche aus der Untersteiermark, in der Gauhauptstadt, tun hier schöne Stunden der Entspannung SU genießen. Es waren dies Arbeiter aus Marburg. Am Freitaff früh aus Marburg Ja Graz angelangt und am Hauptbahnhol begrüßt, besuchten die Glste am Freitag ▼ormittag die schöne Ausstelltmg »Berg-▼olk — SoMatenvolk«, der Nachmittag galt dem Besuch des Schloßberqs mit Jause urifl gemütlicher Unterhaltung. — Nach dem Abendeasen wurde daa Opernhaus besucht. Am Samstag wurden die GAste auf einsm Rondgaag durch die Stadt mit deren Übrigen Sehenawürdig-keiten beJcaiuit gemacht, auf der Burg wurden sie von Gauleiter empfangen, der sich mit tsdem einzelnen seiner GA-ste eingehend unterhielt, ihnen für ihr Schaffen im Namen des Führers dankte und ledern zur Erinnerung »Das deutsche Hausbuch« mit Widmung überreichte. — Am Samstaq nachmittan beschloß ein Bezeuch des Annenhof-Llchtspieltheaters, wo die Glste neben der Wochenschau den aufschlußreichen Film »Germanin« sahen, den zweitägigen Aufenthalt, der aicher allen in schöner Erinnerung bleiben wird, Au Golldorf. Der Führer des Wehr-mannechaftseturmes 14 Pettau*Süd, Pe-telinschek Josef aus Koiii, ist am 15. Februar unerwartet gestorben. Die Bear-dbrTung fand nm 18. Februar statt. Die Führung dea Stuimes hat 1^. Ribitsch Rudolf, der Leiter de« Amtes Volkbildung der Kreiaführung Pettau übernommen. Diese Freudel Dieser Tage kam ee zu einsm Menschenauflaiif, Durch den Schrei eines jungen Mädchen« wurden Passanten zu einer Ansammlung gelockt, deren Mittelpunkt ein Loaverkäufer der Reichslotterie der NSDAP, ein brauner Glüokemann, war. Das junge Mädchen hatte sich in seiner Freude über einen soeben gezogenen Tausend-Reichsmark-Gewinn so aufgereqt, daß es laut aufschrie und kaum noch seinen Namen schreiben konnte. Nun, dieses erfreuliche Ereignis hat eich nicht in der Untersteiermark, sondern In Gotha in Thüringen abgespielt, doch auch bei den unterstei-riechen Glücksmännem ruhen noch viele Gewinne in den Lockästen, die s!e uns bie Ende Februar entgegenhalten. Gern werden wir noch manchen Fünfziger lockern um unser Glück zu probieren, vielleicht winkt auch uns — ein Füiif-hunderter oder gar ein Tausender, Wir leben, um unsere Pflicht zu erfüllen Bewährung, soweit die Kraft reicht — Eine Rede des Gauleiters Zur qleirhPTi Stunde, in der vor nunmehr 6 Jähren der damaligen SA-Brigadeführer Dl. Uiberreither sich mit seinen Männern anschickte, den kühnen Vorstoß zu wagen, der der Hauptstadt an der Mur für alle Zeiten den ruhmvollen Namen »Stadt der Volkserhebungt einbrachte, gedachte der dauleiter im Kreise seiner Mitkämpfer von einst und der Kopf an Kopf gedrängten Masse der Par-teiqenofesen im festlichen DAF-Saal in einer erhebenden Peiersiund*? ienes «chick-»alentacheidenden Tages. Schmetternde Fanfaren grüßten den Mann, der vor sechs Jahren das Signal zur Volkserhebung gab, aus zweitausend und mehr Kehlen erklnnq machtvoll da« Getiieinschaftslied »Nur Hpr Froihp't ne-höri unser Leben«, narhn>m die Fnbnen der Bewequng da« Rund des Pod'ums umsäumt hatten. »Aus den «chic ksalsdurik-len Tiefen tritt ein Volk den Mfir«chweg an ,.kündf»te der Sprecher in die laut-lose Stille des Saales, Srhillinns dröhnender Feilmarsrh, wiindervoll qe«pielt von den wackeren Junaen fli->9 GebietRniusik zuqes der Hitlerjugend, folqte. Der Krei« leiter von Graz-St,=tdf Kollik qrüßle ini Gauleiter den Mann, der heute wie in jener Stunde vor sechs Jahren die Geschicke detj Ciaui?s lenkt. Dann sprach der Mann, der damals den Marschbefehl gab. Mit ■verhaltetwm Stola gedachte der Gauleiter der «chicksal-entscheidenden Tat, wandte er sich an die, die damals in ernster Stunüe wie jetzt um ihn geschart waren, und gedachte derer, die nur mehr im Geiste unter uns weilen. Er warf den sonst — wie es der Bewegung eiqen i«it — nur nach vorwärt« gerichteten Blick hier einmal zurück aul das Geerhichte Gewordene, auf d?e Ereignisse des 19. Februar, die dorn qewaJtigen Geechehen de« 13, Marz die Bahn frei machten, auf den »wunsender minutenlanqer Be'fjl! wutdc erst mit rier Führerehrunq beendet, die nie ernsteres Gelöbnis war, und nie klang »Deiilßchland, Deiitschland über alles» und »Die Fahne hoch' au« t,iusenden Kehlen inbrünstiqer denn hier. .. ^ TAPFERE ■IM: UNTFRSTEIRER FiM besonütre JupieiAei vu, uem Fr ndi"; wurde nn du*. rdriKTint' -'e;.-, r.iu>i Jiek aus ( lii.-l.aifiberq. als « r^tel i ^ OrtÄ- ij L• bfk iler an der Südfjont den Helrit'iilnd ImH wuids nnrii!fdql:ch mit dt^m Ei-eireu Kreui II. Klasf^e iiJsqH7eicli';et, das Sllem ubermittcit wuvfip. rict''eiler Fron' Pf-Tk ms Ipti;!/ .i?, O. ieqriippr Thonwj Ih.-.t ^ind C> 'iMter Feii'c S-inionilS{ ii au-, 'yestenrqhfrt], O'ls-qrupfw Winlertior', !vroi«. l'ölt .u, wurden gleir hlrtljf, ni. m L se rif>n Kieu II Krrii? .ujsffr r'< hn?'t Sie liessen ihr Leben für die Heimat Feierliche Beisetzung der im Einsatz gefallenen Wehrmänner Wieder haben treue Kameraden von uns Abschied genommen, die ihr H.ind-Werkszeug mit der Waffe vertauschten, um im Einsatz gegen landfremde Bondi-tsn dls unterste!risdie Heimat zu verteidigen und dabei ihr Leben ließen. Am Freitag, 18. Februar, wurden die acht Wehrmännner unter großer Beteiligung von Abordnungen der Wehrmannschaft rmd der Marburger Bevölkerung auf dem Drauweiler Friedhof zur letzten Ruhe beigesetzt. Ehrenstürme der Wehrmannschafi mit ihren Fahnen, die Fahnengiuppen der Martiurger Ortsgruppen de« Stelrischeo Heimatbundes «owie Einheiten der Deutschen Jugend hatten vor den Gräbern Aufstellung genommen. Nach dem Eintreffen des Kreisführers Strobl, des Oberbürgermeisters Knaus sowie der Vertreter der Wehrmacht, der Wehrmannsch.«ft und der Angehörigen der gefallenen WehrmÄnner erklang würdig TrauTmu-sik, gespielt vom Mmlkzug der Wehr- mannsrhaft, Standarte Marburg-Stadt, durch die winterliche Stille dieser Stätte der Toten Dinn ergriff Kreisfnhrer Strobl da» Wort und lA'ürdigte den Einsatz \uid den Heldentod der «cht Kameraden, die im F.insatz gegen die Banditen für Führer und Reich und für ihre untenstelrische Heimat ihr Leben ließen. Pflichterfürung bis in den Tod, das ist das hohe Ziel, p l(> Tr-Uf^rf 'er Virr.p Al>i;fb'pn Verwundetenbetreuung durch die Friedauer ^ eil d n T era^'zt f c::! Frauen Eine schöne Aufgabe wird freud-'^ 'eHüllt hl Prl«dan, KrsJs Pettau, herrscht im Amt Frauen reges Laben. Die Gau)»tra-flensiromlunig am 22. Januar bot den Frauen reiche Gelegenhalt, ihre Einsatzbereitschaft 7JU beweisen. Zu dem Unter-haltungsdbend, den das Amt Volkswohlfahrt im Saal de« Kulturheims veranstaltet hatte, stellten sie ein reichbestelltes Büfett zusammen. Eine humorvoll aufgezogene Aktion von Hausgeräten ermunterte viele Kauflustige zu einem flotten Wettlauf im Bieten und brachte zusammen mit der vom Amt Frauen zus^älzlich durchgeführten Haussammlung für das Krlegs-WHW einen Betrag von RM 30iX), der im Gesamtergebnl« der Gaustraf^n-»ammlung von RM 13 000 einen schönen Teil ausmacht. Ganz besondere Arbeit leistet im Amt Frauen der Hilfsdienst, Am 10, Februar hatte die Ortsgruppe Friedau /Aieanmien mit mehreren Ortsgruppen de« Kreisoa Pettau da sLazarett Neu-Cilli zu betreuen. Zwei Tage vorher sah man viele Frauen tnit Kötbeti, Rucksäcken und Korbflaschen zur Kurhü des Amtes Frauen eile^o, wo sie ihre Spenden für das Lazaietl jb-lieteilen. Unten^ wis schlössen sit h noch Frauen aus anderen Ortsgruppen de« Kiei.ses an alle re cli voisorgl mi» Speise und Trrink lüi unsi:re Soldaten, Den herzlichen WHkomm iu Neu-Cilli muß miin selbst niiteripbt haben, um ihn schildern zu können Rasrh wuiden die Kisten geötfnet, alle Schätze auf qroße Tassen verteilt und von Zimmei zu Zimmer. von Bett ni Bett getraipn, KoniUt'n doch alle Mavisfrauen mit dabei qewus<'n sein um gesehen zu haben, welche Freude den Soldaten die Geschenke bpreitü-ten. Unter allem andern wurden auch d;e bunten, fpslen Patschpn aus der N-ih'^ln-be mit Kiutejn Hallo in Emplanq qenom-men. Vor dem Mw^chied \vuiden noch Ad-^es-s^n getauscht und alle Frauen brachten in ihre Ortsgruppen dir öberziMiginiq mit, d'iß d e Betreuung unserer Lazarette die schöni^e Aufgabe des Amtes r-uien ist. Glückliche Stunden in Windischfeistritz Das Ufa-Taniorcbester gastierte Das Konzert des Ufa-Tanzorchesters in Windischfeistritz, da« «ich eine« zahlreichen Besuches erfreute, war von einem vollen Erfplg für Veranstalter und Künstler begleitet. In einer bunten Folge gaben sie Proben des hohen Könnens. Henry Deisel leitete die Veranetaltung mit tiefem musikalischem Einfühlungevermögen und wußte mit der Mannigfalllnkeit fies Programms die Herzen der Hörer im Stiu-m zu erobern. Ingiid Seyfried verstand es mit ihrem würzinen, charmanten Wiener Humor, die flotten Weisen aus den neuesten Tonfilmen schmackhaft Wanderschau „Der Luftterror" in Cilli Eröffnung durch Kreisführer Dorfmeister Im Turii«aal dar Oberschule in CilU w\irde am Samatag, 19. Februar, um 11 Uhr, die Wanderichau »Der Luftterror« eröffnet. Anwesend waren die Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht sowie die vom Kreisführer geladenen Wirt-schaftsführer. Nachdem der Kreisbeauftragte für Luftschutzfragen, Pg. Lehar, Sinn und Zweck der Wanderschau erläuterte, er&ffnete Kreieführer Dorfmet-ster die Ausstelhing und übergab sie dem Beauftragten für Luftechutzfragen zu treuen Händen und sinngemäßer Betreuung. Pg. Lehar gab «odann in einem Rundgang zu den einprägsamen Bildern 'die nötigen Erklärungen ab. In ihrer Eindringlichkeit und klaren, anschaulichen Durchführung ist die Ausstellung »Der Luftterror« vorbildlich, Daher versäume niemand diese Schau. Die Schrecken eine« Terrorangriffes der Lufthunnen werden Ihrer eigentlichen Kraft beraubt, sobald man um sie weiß und sich vergewissert hat, daß e« genügend Möglichkeiten gibt, diesen zu begegnen. Die Wandertchau läuft bis 29. Februar und ist täqlich bis 18 Uhr geöffnet. Führungen von sachkundigen Lehrkräften für Schulen, Betriebe txler größere Gruppen können an allen Tagen durchgeführt werden. Anmeldungen Fernruf Cllli 357 oder 22, Umbenennung einiger Ortschaften. Nach der neuen Benejinung gehören zur Ortschaft Sailenburg, Kreis Cilli, das Ortsgruppenheim, das Bürgermeisteramt, der Gendarmeiieposten und die Streusiedlung Lack. Babenhüqel heißt Baben-bühel, Buchendorf—Buchleiten, Eichdorf-Aichen, St. Johanne«—Johannesberg bei Süßenheim und Dobrina—Süßenholm. — Durch fleißige« Basteln bei den Werks-arbeiten hat die Jugend in Snllenburg tu einer erfreulichen Steigerung de« WHW-Aufkommens beigetragr^n, während die Alten bei 7wr1 Kameradschafts-abenden in Sailenburg und in Stefnnl der Gnustraßensanimlung zu einem erfreulichen Erfolg verhalfen. zu präsentieren. Die Gi-eanqseinlaqe von Peter Specht und Henry Zeisel feowie die Soloeinlagen des Akkordeon Solisten Paul Eriül mii uin,iii;(j, f;L!i"n 'ind v^erlvO'leii Zu^ tu- un;l iNuu'UM'is'jes'dii-den, wie e.- weilt; Teile UeulschMnds Sind, gehbrtf scboii in Friedtin .»'eifp.'. zu den besonderen Aufgabfii dei L Mides-verwaltuiu) die SicheiStellung einei ge-reqellen tiovärztl.chen Versonjuiig, Mehr noch i(ill d i'. fu die Kiie 's/eit liie tit^ruizlliche Veisoiguini m'q e.s sich um die Ein/e,b< h Mciiung eik-tiritipi Tiorfj oder um d,. »jeselzlirli qcief.|plle stfiailiche Tiorstuir.hcnbekdinpfiing oder aber um dip L">urrhliihniiuj r).-" [icdr/t-licben Fl'nirhl>esch.Ki und l.elnnis'nitlei-überv/dchung :iu Dicnsl Volks^i^- sundbpit handiMi; kftni' -utrh im fiinf ten KrieqsJ?)hi und wni'p'h n als gesichert ang.'Sebe:! wo den Meu'e wirrt de tie;ar7tl ( he Berutsi usitbuiuj ir! den toü-wri,io eiheblich \ eu| o,,i'rttn P;axisi-e-lichten vor allorn diircl-i oiitsp-erhciiri Gamvart Kcmarc'^ in Osler ociaüen Wieder besieifellP invp'i'i rtlte- strn i.teiriscb 'n SA-Fiihrer M>irii'n L n:, itz für Führer unri Vo k m t otni Leben, l'är-tt'igtnosse Robert Kom'.ii'k fiüUA'-irl der NS-Genieui«chaft «Kraft durch rrpude" der Deutschen Arbeitsfront SA-S^.'.'jdar-tenführer und Ratsher' dtr Stjdt r.raz. ■itarb im Kampf gf qfa dvn iiolsrnrwihinu«! im Osten als -Unter^chärtiilirer der' Heldentod Robfirt Krvmarek stand schon als einei der eifitpn in den Reihen .er SA in Leibnilz und nahm auch aktivsten .Anteil an deren Ausbau. In der Verbots7cit war Komaiek im K^eis Leihnitz a'*-Standartenführer, Bnq.ideführpr, als K'ei'^iei-ter utid Orritinisationsleiter dm MSRO titiq Kpine der von der SystriTi-ecrnrunq über ihn vi'rh-innten Stiaff-n -luch Keikerst.-.jfen nirht--ve mor hfp'^ in seinem Glauben nn die koipinenq" Be freiunqsstunde z\; »erschüttern der Miirhterqreifung wurde K vom Fühlet 7ura Stauda; Icnfüh. "i e'r. um'. — Als Gaijwart der N'S-Gemeinsch^ift •K'-aft durch Fif'Utle<' ni'ichte er sich um d> fcn Aufbau im Gau Steunm^r'^. verdii'nV — l')41 wurdf er mit dem Au'bdu de-- \m tes Vo'iib'.ldimn -ti S'eir'schpp 'leimat-burd betraut, .^uher df^m niul'T-'en Muq er no^h elnr R ibe andern .A :llS7n)^hnun-qen füi die VcdiPiiste um d f' Pailp' Mit ihin \''"il)eit de»-- G ii F tvi'iinirr k w <"'ior-um e'i ■.■'n '"p i'f'r Pi^'s'i^r,. o ni^n 'm '^r-fic.Hiv. kfUf'-i \V.?nhiT-i'rd r süw ib' kämpfen rils: ;niirh mf'ub.men 'id. * Der Finkauf von Hepariitur^toff a».! ?• lei"'oikillD :■ K'e dork.i'ieii d" Fr-wai^hscnc r, sine! •''ekarirtlic b zu"^! in-i'.'n d'^' Srliwer-}'I'pq'Mqoi''hädiq;r>n wpi lieu- ^ den Nf'.ittcin u^w. für dPii Finkniif iler I wchiif^ten R.'k!p-dim."-Hl i.k.- (ies[i'->T-;t voiiipn, jeHoch k..im a'.il •> e Slf;!l [üi Rep.Tratur^v ecke bis zu 0 HU qm ii 'i n Tunkte be/oqen wp.dnn r.-'ii-.'iiif d'^:; Roparaiui^' dfpf i'f sowoh' au* Punkte dt'i dritter ^Is fl.ich .'iif Tunkte der vie-'.en KlpiderVn'tf mn-flTV- Jei Verbraucher kajin db^r n.ihl beliebig oft bis L'.u f.',80 qin Rcpaiatur^itoff ein-k""!fen, sofid^-rn in ietit'm Ka t'nde^x f»r-feljahr ruK e'M'.nl, m Jahre alsr, h'>c!ist> f i!ls V ' m. ' F.i./ciha i''e uniE de^hiiü) /iir K >• i-dlc dm Mi-'ib;- rs Repar .tiirstoT 1,1 R.n.un fi-jr Snn:! ■ b-schnitte 4 '-lui lU der vi ""i. Klein.r-!■ r tf für und Ftm-imi ve'")pr- ket . D esp' N'e nie'k luf d^n S ,il> ♦»f)): ttr; ') und I'i dpr vifri'"! Kk' ier-'■■.irte der Frwti; b ir-ne" m iH aur h i.mn prfdlqeri, v-frin drr i^ivurd . Mf'-»n i'it. ni.> l>i)-f'ii,:b'unq vv, K,-nd-r.itiirrn _ui VVirk- und "^!rit'ir ief V p V dtbernröHp"' tra(]e'i wpnn a'so da- ' id eben «^rh m «n qf-w u b-'p ist d-i!1 e«: Kle'i'iinqpet-'rkp ben' tjqr, s:c im ailgenie nen 'nr !-warb i">ir ' i 1 -nni Wir vprrinn^eln v^m 20, bis Februar von 18.30 bis 5 Uhr! sind und d^« Wi"-!' ,-1 pep ■\v^'id'akpit dmch ^nbrinqii.iq de^ '"'»i-r g'öRen.p mp-ks anerkannt b it D e''(Tibt sieb daß auf solche tu t Ion TTber(Tröf\enverm*»rk versphen^ Miid'heri kieiderKcirfeii auch D-miens .ümp't ,iu' alle fälligen Punkte iind al'» ';i!''qer 'Strumpf Kontrolliihschni*'!"- q<>k M»t wer den l^nnen Der K^'ufm.'nn mu"^ die vor .^bqat)0 dor St iimpV wip ^ prüfen, nb die nhpinr>.ßp tatscirbluh be-n(itiqt wird. Das Gebot der Stunde Was die Post von ans ^'crlanjjt* Wer von dllen Meiitst hen, die an der Ftonl oder in der Heimat ihre Pflicht eifüllen, erwartet nicht das Fräulein »Post« mit Sehnsucht. Doch alles zu seiner Zeit! Jedei bekommt seinen Brief oder sein Päckchen und keiner braucht das Fräulein Brieflräqenn auf df-r Straße darum angehen, denn dadurch hält man sie gerade nur auf, Ihre Post ist wnhl-geordnet in ihier Tasphe und bit. sie dris gewünschte Stück findet oder nicht f n-det, vergeht immerhin einige Zeit, die ihr dann später abgeht. Vor allem müssen die anderen, die qedukliq zu Hause bleiben, länger auf ihre Post warten und das wollen wir doch auch nicht. Wer also die Zeit nicht erwarten kann, der passe vor seinem Hause auf, um spine Sachen der Reihe nach in Fmpianq yu nehmen. Es Ist selbstverständlich, daß man bei Rundfunk- und anderen Gebühren, die durch die Post eingezoqpn werden, das Geld zur bestimmten Zeit abcjezählt bereithält, auch kann ruhiq eine Nachb ir.n diese Zahlungen übernehmen, wenn man sie darum ersucht. Es ist weiter zweckmäßig, sich einen kleinen Vorrat von Briefmarken, Paketadressen, Postkarten ! usw an7Un.'(ipn; ps pr-^narl j genslehen und m-^nihi bn I Stunde. d.i.s S hian-^i ranu l'^ftte ,\iif dem Po^^tnmt «oilte mar moqbchs' einen Tin'pnstift 7um .^.l'•,1ü^e^ v(.n Vur-druckpn bp; s;rh habpn. In lede'u Ta-Sl bprkaUvidp -iipheii flie neiiriiipii \n-le.ttirqen .-um >'o<;tto:i[. s E'si lnve'-un() de: ip'^ritntpn P'isthplrifhp«: Soviel Zeit witc doch jeder üufbrinnpti. eine VdrP'isp op ''entlirh 7u scbrpiluMi .^uch sollte man srhon ein bißctier Ciediiid haben, w"nn "inricil o iip Senduni nicht qlpich rintr itl. Ein L.iulzcttel sol er<5t n.-'.c-h ,ninde<;ton vier Wochen abqe hrn, um nach Um Vetbleib dei Sen dunq zu fahndr 1. Hoch vergessen wi eines nicht' Auch die Rtuchspost hat ii erste' Linie kvieqswir ht>qp Güter 7u be fördern Darum solM"n w.r '^iqt.'nt'icl froh sein wenn iinserp kleintui Pr val wünsche erfüllt weiden. Der Frauemn Order gefaßt In Berllo und in Well am Kbein wurden, wie wir leinei'ireU ausführlich be-rlcht«tec, Ende November 1943 am Koffer und mehrere Pakete mit Teilen einer Berstückeilen Frauen- und Madclien-laiche gefunden. Der Doppolmord ist nunmehr aufgeklärt. Als Täter wurrl« der 3.5 Jahre alte August Eckert aus Her-Iln-Schöneberg ermittelt. Er hat nach längerem Leugnen gestanden, die ge-ichiedene 33Jährige Vera Korn aut Berlin) und Ihre achtjährige Tochter Eva ermordet zu haben. Eckert hatte von Frau Korn außer WAschettücken auch •ine Kassette mit wertvollem Familien-•chmuck zur Aufbewahrung erhalten. Als Frau Korn ihren Schmuck zurückverlangt«, faßte Eckert d^n Entschluß, die Koro und das Töchterchen umzubringen, unj die Wertsachen für sieb behalten zu können. Am 21, November 1943 setzte •r vormittags in «einer Wohnung den Plan In die Tat um. Um eine Entdek-kung lu vermeiden, zerstückelte er die Leichen und verpackte lie in einen Koffer und auch in mehrere Karton». Den Koffer und einen Karton stellte er auf dem Potsdamer Bahnhof in den Baseler D-Zug ab. Zwei andere Pakete legte er In die HauseIngAnge zweier Berliner WohnhAuser. Die rlhrlgen Pakete warf er in die Spree Daß die Kriminalpolizei dieses Verbrechen «ufklAren konnte, ist nicht zuletzt der eifrigen Unferstütrung durch die Brvölkerunq zn verdanken. Die Belohnung von 20 000 RM wird in voller Höhe verteilt. * Winterliche Erstbesteigung der Traun- •telnwestwand. Eine hervorragende berg-Iteig«rl9che Leistung vollbrachten zwei |unge Gmundener durrh die ErstbeAted-gung der Traunsteinwestwand im Winter. Die Bergsteiger Karl Helßhütten and Viktor Hülzinger bftzwangen in einer reinen Klettertour von 18 Stundem die Wand, wobo» sie zweimal biwakieren luuAten. Auto schlug «inen Salto. Ein von Nle-flripp nach Burq hpi Magdeburg fahrender Pemonenkraflwaqen geriet in einer Kurve int Schleudern, sauste auf einen Graben zu und schlug hier einen regelrechten Salto, beror er »Ich auf die Seite legte. Die bffiden Inwassen wurden zwar t'lchtiq durcheindnderqp6chütte!t, kamen eher trol7 de^ gefährlichen Luftsprunqes Ihres Waq'"'ns unversehrt davon. ?ORT UND TÜRMEN Cilli im Zeichen des weißen Sports Die unterstelrlschen Meisterschaften Am Sonntaq, 20. Februar, kamen In der hügelreichen Umgebung der Stadt Cilll die ersten Schiwetlkcimpfp der Ine Reich heimqekehrten Untersteiermark mit großem Eifoiq zur Durchführung. Die BSG Westen Cilli, die mit der Durchführung d'eser Titelkämpfe betraut worden war, ließ nicht« unversucht, um der vit'lver-aprechenden Veranstaltung den besten Erfolg zu «ichem. Inq. Sadrawetz, der selbst im Riesentorlauf startete, sowie seinen Mitarbeitern iet ee zu verdanken, daß die Rennen ordnungsgemäß abliefen. Bedauerlich war es, daß zahlreiche der bebten Läufer absagten und so unter analeren die Marmschah au« OberkraSn und au« Salzburg, die zu der Veranstaltung bereite gemeldet waren, zu dem verschot)cnen Termin nlciit erscheinen konnten. Doch trotz all dieser Schwierigkeiten waren Läufer von hohem Können an dem Start, die auf den schwierigen Bahnen verbissen um die Titel kAmpftftn. Die Ergebnisse, durch die SrhneeverhÄltnisse erschwert, waren recht beachtlich und wohlverdient von Jedem einzelnen erkauft. Unweit der Sannstadt, auf der Cilller-bütte wickelten sich (lie Kämpfe ab,, die au« einem Lanqlaiif über neun Kilometer und einem Riesentorlauf auf der bekannten Abfahrtroute nächst der Hütte beetanden. Zum ersteren Rennen waren acht Läufer angetreton, die sich auf der schwierigen und langen Strecke einen heftinie> sen waren die untersteirlschen Meisterschaften entschieden. Die Preise (Pokale und Stahletöcke) wurden den neuen Meistern «.bends in einer Siegerehrung (Iberreicht. Mit der Hoiffming, im nAchsteo Jahr wieder zu einem so schönen Rennen, viellelciit unter besseren Bedingungen und größeren Konkurrenten, zusammenkommen zu können, trennten sich die Läufer, die sich für die Wahrung des deutschen Schisport« auch im Kriege hervorragend eingesetzt hatten. Jugendkämpfe im Eiskunstlaufen Die deutschen Jugendmelsterschaftea Im Kunstlaufen der Mädel in Prag brachten Wien und Berlin die Erfolge. Die Meisterschaftszweite von München, Eva Pawlik (Wien), holte »ich die Jugendmeisterschaft der Mädel einstimmig gegen Hilde Appelthauer (Wien) und Irene Braun (München). Im J.ungmädelwettbe-worb belegte die Berlinerin Abraham den ersten Platz vor Susi Giebisch (Wien) und Heid (Salzburg). * Graier Fuflbell. In Graz behielt in einem Freundschaftsspiel Sturm Graz übej-den Grazer Sportklub mit 3:2 (1:1) nur knapp die Oberhand, Stetrische Fiißball-Tagnnq. In Graz hieltf?n die Vertreter der steirlerhen Fuß-ballvereiae unter dem Vorsitz des Gaufachwarte» Beeprechungen ab, Sportqau-fiihrer Geißler überreichte dabei den Meisterschaftseiegvm .SC Kapfenberg, BSG Rosental und RSG Mifrzzuechlag die Ehrennadeln. Steirische HochschUier Im Wettkampf. Die steirischen Hocbschüler und Hochschülerinnen trugen in Graz verschiedene sportliche Wettbewerbe flus. Im Vordergrund stand das KK-Mannschafttschie-ßen, bei dem die ff-Äfztllche Akademie die beste Leistung bot.^Auch die Frauen tiuqen einen gleichen Bewerb aus. Er ende'," mit einem Sieg der Turnlehre-rinnen-Ausblldunq«rJ reilung. Weiter» gab es Konkurrenzen im Fechten. Geräteturnen und Basketball. ' Die Salzhargor alpinen Schlraelster-schaften in Zell am See gestalteten sich zu einem Zweikampf zwischen dem auch als alpiner Läufer beste Klatsse darstellenden früheren Weltmeister Im Springen Jo#;ef Bradl (Mühlbach) und dem mehrmaligen ostmärkischen Meister Andl Kialiingcr (SaJzburg). KraJlInger gewann den Abfahrtslauf von der Schmittenhöhe in 7:55 vor Bradl In 8:01 ,.3. Den Torlauf holte sich überraschend Joeef Grünrtlin-aer rWH) In 2:47 vor Krallinger (Mühlbach). Der Sieg In der Kombination fiel dirnit an Krnllinger mit der Gesamtrelt von 10:44,3. Bei den Frauen wurde HM-desuse Gärtner aus Freiburg dreiiachs Meisterin. In der FnBbBll-Oberklasse bleiben für den kommenden Sonntag die vorgesehenen Meisterschaftssniele ungeachtet der am 13. Fehniar ausgefallenen Beregnungen auf dem Programm Es sind dies Rapid — V/iener Sportklub, PC Wien —^ Austrla, Wiener AC — Florlsdorfer AC, Wacker — Amateure Steyr Das Wtntersportfest auf dem Hemberg begann mit dem SpAhtnrpplauf und 4X8 kni-StaffellHuf, die beide voti der WKS He-uberg unter FühruM Lt. Günther Adolphs gewonnen wtiroen. Um die deutsche Eishockeymeisterschaft Das als letztes Spiel der Gruppe B zur deutschen Eishockeymeisterschaft vorgesehene Treffen zwischen Rot-Weifi Berlin und der Ostpreußenauswahl wurde dadurch, daß Rot-Weiß mit einem 9:1* Sieg den Torunterschied der Dütteldor-fer EG agalisicrte, notgedrungen zum vorletzten. Düsseldorf mit 15:4 und die Berlin mit 14:3 Toren werden nun am kommenden Samstag In der Reichshauptstadt ein Gruppen-Entscheidungsspiel bestreiten. Sieger der Gruppe A ist bekanntlich der Berliner Schlittschuh-Qub. * Dentsch-nngarlsche Amateorboxklmpfe In Bbrllji. Wieder einmal hatte das •Theater des Volkes« In der Raichv hauptitadt seine Pforten einer größeren Sportveransrtaltimg geöffnet, die durch den Start der ungarischen Amatsur-Box-Länderetaffel sogar eine ganz besondere Note erhalten sollte. Während die Magyaren abei mit ihrer stärksten Besetz zung nach Berlin kommen konnten, hatte die Reichssportführung eine Auswahl aufbieten müssen, in der nicht ein deutscher Meister zu finden war und lediglich durch Europameister Hein ten Hoff (Oldenburg), Heini Heese (Düsseldorf) und die Jugendmeister Götzke und Kirsche, zwei Hamburger »Jungs«, unsere Spitzenklasse vertreten wurde. Unter d:e5on Umständen verdient die Tatsache, daß die Ungarn von den acht Kämpfen lediglich vier gewinnen konnten, besondere Bedeutung. Erdei, Szumega, Parten und Terma II. hießen 'die Punktsieger der Magyaren, Göt/ke (Hamburg), Römer (Berlin) und Heese (Dflsseidorf) gewannen deutscherseits ihre Kämpfe nach Punkten, während Europameister ten Hoff Im Schwergewicht über Tamasy den einzigen k. o.-Sieg errang. Am 22. Februar treten die Ungarn in München an. Ein Vollerlolg der Salzburger. In der Fest-spielstadt gab es das Turnerver-gleichstreffen zwischen den Gebieten Salzburg und Steiermark, das mit einem knappen Erfolg von 316:306 Punkten der Einheimlfichen endete. Damit haben die Salzhurger für Ihre vor einigen Monaten in Graz erlittenen Niederlage Vergeltung genommen. Mit t>8^ und 84 ^ Punkten warpn Auffarth und Koller (beide Salzburg) die erfoigreichfiten Einzelturner. Haas (Stelerraaik) belegte mit 81 Punkten den dritten Platz. Die Boxkämpfe In der Hamburger »Flora« wurden am Sonntag vor ausverkauftem Hause ausgetragen. Im Haupttreffen kam der niederländische Mittel-garvichtemeister Luc van Dwm zu einem net'p'n schönen Sieg, über zehn Runden «Vhhiq er seinen elf Kilo echwereren LanfMrnnnn Loon hoch nach Punkten. Titelkampf in Italien. Italien-Doppel-Enropaaieiste; BtindavalÜ will demnächst seinen Titel im Federgewicht qeqen «ei-rien Landsmann Cortonesi aufs Spiel setzen Unlängst verlor Bondavalli seinen Italienischen Meistertitel an Cortonesi, so daß der Ausgang der bevorstehenden neuerlichen Begegnung allerseits gröl^te Beachtung findet. Die deutsch-flämischen Radsporttag« In der Dortmunder WeatfalenhuUe waren wieder »in großer Erfolg. Vor lOOOO Zu-»chauem bestritten die Dauerfahrer zunächst zwei Vorläufe Ober je 1.^ km, die von Michaux vor Clotier und Kilian vor Lohraann gewonnen wurden Im 30 km-Endlauf nahm Michaux die Spitze und verleidigte sie gegen Lohmann erfolgreich. Das Hauptfahren der Amateure holte »ich Stouyft vor Loayaerts sowie den Berlinern Träschfng und Schwarzer. Das ßO-Runden-Punk'efahren beendete Schwarzer (Berlin) siegreich, über 100 Ktlomet«r Im Mannschaftsfahren gingen die PHmen siegreich hervor. Um Norwegens Schnollauftltel. Norwegens Eisechnellaufmeisterschaften nahmen am Samstag mit den 500 und 300 m ihren Anfang. Pinn Hodt gewann die 500 m Im 44,0, vermochte absr über 3000 m hinter Weltmeister Hngnestangen und Johansen nur den dritten Platr zu belegen. Der Wiener Volksschitag Di« Stadt der schönen Künste kann tnlt Recht darauf verweisen, auch eine Stadt des Sports zu sein. FuAbali und Eislauf haben an der Donau seit langen Jahren •Ine gut« Pflegestätte gefunden. Aber such dem Schisport huldigen die Wiener im weitesten Maße. So war es an diesem Sonntag, als der Sportgau Wien nach rweijähriger Pause ziion Volks-Schitag 1944 aufrief, der In Gemelnschait mit dem HJ-Gebiet und der NSG »Kraft durch Freude« zu einem vollfm Erfolg wurdt Mäjiner und Frauen der scJiaffendeo Heimatfront, Soldaten und viel Jugend, insgtsamt mehr aU tausend, hatten die Bretter angeschnallt, um auch im fünftes Kriegstahr zu beweisen, daß sie treu zur Sache der Leibesübungen stehen. Dabei gab es gute Leistungen, so lief beispielsweise ein 75)&hriger die 7 km lange Wettbewerbsstrecke in knapp zwei Stundept und ein vierjähriges Mädel machte eich mit ihrer Mutti auf die »beschauliche Reise« und könnt« gleichfalls das Ziel paesieren. Wenn es auch nicht In der Idee der Sache lag, Rekordzeiten zu erzielen, so sei doch am Rande vermerkt, daß ein jurvger norwegischer Student die Strecke in genau 30 Minuten surücklegte. Vom Schi-LangUuf Die Förderung des Gehens und Laufen« auf Schi führt in ihrer leistungsma-ßigen Steigerung zwangeläufig zum Langlauf, so wie er von den Schi-Vereinen seit Jahrzehnten gefördert wird. Wurde doch auch die erste deutsche Meisterschaft auf einer sehr beachtlichen Lang-Isufstrecke — etwa über 30 km — bereits im Jahre 1900 ausgetragen und auch im Jahrzehnt zuvor bereits manches Rennen über längere Distanzen durchgeführt. Die Praxis der Jahre hat dann dazu geführt, die Strecken so abwechslungsreich zu legen, daß sie auch die Wendigkeit und das technische Können der Teilnehmer prüfen, also nicht nur Körperkraft und Ausdauer von aue-schlaggubender Bedeutung sind. In diesem Sinne sind auch die Wett-kdmpfbestinimungen für Schilauf des NS-Reichsbundes für Leibesübungen abgefaßt. Sie fordern deshalb, daß dis Strecken von erfahrenen Amtswaltern ausgesucht und maikiert werden. Als Langläufe gelten die Strecken bis zu 18 km, als Dauerläufe alle Strecken von 30—60 km. Laufe für Junqmannen (18 bl« 20 Jahre) gehen Über 6—10 km. Die Strecken sollen ebenes, steigendes und fallpndp» Gelände zu ungefähr gleichen Teilen beiühren, Start und Ziel müssen die gleiche Höhenlage aufweispn. * Gradjanskl schlug NAC GroOwardetn 2:0. Durch starke Schneeverwehungen bedingt traf die Elf des ungarischen Herbstmeisterl NAC Großwardein erst mit einiger Verspätung.-in Agram ein, so dnß die Von den kroatischen Spiort-lern mit Spannung erwartete Begegnung zwischen ihm und Gradjanski erst am Dienstag zum Austrag gebracht werden konnte. Vor zwanzigtausend Zuschauern, die trotz dei Werktages die Anlage im Concordla-Stadion füllten, entwickelte «ich ein farbige» und spannendes Spiel, in dem die Magyaren zwar für das Auge den gepflegteren und technisch schöneren Fußball zeigten, sich aber mit den Platz- und Bodenverhältnissen nicht zurechtfinden konnten. Der kroatische Meister hatte insbesondere in der Läuferreihe mit Jasblnschek an der Spitze sein« beste Waffe, an dem selbst die berühmten ungarischen Internationalen scheiterten. Leschnik brachte die Agramer In der 44. Minute in Führung und Wölfl erhöhte in der 79. Minute auf 2:0. Prag siegte In Brünn. Die Eishookey-marmschaft der NSTG Prag besiegte In Brünn eine dortige Soldatenmannschaft mit 9:3 (4:0, 3:2, 2:1). Minister eröffnet Schischal«. Atif dem berühmten Holmenkollen bei Oslo wurde vom Minister Axel Stang ein« norwegische Schischule eröffnet. Sie soll da-ru beitragen, die Leistungen in Norwegens Nationalsport welter zu verbsasem Als Lehrer wurdm Berthel Paasike (Abfahrt und Torlauf), Hans Heiaholdt (Langlauf) und Diqurd Samuelson (Springen) verpflichtet. DAS GLÜCK VON LAUTENTHAL 17 KO.MAN VON PAUL ERNST Aber heute geht alles schief. Mein Rük-ken tut mir auch so weh, wie abgebrochen ist er, die Arme allein und die Beine allein. Und der Brei ißi auch angebrannt.« Er löffelte und brummelte ddi:wis<'.hen. Franz sagte nichts und aß. Aber der Brei wollte ihm nicht recht rutschen, er blieb ihm Im Mund, und da war es, als ob er «nschwoll und immer mehr anschwoll; Franz drückte und drückte, und endlich brachte er einiges hinunter; aber wenn er auf seinen Teller sah, wo noch so eine Masse Brei war, und der Brei war noch nicht einmal geschmalzt, dann war es ihm so, als ob er Angst kriegte. Käth-chen merkte wohl, wie Ihm zumute war) schadenfroh tröstete sie: »Wenn er erst über die dünne S'elle fort ist, dann Ist alles gut) nur erst über die dünne Stelle fort.« Franz antwortete nicht, faßte >iih Mut, nahm wieder einen Löffel voll vom Teller und schob den Brei wieder In den Mundi er mußte mit Anstrengung den Mund schließen, nachdem er den Brei hineingeschoben hatte, Der Alte klagte: »Und dag bekommt mir Immer so schlecht, wenn der Brei angebrannt Ist. Das war »rhon einmal so, da lebte meine selige Frau noch da war der Brei auch angebrannt, und sie sagte, daß das nichts macht. Den ganzen nächsten Tag habe ich das gemerkt, daß der Brei angebrannt war.« Käthchen tat. als ob ihr der Brei gut schmecket sie löffelte schnell und hatte als erste ihren Teller geleert. I5a stand sie auf und trug ihren Teller in die Küche, um ihn abzuwaschen. Als sie zurückkam, waren auch die beiden Männer mit dem Essen fertig. Sie sagte: »Der hal-be Topf ist noch voll, wollt ihr nicht rK)Ch einen Teller essen?« Der Vater sah sie erstaunt und nachdenklich an; aber Franz schüttelte den Kopf, Er erzählte, daß er zu Mittag im Junkerhaus in Langelshelm gegessen hatte, und da hatte es so viel geneben, daß er noch ganz voll war. »So, im Junkerhaus«, sagte Käthchen, »da hast du wohl fein gegessen, das glaube ich schon.« Das meinte sie als einen Stich; Franz hätte ihr gern etwas geantwortet, aber es fiel ihm nichts ein, und so wollte er denn das Gespräch auf etwas anderes bringen und erzählte, daß da auch eine Komödiantin gekommen war, die hatte gleichfalls mltgeges-s«>n, die war eine schöne Person gewesen, mit Augen, die konnten durch ein Brett gucken, und wenn die einen ansah, so wußte man nicht rrrhr, wo man war. Hier spitzte Käthchen die Ohren. Sie sagte: »Also mit Komödiantinnen bist du draußen in der Welt zusammen gewesen. Der alte Mann hatte nicht recht verstanden, er fragte Käthchen rief ihm ins Ohr: »Mit Komödiantinnen hat er »ich herumgotrieben!« »Mit Komödiantinnen«, sagte verwundert der Vater und schüttelte den Kopf. Franz merkte wohl, daß kein gut Wetter bei Käthchen war. So sagte er denn verlegen: »Nun will ich lieber gleich zu Bett gehen, Ich bin doch den ganzen Tag auf den Beinen gewesen, da wird man müde. Ich schlafe wohl wieder in der Knappenkammer?« Der Alte reichte Ihm treuherzig die Hand und sagte: »Nun, schlafe nur ordentlich, du brauchst ja nicht aufzustehen und aufzuschütten.« Franz reichte auch Käthchen die Hand; aber die tat, als ob sie das nicht bemerke, urid sagte schnippisch: »Guten Schlaf die erste Nacht und träume recht schön von deiner Wanderschaft.« Da ging Franz verlegen aus dem Zimmer» Käthchen aber räumte die beiden andern Teller ab, brachte sie In die Köche, wusch »ie ab und weinte. Das Kätzchen strich sdch an Ihr hin und her mit gehobenem Schwanz und miaute. Nun lag Franz in seinem alten Bett In der Knappenkammer, und der Mond stieg auf und schickte seine Strahlen auf die Erde, und die schienen nun gleichzeitig in das Schlafzimmer, In welchem Kurt mit ruhigen Gewissen schlief, und in das Schlafzimmer, in welchem Thilo sich schlummerlos wälzte und an das wunderschöne fremde Mädchen dachte, und In das Kämmerchen unter dem Dach, wo die Fremde zur Ruhe gegangen war, wo an der Wand die Laut« des toten Studenten hing. Franz lag im Bett und wühlte »Ich In die Kissen und lag unter dem Deckbett, das mit Federn geetopft war. Im ganzen Haus, es war still, kein Rauschen und kein Klappern hörte man, Draul^en war es Stull zuletzt rief ein Käuzchen ein andRres Käuzchen antwortete; so rief s^ch das Pärchen eine Welle zu, dann [ hörte man schweren Flügelschlag, und j dann war wieder alles »tili, ' Franz aber hatte Angst Er konnte nicht schlafen. »Ich habe mich verplem- pert«, dachte er, »aber Ich bin ihr doch treu gewesen, und noch nicht einmal einen Kuß habe Ich Ihr geben können, als ich ihr gute Nacht bot; das war »o, als ob Ich Luft bin. Und ein Bursch muß doch auch sehen, wie er vorwärtskommt ini Leben.« Wie gespenstisch war der Mondschein in der Knappenkammer und die Stille in der Mühle. Er konnte nicht schlafen. Er machte sich krumm und steckte den Kopf unter das Deckbett, da schwitzte er vor Angst, er steckte den Kopf wieder vor, und da war wieder der helle Mondschein. Er sah gerade durch das das Fenster den Mond am Himmel, rund, ruhig und gleichgültig. Er sprang au» dem Bett und trat mit den bloßen FflBen auf den Estrich. Da wurde es ihm kalt, und er schlüpfte schnell wieder in das Bett zurück Die Nacht verging, und der Morgen kam. Franz hörte den alten Müller im Haus herumschlurfen, «r hörte den Hahn, das Gackern der Hühner, eine Kuh im Stall brülltei die Hintertür ging und klirrte, da ging da» Käthchen wohl In den Stall zum Füttern und Melken, Franz dehnte sich Im Bett Was sollte er Im H«usg tuni Er hatte kein Tagwerk vor sich, und so kam er sich ganz elend und niedergedrückt vor. Er lag noch welter im heißen Bett In dumpfem Brütern flfls Käthchen kam wieder ins Hau« zurück und wirtschaftete In der Kflche. Da stand er endlich auf, er wusch »Ich und zog »Ich an und ging nach unten. Da kam er an der Küche vorbei, In welcher das Käthchen vor der Anrichte stand und In den großen Schmalztopf schabte. Als sie ihn plötzlich sah, da er- schrak »ie und ließ den Schmalztopf los; der taumelte, sie wollte ängstlich wieder nach ihm greifen, da gab sie ihm noch einen Stoß, und er taumelte von der Anrichte hinunter auf den Steinlußboden. wo er zerschellte. Sie stieß einen lauten Schrei aus, der Topf lag da in Scherben, und in den Scherben klebte das Schwei-neschmalz. »Daran bist du auch schuld!» rief sie wütend Franz zu, der verlegen in der Küchentür stand. Sie bückte «ich, nahm den größten Scherben vorsichtig imit beiden Händen hoch und legte ihn auf die Anrichte, dann bückte sie sich wieder, und vorsichtig, damit nichts von dem Schmalz verlorengehen sollte, las sie die andern Scherben auf und legte sie neben das große Stück, Bin Klumpen Schmalz saß fett auf dem Boden Sie nahm ihn sorgsam mit dem Messer auf »Komm mir nicht nahe«, rief sie, »Ich muß erst das Schmalz wieder haben, es ist unser letztes Schmalz.« »Habt ihr denn noch nicht geschlachtet? Es Ist doch schon Frühjahr«, fragte Franz erstaunt, — »Schlachten? Was denn?« rief das Mädchen, »wenn die die Mühle nicht klappert, dann grunzt auch kein Schwein im Koben.« Franz kratzte »Ich den Kopf und sah verlegen zur Seite. Er sagte: »Früher waren Immer sieben Schweine, die wurden vom Laufmehl fett gemacht.« Dem Mädchen liefen die Tränen über die Backen. »Fünf Schweine konnten wir immer verkaufen, die brachten ein schönes Geld«, sagte sie traurig. »Müßt Ihr euch denn so drücken?« fragte Franz mitloldig, »Hat denn dein Vater nicht gespart? Es heißt doch ,Jung Müller, alte Herrn.'« MARBURGER ZEITUNG Wirtscfiaft und Sozialpolitik Stronalntclkrlnliuiia dar Betrieb« g«-locktrt. Dl« au6erorden ihre Gesandtschaften in Mexiko und Peru zu Botechaiten erhoben haben, versuchen «ie Jetzt durch die Gründung ain«r Britiah Latinamerl-can Air Lines Ltd. das Monopol der smie-tlkanlechen Luftverkehregesellechaften In Südamerika zu durchbrechen. Dies« von englLachen Schiffahrtsgesellschaften gegründete Linie stützt eich auf portu-giesisch-braelllaniftclie und argentlnifti« Konzessionien. Man darf überzeugt sein, dafi die nordamerikaniAche »Panamerican Air Way«« alle Hebel in Bewegunq setzen wird, um der neuen LoJtllnie so schnell wie möglich das Lebenslicht auszublasen. Wir hören im Rundtunk Moatag, 31. F«bruar: XeiGhiprograaai «—8,IS; Ktiitr Friedrich der Zwilli. I3.3»—I3.43i Der Beric ht lur La^e. 14.15 —ISi Ustarkaittld« Malodicn, 15—16: SchAnc StimmM oad b«kuat« loitrumcnUiiolittan. 16--I7: Ott* DobrlB4l 4iri|Urt. 17.1$—IS.30: Di*i und 4m Mf M«k na Spt«. 18.90—l«i D«r Ztitapic gal, It.lS—ISJSt Frontb'jrWht«. >0.15—F8r mtw%9, DastosUaa^awAan 17.19—IS.SOi Orehetur , Ckor- uad Kammanaaiik to* Htnd«!, Ditteri darf, Hayda, Kaab aad aod>r«i. 30.15- 211 Ich dank« data. Llabaaliadar and Scr«n«d«o von Gritg aad Sikaliaa. 31—33i Ana daai SchaiicQ tchi Ludwig Tkulll«. STADTTHEATER MARBURG-Drau Montag, 21. Febr., 19.30 Uhr; Geschlossene Vorstellung, Ring I, kein Kartenverkauf; DIE NACHT IN SIEBENBÜRGEN, Lustspiel. Dienstag, 22. Febr., 19.30 Uhr; ENOCH ARDEN, Oper. Prei«« L UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBUKC-DRAU 1 BURG-LICHTSPIELE ÜMt« iS, IV.M, 1I.4S lAi Parnnif 3319 Der weiBe Traum im SpItMBfllB dat Wian-Pllm, blt Oonnarttag, 24. PabnMT, varUagart. OOf Holaaau, Wall Albaift- 1^, RaM Öltai, Oakar ttna «ad ladoir Öui. Mt JataaOUcka aalat 14 Jakraa alcfel latalaBaaal Wk MlflM ta ■aaOatTataMlaltaafMii Mo«Uf wm M.4S tfkri Auf aller Welt a^ laria schanstar Kulturfllaa. KAnitlar 4ar PuBIa, Wlldwasaar dar Drina, aagllscha Kanallaiahi, Wtntar-^■a «urch tOdmaBdachuiiaa, ontar dar Tropaatoaa* UrtB, ta alBW cklaaslfchaa Itadt. Ni mfalaaaaai ESPLANADF •«»»»». !•. w *) «»isühi Yfo Is. It.30. H.45 tn» Vaa Maalaf, M. «u ataackL Dauanlaf, 14. Pabraar Die nnciittchiildlgt# Stnnd^ Wall, AiOa« MIhalat, Haai »Mt «M Tkaa Uafaa. Bnrg-Lichtsptole CfUi Wa IP a. M.» Uki ta 144«, ip «. i« Ma Der weiBe Traum Albaca-Ialir, Oikat Stau aad k ■ ; 1 MIrchanharU Ucbtkaikadan, dlmo-PMtotAtsapuk, ala baichwlngtar Ratdao auf gNagaladaai Iii, vb4 am Randa dlaaar gll&radan UaraYua iwal fliackUcka Maatcbaa - daran Harxaa ■cb aafandaa _P^_J»tMdHcba aatar II labiy aldrt tagalaiiaa Metropol-Lichtapielc Cilii ■U Donwilafl, U. Pabraa» P e t e r 1 e ■'®« iWeW. IHM Aallagar, Oabriala latmOllar, ?• - SpUlteltung: ,,^2^_^WckaL_~_Pit Jugaadllcba al^bl ■agalatiaal Ton-Lichtspiala Stadttbaater __rettaa Maalaf, II. Pabraar WlUl Porat. CaroU H«ba, Paal Harbigat aad Hall Plakaaiallar Im Plla „LIaba lu Hol" Könltfswalzer (Catt Tomasonl) P«r iagaaallcba lafalaaaaal 14,10 Uht Jagandvorttalluag alt votlat. I ebHgaa VarilalluagaB wardaa jagsadilcha wagaa Platamaagal siebt tugalatna I Lichtgpieltheater Trilai! MoaUf. M. Pabniar Ich werde dich auf Händen tragen mit Hau PlabaniaUar, Hut Nlaliaa, Wollaana L«k-•chy, Haaa UIMI a. a. — Spiallaltung; Kurt Hott-raaaii. _ Muiikt John. Milda-MalOnar. PBt JagaadHfba alcbt tugalaiiaa I An unsere Posibezieherl Wenn der Postbote zu Ihnen kommt un# dl« Bezugsgebüht füi die »Marburgei Zeitungt «lohabt. bitten wli Sie. damit In dei Zustellung keine Unterbrechung emtritt die Zahlung nicht zu verweigern. Befugigebühr tit (mnet in voraus zu bezahlen. , »Marborper Zeltniig«. VertrlebtabtelJung Perfekte Buchhalterin für die Anzelgenabtellunq der »Marbur-fler Zeltunq« drlngiendst qe«ucht. Vontu-stellen In der »Marburger Zeitung«, Denken Sie daran — KLEINE ANZEIGEN haben (n der MARBURGER ZEITUNG GROSSEN ERFOLG I Wohnort- n. Anschriftindcrnni mUstten unsere Poalbezieher «olori dem enslln digen Poalernt (nicht dem Ve leg) melden .rlarburfjer Zelluncr' Verfrlehsebiellung Ammcnc PchannlmacfiBng Der Chef der Zivllverwaltung In der Untersteiermark Dienststelle Forst- und Holzwlrtschaft Marburg-Dr,, Beethovenetr. 5 — T«l. 20-76 Verlautbarung Am 23., 24, und 25. Februar 1944 finden im Gefolgschaftsraum der »Drau«, Holzinduatri« A.-G. Marburg, Melllngerstr. 91, Schiulungskur«« «eiten« der Dienststell« Forst- und Holz-wiTtschaft für Sägewerker, holzverarbeitende Betriebe and Holzhändler über elnechl&gige Bewirtsohaftimgsvorschrtften ■tatt. Auch Rund- uad SdhnitÜiolz-Prelafragan werden erArterl Die Kur«« «rfoJg«ii tan Benehznan mit der Preiablldungsetelle, die lhrera«it« einen SachverstAndigen entaeodet. Ich mache aufmerkaam, daB «s Pflicht eine« J«den mit Holzbezuigechelnen arbeitenden Unternehmen« iet, aa dleeen Kursen teilzunehmen. Die Kurse finden «tatt: von 8.30—12.30 und von 14—17 Uhr, und zwar: am 23. Februar 1944 für den Krel« Marburg-Stadt u. Landi am 24. Februar 1944 für die Kreise Oberradkersburg, Pet-tau und Trifailt am 25 Februar 1944 für die Kreiee Cilll und Rann. E« werden Anweaenheltslieten geführt. Ich muB die Teilnehmer bitten, ee eich «o einzuteilen, daB sie unbedingt zu und In den genannten Stunden anweaend seJn könnMi. 531 DIENSTSTELLE FORST- und HOLZWIRTSCHAFT Dlpl.-Ing. Karl Charnsa. 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Z.a Marburg-Dr. 1420-7 Heirat Maturantin, 35 Jahre, gesund, mit eigener Wohnung u, Aus-etattung, kinderliebend, gait-herziq, sucht wegen Manqel an Bekanntfichaft zwecks Ehe einen intelligenten, ehrlichen Ehekameraden mit gutem Charakter, der Vorliebe für ein echönes und glückliches Heim hat. Geschiedene ausgenommen. Anträfje unter »Unterstei-rerin 1423« an die >M. Z.« Mar-burg-Drau. _1423-12 Funde - Verluste Seal-Mulf wurde In der Gam-brinushalle vergessen. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben bei Ogriseqq, Marburq-Drau, Horet-Wessel-Straße 1, rV. St., gegen Belohnung abzugeben. 1425-13 Wem gehört der Hundf An-echrift in der »M. Z.« Marburq-Drau. 1433-13 Unterricht Grauen Wollhandschuh Mittwoch am Burqplatz—Burqkino verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben Mel-lingerstraße 19, Marburq-Drau, beim Portier, gegen Finderlohn abzugeben. 1434-13 Vcrsch»cHcncs Damen-Bergschuhe Nr. 38 oder j Damen-Winterschuhe mit Pilz-einlag« Nr. 39 tausche gegen guterhaitene Dam«n«chuhe Nr, 37, Anzufragen t&gl. zw wehen 19 und 20 Uhr in d«r Magdal«-nag««s« 8, Marburg-X>r. 1436-14 Such« dringend Lehr«r(-lB) fe löh die traurige Nachricht, daß mela lieber Mann, der Vater meines S Monate alten Jun<7en, Vladimir Maierltsch Gefreiter b«l den harten K&mpfen im Süden der Ostfront Im Alter ypn 22 Jahren gefallen iit. Er gab «ein Junges Leben für Führer und Vaterland und ruht nun fern seiner unter-itedrladun H«rtmat, Lutten barg, den 18. Februar 1944. Ludmilla Maierltsch pb, Kobin, Gattin; Frani, Söiwchea. Herrenfahrrad gegen Rundfunkempfänger zu tauschen gesucht. Triesterstraßa 14, Mar-burq-Drau. 1323-14, Tausche tadellose Gitarrezither mit Koffer, tadellose schwarze Herrenniederschuhe Nr. 42 gegen prima Kinder-Sportwagen. Zuschr. unter »Rein« an die »M. Z.«, Marburg-Drau. 526-14 Tausche guterhaltenen Rodel qeqen emaillierte Kinderbadewanne. Custozzagaas« 40, Mar-burg-Dnau._ 1437-U Tausch« zwei Paar ffüterhalte-ne Herrenschuhe Nr. 42 gegen 1 Paar Damenstielel Nr. 38-39 und «in Herrenfahrrad gegen Damenfahrrad. Adresse in der »M. Z.« Marburg-Drau. 1428-14 Tausche ein Paar gute, hohe Herrenschuhe Nr. 41 für eine Hängematte. Anschrift in der »M. Z.n Marburg-Drau. 1431-14 WERDE KRAFTFAK RER bei TranifrartalBhaltM Spaar Kaatanlota Awfbtldung Vorbildlicha Batreuung Matdung baiollan Arbeitsämtern Dar Rakhimlnister für RUilung u.Kricgiproduktion Ch«f «ar Troniportainheilen In tiefster Trauer gebon die Unterzeichneten allen Verwandten und teilnehmenden Freunden Nachricht von dem Hinscheiden Ihrer Innigstgeliebten, unvergeßlichen Gattin, brw. Schwiegertochter, Schwester, Schwänerin und Tante, der Frau Miml Reifhofer geb. Schnider welche anj Dienstag, den 15. Februar 1944 plötzlich und unerwartet von ims geschieden ist. Die irdische Hülle der teuren Verblichenen wird nach Steinabrückl, Nieder-Donau, überführt, und dm Dienstag, dem 22. Februar, um 16 Uhr, auf dem dortigen Ortsfriedhofe nech feierlicher Einsegnung im Familien-grobe zurr ewigen Ruhe bestattet. Die Seelenmessen werden am Mittwoch, den 23 Februar in der Pfarrkiroh« Steinabi^lckl und am Donners-tag dw 24. Februar, um 9 Uhr, in der Pfarrkirrhe zu 5t. Karl Borromäu« av., Karleplati) gelesen werden Wi«^ IV., Johann-StrauB-Gaoae 22, Martmrg/Dreu dosi 16 Pebruer 1944. lag, Hugo Reithofer als Gattei Familien Reltholer, Schnider, Ferk, Neuwirth, MIklauschlna, Urban, Muchitsch, und alle ül>rigen Verwandten. Danksagung Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme und für die Biumenepende anläßlich des Ahlebens meines lieben Mannes und Vaters, des Herin MAX KITAK, saqe ich allen meinen herzlichsten Dank. Marburg-Drau, den 19. F^ruar 1944, Familien KItak und Snschilsch Danksagung Allen Freunden und Bekannten, die meinen liehen, unvergeßlichen Mann, herzensguten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Roman Blaschitz, das letzte Geleite zur ewigen Ruhestätte gegeben haben, sow.e für die vielen Kranz- und Blumenspenden, sprechen wir allen unseren herzlichsten Dank aus. Besonderen Dank der Betriebsführung und Gefolgschaft der Firma Ehrlich Marburg, den 21. Februar 1944 FAMILIEN BLASCHITZ und TARKUSCH. Ul ...... Danksagung Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem Tod« unseres lieben Gatten und Vaterfi, Herrn FRANZ KOTNIK, Oberlehrers in R., sowie für di« vielen Kranz- und Blumenspenden «prechcn wir allen unseren tiefgefühlten Dank aus. Marburg-Drau, den 18. Februar 1944. Familie Kotnik Danksagung Allen,- die Frau MELITTA-SOPHIE LAUN durch die schönen Kranzspenden und das Geleit zui letzten Ruhestätte ehrten, recht herzlichen Dank, Clin, den 18. Februar 1944. 559 Die Necklafipileger. Dichferabende in Graz Karl Heinrich Waggerl, Paul Emst und Alfons von Czibulka Unter Crazer Mitarbeiter tchildert hier drei l^'eTiinstaitungen in der Cauhaupt-itadt, bei deren eriter der Dichter Karl Hcnrich H aggerl, den Leiern unteret Blallei durch teine zahlreifhert, von tiefem men$ch/ichem yenländnit imd fein-item Humor dureht'chlen kleinen Erzählungen und Plaudereien längst wohlbekannt, aut einenen Wer Ifen lau. Die zweite l^eranslaltunf! palt dem 1933 in der Steiermark, D-o er seit 1916 ansässig D'ar, vertlorhenen Dichter Paul Ernti, denen Roman „Dat C/ü'c^ von Laufen-thaP' gegervärtig in dtr „Murger Z«-tung" erscheint. Im Rahmen der Crazer Ausstellung • Bergvolk — Soldalpnvolk« fand ein Dichterleseabend des Salzburgers Karl Heinrich Wagger! statt, düssen Mitarbeit am Zastandekommen der Ausstellung durch dieses Wiedersehen mit dem liebenswürdigen Autor unterstrichen wurd« — »Oberleutnant Waggerl Im, von freundlichstem Beifall begrüßt, auch diesmal seine ländliche Srhöpfungsgeschich-te, jene zwischen Tiefsinn ur\d Humor hin und her pfndeiniiD, man möchte beinahe saqen, achselz^ickende Mär von der Begebenheit der Schöpfung der Erde, der Pflanzen, Tiere und des Menschen •rhließllch, der auf »einem weiten Wanderweg durch die Aeonen die Gewißheit der Liebe besitzt, die ihn leitet, auch wenn er längst ilch nicht mehr im Paradiese wÄhnt. Dann kam «in geruhsame« Bild, »Bin Feierabend im Dorf«, das den E>ichter Waggerl als besinnlichen Betrachter seiner kleinen Umwelt zeigte, so recht als •inen Dorfpoeten, dem freilich auch dit große Welt gerne lauscht, wenn er erzählt. Dieser Feierabend hat so seine Besonderheiten, das Einkehren dos Men-Bchen bei sich selbst, nach getaner Arbeit, auf der Dank vor dem Hause, im Gesprach mit den Nachbarn) das Kind, das mit dem Topf herfällt und sich zum spielerischen Trost Steine darein klaubt, anstatt die Linsen vom Krämer zu holen, wobei auch sein Engel die Hand verborgen im Spiele hat Und unversehens wird ein Bezug auf das menschliche Leben daraus, so daß man schmtinzelnd flberschlSgt, wie oft wir wohl schon selbst mit dem Topf unterwegs waren, fielen und statt der Linsen Steine In unseren Topf holten... Und schließlich hftrte man noch die köstlich humorige Betrachtung über dif Dorfmusik, die unter der riiiftenden Linde heim Schein von Windlichtern ihren »Auszug des Krieges« bläst. Eine eri;i)lzlirhe Geschichte, rlio dem Trommler srhlifßlich als den allein imbedank-ten der Bande eine Gloriole flichti denn er ist e«, dar das Gotfimmel der Schlacht durch seine Kanonenschüsse lenkt. Aber auch d.is Baf^hom wird nicht vergessen, dessen Bläser sich edne Grube In diB Erde scharrt, um bessei mit der Stiefel-dpitze den Takt klopfen zu können und ni« ht der MÜllerbursch, dei mit seiner Trompete so sch^n den Traum de« biwakierenden Kriegers blSst, die Weise von der Heimat und dem Mfldchen. das dort wartet — »...und der Kipellmeister versrhmflht es nicht, zu Ihm zu treten und mit dem Walrihorn die Terz dazwischen zu blasen Frsr gnrtz Tule'zt steigt er ^^'^edor auf das und hebt die Hanii gleichsam als wollte er d^n letzten Ton «US der Luft wegfangen und an sich reiften, falls edner übrigbliebe « Wir ii1l«»ren diesen Satz aus dem Prog''amrn-heft das als festliche Erinnerungsgabe den Besuchern mitgeteilt wurde, Auch eme Draufgabe schenkte der Dichter: Aus dem Wagrainer Tagebuch einen Abriß Von den blaugestrichenen Fensterläden und den beiden Mndchen, die den Dichter besuchen, von der Vase die er flunkernd gedreht haben will und die sich dann dtirch die Ftibrik?marke am Eoden verrät, Ist hier die Rode) von den Sommerfrischlern im allgemeinen und den lÄndlkhen Mitwohnem Im besonderen und von der Freude des Dichters sich mitteilen zu dürfen, obglolch er wftlB, daß wir d^s beste nur sagen können wenn wir schweigen .., Immer klingt bei Waggerl «ine Icdse Resignation mit auf die entsteht, wenn man durch ein Zipfelheben das entschleierte Geheimnis zu schauen meint, das Uli« das Leben bietet. Aber es Hent ein Trost Hnrin. das nur dem es gelingt, der sein Herzblut daran setzt, dem Fflrwitz- gen bleibt der Vorhang auf ewig verschlossen. — Die musikalische Umrahmung besorgte em Klavierquintett von zur Zeit bei der Wehrmacht dienettuen-den Mitgliedern des Muaikschulwerke« mit Werken von Mozart. Man dankte die Veranstaltung, der StandortÄltester Generalmajor Gebauer und Ritterkreuzträger Generalmajor Klatt sowie eine große Zahl von Ehrengästen beiwohnten, dem Leiter des Ausstellungsstabes, Hauptmann Dr. Priedricti Pock, dessen Verdienst et wohl auch ist, durch die Auawahl der Mitarbeiter dem gesamten Werk der Ausstellung und ihrem Veranstaltungskreis das Interesse der Bevölkerung im steigendem Maße ru sichern. Der Ortfikreis Graz der Paul Ernst-Gesellschaft ließ e« sich angelegen sein, für die diesjährige Veranfitaltung einen vorzOgltohen Sprecher, Rudolf Schumann, Saarbrücken, zu g«winnen, der es verstand, In tiefer Einführung und mit großer SprecJrkun«! das Wort des Dichter« de^T+end zu gestalten. Glei?h« im als. Begrüßung erklong der Prolog zum Drama »York«, der Im Publikum diejenigen anredet, die berufen sind, den Dichter zu begreifen durch nläubiqe« Mitgeh«!. •— Aus »Beten nnd Arbeiten« hörte man die in die WIntemacht hln-ausqesprochenen Worte eines Einsamen in dem Gedichtt »Verzweiflung und Gehet« und das in einer rHreitausendjShriqen Elbe abgelesene Schicksal der Geedhlech-ter. »Die Eibe« versinnbildlicht hier als langlebiger Baum den Strom der Mensrhen, die ihr Leben wie der Baum leben mtisean, wurzelnd im Grund der Voreltern und die Wipfel reckend in die lichte Zukunft der kommenden Enkel. Zum plastischen Erlebnis aber wurden die beiden Szenen aus »Erdachte GesprSrhe«, die Schumann mit starker Aus«trahlung«-kraft auch schauspielerisch gestaltete. Die Gestalt des Weisen von Weimar stand völlig körperhaft vor uns, in den leidensrhaftlich empfundenen Worten »Der Dichter und das Erlebnis«, ein Gespräch Goethes mit Eckermann, das noch einmal die Vision der Begegnung mit Prlederlcke Brlon beschwört. Und ■!•= zweite», »Das Ende de« Lebene«, die letzten Augenblicke und Worte Schillers, ' - !'■ "* ■ K '- ""iii; v'i Frau Else Emst und Dr. Heibert Wleetor, den Geschäftsführer der Paul Gmat-Ge^ seJlsdhaft, der mit Worten d«r Begrfl-flunq sich an die Hörer wandte and schließlich auch dam Vortragenden fflr seine ausgezeichnete Leiettmq dankte. Im Heim der Kameradschaft las Alfen« von Czibulka, aus «einen immer farbig reizvoll empfundenen Novellen, die mit großer Kenntnie der Umwelt stets in wenigen SAtzen Atmoaphir« zu schaffeai wissen. Di« f«in« besinnliche Art d«« Dichters hob die Geepäche innerhalb aad-ner meist historisQh gesehenen Breionia-se, wie ein Bild au« dem Rahmen, so daB oft stärkste Unmittelbarkeit durch den Kontrast erzielt wurde. Dieser wlrkunga-volle Wechsel teilte «ich als verdichtete« Erlebnis den Hörem mit und knüpfte, von der ersten Geschichte, »Die «chnurr-bartlosen Dragoner«, an, «in magiacbes Band, wie e« nur der echte und wahre Dichter mit seinem Werk zwischen «ich und dem Aulnehmenden zu «dviffeD vermag. War «s erst nur die Historische der Schnurrbartlosiqkeit der Windisch-or&tz-Dragoner in der alten öeterreichi-schen Amee, die durch ihr« Selbetauf-opferuing bei KoUn sich di««e« Vorrecht erfochten, sodafi, um ea zu wahren, all« andern Regimenter Bart tragen mußten., gestaltete die Geschichte vom »Ffthnrlch Etzel« das Heldenttm' eines blutjungen Karpathei\kämp(ers au« dem er«t«B Weltkrieg, der auf einem Brkundungeqang da« Unternehmen der Division dadurch rettet, daß er alch Heber von W&Uen zerflad-«chen lIBt als «inen Schuß abzugeben. Hier wurde die achlicht« Pflhrung d«r Handlung zum dramatisch gesteigerten Signal eines bewußt gelebten «oldatlsdien Lebens geformt. »Dl« Brautfahrt nach Ungarin bracht« das erste Kapitel ein«r huraorlg empfundenen Siedlergeschichte aus der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts von köstlicher Zeichnung. Wie diese nun zu Bauern gewordenen Draqoner im MÄn-nerdörfl ,Srhwabenfurth' sich durch den Wachtmeister-Schultheißen ihre Bräute bestellen, das konnte nur ein Soldat, wie ier Rittmeister AHon« von Czibulka ea heute noch ist, so erzählen. Eine teile erlebte. teils erfundene Geschichte au« dem :.y ■ 'y'' >-N ^ v W. Sora Vipautz: Winterliche Gebirgslandschaft / Ölgemälde Beide Bilder hängen in der Ausstellung, die heute In den oberen Räumen der Kunsthandlung Karbeutz in Marburg eröffnet wird die der sterbende Heros zum jungen Vof^ noch richtet, der ihm die Kissen hält, während Sclvller das Bild seiner Mutter zu erkennen wähnt, die einen Knaben an den Hcinden führt, der ihn mit einer Blume an der Stime berührt. So naht sich dem Edelmütigen der Tod in der lieblichen Gestalt des Epheben. Schließlirh boten zwei Gesänqe aus dem »Kaiserbuch«, »Der Königesohn«, der sein Leben fflr die Wende der Schlacht opfert und eine Vision, »Der Kyffhäuser«, die Mflr vom ewigen Kaiser de« Reiche«, den mächtigen Abschluß des Abend«. CKirch des Dichter« Mund erklang die Stimme der Nation zu d«n Hörem. — Unter den Anwesenden bemerkte man die Witwe des Dichters, Zähmung eines Widerspenstigen »Die Frau ohne Kuß«! im Marburger Stadttheater Bin voll besetzte« Haus uivd rasender B