V«rUfl and Schrlttleltung Marburg ■. d. Dran, Badgaite Nr. 6 Femruf; Ni JS^7, 35-68, 25-fi!) Ab 18 Uhr (tigllch auBet Sfoistag) Itl die Schriftleltiinq nur auf Femruf Nr 28-B7 erreichbar Unvorlanrjte Zuichrifteo wprdpn nicht rOckgasandi Bei slmtllthen Anfragen lit dat Rflrkporto beliiilegen Poifgrhflckknnto Wien Nr 54 fiOa Ceichartsilelleii in ClIU, Marktplatj Nr 12, Pernruf Nr t, und In Petfan Ungartorgasie Nr 2. Fernruf Nr 69 STEIRISCHEN HEIMATBUNDES werkfi^llch als Morqenieltunq Beiuqsprpü (Im »oraus lahlbar) monntlich RM 2,10 einichlleSIlch Bv'; J?'' PPstzeltungsgebiihri bei Lieleriing im Streifband luzüglt h Por'o, bi;i Auholfn In ier GisschÄftusieli»-KAw'^n monalli.h RM 2,10 (ein.'hl I i,8 Rp lo^tiPituno -bühr) urd 36 Ppl Ziisfell gebühr ElnTelnummem werden nur gpgpn Vorelnaprd:!n(i dei ntn/olpr« ifc und der Pirtoauslafjpn iug8«endi>' Nr. 10 — 84. Jahrgang Marburg-Drau, Montag, 10. Januar 1944 Einzelpreis 10 Rpf Das Bild der Front Die wachsende Härte der Winterschlacht im Osten dnb Berlin, 9. Januar An den Schwerpunkten der Winterschlacht im Osten blieb das Bild der Front am 8. Januar gegenüber dem Vortag im wesentlichen unverändert, obwohl die Bolschewisten an einigen Abschnitten, so im Dnjeprbogen und bei Witebsk, ihre Anstrengungen noch verstärkton. Ihre erneuten Durchbruchsversuche blieben trotz ihres Massenaufgebotes an Menschen und Waffen erfolglos. Besonders heftige Kämpfe entwickelten sich Im Raum von Kirowogrnd, und zwar vor allem auch in der Stadt selbst. Auch beiderseits der Stadt griff der Feind wieder mit starken Kräften an, er wurde aber abgewiesen oder in Gegenstößen rurückgcworfen. Die Verluste der Bolschewisten waren erheblich] allein im Kampf um Höhen nördlich von Kirowo-grad betrugen sie rund 1000 Mann an Toten und Gefangenen. An den zahlreichen Panzernbschüssen hat im Erdkampf eingesetzte Flakartillerie der Luftwaffe wieder erheblichen Anteil, so z. B. eine Dessauer Flakabteilung unter Hauptmann Hekenholt, die vor einigen Tagen bereits in sechsstündigem Kampf 50 der angreifenden Sowjefpanzer abgeschossen und damit ihren 231. Panzerabschuß erzielt hatte. Weitere beträchtliche Ausfälle an Menschen und Material hatte der Feind durch Tiefangriffe unserer-Kampf- und Schlachtfliegerverbände gegen Panzeransammlungen, Artilleriestellungen und rückwärtige Verbindungen. Eigene Panzereinheiten meldeten dazu, daß Sowjetpanzer nach wirkungsvollen Stukaangriffen fluchtartig den mit Bomben eingedeckten Raum verließen. An der südlich Kiew und Berditschfw verlaufenden Front versteiften sich trotz der fortgesetzten Infanterie- und Panzerangriff« des Feindes unsere Linien immer mehr. Die Brennpunkte der Kämpfe liegen hier In den gleichen Abschnitten wie un Vorlage. Südlich Kiew mußten'sich die Im Abwehrkampf schwer mitgenommenen Bolschewistfn mü einigen sofort wieder abgeriogeiten Einbrüchen begnügen. Südlich Pogrebischtsche brachten unsere Truppen bei GegenstöHen gegen eingebrochene feindliche Kräfte 500 Gefangene ein und südlich Berditschew scheiterten die zum Teil heftigen Angriffe der Sowjets unter Verlust von 14 Panzern) 32 weitere Panzer und Sturm-geschü^ze brachten Truppen der Waf-fen-^f westlich Berditschew zur Strecke, wo sie eine bolschewistische Brigade auf ihre Ausgangsstellungen zurückwarfen, und auch die Luftwaffe konnte 22 Panzer und über 100 Fahrzeuge durch Bombentreffer vernichten. Am Westabschnitt des Einbruchsraumes von -Schitomir blieb es dagegen ruhiger. Hier schoben die Sowjets Aufklärungskräfte vor, die aber nur gelegentlich in Gefechtsberührung mit unseien Sicherungen kamen Neue harte Kampfe entwickelten sich westlich Retschitzu. Hier traf der Fe nd unter gleichzeitigen Fesselunqsvorstönen auf die am Südwestufer der Beresina beiderseits der von Retschiza nach Westen führenden Bahn, in breiter Front zum Angriff an Die nach schwerem Vorbereitungsfeuer in zahlreichen Wellen anstürmenden Bolschewisten konnten sich jedoch nicht gegen den zähen Widerstand unserer Truppen rliirchsetzen. Südlich der Bahn hracht>n die Anqritfe im Abwehrfeuer oder im Gegenstoß zusammen und auch nördlich der Bahn konnte der Feind nur einige bereits wieder abgeriegelte Einbrüche erzwingen, die in keinem Verhältnis zu seinen hohen Verlusten stehen. Der Frontbogen von Witebsk zieh? nach wie vor die Angriffe starker feinrl-llcher Kräfte auf sich. Nach dem Scheitern ihrer jüngeten Durchbruchsversurhe noidwestlich r'er Stadt verlegten die Bn|. schewisten am Snmstag den Schwer punkt ihrer Vorstöße wieder in dan Süd ostabschnitt und griffen hier nach ein-slünrligem Trommelfeuer mit starken Infanterie-, Panzer- und Schlachtfliegerver-bänden an. Den auf schmalem Raum zu-fiammengeballten Massen gelang es, vorübergehend ihre zahlenmäßige Überlegenheit zur Geltung zu bringen und in lange hin- und herwogenden Kämpfen in eine Ortschaft einzudringen. Ehe sich aber der Feind richtig festsetzen konnte, wurde er vom Gegenstoß gepackt und in schweren Häiiserkdinpfen wieder zurückgeworfen. Unter Alwchuß von 57 Sowjetpanzern brach schließlich auch dieser Durchbruchsversuch am Widerstand unserer von der Lultwalfe wirksam unterstützten Grenadiere zusammen. Das gleiche Schicksal hatten die sechsmal wiederholten feindlichen Angriffe norc'westüch Witebsk, wobei weitere 27 bolschewistische Panzerkainpfwagen vernichtet wurden. Zusammen mit den npu abgeschossenen 84 Panzern hat der Feind somit seit dem 13 Dezember, dem Beginn der Schlacht im Raum von Witebsk. rund B50 Panzer verloren. 'Daß er dennoch immpr wieder dieses Bollwerk aus der deutschen Front herauszubrechen versucht, beweist, welche Bec'eutung diesen Kämpfen und den bisherigen Abwehrerfolgen unserer Truppen zukommt. In der Nacht zum Sonntag setzen unsere K^impffluqzeuge ihre Angiiffe gegen den frontnnhen feindlichen Nach* fichubvrrkehr bei günstigen Sirhtverhalt-nissen fort. Durch Reihen würfe der zum Teil im Tiefflug angreifenden Fliener wurden mehrere Verschiebebahnhöfe und nicht weniger als I.S Züge, darunter Mu-nitions- und Betriebsstoffzüge, getroffen. Sehr wirksam war auch der Angriff gegen einen feindlichen FehTlugplatz. wo die einsrh^Toenrlen Bomben mrhrere ab-nestellte Flugzeuge vernichteten. Außer diesen am Borgen zerstörten Maschinen verlorpn d e Sowiel« in I.uftkämnfen unri durch Flakabschuß In den letzten 24 Stunden insqe.sanfl 30 Flugzeuge. Flucht zu den deutschen Truppen Aufgeriebene Balkanbanden — Überläufer trotz des starken Terrors der Kommissare dnb Berlin, 9. Januar Auf dem Balkan wurden während der letzten Tage in den bosnischen und kroatischen Bergen wieder mehrere kommunistische Banden aufgerieben. An dem Erfolg hatten auch KosakenVerbände besonderen Arbteil. Ein Durchbruchsversuch kostete einer von Ihnen eingeschlossenen Banditengruppe 150 Tote Reste flüchteten in die Schluchten und Klüfite der Berge und werden von den Kosaken verfolgt. Vier weitere Gruppen sind im Raum von Sarajevo vernichtet worden und verloren mehrere hundert Tote sowie zahlreiche Gefangene und Uberläufer. Auch In Griechenland wurden mehrere Banden unschädlich gemacht. Unter der Beute befand sich zahlreiches Gerät und viele Uniformstücke englischer Herkunft. Die an der Bandenbekämpfung teilnehmenden bulgarischen Bataillone melden, daß sich unter den vernichteten kommunisrtischen Räuberbanden britische Offiziere als Anführer befanden. In einem Kampfabschnitt In der Umgebung der westbosnischen Stadt Banja-luka, die sie an den Vortagen vergebens angriffen, hatten die Banden, die teilweise gestohlene deutsche Uniformen trugen, um gegebenenfalls leichter verschwinden i können, allein 35ß gezählte Tote. Weitere hohe Verlu&te erlitten sie auch an anderen Orten Bosniens. In Mittel-dalmatien gelang es, den Stab einer kommunistischen Bandengruppe zu vernichten in Nordmonlenegro verloren die Banditen an einer Stelle 27 Tote, 20 Verwundete und 16 Gefangene Trotz verstärkten Terrors der bolschewistischen Kommissare versuchen täglich weiter Bandenangehörige, zu den deutschen Truppen zu flüchten An einem Tage liefen In zwei A!)schnit-ten alleip neunzig Mann über. Vor allem handelt es sich um Italiener und Serben, die von den Kommunisten immer mehr als na'tionallstisch verdächtige Bondenmitglieder behandelt wurden. Das Vorgehen der Kommunisten gegen den Verrätergeneral Auxilo und die meisten Offiziere des Stabes der badogliohörigen Division Venezla ist für die bolschewistische Bandenführung bezeichnend. Nach Ulierläufernussagen sind die Badoglio-Offlziere vor einigen Tagen von den Kommunisten in der nordmontenegrinischen Stadt Berane erschossen worden. Nach dem Verrat schloß sich Auxilo erst den montenegrinischen Nationalisten an. die er jedoch im Stich ließ, als sich die kommunisitischen Banden näherten. Er ging zu diesen über und verschuldete damit den Tod zahlreicher montenegri- nischer und serbischer Nationalkämpfer. Seine Division, die vorwiegend negen muselmanische Selbstschutzverbände im Sandschak und in der Herzegowina eingesetzt war, erli.tt schwere Verluste, Nun scheinen sich di<> Kommunisten an diesem Verräter und seinen Kumpanen dafür gerächt zu haben, daß ein Teil der Männer, die ohne zu fragen zu den Banden übergeführt wurden, ji'de sich bietende Gelegenheit zum überlaufen benutzt. Die Dankbarkeit der vom kommunistischen Terror befreiten Bevölkerung auch in Bosnien, vor allem während der Bei-rum-Festtage durch die Muselmanen, während der Wcihiinchtsfeiertage durch die Kroaten und jetzt zu den Ortbodoxen-Pesten durch die serbische Bevölkerung kommt in herzlicher Weise zum Ausdruck. Besonders freundlich war die Behandlung unserer Verbände in der ostbosnischen Hauptstadt Tuzla, die im Oktober durch Verral unter kommunistische Bandenherrschaft geraten, dann aber wieder befreit worden war Die Behörden, die Bevölkerung, Fran^nvereine und Nonnen des dortigen großen Klosters nahmen sich neben den kroatischen auch der deutschen Verwundeten und Kranken in den Laza'-etten an und betreuten sie in anerkenneiiswotlei Weise. Der cfelffsehe Wehrniachtherichf Die schweren Abwehrkämpfe im Osten Erbittertes Ringen im Westteil von Kirowograd — Zahlreiche sowjetische Angriffe bei Kiew, Pogrebischtsche und Berditschew zerschlagen dnb Führerhauptquartier, 9. Januar Im Raum von Kirowograd dauert das schwere Ringen mit unverminderter Heftigkeit an. Im Westteil der Stadt wird welter erbittert gekämpft. Entschlossen geführte-Gegenangriffe warfen die vordringenden Bolschewisten trotz hartnäk-kigen Widerstandes an Wrschledenen Stellen zurück. Dabei wurden zahlreiche Panzer abgeschossen. Südlich Kiew und westlich Pogrebischtsche und im Raum von Berditschew zerschlugen unsere Truppen zahlreiche feindliche Angriffe. Verbände der Waffen-warfen im Gegenstoß eine feindliche Brigade auf ihre Ausgangsstellungen zurück und vernichteten 27 sowjetische Panzer und fünf Sturmge-schütze. Die Luftwaffe griff nn den Brennpunkten mit gutem Erfolg In die Erdkämpfe ein und fügte den Sowjets hohe Verluste an Menschen und Material zu. Westlich Retschiza ging der Feind nach heftiger Artillerievorberei- tung mit starken Kräften auf breiter Front zum Angriff über. Unsere Stellungen wurden unter Abriegelung einiger Einbrüche überall gehalten. Bei Witebsk lag der Schwerpunkt der sowjetischen Durchbruchsangriffe gestern südöstlich der Stadt. Sie wurden trotz starken Panzer- und Schlachtfliegereinsatzes in erbitterten Kämpfen blutig abgewiesen. Die Sowjets verloren hier 84 Panzer, davon allein 57 in einem Korpsabschnitt. An der süditnllenischen Front ließ die Kampftätlgkeit des Feindes im Abschnitt westlich Mignnno-Venafro nach, Mehrere örtliche Angriffe gegen unsere Ho-henstellungen wurden unter hohen Verlusten für den Feind abgewehrt. Auch an der Adria-Küste blieb ein starker Vorstoß des Feindes ohne Erfolg, Gin eigener Stoßtrupp vernichtete einen feindlichen Stützpunkt und sprengte Munitionslager in die Luft. Einzelne britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf Orte in Westdeutschland. Dabei wurde erneut der Aachener Dom getroffen <•> Am Samstag gab das OKW bekannt: ,,Beiderseits Kirowograd und in der Stadt selbst sind heftige Kämpfe mit starken feindlichen Kräften im Gange. Eigene Panzerverbände warfen die Bolschewisten nördlich der Stadt im Gegen-nngriff zurück und nahmen ein wichtiges Hühengelände in Besitz. Die schweren Abwehrkämpfe südlich Kiew und im Raum Berditschew halten in unverminderter Stärke an. Die Durchbruchsversuche der Bolschewisten wurden auch gestern vereitelt, einige Einbrüche abtie-riegelt. Südlich Pogreliischtsche warfen unsere Truppen die angreifenden Sowjets trotz er!)itterlen Witlerslandes im Ge-genanorilf zurück und vernichteten dabei eine größere .Anzahl feindlicher Panzer, Nordwestlich Retschiza und westlich Prcpoisk blieben mehrere örtliche Angriffe der Bolsrhewislen ohne Erfolg. Bei der f'ortsetzung^ ihrer starken Angriffe nordwestlich Witebsk erlitfrn die Sowjets besonders hohe Verlust»; an Menschen und Material In einigen Einbruchsslellen sind noch leibittcrte Kämpfe im Gange Nördlich Newel brachen wiederholtp feindliche Angriffe in unserem Abwehrfeuer zusammen Die Luftwaffe griff mit Scliwerpunkt im Raum von Kirowograd und Berditschew in die Lrdkämpfe ein und tüglr tl. tn Feind hohe blutige Verluste und bedeutende Ausfälle an Waften, Cierät und Fahrzeugen zu. In der verganqenfri Nacht wurden bei der Bckämptung ,i(s sowjetischen Nachscbubverkehrs siet)f>n Transportzüge zerstört und neun weitiiü Züge beschädigt. Im Westlell der süditalinnischon Frrjnt dehnte der Feind seine mit s^arksn Kräften geführten ,Angriffp niil weitere Abschnitte aus. Nach schweren Kiimoten qingen im Raum nordwestlich Mign'iPo zwei Bergkuppen verloren. An der übrigen Front verlief der Tag im allg<>mei-nen ruhig, Britisch-nordainn iknnische Bomberverhändp griffen am geslrincn Tage Orte in Westdeutschland und im Süden des Reiches an. Durch planlosen Bombenabwurf entstanden besonders in Ludwigshafen und Mannheim belräclit-licho Schäden in Wohngobieten In der vergangenen Nacht warlen Slörflugze ;ge Bomben im rheinisch-westlalisrhrn Indu-striegebiet. Die feindlichen B(^mhe^ve^-tiände verloren bei diesen Anoriffr-n 3.1 Fluqzeuge, in der Masse viermo'orinp Bombfr. Acht eigene Jagdflug/euge knhrten nicht zurück Damit betragen die Verluste der britisch-nordamrrikanischrn Terrorflic^ner in der ersten Woche des .Idhres 10'14 262 FUigz' Ufie, davon 23! viermotorige Bomber," PK Krifi!*Kcri-hlrr B?iOel (Sch) Von rl"r Front am unterm Dnjepr Am Stciluler drs Dn|epr lauten die Stel-lunrf^'; ihnr eritl.ing. lloh^nunterschiede w d^n hl. 'h ndiinqstreppen aue-gtsjiii h^n r trnbliiuien schützen diese T^epnrn fi ■ ifn feindcinsicht Briten und Amerikaner .«;chufen 'cm Bol.-^chcwi.-n.us einen BrückL'nk()pf Seit d'e anglo-amorikanische »Armada« an den Kirsten Nordäfnk.is Anker warl, um eine von bombastischem propagandistischem Geschrei begleitete »Invnsion zu ins".enie'r>n, ist wonig mehr als ein Jahr vergangen. Dieses Jahr genügte, um aus einem mit allen ^^'leln der Anita-tion aus der Taufe gehobenen strategischen Erfolg der Rriten und Amerikaner einen bolschewistischen Brückenkopf werden zu lassen, von dem «uis fiie Agonien Stalins nichl nur ihre Parolen sondern auch ihrp imp^M iaiistischen Ziele nach dem europ.iisihen Festland h'nüberspielen las'-en Bezeichnc-nd für diesen augenblirklichen Stand des poli tischen Kraftespiel-; in Nn-^ddrika i^t die kürzlich mit spontanf^m Beifall aufgenommene Außerunti eines sowjetischen Abgeordnelen in der son''nann-ten bnratenden Kammer in A'a'f'r. D'p ser Abnenrrlnefe forrlrrt" die '^owietl-sierung Europas n-ich KrietiirJ^ndo. Die Schrittmacher Was sich nun im verqamen'^n Jab^e nach dem Abschluß d'^s militärischon Aktes in Nordiifrik ) dort auf rioHt sch'^r Basis abspieltr ist ein Musterboicrtiel für die hohe Schule der boj^rhewisti-schen Infiltration und für die in diesom Kriege bpreits hislo^isrh rjewordene Erkenntnis, daß die .\nglo-Amerikaner Schrittmacher des Bojsrh'^wismus «ind wohin sie auch immei im Verlauf ihrer mililäris(hen ,Aktionen nelannen mönen. bas gegenwärtiffe Stadium der Ent-wifklunfi in No'-daf'-ika benann im Fe briiar mit dei Fieilassung von kommiiu'.sfischen Abgeordneten duTh Giraud dT damals von dem verzweifelten Ehrrie'7 ho^rscpn. no'iiisrh am 7uae 711 bleiben, sich zum mifolb^rrn Woikzeug der sowietiscben Artenten de-rrradioren ließ Diosp 2>3 Konimuni<;tpn bildeten zusammen mit einoi a^tillisti sehen Nfir^derheit und einor nach bekanntem Muster für den Bol«;rheA\'ismuR rrrwonnenen Nf^ncfp unzufr edr^nnner Elemente den Hebel für di' über de Gaulle hinwea nea^^n Giraud selbst und hatten dimif d'e N^öri'irbl p't nrnen den annf'lsrirbsisrhon Fübrunrts-anspruch vorzugehen. Der ffelfer dp Gau 11«* Die aus diesen .Anfänrren folnende rweite Phase im politischen Kräftesp el Nordnfrikns wird aekennznichnet durch da« Fintreffen de Gaulless m Maler und die in die gleiche 7eil fallende l.en.di-sierunn der dortirten kommunist'schen Partei. D'e Kommunisten waren nun in die ! arie versptzt, ih'en qroßzün n voi-bereileten Arfititionsannarat in T.'itiq-keit 7U etzr-n, De Gaulle, als der rn 1 den qleichen verzweifelten Mitteln um seine nolit.schp Fxis'enz ringen Ir Widersacher GIrauds, entwand sich d'^m Einfluß dfvi; britischen ausw.irti'-'en \m-tes und biod^rte sirh unmct unvi':hoh-lener dem Kreml an l'm die in Vus-sicht qenommene offiziel'e ^u-^mstal-fung der Be-'rhunqcn z\im Mq i' krvni-tep lind dem Kreml nn/tibihMon, wurdn d e Grflndunq einer franzi'vsist h s.nvjpl-ru'^sischen Gt"?r>llsc'iaft voinenommen und zuqleich d'e nffizie'le Mmats/'v!-fichrift »»France-UdSSRff herausqcii'^ieu. Diese beiden ersten EUippen Uiil bul* sein wistischen Infiltration sind die Gnindstoint' lür uie nuii folqende Siche-runa di'r b'>'si h"wistisfhen Organisation nach -nnen und außen. Nach innen v.'uile sip qew/.hrieistct durch die tTberziehiinq Nordafnkas mit einem dirh'rn von örtlichen politischen Knmm.indo- und Beff hisstellen Nach außen wurde, einem alten moskowiti-schen Piinz p folgend die Arbeit als getarnte, naMonale, Datnotische, demokratische P.irtei- fivstematisch fortge-setz! ur,'i zw ir unter Ausnutzunq der nordifrikan'-ichen Opnosition qerjen Vi-chv, sowie imtpr gleichzeitiqer Prokla-nve iinq de*- Kamptps liir die Wiederein-fiihriinq d'>r Cri'mieux-Gesetze mit der die |üd *(rhp tJnterstü'zunq qesichert werden soü'p '^elhs1ve'"stäTidlich wurde n cht vers.iumt, rLe Av iber durch Ernennung von rinff. Imrenen zu Sekretären lok'i'er nn'erorq.inisationen der kom-munist'fchen Partei m Tunesien und Marokko und sonar zu Generalsekretären für das bo'^rh-^wistische Programm zu interessieren Der Zersptzungstrust Hand in T-1 ■•nd mit diesem Manöver g.nq die Scbi-runq der Einflußnahme innerhalb df>r eaulbstischen Organisationen auf dem l'mweqe ihrer per-soncl'en Durchdring\ing. Neuaufbau alter Gewe ksch<^Mrm Gründunq von Ver-braucherverbänden und Neueröffnuna der Liqa für Zivilinternierte, der Liqa füi Menschenrechte und nicht zuletzt der bpiürhtiqten Liqa des Jiidpn Bernhard Lecarhe Der nächste Schachzuq de#^ Kieml wirkte sich unmittelbar durch dir Ane-k^nnunq df^s Alnickomitees durch d p '^owjetpnion aus Der sowjetische r>'^leri'er1p P^rromolow traf mit seinem Stab von ?'i M M'beitern in Algier eir und bpqnnn ertcr^rpf hend der «offizlel-Ipn Rf^ziehunaen rwischen dem Alqier komitee iind d'^m Kreml mit der Ein richtunq sowjetrussischer Büros in Ca s.ibltncii, Rnbat und zahlreichen anderer "^t idten, gem^iß der tür die bolschowi-stisrhe Infiltrat'onsmpthodik notorischer Fo'm von snqrnannten konsularischen b?w Ilandr'lsvetiretunqen. Nachdem rl(M f-lellvertretende Außen k(Mnni;sT>ar t!(»s Kreml, Wvschmski, ab Doli (jieiter für dm MitlelmeciaussrhuP mit e nnn (jroC^en Stab von Agenten und der Plaque emot »sowjetrussischen Mili tarkommis :on ebenfalls in Algier ein cielioiftMi war, wurde die Agitationstä tir(keM der offiziellen bolschewistischep Veitieter diilanns November de« vergan qenon .'ahros mit allen Mitteln ver-stcrkt, Ts wurden qir)ßartige Empfänge und Voraus',altungen mit besonders or-ganis.iMten Beüdllsi'emonsiiationen, Au«. it(-lliin(i(>n usw. ins/onieit, Verarstaltun-a'ti, dir- unter dem (ileicbzeiliqen Einsatz koniiir.inist.si her V\ anderiedner die all-gt'pvipt^' /.('r^etrunqstäligkeit auch in die franzö^ '.c he Kolonialarmce, insbpson-ili'-re unter den Mannschaften und Offi-z:'icn mit ;-iner Tcmlenz gegen das alte • MI ripi -.k'i'us, bineiutuigen, Ls Vi'tsiibi «ich von si-lhst, daß die Th'SPn i'ft sowjptrusMschen Agitation nach w'c vor nationfil-frfn''ösisch ge-1 unl bl:i'biMi, pin l.uxu*. den man «Ich um sn - hör leisten konnte, als de Gaulle liir wi :tete Dnterstützunqen in seinem K iitipl ncni'n Giraud und dessen bürger» IilIiu imuade dlb Giyel Polizeioffiziere an den Fernsprechern und nehmen als erste die Meldungen entgegen, die von der Flak, den Wamkommajidos und den vielen Beobachtern kommen. Im Süden flieen Stabes an Sonderfiihrern und Inspektoren aus der Sowjetunion, wo man meist unter viel schwierigeren Re-dingtingen arbeiten mußte werden nun für die süditalienisrhe Front nutzbar ge macht. Zugleich mit den Armeen gehen d e Wirlsch.iffseinheiten vor. und während die Truppp noch mit der Sicherung des Gchietes beschäftigt ist, strecken dinse Männer ihre Fühler bereits nach al'en Seiten aus um die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Einsatzgebietefc zu erforschen Sie sind von der ersten Stu'ide des Vormärsche? an in ihren Wagen unterwegs. nicht nur ausgerüstet mit Notizblock und Bleistift und ihrem sonsti-d<:;en Handwerksreng. sondern auch mit Maschinenpistolen und Handgranaten. Denn oft genug stoßon sie, besonders in den ersten Tagen der Durchkämmung eines neuen Gebie'e* Auf versprengte feindliche Kräfte ode^ müssen sich Im unmittelbaren Frontbereich zusammen mit der Truppe ihrer Haut wehren Ihre wichtigste Aufgabe isl die Hilfe für die kämpfende Truppe aub dem Wirtschaftsbereich dej Armee. Darüber hinaus fällt ihnen als zweite .\ufgahe, die angesichts der Bedeutung der gesamten deutschen Kriegswirtschaft nicht als weniger wichtig bezeichnet werden kann, zu, alle kriegswichtigen Roh-Moff«. *iro Armoegebiet zu erkunden Alles Material, das für das Rüstungspotential des Reiches wichtig sein kann und möglicherweise in der Feuerllni« umkommen würde, wird sorgfältig erfaßt, und meist können schon in den ersten Tagen die kriegswichtigen Rohstoffbestände nach Menge und Lageort zuverlässig imd erschöpfend sichergestellt werden. Zugleich mit der Rohstofferkundung werden selbstverständlich auch schon sämtliche. etwa vorhanrlenen Lager an Gebrauchsgegenständen für die Truppe und etwaige Pmduktionsmögbchkeiten für den Truppenbedarf ausgemacht, um sie bei Anforderung unverzüglich der Front dienstbar zu machen. Es kommt nämlich bei der Erfüllung der Truppen wünsche nicht nur darauf an, die Gegenstände nach Menge und Qualität nachzuweisen, sondern besonders wertvoll wird die Hilfe der Wirtschaftseinheiten durch ihre schnelle Arbeit. Sie müssen daher bereits im voraus alle Möglichkeiten der Produktion In Betracht riehen und für alle etwa an sie herantretenden Wünsche schon vorbereitet sein Nur durch diese Vorarbeit ist es möglich, daß die »Wunschzettel der Tnippe oft schon am gleichen Tag mit einer entsprechender^, sol,daLisch knappen Meldung beantwortet worden können. Od trifft arr anderen Tag bereits bei der Fronteinhoit der Bescheid ein: »Drei Dutzend Kneifzangen und B'ndedraht können von der Firma X im Orte Y. bezogen werden« oder »10 000 Sandsäcke, Größe X mal yj liegen i» Lager A aJi der Straße B zur Abholung bereit«, und nie- i mand macht sich welter »Gedanken dar- j Ober, welche Organi^SQtion bis ins Kleinste dazu gehört, di^i Uiglicb anfallenden Anforderungen der H)yric)ie, T^rüchtV n'etrag't'n "'hat:' eine »fiV'te wlr-tRchaftliche Erfasstingsorganisation und der Einsatz erfahrener Wirtschafts-snldalen leisten der Front unschätzbare Dienste. Die Terroristen in Frankreich *Der Ge;{enschla|| wird brutal sein« tc Paris, 3, Januar Dor neuernannte Generalsekretär für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit, Joseph Darnand. hat der Wochenzeitschrift „Je suis partout" eine Erklärung abgegeben, der zufolge man voraussehen kann, daß nun In Frankreich mit aller Energie gegen den Terror vorgegangen wird Darnand erklärte: „Oie Zeit der Nachsicht Ist vorbei. Fünf Monate hat die französische Kflllz die Schläge der Mörder hingenommen, ohne zurückzuschlagen. Der Terror ist immer weiter gestiegen Er hat alle politischen Krf^lse, alle Berufe, alle Einzelpersonen, selbst Jene, die sich vor den . befreundeten" Maschinenpistolen in Sicherheit wähnten, ergriffen. Wir haben uns für den Kampf Organisiert Unser Gegensrhlag wird brutal sein. Kein Verbrechen unserer Gegner wird ungesühnt bleiben, und mil Berufsverbrechern diskutieren wir nicht. Ich hab« nicht die Absicht, der iml'vi-duellen Vergeltung d?.B Wort zu realen und die Justiz jerlem Bürger in die Hand zu geben Solche Methoden wiiiden uns zur Unordnung und zum Bürgerkrieg führen. Die Vergeltung muß von einer höheren Autorität angeordnet sein. Aber die Franzosen haben ein Recht, geschützt zu werden." Ein kroatisches Bekenntnis Rede des Poglavnik auf der Ustaschafeicr dnb Agram, Januar Auf der 15-Jahrfß|er der l'stasrha-Bewegung hielt der 'Poglavnik in Gegenwart der gesamten kroatischen Regierung und des diplomatischen Korps eine bedeutungsvolle Rede. Überzeugt, daß nur die staatliche Freiheit einem Volk den Fortschritt sichern kann, sei der Grundgedanke, der Ustnscha-Ver-fassung von jeher die Forderung nach der Errichtung eines unabhängigen Kroatiens gewesen. Daß dieses Ziel erreicht wurde,.könne jeden''Kroaten mit Stolz erfüllen, den errungenen Erfolg zu sichern, gelle der heutige Kampf. Freiheit könne nur durch' eine feste Organisation. durch Arbeit' und Waffen gesichert werden. Im weiteren Verlauf seiner Rede be- kannte sich der Poglavnik unter gleich zeitiger B'^teuerung des mit dem kioa-tischen Charakter verbundenen Treue gedankens rückhaltlos zu der Waffenbrüderschaft mit dem deutschen Volke, mit dem die Ustascha auch ideologisch aufs engste verbunden s^i Als der Poglavnik mil erhobener Sümme ausrief; xUstascha ist immer bereit, für das kroatische Volk für den kroatischen Staat und für das Bündnis mit Deutschland wenn es sein muß, zu sterben.« wurde er in seiner Rede von lang anhaltendem Beifall unterbrochen. Sein außenpolitisches Programm kennzeichnete er mit den Worten, daß die Kroaten in Ihrer Geschichte noch niemals einen Fußbreit fiemden Rodens beansprucht hStten Sie fordern abor auch von Fround und Feind, daß sie achten, was kroatisch ist, Fest({enommene Bcdo{(lio-Ital)ener dnb Berlin, 9. Januar Mit Unterstützung albanischer Nationalisten wurden in Mittelalbanien bei Säuberungsaktionen neuerdings 119 Ba-dogliO'Italiener gefangangenommen. Damit hat da« Schicksal wiederum eine Gruppe dieser Verräter erreicht, die im September geglaubt hatten, daß die Engländer und Amerikaner in wenigen Tagen auf den Balkan landen würden und sie dann in ihrem Gefolge reiche Beute an den bisherigen treuen Bundesgenossen machen könnten Rasch merkten sie aber, daß die neuen »demokratischen Freunde« angesicht« der «chnellen deut-schon Abwehrbereltschaft und Ihrer eigenen Mißerfolge in Süditalien nicht bereit sind, ein Balkan-Abenteuer zu wagen. Auch die kammunistischen Banden mit ihren englischen Sabotageoffizieren empfanden die Badogllo-ltaliener als Bela- stung und benutzten sie mei^t nur noch als Arbeit^knmmando, da sie sich bei Gefechten der Savoyer-Tradition entsprechend benommen hatten Fliegeralarm in Engadin tc Born, 9 Januar Amtlich wurde am Freitag mitgeteilt: Am 7. Januar um 10.16 Uhr wurde in St. Moritz Alarm gegeben, da das Enga-din von Flugzeugen unbekannter Nationalität überflogen wurde Ferner flog um 12.sW Uhr ein viermotoriger USA-Bomber bei Rhelntelden in den schweizerischen Luftraum ein. Nach Uberflie-gung der Zentralschweiz kreiste das Flugzeug über Bern, nahm dann, verfolgt von schweizerischen Flugzeugen, Kurs in Richtung Dübendorf, wo es durch das dortige Ahwehrgeschwader zum Landen aufgefordert, um 14.10 Uhr niederging. Neue Ritterkreuzträger dnb Führerhauptguartler, 9. Januar Der Führer verlieh das Ritterkreuz de Eisernen Kreuzes an Generalmajor Ri chard John, Kommandeur einer Infan terie-Divislon, Major Berndt von Mitz laff, Kommandeur einer Panzeraufklä rungs-\htellung, Oberleutnant d. R Kurt Haudr, Kompaniechef In einem Panzer-grenadier-Regiment, und Unterofflziei Friedrich Gaeli, Zugführer in einer Auf klärungsabteilung. Hauptmann Roberi Prochazka, Abteilungskommandeur In einem Wnrferreglment, Oberleutnant*^ d. R. Hans Barthle, Kompaniechef in einem Grenadierregiment. Leutnant Walter Obst, Knmpanielübrer in einem Pan-zergrenadlerreglment, Leutnant Hermann Kunz, Zugführer in einer Panzerjäger-nbteilung, / Unsere LuUwalfe in Italien dnb Berlin, 9. Januar An der süditalienischen Front unternahmen deutsche Schlachtflieger am Samsttig wiederum, Tiefangriffe gegen feindliche Batteriestellungen im Raum von Mignano. Die im Sturzflug ausgelösten Bomben trafen mehrere Stellungen und beschädigten feuernde Geschütze schwer Eine Anzahl feindlicher Batterien, wurdp Bußer Gefecht gesetzt, .^n' plnifien. Stelleu exijlodterten Munitionsstapel. Auf den Gebirgsstraßen wur* den feindliche Panzer- und Pahrzeug-kolonnen In Tiefangriffen mit Bomben und Bordwaffen wirkungsvoll bekämpft. Deiitsi he Jt'iger, die diese Angriffe ge-nen feindliche Jsgdverbände abschlrm-tnr. bestat'gten den guten E'folg unserer Schlachtflieger Uber dem Frontraurr wurde ein britischer Flieger, über dein adriatischen Küstengebiet zwei felnd liehe Flugzeuge abgeschossen. Wieder Bomben auf den Kaiserdom (;lnb Berlin, 9. Januar Nach dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht warfen einzelne britische Flugzeuge in der Nacht zum Sonnlag abermals Bomben auf den Aachener Dom. Da es sich bei dem Angriff um wenige feindliche Flugzeuge handelte, also nicht um ein großangelegtes Terrorunternehmen mit großflächigen Zielen, haben die Engländer mit voller llberlegung den Dom als Ziel gewählt Mit der sonst hei der Bombardierung, von Kulturgütern hervorgebrachten Entschuldigung, sie seien versehentlich getroffen worden, können die Briten diesmal nicht operieren Sie haben so g'it gezielt, daß der Dom mit seinen unwio derbringlichen Schätzen erneut schwe» getroffen iirt. llriMrrp dnb 521) Orlllanten geraubt. Der «pani sehen Kfiminalpolizei gelang es, die seil langem gesuchte Diehsbande. die sich vor allem auf der D-Zug-Linie Madrid-SevilKi betätigte, in Linares dingfest zu macheii Im Versteck der Bande wurden 52H Bril lanten, ein Platinkollier und zwei Ohrge hänge mit echten Perlen autgefunden. dnb William VanderhIII gestorben. De bekannle nordamerikanische Multimillio när William Vanderbilt ist Freitag abcnr" in Neuvork im Alter von 6.5 Jahren ge storben. dnb Die Porken in Indien. Nunmehi ist in allen Teilen Neudelhis auch die Pockenseuche ausgebrochen, meldet dje »Times«. Etwa die Hälfte aller Erkrankten schwebe In Lebensgefahr, während viele der Seurhe bereits zum Opfer fie len. Besonders anfällig seien die Flücht linge aus den Elendsgebieten Bengalens. Zum ersten Male sei auch eine Reihe an den Pocken erkrankter Europäer gestorben. dnb Millionenstadt Manila, Die Haupt Stadt der Philippinen plant eine Volkt-Zählung. Ihre Einwohnerzahl betrug vor dem Kriege 600 OOO Personen, während sich heute rund 1 100 000 Personen doit befinden. Die starke Zunahme wird auf den Zuzug der Landbevölkerung infolge des Krieges zurückgeführt. Orii. k II V (riag Marbtiriiai V^rlftrjii u r>nirkot«i Gbi mbH— V^r'Aqiil^lluna Rflon BÄiiirKjdrlnfi HAup'kc hMitlflitiinq Anion Cief«rhflrk, hrirt» 'n M(»fbiiro 8 rf Oriu Ä Zui Zeil fOr Ant(>inf>n dte 1 vnm III April qülllq Aimlnll dai Uplnrunq dn Rlntle« b«i hAhaier CiawaII odei HoiripbnKtöritng Oibl kpinmi Anitprurb Aul ROrkrntilunq dm nerug»- 1.» „*.i,uRGER ZEITUNG Montag, 10. Jannar 1944 * Nr. 10 * Seite 3 HitMiHidu Rwtrfatfcto Liebe (iaste Wenn im Frühling unsere Wälder im er-•ten Grün erelehen. dann i«t auch dje Zeit der Vocjelwelt gekommen Mit Tm-senden von Stimmen lassen sie vom ersten Morqenrot bis zum letzten Sonnen* •cheln ihre fröhlichen Lieder übei Wald und Flur ertönen. Auf meinea einsamen Weqen bleibe ich dann dos öfteren stehen und «chaue hinauf zu den hohen Gipfeln und belaubten Kronen drs unterstei-ri«chen Waldems, Mein Blick qeht lu den Wolken, wo einem kleinen schwarzen Punkt qleich, ein qefiedcter Sänqer sein Liebeslied in den blauen Himmel trillert oder er wandert zwischen den dichten Asten der BaumriPsen, wo verborgen und geh€>qt ein fürsorgliches Ehepaar seine Jungen hütet. So lausche ich mit inniger Dankbarkeit dem Frühlingskonzert, begleitet von Rauschen jahrhundertealter Bäume.., Nun aber pfeift der eisige Wind über die kahlen Wipfel und die sonst so frei-giebige Erde i«t leer und gibt nur wenig Nahrung ffir die lierlichen Sänger ab. Sie verlassen ihre kalten Nester um bei d«n Menschen Hilfe zu suchen. Und bo kommt e« auch, daß ich auf meinem Balkon täglich liebe Gäste begrüßen kann. Sie alle, die Ich in sonnigen Tagen belauscht«, stellen sich jetzt bei mir ein. Die Ameel, die Maise, der Fink, der Spatz und vi«Ie andere aus dieser bunten Vo-gelwelt. Sie hüpfen mit ihrem zierlichen Beinchen vor raeinen Fenstern auf und ab und ein schüchternes Rufen «oll mir ihre Not bekunden Ich aber stehe dann oft lange hinter den Vorhängen und beobadite aus meinem sicheren Vereteck die kleine Schax, die mit dankbarem Gezwitscher den Lohn dafür entgegennimmt, daB »1e uns in unzähligen Sommermonaten mit ihren Gesang beglückte ... N, J. »Steirische Frauentracht« Eine Arbvllsgemelnschart In Marburg Heute Montag, den 10. und Montag, den 17. Januar mit dem Beginn um 19.30 Uhr findet in der Hauptschule Emil Gugel-Straße I eine Arbeitsgemeinschaft unter dem Titel »Steirlsche Prauentracht« statt, die von der Oberschullehrerin Melitta Maleritsch aus Graz geleitet wird. Sinn und Verständnis ftlr unsere ttelrlsche Prauentracht toll mit HUfe von Bildern, Zeichnungen und an Hand mustergültiger fertiger Gewänder geweckt werden. IndustrialLsierung und Jüdischer Geschäftsgeist haben die klaren Begriffe verwischt, so daß nicht nur Palsrhes, sondern vor allem Kitsch verfertigt und getragen wurde. Genaue Kenntnis der Grundformen soll helfen, unsere steirische Tracht wieder unverfälscht klar und in schlichter SchAnheit erstehen xu lassen Was ist Tracht und was i«t Mode? Echte Tracht im Gegensatz zu Kitsch. Grundsätze für die Wahl von Form, Parbe und Stoff. Einiges über das Vorarbeiten und Ausschmücken. Es werden hierbei auch Schnitte gezeichnet, die heute sonst unerhältlich sind. Karten für diese Arbeitsgemeinschaft sind in der Geschäftsstelle des Amte« Volkbildung, Tegetthoffstraße 10a und vor Beginn der ArbeUsgemeinschaft am Abend, erhältlich. * Vom Standesamt Thomasberg. Beim Standesamt Thomasberg wurden Im Jahre 1943 folgende Personenstandes-fällc behandelt und beurkundet; Geburten 124 (73 Knaben und 51 Mädchen), Heiraten: 28 Paare, Sterbefalle; 76, Männer 30, Frauen 24, Knaben 15. Mädchen 7. Der älteste Mann (Matthias Ptochl von Kroisdorf 32) wurde 91 Jahre und II Monate alt, die älteste Frau (Anna Tschiritsch von Korasrhitz 2) wurde 83 Jahre alt. Soldaten erzählen der Jugend. Das Hilf-mlt-Werk der deutschen Erzieher hat unter dem Leitwort »Soldaten er zählen der Jugend« einen Erzählerwett-bewerb ausgeschrieben. Da« Oberkommando des Heere« hat 10 000 RM für die Auszeichnung der besten Erzählungen zur Verfügung gestellt. In einem Eriaß dw Oberkommandos des Heeres wird e« als erwünscht bezeichnet, daß recht viele Angehörige des Heeres sich an diesem Preisausschreiben beteiligen, damit die deutsche Juqend über den Krieg aus dem Munde der Kämpfer selbst etwas erfährt. Glaube und Arbeit garantieren den Sieg Grossappell des untersteirr. Anna Dammer Im neuen deutschen Hochschulführer Stellung Sie kommt zu dem Ergebnis daß diejenige Abitunentin. d'e in sich die Krait zum .'Studium spürt und weiß, daß sie einen Beruf ausfullen kann, dessen erste Voraussetzung das Vorhandensein besonderer gf>is(iger Fflh.gketfen ist, der außerdem aber in hohem Maße Verantwortungsfroudigkeit und Charakterfestigkeit verlangt, nicht zögern soll, den Weg zum Studium zu gehen Es darf heute keine geistige Kraft ungenutzt bleiben. Es ist auch bei der Berufswahl der Frau nicht allein wichtig, daß sie ein^n Be»-uf ergreUt, sondern d'\ß der Beruf die Möglichkeit gibt, die vorhandenen Fähiykeiteu voll auszunutzen. Seite 4 * Nr. 10 * Montag. 10. Jonuar 1944 MARBURGER ZEITUNG Aus allcy ff dt Opfer clnAs Schneesturmes, V/!e qe-sind beim Aufstieg zu[ Uliner-Hötte zwei Schiläufpr infolge von Er-•chöpfunq und Erfrierung ums Lebfn qe-kommen. Bei den beidf-n Opfern h md"lt et «ich um den 25 Jahre alten Hiiqo Rauscher und die 2.1 Jahre »Ite Ma-Tianne Schmied aus Feldkirch. Der junqe Mnnn und da« Madchen waren auf ihrer Schitour In einen Schneesturm geraten. Dia beiden Leirhfn sind nach Feidkirch überführt worden. Fnnklfreie AnruqsloHe. Das Sonderge-rieht in Kiel verurteilte einen Handek-rertreter, «inen Kaffeehaushesit/er und «Inen Kaufmann zu drei, zwpi und eineinhalb Jahren Zuchthaus und hohen Geldstrafen. Die .\ngekliigten hatten durch Mittel'imänner in den he«;pfztpn Gebieten in giodem Umfange Sfoffp .uif-knufen lassen, die von ihnen 7U hohen Wucherpreisen ohne Punkte weiterver» •rhachert wurden Der eine der Angeklagten hatte für sich allein Stoffe fiir 28 Herrenanzüge beiseitegeschafft Die Angeklagten h.aben aul^erdern Pelze. Spirituosen und 6on«tige M-ter dem Lpder her, Als Goqnei wählten Sie sich den schon oft hervorgetretenen LSV Graz der eine überaus spieleifriqe Mannschaft ins Feld stellte, die insbesondere in der ersten Spielhälfte e:n schönes, flottes Angriffsspiel vorführte. Die Trifailer, die zwei Ersatzleute etn-stel!?n muRten, hatten vor allem 'n der Hinlermannschaft einige schwache Punkte, so daß ihr Spiel zeitweise zerrissen wirkte. So war auch der Ausqang bis zum Seitenwechsel, der ein !:1 brachte, noch rerht ungewiß. Erst dann stellte ;dch der Herbstmeister mit zwei schönen Treffern ein und riß energisch die Führung an sich Die Ausbeute wäre dann noch höher ausgefallen, wenn die Gäste nicht gerade in ihrem Torwart Ihren verläßlichsten Kämpfer gehabt hätten. Die Tore schössen Kos (I) und Butkowetz (2) für Trifail sowie Knappirek und Kieeer für Graz. Ein recht umsichtiger Spielleiter war Kampfrichter Loscher aus Trifail. 500 interessierte Zuschauer wohnten dem wechselvollen Spiel bei. Die SG Trifail, die mit diesem Wettspiel die Fußballspielzeit 1044 In der Unterstelermark offiziell eröffnete, empfängt am tfi. Januar wieder einen Grazer Fußballgast, und zwar wird «Ich diesmal in Trifail die -Sportgemeinschaft Graz vorstellen. Im Vorspiel tritt die SG Stein gegen Trifail 2 erstmals an. Spielbeginn um 12.30 bzw. 14.30 Uhr. Dritter Sieg von Martha Musilek Die 5. Deutschen Krlegsmelsterschaften im Eiskunitlanfen der Frauen Die Wienerin Martha Musilek holte «ich am Wochenende in München zum dritten Male die Krieqsmeisterechaft von Deutschland im Kunstlaufen der Frauen. Das Prinzregentenstadion war natürlich ausverkauft. Das Kürlaufen Lawinen donnern zu Tal Katastrophen, die den Winter und Frühling begleiten Lawinen, die man in Tirol «Lähnr>n« nennt, eind die grnl^fn stürzenden Schnee- und Eisma-^^en der Hochgebirge. Nicht hei jeder Wetterlage besteht eine Lawinengefahr. Bei kaltem Wetter, meist schon während dps Schneefalls, kommt es zu den sogenannten Staublawinen oder Wüdschn^elawinen. Foin-körniger, trockener Schnee, der wen'g haftet, gleitet auf kahlen Berchännen leicht nb und stürzt dann ak stäubende, hnmer mehr anwarhsenrle Schn*"»wolke TU Tal. Die Gefährlichkeit solcher Staublawinen Hegt weniger in den Schnea-massen. die sie m't «'rh führen, als In dem orkanartigen Luftstrom, den sie vor «ich hertreihen. Die andere Lawinengefahr entsteht Im Spätwinter be;w. im Frühling, wenn bei Tauwetter die ? hneemassen des Hochgebirges zu fichmelzen beginnen oder wenn mitten im Winter Föhnwind über die Rerrie weht. Durchweichter, von Tauwa««.er durrhspt7ler Schnee gewinnt nuRerrtrdenilich an Gewicht, und die eigene Schwere bringt dann die Schneemas^en an steilen Bergholngen tum Ru^ÄChen und läßt «ie, meist unter donnerartinem Getö«=;e, als schwere Firn- und Eismasse zu Tal stürzen. Die«e Grund- oder Schlaglnwin^n haben mitunter eine zerstörende Wirkung. Wenn sie trotzdem meist wenioer Unheil anrichten alfi die Staublawinen, so deshalb, weil die letzfe'en meist unberechenbar sind, während s'ch der Ahstu'^z einer Srhlaglawine voraMSsehen Ulßt. Die Bewohner der Hochgebirge wissen, daß die meisten Lawinen alljährlich die gleichen Bahnen einschlagen. Noch Im Hochsommer, ja oftmals noch Jahre danach läßt sich ihre Bahn, die mit Erde, Steinen und geknickten Bäumen bedeckt Ist, genau erkennen. In der höchsten Gletscherregion bilden sich die sogenannten Gletscher- oder Eislawinen, die aus Gletschereis bestehen. Wenn der unendlich langsam wandernde Gletscher an einen steilen Ahsturz gelangt, so löst sich ein Teil der Gletschennasee und stürzt mit ungeheurer Wucht mit zerschellenden Eisma«sen abwärts. Diese Lawinnen «ind am wenigsten geMhrlich, weil sie ihre Bahn stets Im eigentlichen Bett dr« Gletschers nehmen und dahor Nfenschcn oder Wohnstätten fast nie dadurch getroffen werden. Die Lawinengefahr ist am größten bei reichlichem Schneefall und völlig stiller Luft Oft genügt schon ein geringfügiger Anlaß, um die großen Schnee-j mengen der Höhen in Bewegung zu set» ! zen, manchmal ein fallender Stein, Von j jeher haben die Menschen versucht, I sich vor der Lawinengefahr zu «chfl'ren, I trotzdem sind durch ' Liwinen schon I ganze Ortschaften begraben worden. [ Der wirksamste Schutz ist der geschlos-1 sene Hochwald, der »Bannwald-t, der d'e stürzenden Schneemassen aufhält .Auch durch Dämme, Mauern und keiUflTnige »Lawinenhrecher« aris Rasen und Steinen sucht man der verheerenden Wii--kung der Lawinen zu begegnen. brachte Insofern eine überraechung, alfl Eva Pawllk um eine Kleinigkeit besaei schien ola die Meisterin, Ihr Programm war nicht nur vielseitig, sondern auch recht schwierig gestaltet. Es gab nie Leerlauf, Sprünge und Pirouetten in bunter Folge. Die Titelverteidigerin lief völlig auf Sicherheit. Sie war ruhig und gut und hatte damit ihren ersten Platz sicher. Mit Inge Jells Bewertung war man nicht allgemein einverstanden. Die Müncherin, die eine temporeiche, mit vielen Sprüngen geopickte Kür zeigte, wurde von den Kampfrichtern nicht sehr hoch gewertet. Im Mittelfeld war man sich recht ebenbürtig. Ausgesprochene Schwachen waren erst am Ende des Feldes zu sehen. Die Ergebnisse: Kunstmeisterschaft der Frauen 1944; 1. Martha Musilek (Wien), Platzziffer 5| 1. Eva Pawllk (Wien) 111 3. Inge Jell (Mün-chen) 16j 4. .Madeleine Müller (Wien) 19) 5. Gudrun Olbrlcht (Berlin) 26; 6. Irene Braun (München) 32i 7. Hilde Appellauer fWien) 32) 8. Inge Sr u (Wien) 43| 9. Lotte Wieser (Wien) 44; 10. Su'sl Dcmoll (München) 47. * Belm Schaulaufen der Meisterin am Sonntag in München stellten sich der frühere deutsche Meister Horst Fdber und die dreimalioe deutsche Meisteren Martha Musilek als netiösPaar vor. Zwar Ist bekanntlich aller Anfang schwer, aber angesichts der wirklich guten Eln-zeüeistungen muß gesagt werden, daß die Kür der beiden recht überzeugend wirkte. Im Einzellaufen gefiel Martha Musilek besser als am Vortag, wurde aber von Eva Pawlik in bezug auf Publikumswirkung erneut übertroffen. Dag internationale 'Tennisturnier in Estorlt bei Lissabon fertigte Altmeister' Cochet den Portugiesen Costa mit großer Leichtigkeit ab Genffen besiegte Grata« Diai 5:7, fl-6, 6!4. Drei Grazer FnBballsplele. Am Sonntag wurde in Graz eine Fußball-Doppel-veranstaltung abgewickelt. GAK schlug den Grazer SC 2;0 (2:0) und die SGOt Wien behielt über die SG Graz mit 4:1 (0:1) die Oberhand, Ferner standen sich Sturm und Puch in einem Freundschaftsspiel gegenüber, das Sturm mit 4:2 (2:1) siegreich «ah. Im Mailänder Boxring trafen im Federgewicht Minelll und Cortoneel aufeinander und trennten sich unentschieden. Bondavalli war In acht Runden nach Punkten über Fava erfolgreich und Cattaneo wurde in sechs Runden von Bomettl überraschend besiegt. Wir hören im Kundtunk Moats|, II, ianacri KtichtprograMsi B-S.IS: Katter Otto der ErMc. 8.IS—9i Romantiichc Klinge. 11—11.31)! Kleinm Konzert. 12.39—12.43.* Der Bcricht *ur M.IS—15! Klingende Kuriweil. 15—16 SchAn< Slintnrn und hekanntc Inilrumantaliaten. 16—17 Otto Dohrindl diri|(ierl auijanrihltt Untcrha tuniitinuiik 17.IS—IS.30: Die» und da* für eoc tnm Spaß am Wim. 18.3(1—19; Der Zeitlpie^r I'.IS—19.30: Frnniberichle, 20,15—22: Für jtd •twai. Danltclilandtcaderi 17.15—1B,30i Koniertaendup unter Leitung ron Herbert Erlanwtia. Bfitim Reger, Schumann. VaiJner und ander«. 20.19—2 Ich denke dein, Llebralieder »nd Sareoaden v Schubert und Wotl, 21—22- Sininnlen und S •tenmulih von A. Filti, A. Reich», F. X. Ric' und anderen. Die deutsche Eishockeymeisterschalt Berlin besiegt Prag — Ein Unentschieden der Dttsseldorier gegen Berlin In der deutschen Eishockeymeieter-schaft wurden zum Wochenende zwei Kämpfe zur Entscheidung gebracht. Rot Weiß Berlin besiegte den NSTG Prag überraschend mit 3:0. Tagsdarauf kam es zu einer Punkteteilung zwischen Rot Weiß Berlin und der Düsseldorfer EG, da die Gäste aus Düsseldorf ein 2:2 erzwan- gen. Die Westdeutschen führten bert mit 2:0, als Schibukart den Ausgleit erst Im letzten Drittel wieder herstellt konnte. Im Rahmenprogramm im Eiset dlon Friedrichshain sah man ein at« mit Betfall und von Egerland-Jülg« c wonnenes 50 Runden-Eisschnelläufen. MOnchens Schikreismeisterschaften wurden am Wochenende mit ausgezeichneter Beteiligung In Garmisch-Partenkirchen ausgetragen. Im Langlauf siegte Doli (WH-Oberammergau), w8hrender die Kinder selbst. Es war nicht abzusehen, wa« sich bei un« abspielen würde, wenn «le erst einmal größer würden. Es ging |a sehr langsam, fand Ich mit einiger Mißbilligung. »Laß nur«, meinte Maximilian mir zum Trost, «bei dir ging es auch langsam — wenigsten« das geistige Erwachsenwerden.« Ich ging mit den Fäusten auf Ihn los, schwer gereizt. Die Kinder krähten. »Nimm das zurück, du elender Verleumder!« »Na«, sagte Maximilian und hielt den Zwilling Nummer ein« als Schild vor sich, »bis du zum Beispiel begriffen hast, daß du mich Hebst —!« Meine Mtitlergelühle verursachten den Zwischenruf, er solle bloß das Kind vernünftig haltenl AI« gekränkter Vater entgefrnete er, er verstehe mit Kindern bewier umzugehen al« alle anderen Menschen. Dann aber ging es weiter. »Du hast überhaupt viel später begriffen, dflß du mich liehst!« rief ich, ».Ms ich es schon längst wußte, da hast du es noch gar nicht geahnt!« »Ofeje«-, sagte Max'mITian, »dabei wußte Ich es «chon, bevor du dich mit einem anderen verlobt hattest.« »E« i«t häßlich, mir meine Vergangenheit vorzuwerfen.« »AetschU sagte Maximilian. »Deine Kinder lachen riich aus.« Und bei dieser Gelegenheit sahen wir Maximilian den Zweiten zum erstenmal lachen. Es war keine vieldeutige Grimasse mehr, es war ein Lachen, wie es nur Kinder haben. Wir vergaßen unseren Zweikampf, wir riefen laut nach Tante Nolten und nach Aoollonia, und dann standen wir einträchtig um den einen Zwilling, aber nun war der «pröd und lachte nicht mehr. Dafür fing der andere, Alexander der Zweite, zu schreien an. So ging e« zu, und es war «eltsam, dabei zu wissen, daß im geheimen et-wa»; drohte und bekäroi^ft werden mußte Maximilian und ich hätten es gewiß zeitweilig Immer wieder vergessen, wenn nicht Tante Nohen« Blicke una daran erinnert hätten. . Dann beschloß Tante Nolten, mich aus dem Wege zu räumen. Es war ganz einfach. Sie sagte, mir und den Kindern würde I.andluft nur gut sein, ich «olle heimfahren. sie bliebe solange bei Maximilian E« war bei Tisch und Apollonia setzte gerade die Terrine ab. »Du fährst mit«', sagte Tante Nolten. »Denn die junge Frau kann nicht allein mit den beiden Kindern reisen.« Die junge Frau war ich. Tante Nolten war einfach die Frau. Apollonia rückte an der Terrine ihr großes Gesicht glänzte selig auf. Heim — • das h'eß für sie heim zu dem Vater Ihres zukünftigen Kindes Ich konnte es verstehen, daß sie sich darüber freute. »Ihr könnt schon Morgen fahren«, be- schloß Tante Nolten. Es war in einem, Ton vorgebracht, der Widerspruch sinnlos machte. Maximilian und ich wechselten einen langen Blick, und ich merkte, daß ihm das Lachen nahe war. Aber er nahm sich zusammen, um seine Mutter nicht merken zu lassen, daß er sie durchschaute Mir freiUch war nicht lächerlich zumute. Ich wollte hier nicht fort Ich konnte nicht. So wagte Ich es doch und sprach, »Ich bleibe hier.« Und ich legte die Hand fest und bekräftigend auf den Tisch. Apollo nia drehte sich an der Tür entsetzt nact-mir um. Hierbleiben? »Du fährst«, sagte Tante Nolten ge fährlich sanft »Dies Stadtleben, Thea ter, CafÄs, Verabredungen — das If nicht gesund. Du siehst blaß aus.« »Ich will beJ Maximilian bleiben«, er klärte Ich. »Der Arme wird sich vor Sehnsuch verzehren«, erwiderte Tante Nolle-spöttisch »Ich werde Mühe haben, Ih zurückzuhalten, damit er dir nicht narl fährt. Wo er außer dir hier keinen Mer sehen hat!« Maximilian und ich sahen uns wiedf an. Ich schwieg, weil Ich ein schtechu Gewissen hatte — mußte ich mich auf mit dem Tenor erwischen lassen! Ab' warum schwieg Maximilian? Hatte ' auch ein beladenes Gewissen? »Fahrn nur, Alexandra«, meinte er »Sehr richtig, morgen«, bestätin Tante Nolten und ging hinaus, weil il das Salz fehlte Fs war Atiollonia ma» ches einfach nicht beizubringen, 7ir sffindigen Ärger meiner Schwiegermu ter. Unsere jnnigsfgeliebte Gattin, Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Franziska Gelschek geb. Wo ßr!n z Gastwirtin Ist am Freitag, den 7. Januar 1944 für immer ent-schlalen. Das Begräbnis findet am Montag, den 10. Januar, um 16 Uhr, am Städtischen Friedhof in Cilli statt. Cilli, La Machlne, den 10. .lanuar 1944. Jakob Gelschek, Gatte Jakob. Ludwig August und Franz, Söhne Schwiegertöchter und Enkelkinder 86 Schraerzerfüllt gebe Ich die unendlich traurig« Nachricht, daß mein unvergeßlicher Gatte, Sohn, Bruder, Srhwlegersohn und Schwager. Herr Franz Sdolschek Dreher nach kurzem, schwerem Leiden unerwartet Im schönsten Mannesalter von 30 Jahren verschieden ist. Von dem unvergeßlichen, lieben Toten nehmen wir am Montag, den 9 Januar, um 17 Uhr, Abschied und legen ihn auf dem Friedhofe In Brunndorf zur letzten Ruhe. Wer unseren Franz gekannt hat, weiß, was unsere Herzen verloren haben. Marburg-Bninndorf. Anderburg, Lembach, Jahring, Graz, den 9. Januar 1944. Tn tiefer Trauer: Maria Sdolschek geb, Strans, Gattini Franz und Theresia Sdolschek, Eltern> Annl Mtrnlk, Schwesteri Julius und Maria Straus, Schwiegerelterni Julius, Stanislaus, Alois, Franz und Johann, Schwägeri Ludmilla, Annl und Bernarda, Schwägerinnen, sowie alle übrigen Verwandten. Danksagung Allen, die die Verabschiedung von meinci geliebten Tante, Frau ANTONIE SCHKET, durch Teilnahme am letzten Wege oder durch Blumenbzw. Kranzspenden verschönerten, sei auf diesem Wege mein innigster Dank zum Ausdruck gebracht. Insbesondere danke ich Herrn Dr Swotina dafür, daß er der Heben Heimgegangenen tröstend ihre Schmerzen linderte. 80 Marburg/Drau, den ß. Januar 1943 MINNA KOSSI Verschiedene Tdueche ältci Reliescbieiboit Bchloe gegen Nähmaechine l' Gasrechaud (2 flammig) gegoi Teppich 3x4 ii Peifiausgl. Be «ichtigung: Kel tengasse 18, be Maver, nur an Sonntag! 147-H Tausche Spezi alhutmaschim »DresdenAla B gegen gewöhn lieh« Nähmaschine. — Dora Seidinger, Gutsverwaltung — Großsonntag 43-14 MARBURGER Zhll UNG __^Montag, 10. Januar 1944 * Nr. 10 * Seite 5' STADTTHEATER MARBURG-Drau Montag, 10. Januar: Amt Volkbildung, geschlossene Vorstell., Ring I. SCHWARZBROT UND KIPFEL. Lustspiel tn 3 Akten von Werner von der Schulonburg Kein Kartenverkauf! Beginn: 19.30 Uhr. Ende: 22.30 Uhr. - ^ Dienstag, -II. Januar: AbPntlvorstellung. MILLIONENHOCHZtlT. Operette in 3 Akten von Wfllter Hauttmann, Musik von Erik Jaksc'h Preiee; II Beginn: 19.30 Uhr. Ende: 22.30 Uhr. Kartenvorverkiuf außer Montag täglich von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17.30 Uhr an der Theaterkasse, Theatergasse 3 (Eingang _Domplatz 17). UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBURG-DRAU BURG-LICHTSPIELE Heutf 15. 1? 30 19.4.S tlhi Ffimriit MI» HUd« Krahi. Hilde WflBner, W«»rner HIni, Karl John, Will Dohm unr) Paul Hnn^kfilN ir Großstadtmelodie Ein Prnuanlebea voll Kdmpf, Uluck und Liebe Iro Wirbel d^r Wellstadt! FOr Jngendllih« alchl tuqelatieiil Wir bringen In SoBderveraottallungeiit Montag Dimitag u. Mittwoch. 12.4S Uhr; MarUDB« Hopp«, Willy Bltgal, lan« Dellgan und ■Ickard KoManowikv in KongocExpreB Pir Jiffaidilch« («gaUiMsl ESPLANADE So i:i.l5 IS, W ^0 (9.45 Ubi Wo 15. iMO, 19 4i Uhj Bi( •Inichllafillch Monlag, 10. Jannar: La Habanera Ritt Kirafc Lai«d«r, Karl Marlell, Perdlaand Marian. Pflr Jageadllclia nichl togflaiienl Von Dlanitag, II. bis alnichl DoDnarttag, It. Jaanat HAIIY PIBL In Sein befiter Freund Pttr Jageadllcta alchl «ugalattenl Lichtspiele Kadcttcnschule Moalag, If Jannar um 10 Uhr ZAIAH LIANDGI In alnem spannenden GroSIlra; Damals Haut Slttwa, Hilda KArbar und Harbarl Hllbnar. Bnrg-Lichtspiele Cilli ftVaSr"""' •Ii Monlaf. II. Jannar Floh im Ohr Ein« Bauamkoraddla mit Sabina Palara, Ball Hai nnd Prll« Oanicbaw. — PIr Jagaadllcha nicht tagnlanan! Metropol-Lichtspiele Cilli_ Bli Moalaf, II. Januar Daalalla Dariaaa und Albart Prajaan. Einmal im Jahr PIr Jagandllcbr anlai U Jahren alcht tagalaiHnl Knltur-Sondervorilallang „GEHEIMNIS TIBET" Pir Jagaadllrka lugelatienl Ton-Lichtspiele Stadttheater P e 11 a o_ Montag, 10. Januar La Paloma Bin hiimorvetler musik^hsrhoi ijroflflln« um Uebe jnd Kamaradirhatt mit Charles Knllmann, La« Slatak. Jenny Vlhrog Prili Kämpen Maria Loja und Hont Teelimanfl — POr Jngendllrhe ttigelaaienl 5annl«q u Monfnq uro H 30 Uhr, Sonntag uro 9.30 Uht lagendvoritallnngen mit voiWtAndigem Programm. Bei (utiendfreien Pllmon w»»rrti«n IticndvnfStellungen tu •ngeführian Zaiten eingereiht Zu allan übrigen VorMelliingan können J(ig»>ndltche unter 14 Jahren (wegeo Platimnngal nl(hl iiir]el>iyiien werden. Lichtspieltheater Trifail Iii MonlJig, 10 Januar Gefährtin meines Sommers mit Aana Damndnn, Panl Harimaon, Onita* Kniilh, Wnllgang LuHirhy, Viktoria von Ballaiko mw — Spiellflilung Frltr P Buch. Muiik Werner Bnrhmann Pttr Jagendllrhe antar 14 Jahren nirlil tagelaiienl Bi» Mnntng tO .Mnit^r der Mlrrhenfllm ,.DAS TAPFERE SCIINEIDERLEIN" SIBIRISCHER HEIMATBUND — PETTAU Amt Volkbildung, Volksbildungsstätte Die Heimat spricht zu uns Dr. F • n z G A h 1 • r t Vortrag am 10, .lanuar, um 20 Öhr. tm Saal rfer Musikschule. — Arhe?tsgpmeinschnft Dienstag, den 18 und 25, Januar und 1 Februar, um 20 Uhr, im Biologie-Saal der Oberschule. 82 Alle ]ungeti der Gehurtsiahrgange 192h. 1927 und Hinger aus dem Gnhiei der Südsteier mark und den Kreisen Deutschlandsherg, Lf.ihnitz und Radkorsburg. die Neigung für den Ofti/ierbprul habon oder »irh ((it die aktive Unteroffizier- oder Re serveoftiziei lauthahn im Heere inter essieren, können sich in allen Fragen an den tn«tändigen Nachwnchnofflzler i n Marburq-Drau, Herrengasse 2H um Rat und Auskunft wenden Ebenso wp»den die Otorn über alle Fragen — soweit sie die Oftizinr- oder Unleroffirierlrttif l.iihn bcirellrn — getne lieraten 207 T Amtliche Bekanntmachungen Wohnort- u. Anschriltänderuni! unnere Pottlhi'r.ipher soton dem zuntün fUgcn PoHiam' (n«rbi dem Ve lagi melden .Marbtirget /.elluno" Verlrlcbsabiellimo Autrut des Oberkommandos der Kriegsmarine an die deutschen Frauen Die Schlacht auf den Meeren ikf Im Augenblick und für die nächste Zukunft wichtiger denn je. Sie noch erfolgreicher schlagen wollen, heißt: mehr Schilfe — mehr Waffen — mehr Männerl Je mehr Männer aus dem Landdienst der Kri«gtmarin« durch den Einsatz der deutschen Frau für den iieg«nt»ch«iden* den Dienst j.n Bord freigemacht werden köimen, d»fto wuchdi-ger schlagt das deutsche Schwert auf den Meeren ru, deito härter trifft es den Gegner, desto näher rücken Sieg und Frieden, Deutsche Frauen, deutsrhe Mädchen — Euer Elniatz in d«T Knegsmarme als Marinehelferin ist »legvrichllg. Je eh«r Ihr Euch meldet, desto wirksamer ist Eure Mithilfe! Marinehelferinncn werden eingesetzt: als Stabshelferinnen bei Stäben der Kriegsmarine im Geschäftszimmerdienst, als Truppenhelferinnen Im Nachrichten-, Plugmelde- und Flakdienst. Uber Dienstzeit, Besoldung, Bekleidung, Urlaub, soziale Betreuung, Einsatz im In- und Ausland unterrichtet das Merkblatt für Marinehelferinnen, das hei den Wehrbezirkskommandos, Abt. Marine, oder hei der t. Mar. Helf. Btsatzebtellung In Flensburg bzw. der 2. Mar. Helf. Brsatzabtellung in Leer (Ostfr.) angefordert werden kann. Meldtmgen sind einzureichen an 1 Marine-Helferinnen Grsatzahteflimg P1ensbur»j, 2. Marine-Helferlnnen-ErsatzabteÜung Leer (Ostfr.) Oberkomniaado der Kriegsmarine. An alle Handwerksmeister des Kreises Marburg-Stadt und Marburg-Land! Vor einiger Zeit haben sftmtliche Handwarktmelster eine BereUsrhaftsanweisung für Beseitigung von FllegerschAden erhalten. Entsprechend dieser Bereltechaftsanweisung werden hiemit nochmals alle Handwerksmeister und deren mlnnllch« Gefolgschafter auf die genaue Einhaltung dieser Anweisung aufmerksam gemacht. Die Handwerksmeieter und männlichen Gefolgschafter, ausgenommen jene, die nachweisbar auf Grund einer Notdienstverpflichtung anderwArtig eingesetzt sind, haben sich be' einem Fliegerangriff nach erfolgter Entwarnung bei einer der Betriebsstätten oder dem Wohnort nSchstgelegenen nachstehend angeführten Sammelstelle bei Jeder Tages- und Nachtzelt einzufinden und d M. Z.H, unter «Sofortiger Zrihier 1.'14«, Marb.-Dr__134-4 Wir kaufen einige gthraurhlp, aber gute Fässer oder Bottiche bzw. Wasserbehälter, die wir lultschiitzmaßiq verwenden wollen. Auch Flaschen vcrschit^Jü-ner Größen und Mengen werden dortselbst gekauft. Stddt- und Kreissparkasse, Marburg-Dr.iu, Herrengasse 36. 83-4 Stellengesuche Hausschneiderin sucht Stelle' bei deutscher Tanülie. Adr m der »M. Z.«, Marburg-Drau. 192-5 Ofiene Stellen Vor Einstelliinii von Arbutskialten miib ilie^ .«lunm.infj dns /.ist aaiyen ArbHilbdUittffc eiiigi tinit »eiQeij Für «eine gelif>hte Heimat fiel im Kampf gegen Banditen in treuer Pflichterfüllung Truppführer Leopold Weber Marburg Dr.—Brunndorf, Graz, im Januar 1944 In tiefer Trauer: Bruno, Sohn; Franz, Vateri Ludwig. Josef, Franz, Konrad und Anton, Brüderi MIttl, Elia, Schwestarni Fredi, Neffe, z. Zt. Im Felde, und alle übrigen Verwandten. 1J5 Danksagunj^ Anläßlich des schweren Verluste* meines lieben Brudots danken wir allen für die zahlreich« Beteiligung sowie für die schöneji Kr»nz- und Blumen-spenden. Besonderen Dank sprechen wii dorn Kreis-führoi, Ortsgruppanführer und der Wehtmannschaft. Sturmbann Rann, für die ehrende Teilnahme aus. Hart traf un« die erschütternde Nachricht, daß unser über alles geliebter Mann, Vater, Sohn, Schwiegersohn, Schwager und Onkel Hugo Markon Gefreiter In einem Inf.-Reg., Träger des Krlegsver-dlenstkreuzes II. Kl. mit Schwertern im 15. November 1943 im 33. Lebensjahre im Osten den Heldentod fand. Ruhe sanft in fremder Erde. Die Seelenmesse wird am 10. Januar 1944 in der Magdalenenkirche gelesen. I27 In tiefster Trauer denken an sein Heldengrab: Maria Markon, Gattini Norbert, Sohnj Antonia Ronjak, Mutter» Marie Schwarz, Schwiegermutter, Schwägerinnen, Schwager, Nichten und Neffen, sowie samt-liche Verwandten. Wir haben unseien Jüngsten, unseien lieben klein«>n Franz Dieter in aller Stille beerdigkt Pettau, den 6. Januar 1944. 210 Familie Dlpl.-Ing. Celotti. Solides Madrhf'n w.rd dls Büro-I dulniiid(hi'n dufqenommfin. — Anlr. imtoi Aulhtuqsinoqlicb-Jt^l !3 dii die .^1 Z. 6 Jiuhtigp Servicrinneii werden solorl dulqonoinin/.Ti. Kdllec S( hlulJI)i ig,"Cilli. _ 37-() Sprechstundenhilfe, womöql. m Vorkenntnissen, solort lür 4— 6 VVorhen vormittags, Umqeb Marburg, gesucht. Antr unter »Arzt 155« an die »M, Z.» — Marburq-Dr. 155-6 Köchln lür landwirtsrhafflichen Betrieh, die Stallwirtsch zu br aufsirhtiqen vers'eh', per sof. aufgenommen. Anbote an A Lisy, Fresen 2, Post: Rottenberq lUntersteiermdrkl 183-6 Kan/Ieikrafl dringend qt^iuchi b der Firma Jos. A Kienreich Zeitunqen u Zeitschriftverlaq Marburq-Dr., Burqgasse 13 _________144-f) Alleinst. brave Frau wird ah Haiishdithüfe von Fdm^ie m 1 zwei Kindern auf\f^rhalb Mdt-burg, folnrt qpsiich'! Anne^i unter »18^8 treu und flplH'q an die »M Z«, Marburq-Dr 107-6 Aufräumerln für Geschäft und Kanzlei wird an Wochentagen von 7 bis 8 Uhr morgens gesucht, Elektra, TegetthoffstraRn 45, Marburq-Drau. 208-6 Hausgehilfin, mönlirhst über 4'i 'ahrp all. deutsrhsprprhend 7U pinpr kleinen Familie in der Stadt wird soqlpjrh aufqenom-men Gohändpverwaltunq Emil-'^lUqel-Gasse 6, von 14 bis 17 ''hr__________202^6 Bau«parkas-wie alle übrigen Verwandten. 213 Fräulein wird auf Kr>st u Wohnung genommen Tsrhander — Pickern 116, bei Marburq'Drau _______________88-7 Herr bekommt Wohnung und Kosit. Adr. in der »M. Z,«, Marburg-Drau. 195-7 Zu mieten gcsucht Suche leeres, event, einfach möbl. Zimmer ohne Bettwäsche Anträge unter »Snhd 1944« an die »M Z.«, Marburq-Drau. —8 Alleinstehender, älterer Herr tagsüber beschäftigt sucht pei sofort ein leeres nde' möbUor-, tes Zimmer. Anträge uritoi "Solid 206 an die »M 7 Marburq-Drau 206-8 F»*nHp - Verluste .lene Dame, die am 6 Januar gegen Mittag auf d Hauptpost von einem Herrn eine Füiltedei zum Ausfüllen e.ner roter Postanweisung geliehen bekam, wird aulqefordert, die Fiülfe-der im Uhrmacherqeschaft Widowitsch, Herrengafr^e 26, abzii- geben. Marburq Dr^___186 13 Am Mittwoch, den 5 Januar zwischen 17.30 und 18 l'hr wurde im Zuge von R.itschach bis Rain im ersten Wagen eine schwarze Lederhandlasche ver qessnn. Die Tasche enthielt Do kumente der Deutschen Jugend eine blaue, noch nicht benütztf Kleiderkarte, lautend auf der Namen Anna Wirant. femei zwei Ringe, eine Goldkette über .50 RM B=irgeld und einior andere Sachen Der ehrlichi Finder wird gerieten die Taschi am Babnhofamt Rain oeqon seht qut" Relohnunq abqeben 7v wollen. R.S-1' Verscl^«P'''^nes Tausche guierhaltenen Eisen-Ifen geqnn einen Tisch-Sparherd J Knop. Marburq-Drau .Anzengruberqasse 52 211-1-Küchenwaage, rertrenn'es Kleidungsstück (schwarzer Stoff) geeignet für Damen-Mante! od ähnliches, u schwarze D .men-Sämisch'^rhube Ni .17 t,Tus(hc qeqen Rundfunkgeiai (aucV Volk«.cmplcinger). Adr. in doi 7 , M irhurq Pinu. 193 1- Reparaturen in Herrenwäsche übernimmt heerzeuqunq L. Wcrdnik MARBt RC — .lo^efstraüe 2. S rdpt den Sold'ten d e > M'^rbur^cr Zeitunf^« an d:c Fro*^! Seite 6 * Nr. 10 * Montag, 10. Januar 1011 MARBURGER ZEITUNG Das kroatische Buch 1943 In dorn juiiyt'ii, sich wenicj mehr als 7wei Jdhre stiner Liiuibhciiuj.jkeit erfreuenden Stddte Kroatien hat das literarische Schalten, allen kriftjstjedingten Schwiengkeiton iiim Ti-nt/e, e;non auUergewoliiilicheii Aiifsi hwunq qenoin-nien. Uüvon leijle «nie Auiisiolluny Zeu(jnis ab, diu durcn die Kiiltuialjtei-iuny des kroaiisc h: ii Außenrnnusteiiuins £ür diu Vfitiftei dfr l'rehbi' in den Waii-inen de?. Pies^eilubs in Ayram veranstaltet wurde. Die^n.' Anssteiiunp, die einen ÜLeiblick ubei ilie Verlatistaliiikeit eines ein/iyen Jahres, namlicli des Jahres HMJ, (jdl) utnl niCht einmal .Anspruih aut V'ijllstandujkeil erhob, nmliiüte nicht weniyet als rund 2,n) lUli her, lür die 115 kroatisi hl' ric hrittsleller verantwortlich /eiclmeien. Von (leii laihkiaulicjEn Werken, deren 1943 qcffe'n ötJ verlegt winden, verdienen emiye t)esondere Hrwdhminq. Da ist zuerst einmal ilor vierte Biind der aut 12 Bcinrl.. veranschla(|teii Kroatischen Enzyklopddie Lr urnraBt auf 77H Seiten die Buchst wissenschaftliche Arbeit, Als Herrenhausmitglied war Abt Helmer e'n scharfer Verfechter deutscher Rech'e im alten Österreich was ihm die Tschechen nie verqaRen Die tschechischen Pressepolemiken gegen den deutschen Abt waren zahllos besonders In den 20 .Jahren, da er die Rechte des Stifle negenüber dem Ziirfiff der Bodenreform bis in Genf verteidigte. Eine Ausstellung in Agram Timmermans, sowie je einem ungarischen, rumänischen, bulgarischen, slowakischen und holländischen Autor Ander.ieits sind in Agram auch einige deutschsprach'ge Büchel verlegt worden, teils wissenschaftlichen Inha.ts wie die Entwicklung der Publizistik In Kroatien von Dr. Bauer, teils Übersetzungen kroatischer Dichter, so »Die Birke« von Kolar, »Salko der Alkar>< von Simuno-vic und die Liedersammlung von Buttlar Moscon. Krodiien, das nach seiner Gründung als unabhängiger Staat vor der Aufgabe einer völligen Reorganisation seines Schulwesens stand hat auch auf dem Gebiete der pädagogischen Fachliteratur beachtenswerte Leistungen hervorgebracht. Davon zeugen über 40 verschiedene Schulbücher, durchwegs Neuausgaben des Jahres 1943, Kinder und Jugendliteratur beschließt den bunten Reigen vielseitigen literarir sehen und verlegerischen Schaffens eines außerordentlich fruchtbaren Jahres. Die wichtigsten Stätten des kroati- schen Schrifttums sind, ohne mit der Reihenfolge die Rangfolge andeuten zu wollen, das Bibliographische Institut, das u. a. die »Kroatische Enzyklopädie« herausgibt, die Kroatische Akademie der Künste und Wissenschaften, die für das kulturelle Leben Kroatiens verdiente »Matica Hrvatska« und die Verlagsabteilung der Kroatischen Staats-druckerei. Ihnen gesellen sich eine ganze Reihe anderer, meist privater Verlagsunternehmen ^ zu. Allein in Agram zählt man ihrer gegen 40. Emsiger Fleiß. Energie und kulturelles Pflichbewußtsein waltet unter diesen Männern und ihre Pläne für das Jahr 1944 sind nicht minder groß. Schwierigkeiten, so sagen sie, sind dazu da, um überwunden zu werden. Heinz Crunerf Lustspiel zwischen Nord und Süd »Schv/arzbrot und Kipfel« im Marburger Stadttheater Die Entstehungsursachen und tieferen Zufidmmenhanqp des triiditionellen Ge-gensdtzps zwischen den Dculsthen diesseits und jtmseits der sprichwörtlichen Mdinlinie zu untersuchen, böte' Stofl für eine autigtwcichsene Doktorarbfit, Sie würde, wollte man darin auch nur andeutungsweise die liindläufiqen Formen und Argumente di'eses hoffnungslosen Widerstreits berücksichtigen, wdhrschein-lich sogar zu einer vielbändigen Enzyklopädie anwachsen — und dürfte sicherlich selbst ddnn noch kemeswegs Anspruch machen, erschöpfend zu sein oder gar, eine Lösung zu bieten. Wer die voruiteilsvolle Hartnäckigkeit und den Aufwand an leidenschaftlicher Abneigung, die von manchen kleinen Geistern hüben und drüben auch heute noch auf diesem Gebiet behauptet werden, einmal erlebt hat, der könnte graue Haare dar-j über bekommen —- wenn er es nicht vorzieht etwas Klügeres zu tun und, wie Werner von der Schulenburg in seinem I Elfolgsstück »Schwarzbrot und Kipfel«, die ganze Sache von der heiteren Seite zu nehmen. Das 1935 ertstandene Lustspiel hat dabei noch den Vorzug, daß es die theoretisch so nuswegslos trennende Kluft in der Praxis ebenso leicht wie dauerhaft überbrückt — einfach durch eheliche Bande, die, da doppelt genäht ja nun einmal besser halten soll, zweifach von Norden nach Süden geknüpft werden. Sinnbildlich wird dieser glückliche Ausgang durch die reizende Schlußpointe eines kleinen »Zauberkunststücks« auegedrückt, das eine Scheibe Schwarzbrot und ein halbe«, der Länge nach durchgeschnittenes Kipfel mit der »alles verbindenden Butter der Liebe« aneinanderheftet und so zu einer für beide Parteien gleichermaßen schmackhaften und bekömmlichen Genuß macht — zugleich dem Titel noch einmal nachdrücklich zu seinem Recht verhelfend, Im einzelnen geschieht etwa folgendes: In einem Berghotel nahe der österreichischen Grenze treffen — im Jahre 1930 — durch Zufall ein fürstliches Geschwister-paar aus Wien mit ihrem Freund, einem ungarischen Grafen, und ein pommerscher Rittergutsbesitzer mit Frau und Tochter zusammen. Die fürstlichen Geschwister, beide nicht mehr ganz jung und noch unverheiratet — vornehm, sensibel, unentschlossen — werden durch die Initiative des weniger zart besaiiteten Ungarn überraschend schnell in Bekanntschaft, Gespräch und Geplänkel mit den Preußen »verwickelt«, von denen der Herr des Hauses lärmend-jovial, großzügig, aufgeschlossen und durchaus sympathisch, seine Frau unangenehm steif und engherzig und die Tochter reizend ist. Auf diese reizende Tochter werfen die beiden Männer aus dem Süden ein Auge, und so wird, trotz sonstiger innerer Gegensätze, ein Wiedersehen verabredet. Man trifft sich im zweiten Akt in Pommern, im dritten in Wien, und hier steigen dann, nach Überwindung von mancherlei — teils durch preußische Sturheit, teils durch österreichische Schlamperei verschuldeten — Mißverständnissen endlich die verschiedenen Verlobungen, in denen sich außer der fürstlichen Schwester und dem Ungarn einerseits und dem fürstlichen Bruder und der pommerschen Baronesse andererseits noch ein pommerscher Neffe und eine Wiener Komtesse zusammenfinden. Das Stück ruht ausschließlich auf dem Dialog, der sich im großen und ganzen angenehm natürlich und doch geschliffen und witzig gibt und die Spielbälle de» Scherzes und die kleinen ernsthafteren Seitenhiebe ziemlich gerecht zwischen Nord und Süd verteilt. Da der Verfasser selbst ein Preuße ist, .lo hat er mit der Großzügigkeit, die diesem vielgelästerten Stamme eignet, freilich nicht umhin gekonnt, ein wenig mehr an Lächerlichkeit auf dij pommersche Seite zu häufen, wo sie vorwiegend auf Kosten der Baronin geh» und — ganz natürlicherweise! — je nach der geographischen Lage des aufführenden Theaters mehr oder minder sitark betont werden wird. Trotzdem halten wir es — um diesen einzigen wirklichen Einwand vorwegzunehmen — für nicht ganz glücklich, die norddeutsche Landedelfrau fast zur Karikatur einer moralpredigenden Köchin zu machen. Und es ist schade um das temperamentvoll-humorige Spiel Mila Beskens, daß es zu solcher Ubei^relbung dicTien mußte. Fritz Kfllmann, der die Spielleitung innehatte, erzielte im übrigen eine flotte, wohlgerundete Aufführung und bot selbsit als Baron von Dotzkow Kleln-Dubberow die sehr lebensechte Verkörperung eines vollsaftigen preußischen Landjunkers. Gerda Korden war eine schöne, Hebens-wert-vomehme. wienerisch schlichte Fürstin, Lois Groß ein rührend gefühlsscheuer. ganz leicht angetro.ttelter Fürst. Richard Nagy betonte als ungarischer Graf und Schwerenöter mehr die sympathisch freche Aufgelockertheit als die feurige Eleganz solcher Gestalten. Dita Eckerth zeichnete eine wirklich reizende Baronesse, die nur im dritten Akt, so entzückend sie dabei auch wirkte, für ein pommersches Landfräulein fast zu ge-lös-t und anmutig war. Ferdinand Böger gab einen schneidigen jungen Gesandt-schaftsattach6 in Geld- und Herzensnöten. Inge Rosenberg kam als Komtesse Wehnerhof ihrer Aufgabe, weniger durch ihr Spiel als durch den Zauber ihres Aussehens den ganzen vielbesungenen Reiz wienerischer Weiblichkeit sinnfällig vor Augen zu führen, mit schönsitem Erfolg nach. Otto Welte gab einen beängstigend rechnenden Berghotelwirt. OMo Gutschy war ein hochherrschaftlicher Chauffeur, Rolf Sanden ein fürstlicher Diener, Max Thiel ein preußischer Schützemvereinsvorsitzender. — Gottlieb Ussar hdt sehr hübsche Bühnenbilder ent-> worfen, die unter der technischen Leitung von Berthold Dietz überraschend schnell umgebaut und makellos beleuchtet wurden. Der starke Beifall an den Aktschlüssen und die reichen Blumenspenden am Ende der Vorstellung waren für alle Beitelllgteii wohlverdient. Dr, Margarett Pirich Herzerhebende Macht der Musik Das Schmidtner-Quartett in Marburg Am Ende eines Tages, den ein erstmaliges Erlebnis düster überschattete, zelebrierte das Schmidtner Quartett vom Grenzlandkonservatorium unseres sangesfreudigen Nachbargaues hohe Musik. Eine Vortragsordnung, wie man sie idealer kaum wünschen könnte, hat diese ausgezeichnete Kammermusikver-einigung, im Schumannechen Klavierquintett, von der ganz hervorragenden Pianistin Grete Lorweg geleitet, zu Gehör gebracht. Deutsch vom ersten bis zum letzten Takt war die Musik des Abendes, Drei Männer: Beethoven, Schubert und Schumann, die das unbestrittene Primat der deutschen Musik mitbegründen halfen, haben sie geschrieben. Fünf Musiker von hohem virtuosan Können ließen «ie ans lebendig werden. Es war ein vollendetes Zusammenspiel, das in kaum mehr zu übertreffender Präzision die mit pulsenden Leben erfüllte Wiedergabe der vorgetragenen Kammermusikwerke ermöglichte. Franz Schmidtner (Primgeige), Walter Dorr (Sekundgeige), Dora Streicher (Bratsche) und Herbert Glaser (Cello) sind im wahrsten Sinne des Wortes Meister auf ihren Instrumenten. Technische Schwierigkeilen gibt es für sie nicht. Mit einem Spür-sirm, der nur echten Vollblutmusikem eigen ist, schürften sie die Kostbarkeiten der unsterblichen Musik, die sie zum Erklingen brachten. Es gab wohl keinen Zuhörer, der sie nicht als höchste Gabe Gottes empfunden hätte, die selbst die drückendsten Sorgen de« Alltags zu verscheuchen weiß und über Tod und Verderben triumphiert. Beethovens Streichquartett c-moll op. IB IV stand an der Spitze der Darbietungen. Es ist keines von jenen Werken, die die stolze Prometheusnatur dieses größten Tonsetzers de« vorigen Jahrhunderts offenbaren, sondern mehr ein liebliches, mozartisches Opus, aus dem nur einigemale der Genius des Meister«, der seine späteren Werke beseelt, blitzartig aufleuchtet. Das Schmidtner-Quar-tett hat dieser Tatsache Rechnung getragen. Weich und behutsam wurden die Themen aneinandergereiht, keine Schärfe in der Tonbildung, störte ihren leichten melodischen Fluß. Duftig und zart blühte die Melodie des Allegro ma non tanto auf. Im Scherzo tänzelten zarte Spiccatos, von der zweiten Geige angestimmt, zur Bratsche, von dieser wieder zur ersten Geige und gaben dem Satz sein typische« Gepräge. Das beschwingte Menuett mit seinem eigenwilligen Rhythmus fand unübertreffliche Interpreten. Klug abgewogen waren die den Fluß der Melodie nicht hemmenden, sondern ebnenden Sforzatis im letzten Drittel jeden Taktes, als eine brillante Leistung des ersten Geigers erwies sich das stürmisch dahineilende Allegro des letzten Satzes. Schuberts Streichguartett g-moll Ist ein echtes Kind der Romantik, ein ausgereifter Schubert. Das Trio des ersten Satzes verwandelt sich bald in ein verträumtes Schwelgen, das immer wiederkehrt und das Feuer, das aus den einzelnen Themen' leuchtet, mehr mit Wärme als mit brennender Glut ausstattet, Das liebliche Andantino mit seiner volksUedhaften Melodie fand eine besonders vollendete Wiedergabe. Wie Licht zum Schatten verhielt sich zu ihm das folgende allegro vivace des Menuetts. Zu einem brillanten Tonfeuerwerk baute das Schmidtner-Quartett den letzten Allegrosatz auf. Aber auch hier gab es weniger zischende Raketen als strahlende Lichter, die in bunten Farben vielgestaltig aufleuchteten. Wieder eine andere Welt erklang aus Schumanns Klavierguintett op. 44. Das allegro brillante ließ die tiefe Innigkeit Schumannschen Empfindungsreichtums 1 offenbar werden, den das Schmidtner Quartett bis zur Neige schöpfte. Frau SchtTze um Scherzer Von Dr. Stegmann Berühmt oder berüchtigt, auf beide Arten werden .Menschen uiifiterblich Ein Unterschied ist jedoch dabei, die be-ruhmtin Leute weiden an Gedenktd(|en gefeiert, die beuichtiqten zieht man nach Lust und Laune aus der Versenkung. Vert^enkunq, das Woit paßt nicht recht dul den Herrn Thedterprinzipal Rudolph Scherzer; die Buhnen, die er betrat, kannten eine so luxuriöse Ein-richlunq nicht Doch stellen wir zuerst einmal die Truppe, dds Ensemble, d.eses berühmten Schmiercndiiektors der Biedermeierzeit vnri Da ist zuerst der Herr Direktor selbst. Spielt Helden, launige Väter, Bö-senwichter iind noch manches andere. Er iht (il!e^ in einem Finanzmann seines Unternehmens, Dramaturg, der die Stücke 7usci:iimenstrcicht, weil er die Personen ver7f'lehn ;«;sp zusammenstreichen muß. F.r ist Rfqisseur und Reeju'?*-teiir und vor allt m ^ein eiqrner Werbe-Ireiter. KInppern qchört qernde bo'm Theater zum Hiinrlwerk, rinreif^nrisrhe Doppeltitel Kfihciln und Liebe od'^r die vergiftete Miis kdntcnlorhter iinrl rlr-r Major in tiiiisend Nofn von rlf^ni fürst-lirhen Hofrlichter r'iirdrirh Srhil'er — locken d'is Pi)!i!:kumi ^rl \V isrh- zettel soll ihm -rzf^h'^n vms rs f ir seine zwei Grosrhen im The,iter zu e-wir-t<'n hat: Frau Direktor Eleonore Scherzcr spielt erste, und wenn es sein muß, auch jugendliche Liebhaberinnen, spielt Mütter so gut wie komische Alle. Vor Beginn der Vorstellung sitzt sie einnehmend an dei Kasse, am Tage als Thealergarderobiere bei ihrem Flickzeug, wenn sie nicht gerade auf dem Heide ein köstliches Mahl für Mann und Tochter bereitet. Eine Perle von Tochter ist dieses Fräulein Elisabeth Scherzet, brilliert als jugendliche Liebhaberin, als Naive und in Hosenrollen, und bombardiert mit Feuerblicken die jungen und alten Herren, die für fünf Groschen vorn im Parkett sitzen. In den langen, um nicht zu sagen, abendfüllenden Pausen, bestreitet Bio in Züchtigkeit am Splnett die Zwischenaktmusik. Nun machen wohl drei ein Kollegium, aber noch kein Theaterensemble. Leider mußte der Herr Direktor auch noch em paar familienfremde »Subjekte« engagieren. Vielseitig und billig fand er sie am ehesten in Wien in Riedels Schauspie-lerherberge »Sie suchen Engagement, höre ich. Sie können es bei mir haben, wenn Sie erste Liehhiber spielen. Wollen Sie zu mir kommen? Das Subjekt will f.loh'inn!" ruft Herr Scherzer, »bring ein GKis Wen für den HerrnI« — »Was mörhten Sie rlenn Gage haben?" — rüpfziq Gu'den, Herr Scher-zer!" ~ Piiiif/.iq Gulden?" — ».Inhann, hraurhst r!en Wein n'rht zu brinqenlt — »Viorziq Gulri- n w II ich Ihnen geben." »D.i'ii'- können *^'0 mich li.ihpnl« — »Mso V r':'iq Gii'M 'n' — ».loh-nnn, ktinnsl den Wein bringen!« — »Vor- schuß möchten Sie? Nein, Vorschuß gehe ich nie.« — »Johann, laß den Wein wegl« Schließlich ist man doch einig geworden. Ein paar Tage danach soll das Subjekt in Kotzebues »Kreuzfahrer« die Rolle eines kriegsgefanJJenen Ritters spielen. Ganz unschuldig, fragt er nach seinem Kostüm. »Was?« brauste sein neuer Prinzipal auf, »ein Kostüm wollens'7 Hundertmal habe ich schon die »Kreuz-ifahrer« gegeben, aber ein Kostüm für den Gefangenen hat's nie gebraucht. Als die Franzosen anno 1813 aus der russischen Gefangenschaft zurückkamen, was haben sie angehabt, an alten Soldatenmantel und an Strick um den Leib. Sie ziehen einen Soldatenmantel an und binden eine Strick um den Leib und der gefangene Kreuzritter ist fertig.« Schlecht, ganz schlecht ging es Scherzer einmal in Baden bei Wien. Da muß der gute Kaiser Franz Joseph helfen, dachte Scherzer . .. »wenn Majestät einmal ins Theater kämen, die Leute würden sich um die Billetts schlagen«, trug Scherzer in der ihm gewährten Aud'enz vor. Nein, wirklich hineinzugehen brauche der Kaiser ja nicht, er solle nur erlauben, daß Scherzef* seinen Besuch ankündige Das erlaubte der Kaiser, und als am Abend Srherzer vor Beginn der Vor«;teMunq hek.inntmnrhte, dnß der Kii-snr dringender ReglTungsgosrhSfte halber nbge'itTq' hiV>e, d^i war das Publikum nrq i'ntt,' schichtllchen Verlauf, ihrem Wesen, ihren bleibenden Leistungen und ihren gegenwärtigen Aufgaben dargestellt werden, wird eine zugleich für einen weiteren Kreis berechnete Einführung in die Gesamterscheinung der deutschen Kunst, und zwar mit direktem Bezug auf das gegenwärtige Kriegsgeschehen vermittelt. Für die einzelnen Vorträge sind namhafte kulturpolitische Fachkenner geworben worden, und zwar werden sprechen der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, Generalbaurat Professor Dr. Kreis (Wesen und Leistung der deutschen Baukunst), die Professoren der Reichsuniversität Straßburg, Dr. Hubert Schrade und Dr. Gerhard Fricke, sowie Professor Dr. F. Blume von der Universität Kiel. In einer im März In der Staatsoper vorgesehenen kulturpolitischen Abschlußkundgebung wird voraussichtlich der Leiter des Hauptkultur-vntes der NSDAP, Cerff, über Wesen und Aufgabe der deutschen Kulturpolitik sprechen. Deutsche Opern^astspiele in Barcelona Wie alljährlich, finden auch in diesem Jahre vom 13. Januar bis Mitte Februar deutsche Operngastspiele in Barcelona statt. Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Franz von Hoeßlin gelangen zur Aufführung Wagners „Walküre", „Tristan und Isolde" und der „Rosenkavalier" von Richard Strauß. Wagners „Meistersinger von Nürnberg" dirigiert Operndirektor Franz Konwitschny, ,,Figaros Hochzelt" von Mozart Staatskapellmeister Hans Schmidt-Isserstedt, Webers „Freischütz" und Mozarts ,,!domeneo" Kapellmeister Otto Winkler. Lortzing-Oper im Konzertsaal Das Kasseler Staatstheatei unternahm den Versuch, Lortzlngs „Zar und Zimmermann" in einem Konzertsaal aufzuführen. Wie bei ähnlichen Versuchen in anderen Orten bedeutete diese erzwungene Improvisation keine Verlegenhelts-iösung, es kam vielmehr etwas völlig anderes zu Tage. Anstelle der geschlossenen Tiefenwirkung auf der Gurkkastenbühne wurde die Handlung hier mehr In die Fläche gebreitet nnd dem Zuschauer dadurch fast körperlich n^iho gerückt. Chor, Solisten nnd Orchester verschmolzen zu einer kaum vorher erlabten Eliüieit