präv«mrranoll, - prrilr: Für Laibach O-U,i-Hr,g . . v ft. — kr. Halbjährig . . . » , — . 8i«rtellädrig. . . I , bv . MoualllS . . — , SV , Mil rer Post: Uauzjährig . . S N. — kr. Halbjährig . . . 1 . 50 . iötertellährig. . . » , ib . Air Aufteilung m« Hau« »ierrel-jihrig »5 kr., monatlich 8 kr. (LuchhoodluK^ »o» 9. «. Kleuimarr L " Zuserlioiisprrisr: , / < 5 Für die einspaltige PclstjeUx - r, dei zweimaliger EinschallMg^Skr dreimal » 7 kr. JnIertionSOcmvel jedrtwal Sd Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 273. Mittwoch, 30. November. — Morgen: Eligius. 1870. Denunziation aus Hochverrats Wir haben schon etliche male die schurkische Kampfweise unserer Gegner gekennzeichnet. Wenn wir zu diesem Behufe von dein elenden Treiben der slovenische» Presse nur dann und wann Notiz nehmen und es unterließen, gegen jede in den klerikalen Blättern auf die liberale Partei abzielende Sudelei eine fruchtlose Polemik zu eröffnen, so haben wir dies aus Achtung vor unseren Lesern gethan, denen wir das ekelhafte Bild einer verkommenen journalistischen Bande, die den ehrlichen Wanderer mit ihrem heiseren Gekläffe unausgesetzt verfolgt, nicht jederzeit vorführen wollten. Doch auch der Wanderer, dem das Gebelfer der ihn begleitenden Meute zu arg wird, greift endlich zu dem Stocke, um sich der lästigen Begleitung zu entledigen. In gleicher Weise müssen auch wir zur Abwehr schreiten, wenn die Frechheit des ehrlosen gegen uns gehetzten Gesindels unsere Lang-muth als Furcht oder Schwäche mißdeutet. Jedoch das eigene Lügengewebe, die Verdächtigungen, Entstellungen und perfiden Dennnziatioueu sind das Fanggarn, in welches jene von fanatischer Leidenschaft verblendete Rotte geräth und uns so der Mühe enthebt, mit jene» Waffen sie zu bekämpfen, die man im Kampfe mit einem ehrlichen Gegner zu gebrauchen Pflegt. Wir glauben gegenüber solchen Machinationen zur Ehrenrettung unserer Partei genug gethan zu haben, wenn wir uns auf die Wiedergabe der unverschämten Verlogenheit unserer Gegner beschränken und das weitere dem unbefangenen Urtheil der Leser überlassen. So wollen wir es auch mit der neuesten Denunziation halten, womit ein sogenannter nationaler Laibacher Korrespondent in dem Wiener Journal der „Patriot," dem Organe des edlen armenischen Versöhnungsministers Baron Petrino, die liberale Partei in Kram deö Hochverrates be-' schuldiget. Mit Hiuweglassuug einer kurzen Einleitung, worin der vielen Preußensreunde in Laibach und des letzten Preßprozesses des „Tagblatt" gedacht wird, drucken wir zur Kenuzeichnuug des slovenischen Partei-getriebes jene patriotische Korrespondenz vollständig ab. Sie lautet: Im Lager der Preußenfreunde drohte eine Spaltung auszubrechen, welche mit Hinblick auf deffen geringen Umfang um so verderbllcher zu werden drohte. Es mußte daher ein neuer Anknüpfungspunkt gesunden werden, der den vorhergegangenen Skandal vergessen machen und ein neues Band der Freundschaft bilden sollle. Die Generale des Lagers fanden nach geheim gehaltenem Kriegsrath denn auch ein Bindemiuel, sie beschlossen — merkwürdig und drastisch genug — eine Beethovenseier zu veranstalten, und die größten-theils aus ihren Gesinnungsgenossen bestehende silhar-monische Gesellschaft lieh hiezu bereitwillig ihren Namen, um die Demonstration zu niaskiren. Seitdem in Versailles gewisse Zwecke versolgt werden, tauchte in einigen wohlunterrichteten Kreisen! der Verdacht auf, daß in verschiedenen Städten Oester- ^ reichs bezahlte geheime preußische Agilalwnökomttees konstilnirl worden wären. Als dieses Gerücht seinen Weg auch in einige Tageblätter fand und als Sitze dieser Komitees unter anderen Graz, Laibach und als Endstation Triest angegeben wurden, forschte man hier genauer nach, und diese Nachforschungen förderten die Gewißheit zu Tage, daß in Laibach ein solches Ko-mitee, und zwar aus vier Personen besteht, wovon unbegreiflicherweise unsere sonst so eifrige Staatspolizei keine Ahnung zu haben scheint, es wäre denn, daß dieses Komitee zur Ausübung der ihm vorgeschriebenen Thätigkeit behördlich autorisirt worden wäre. Wir schreiben da nicht Vermuthunge» nieder, sondern Erfahrungen in Folge von Thalsachen; es sind uns sogar politisch maßgebende Persönlichkeiten bekannt, welche von Abgeordneten des Preußenkomitee's „ausgeholt" wurden. Welche Zwecke diese Leute verfolgen, kann heute nicht mehr zweifelhaft sein, da man uns jetzt schon angewiesen hat, uns mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß wir „nach der baldigen Auflösung Oesterreichs" dem Szepter des Königs von Baiern zuzufallen bestimmt sind. DaS ist nicht etwa eine Ansicht, die in vertrauten Zirkeln vorsichtig ausgesprochen wird, sondern sie äußert sich schon in öffentlichen Lokalen ungescheut. Wir können demnach mit ziemlicher Gewißheit behaupten, daß die Beethovenfeier mit dem Preußenkomitee irgendwie in Beziehung steht, da es zur Genüge erwiesen ist, daß sie nur eine politische Demonstration zu Gunsten des Preußenkönigs maskirte, wie aus den weiser unten angeführten Thalsachen zur Genüge erhellt. Wihselhaft erscheint uns allerdings die Betheiligung des amerikanischen Generalkonsuls in Triest an derselben, denn daß er bezüglich des Zweckes dieser Feier irregcsührt worden wäre, ist zwar möglich, aber einem Vertreter der nordamerikanischen Staaten gegenüber kaum glaubwürdig. Wie allgemein erwartet wurde, versammelte denn die vorgeschützte Beethovenseier auch die prononzirtesten Preußenfrcunde aus Marburg, Zilli, Triest und anderen minder wichtigen Städten Krains und Steier-marks in Laibach; es sind dies fast durchgehends Leute, die aus ihrer Gesinnung, namentlich nach den Erfolgen der preußischen Waffen und des französischen Ver-rathes, kein Hehl mehr machen. Als nun im Festkonzerte, das schon früher verlangte, durch den Takt des hiesigen Garnisonskommandanten jedoch mißlungene preußische Siegeslied „Die Wacht am Rhein" erscholl, da wollte die Begeisterung, der Jubel kein Ende nehmen; das Anfhissen preußischer oder doch deutscher Bundesfahnen verhinderte nur die Furcht vor der loyalen Majorität der Bevölkerung; wir wissen jedoch nicht positiv, ob Begrüßnngstclegramme an Bismarck abge» Jeuilleton. Eine neue Weltsprache. (Schluß.) Mit Spannung betritt der Leser das Innere der Universal-Wortsabrik. Der Sprachbau beginnt mit den Zahlwörtern in der einfachst denkbaren Weise der Welt. Das Zahlengerippe der neuen Weltsprache besteht in seinen Wurzeln bloS aus Buchstabenamben. Die Verbindung von 19 Mitlauten mit jedem der Vokale gibt eine dekadische Zahlenreihe, so bedeutet tk 1, to 10, ti 100, ts 1000, tu 10.000; na 2, uv 20, ui 200, ns 2000, nu 20.000 u. s. w. Das Jahr 1870 heißt in der Holmar'schen Weltsprache bullir ttzAivo. Nachdem die Zahlwörter auf einer Blattseite abgethan sind, wird zur Deklination der Haupt-und Beiwörter geschritten. Auch diese Spielerei benöthiget nur ein Paradigma. Wem die Wahl des richtigen Geschlechtswortes Schwierigkeiten bereitet, der wird mit dem Auskunftsmittel des Herrn Ho'mar sehr zufrieden sein, man kann nämlich durch gewisse Anhangssilben jedes Hauptwort zu einem männlichen oder weiblichen Hauptworte machen, oder cs sächlich belassen. So z. B. ist lÄZod, Berg, geschlechtslos, ra^obito, der Berg, männlich, rLZobot», die Berg, weiblich. Auch die Paradigmen für die Flixion der Zeitwörter sind auf anderthalb Seilen enthalten und der Lescr gelangt ohne viel Kopfzerbrechens in die Zauberküche, wo die Worte der Weltsprache gebraut werden. Vorerst kommt das Verzeichniß der Bildungssilben. Diese werden an die Wurzeln der Haupt-und Zeitwörter angehängt, deren Sinn und Bedeutung sie mannigfach abändern und spezialisiren. Die Bildungssilben, vorläufig 200 an der Zahl, wobei Herr Hummer bemerkt, daß er noch über einen großen Vorrath verfügt, sind nach derselben Schablone angesertigt wie die Zahlwörter, sie beginnen mit tan, tkm, tar, tas, tab, tsk u. s. w und enden mit ran, rs.w, rg8, rad, rak u. s. w. Jede Bildungssilbe repräsentirt einen Begriff, so bedeutet tam ein Magazin. Wenn nun der Leser in dem beigegebenen Lexikon das Wort „Wörterbuch" vermißt, so kann er sich leicht mit der Bildungssilbe tam behelfen, die er an die Wurzel vorob (Wort) anhängt, also in der Holmar'schen Weltsprache ist vorodtsm — Wörtcrmagazin — Vrxikon. Ein wahrer Kobold unter den Bildungssilben ist die Silbe tov, wird sie an ein Zeitwort angehängt, so bedeutet dies gerade das Entgegengesetzte von dem, was das ursprüngliche Wurzelwort bedeutet. So z. E>. heißt Aamir lieben, mit dem an-gehängten tov, ßLimrajtov, bedeutet es Haffen. Zum Schlüsse des WerkchenS folgen 2000 Wurzelwörter, welche sämmtlich zweisilbig sind. Auch diese sind alle nach derselben Schablone wie die Zahlwörter sabrizirt. Es werden nämlich mit den Silben t», to, ti, tu u. s. w. durch Anhängung verschiedener Suffixe die mannigfachsten Wort-model fabrizirt, in welche gleichsam durch ein Glücksrad die einzelnen Wortbegriffe gegossen werden. Ein paar Beispiele genügen: tawar Häring, tawas Biene, tawkrv Schloß, tamot Schlüssel, tawon Baumhacker, tg.mor Tugend, tamok Schierling, ts-mik Strauß. Pfarrer Hummer hat mit den bestehenden Wurzeln, die sich meist durch alle indogermanischen Sprachen hindurchzichen, gründlich aufgeräumt, nur bei einigen wenigen Wörtern übte er Gnade, so z. B. savon Seife, ravan eben, vLßon Wagcn gangen sind; wenn es nicht geschah, so war das Motiv der Unterlassungssünde lediglich nur die Furcht vor der Bevölkerung. Es gibt allerdings Unschuldige, welche sich an der Feier nur aus politischer Ignoranz betheiligten; das sind eben Nullen, die als Staffage dienen und die über den wahren Zweck aufzuklären man für überflüssig hielt. Allein heute, nach den erlebten Demonstrationen, sieht jedermann klar, und mancher ist enttäuscht, der für Beethovens herrliche Werke schwärmt und durch die Betheiligung an der Feier demselben nur seine Huldigung darbringen oder sein Andenken ehren wollte. Den Mitgliedern der nationalen Partei war der Zutritt zu den Festlichkeiten geradezu gesperrt, mit Ausnahme des Festkonzertes im Theater, zu dem sich süglich der Zutritt nicht geradezu verweigern ließ. Einladungen wurden nur an verläßliche Gesinnungsgenosten versendet, was wohl keinen ErklärungSgrund hätte, wenn die Feier eben nicht exklusiv politisch gewesen wäre, da ja doch Beethoven entschieden mehr Verehrer bei jener Partei als bei der preußenfreundlichen Klique zählt. ES beginnt in Folge solcher Demonstrationen, welche die hier kursirenden Gerüchte nur zu bestätigen geeignet sind, in Laibach für jeden Patrioten geradezu unheimlich zu werden; dergleichen ist geeignet, Mißtrauen gegen die österreichische Regierung, gegen die Intentionen des Ministeriums, das „Ausgleich" aus seine Fahne geschrieben, wachzurufen. Wem sollen wir dann vertrauen? Den „Verfassungsfreunden," die u»S ins preußische Lager führen wollen, oder jenen, die das sehen sollen und eS dennoch nicht hindern? Für einen österreichischen Patrioten ist das wahrlich wenig tröstlich. Und wir sind österreichische Patrioten, daher beginnt uns der PrnssizismuS, den wir bisher nur mitleidig belächelten, wirklich unheimlich vorzukommen, da er jetzt bereits bedenkenerregende Dimensionen angenommen. Wahrhaftig, wir fürchten für uns und für Oesterreichs Zukunft." Vom Kriege. Der „N. Fr. P." wird a»S Berlin mitge-theilt, die französische Regierung habe neue Verhandlungen bezüglich eines Wa sfeustillstau-deS augeknüpst. Die Verproviantirungs-Frage solle fortfallen und eine kurze Waffenruhe zur Berathung über die Friedensgrundlagen zugestauden werden. Die konstituirende Versammlung würde erst später rinberusen werden. Wie es in Paris steht, darüber scheint man im deutschen Hauptquartiere eben so gut unterrichtet zu sein, wir seinerzeit über die Zustande in Metz. Einiges Licht dürfte das „Tagevuct, eines Belagerten," des Mr. Laboucherc (für die „DailyNews"), über die vielfach so rosig geschilderte Lage in Paris VLSLS Wage, vosek Wachs. Die jetzige Bezeichnung der Wochentage muß in der Weltsprache fsllen gelassen, und dasür die Benennung »ach der Schö-pfung,'>pcno''e cingeführt werden, nämlich für Montag — Lichttag, Dienstag — Wolkentag. Mittwoch — Baumlaq, Donnerstag — Sonnentag, Freitag — Vogcltag, Samstag — Menfchentag, und Sonntag — Ruhetag. Da nun in dem kleinen Wnrzttlcxikou 2000 Worte gegeben sind, und da jedem Worte mindestens 50 verschiedene Suffixe angehängt werden können, so meint Pfarrer Hummer dem Leser ein Schatzkästchen von mindestens 100.000 Wo:tcn geboten zu habe». Er ist ferner der entschiedenste Feind des Buchstaben l, sowie auch der Sause- und Zischlaute, und in keinem einzige» seiner 100.000 fabrizirten Worte findet sich der Buchstabe l oder z, s (flov. ü), L (das französische sch, tsch. Die Sintox in der Weltsprache ist ganz srcigegebe». Daß übrigens Pfarrer Holmar :s mit feiner neu erfundenen Weltsprache ganz ernst meint, ist daraus ersichtlich, daß eine französische Ueberfetzung gleichzeitig mit dem deutschen Text erschienen ist und eine englische und italienische Bearbeitung des 'UcrkchenS bereits in Angriff genommen wurde. verbreiten. Unterm 15. d. bemerkt dieser Korrespondent schon, daß die Nachricht von der Wieder-emnahme von Orleans den Muth etwas gehoben habe, aber Trochu gebe nicht viel darauf und er sei sogar in seiner Absicht, einen Ausfall zu wagen, schwankend geworden. Ueber die Verproviantirung Hecht es: „Noch sei zwar niemand verhungert, aber viele sind ohne hinreichende Nahrungsmittel. Was die Lebensmittel angeht, so wird Rindfleisch am 22. d. zu Ende sein, dem „TempS" zufolge dürfte Pferdefleisch noch vierzehn Tage, Salzfleisch dann noch eine weitere Woche, und Gemüse, gedörrte Frucht, Mehl u. s. w. noch drei Wochen länger reichen. Fast überall ist jetzt die Fleischportion auf 30 Gramm (etwa 2 Loth) per Portion und Tag beschränkt, in den Restaurants aber kann man noch immer so viel Fleisch haben wie möglich. Katzen sind im Preise gestiegen und eine hübsche fette kostet zehn Franken. Man ißt auch Rattenragout, welches zwischen dem Gefchmacke von Frosch und Kaninchen die Mitte hält. Die BelagerungStruppcn schnen sich, wie viele Korrespondenten berichten, nach dem Bombardement von Paris. Die Plazirung der Geschütze soll beendet und bereits Munition für lO Tage vectheilt sein." Der in Tours erscheinende „Moniteur" gibt uns Aufschluß, warum Trochu noch immer keinen großen Ausfall unternommen hat. Es sei dieS, so meint das Blatt, nur der Nothwendigkeit zuzuschreiben, die mobilisirten Nationalgarden neu ;u organisiren, deren Ausrüstung zu vervollkommnen und sie zur Kooperation mit der regulären Armee tauglich zu machen. Ein seltsames Licht auf die Stimmung der Pariser Truppen und die Befürchtungen der Oberleitung wirft ein Armeebefehl Trochu's vom 19. November, in welchem er die „FrcnndschafkSbezichungen" zwischen den deutschen und Pariser Truppen und Offizieren, welche er im Vertrauen auf ihren Eid bis nach St. Denis vorgeschoben habe, in scharfen Worten rügt. Er droht im Wiederholungsfälle mit Anwendung der gesetzlichen Strafen und sagt schließlich, daß derartige Borfälle die französische Armee in den Augen der F>inde entehren. Die freundschaftlichen Beziehungen bestehen nämlich darin, daß sich die Truppen gegenseitig Zeitungen zuwerfen, wodurch einerseits die Belagerer über de» Zustand in Paris unmittelbar und andererseits ebenso die Belagerten von der Hoffnungslosigkeit weiterer Vertheidigung unterrichtet werden. Aus Berlin, 28. November, wird offiziell berichtet: Bei Rekognoszirnngs-Gefechten vor Or- leans am 24. d. Mt. stießen zwei Brigaden des lO. Korpö auf das vormarfchireude französische 20. Korps, warfen dasselbe aus Ladon und Mai-ziöres und brachten ihm nicht unbeträchtliche Verluste bei. 146 Gefangene blieben in unseren Hän-hen. Der diesseitige Verlust beträgt etwa 200 Mann. Am 26. d. M. gingen mehrere feindliche Kompagnien gegen das 10. Korps vor und wurden abgewiescn, wobei sie 40 Tobte liegen ließen. Unter den Gefangenen befindet sich ein General. Der diesseitige Verlust beträgt 3 Offiziere und !3 Mann. Dijon, 27. November. Eine am 26. November unternommene Rekognoszirung ergab, daß Garibaldi mit feinem Korps von Pasques im Anmarsche sei. Bei entbrechender Nacht wurden die Vorposten des Füsilier-Bataillons des dritten Regiments heftig angegriffen und vom Bataillon Ungar ausgenommen. Dieses wies drei Angriffe auf fünfzig Schritte zurück. Der Feind floh in Unordnung und warf Gepäck und Waffen fort. Heute, den 27. d. M., ging General Werder mit drei Brigaden zum Angriffe vor und erreichte die feindliche Arriergarde bei Pasques durch Umgehung von Plombieres. Der Feind verlor 300 bis 400 Mann an Todten und Verwundeten. Der diesseitige Verlust an beiden Tagen betrug etwa 50 Mann. Me-notti Garibaldi soll am 26. d. M. kommandirt haben. Garibaldi mit seinen Schaaren erfreut sich unter der französischen Bevölkerung keiner großen Beliebtheit. Nicht allein die klerikalen Blätter wie die „Union," sondern auch Organe anderer Schat-tirung tadeln die Anmaßung des Generals Garibaldi und seiner Leute auf da« entschiedenste und die „Union liberale" beschuldigt ihn, daß er ohne Befugniß die administrative, richterliche und selbst in einigen Fällen die legislative Gewalt in die eigene Hand nehme, indem er die Mitglieder religiöser Gesellschaften auS-treibe, ihre Häuser in Beschlag nehme und darüber willkürlich verfüge, die Verhaftung der Geistlichkeit und selbst stellenweise der Beamten der Republik an-ordne, durchaus gesetzwidrige Haussuchungen anstelle« laste und stets ein Kriegsgericht mit sich führe, besten Jurisdiktion er durch Gewaltanmaßung auf die Zivilbevölkerung ausdehne. „Wir fordern den Minister des Innern anf — so fährt das erwähnte, in Tours erscheinende Blatt fort — diesem Unwesen so schnell wie möglich zu steuern, wenn er nicht lieber einmal die Entdeckung machen will, daß die Bewohner der patriotischen Ostprovinzen zur Ansicht gelangen, unter eindringende» Feinde erfreue sie sich größerer Sicherheit und geringerer Erpressung, als unter de» zu seiner Abwehr herbeigezogenen Hilfstruppen." Ueber die Explosion des FortS Plappe-ville wird der „K. Ztg." geschrieben: ES hat heute (21.) leider ein sehr trauriges Ereigniß sich hier zugetragen. In dem großen Außenfort Plappeoille bei Metz war eine Abtheilung des westfälischen FestungS-Artillerie-Regiments mit dem Sortiren der in großer Maste dort ausbewahrten französischen Patronen- und Pnlvervorräthe beschäftigt. Plötzlich gerieth ein Theil des Pulvers in Brand, die Soldaten wollten zur Thür der Kasematte heraussteigen, konnten diese aber nicht so schnell öffnen, die Explosion erfolgte, ein Theil der Kasematte flog in die Luft und an 70 Artilleristen wurden theils getödtet, oder großtentheil-fehr schwer verwundet. Ob die Bosheit eines Franzosen, wie das voreilige Gerücht behauptet, oder — was wahrscheinlicher ist — irgend ein unglücklicher Zufall diese Explosion veranlaßt hat, muß die Untersuchung zeigen. Politische Rundschau. Laibach, 30. November. Die österreichische Delegation hält vorläufig keine Sitzungen und dürfte erst in zehn bis 14 Tagen sich wieder versammeln. Inzwischen berathen die Ausschüsse, um dem Hause ihre Kritik der Regierungsvorlagen zu liefern. Aus Pola meldet man: Sämmtliche Panzerschiffe werden schleunigst gedeckt und derart in Stand gesetzt, daß sie auf das erste Aviso in Ausrüstung treten und in See stechen können. Die Kreditsvorlage wurde vom norddeutschen Reichstage vorgestern in dritter Lesung mit 178 gegen 8 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten und Ewald. Delbrück theilte mit. daß der Vertrag mit Württemberg vom Bundesrath einstimmig genehmigt wurde. Der Vertrag mit Baiern wurde dem Bundesrath vorgelegt. Der preußische „Staatsanzeiger" veröffentlicht den Bundesvertrag mit Baiern. Die Hauptbestimmung ist die, daß die Artikel 61 bi», 68 der Bundesverfassung auf Baiern keine Anwendung finden. Baiern behält selbständige militärische Verwaltung unter der militärischen Oberhoheit des Königs von Baiern. Die Organisation und Formation erfolgt in Uebereinstimmung mit den Normen des Bundesheeres. Der Bundesfeldherr hat das Recht und die Pflicht zu Inspektionen. Im Kriege haben die bairischen Truppen dem Bundes-feldherrn unbedingt Gehorsam zu leisten. Die bezügliche Verpflichtung wird in den Fahneneid ausgenommen. Der „Staatsanzeiger" veröffentlicht gleichzeitig den Bundesvertrag und die Militär-Konvention mit Württemberg. Dem jetzigen Reichstage wird von Seite der Fortschritt-Partei das Re cht abg espr o ch en, die neue deutsche Bundesverfassung zu be» rathen. So weist Prof. Birchow darauf hin» daß der jetzige Reichsrath, dessen Mandat bekanntlich abgelaufen ist, nur mehr eine Art Notabelnver-sammlung ist. Zwar habe derselbe durch einen Beschluß sich selbst die Verlängerung des Mandats zugcsprochen, aber ein solcher Beschluß widerspreche dem konstitutionellen Recht und konstitutionellen Herkommen. Virchow erklärt, daß ein Parlament gar keinen ändern Existenzgrund habe, als das Votum der Wähler. Die Verlängerung habe stattgcsunden aus Furcht, daß die feindliche Invasion die Wahlen unmöglich mache, was jetzt doch nicht mehr gelten könne, und sie habe ferner stattgefunden, um die verfassungsmäßig nöthigen Geldbewilligungen rasch vornehmen zu können, was doch etwas ganz anderes sei, als die Kreirung einer neuen Ver-assung. Die Besorgnisse, daß Preußen schließlich noch mit dem gestürzten Kaiser paktiren könnte, steigen, wie der Spezialkorrespondent der »Presse" diesem Blatte aus Bordeaux schreibt, dort von Tag zu Tag. Das Gespenst einer Rückkehr der Napoleoniden an der Tste der 400.000 GesanMne» fängt an um so drohendere Gestalt anzunehmen, als man denn doch trotz Ehrlichkeit und rastlosen Wirkens noch immer nichts Rechtes zuwege gebracht hat. Die Regicrungsmäliner, vielsach getäuscht, fangen an müde zu werden, und eiu givßerTheil der besitzenden Klassen sehnt sich immer lauter nach Ruhe und Ordnung zurück. Es wäre sohin gar nicht unmöglich, daß eines Tages die Welt mit dem Friedensschlüsse zu Wilhelmshöhe überrascht werden möchte, dabei gleichzeitig Marschall Bazaine mit der ganzen französischen Armee den Rhein — freilich in der Richtung auf Paris — überschreiten und die Re> gentschaft proklamiren würde. Da jedoch eben dieses Paris das hauptsächlichste Hinderniß abgcben dürfte, so müßte schon bis zum Fall der Hauptstadt gewartet werden, dann aber könnte Bismarck getrost den Rest seinem Freunde Bazaine überlassen. Die ganze Sache erscheint, wie gesagt, nur eben erst als Gespenst, aber es beschäftigt bereits die weitesten Kreise. Es würde ohne arges Blutvergießen, ohne entsetzlichen Bürgerkrieg nicht gehen, aber das Endresultat dürfte denn doch das erwünschte werden. Es ist wahr, daß im französischen Offizierskorps die napoleonifchen Simpalhien fast gänzlich erloschen sind; aber die höheren Truppenführer sind nahezu alle gut kaiserlich gesinnt und der niedere Offizier hat im gegenwärtigen Momente allen Einfluß auf die Mannschaft eingebüßt, Eitelkeit und Geldgier sind die dominirenden Eigenschaften dieses Volkes und zu den größten Raritäten gehört «in französischer Republikaner ohne die Ordensband-Rosette. Der römische Korrespondent der »Pall-Mall Gazette" stellt die Gerüchte über das Unwohlsein des Papstes und seine angebliche Absicht, nach Malta zu übersiedeln, in Abrede. Nach Angabe des Berichterstatters ist Se. Heiligkeit erträglich wohl und, weit entfernt an Flucht zu denken, mit der bequemen Einrichtung seiner Gemächer für den Winter angelegentlich beschäftigt. Zur rechten Zeit ist eine Vision gekommen, um Antonelli's Hand zu stärken, und in diesem Gesichte hat der Papst eine Kompagnie Znaven geschaut, die ihn aus dem Gefängnisse befreiten und als Führer einen Engel hatten. Das sind seine Nachtgedanken, und am Tage unterhält er sich mit journalistischen Versuchen, Angriffen nämlich gegen die italienische Regierung, die von ganz Rom gierig verschlungen werden. Telegramme aus Madrid melden zahlreiche Verhaftungen. In Barcelona ist die Besatzung fortwährend in den Kasernen konsignirt. Die Desertionen mehren sich täglich. Maueranschläge gegen Prim enthüllen seine Jntriguen bei der Königswahl. AuS San Sebastian wird berichtet, daß die Karlisten, diesmal mit den Republikanern einverstanden, Vorbereitungen zum Aufstande in den ka-stilifchen Provinzen und Navarra treffen. Aus Berlin wird der „Presse" die Nachricht bestätigt, daß das preußische Kabinet in der russischen Streitfrage zu vermitteln suche. Gras Bismarck hat ein Kompromiß, das zwischen den Ansprüchen Rußlands und dem Standpunkte der Bertragsmächte vermitteln soll, in Vorschlag gebracht und verhandelt hierüber mit Odo Russell in Versailles. Bismarck beantragte im Einverständniß mit Odo Russell eine Konferenz der VerNagSmächte. Gortschakosf willigte ein und schlug Petersburg als Konferenzort vor, was Beust und Granville ablehnten. Zetzt wird ein anderer Ort projektirt. Die Zuversicht, daß der Friede durch den orientalischen Zwischenfall nicht gestört werden wird, befestigt sich immer mehr; „cs werde nicht zum Aeußersten kommen," erklären jetzt alle Londoner Blätter. Man hat in England freilich einen sehr triftigen Grund, eS bei den energischen Worten bewenden und denselben keine Tha-ten folgen lassen. Die Nordamerikaner bringen die Alabama-Frage wieder aus die Tagesordnung, und zwar in einer Weise, die nicht wohl mißzu verstehen ist. In Boston hielt nämlich am 23sten November General Butler eine Rede, in welcher er Großbritannien auf das heftigste angriff. Der republikanischen Partei, so sagt er, liege die Pflicht ob, die Regelung der Alabama - Ansprüche in die Hand zu nehmen, und spielte dann auf das Verlockende an, was die Jdeee eines Krieges mit Großbritannien für Amerika habe. Die Ver-einigten Staaten hätten anderthalb Millionen stämmiger Irländer, die bereit wären, in den Krieg zu ziehen, und die Eroberung von Kanada würde bald Nachfolgen. Die intimen Beziehungen zwischen General Bntler und dem Präsidenten, sowie die im Umlauf befindlichen Gerüchte, daß er zum S>aatö-sekretär der auswärtigen Angelegenheiten ernannt werde, haben die öffentliche Aufmerksamkeit iu ganz besonderem Grade auf diese Rede gezogen. Dir „Times" läßt sich telegrafisch aus Petersburg berichten, die russische Depesche sei in sehr versönlichcm Sinne abgesaßt. Rußland wünsche nichts als den Weltfrieden und die Ruhe im Osten, 1>ie nur durch ein gemeinsames Einverständniß erzielt werden könnte. Weit entfernt, ifolirt handeln zu wollen, würde Rußland gerne einem derartigen Uebereinkommen der Großmächte sich anschlicßcn. Zur Tagesgeschichte. — Dem Wiener LaudeSgerichte wurden dieser Tage drei Individuen eingeliesen, welche falsche Fünffrankenstücke (aus einer Komposition er. zeugt, gut galvanisch vergoldet und den echten täuschend ähnlich) sabrizirten. Die Entdeckung wurde durch eine „Sperldame" veranlaßt, welche solche Mim-zen verausgabte. Die Fabrik war in einer Kellerwohnung in Ottakring. Bei der Haussuchung sand man «ine Prägmaschine und gegen 2000 fertiger falscher Fünsfrankcnstücke. Die drei Falschmünzer sind zur Fabrikation von Hemdknöpfen befugt. — Bei den Gemeinderathswahleu in Graz ist die klerikale Partei vorgestern mit einer Minorität von einem Drittel der Stimmen unterlegen. — Bei den jetzt stattgehabten Prager Gemeindewahlen drangen bei schwacher Betheiligung die czechischen Kandidaten durch. Die Josesstadt wählie verfassungstreu. — Herr Johann Schiff, Beamter der Kaiser-Franz-Josef-Bahn, hat einen Apparat erfunden, welcher ein genaues Ablesen der Zugsschnelligkeit in jedem Momente, sowohl während der Fahrt als nach derselben, dann der Aufenthalts- und Verschiebezeit ermöglicht, ebenso kann nachträglich die Schnelligkeit auf jedem Punkte der Strecke genau konstaürt werden. — Der König von Baiern hat den Stisis-propst Dällinger zum Beweis seiner Hochachtung zum Mitglied des Kapitels des Maximilian-Ordens für Wissenschaft und Kunst ernannt. Dieses Zeichen der Gesinnung des Königs hat in ultramontanen Kreisen eine große Bestürzung hervorgerufen. — Die Zustände in Metz, haben sich — so schreibt man der „Köln. Zeitg." von dort unterm 21. d. — seit den letzten drei Woch-n schon sehr vortheilhast verändert. Handel und Wandel erfüllt die Straßen; alle Bäcker- und Schlächterläden sind voll-gefüllt, die breiten Marktplätze sind mit Verkäufern von Lebensmitteln aller Art angefüllt und die Preise nicht viel höher, wie dies jetzt überhaupt in Frankreich der Fall ist. Lon Berlin sind >n den letzten Tagen höhere Artillerie-nnd Ingenieur-Offiziere angekommen, um die Armi-rung der FortS und deren Weiterbau ganz nach preußischem Sistem zu bewerkstelligen; man will jetzt schon damit beginnen, einige Lücken in der Befestigung bald zu vollenden. Ein Gouverneur, ein Kammandant, ei» Artillerie- und Ingenieur-Offizier vom Platz find bereits ernannt; ebenso sind schon ein deutscher Polizei-Trrekior, deuische Schutzleute hier. Kurz, es sieht so au», als ob die hiesigen Zustände für die Dauer und nicht blos wie i» Nancy und den anderen französischen Provinzialstädten provisorisch organisirt würden. Biele wohlhabende national-französische Familien beabsichtigen jetzt schon ihre Hänser zu verkaufen und Metz für immer zu verlassen. — Die „Jndependance" meldet, verflossene Woche seien in Ostende aus England aus 3 Dampfern 50 Millionen Franken in Goldbarre« für Rußland angekommen. Drei andere ähnliche Sendungen werden nächste Woche erwartet. Mal- mw Provinzial-Aagelegenheitell. Kolat-Chronü. — (Theater.) Der gestrigen gut besuchten Versammlung von Theaterfreunden legte Dir. Mahr als Obmann des Theaterkomitec's ein ausführliche» Expose über die bisherige Entwicklung uuserer Theaterzustände in der lausenden Saison vor. Die vorläufigen Ergebnisse waren leider so unbefriedigend, daß die Fortsetzung der Vorstellungen bis zum Eude der Saison nur durch eine Erhöhung der Subvention, die im Wege einer neuerlichen Subskription im Kreise der Thcaierfreunde aufgebracht werden muß, ermöglicht werden kan». Da die Anschauung allgemein war, wenn nur immer thnnlich das Theater zu erhalten, andererseits aber angesichts der finanziellen Kalamitäten die äußerste Einschränkung unvermeidlich geworden ist, so einigte man sich nothgedrnngen zu dem Entschlüsse, auf die kostspielige Oper zu verzichten und nur Schau und Lustspiel, Posse und Operette beizu-behalien. Im Augenblicke, wo cs sich vor allem darum handelt, das Theater für die bestehende Saison L tout. prix zu stützen, können wir an das kunstsinnige Publikum nur die Aufforderung richten, die oftbewährte Opserwilligkeit nochnials zu beihätigen und die vom Thealerkomitee dnrchzusührende Nachiragsfubfkripticm rechi kräsiig zu fördern. Im übrigen hat aber die gegenwärtige Krisis zur Genüge dargethan, daß cine definitive Lösung unserer Theatersrage nachgerade unvermeidlich geworden ist. Die Sache darf aber nicht nochmal« auf die lange Bank geschoben werden, denn sonst wäre die heurige Theatersaison wahrscheinlich sür lange Zeit die letzte. — (Die dies monatliche Feuerwehrkneipe) findet am Samstag den 3. December im Glassalon der Äasino-Rcstauration um 8 Uhr Abend» statt. Vorlesungen über den Zweck und das Wesen der Feuerwehren im allgemeine» werde» mit humoristischen Konplets, Deklamationen, Soloscenen und Gesängen abwcchseln. Eine zahlreiche Beiheiligung ist daher sicher z» erwarten. —(Ein neues Wunder in Aussicht.) Der Triglav soll in die Save, oder wie die bösen deuischen Geografen zu schreiben belieben, in die Sau verwandelt werd.n. Der KasuS ist nämlich folgender: Tchon vor mehreren Monaien hat das bekannte Lchniutzblatt „Triglav" zu erscheinen aufgehört und wir glaubien dessen lange vorhergesehenen Tod mit Stillschweigen llbergchen zu sollen. „Danica" und „Äovice" weinten dem geschiedenen Kollegen bittere Thränen nach, denn die klerikal-nationale Partei kann schließlich ernes deutschen Blattes nicht entbehren, wenn auch nur zu dem Zwecke, um dem deutschen Publikum zum heilsamen Lchreckcu vvrzudemonstriren, mit welcher Virtuosilät sie ihre Gegner mit Koth bewersea köune. Es werden daher alle Anstrengungen gemacht» um den „Triglav" mit dem neuen Jahre wieder in» Leben zu rufen. Jedoch der geschändete Name des Alt Vaters der kraimschen Berge wäre eine zu üble Legi timationskarte für den entstehenden schmutzigen Gesellen, daher man ihn als in der „Save" gereinigten Jüng liug in die Welt versenden will. Die böse Welt behauptet zwar, es sei der Name Sau oder richtiger Save für daS wieder erstehende Blatt darum besser gewählt, weil man den Schlamm eher in einem Flusse als auf den felsigen Hohen eines Hochalpengipsels vermuihet. Es zirkulirt bereits das Programm der „Save." Vor allem verspricht sie den „bedauernswerthen" Staatsgrundgesetzen und der Bo russifiziruiig Mitteleuropa's entgegenzuarbeiten. Die daselbst vorkoinmenden Schlagworte: „Laibach ist der provinzielle Hauptsitz der Borussiden, die Brutstätte der Tcndenzlügenferner die Ausdrücke: „An den Pranger stellen die beharrlichen Lügner, Entlarvung des schändlichen Gewerbes, Einstehen sür die verleum deten Rechte des Volkes," zeugen von der Wildheit, mit welcher der wiedergeborne „Triglav" über Land und Leute in Krain den aufgespeicherten journalistischen Schlamm zu ergießen droht. Der Zauberer nun, der die Umwandlung des „Triglav" in die Sau, Pardon — Save vollbringen will, ist ein Pens. Baubeamter, Namens Potocnik. Der Mann diente viele Jahre in Galizien, wo er sich mit der polnischen Amtirnng nicht zurechlsinden konnte, nun will er in seinem Vaterlande für die „verleumdete" flovenische Amtirnng mit aller Ueberzeugungstreue einstehen. Literarisches. Zeitgenosse». Biografische Skizzen von Alfred v. Wurzbach. Wien, Pest, Leipzig, A. Hart -l e b c n s B e r l a g 1871. In unserer Zeit bringen alle Kreise den zeitgenössischen Persönlichkeiten, die ans irgend einem Gebiete geistiger Thätigkeit Hervorragendes geleistet haben, das allgemeinste Interesse entgegen und ein Unter-nehmen, welches diese st.igende Nachfrage des gebildeten Publikums in viel ausführlicherer und zusammenhängenderer Weise befriedigt, als Lies in einem Konversationslexikon nnL in der Tagespreise geschehen kann, darf wohl zuversichtlich auf die Theilnahme eines sehr großen Leserkreises zählen. Die „Zeitgenossen" erscheinen in Heften von 5 bis 6 Bogen Miniatnrs. L 30 kr., deren jedes einzeln zu haben ist. Die Ausstattung ist äußerst gefällig und jedem Hefte, das eine selbständige Biografie enthält, ist ein Porträt beigegeben. Für die erste Serie (von je 12 Heften) sind die Biografien von: Ludwig Uhland, Karl Logt, Ferd. Lassalle, Alex. Dumas Sohn, Äiach. Rossini, Arth. Swoppenhaner, Alex. Herzen, Karl Gichkow, Wilh. v. Kanlbach, Rich. Wagner, Bognmil Davison nnd Jda Gräfin Hahn Hahn in Aussicht genommen.______________________________________ Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSztory; in Klagenfnrt P. Birnbache?; in Linz Hafelmaycr; in Bozen Lazzari; in Grünn Franz Eder; in Graz Ober ranz meyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet nig; in Lemberg Rottender; in Klausen bürg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Höchst beachtenswerth für alle diejenigen, welche geneigt sind, auf eine solide nnd Erfolg versprechende Weise dem Glücke die Hand zu bieten, ist die im heutigen Blatte erschienene Annonce des Hauses -v Oo. in Witterung. Laibach, 30 November Geschlossene Wolkendecke, Nachmittags gelockert. Wärme: Morgens 6 Uhr -4- 2.1", Nachm. 2 Ul,r -s- 3.0" L.. (1869 0.0"; 1868 -s- 3.2"). Barometer im fallen 327.47'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme 3.9", um 2.5° über dem Normale. Angekommene Fremde. dlNI 29. November. Sadnek, Kanfm., Senofetsch. — Schmidt, Bau-Offizial, Ofen. — Berger, Kaufm,, Wien. — Gaspe rin, Handelsm., Gottschee. — Jngovitz, Bescher, Straziz Canzio, Triest. — Hödl, Tüfser. — Jelau scheg, Handels»!., Jll.-Feistriz. — Schatetz, Handelsm Kastelnuovo. — Bolland, Stationschef, Radmannsdorf. -Baron Besseli, Görz — Heiman, Kaufm., Hamburg. — Bauer, Kaufm, Graz. — L-twarnik, Gamilsko. — Blan Kanfm., Kanifcha, — Pooboj, Bezirksrichtersgattin, Un terkrain. ' - kt»!«»-;»«!»«;,- !S«»i. Milutinovic, Handelsm., Mi trovch. — Steinberger, Huifabrikant, Wien. — Batta, Udine. Geoenttasel über die am 3. Dezember 1870 stattfindenden Lizitationen. 2. Feilb., Ljubic'sche Äiral., St. Marein, BG. Laibach — 3. Feilb-, Maichcr'sche Real., Hokevje, BG. Großlascbitz — 3. Feilb., Koprivnik'sche Real., Großdorf, BE. Gurkfeld — 3. Feilb., Bahar'sche Real, BG. Laibach. — I. Feilb., Sellan'sche Real., Waitsch, BG. Laibach. Eingesendet. Keine Krankheit vermag der delikaten RovÄles-ciöre äu zu widerstehen, und heilt dieselbe ohne Medizin nnd Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut, Athem-, Bla-sen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blntanssteigen, Ohrenbrausen Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72,000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Plnskow, der Marquise de Brähan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalesciöre bei Erwachsenen und Kindern 50mal ihren Preis in Mediziniren. Zertifikat vom Herrn Dr. Medizine Josef Viszlay. Szeleveny, Ungarn, 27. Mai 1867. Meine Frau, die mehrere Jahre an Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, allgemeiner Schwäche und Schmerzen gelitten und alle Medikamente und Bäder vergebens versucht hatte, ist durch Du BarrvS Rvvalvseitzrs gänzlich hergestellt worden und kann icki dieses exzellente Nahrnngsmittel jedem Leidenden bestens empfehlen. Im tiefstem Dankgefiibl verbleibe ich mit Achtung ergebenster Diener Josef Viszlay, Arzt. In Blechbüchsen von '/, Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Ksvsl686iöi6 tLoonlatss in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zn beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgaffe 8; in Theater. Heute: MarLha. Oper von Flvtvw. Morgen flovenische Vorstellung. Telegramm. Tovrs, 29. November. (Offiziell.) Einige ziemlich lebhafte Gefechte fanden am 28. d. auf der Front der Loirearmce statt. Ter Feind wurde auf verschiedenen Punkten mit erheblichen Verlusten zn-rückgedrängt und zahlreiche Gefangene gemacht, eine Kanone erobert. Amiens wurde am 28. d. von 70.000 Pr^ußcn besetzt. Die Schlacht hat am 28. wieder begonnen. Oeffcntlicher Dank. Ein Dienstmauu meines Institutes, welcher Mitglied des seit kurzem bestehenden Arbeiter-Krankeu-Unterstittzuiigs' Vereins ist, — erkrankte uns erhielt nach 17tägiger Krank-heitsdauer Len entfallenden Unterstittzuugsbeitrag Pr. 12 fl. 10 kr. ö. W. «ach geschehener Anzeige von der Arbeiter-Uiiterstichiings-Bereiiiskasse sofort bar ausbezahlt. Indem ich mich angenehm verpflichtet fühle, dem genannten Arbciter-Kranken-Unterstützungsvereiiie für die dies-fällige schnelle und prompte Auszahlung hiemit den öffentlichen Dank auszusprechen, kann ich nicht umhin, auf die Gemeinnützigkeit und Humanität dieses Institutes zur allgemeinen Theilnahme aufmerksam zu machen und aufs wärmste zn empfehlen. Laibach, am 26. November 1870. HIDienstmanns-Direktor. Echte Zrraimer Essiggurke« zu billigsten Originalpreisen empfehle ich von meinem Kommiss,onslager bei Herrn i»»««,» in Laibach. (393—19) Taufende I werden oft an zweifelhafte Unternehmungen gewagt, I während vielfach Gelegenheit geboten ist, mit gerin I ger Einlage zu bedeutenden Kapitalien zu gelangen. I Durch ihre vortheilhafte Einrichtung ganz be-I sonders zu euiem soliden Glücksversuche geeignet, list die vom Staate Hamburg genehmigte und ga , I rantirte große Geld-Berlosung, deren Ziehungen in! 1 aller Kürze ihren Ansang nehmen. , Million Mark > eventuell als Hauptgewinn, überhaupt aber Gewinne I on Mk. 15V.0U« - lOO.VItt» - 50.000 -40.00V - »5.0«« - 2mal 2«.««« - Zmal 1».««« - 3mal 12.««« — Imal 11.««« ISiual 1«.««« - 2mal 8««« — 4mal 6««« 7mnl 5««« - Imal 4««« - lümai 3««« 10»,»al 2««« - 6»>al 15«« - 15«mal 1««« re. bietet obige Verlosung in ihrer Gesammt I heit und kann die Betheiligung um so mehr em l psohlen werden, als weit über'die Hälfte der Lose »» Laufe der Ziehungen mit Gewinn gezogen wer-I den müssen ' Zu der schon am All. Dezember d. I. I stattfindenden I. Ziehung kosten: Ganze Orintnal^'ose fl. »V, HL. : I wobei wir ausdrücklich bemerken, daß von uns nur! I die wirklichen, mit dem amtlichen Wappen »erscheinen Lose versandt werden. (505—3) DaS Unterzeichnete Großhaiidlungshans wird! geneigte Aufträge gegen Einsendung des Betrages! in Banknoten sofort ansführen und Verlosungs-I plänc gratis beifügen; auch werden wir wie bisher! bestrebt sein, durch pünktlichste Uebersendmig der! amtlichen Ziehungslisten, sowie durch sorgsamste! Bedienung das Vertrauen unserer geehrten Interessenten zn rechtfertigen. Da der grötzte Theil der Lose bereits! plaztrt ist nnd bei dem lebhaften Zuspruch, dessen sich unsere glückliche Kollekte erfreut, die uoch vorräthiaen Lose bald vergriffen sein dürften, so beliebe man sich mit Bestel-I ^ lnngen baldigst direkt zu wenden an Iko1l6invje86r L 60., j Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburgs Wiener Börse vom 28. November. StLLtskoLÜ». Held , Wart 5perc. Rente, öst.Pap. ^ 55.75 55 8i. bto. dto. öst.inSilb. 65.10 62 so «^ose von 1854 ... —! -öose von 1860, ganze! 9150 9i.?f, bose von 1860, Fünft. IVS.- ! 103 50 Prämiensch. v. 1864 . H6 — 1.6 50 Lteiermark zu5p 74 25^ 14.50 ! > .723. — 725.— LS,.50 L-S.— 247.50 248.— «. ö. L»com«t-->S-s. 88L. !»>5 — Lnalo-oN-rr- Bant . I!,r.7^i<>3 — O-ft. Bodencred.-L. O?sl Hyvoth.-Bank.! Hteier. EScomvt.-Bk. LZn.— Franko - Austria . . v4.— 94.85 -«als. Herd.-Nordb. ^ L0^5 LVLO Südbabn-Geselllch. .176.40 !76.kO »ais. Elis-detb-Bahn. -I I.7L Larl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eifenb-Hn .103 LN >«1 50 StaatSbahn... . S7S.S0 S74.-«ail. Kran,-Sos-s«b. . — zünsk.-Barcler E.-B. irs.— Llsold-Fium. Bahn . ik5> 50 166.- I?5o.r>-Ikrtvfv. ^ Kation. ö.W. verloSb.^ Sl.ro! SI.40 llnq. Bod.-Ereditanst. 8S.— ^ 80.— Allg.öst.Bod.-ILredit. ^I07.rs dto. m LU rück,. .! «7-7L! S8 »i i Geld r Oest. Hyporh.-«anl. rrlorltLtü-okll«. Südb.-Gel.zu.VmFr. NS - dto. Bons S pTt. »34.- iS6 — Nordb. (100 fl. CM.) ÜZ.7S Sieb.-B. «7 — «7.50^ Staatsbahn Pr. Stück StaatSb. Pr. St. i««7 !ttudols«b.!!iE°.W.) «g — 8b.«o Kranz-Sos. tL0vff.S.) gg Lv Sridit I0v fl. ö. W. . IS7.50 U8.— Don.-Dampssch.-Tes. zu Ivo fl. SM. . . Triester loo sl. LM. . ils.— Ijb.-dto. üv sl. ö.W. S4.— LS.-Oscnsk . 4V fl. ö.W. S7.— so.— Satm . , 40 „ 37.— 3«.— P->>ssy . , 40 . ik.— 37.— S'art, . , 40 , ZI.— 33- St. Kenois. 4V „ M.— Lg.— Tvindischgrätz Lv . j,L.— 14.— Waldfl-in - »0 , i«.— so.- »ealevich . io . 14. Rudolfsstift. lOö.W. 14.— 14 S0 Vookssl (3 Mou.) RngSb. loofl.stlhd.W. 103.7, 104_____ Fratllf. IVO fl. . I03.7L 104— London 10 Ps. Sterl. 1LL.15 Pari« 100 Francs . —.— IIÜllLSN. Kais. Münz-Ducalcn. 5.S0 l S sz so-Francsftück. . .'iv.vl BereinSthaler . . .! i.üs > i >4 Silber . . . .jizz.rvjikL.» Telegrafischer Wechselkurs vom 30. November. Sperz. Rente Ssterr. Papier 55.80. — bperz. Rente Ssterr. Silber 65.15. — 1860er Staatsanlehen 91.40. — Bankaktien 727.— Sreditaktien 248 25. — London 124 15. Silber 122.—. — K. k. Münz-Dukaien 5.8S. — Na-poleonsd'or 10.—. Druck von Jgn. v. Kleinmayr t Fed Bamberg in Laibach. Verleger und für die Redaktion verautwortlich: Otto mar Bamberg.