Kamstag öen 17. KeVtembep 1831. U u n v m a ch u n 3. ^!ls es sich um die Errichtung eines Landes-Museums in Kram handelte, und die vaterländischen Freunde der Wissenschaften unterm 15. Februar 1823 zu Beitragen für das Museum aufgerufen wurden, haben sich viele mit verschiedenen Geldbeiträgen für das Museum subscribirt. Die Namen aller Herren Subskribenten und die subscribirten Beiträge wurden durch das illyrische Blatt, Nr. 10, ti, 12, t/», l? und 2^, vom Jahre 2827, zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Die Eröffnung des Landes-Museums ist nun nicht mehr ferne, und die erste Einrichtung, so wie die bevorstehende Erweiterung desselben wird nicht unbedeutende Auslagen erheischen, daher alle Herren Subscri: benten hiemit ersucht werden, ihre subscribirten Beiträge, insoferne sie dieselben nicht schon entrichtet haben, an den Herrn Cameralzahlmeister, Joseph v. Schrey, gegen Empfangsbestätigung gefälligst abführen zu wollen. Von der ständisch Verordneten Stelle in Krain. Laibach am 21. August I83i. Nas hastigste in unserer Veit. So ernstdie Gegenwart ist, und so dringend die Nähe der Gefahr zur Vorsicht, zur Aufmerksamkeit auf sich selbst, und zur Vorbereitung für die Möglichkeit eines ernsten Falles auffordert, so widerlich anregend und störend sind drei Gattungen Menschen, welche wle besoldete Vorläufer der Seuche ihr ärgerliches Wesen treiben. Das sind die Muthlosen, die müssi: gen Schwätzer und die Spötter. Die Muthlosen geben hier und da einen'erbärmlichen Anblick. Der Mangel an moralischer und religiöser Kraft zeigt sich in seiner ganzen Vlöße. Was sie vor der Seuche bewahren möchten, räumen sie der Furcht ein, Muth, Gesundheit und Leben. Sie bleichen und magern sich ab in lauter Aengstcn, und während sie sich mit Tiegeln, Flaschen und Büchsen umstellen, nähren sie ihre Phantasie und Seele mit Bildern der gräßlichsten Möglichkeit, verschlingen jede böse Neuigkeit und Lüge mit Begierde, ärgern sich, wcnn man ihnen widerspricht, seufzen bei jcdem Wort aus tiefer Brust, und bereiten sich selbst zum Opfer. Sie werfen seldst alle Waffen weg, die ihnen Natur, Vernunft, menschliche Hülfe, Erfahrung, Beisel und Religion in die Hände biethen. Ihre widerliche für keinen Trost und keine Lehre empfängliche Aengst-lichkeit martert auch ihre Umgebungen, und scheucht die Menschen fort, die zu. ihrer Hülfe bereit wären. — Wie höchst lästig ist es, in der Nähe solcher Menschen zu seyn. Eine ärgerliche Erscheinung in unserer Zeit sind deßgleichen die müssigen Schwätzer, die nach Neuigkeiten schnappen, sie folgern, erfinden, und oann übertrieben, entstellt, oder rein erlogen unter den leichtgläubigen Menschen herum tragen. Sie haben ihr Vergnügen daran, Staunen und Bestürzung zu erregen. Man kann es an ihren Mienen ansehen wie wohl sie sich fühlen, wenn man ihnen glaubt, und wie lange Gesichter sie schneiden, und griesgrämig aussehen, wenn man die entstellte Sache mit tröstender Wahrheit erzählt. Dies? müssigcn Schwätzer stellen viel Unheil unlcr dcn mindern, leichtgläubigen Mcn- schen an. Durch sie kommen bls abenteuerlichsten Gerüchte unter das Landvolk. Ist die Klatsch' und Tratschsucht an und für sich schon eine gemeine widerliche Gewohnheit, so ist sie hier um so abscheulicher und strafbarer, da sie der Lüge und Bosheit dient, d-ie Menschen entmuthigt und verwirrt. Die dritte emporende Erscheinung sind die Spötter. Sie höhnen und kritteln über die Anstalten, über die Zuflucht dcr Gläubigen zur Religion, über Empfehlungen der Vorsicht, sie tadeln, was sie sehen, dic Menschen, die sich dem Dienst der allgemeinen Si-chcll^u widmen, finden Alles übel angegriffen, weissagen hohnlachend verkehrte Folgen, und zeigen eine philosophische Ruhe, die aber mit dem Ungestüme ihres Tadels lind Spottes im ganzlichen Widersprüche steht. Sie spassen als Charlatane ihrer Glaubenslo. sigkeit über alles Ernste, Ehrwürdige und Heilige, und möchten sich gerne, je naher ihnen die Gefahr und der A.lgenblick der Entscheidung kommt, zur spottenden Lustigkeit steigern, die sich über Alles das hinwegsetzt. Möge sie Gott in der Zeit noch erleuchten, für das Heil ihrcr, in Todesschlaf versunkenen Seele, zu so» gen! Die Nahe dieser Menschen, und das Anhören ih: rer Spöttereien und Grundsätze ist höchst widerlich. Man befolge denvon mehreren Aerzten und Menschenfreunden gegebenen Rath, von der Cholera gar nicht zu reden, noch weniger das verschiedenartige Gerede anzuhören, wo man sehr leicht in die Gefahr ge' räth, auf irgend ein«n dieser drei beschriebenen Gat» tungcn von Menschen zu siofsen, und unwillkührlich dcunruhigt, oder wenigstens geärgert zu werden. » ____„____ Abschrift eines Vriefes des Kerrn Vfarrers zu Aisja-Vaboln». im löblichen Vorsoder Comitate, ii b c r dic VehimMüngsweise ver Cholera - Kranken, welchc derselbe mit ftlt^ücr Menschenfreundlichkeit und Selbstaufopferung, und zilglcicy mit dem glücklichsten Erfolge angewendet hat, welcher Vricf zum Iivcckc dcr AufiNüütcNülg zur ruhmwürdigcn Nachahmung aller Hcrrc» Seclsorgcr, hcrrschafilichcn Beamt,.'!,, Honoratioren, Ortsuorstchcr und ül'crhaupt allen Menschenfreu»- dcn mitgetheilt wird. Da unser Dorf in eine sehr gefahrvolle Lage ver-sttzt wurde, so kann ich den Allmächtigen nicht hinläng- lich lobpreisen, daß ich durch meine Versuche so schnell das Heilmittel dieser schrecklichen Krankheit gefunden habe. —Je gefährlicher die Krankheit, um so leichter ist deren Heilung, — gleich wie selbe den Tod ohne Heilmitteln befördert, eben so läßt sie ab von dem Kranken bei angewandten Heilmitteln, und so gewiß der Tod dessen ist, welchen die Krankheit ohne Heilmittel befällt, eben so bewährt es die Erfahrung, wie Zweimal Zwei Vier, daß nicht Einer stirbt, wenn er nur mein einfaches Heilmittel gebraucht, jedoch muß — und dieß ist eine unerläßliche Vedingniß— die Geduld des Kranken, und die Sorgfalt seiner Umgebung (nämlich dcr Krankenwärter) nicht nachlassen. Nachdem bereits Drei auffallend schnell gestorben sind, und der Herr Bezirks-Scuhlrichter, welcher we« gen Absperrung der Theiß Hieher kam, erklärt hatte, daß die gefährliche Krankheit vorhanden sei, habe ich sogleich die Zeichen der Krankheit der ersten drei Verstorbenen erwogen. — Da die Krankheit ein plötzliches Erkalten bewirkt, so habe ich, als abermal zwei Männer mit den nämlichen Zeichen der Krankheit befallen wurden, in Anbetracht dessen, daß sie ohnehin sterben müsen, und daß, wenn ich ihnen nicht nützen sollte, auch nicht schaden werde, den Versuch machen zu können geglaubt, selbe erwärmen zu Müssen. — Ich ließ also die Kranken in's Bett legen, gut einhüllen, warme Umschläge auflegen, ihnen warmes Getränk reichen, verbot aber das Wasser. — Dieser me!n Versuch war mit Gottes Hülfe so glücklich, daß meine beiden Männer scs kam mir gut zu statten, daß beide folgsam waren) recht bald hergestellt wurden. Hierdurch wurde ich, der ich für mich allein gar nicht zu leben wünschte, noch mehr aufgemuntert, um nieinen armen Mitmenschen zu helfen, da mir bald darauf die Abschrift eines von einem teutschen Arzte aus Rußland an seine Verwandten geschriebenen Bcie< fes zukam, und ich in den Zeitungen las, wie man die Kranken in Riga. behandle. — Aus diesen hat es sich gezeigt, daß ich die Kur nicht unrichtig begonnen habe. — Ich verkündete daher allenthalben in und außer dcr Kirche die gefährlichen Folgen dieser Krankheit, hingegen aber ihre sichere Vermeidung, wenn wider dieselbe Mittel angewendet werden. — Wie man sie heilen solle, darin habe ich auch meiner kleinen Heerde den Unterricht ertheilt. — Von Jenen, die folgsam sind, stirbt kein Einziger, von Jenen hingegen, die in ihren rohen und blinden Unverstand hartnäckig verharren, oder wenn der Kranke, indem er oft den richtigen Gebrauch seiner Vernunft verliert, aus tödtlichem Mitleiden der Umstehenden kaltes Wasser erhält, wird nicht einer dem Tode ausweichen^ — Die Heilmethode besieht im Folgenden: Das Volk wurde noch vor Ankunft der Krank' heit belehrt und wird es täglich, aus welchen Zeichen d« Annäherung der Krankheit zum Menschen zu erkennen sey: wenn Jemand anfängt Schwindel, Abgeschla-Zenheit an Arm und Beinen, Ucblichkeit im Magen, oder Durchfall (Laxiren) zu be'ommen. so mußerauf dcr Stelle, ohne einen Augenblick zn säumen, sich niederlegen. __Ich lasse den Kranken in ein warmes Bett bringen, mit Tuchcten, rauhen Pelzen zudecken, so, daß nicht die geringste äußere Luft zu ihm dringen könne, bloß seine Nase bleibt unbedeckt, auch sein Haupt lasse ich mit einem Tuch bedecken. — Zugleich lvcnn der KranLe sich legt, lasse ich einen Umschlag bereiten. — Ich lasse nämlich Krausemünze (Ii^i-da in^ntliao orispH«), Eberwurze (!,t!rl)ll akl-utuül), Saturey (kerba 5alu!'c>li), Salbei (I^i'ba 3»l>iat.'), die aufdem Wege wachsende Pappelrose zerhacken, mit Wasser abbrühen, oder diese zerhackten Kräuter zwischen zwei Tücher legen, und auf einer Seite mit warmen Wein be-netzen, und warm auf den Magen des Kranken schnell le-geu, und ihn sogleich wieder gut zudecken. — Auch em Getränk lasse ich sogleich bereiten — nämlich Krau-^semünze, Holler oder Kamillen lasse ich abbrühen und dieß dem Kranken warm reichen. — In Ermanglung der Krausemünze gebrauche ich Poley oder Flohkraut (^rdH puIeg'i), welche auf den Wiesen häufig gefunden wird. ^- Wenn es den Kranken dikßel; so lasse ich Gerste absieden, und diesen Absud lassc ich ihm warm Zcben i wenn es ihn hungert, lasse ich ihm warme Suppe reichen, aber auch dann noch Gerstenabsud als Getränk. — Wenn der Kranke jene, die Krankheit Verscheuchende Hitze übersteht, erträgt selber, obwohl er unter den Decken noch in der Hitze verbleibt, solche dennoch mit Geduld. — Dieses habe ich bei mehreren, da ich persönlich zugegen war, erfahren. — Während des Schweißes lasse ich dem Kranken trockne reine Wä. sche geben. — Wenn sich auch der Kranke besser zu befinden anfängt, so erlaube ich dennoch den Umschlag Nicht abzunehmen , vielmehr lasse ich denselben erneuert warm auflegen, und bis zum Halse mit zwei Leintücher einhüllen, damit nicht etwa plötzlich eine Verküh-lung Statt finden könne. Wenn der Kranke auch unter dem Leintuche fortwährend schwitzt, so ist es ein sehr gutes Zeichen, dann erlaube ich ihm aufzustehen, aber er muß sich winterlich kleiden, — wenn er nun warme Suppe gegessen hat, erlaube ich ihm etwas Wein zu trinken. —Auf diese Weise sind viele meiner Kranken, Wenn sie Morgens erkrankten, Abends schon im Hause herumgegangen. — Um das gemeine Volk zum Niederlegen zu bewegen, muß man selbes unausgesetzt bitten und ermähnen. Ich habe bereits Brustschmerzen, denn man ist kaum im Stande dem ungelehrigen Volke etwas Vernünftiges glauben zu machen. — Ich ging seit drei Wochen von früh Morgens bis spät Abends von einem Hause ins andere (denn hier war es unmög- lich ein Spital zu erricht,«), ich untersuchte ikre Hän« de und Füsse ohne mindester ssurcht, so zwar, daß ich durch das viele Gehen und Reden geschwächt wurde, aber mich hatte jene Freude ermuntert, welche ich bei dem Gedanken empfand, daß der Allmächtige, indem er uns mit Recht züchtiget, uns dennoch ein Mittel, und zwar ein sicheres darreicht, wie wir uns gegen das größte Gewicht seiner jetzigen Züchtigung, nämlich gegen den Tod schützen können >' und jener Trost, daß ich unter Beistand der göttlichen Gnade das Leben meines Mitmenschen erhalten habe, belebt mich mit neuer Kraft. Nebst bei, damit ich nicht vermessen scheine, und während ich'Anderer Leben rette, daß meinige nicht einbüße (denn ich bin nicht würdig, daß Gott meinetwegen ein Wunder wirke), nahm ich zwei Weiber auf, unterrichtete sie durch Zusehen in meiner Heilmethode dergestalt, daß so viel Kranke durch ihre Sorgfalt genesen würden, beide zusammen für jeden derselben acht Groschen, wenn der Kranke aber sterben sollte, fiir diesen Fall sie g>ir nichts erhallen sollen. Wenn sie sich fleißig verwendeten, versprach ich ihnen überoicß für ihren Fleiß zwei Metzen Weitzen. — Es war nothwendig meinen Pfarckindern dieses Opfer zu bringen, denn da anfänglich das Haus, in welchen sich ein Kranker befand, abgesperrt wurde, fo haben sich viele ausFurcht verborgen, und man konnte den Kranken nur erst spät ausfindig machen, weßwegen die Cur mit größter Mühc vor sich ging. Ader diese zwei Weiber spürten den Kranken fleißig nach. — Um das Volk zur schnellern Anzeige der Kranken zu bewegen, habe ich, da di« Z.ihl der Kranken sich vermehrte, den Commissär cr< sucht, keine Wachen mehr zu beordern, weil diese Maßregeln mehr Schaden als Nutzen schasst. Auch hätten > die Menschen nicht mehr hingereicht, um aiie Wach-postcn zu besetzen: zugleich ließ ich zwei Gräber bereiten, und verkündete, daß diejenigen Kranken, der nicht angezeigt wird, oder während der Cur nicht folgsam ist, kaum daß er gestorben seyn wird, alsogleich begraben lassen werde. Nur auf diese Art konnte ich mit dem einfältigen Volke etwas ausrichten. — Aber es kommen auch Kranke vor, die die Krankheit hefti-tiger ergreift^ diese behandle ich eben so, wie ich oben erwähnte. Wenn sie auf obige Arc nicht in Schweiß gebracht werden könneni so lasse ich einige derselben dünsten, die andern aber baden. — Das Dünsten geschieht auf folgende Art: Es wird ein Sechtschaff hereingebracht, in diesem der Kranke auf einen kleinen Stuhl gefetzt, neben demselben aufden Boden des Secht' schasscs zwei bis drei geheitzte Ziegel gelegt, auf diese aber zu gleichen Theilen vermengter Essig und Branntwein geschüttet, der Kranke sogleich bis zum Halse mit Tucheten oder Pelzen zugedeckt, das Hineinlegen der glühenden Ziegeln, und Anfeuchtung derselben so lange -----». l52 «.___ fortgesetzt, bis der Kranke ln Schweiß kommt, dann lasse ich ihn abtrocknen, erwärmte reine Wasche geben, ins Bett legen, aber auch zugleich einen Umschlag geben. — Das Dünsten kann auch auf folgende Weise geschehen: Man läßt Akazicngesträuche hacken, in Wasser sieden, und siedend in das Sechlschaff gießen, in selbes einen kleinen Stuhl, worauf der Kranke sei-ne Füsse setzt, um nicht in das heiße Wasser zu reichen, »md einen hölzernen Stuhl stellen, worauf sich derKran-ke setzt, diesen ringsherum gur einhüllen, damit ihn der Dunst in Schweiß bringe. Auch habe ich das von abgesottenen Akazicngesträuch bereitete Vad für sehr heilsam befunden, dieses habe ich besonders jetzt in Anwendung gebracht, früher aber ein aüs aromatischen Kräutern bereitetes Vad. — Im warmen Bade wird der Kranke ebenfalls ringsumher eingewickelt. — Wenn der Kranke an Krämpfen leidet, so lasse ich ihn mit zu gleichen Theilen gemischten Kampheressig und Branntwein die Hände, Füsse, ja sogar den ganzen Körper dessen einreiben, den die Krankheit entkräftet hat. Auch diesen Schwerkranken lasse ich warmen Thee von Krausemünze trinken, bis der Neiz zum Brechen, oder der Durchfall nachläßt, auch achte ich nicht darauf, wenn der Kranke auch Thee bricht, — so bald der Magen sich erwärmt, wird er auch den Thee behalten. — Für den Durst di«nt gleichfalls der warme Absud von Gersie zum Getränke, auch der Umschlag darf nicht unterbleiben. — Fürwahr durch diese Behandlung habe ich auch selbe hergestellt, zu deren Rettung ich keine Hoffnung mehr hatte. Zu Tisza-Babolna brach am 25. Iull die Krankheit aus, und bis heute waren meines Wissens 120 von derselben befallen. Von diesen starben 2l Einheimische und ein Fremder. Von den Verstorbenen wurden die.drei ersten garnicht behandelt, die übrigen, welche starben, waren theils verzärtelte Kinder, welche von der Seite unbcdachtsamer Mütter dahingerafft wurden, theils unfolgsame Alte. Die Hauplursache ihres Todes war Mangel an gehöriger Pflege, indem man den Kranken sich aufzudecken gestattete, und auf ihre Bitte Wasser, ia sogar Eis darreichte. Ich kann bei meinem Scelenheile betheuern, daß, wenn sie meinen Nath befolgt hätten, auch nicht drei gestorben wären. — Auf diese Art sind 98 genesen. — Es gibt auch solche, die, ohne etwas von sich hören zu lassen, indem sie wußten, was zu thun sey, ruhig sich zu Bette begaben, in Schweiß brachten, auch die übrigen Vorschriften befolgten und hergestellt wurden. Was mich selbst betrifft, so habe ich anfänglich in vier Säckchen Chlor bei mir getragen, spater aber selben weggeworfen, gegenwärtig wasche ich meine Hände manchmal mit Essig, welchen ich gewöhnlich auf das Handtuch schütte. Ehevor, als noch die Krankheit nicht herrschte, habe ich gewöhnlich nie gefrühstückt, aber jetzt versäume ich es nicht. Oefter bringe ich mich des Morgens im Bette in Schweiß, aber nur mäßig. Wenn ich bei Tage im Schweiß bin, so versäume ich nicht, Wäsche zu wechseln, zuweilen bade ich, esse und trinke mäßig, vorzüglich hülhe ich mich vor Verkühlung des Magens, und dem Zurücktreten des Schweißes im Körper. - Uebrigens habe ich gar kein Schutzmittel (Präservativ) bis jetzt gebraucht. Ich besuche und untersuche auch jetzt die Kranken öfters, und empfinde Gottlob! dennoch nicht die mindeste Beschwerde in meiner Gesundheit.—Ich bitte allerseits unterlhänl'gst meine Zeilen nicht zu mißdeuten, als ob ich Lob zu erhäschen die Absicht hätte, bloß das rein kindliche Zutrauen, und jene ergebene Ehrfurcht, welche ich für Se. Excellenz dem hochwürdigsten Erzbi-schof-Patriarchen, als unsern geliebten Vater, hege, die Nächstenliebe, mit welcher ich meinen Mitmenschen zu helfen mich bestrebe, ermuthigte mich zur einfachen, jedoch mit reinem Herzen geschriebenen Darstellung unserer Lage. — Tisza-Babolna am 3. August i82l. Johann M or v ay rn. p. Pfarrer zu Tisza- Vabolna. M i s c e I I e. Dle medizinische Zeitung in London meldet: Man hat angefangen, den Dampf, der sich aus dem Brode während des Backens entwickelt, zu benutzen. Durch einen Tubus, der ins Gewölbe des Ofens geführt und unmittelbar über dem zu backenden Brode angebracht wird, erhält man'einen Alcohol, der später destillirt wird. Ein Brod von 4 Pfund liefert 2^l Unze Spiritus. Diese Entdeckung setzt die Bäcker in Stand, den Preis des Brodes zu verringern. Nnecvote. Ein Arzt hatte eine ältliche Dame in dcr Cur, die trotz aller Ermahnungen, sich sehr ungeduldig zeigte. Darüber verlor endlich der Doctor selbst alle Geduld, und rief ihr zu: «Aber mein Gott, ich kann Sie ja doch nicht wieder jung machen!« —. »Das verlange ich ja nicht," versetzte die Dame, «aber alt, lieber Herr Doctor, alt sollen Sie mich machen!« Nevacteur: ^r. Vav. Weinrich. Verleger: Agnaz M. Evler v. Meinmavr.