poZtnkn» v cirravi 8ki8 psv8slirs»s. Nr. 14. Erscheint am 1., 10. und 20. eines jeden Monates. 2. (17.) Äahrg. N-Mgsprcise: für Jagoflmvien: ganzjährig 20 K, halbjährig 10 K. für Österreich: ganzjährig 26 K, halbjährig 13 k. für Amerika: 2 SO Doll. — Einzelne Nummern 70 b. Die revotutionkre Seuche. In früheren Jahrhunderten trat oft die Beulen¬ pest, der „schwarze Tod" verheerend auf, später raffte die Cholera Hnnderttausende dahin und gegenwärtig sucht die Grippe ganze Erdteile epi¬ demisch auf. Aber auch ans dem geistigen Ge¬ biete gibt es verheerende Seuchen. „Eine geistige Seuche", schreibt Oberst a. D. Emil Widale im „Neuen Reich", „schlimmer als Fleckfieber und Beulenpest, zieht heute über dis erschöpfte Erde und droht dieselbe in ein Meer von Elend und Leiden zu versenken, gegen welche jene des Krieges noch gering zu nennen waren. Diese Seuche er¬ greift ganze Staaten und Nationen. Wie bei anderen Krankheiten äußert sich auch bei ihr die Reaktion des befallenen Körpers je nach seiner inneren Widerstandsfähigkeit, verschieden, daher das Übel verschiedene Formen anniiniiit, die wir unter den Namen Sozialismus, Kommunismus, Spartakismus, Bolschewismus und Anarchismus kennen. In Deutschösterreich hat sich die schlei¬ chende Form des Bolschewismus 3U8tn'3cus, das ist eine durch österreichische Schlamperei ge¬ milderte Abart des echten russischen Bolschewis¬ mus eingestellt, welche an den Organen des Pa¬ tienten wieder verschiedene, dem Pathologen in¬ teressante Symptome hervorbringt... In Un¬ garn nahm die Krankheit einen akuten Verlauf. Von heftigen Fieberschauern geschüttelt, rang das Ungartum das Übel nieder und ist heute — er¬ schöpft zwar und geschwächt — am Wege der Genesung. Ts hat mit sicherem Blicke den Er¬ reger des Übels erkannt und will durch wirk¬ same Prophylaxe einer Wiederkehr desselben be¬ gegnen. Den Erreger erblickt es in dem ver¬ neinenden, zerstörenden Geiste des Judäo- Sozialismus, eine Erkenntnis, welche leider in der Heimat eines Lueger und Vogelsang in Ver- gessenhcit geraten scheint. Dieser Erkenntnis ent¬ sprechend mußte die Prophylaxe folgerichtig in der Erweckung und Wiederbelebung des christlich¬ völkischen Geistes gesucht werden." Auch Jugoslawien und unsere engere Heimat Gottschee ist von einer schweren geistigen Epide¬ mie heimgesucht worden. Die rote Wells des Kommunismus wälzt sich verheerend durch die Lande. Eine Art von Delirium hat in den Köpfen sich eiugenistet. Nur durch die Anwendung drastischer Mittel (Standrecht I) ist es verhütet worden, daß der erkrankte Volksgeist sich nicht in revolutionären Gewalttaten Lust machte. Man kann und darf aber die Abwehr des großen Übels nicht der Regierung und der Polizei allein über¬ lassen. Der überall vorhandene gesunde Kern des Volkes muß eine Einheitsfront bilden zur Eindämmung der drohenden Gefahr. Der Sow¬ jetgeist in der öffentlichen Meinung soll durch den Geist der Ordnung, durch den Geist der Gutgesinnten auf der ganzen Linie überwunden E Jeder Gutgesinnte, jeder Freund der öffentlichen Oronnng und Sicherheit — und das ist ia doch die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung — sollte sich gewissermaßen als assentiert betrachten im Kampfe für die Erhaltung der staatlichen Ordnung. In jeder Gemeinde, m jeder Ortschaft ist sicherlich ein kräftiger, ge¬ sunder guter Kern vorhanden, der sich gegen den cmgedrungenen Wahnsinn ablehnend verhält. Man Gottschee, 10. Mm 1920. darf es aber nicht bei der bloßen schüchternen Ablehnung, beim bloßen Nichtmittun bewenden lassen, sondern alle Gutgesinnten sollten laut und unerschrocken ihre Stimme erheben, alle sollten nicht nur innerhalb ihrer vier Wände leise und zaghaft das Übel verdammen, sondern auch in der Öffentlichkeit mutig und kraftvoll zusammen- stehen zur Abwehr und Bekämpfung der einge¬ drungenen geistigen Pestseuche. Kraftvolles Eintreten für die Erhaltung der staatlichen Ordnung, die uns allein Leber? und Eigentum zu verbürgen vermag, ist heute ein Gebot der Selbsterhaltung und Gewissenspflicht. Die Zeit ruft nach tapferen Hütern von Recht, Gesetz, Ordnung und Wahrheit, also will es Gott: lwx temporis, lex Del, Alle Gutgesinnten müssen jetzt in allen Gemeinden und Pfarren eine ge¬ schlossene, wohlgeordnete Phalanx bilden zur A u s- stvßungdesrotenGtfies aus dein erkrankten Volkskörper. Sie müssen ihre Überzeugung mit demselben Nachdrucke bekennen wie die Sozial¬ demokraten und Kommunisten die ihrige. Infolge des verhängnisvollen Einflusses von Narren und Schlechtgesinnteu, welche in dein nur zu leicht ver¬ führbaren Volke die niedrigsten Instinkte geweckt haben, ist der revolutionäre Geist immer mehr angewachsen und hat immer weitere Verbreitung gewonnen. Mit Nachgiebigkeit, Halbheit und Schwächlichkeit kann da nicht geholfen werden. Es bedarf einer starken, unerschrockenen Hand, die das Übel mit der Wurzel ausrottct. Man sage nicht, die Narren werden schon von selbst austoben, sie werden schon selber abwirtschaften und genug bekommen. Nein, so werden die Übel nur wachsen. „Nicht indem man Narren und Verbrecher sich austobcn läßr", sagt Dr. Eberle mit vollem Rechte, „wird das Volk gesund, son¬ dern indem man die Narren ins Irrenhaus, die Verbrecher an den Galgen bringt. Gewaltma߬ regeln si-d kein Ideal; aber gegenüber Leuten, die vernünftigen Ideen nicht zugänglich sind, gibt es nichts anderes als Gewalt." * So viel zunächst im allgemeinen. Wie ist es nun aber gekommen, daß in unserem sonst immer so ruhigen, friedlichen Gottscheer Ländchen die sozialistisch-kommunistische Pestseuchs solche Aus¬ dehnung und Verbreitung finden konnte? Eine gewisse Verwilderung und Verrohung der Sitten ist ja infolge des Krieges überall cingetreten, von England bis zum Osten Europas und darüber hinaus. Das Prinzip der Gewalt, das der Krieg repräsentiert, hat eben in vielen Gemütern so feste Wurzeln gefaßt, daß es noch immer neue Triebe schlägt. Die schweren Verluste, die der Krieg durch Tod, Verkrüppelung, Siechtum usw. in so viele Häuser und Familien gebracht, die wirtschaftlichen Nachteile und Schädigungen, die als seine Folge¬ erscheinung auftraten, insbesonders die ins Un¬ heimliche fortschreitende Teuerung, die sich wie ein würgendes, erstickendes Seil nm unseren Nacken schlingt — alles das und was damit zusammen¬ hängt, hat die Volksseele schon früher stark aus dem Gleichgewichte gebracht. Dazu kamen überdies die schweren Befürchtungen bezüglich der Kriegs¬ anleihe, die Einstellung der Auszahlung der Unter- haltsbeiträge usw. Und dann vor allem die natio¬ nale Not und der schwere Druck, der nach dem Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind zu senden an die Schriftleitung. — Postsp.-Nr. 10.975. Anzeigen-Aufnahme u. -Berechnung in der Buchdruckerei. Umsturz im Herbste 1918 auf unserem Ländchen lastete, damals, als Schlag auf Schlag auf uns Herniedersaustei Es war ein großes Maß von Verbitterung, die sich in den Gemütern anhänfte. Von einer sozialistischen oder kommunistischen Be¬ wegung war aber damals noch nicht die geringste Spur vorhanden. Auch gab es noch keinen ge¬ hässigen Gegensatz zwischen Stadt und' Land, im Gegenteil, die nationale Bedrängnis hatte das Band zwischen Bürgertum und Bauernschaft um so inniger und fester gek. üpft. Man stand da in geschlosserter Einigkeit des Denkens und Empfin¬ dens', man war ein Herz und ein Sinn. Hätte damals irgendjemand zu behaupten gewagt, daß dieses unzerreißbar scheinende Band geschlossener Einmütigkeit in Bälde reißen würde, man hätte ihn für einen Aberwitzigen, Verrückten gehalten. Und doch kam es leider so. Wie ist dieser gänzlich unerwartete, plötzliche Wandel zu er¬ klären? Das geschah folgendermaßen: Während des Kriegsausnahmsznstandes im vorigen Jahre waren bekanntlich Versammlungen und Zusammen¬ künfte monatelang überhaupt strenge untersagt. Infolgedessen konnten weder in Gottschce unter Teilnahme der ländlichen Bevölkerung anfklärende Versammlungen abgehalten noch von der Stadt aus Redner aufs Land hinaus geschickt werden, um den notwendigen Kontakt aufrechtzuerhalten. Hiezu gesellte sich der weitere widrige Umstand, daß im Mai 19l9 das Weitererscheinen des „Gottscheer Boten" behördlich eingestellt wurde und unsere engere Heimat durch ein paar Monate überhaupt kein Zeitungsorgan mehr besaß. So wurde also dprch den auf uns lastenden schweren Druck und durch die Unmöglichkeit einer jeweiligen Aussprache zwischen Stadt und Land der roten Internationale gewissermaßen der Boden vorbereitet und Gelegenheit geboten, durch die ent¬ standene offene Bresche in unser Ländchen unge¬ hindert einzurücksn. Ganz unvermutet und plötzlich setzte nun die rote Propaganda ein. Sonntag für Sonntag trafen ans Laibach oder Marburg sozialdemokratische oder kommunistische Hetzredner und Hetzrednerinnen ein und pflanzten die rote Saat in die Gemüter. Was sie sagten, war ja freilich nur leerer Wortschwall, hohles Gerede und ein Flui von unmöglichen, utopistischen Ver¬ sprechungen, aber weil sie zu unserem Volke in deutscher Sprache redeten, weil sie für dis Rechte unserer Sprache einzutreten verhießen, 'wurden sie von einem nicht unbeträchtlichen Teile der arg¬ losen Bevölkerung als Erlöser und Befreier aus nationaler Not und Bedrängnis begrüßt. So kam es, daß ein. Teil unseres Landvolkes ins rote Garn lief und der sozialdemokratischen Or¬ ganisation beitrat. Bemerkenswert hiebei ist, daß, während früher gegen jede nationale Regung sofort mit drakonischer Strenge eingeschritten worden war, nichts geschah, um das Anschwellen der roten Flut eiuzudämmen. Die rote Saat schoß immer mehr in die Halme. Schließlich galt es noch den Versuch zu machen, die letzten Säulen der staatlichen Ordnung in den Bevölkernngskreisen zum Fall zu bringen. Dieses saubere Geschäft besorgte das vor einigen Wochen in Gottschee Neugegründete Blatt, in welchem in der niedrigsten Weise gegen den Herrn Bürgermeister von Gottschse und die alte Garde um ihn herum geschürt und gehetzt Seite 44. Gottscheer Zeitung — Nr. 14. Jahrgang II. würde. Das Blatt leistete so — bewußt oder unbewußt — der kommunistischen Bewegung Schützenhilfe, Vorspann- und Zutreiberdienste. Und nun kam der große Streik mit seiner kom¬ munistisch-revolutionären Tendenz, die Regie¬ rung griff mit starker Hand ein, das Aeußerste, das bereits drohte, wurde glücklicherweise mit Gewalt unterdrückt. So trat mit jähem Ruck plötzlich ein Wandel ein, der hoffentlich zur all¬ mählichen Wiedcrgesundung unseres Volksgeistes führen wird. Hoffen wir, daß es gelingt, unser Schifflein aus der brandenden roten Flut ohne ernste Havarien herauszusteuern und wieder in den sicheren ruhigen Hafen zu lenken. Gewisse Symptome der einsetzenden Besserung zeigen sich schon gegenwärtig. Die Besinnung beginnt zurück- zukehren, das Erwachen aus dem bösen roten Delirium wird zweifellos immer allgemeiner werden. Alle Gutgesinnten sollen diesen Wiedergesuuduugs- prozeß kraftvoll unterstützen. Aus Stadt und Land. Gotisches. (Pers onaln ach richt.) Am 3. Mai traf Se. Durchlaucht Fürst Karl Auers¬ perg, Herzog von Gottschee, in Begleitung des Herrn Zentralgüterdirektors Dr. Leopold Huf¬ nagel hier ein und begab sich von hier am 6. Mai über Hormvald nach Aiuödt. — (Vom Gerichtsdienste.) Reaktiviert wurde der Oberlandesgerichtsrat Herr Josef Haussen. Er wurde dem Landesgerichte in Laibach zugeteilt. — (Vom Postdienste.) Die Postexpedien- tenstelle in Unterdeutschau wurde der Aushilfs¬ beamtin Anna Panek, jene in Suchen dem Aus¬ hilfsbeamten Anton Defar verliehen. Die Post- osfiziantin Lucia Cuderman wurde vom Post- amte in Gottschee zum Postamt Laibach 1 ver¬ setzt. — (Promovierung.) Herr Anton Jaklitsch aus Milterdorf ist am 8. Mai an der Universität in Graz zum Doktor beider Rechte promoviert worden. — (Slowenische Lehramtsprüfung.) Fräulein Marie Kleiner, Lehrerin an der hie¬ sigen deutschen Volksschule, hat die Lehrbefähigungs- prüfung für Slowenisch mit sehr gutem Erfolge abgelegt. — (Todesfall.) Am 7. Mai starb hier der Besitzer des Casä „Viktor" auf dem hiesigen Hauptplatze, Herr Viktor Wreßnig, im 52 Lebens¬ jahre eines jähen Todes. Er ruhe in Frieden. — (Hauptversammlung des Spar¬ und Darlehenskassenvereines.) Die dies¬ jährige Hauptversammlung des Spar- und Dar- lchenskasseuvereines in Gottschee findet Sonntag, § den 30. Mai, um 11 Uhr vormürags im Amts- ' lokale des Vereines in Gottschee statt. Tages- i ordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufsichtsrcttes. 3. Genehmigung des Jahres- ! abschlusses für das Geschäftsjahr 1919. 4. Wahl . des Vorstandes. 5. Wahl des LusfichtsrateS. 6. Alliälliges. Falls diese Hauptversammlung nicht ! beschlußfähig sein sollte, findet eine halbe Stunde ! später im gleichen Lokale und mit der nämlichen Tagesordnung ' eine zweite Hauptversammlung j statt, wiche fatzungsgemäß ohne Rücksicht aus ! die Anzahl der Erschienenen Beschlüsse zu fassen ! berechtig! ist. i — (Volke»stimme.) Unser Herr Bürger¬ meister ist In den letztvergangenen Wochen in einem hier erscheinenden Blatte wiederhol! in ganz unwürdiger Weise angeflegelt worden. Wenn, diesem anwidernden Treiben vielleicht Leute Beifall spenden, bei denen Gesinnungsniebrigkeit, Krakeelsucht und j Skaudalfreude zu Hause find, befremdet uns das nicht. Gesinuungspöbel gibt es eben überall. Art hält zu Art. In allen anständig denkenden i Kreisen unserer Stadt ist aber diese ordinäre . Preßhetze einmütig aufs schärfste und entschiedenste verurteilt worden. Dies umso mehr, als jedermann sich bewußt ist, was Stadt und Land Gottschee alles Herrn Bürgermeister Loy zu verdanken hat. Es umre eine Schmach für uns selbst, würden wir es ruhig und widerspruchslos hinuehmeu, - wenn irgend ein junger Fant sich erdreistet, unsere < besten Männer öffentlich anzuflsgeln und herab- zusetzen. Jeder gesunde Körper weiß sich des ein- driugenden Giftes zu erwehren. Auch in Gotisches wird man es verstehen, solchem Krakeel die Schranken zu weisen. — (Verhaftungen.) Anläßlich des Arbeiter- streiks und der kommunistischen Unruhen wurden in der Stadt Gottschee und mehreren anderen Orten unseres Gerichtsbezirkes bisher 17 Personen verhaftet. — (Die ungestempelten Kronennoten,) die seinerzeit mit Beschlag belegt wurden, sollen, einer Verordnung des Finanzministeriums zufolge, den Eigentümern rückerstattet werden, nm im Aus¬ lande Verwendung zu finden. — (Das Märchen von der „Gottscheer" Republik.) Wie einige Tage früher der „Slo¬ venec", so behauptete einige Tage nachher auch der „Slovenski Narod", daß es sich bei der kom¬ munistischen Bewegung hier um die Errichtung einer „Gottscheer Republik" gehandelt habe. Wir haben bereits in der vorigen Nummer unseres Blattes demgegenüber der Wahrheit gemäß fest¬ gestellt, daß diese Behauptung ganz und gar un¬ richtig ist. Die Äviorufe (nicht Hochrufe) auf Lenin und Trotzki beweisen ganz deutlich und un¬ zweifelhaft, daß Ziel und Zweck der kommunistischen Umsturzbewegung in Gotisches nicht etwa die Er¬ richtung einer Republik Gotisches, sondern wie auch sonst überall in Jugoslawien, die Aufrichtung einer allgemeinen jugoslawischen Sowjetrepublik nach russischem Muster war. Einen nationalen Hintergrund hat diese Bewegung, an der Slowenen und Deutsche beteiligt waren, überhaupt nicht gehabt, sie war ausschließlich internationaler, sozial¬ demokratisch-kommunistischer Natur. — (Kolonisierung der Gottscheer in Sumatra?!) Herr A. P. in G. spricht in einer Zuschrift an unser Blatt den Gedanken aus, daß für Gottschee eine geschlossene Kolonisierung in Holländisch-Indien (Sumatra?) von großem Vor¬ teile wäre. Wir halten diesen Vorschlag doch für etwas zu — exotisch. Hoffentlich werden durch die Anpflanzung neuer Industrien usw. die wirt¬ schaftlichen Verhältnisse in der Heimat sich derart ge¬ stalten, daß künftighin Auswanderung und Hausier¬ handel bei uns nicht mehr jene große Rolle spielen werden wie vor dem Weltkriege. — (Ende des Bergarbeiter st reikes.) Am 5. Mai haben die Arbeiter des hiesigen Kohlcn- werkes die Arbeit wieder'aufgenommen. Der Streik hatte 16 Tage gedauert. Erreicht wurde durch ihn nichts. 200 Arbeitern wurde die Wiederauf¬ nahme verweigert. — (Das neue Taxgesetz.) Das serbische Taxgesetz wurde bei gleichzeitiger Erhöhung der Taxen auf das Gebiet des ganzen Königreiches SHS ausgedehnt. Es wurden die hierzulande bestehenden fixen Skalen- und Perzentualgebühren um einen bedeutenden Betrag, und zw..r durch¬ schnittlich um 100o/o erhöht. Dieses Gesetz ist mit dem Tage der Verlautbarung im Belgrader Amtsblatte (SluZdenL bovine), d. i. am 10 April l. I. in Kraft getreten. Im Laibachsr Amtsblatt wurde es erst in der Nummer vom 17. April veröffentlicht. Es müssen nunmehr alle seit dem 10. April ausgestellten Urkunden, Wechsel, Fak¬ turen und bei Behörden Überreichten Eingaben als zu gering gestempelt betrachtet werdeu. Die Cillier Zeitung schreibt: Die Verlautbarung des Gesetzes leidet vor allem auch an dem einen großen Übel, daß das serbische Taxgesetz, dessen Gültigkeit auf das ganze Gebiet des Königreiches SHS ausgedehnt wurde, bisher hierzulande nir¬ gends ordentlich im Wortlaute kundgemacht wurde. Man ist deshalb gar nicht in der Lage, sich mit dem. Inhalte dieses Gesetzes vertraut zu machen; auch auf privatem Wegs wird cs nichr !e»chc möglich sein, sich dieses Gesetz zu ö schaft.n da s eine slowenische Übersetzung hievor. . r.. , L 's .s bisher nicht erschienen st. Da niesw Dr.- geeignet ist, in allen Kreiser. . s beo .o RechtSunsicherheir zu erzeug'.!-, H . as- Erachtens Pflicht der maßgellckdm ( ai.orca, diesem Überstand; abzuhelfer.. '— tKriegsgLwiunsteuer., Im Amts- s blatt von. 20. April d. I. rst das Gesetz rir-er j dir Kriec.-'gewinns'ruer verlautbart worden. Der i Artikel 62 di ms Gefttzss büst.rum, daß alle jena, die in der Jahren 1914 bis einschließlich 1919 j Liegenschaften gekauft oder verkauft Haber:, diese ! Verträge ohne Rücksicht auf die Höhe des Kauf- schillings zur Anzeige, bringen müssen, widrigen- i falls schwere vermögensrechtliche Folgen eintreteu f können/ Der Inhalt des umfaugreicyeu Gesetzes : umfaßt im Amtsblatte faßt zwölf Spalten. Da dieses Gesetz nicht nur Mr solche Personen, die tatsächliche Kriegsgewinne erzielt haben, sondern für jedermann von großer Wichtigkeit ist, hat die Schriftleitung der Cillier Zeitung in dankens¬ werter Weis/ eine deutsche Üebersetzung des Ge¬ setztextes angefertigt, welche im Verlags der Buch¬ druckerei Celeja in Cilli erschienen ist. — (Welches Geld angenommen werden muß.) Der Delegat des Finanzministeriums in Agram macht kund, daß sowohl die alten Kronen¬ noten, inwieweit sie nicht aus dem Verkehre ge¬ zogen und vorschriftsmäßig markiert und abge¬ stempelt sind, als auch dis alten Dinarnoten und die neuen Kronen-Dinarnoten angenommen werden müssen und ebenso auch die Banknoten zu einem und einem halben Dinar. Gegen Zuwiderhan¬ delnde möge die Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Witterda rf. (E h e s chl i eßu n g e n.) Am 21. April wurden Anton Schmalz aus Neisnitz und Franziska Kosmae aus Koffern 18; am 26. April Josef Tschinkel aus Mitterdorf 43 und Magdalena Hö n i g m a n n, Windischdorf 13, getraut. — (Gestorben) ist am 22. April Elisabeth König in Windischdorf 9 im 73. Lebensjahre. — (Rauferei und kein Ende.) Die häßliche Behandlung eines geisteskranken Menschen, der zwar nicht, wie es hieß, gestorben, sondern glücklicherweise mit dem Leben davongekommen ist, hat man noch kaum vergessen und schon hat das kleine Dörflein Rain wieder Rauferei gehabt, bei der sogar mit Hacken zugeschlagen wurde. Daß man doch den. heißblütigen Gesellen einmal das Handwerk gründlich legte! UcherMoschMß. (E i n b r u ch s d i ebstähle.) Zur Zeit des Eisenbahnerstreiks wurden in der hiesigen Gegend und im Gebiete von Semitsch mehrere Einbruchsdiebstähle verübt. Beim Besitzer Friedrich Maichin in Altsag bei Tschermoschuitz wurde zur Nachtzeit im Schlafzimmer eingebrvchen und es wurde der Besitzer völlig ausgeraubt. Es wurden ihm 11.000 K Papiergeld entwendet (warum behält man so große Summen zu Hause und legt sie nicht in einer Sparkasse sicher und fruchtbringend an?), ferner 250 i< in Silber, Kleidungsstücke, Wäsche, fünf Taschenuhren, eine Damenuhr und goldene Ringe. Der Gesamtschaden betrügt 26.900 Kronen. In der gleichen Nacht fand auch im Auslagefsnster des Kaufmannes Franz Petschauer in Tschermoschuitz ein Einbruchsdiebstahl statt. In Semitsch wurde im Geschäfte (Trafik) der Katharina Drganc ein Einbruchsdiebstahl verübt. Es wurden 400 Virginierzigarren, 30 Schachteln ägyptischer Rauchtabak und andere Tabaksorten gestohlen. Der Gesarmschaden beläuft sich auf 2000 Kronen. Auch an mehreren anderen Orten kamen Einbruchsdiebstähle vor. Der praktische „Kommunismus" der Einbrecher geht von dem Grundsätze aus: Was dein ist, muß mein werden! (Mtsmtz. (Brand.) Am 20. April nach¬ mittags versetzte ein Brand beim Keuschler Jakob Lesser Nr. 76 die hiesige Gemeinde in nicht geringe Aufregung. Dis mit Holz gefüllte Holz¬ hütte des Besitzers hatte Feuer gefangen. Da mehrere Wirtschaftsgebäude anderer Besitzer in nur geringer Entfernung, die Keusche des Be¬ sitzers Lesser gar nur 3 m vom Brande entfernt sind, mußte die Feuerwehr mit beiden Spritzen ausrücken. Ein Umsichgreifen des Feuers wurde verhindert. Den Braud hatte daö vierjährige Söhnchen des Lesser gelegt. — (Todesfall.) Am 14. Ap-si starb hier Marg. Tscherr.s Nr. 78 89 I h r att. BmmntwsrkiÄer --- i. Ä t-° . RuckdruLeve- D - Po 'ee' > - - .. Die Wiener Aerstchemngs - KeseUchaft e.. 30 Jahren im Bezirk Gattsibee bestens eingeführt, eupr l! .1 im ganzen Bezirke' Gotischer zum Zweck: des Ausbaues des bereits bestehenden bedeutmden Parteien- Stockes verläßliche Vertreter für die Kem rvcrstcherung be: - hoher Provision. Gefl. Zuschriften an die Wiener Versicherung Graz, Radetzkyftr. tO. Zwei Schafe haben sich auf der Weide in Hohenberg verlaufen. Der¬ jenige, der sie dem Besitzer wieder zurückbringt, erhält eure gute Belohnung. Kranz Kuppe Koheuöerg Wr. 7. Erste jugoskarvWe MerstcheruugsgesellschafL „Kroatia" nimmt Ledens- und Erlebens- sowie Feuerversicherungen unter günstigen Bedingungen entgegen. Nähere Auskünfte erteilt der Vertreter Ivan Bogataj, Leiter des Vsrzehrungssteueramtes in Gottschee, Berg¬ gasse Nr. 61.