^^' 25* R84«^ Der deutsche Mann.*) »Wie eine deutsche Eiche ^oll seyn der deutsche Mann, Soll stehen jedem Streiche Und schirmen, wo er kann. Als wie las deutsche Eisen Soll seyn der deutsche Mann, Und Ion die Kraft erweisen Am Feind. so gut er kann. Als wie die d.'ulsche Lerche Soll seyn d.'r deutscke Mann; Sein Frohsinn schwing' vom Pferche Sici' auf, so oft er sann. Als wie ein deutscher Becher Soll seyn der deutscke Mann; Er soll den ärmsten Schacher Erquicken, wo er lann. Nic Wein aus deutschen Reben Soll seyn der deutsche Mann; Sein Denken und scin Streben Pefeu're, wen's nur kann. Gleich deutschen FelsgeNeinen Soll scyn der deutsche Mann; Er halte an den Seinen So lreu, als Einer lann. Ioh, Nep. Vogl. Wirken des historischen Vereins für Inneröstcrreick. (Aus den Mittheilungen des historischen Vereins für Krain.) ^!aut herabgelangter Mittheilung der hohe», Central-Direction des historische!, Vereins für Inneröstcrreich, haben Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Vereins-Präsident, Erzherzog Johann, bei einer unter Hochstihrem Vorsitze gehaltenen Versammlung den Central-Ausschuß des Vereines nunmehr für förmlich constituirt und auchorisirc erklärt, und zugleich ausdrücklich huldreichst anzuordnen geruhet, daß der bei dieser Versammlung gehaltene Vortrag der gefertigten Direction zur erfreulichen und aufmunternden Wissenschaft mitgetheilt werde, welcher Vortrag, da) Interesse aller Ver-einsmitglieder in Anspruch nehmend, im nachfolgenden Auszüge zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird: »Der ungemein energische Fortschritt der europäischen Menschheit in Wissenschaft und Kunst seit dem Ende des *) „Deutsche Lild,r." abgewichenen Iahrhundertes kann keinem aufmerksamen Auge entgangen seyn, und der Unterschied in Bewegung und Aufschwung der gesammten civilisirten Menschheit im staatsbürgerlichen und humanen Leben stellt die vorigen Jahrhunderte beim Vergleiche mit der Gegenwart weit in Hintergrund. Weit entfernt aber, besonders in Hinsicht geschichtlicher Forschungen, die großen Verdienste der ehrwürdigen Alten, unserer ewigen Lehrer, und der deutschen Geschichtschreiber tiefe Gründlichkeit und redliches Wahrheirsstreben zu mißkennen, muß man doch zugestehen, daß der mit siegender Kraft her-vorgetretene Kamvf des idealisirenden Aufbaues socialer Formen der bürgerlichen Gesellschaft unter Völkern und Staaten, sogar der historischen Gestaltungen derselben — nun eine tiefere und breitere Grundlage der Letzteren mit Nachdruck verlange, weil sonst bei der dadurch versuchten Erschütterung und Umstalrung alles alt Bestandenen eine Verwirrung in das Endlose die unausbleibliche Folge seyn müßte. — Wir wollen zwar auch hiebci nicht verkennen den hohen Zweck menschlicher Bestrebungen überhaupt, welche auf Veredlung und Vervollkommnung aller menschlichen Institute und damit auch auf die Erhöhung und Sicherung des Gesammt-wohles der Menschheit hinsteuern; so aber waren es wohl diese Gahrungen und Bestrebungen, welche in hohen Geistern und edlen Gemüthern Ueberzeugung und inniges Gefühl hervorgerufen haben, daß der dadurch klar »md deutlich hingestellten Aufgabe unserer Zeit für die Zukunft vereinzelte Zwecke und Kräfte durchaus nicht genügen, sondern daß dieselben in einein gemeinsamen, auf tiefere und breitere Grundlage gestellten Schwerpunkte vereiniget werden müssen." »Kein Staat beruht so eigentlich, wie der österreichische anf historischem Grunde, auf historischem Rechte, auf welchem er, nach dem Ausspruche der größten Sraarsweisen, seine Pfahlwurzel im Centrum des Erdballes befestiget hat, während er das btätter- und fruchtreiche Haupt seiner Aeste und Zweige hoch in den Wolken ausbreitet. Es ist daher auch eine der großen Aufgaben der mächtig fortschreitenden Zeit, die wesentliche historische Grundlage desselben encspre.-chender und breiter aufzuhüllen, und durch die klaren, nach allen Einzelnheiren entwickelte Geschichte der einzelnen Provinzen dieses im Gange der Wahlbegebenheiten entscheidend einwirkenden Staates in einer Art zu ergründen und darzustellen, von welcher allen frühern, wenn gleich preiswür- 106 digen Geschichtschreibern dieser Länder kaum eine Ahnung entstiegen ist." »In dieser würdevollen Ueberzeugung haben Seine k-k. Hoheit, der durchlauchtigste Erzherzog Johann, den historischen Verein für ganz Innerösterreich hervorgerufen, uin auch auf dein so lehrreichen und wichtigen Felde der Historie durch einen möglichst zahlreichen Bund geistiger Kräfte der Länder Steyermark, Karnten und Krain eine neue und aus-gedehnter wirkende Kraft zur Lösung der gewaltigen Anforderungen veränderter Zeiten in Wirksamkeit zu setzen, und es geruhte Seine k. k. Hoheit auch da) erhabene Präsidium und das Protectorat des Vereines huldreichst anzunehmen. Von diesen: Augenblick an haben sich leitende Organe zu statutenmäßigen Körperschaften, bestehend au? Directoren, Geschäfts-leitern und Ausschüssen, einstweilen provisorisch consticuirt, und später in allgemeinen Wahlversammlungen definitiv ernannt und von Sr. kais. Hoheit authorisirt und bestätiget, hat ihre Wirksamkeit bis zu dieser Stunde den Gesammtverein auf nahe 900 Mitglieder, und zwar: 320 in Krain, *) 3l2 in Karnten und 214 in Steyermark, gesteigert. Man hat überall bestimmte Localitäten ausgemittelt, wo die Vereinsgeschäfte vollführt und alle zum Behufe des Vereinszweckes gesammelten Stücke und Gegenstände des Druckes, der Handschrift und der Kunst vereiniger und aufbewahrt werden sollen» Aufrufe und bewegende Einladungen zur regen Theilnahme an den edlen Bestrebungen des Vereines sind in den öffentlichen Länderblättern kund gegeben, und wie die Anzahl der Mitglieder bewährt, in kurzer Zeit mit dem günstigsten Er-folge gekrönt worden. In Karnten haben die hohen Herren Landesstände ein provisorisches Locale zum Zwecke des Vereines unentgeltlich überlassen, und über das dort bereits Errungene mehrere Blätter der Carinthia und die Geschäfts-protocolle selbst umständliche Aufzählungen und Berichte mit-qetbeilt. Die Herrschaftsbesitzer des Landes entsprechen eifrigst den Aufforderungen der Provinzialdirection, boten bereitwilligst die Oeffnung ihrer Archive an, worauf auch die Sichtung und Copirung wichtiger, im Lande zerstreut liegender Urkunden durch die Bereitwilligkeit der Herren : Simon Mayer, Professor Conrad Altherr und Ant. Ritter v. Gallenstein, eingeleitet worden ist. Neben mannigfaltigen interessanten lapidarischen Antikaglien liegen im kärntnerischen Vereinsmuseum bereits über 2000 alterthümliche Münzen, gegen 8000 Urkunden, vorzüglich aus dem wichtigen Viktringer Archive, zahlreiche Wappen und genealogische Tafeln und über 300 die Geschichte Kärniens betreffende Druckwerke vereiniget vor." (Schluß folgt.) Der Berg Carmel. Einen ausführlichen Bericht über das Kloster auf dein Berge Carmel und den verdienstvollen Mönch Giovanni Ba tri sta enthält das Leipziger »Bilder-Magazin" aus der Feder des berühmten Reisenden Constantin Tischen dorf. Wenn der Pilger, erzählt dieser Reisende, von dem freundlichen Nazareth im Schoosie der galiläischen Berge nach ») Mit Schluß des Jahres 18Vl, seit welcher Zeit sich die Zahl der Mitglieder bedeutend vermehrt hat. dem Meere wandelt, das die Küsten seiner fernen Heimath bespült, so überrascht ihn bald der majestätische Anblick jenes Berges, den der Name des Propheten Elias seit grauer Vorzeit in ein heiliges Gewand gerlcider. Der Earmel liegt vor ihm, lind begränzc mit seinen waldigen Höhen stundenlang den Horizont, bis er feinen felsigen Fuß in den mittelländischen Fluchen badet. Dorr ist e5, wo der Earmcl, trotz seiner abschreckenden Felsenwand, d.'n, nahenden Wanderer mit einem gastlichen Gruße zuwinkt; d.'ün auf dem AbHange von sechshundert Fusi trägt er ein überaus stattliches Klostergebäude und ladet auf einem sorgüch gebauten Wege in seine Mauern ein. Schon von ferne erregt daö Kloster g'.'aße Erwartungen; aber auch die größte» übercriffr es noch; e) ist die Krone der Klöster, die der Orient beschr. Tritt »uin zwei Stock hoch in den Gastsaal und durchmustert dic an denselben an-gränzende Gallerie der Gastzimmer, sc> vergißt man, und wohl zum ersten Male im Oriente, die Trennung von der heimatlichen Bequemlichkeit; man glaubt sich in die wobnli-chen Raume an den Ufern des Rheines versetzt, so sauber, so nett, so schön ist Alles; mehr noch, als Sopha und Spiegel, fesseln die weiß bekleideten Himmelbetren. Und wie das Eine ist, so ist das Ganze. Die Kirche, die Küche, der Garten; auch eine Mühle fehlt nicht, und vor Allem herrlich ist die Apotheke mit ihrem Reichthums an heilenden Säften aus den Kräutern des Earmel. Woher dieß Alles? Wer es weiß, daß vor fünfundzwanzig Jahren auf dem Earmel nichts, als ein Paar traurige Ruinen standen, die noch dazu der verrufene Abdal-lah Pascha bald darauf in die Luft sprengen ließ, der thut diese Frage mit großer Verwunderung. Der Mönch Fra Giovanni Battista weiß am besten zn antworten; das Kloster auf dem Earmel ist die Schöpfung dieses Mönchs. Er kam zum Berge aus weiter Ferne; was er mitbrachte, war nichts als seine Begeisterung, aber diese Begeisterung war stark und ist ihm treu geblieben. Es war im Jahre 1819, als Giovanni Battista im Auftrage seines Ordens zum ersten Male von Rom auf den Earmel reiste. Da fand er in den trauernden Kloster-rninen anstatt der Mönche einen Haufen Gerippe von französischen Soldaten vor. In der Stimmung der türkischen Nachbarschaft, in der Tyrannei ihres Paschas, im Ausbruche des griechischen Befreiungskrieges lag Grund genug, an keinen neuen Aufbau für den Augenblick zu denken. Ader den heiligen Berg, der seinem Orden den Namen gegeben, so verlassen, so verödet zu wissen, das war ein Schmerz, der seine Seele nicht ruhen ließ. Er kehrte nach sieben Jahren zur besseren Stunde in den Orient zurück. — Von Con-stantinopel brachte er gleich den Ferman für ein neues Kloster mit. Giovanni Battista ist baukundig; er entwirft sofort den Bauplan; sein Kostenanschlag beträgt nahe bei 100.000 Thaler. Aber woher nimmt er die Mittel? Sein Orden theilt nicht die reichen Gaben, die das heilige Grab empfängt; auch kann ihm die römische Enrie nichts geben. Da durchwandelt Giovanni Battista die Küsten Asien's und Afrika's, er durchwandelt Europa; er geht zum Fürsten, 107 wie ;um Bürger; er bittet bei Katholiken und Nichtkatholiken ; mic eigener Hand trägt er die gesammelten Opfer frommer Theilnahme auf seinen Berg; er verarbeitet sie dort. So ist dieß Kloster erstanden, den Pilgern ans allen Ländern, Christen lind Nichtchristen, eil, erquickender .Ruhepunct, den Leidenden der Umgegend ein freundliches Pflegehalls, dem Andenken des Erlösers ein festliches Heiligthum. Dieß herrliche Werk ist es auch, das dem neuen Plane, wofür der brave Mönch vor Kurzem erst Deutschland be-reistv, mic Recht alle Gemüther zugewendet hat. ^) Etwa fünfzig Schritte von dein Kloster steht nämlich ein altes Mauer-werr', das Ibrahim Pascha den Carmelitern geschenkt hat. Daraus soll jetzt ein zweites Klostergebaude oder viel-lüe!",' ein Gebäude zn menschenfreundlichen Zwecken, besonder? ;u einer vollkommenen Verpflegung der Kranken, er-ncht>,'i werden. Zugleich soll das erste Kloster noch eine große schuftende Mauer erhalten, und mit der zweiten Stiftung zu ei„c>m Gesammtbaue vereinigt werden. Es gilt also die eigentliche Vollendung des schönen Werkes, wie es dem Urheber vor der Seele steht. Ich habe den Carmel gesehen und genossen; um einen unvergeßlichen Tag hat er mich reicher gemacht. Da lernte ich auch das Verdienst dieses Mannes sckätzen, der den Pilgern des heiligen Landes ihre liebsten Erinnerungen auf dem ehrwürdigen Eliasberge bescheren wollte. Möchten sich recht viele Leser diese Erinnerungen mit eigenen Augen und Herzen holen. Gartenzeitung für Damen Die Myrte. Neidenswerthes Geschick, einzig nur znm Brautschmuck erkoren zu seyn. Hymen allein bekränzt sich mit der Myrte das Haupt, während dort aus den Beeten der Nelken, Rosen und und Astern jegliche Hand sich täglich farbige Sträuße pfiückt. Der Mohn. Hochroth schielet sein stolzes Haupt aus dein wogenden Kornfeld. Aber ein Windhauch schleicht, und siehe! da liegen die Blätter zerstreut. Der Mohn gleicht, wie es mich be-dünkr, dem Herrscher auf goldenem Throne; wenn er mit Glanz nicht Weisheit theilt, steht ihm der Purpur nicht an. Die Rosen. Die Rosen erblühen mit dem Frühling und vergehen mit ihm; — die wonnereichste Geburt, der seligste Tod. Kommt der Frühling zurück, so öffnen sich auch wieder die Rosenkclche. Soll uns dieß nicht deuten! »Sterblich der Leib, aber unsterblich die Seele?" (Gegenwart.) Feuilleton. (Dorthin, ihr Vhampagnerfreunde, laßt uns zieh'n!) Das Kellergewölbe des Hauses Iaqueson zu Chalons hat nach offiziellen Angaben eine Ausdehnung von 4 Kilometer, (ein Meter ist 3 Fuß I Zoll, ein Kilometer ') Der ehrwürdige ."armelitermonck, Giovanni Battista, b.findet sich im gegenwärtigen Augenblicke in Prag. Anmerk. d, Redaction. mißr also über 3000 Fu»'?, und 4 Kilonieter betragen ttl?kr, als eine halbe deutsche Meile.) Das Gewölbe ist ganz mit Flaschen gefüllt; zwischen den Reihen laufen Schienenwege, auf denen immerfort Wagen circuliren, um Flaschen herein und hinau? zu schaffen. Das Gewölbe liegt 80 Fuß tief unter der Oberfiäche, und empfängt doch sein Licht von oben, indem dasselbe durch viele Schachte, die auf eigene Art mir refiectirenden Spiegeln ausgekleidet sind, dringt und eine überraschende Helle verbreitet. Die bier aufgehäuften Schäz-ze sind unermeßlich, allein die Menge der leeren Flaschen würde für vier Millionen Francs nicht angeschafft seyn; die Pfropfen, welche die Champagner-Fabrik verbraucht, kosten jährlich 400.000 Francs, der Draht 50.000 Francs u. s. w. — Wie viele Räusche diese Fabrik das Jahr hindurch in ganz Europa erzeugt — darüber ist man noch nicht im Reinen. (Schreckliche Folgen eines unzeitigen Scker-zes ) Schon oft war der übel angebrachte Muthwille eines Augenblickes die Veranlassung von namenlosem Unglück und Jammer für alle Zukunft. Ein solcher Fall hat sich neuerdings wieder in Gestätthof, im Taborer Kreise, ereigner. Von einer landlichen Arbeit kehrten dreizehn Landleute, theils Kinder, theils Erwachsene, nach H.nlse zurück. Ueber das Flüßchen, das zu passiren war, fuhren sie in einem Kahne, den ein Bauernbursche dadurch lenkte, daß er das quergezogene Seil zeitweise anfaßte und wieder losließ. Um den Mädchen und Kindern Angst einzujagen, schaukelten die Bursche im Kahne. Dieß sahen Knechte aus jenem Bauernhause, an welchem das Seil befestigt war, und wollten dem Spaße durch ihr Schärflein die Krone aufsetzen. Die Unbesonnenen ahnten nicht, welch' ein großes Unglück sie anrichten würden. Denn als sie an dem Seile rüttelten, verlor der Fährmann vollends das Gleichgewicht; der Kahn schlug um, und von den dreizehn Personen, die in das Wasser fielen, ertranken sieben. — Bemerkenswerth ist, daß unter den sechs Geretteten eine Blödsinnige, ohne Zweifel in Folge des gehabten Schreckens, zum klaren Bewußtseyn ihrerselbst gelangte. Bei einem andern Mädchen wechselten Todesfurcht und Lebenshoffnung drei Mal. In das Wasser gefallen, erhielt sie sich einige Zeit auf der Oberfläche, faßte sich zweimal an Gesträuchen, und als die Kräfte nachließen und sie sich nicht mehr auf dem Wasser erhalten konnte, faßte man sie am Kopftuche, aber der Knoten löste sich auf und sie sank. Endlich, schon dein Ertrinken nahe, ward sie bei den Haaren aus dein Wasser gezogen. Es kam ihr vor, al^s habe sie die ganze Zeit ihre jüngere Schwester an ihrer Seite gehabt; diese jedoch war leider ertrunken. Bisher fand man von den Ertrunkenen fünf Leichen. — Welches Gefühl müssen Jene durch ihr ganzes Daseyn mit sich herumtragen, deren unüberlegter Scherz sieben Menschen das Leben gekostet hat! (Elasticität des Wassers ) Der Englander M a k-kain führr in einer Abhandlung einige gewichtige Gründe zur Bekräftigung der Meinung an, daß das Wasser, unter Anwendung verhältn i ß m ä ß i g e r Kräfte, eben so compressibel sey, als Luft. Dieß als wahr vorausgesetzt, folgert er, daß Backsteine in einer Tiefe (des Meeres) von 28.330 Fuß schwimmen würden, Granit in einer Tiefe von 56.000 Fuß und Gußeisen in einer Tiefe von 200.000 Fuß oder 39 engl. Meilen. (Eine unentgeltliche Ausstellung.) Eine origi nelle Ausstellung fand kürzlich in Manchester Statt. Die Behörde stellte nämlich alle falschen Maße und Ge-wichte, welche von der Polizei waren consiscirt worden, aus. Ein Blatt meint, man solle diese Ausstellung jährlich wiederholen und — wie bei Gemäldeausstellungen die Na- 108 men der Künstler - so hier an jedes falsche Maß ode, Gewicht den Namen desjenigen anheften, der damit ge-messen oder gewogen, oder, mit einem Worte, betrogen hat (Seltsamer Todesfall.) Vor einigen Tagen kaum n Pariö eine Dame von hohem Stande in einen, i^ader einige Schmucksachen. Der Diener, welcher in Folge mehre^ rer in der letzten Zeit vorgekommenen Diebstahle sehr miß-iranisch geworden war, glaubte, daß die Dame einige Gold-jachen mitgenommen habe nnd hielt sie an. Die Dame wurde durchsucht und man fand nichcs: der Diener hatte sich geirrt, aber die Scene machte einen solchen Eindruck auf die Frau, daß sie auf der Stelle erkrankte und in Folge dieses Ereignisses bereits gestorben ist. Papierkorb des Amüsanten. Es war einmal ein Bürger, der hatte drei Tochter, die wohl zeitig waren, in den schweren Orden der Ehe zu treten, nur wußte der Vater noch nicht, welche er zuerst ver-lorgen sollte, denn sie hatten alle drei Werber. Er berief sie alle drei zusammen und sprach: „Wohlan, liebe Tochter! ich will Euch allen Dreien mit einander Wasser geben, und ihr sollt Euch mit einander die Hände waschen und sollt sie an keinem Tuche trocknen, sonder» selber lassen trocken werden. Derjenigen nun, welcher ihre Hände am ersten trocken werden, der will ich zum ersten einen Mann geben." Der Vater goß allen dreien Wasser über die Hände; da wuschen sie selbige und ließen sie von selbst trocken werden. Daö jüngste Töchterlein aber wehrte mit den Händen hin und her, und sprach stets: „Ich will keinen Mann, ich will keinen Mann," und von demselbigen Wehren wurden die Hände zuerst trocken. Sie bekam also zuerst einen Mann, und die Acltesten mußten noch warten. Jemand bemerkte, daß er aus der biblischen Geschichte den Traum dcs Pharao doch gar nichc begreifen könne, wie es nämlich möglich sey, daß ftcben magere Kühe sieben fette Kühe verzehrten, ohne daß man e? ihnen ansähe. »Ich konnt' es auch nicht begreifen," sagte ein Kaufmann, „bis ich mir eine Frau nahm. Da hatte ich mehr als sieben große und dicke Eassa-und Handlnngsbücher; meine Frau aber hatte nur ein ganz kleines Wirchschaftsbnch. Am Ende des Jahres aber hatte das kleine Blich all' meine großen und d'cken aufgezehrt, und man sah es ihm auch nicht an. Seit der Zeit glaube ich auch an den Traum des Pharao." Herr P. ging mir seinen zwei Nichten aus, als ein Bote vom Gerichte an ihn herantrat, um ihn, einen längst fälligen Wechsel zu präsencircn und Arrest zu verfügen: »Sind Sie Herr P.?" fragte der Gerichtsdiener. „Mit Nichten!" — lautete P's Antwort. - Der Diener der Justiz ging ab. Theater in Laibach. Montag am 30, März: „Kabale und Liebe/» Trauerspiel in 5 Aufzüaen von Friedich v- Schiller. — Dinstag am 31. März: ,.Die Hammer« schmiedin aus Steyermark," "Posse mit Gesang in 2 Auszügen uon Kckikh, Vlusik vonE. Till, Referent kann über Ungesehenes nicht referiren. --------Mittwoch am 1, April: ,,König und Vauer." Lustspiel in 3 Asten von Friedrich Halm. bearbeitet nach I^oz,,? i!« V<^« <'»>-j,iu aus dem Spanischen, Dieses ausgezeichnete, treffliche Lust!piel occupirt eine der »rsten Stellen unter den diehjährigen Theatervorstellungen, und >vir rufen aus vollem Herzen: Ehrc dem Olchl^l', Ehre den Darstellern! Schade für die Direction, daß wir dieses amüsante Stuck ni! t einige Wochen früher zu sehen bekamen! sie hatte wahrlich mit einer oder auch zwei Reprisen eines so durchweg gelungenen Lustspieles die lasten Geschäfte machen könn.n. Die erste Krone dcs Adends gebührt Herr» Köppl, ^ als Jean Gomard. Es war sein? gelungenste dießjähriqe Leistung, So . und nicht anders kann sich der geniale Dichter den schlichten Vauer zu Vellefleur gedacht haben; kurz, unser stets brave K ö p p l war classisch. Der reichste, einstimmigste Bcifall und öfterer Hervorruf zeugten vom Enthu» ' siasmus des Publicums; Schade, daß dieser fleißige und mit Recht be-> liebte Schauspieler, wie es heißt, die Gesellschaft verlässt. Gleich nach ' Herrn Köppl kömmt die wahhaft treffliche Leistung des Herrn Thomä. als König von Frankreich, zu erwähnen. Sie reihet sich ebenfalls seinen vorzüglichsten, hier gesehenen Leistungen an, darum fehlte es auch nicht an , wohlverdientem Applaus. DUe. Spengler spielt besonders naive Vauern-madchen unvergleichlich, Hie war. als Rosanna, ganz bezaubernd in ihren treff.ich markirten landlichen Manieren, Eine niedliche, allerliebste Erscheinung war auch Dlle. Etterich. als Marion, in spie! uno Gestalt. Herr Zein er spielte den Grafen Armand zur Zufriedenheit, ingleichen Mad, Lubek die Prinzessin, und Herr P o g r e l l den Ritter Gauthier. Auch die noch Nebenbeschäftigten leisteten Vorzügliches und so gestaltete sich die Vorstellung zu einer der brillanlestin der ganzen Saison. Das (öostüme des Herrn Thomu, wie der Dlle, Spengler im letzten Acte, war prachtvoll, das der DUe. Etterich überaus zierlich. Daö Theater fand zahlreiche Zuhörerschaft. — Donnerstag am 2. April zum ersten Male: „Der Reiche und der Arme," Drama < ? !) in 5 Acten nach dem Französischen von Dr. Richard, Esistabe« kein Drama, es ist ein Trauerspiel >>l uzn'»»» i». O Herr Dr. Richard, unbekannten Namens! warum haben Sie uns das gethan! »ämlich, warum haben Sie uns wieder einen französischen Roman in die Zwangsjacke einer alltaglichen Komödie eingepfercht! — Das Gerüste des sehr einförmigen SiücleL bricht vor dem Gewichte der Großmulh und des Edelsinnes, die hier magazinartig aufgehäuft sind, förmlich zusammen, es herrscht keine dramatische Gerechtigkeit, man hört durch fünf lange Acte immer vergeblich den Vorsatz, die Familie von Zerran zu entlarven und zu stürzen, und doch ge> schieht es nickt und zuletzt unterliegt die betrogene Tugend undRecktschaf-fcnheit, — Man mußte in dem Stücke nur das rüstige Neftrcben der Darstellenden, namentlich des Herrn T h o m >: 'Eduard Lary). der Dlle. Spengler (Louüe Korlin,. Mad, Lude k^Gräfin v. Serran), Mad. E t t c-rich (Frau Lary) und des Herrn Zeiner lArthur Graf von Serra») be« dauern, die sich alle Mühe gaben, das Stück vor dem Stranden zu be< wahren. Das Schauspielhaus erfreute sich eines recht zahlreichen Besuches. Leopold Kordes ch. 'Auflösung der Eharade in Nr Htt: Erste Bylde. Mühet man sick auch vergebens > Noch zu dreschen leeres Slioh, In dem Wechselspiel des Lebens Trifft es uns bisweilen jo. Zweite Sylbe. Eines Mädchens schönste Zierde Ist der jungfräuliche Kranz; Er verleiht allein ihr Würde < Ueberstrahlt des Schmuckes Glanz. Das Ganze. Doch verspotl»t nicht die Urme, Die der Sliohlranz strafend schmückt; Lebt sie nicht im tiefsten Harme Unbeachtit, undeglückt'i — — Mathilde P......i. Oeffentlicher Dank. Die ergebenst Gefertigte erachtet es als Pflicht, dem hockverehrten und unvergeßlichen Theaterpublikum Laibacks für die durch diesen Thea. tercurs ihr vielfach geschenkten Vewelse von Theilnahme, Nachsicht und freundlicher Aufmunterung in ihrem Kunststreben, im Augenblicke ihres S-1'eidens von dieser Nühne, mit tiefbeweatem Herzen öffentlich ihren wärmsten Dank darzubringen, zugleich aber wagt sie diesen Dank mit der herzlichsten Bitte zu vereinigen, ihr bei etwaiger einstiger Rückkehr auf diese Buhne eine gleiche freundliche Theilnahme gütigst angedeihen lasscn zu wollen. — Laibach am «t. April 18'lk. Marie Etlerich, Schauspielerin. Vcrleger : Ignal Alois Odler v. Klein m a y r.