M/^» 5M ^^ ^?^M »M ^2 ^M ß^ M « s e^ a ß 5 F e r i e n. <^as Curatonum deö Bandes'Museums von Krain sieht sich veranlaßt, die stalulen-mäßigen Museal - Ferien auch im laufenden Jahre i„ 2 Hälften adzulheilen. Das Museum bleibt demnach von Bonnlag den l3 di^stt' Monatö bis Bonntag den H. )lugl,st durch T Wochen, und von Donnerstag den ül. Octl'hel bis Donnerstag den 23. Ocwber Vurch 3 Wochet» geschloffen. Ciirawrium des framffck^ ständischen Landes - Wuftum^. i'aivach den 7. Juli »845. Vaterlättdischeb. V er i ch t übci die allgemein? Versammlung deS histnnfchl'n Vcreineö fm Kram. ^Tm 50. v. M. f!an,d in An«,'es»!lchcit des Hern, Oubernialrachee und Krcishauptmanneö von Laibach, Ludwig Frciherrn von Mac - Neven O - KeUy, als jandcöfürstiichen Commissär, dic statutenmäßige allgemeine Versammlung dcö historischen Vr«ine5 für Krain Ht^tt, welche auch dcr Herr Vice - Präsident des t. k. Gubcrmums, Carl Graf zu W^I^pcrg, Nai-tenau und Primör, mit Dcro GlHcmrarl dcchrrcn. Der Dili'l-tor dce> Vcreines, Herr Anto» Codelli Frei Herr ron Fahnenfeid, e:östnctt! dic Versammlung mit einer Anrcdc, in wacher der Kcand und d^s Wirke« d^- Vcreinee in» Iührs i6l4, üls dem ersten scinee Bestehens, den versammelten Ver.'insmicgiiedcrn in all" H«.>n.ciner Ilebf'slcht mil^ccheilt; ale erfreuliche Ergebe nissl.''. dic bedeutende Anzahl von mehr als .'W0 M:l' Liedern mii Jahresbeiträgen ill einc: 3csammcslm,mc v.'^n ülüht an 59p si., und dic durch reichliche Erwer-bunaen nothwendig gelvorcenl, u,,d bcrcir» b,'wirktc E"> N'c'i:erung der Vereins-Localilätcn bekannt Zegcbcn; die e-yeblichern Leistungen des Vcrcineö im versiossenett I^y:e,M Lösung seiner, ftatutcnmaßigen Aufgabe» mir Hmweisung a»lf die nachfoiacnben dicßfäll^cr^ dctaiUir-t?'< Vortrage 5u"z verührls und «'ttdlich. l)Uel. u-Äyren Vat<>r!al>dsfreunde« die Bitte lM'6 >Ie,-z gelegt würde, durch gemeinschaftliches Zufttliüienlvirken das Vereines mit dem Bi'ln^'il nor < daß sich dil dießftlliaet, Sammlungen il> dem nenadaptirtc« Vereins - ?ocale geordnet lUlfaesteUt befillden, und täglich durch ;wei StUiiden jcde»n Vl gelanS, schr »,cl, »'ichtic^', j« mehrere höchst seltene Weric zu erla,,Zl'fl; uz.d daß die Bib.'iochel-, theils du^ch Geschenk d«!7 Vereins«.!>>-d«:- und theil» durch Anrufs gegründet, ,«it Schluß dei^ Iahreft i«1t bereit? üb^r 7»0 das l6., 72 in das »7. und ft? in das l8. Jahrhundert fallen. Vaur der weitern Mittheilung gehören zu den Erwerbungen des Vereines im Laufe des Jahres »8 44, auch l 7 Landkarten (darunter die Floriantschitsch'sche ?on Krain, und Zürner's und Pagani's Karten von Illyrien), «5 Portraits oon'gebornen Krainern und 22U Wappen. Uebergehenb auf den Stand'des vom Verein zu grlmdenden Antiquarium), so wurde die Auffin dum; und Erhaltung alter, geschichtlich wichcigerDentmale, und aller jener stummbcredten Ueberreste, welche die Vergangen hcit uns in lebendigen und todten Spuren über und umer dem Boden, in Bild und Schrift, in Stein und Erz hinterlassen hat, als eine der vorzüglichsten Aufgaben des Vereines berührt, und sonach des Reichthums erwähnt, den der Boden Krains an historischen Ueber< resten der Vorzeit bürgt. Sonach folgte der detaillirte Bericht über die in Entsprechung der besagten Aufgabe, von der Direcrion im November ?. I auf dem deutschen Grunde öaibach's veranlaßten Nachgrabungen, und über die daselbst aufgefundenen Münzen, Alterthümer, und aufgedeckten Ueberreste alter Gebäude; wie auch über die von der Direction eingeleitete Durchforschung der, in der Nähe von Sittich befindlich sey» sollenden Ringmauer einer alten Stadt, und der ebendaselbst befindlichen angeblichen Halde» oder Heidengräber (krai--nisch HOtnilk«); welche mitgetheilten Resultate hier ftn Verwaltung des Gesellschafts-Vermögens bis zum Schlüsse des Jahres l84l. Das Directionsmitglied Herr Johann B. Novak, Domherr und k. t. Schuloberaufseher, welcher 5ieseN Vorirag hielt, bemerrec, dasi laur §. 29 der Statuten die Ver-eins-Direction vervflichcel sey, bei Gelegenheit des, in Folge K. 26 der Staturen jährlich an die hohe Central Direction in Gratz zu erstattenden Final. Bericht ies, auch die Iahresrechnung über die Gebarung mit dem Gcsellschaftsvermögen zu legen; daß die Direc tion dieser Verpflichtung unter 3tt. März l. I., Z. 74 entsprochen habe, und in Erledigung des Final-Berichtes, unrer 28. April l. I., Z. illi, folgender Er Vß der hohen Central-Direction herabgelangt sey: »'Die Direction des historische» Vereines fürKrain hat unter 30. März l»45, Zahl 74, den erfreuliche» Bericht über die Wirksamkeit des dortigen Provmzial Vereines im Laufe bei Jahres l844 anher vorgelegt. Derselbe ist in der Sitzung des provisorischen Len-lrales am 6. Avril l845 wörtlich, unter voller Aner kennung und einstimmigem Beifalle vorgelesen worden. Die proo. Central - Direction sieht sich dadurch auf das freudigste veranlaßt, der Direction den lebhaften Dank, „nd die bestimmteste Anerkennung im Namen des Central-Ausschusses hiemit zu eröffnen, mit der nachdrücklichste« Aufforderung, v«n diesem im Anbeginne so schvn bewährten Eifer, Ihre Wn'lsamleit unaufhörlich durchströmen und bethätigen zu lassen.« Aus dcr zur Einsicht documentirt vorgelegten Iahresrechnung ergab es sich, dasi der Verein mit Schluß des Jahres l«44, 3l2 Mitglieder zählte, die sich zur Einzahlung von Jahresbeiträgen in einer Gesammt-summe von 899 fi. l«) kr. verpflichteten, und daß hievon kis Schluß de5 Jahres . . 798 fi. 50 kr. bar eingezalm wu>-den, dagegen aber lttft si. 20 kr. im Ausstände ölieben, welche beiden Beitrage die Summe des Jahreseinkommens pr........899 st. HO kr. ausmachen Die Ausgaben betrugen: a) fü> die Adaptirung des Vereins- locales........ K6tt st. 40 kr. b) für die erforderlichen Einrichtungs- stücke ........ 73 fl. 20 kr. <^) für die Besorgung der Schreib-geschäfte, für Schreibrequisiten, Porto und Stämpel .... 73 fl. 3tt kr. kr. t> für die Beheizung des Vereins- locals......... »l fi. 49 kr. H) für angekaufte Urkunden und 153 fi. 43 kr. Bücher........ l») für Buchbinderarbeit . . , 23 st, ,8 kr. i) für die Diplome und erforderlichen Druckpapiere..... 84 st. 2? k. und k) für die veranlaßten Nachgrabungen am deutschen Grunde . 3l fl. 49 kr. daher zusammen...... 654 ft. 46 kr. Zur Bedeckung dieses Ausgabenbetrages wurden .56 Stück Original Quittungen mit dem Beifügen vorgewiesen, daß die Einsicht der documentirten Rechnung im Vereinslocale täglich jedem Vereinsmitgliebe freistehe. Wird nun von dem Activstande pr. 899 ft. ltt br. abgezogen der Passivstand pr. . . 654 fi. 46 kr. so zeigte sich pro »844 ein Activrest von......... 244 fi. 24 kr. der feme Deckung in einem baren Cassareste pr. ...... i44 fl. 4 kr. undinausständigenIahresbeiträgenpr. i00 ft. 20 kr. findet, welche beiden Summen den abgedachten Activreft pr.....244 ft. 24 kr. decken, dessen bare Tangente, lo wie überhaupt jede IIS disponible Barschaft, durch Hinterlegung m dk> Spat''-cassa ftuchtbringend gemacht wird. - ^ >. gcndcrmaßen wiederholte: ^?/ue dem Departement dee P'.li de Dome wild zur Nachricht aegcben, dasi a,n dem iy^ ron der Verstorbenen iin "^rrthumi' angeschuldi^tcü Verbrechen sey. ^ Diesee ,pird anf Verlangen, so wic auf Verordnung der Erb-lossennn im Testamente, hiennit öffentlich bekannt c»c mcchr, und' Gabnele dc H. aufgefordert, sich zur Übernahme dn- Erbschaft entweder Hers-nlich > nicht vollendet, als Pauline ohnmächtig zu Bodcn stlirzte, Erschreckt eil«n alle sie Umgebenden herbei; dach sie erholte sich bald, und nachdem ein Strom von Thränen ihr? Brust erleichtert, sprach sie, sich zu Herrn und Frau v. DorvaA wendend: »Gelobt sey 'Gott! 'Nun tan« ich Ihr Zutrauen ;u mir rechtfertigen, denn m»n ist ölesc gränzenlose Schmach ro>< mir genommen, ,md ?llle«, wa^ mich betrifft »md zu Boden drückte, darf ich Ihnen nun mittheilen.« ^- Da Alle auf diese MittheillN'.g degicri,', waren, und diese auch Paulinen, oter vielmehr Gabrielen, selbst zum Bedürfnis ward, sv begann diese sogleich wie fosg:'. >>Me Fo!gc, emc Convenienz. .^ei-»ath schließen müsse«., »veiche iy» um so unglücklicher machte ols seine Gattinn von nicht NcbenswnrdiHem Charakter, und das Her; ihrei^ Gemahls nicht. m?hr fte! n'ar. Auch die Geburt ihres ersten und einzigen Kindes, einer Tochter, tonnt? die Harmonie der Ael- wäre uuf'5 Höchste beqlückt gewesen, wenn ?lntonie, ihre. Btieftochtcr, nicht AUes versucht hatte, ihr das Leben zu verbittern; wozu s,> um so mehr Grund zu haben glaubte, als meine M„h cel- wohl >.'on adeligen, vber «nbegüterten Aeltern ab. stammte; Baron S. aber, seine Tochter genau fenriend, bmchte s»f in ein Erzich«na.sinstitut, aus welchen« sie „:>r auf ^»r^e 3«il in's pan-rUche Haub zurücklvhrrv, »,n, dann eine Reihe von Jahren dei ihren Verwandten von miitterlicher Seite .^, leben, wo s>? spater einem lehr deqütew'n Marquis vermahlt wurde. Bald.darauf ich Yatte eben mein 15. Jahr erreich:, verlor ich meinen Vater durch einen Hturz ^'om Pferde, und mit chm ward mir „nd meiner schwächlichen Mutter auch der Versorger entrissen, denn da seine Besitzungen lau^ ter ^rhcns<ütel waren^ so blieb uns nur ein kleines Ein-lommen, die Interessen eines für uns, angelegten i5a^ pirals. Die, gute Mutter und ich, nachdem, wir or« schmerz n^er den Verlust deS geliebten Vaters« in et^ was überwunden, lebten mit diescnz Wcnigen dennoch ii» stiller Zuruckaezo^enheit, in einer kleinen Lanbstadh zuflieden; während Anlonie, dt-rn, Gacce durch l^'son-dere Verhältnisse mit einem der Outer seines Schwic-gervaterK belehn: wurde, Huf dem Schlosse lebte, w« einst meine und die Wicqc meiner Ahnen, und' das Sterbebett meines Vaters stand. Ach! in Reichthum und Ucbsrsiuß war ich erzogen, in stiller ZurückMe-Henheit und fast in Armuth lebte ich letzt, und war dennoch so glücklich durch- die Ncbe eine» ^ärtlicyi'n Murrcr! Äch! damals al)nt< ich den schrecklichen Schlag nicht, weicher über meinem H.n:pte schwebte! -- Schon einige Jahre «chwanrlc die Gesundheii meiner Muuer, die durch die Betrlidniß M'd den Schmerz «bc:- den Verlust des geliebtes! Gatten nich: dcfestigr wurde. ^ Sie siel m ein zehrende? Fieber, und bald — w«7 ich gänzlich verwaist - Jeder Vcrsorq»mg dcroubt, blieb mii' fcine Wahl^ als dc«n 'Anerbiete!! meines gut-herzigen Schwagers zu folgen, und l»uch unter Anto> tlieni' Schutz zn bcgcben, und von d« an be^nl/ < ttN'Mckiich^ We«s'> anch .'in.'li un^e^chiG-V^ 117 - dacht auf ihren Gatten und mich warf und eifersüchtig wurde. Ein sonderbarer Zufall aber diente dazu, diese unglückselige Leidenschaft noch mehr anzufachen. Ich war während einer kurzen Abwesenheit meines Schwagers von Antonien beauftragt worden, in seinem Zimmer etwas zu ordnen, als diese, mich aufsuchend, mich aus einem verdeckten Korbe, welchen sie trug, etwas herausnehmen heißt. Ich lange hinein, und fühle in meiner Hand einen kalten, haarigen Körper, und erkenne mit unbeschreiblichem Grausen einen Todtenkopf, welchen die grausame Antonie dem Hausarzte, einem leidenschaftlichen Anaromiker, entwendet hatte. Im ersten Entsetzen fuhr ich wankend zurück und stützte mich auf eine Rollette, welche zur Auffassung des Fenstervor-Hanges bestimmt schien, als sich ein Wandspiegel mit Geräusch zurückschiebt, u»d mein eigenes, sehr ähnliches Porrrät in Lebensgröße zum Vorschein kommt. Antome und ich standen betroffen, als ich mich plötzlich erinnerte, daß einst meine Mutter mit mir von diesem Gemählde gesprochen, welches Letzrere als Braut vorstellte. Der Vater hatte sie nach einem kleinen Porträt kurz vor seiner ersten Vermählung malen, und das Bild in diesem seinein ehemaligen Cabinete anbringen lassen. Meine Aehnlichkeit mit den Zügen meiner Mutter machte hier eine Täuschung leicht möglich. Antonie aber, weit entfernt, dieser meiner Auseinandersetzung Glauben zu schenken, wurde in ihrem thörichten Wahn nur noch mehr bestärkt, tprannisirte mich auf's Aeußerste, und ich muß glauben, daß von diesem Augenblicke an sie meinen Untergang beschlossen hatte.« — »Einige Wochen nach dieser Begebenheit war Gesellschaft bei meiner Schwester, und man belustigte sich mit Aufführung von Sprüchwörtern. Man bedürfte zu einem derselben einen Kranz, und da Antonie wußte, daß ich in meiner Commode den Brautkranz meiner Mutter wie ein Heiligthum verwahrte, so verlangte sie diesen von mir. Mir schien dieß aber eine Entweihung desselben, und, sonst in Allem ihr willfährig, verweigerte ich die Ausfolgung des Kranzes, und gab vor, ihn nicht mehr zu besitzen. Der Schlüssel stak an meiner Eommode, und Antonie hatte schon die suchende Hand darin, als ich sie ihr schnell herauszog und rasch meine Commode schloß. Am andern Morgen entstand ein gewaltiger Lärm. Das ganze Haus wurde durchsucht, da meine Schwester ein kostbares Armband von Perlen und Edelsteinen vermißte, und wie Alles, Suchen vergeblich blieb, ergriff Antonie endlich gerichtliche Maßregeln. Die Gerichtsdiener musterten die Habseligkeiten aller Dienstleute, und da sie hier nichts fandcn, sollten auch meine Sachen durchsucht werden, obschon ich mit brechendem Herzen Antonien befragte: »ob sie denn das Kind ihres Vaters zu dem Gesinde zähle?« Man trat, ohne mir zu antworten, den Zug nach meinem Zimmer an, und bereitete sich, bei der oben erwähnten Commode den Anfang zu machen. In diesem Augenblicke fiel mir meine gestrige Nothlüge ein, und die Scham, mich derselben überwiesen zu sehen, und mit dem gerichtli-, chen Verfahren unbekannt, stellte ich mich mit jugendlicher Heftigkeit vor den unseligen Kasten, und erklärte: ich würde nicht zugeben, daß ihn Jemand berühre.« »Die Gerichtsdiener erstaunten über diese Wider-setzlichkeit. Antonie lachte höhnisch, und der Parlamentsrath machte eine bedenkliche Miene. Man riß mich vom < Kasten weg, er wurde gewaltsam geöffnet, ein Stück nach dem andern herausgezogen, und aus einem meiner Kleider fiel das Armband anf die Erde. Vor Schmerz und Unwillen zitternd, stand ich da, und that einen lauten Schrei; dieUebrigen schwiegen betroffen. — Ich habe vergessen, zu erwähnen, daß mein Schwager noch abwesend war. — Der Parlamentsrath, ein Anbeter Antoniens, betrieb mit kalter Bosheit den gesetzlichen Gang, und nach einer Stunde war ich im Kerker. Von Feinden umgeben, war es leicht, mein Urtheil zu beschleunigen, um so leichter, als mir der Parlamentsrath durch seinen Einfluß einen Advocaten zuspielte, der nur Gesetze zu erklären, nicht die Unschuld zu beschützen verstand. Der bekannte, fürchterlich schnelle Gang der französischen Criminaljustiz that das Seinige, und ich wurde verurtheilt: »mit dein Zeichen der drei Lilien gebrandmarkt, und unter dem Geleite der Ma-röchaussee über die Gränze geführt zu werden.« In starrer Verzweiflung, mehr einer Leiche, als einer Lebenden ähnlich, lag ich am Abende vor Vollziehung des Urtheiles auf meinem Lager, als eine verhüllte Männergestalt in meinen Kerker trat, und mir ihr zu folgen gebot. Sie führte mich mit verbundenen Augen in der Nacht schnell vorwärts, wo ich nach Verlauf einer langen Zeit, vor Entkräftung niedersank und mich bei wiederkehrendem Bewußtseyn in einem feuchten Kellergewölbe auf schlechtem Strohlager befand. Man reichte mir durch ein kleines Gitter ein Stückchen Brot und einen Krug Wasser. So versorgt, mußte ich Monate lang in diesem schrecklichen Aufenthalte zubringen, als einst in dieses Köllergewölbe (durch eine wahrscheinliche Ueberschwemmung) Wasser drang. Schon glaubte ich, durch dieses den Tod zu finden, als das Wasser sich wieder verlor, und ich einige Zeit darauf einen früher nicht bemerkten Luftzug empfand. Indem ich mich auf den Boden legte, wurde ich nun gewahr, daß das Wasser eine Oeffnung unter der Mauer des Kellers ausgehöhlt hatte, durch welche 118 - jch in's Freie sehen konnte. — Wer beschreibt mein Entzücken! Ich, die ich erst kürzlich mir sehnlich den Tod gewünscht, lebte nun wieder ganz der Hoffnung, die im Menschen nie erstirbt! — mit unsaglich>.'rMühe gelang es mir, jene Oeffnung so zu erweitern, daß ich in einer mondhellen Nacht durch sie entkommen konnte. Aber mit welcher Angst geschah dieß, da ich ohne Kunde des Weges durch viele Gärren mich winden mußte, und ohne Nahrungsmittel auf's Geradewohl entfloh! Bei Tage barg ich mich in Scheunen und abgelegenen Orten, Nachts aber wanderte ich mit übermenschlichen Kräften, bis mein Schußengel mich in Ihr Haus, mein theurer Wohlthäter, führte, wo ich — eine Waise, die Geächtete, eine Heimath und liebende Aeltern wieder fand.« Auf's Tiefste ergriffen von dieser Erzählung waren Herr und Frau von Dorvall, und am meisten Franz; doch nicht seines flehenden Blickes auf die Aeltern bedürfte es, denn schon hatte Herr von Dorvall die Hand Gabrielens ergriffen und sprach, indem er sie zu Franz führte: »Damit wir Dein ausgesprochenes Wort, meine theure Tochter, im vollen Sinne erfüllen, so nimm unsern Franz zu Deinem Gatten, welcher Deiner Liebe würdig ist, und Dir schon vor Deiner Erzählung bestimmt war, da Du ihm und uns so unendlich lieb und theuer bist. Die Aeltern segneten nun das glückliche Paar, und nach der bald erfolgten Trauung reisten die jungen Eheleute in das Departement des Pui de Dome, um Gabrielens Erbschaftsangelegenheit zu ordnen. Feui lleton. (Versteinerung des Menschen.) Unsere Zeit macht selbst die urältesten Wahrheiten zu Schanden , denn kann es eine altere Wahrheit geben als die, daß der Mensch in Staub zerfallt? Aber eine neue Erfindung macht den Menschen so unzerstörbar wie Granit. Der erste Erfinder dieser Verwandlung der Menschen war der Italiener Segato, aber derselbe starb und nahm sein Geheimniß mit in das Grab. Die Resultate semer Arbeiten waren indeß so außerordentlich , daß mehrere Gelehrte, nämlich Baldocconi und der Prof. Comi in Rom sich beeiferten, die verlorene Erfindung noch einmal zu erfinden; es gelang ihnen auch theilweise und der gelehrte Arzt Siloestri aus Neapel, der sich auch dumit beschäftigte, befindet sich gegenwartig in Paris, um die Ergebnisse seiner Kunst dem Institut zur Beurtheilung vorzulegen. Er hat ein großes Cabinet versteinerter Körper, Fische, Schlangen, Infecten, Vögel ?c. mitgebracht, welche den seltsamsten Anblick gewähren, da sie sämmtlich lebenStreu erhalten sind, sogar die Flügel der Insec« ten ihre Durchsichtigkeit behalten haben, und die Fe« dern der Vögel noch so weich sind und so lebhafte Farben haben wie im Leben. Auch drei Menschenköpfe zeigt Dr. Silvestri vor, unter andern einen Frauenkopf mit glänzenden Augen, die nicht von Glas sind, und mit dem vollkommen erhaltenen schönen blonden Haar. Nur das Fleisch ist hart geworden, so daß es unter dem Hammer klingt wie Bronce; die Farbe dagegen ist geblieben und trägt zur Erhöhung des Aus-drucks bei. Das Verfahren des Dr. Silvestri ist bis jetzt ein Geheimniß; er wird es aber mittheilen und hat schon jetzt angezeigt, daß die Flüssigkeit, deren er sich bedient, aus bekannten wohlfeilen Stoffen erhalten wird. — Die Sache ist übrigens keineswegs, wie vielleicht Mancher glaubt, ein Puff, e.ine Zeitungs-lüge, sondern eine unbestrittene Thatsache, welche namentlich die Naturforscher sehr beschäftigt. (Ein Armband.) An Gattatagen ziert den zarten Arm der Königinn Victoria von England ein Bracelet, welches zu den bedeutsamsten Memento's gerechnet werden dürfte, worauf je unter dem Glänze strahlender Feste und dem Jubel begeisterter Huldigungen königl. Augen sielen. Aus dem feinsten Golde geschmackvoll gearbeitet, schmücken diese Armspangeu noch vier der seltensten Diamanten, welche an Schönheit des Wassers miteinander wetteifern, ihr höchstes und eigenthümliches Interesse aber durch die Besitzer erhalten, in deren Händen sie sich früher befanden. So gehörte der erste und größte von ihnen der wegen ihrer hohen weiblichen Tugenden und liebenswürdigen Eigenschaften dem brittischen Volke unvergeßlichen Prinzessinn von Wallis, Charlotte Auguste. Der zweite und dritte Diamant war einst in dem Besitze der unglücklichen Königinn von Frankreich, Marie Antoinette, und der vierte und schönste von allen prangte einst an der weißen majestätischen Stirn eines gefeierten königs. Hauptes, daß einem gleichen Geschicke wie jene verfiel: es gehörte der schottischen Königinn Maria Stuart, und später einem Könige, dessen Macht zugleich mit seines Bruders Stern erlosch: Joseph Napoleon. Wohl kann man sagen: umschlossen je einen Frauenarm in leichtem, zierlichem Ringe inhaltsschwerere Erinnei ungs. zeichen? — Ueberhaupt scheint die in geschmackvoller Einfachheit sich gefallende Königinn den hellen Strahl des einfach gediegenen Diamanten jeder andern Zier vorzuziehen. Verleger: Ignaz AloiS Edler v. Kleinmayr.