poStnina pIsLsns v Zotovini. Kinzekne Wummer 1 50 Din. Ar. 5. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 11. (26.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15-— Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Kočevje, Sonntag, den 10. Keöruar 1929. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleilung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Einladung zu der Mittwoch den 20. Zseöruar 1929 um 1 Mr nachmittags im Hasthanse des Kerrn Wiktor Welsche in Hottschee stattstndenden Seneralvmammlung der Spar- u. Darlehenskasse in Gotischer. Tagesordnung: 1. Verlesung der Verhandlungsschrift der Voll- Versammlung vom 23. Februar 1928. 2. Bericht des Vorstandes und des Aufsichtsrates. 3. Antrag auf Genehmigung des Rechnungsab¬ schlusses. 4. Änderung der Statuten. 5. Wahl des Vorstandes und des Aufsichtsrates. 6. Allfälliges. Kočevje, am 31. Jänner 1929. Der Worstand. Der Aufbau im kleinen. Im Auftrage des Königs sind jetzt seine neuen Minister und andere Ratgeber an der Arbeit und sinnen nach, wie sie dem Staatswesen festere Grundlagen geben und eine bessere Verwaltung schaffen könnten. Es ist eine gewaltige Ausgabe, der sie in nicht zu langer Zeit Herr werden sollen und jeder Einsichtige wird es begreifen, daß die oberen Stellen allein nicht alles bis ins einzelne werden ordnen können, sondern nur die wichtigsten grundlegenden Angelegenheiten, im Aus der Plauderstube. (Schluß.) Naz: „Kann sein, daß ich's seh', aber haben tu ich es nicht mehr. Und noch etwas, was nützt mir das alles, wann ich heute lese: Bauer, bau' Senkgruben, bau' neuzeitliche Ställe, streu' Kunst- dünger, bau' Gemüse, schaffe dir gute Milchkühe an. Lesen und schreiben läßt sich's gut; ich bin nicht so dumm, daß ich nicht weiß, daß uns damit geholfen werde. Aber wenn ich kein Geld hab'? Ich hätte mich gerne zum kostenlosen Bezug von Zement zur Errichtung von Senkgruben ange¬ meldet, doch was hat es für einen Zweck, wenn ich das Geld zum Bau nicht hab'. Darum heißt's für unsereinen nur freiten; bin froh, wenn ich mir Salz kaufen kann." Ander: „Wenn du so freiten wirst, wirst auch auf keinen grünen Zweig kommen." Michl: „Der Naz hat mit seiner Ansicht nicht so unrecht, wenn er meint, er sieht das Geld, welches er in Kunstdünger ansetzt, nicht wieder, da er eigentlich in der Wirtschaft nichts recht verwerten kann. Was nützen einem alle Vorträge, landwirt¬ schaftliche Anweisungen, Belehrungen usw., wenn wir kein Geld haben. Und so lange der Gott¬ scheer Bauer nur auf fremde Hilfe warten, so lange er mit dem Korb in die Fremde ziehen, übrigen aber innerhalb der verschiedenen Rahmen¬ gesetze den Gebiets- und Bezirksversammlungen, den Gemeinden und sonstigen Selbstverwaltungs¬ körpern noch immer genügende Gelegenheit zu fruchtbringender Mitarbeit bieten werden. Das wird dann der Aufbau im kleinen sein, an dem teilzunehmen nicht bloß jedem die Gelegenheit geboten, sondern geradezu oie Pflicht auferlegt ist. Auch uns Gottscheern obliegt diese Pflicht mitzuarbeiten am Ausbau im kleinen. Denn wenn in der kommenden Einrichtung des Staates uns volle Entwicklungsmöglichkeit gewährleistet wird, würde damit unsere Zukunft noch nicht sicher ge¬ stellt sein. Das wird sie erst, wenn jeder die Gelegenheit, sich wirtschaftlich, national und reli¬ giös zu behaupten, voll ausnützl und das Gebotene in tunlichster Weise verwertet. Alle ohne Aus¬ nahme, Männer und Jünglinge, Frauen und Mädchen sollten es sich nicht sagen lassen, sondern aus eigenem Antriebe ihre Kräfte in den Dienst des allgemeinen Wohles der Heimat stellen und so beitragen, das Jahr 1929 zum Ausgangspunkt eines besseren Zeitabschnittes zu machen. In erster Linie kommt es da auf die Männer an, mögen sie nun diesem oder jenem Berufe an¬ gehören. Sie vor allem sollen durch ehrliche, un¬ verdrossene und freudige Arbeit als Bauern, Handwerker, Fabriksarbeiter und Tagwerker, als Studierte und Nichtstudierte den Beweis erbringen, daß der Boden, dem sie entsprossen sind, ihnen lieb und teuer ist, daß sie erhalten und mehren wollen, was sie ererbt haben, und es wohl mög¬ lich ist, daheim leidlich sein Auskommen zu finden. Zugestanden sei es, daß sich trotz Fleiß und Tätigkeit ab und zu in einem Hause Knappheit einstellt, aber auf eigentliche Not stößt man bei uns doch höchst selten und wo in Bauernarbeit oder in Kanada als Schwerarbeiter sein junges Leben und seine Kraft aus's Spiel setzen muß, kann von einer Besserung unserer Wirtschaft nicht die Rede sein. Der Bauer muß wirklich Bauer werden können, er muß sein Drauskommen auf der Scholle finden, dann ja, dann kann man fortschrittlich arbeiten und denken." Naz: „Und wo sollte der Hebel angesetzt werden, um einmal so weit zu kommen, wie du in deiner Schlußfolgerung bemerkst?" Michl: „Wie ich schon wiederholt betonte: Unsere Zukunft liegt in der Milchwirtschaft und in der Gründung einer Molkerei- und Käserei¬ genossenschaft." Franz: „Diese Meinung habe ich auch." Ander: „Auch ich meine nicht anders. Doch die Gottscheer zu einem genossenschaftlichen Zu¬ sammenschluß zu bringen, wer vermag dies?" Naz: „Michl! Wenn du wieder mit dieser Frage kommst, weiß ich schon, wieviel es geschlagen hat, da bleibt wieder alles beim alten." Michl: „Wieso?" Naz: „Wenn nun wirklich wir Bauern un¬ bedingt dafür wären, da wollen die „Burgarä" wieder nicht mittun, denn die glauben wahr, scheinlich, dann bekommen sie keine Milch mehr; auch ist deren Ansicht, zuerst eine teure Milch- rassenkuh, dann erst die Molkerei." Michl: „Nein, Naz! Da tust du den „Bur- nicht für alle Bedürfnisse vorgesorgt werden kann, dort wird man sich eben nach Nebenerwerb um- sehen müssen. In dieser Beziehung steht es im Ländchen gegenwärtig besser als vor etlichen Jahren. Haben wir doch ein Kohlengewerk, zwei Spinnereien, in der Stadt zudem drei Sägewerke und solche auch in Kočevska reka, Gotenica, Grčarice, Jelendol, Rog usw. In nächster Zukunft werden Bahn- und Straßenbauten weitere Ver- dicnstmöglichkeit bieten. Ein beträchtlicher Teil der Männer kann nunmehr in den Wintermo¬ naten auch wieder dem Hausierhandel nachgehen- Und wenn es noch heute oder morgen gelingt, Zahl und Beschaffenheit des Viehes im Ländchen zu heben und dadurch die Vorbedingung zu den Molkereien zu schaffen, dann sieht die ganze Lage noch freundlicher aus, da gerade Viehzucht und Milchwirtschaft eine ausgiebige Einnahmsquelle zu werden verspricht. Der weitere zu leistende Aufbau betrifft die Erhaltung und Pflege unserer deutschen Mutter- spräche. Auch hierin müssen vorerst die Männer beispielgebend und von der Überzeugung durch, drungen sein, daß die Familie nach der Religion kein Gut hat, welches sie höher schätzen dürfte als die Muttersprache. Nichtswürdig jede Nation, die nicht alles dransetzt, dieses Gut zu pflegen. Welche Vorteile bietet doch die Kenntnis des Deutschen für unsere Landsleute draußen in der Welt, sogar in Kanada und den Vereinigten Staaten. Es ist das ein wichtiges Erbteil, welches jeder Gottscheer Vater seinen Kindern auf den Lebensweg mitzugeben sich in jeder Weise bestreben muß. Noch ein Drittes ist es, worin man seinen Mann stellen muß, soll die biserwähnte Aufbau- arbeit gedeihen. Wir meinen die richtige Ein¬ garn" unrecht. Wenn sie vielleicht auch anderer Ansicht sind, das wollen sie aber gewiß nicht haben, daß wir zugrunde gehen. Es wäre auch ein Unsinn, denn geht das Landvolk zugrunde, dann gehen die „Burgarä" auch. Daß sie uns helfen wollen und schon geholfen haben, haben wir ja den Beweis da." Naz: „Wo?" Michl: „Ich will nur auf eine Hilfe hin- weisen und das ist die neue Spar- und Dar¬ lehenskasse, die schon heute segensreich für unser Ländchen waltet, schon manchem hat sie hilfreich unter die Arme gegriffen und Kummer und Sorge genommen. Gewiß dir auch I Und wenn wir noch keine Molkerei haben, könnnen wir eigentlich den „Burgarn" nicht den Vorwurf machen. Denn was nützt eine Molkerei, wenn man der Mithilfe der Bauern nicht gewiß ist? In erster Linie ist es doch Sache der Bauern selbst. Wir müssen zeigen, daß uns mit der Er- richtung einer Molkerei ernst ist und unser ge¬ meinsamer Wunsch darin gipfelt. Wir müssen den Anfang machen, dann werden auch die Nicht- bauern mithelfen zum gemeinsamen Werk. Jetzt im Winter, wenn die Bauern zu einem Plauder¬ stündchen zusammen kommen, sollen sie unterein¬ ander die Sache besprechen und ihre Meinungen austauschen; es wird sich gewiß in jedem Dorfe jemand finden, der mit der Feder geschickt um- Leite 2. GoOi Zeuuna — Nr. 5 Ja^r ang X I stellung des Mannes zur Religion. Dauernd und treu seinem Berufe nachzugehen, einstürmenden Leidenschaften Halt zu gebieten, durch Mißerfolge und anderes Ungemach sich nicht entmutigen und verbittern zu lassen, dazu braucht man auch tiesre- ligiöses Empfinden, lebendigen Glauben. Studiert¬ sein allein reicht zur Arbeitsfreude und Charakter¬ festigkeit nicht aus. Der Erfolg all unserer Be¬ strebungen hängt vom übernatürlichen Beistände ab. An Gottes Segen ist alles gelegen, das gilt heute und gilt in alle Zukunst. Darum weg von jener nach dem Kriege vielfach zutage getretenen Flachköpfizkeit, welche über Gott und Glaubens¬ pflichten wegwerfend und dreist aburteilt. Unserer Männer Arbeitsprogramm' für den Wiederaufbau der Heimat aber laute: Hebung der Wirtschaft, Pflege der Muttersprache, treue Erfüllung aller Glaubenspflichten. Anleitungen für Steuerzahler. Einreichung von Lteuerbekenntnissen. Im Sinne des neuen Steuergesetzes sind die Steuerbekenntnisse längstens innerhalb eines Mo¬ nates nach der allgemeinen Aufforderung durch die zuständigen Bezirkssteuerämter einzusenden. Der Bekenntnisbogen für die R e n t e n st e uer ist bis 15. Februar einzureichen. Für die Erwerbsteuer (Steuer auf Ge¬ schäftsläden, Unternehmungen und Erwerbszweige) müssen die Bekenntnisbogen im Monate Februar eingereicht werden. Für die Steuer auf den Gewinn der zur öffentlichen Rechnungslegung verpflichteten Unter¬ nehmungen sind die Einbekenntnisse fünf Monate nach Abschluß des Geschäftsjahres, längstens aber 15 Tage nach der Hauptversammlung, auf der die Schlußrechnungen genehmigt wurden, einzu¬ reichen. Wer die Einreichungstermine versäumt, zahlt drei Prozent der ausgeworfenen Grundsteuer als Strafe, wenn die Unterbreitung auf neuerliche Aufforderung weitere acht Tage hindurch wiede¬ rum nicht erfolgt, beträgt diese Strafe zehn Prozent. Einzahlung der Steuern. Die Haussteuer, Erwerb-, Rentensteuer, die Steuer auf den Gewinn von zur öffentlichen Rech¬ nungslegung verpflichteten Unternehmungen sowie die Umsatzsteuer können in vier Jahresraten ein¬ gezahlt werden, und zwar am 1. Jänner, 1. April, 1. Juni und 1. Oktober. Diese Steuern müssen längstens bis 15. Feber, 15. Mai, 15. August und 15. November beglichen werden. In gleichen Zeitabschnitten sind auch die Steuerrück¬ stände aus den Jahren vor 1927 zu begleichen, deren Abzahlung in Raten auf Grund des Ar¬ tikels 99 des Finanzgesetzes für das Jahr 1929 genehmigt ist. Die Angestelltensteuer muß längstens 15 Tage nach jedem Monatsfchluß bezahlt werden. Arbeit¬ geber, die gewöhnlich nicht mehr als fünf Ange¬ stellte haben, sowie solche, die über Hausange¬ stellte verfügen, zahlen die Angestelltensteuer bis fpätestens 15 Tage nach Ablauf jedes Viertel¬ jahres. Reisende, Agenten und Handelsreisende zahlen Nur 49 Din 60 p kostet die echte Schweizer Taschenuhr Nr. 100 An¬ ker-Rem. Roßkopf. Nr. 111 mit Radium- Zifferblatt und Radium¬ zeiger mit 3jähr. Garantie 69 Din 20 p. kann jeder Leser erhalten. Diese Geschenke sind genau beschrieben im großen illustrierten Prachtkataloge des Uhrenhauses Suttner. Seil über 30 Jahre genießt die Weltfirma H. Suttner den besten Ruf wegen ihrer soliden Arbeitsweise und der verläßlich guten Qualität ihrer Waren. 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Die Grundsteuer ist in zwei gleichen Jah¬ resraten zu entrichten: am 15. August und am 1. November. Wer die pünktlichen Zahlungen versäumt, hat vom letzten Tage der betreffenden Steuerfrist an gerechnet bis zum Tage der Einzahlung sechs Prozent Zinsen auf den geschuldeten Betrag jähr¬ lich zu entrichten. Gebühren bei Vollstreckung. Erfolgt die Steuereiutreibung im Wege der Vollstreckung, sind folgende Gebühren zu entrich¬ ten: 1. für tatsächlich zugestellte schriftliche Mah¬ nungen ein Pira nach jedem Dinar des geschul¬ deten Betrages; 2. für tatsächliche Durchführung der Beschlagnahme von Gegenständen werden zwei Para nach jedem Dinar des schuldigen Be¬ trages sowie 5 Din Stempelmarken für das Pro¬ tokoll angerechnet. Solange die Steuer auf Grund des neuen Sleuergesctzes nicht ' ausgeworfen ist, wird der Steuerbetrag im Sinne der Belastung für die gleiche Steuerart im nächstverflossenen Jahr em- getrieben. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Den Stellungspflichtigen zur Darnachachtun g.) Bis 15. April können alle im Jahre 1909 geborenen Jünglinge oder deren Anverwandte beim Militärreferenten der Bezirkshauptmannschaft persönlich Erkundigungen einziehen, welche schriftlichen Belege sie bei der Stellung behufs Erlangung der Befreiung oder Verkürzung der Dienstzeit vorzuweisen haben werden. — (Ster befall.) In Triest ist am 25, Jänner die verwitwete Frau Julie Krenn geb. Schubitz im Alter von 79 Jahren verschieden. — (Achtung, Kriegsinvaliöen und -witwen!) Es wird bekannt gegeben, daß jeden Sonntag sowie an Markttagen von 10 bis 12 Uhr vormittags Amtsstunden statlfinden. Kottscheer Sportverein. Montag den 11. Aeöruar 1929 um 8 Mr aöends im Kotel Artest « Zchlusskrälircken « ües canrkllfser üer 68pv. Eintritt für die Person 10 Din, Familien (3 P.) 20 Din. — (An Handwerker und Gastwirte.) Die Handwerker und Gastwirte werden ersucht, die Bekenntnisse für die Erwerbsteuer der Behörde nicht früher vorzulegen, bis sie nicht von ihren Vorstehungen mündlich oder schriftlich die ent¬ sprechenden Aufklärungen erhalten. Die beiden Genossenschaftsvorstehungen beabsichtigen, ihren Mitgliedern die zur Ausfüllung notwendigen Drucksorien und Anleitungen dieser Tage zukom¬ men zu lassen. — (Notstandsbauten.) Um jenen Ge¬ bieten, die voriges Jahr durch Elementarschäden stark geljtten haben, beizuspringen, hat die Re- gierung hundert Millionen Dinar bewilligt, die für Straßen- und- Brückenherstellung, Errichtung zugehen versteht und die Meinung der Bauern¬ nachbarn in der Gottscheer Zeitung zum Aus¬ drucke bringt, dann kommen wir eher und rascher zum Ziel. Und je früher wir uns zu gemeinsamer Arbeit zusammen finden und beraten, je besser für uns. Daß die Errichtung einer Molkerei und die Verwertung der Erzeugnisse derselben nicht so schwer ist, ist sicher; ich bin mir bewußt, daß es gehen wird und gehen muß. Nichts darf uns zurückfchrecken, auch der Einwurf nicht, wir haben noch keine Milchkühe. Es soll nur einmal die Molkerei erstehen, da werden wir uns wundern, wo auf einmal die Milchkühe hergekommen sind. Durch das Futter, denn die Milch kommt durch das Maul. Die Anschaffung von besseren Milchraffekühen ist eine Frage späterer Zeit. Wir müssen zuerst zu Geld gelangen und das können wir nur dann, wenn wir es aus unserer eigenen Wirtschaft holen, das heißt, wenn wir das in die Wirtschaft eingesetzte Geld z. B. für Kunstdünger usw. in einem Jahre wieder herein bringen, und das geht nur durch die Milch." Franz: „Wenn man daran denkt, daß im Tschernembler Bezirk drei Molkereien bestehen können, wo sie doch auch keine besseren Kühe haben als wir, so müßte dies bei uns auch gehen, zumal unser Bezirk größer ist." - Ander: „Kathl! Mir scheint, deine Milch ist davon gelaufen, ich riech' so ein.brenzelten Geruch, weißt, ich hab' eine feine Nase, ich weiß gleich, wenn..." Gretl eimretend: „Ander da bist? Dein Glück, ich hab schon gedacht, du sitzt wieder im Wirts- Hause. Dich darf man nur einen Augenblick aus den Augen lassen, läufst du schon davon. Jetzt geh nur gleich nach Haus'." Lisbeth: „Ein wenig wirst du doch auch Platz nehmen, Gretl?" Gretl: „Ich hab' Eile, darf nicht; etwas muß ich mich doch setzen, damit ihr schlafen könnt." Naz: „Na Ander I Jetzt ist die Reihe an dich, zu erschrecken, ha!" Ander: „So arg ist es wieder nicht bei mir. Red' was Vernünftiges." Naz: „Ich weiß nichts mehr als, daß ich das Gelingen dessen, was wir besprochen haben, bezweifle; denn wir Bauern allein tun nichts, ein anderer wird aber noch weniger tun, darum heißt es nur fortwursteln, solange es gehen wird, dann aber ist es aus und Amen." Michl: „Eben darum heißt es, frisch anpacken und nicht locker lassen, damit wir vorwärts kommen. Jeder, der Bauer so gut wie die Bäuerin und ebenso alle anderen, besonders die landwirt¬ schaftliche Filiale, müssen mithelfen zum Baue einer glücklichen Zukunft." Gretl: „Bravo, Michl! Vorwärts müssen wir denken und das Bewußtsein in uns tragen, wir tun es doch für uns und für unsere Nach¬ kommen. Mutlos dürfen wir nicht werden. Wir müssen frisch ans Werk und — Mauder, daß ihr wißt, auch wir Weiber wollen mithelfen und schaffen, daß es gelingen wird: die Errichtung einer Molkerei- und Käsereigenossenschast." Franz: „So ist's recht, Gretl! Das lobe ich mir." Ander: „Verflixt noch einmal, spät ist's aber worden, jetzt müssen wir doch nach Hause gehen. Alte, gelt?" Gretl: „Geh nur, ich komm' dir gleich nach." Naz: „Hoffentlich haben wir nicht umsonst gesprochen." Michl: „Vielleicht trägt unser heutiges Ge¬ spräch bei, daß auch andere ihren Willen und ihre Ansicht kundgeben." Franz, Ander und Naz wie aus einem Munde: „Gute Nacht! und ein Prosit auf eine glückliche Zukunft!" Michl: „Gott geb's I" Karl Ncter. Jahrgang XI. Gottscheer Zeitung — Nr. 5 Seite 3. von Brunnen und Zisternen, Wasserleitungen, Entsumpfung u. dcrgl. in diesen Gegenden sogleich in Verwendung kommen sollen. Wir wollen hoffen, dah unser Bezirk dabei nicht übersehen wird. Bei den vorzunehmenden Arbeiten werden in erster Linie Leute aus den betreffenden Gebieten ver¬ wendet werden. — (Das deutsche Haus in Celje) ist, wie bekannt, durch erstrichterlichen Spruch den Slowenen zugesprochen werden. Dagegen wurde in Zagreb Beschwerde eingebracht und man er¬ wartet in den nächsten Tagen den Entscheid des obersten Gerichtshofes, der für weitere ähnliche Angelegenheiten Wert hat. — (Das Jubeljahr des Papstes.) M-t dem Krönungstage (17. Februar) werden Heuer die Festlichkeiten! eingeleitet, welche der goldenen Messe vorangehen, die Papst Pius XI. am 20. Dezember feiern wird. — (Richtigstellung.) Unsere Notiz in der letzten Folge unseres Blattes „Statt fünf, sieben Jahre Kerker" ergänzen wir über Ersuchen des Herrn Dr. Sajovic dahin, daß gegen das Strafausmaß des Janko Klemenčič nicht nur Dr. Sajovic, sondern auch der Staatsanwalt die Nichtigkeitsbeschwerde eingebracht hat. örni potok. (Unser diesjähriges Feuer- wehrkränzchen) nahm in jeder Hinsicht einen schönen Verlauf. Bezüglich der Unterhaltung konnte jeder in den geräumigen Lokalitäten des Gasthauses Jaklitsch seiner Freude Ausdruck geben, und Küche und Keller boten das Beste. Somit kam auch der Verein auf seine Rechnung, und der Kassier konnte einen sehr netten Reinertrag buchen, der zum Ankäufe von unbedingt notwen¬ digen Requisiten verwendet werden wird. Den Spendern aus der Stadt, der Lienselder und Hasenfelder Feuerwehr, sowie unseren Ortsmädchen und jedem anderen, der dazu beigetragen hat, sagt besten Dank der Wehrausschuh. Blanina. (Der Reiche hat's Glück.) Einem Besitzer warf seine Kuh Zwillinge, die beide frisch und munter sind. Es hat sich das Sprichwort bewährt: Dem Reichen Rinder, dem Armen Kinder. — (Unglück des Armen.) Herr Josef Brinskelle von hier kam auf dem letzten Jahr¬ märkte in Cernomelj seine ganze Barschaft, mehrere tausend Kronen, abhanden. Es war zugleich sein ganzes Vermögen, das er sich als Hirte während des Jahres mit großer Anstrengung und vielem Schweiß verdient hatte. Auch eine andere Person verlor Geld. Wahrscheinlich trieben wieder Taschen¬ diebe ihr Handwerk wie gewöhnlich aus Märkten in großem Gedränge. — (Größte Kälte.) Am Lichtmeßtage in der Früh um 7 Uhr waren 32 Grad C Kälte, am darauf folgenden Morgen sogar 24 ein halb Grad, am nächsten Tage aber nur mehr 16 Grad. In der Ebene herrschte eine noch grimmigere Kälte, in Ljubljana am 3. Februar 30 Grad. Livold. (Eheschließung.) Am 3. Feber wurden in unserer Kirche Schneidermeister und Besitzer Heinrich Tscherne und die Besitzerstochter Josefa Eppich getraut. Viel Glück Uömergrnnd. (B e sitzw e ch s el.) Das Haus, vulgo Hardeisch, samt Grund (etwa 80 Joch) wurde dieser Tage durch den Kaufmann I. Malli in spodnji log für 74.000 Dinar käuflicherworben. Kraz. (Der Verein Gottscheerland) hielt seine diesjährige ordentliche Hauptversamm¬ lung am 2. Februar in den Räumen des Gast¬ hofes zum „Kleinen Steirerhof" ab. Diese Haupt¬ versammlung war die zehnte seit dem Bestände des Vereines und es feiert somit der Verein Heuer sein 10 jähriges Gründungsfest. Die Gründungs¬ feier wird im Monate Mai d. I. stattfinden und näheres hierüber in einem späteren Zeitpunkte bekannt gegeben werden. Nach Eröffnung der Hauptversammlung und Begrüßung der zahlreich erschienenen Mitglieder erstattete der Obmann Prof. Dr. Othmar Herbst den Tätigkeitsbericht. Aus diesem ist im wesentlichen nachstehendes zu entnehmen: Der Verein zählt gegenwärtig 165 Mitglieder (darunter zwei Ehrenmitglieder u. zw. die Herren Landesbeamter Hans Michitsch und Primarius, Medizinalrat Dr. Walter Linhart). Während des Vereinsjahres starben zwei Mit¬ glieder, Herr Dr. Josef Tramposch, Notar, in Friesach und Herr Johann Jaklitsch, Großgrund, besitzer in Trieben. Das Bedenken der Verstor¬ benen wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt. Der Verein war auch im abgelausenen Jahre bemüht, für die wirtschaftliche Wohlfahrt der en¬ geren Heimat einiges durch Kleinarbeit beizütragen, sowie die Pflege der Geselligkeit unter den Lands- leuten nach Möglichkeit zu fördern. Durch die Werbetätigkeit des Vereines, besonders seines Schriftführers wurde die Abnehmerzahl der Gott- scheer Zeitung von 96 im Vorjahre auf 111 er¬ höht; auch der Vertrieb des Gottscheer Kalenders (162 Stück) war etwas günstiger als im Vorjahre. Um den Mitgliedern die Einzahlung an den Verein zu erleichtern, ließ- sich dieser ein Post- sparkassenkonto eröffnen, und um eine genaue Evidenz über die Einzahlung aller eingelaufenen Beträge führen zu können, legte der Verein neue, einer modernen Verwaltung entsprechende Standes- blätter an, worin sich vornehmlich der Schrift¬ führer, Rechnungsrat Josef Schneider verdient machte. Dem Studentenunterstützungsverein in Gottschee spendete der Verein 400 Schilling und dem Sportvereine ebendort 50 Schilling. In seinen Ausschußsitzungen ließ sich der Verein besonders angelegen sein, die Hausiermöglichkeit für Lands^ leute, die sich darum bewerben, zu regeln und zu fördern. Diese Regelung war, solange eine Befugnis zum Hausiergeschäfte in Österreich für die Gottscheer nicht bestand, notwendig. So er¬ möglichte der Verein, daß im abgelaufenen Jahre 30 Gottscheer in Steiermark ihr Geschäft Ärsüben konnten. In dieser Angelegenheit hat wohl die Hauptarbeit Herr Dr. Anton Jaklitsch geleistet, der sich in seiner wohlwollenden Bemühung um die Heimat nicht abhalten ließ, trotzdem ihm auch Verdrießlichkeiten zuteil wurden. Der Ausschuß half durch Beratung redlich mit, schon auch, um möglichst gewissenhaft vorzngehen und jede Pro¬ tektion bei den Bewerbern zu vermeiden, auch be¬ sorgte der Ausschuß die faktische Durchführung aller dieser Angelegenheiten. Herrn Dr. Jaklitsch gebührt sür seine Bemühungen aufrichtiger Dank. Uenühen Sie die Gelegenheit und lassen Sie folgende erprobte Präparate beipacken: Ma" Gesichts- u. Kautschnhpomade. Ein Topf 12 Din. Ma" Hannochina-Kaarwuchspomade Ein Topf 12 Din. „Ma"-Shampoon zum Kopfwäschen 3 30 Din. Madont (Aahnkreme) eine Tube 8 80 Dinar. Ma-Mechpoksier (Sachet) 6 Din. Hesundheitspuder, Dr. Kluger, 27 50 Dinar. Es gibt 6 Sorten Elsa-Seifen u. zw.: Ma-Mienmilchseife, hochfeine Blu¬ menseife, macht die Haut weich u. zart. Ma-Hierdotterseife, die richtige milde Seife, auch für die kleinsten Kinder. Elsa-Glyzerinseife, besonders gut wir¬ kend für rissige, aufgesprungene Haut. Ma-Aorarseifc, vorzüglich gegen Som¬ mersprossen, Pusteln, Hautausschlag. Ma-Heerseife, desinfiziert, sehr wirk¬ sam für Kopfhaut und Haar, beson¬ ders für Kinder. Ma-Itasterseife, welche gleichzeitig des- infiziert, erweicht das Barthaar, reizt nicht die Haut und schäumt stark. Verlanget überall nur Fellers Seifen mit der Marke „Elsa". Zur Z'robc per Sost fünf Stück Seiten in beliebiger Wahl um Din 52 gegen Voreinsendung des Betrages, weil per Nachnahme die Postgebühr um 10 Din mehr kostet. Bestellungen adressieren Sie deutlich an Eugen W. Acker, Apotheker in Stnvica Donja, Elsaplah 304, Kroatien. Vie virkllvdell 8vliöiilielt8 imä kesliiMkitsseilvil Fellers „Elsa"-Seifen, sie veredeln die Haut und unterscheiden sich von gewöhnlichen Toilettseifen dadurch, daß sie wissenschaftlich erprobte wirkende Bestandteile enthalten, welche zur Gesundheit und Schönheit der Haut notwendig sind. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 5 Jahrgang XI. Diesen sprach ihm der Obmann des Vereines im Namen der Hauptversammlung aus. Nun hat das neue Jahr unseren Landsleuten die behördliche Bewilligung zur Ausübung des Hausiergeschäftes in Österreich gebracht, und wir wünschen nur, es möge das gegenseitige Übereinkommen der beiden Regierungen in dieser Sache unseren Landsleuten, die von dieser Erlaubnis Gebrauch machen werden, zum Segen gereichen. Für den Verein ist na¬ türlich eine wesentliche Erleichterung, daß er der Arbeiten in diesem Belange nunmehr enthoben ist; er wird aber, sollte sich die Notwendigkeit ergeben, seine vermittelnde Rolle auch künftighin gerne zur Verfügung stellen. Der Obmann er- wähnte in seinem Berichte ferner noch des Sänger¬ bundesfestes in Wien, das zu Ehren Schubert's besonders feierlich begangen wurde. Der Verein Gottscheerland entsandte zwei Mitglieder (Prof. Dr. Herbst und Bankbeamten Putre) zu diesem Feste, welche Herren gemeinsam mit dem „Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien" und einer größeren Anzahl von Gottscheer Sängern an diesen Festlichkeiten teilnahmen. Der Obmann endete seinen Bericht mit dem Wunsche, es möge der Verein auch weiterhin seinen Bestrebungen treu bleiben wie bisher. Die übrigen Berichte der Ämtersührer (des Schriftführers und Kassiers) wurden gleichfalls mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Das Ehrenmitglied Herr Landes¬ beamte Michitsch brachte in längerer Ausführung dem Obmanne Prof. Dr. Herbst den Dank für seine redlichen Bemühungen um den Verein zum Ausdruck, ebenso gedachte er auch mit herzlichen Dankesworten des gesamten Ausschusses und ins¬ besondere des Schriftführers Herrn Rechnungs¬ rates Josef Schneider. Ihm selbst dankte Herr Bankbeamte Putre und hob dessen getreues, herzliches Wesen hervor, dem alle Mitglieger aufrichtig zugetan seien und seiner nicht ent¬ behren möchten. In der hierauf erfolgten Wahl wurden einstimmig gewählt, zum Obmann Prof. Dr. O. Herbst, zum Obmannstellvertreter Herr Oberstleutnant Paul Eppich. (Der bisherige Ob¬ mannstellvertreter Herr Kaufmann Ferd. Lobisser ersuchte, wegen Geschästsüberbürdung von einer Wiederwahl Abstand nehmen zu wollen.) Zum Schriftführer wurde Herr Rechnungsrat Josef Schneider und zum Kassier Herr Landesbeamte Hans Michitsch wieder gewählt. Auch der übrige neue Ausschuß besteht fast aus den gleichen Herren wie im Vorjahre. Der Jahresbeitrag wurde wieder mit 2 Schilling festgesetzt. Nach Erledi¬ gung der Tagesordnung dankte der Obmann allen Mitgliedern für ihr Erscheinen und schloß sodann den offiziellen Teil der Versammlung. Anschließend fand eine längere gesellige Unterhaltung statt, bei der die Tanzlustigen auch auf ihre Rechnung kamen. Wien. (Gottscheer Kirtag 1929.) Die meisten Faschingsunterhaltungen in Wien sind Heuer schwach besucht und schließen infolge der ungeheuerlich hohen Lustbarkeitsabgabe mit einem empfindlichen Fehlbeträge. Wenn dem gegenüber auch der letzte Gottscheer Kirtag einen immerhin nennenswerten Reingewinn gebracht hat, so ist dies nicht allein der umsichtigen Vorbereitung und Durchführung des Kränzchens durch den V.reins- ausschuß zuzuschreiben, sondern vor allem der wackeren Arbeit einiger unserer Kaufleute, die ihre Lieferanten zu ausgiebiger Beitragsleistung heran¬ gezogen haben. Gar manchem unserer Geschäfts¬ leute könnte aber in dieser Beziehung als nach¬ ahmenswertes Beispiel Frl. Marie Puzej, Kas¬ sierin der Frima Matthias Stalzer, dienen, die seit vielen Jahren sich um den Verein durch Verkauf von Karten und Sammlung von Spenden außerordentlich verdient macht und der'hiesür der wärmste Dank des Vereines ausgedrückt sei. Der Verlauf des Abends war wiederum recht heiter und gemütlich, doch suchten wir unter den Gästen eine ganze Reihe von sonst bewährten und auch tanzlustigen Mitgliedern vergeblich. Wenn das so weiter geht und insbesondere die monatlichen Zusammenkünfte nicht reger besucht werden, muß man der Zukunft des Vereines mit Sorge ent¬ gegenblicken. Mögen doch alle hiesigen Landsleute des schönen Zweckes unseres Vereines eingedenk und ihm treu bleiben. Persönliche Unstimmigkeiten geschäftlicher Natur dürfen nicht damit ausge- getragen werden, daß die Beteiligten die Vereins¬ veranstaltungen meiden. Doch darüber mehr bei der diesjährigen Hauptversammlung am 10. März in der Gastwirtschaft „Weingartl". Km Weiseörief aus Amerika. Pfarrer Joses Trapp aus Cleveland, der im vorigen Jahre unser Ländchen besuchte, schreibt uns über seine Rückfahrt folgendes: Lieber Freund! Endlich werden Sie sagen: Nachricht von Freunden aus Amerika. Ja, ich bin wieder zu Hause — seit Oktober. Nachdem wir Gottschee verlassen hatten, fuhren wir für einen Tag nach Veldes, hierauf nach München, wo wir drei Tage blieben. Von dort reisten wir in die Schweiz, gingen den „Pilatus" hinauf und auch die „Jungfrau" besuchten wir. In der Schweiz blieben wir eine Woche. Darnach be¬ suchten wir meine Verwandten in Baden. Unser Weg führte uns nach Würzburg, Nürnberg, Re¬ gensburg und nach Konnersreuth, wo wir die stigmatisierte Theresia Neumann aufsuchten. Nun ging es den Rhein hinauf. Wir kamen nach Mainz, Koblenz, Bonn, Siegurg und Köln. Hernach be¬ suchten wir Düren, Aachen, Düsseldorf, Krefeld, Duisburg, Essen, Dortmund und Münster. Drei Tage blieben wir bei Eickhoffs Verwandten in Westfalen. In Bremen traten wir die Seefahrt an, die wunderschön war. Als wir in New Aork landeten, erwartete uns meine liebe Mutter, der Kaplan und ein Komitee von zehn Männern. Dann ging es heim. 15 Stunden währte die Fahrt im Schnellzuge bis zum Ziele: Cleveland. Welch ein Willkommen I Da standen meine 600 Schulkinder mit Fahnen in den Händen und Hunderte von Männern und Frauen, die uns alle aufs herzlichste begrüßten. Im Triumphzuge wurden wir zum festlich geschmückten Pfarrhause geführt. Hierauf ging alles in die Kirche, wo ich die heilige Messe las und eine kleine Anrede hielt. Darnach begaben wir uns in die Schul¬ halle, wo die Kinder kleine Ansprachen hielten. Am darauf folgenden Sonntag Abend gab es ein freierliches Willkommen von der ganzen Gemeinde und den Nachbar-Priestern. Dabei wurde mir ein Geschenk von tausend Talern überreicht, um meine Reiseauslagen zu bestreiten. Seitdem bin ich wieder bei der Arbeit. Sie ist stark ermüdend. Der Priester hat hier nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Schule zu besorgen. Die Regierung zahlt keinen Heller und alles Geld muß der Priester selbst aufbringen. Das heißt, er muß immer Ba- zar, Karten, Barties usw. halten, um das nötige Geld zustande zu bringen. Denke nur, meine mo¬ natlichen Ausgaben sind über 3000 Dollar oder 168.009 Dinar und ich bin dafür verantwortlich. Dazu sind die Zeiten schlecht. Meine Einnahmen sind dieses Jahr um 5000 Dollar gefallen und wir haben eine Kirchenschuld von 95.000 Dollar (5,320.000 Dinar). Die Feiertage sind Gott sei Dank vorüber. War das wiederum eine Arbeit. Beichten Samstag Nachmittag und Abend, Sonn¬ tag und Montag ebenso. Jetzt herrscht hier eine Epidemie von Fluh. Tags und abends haben wir Krankenrufe. Jeden Tag habe ich eine Be¬ erdigung. Zur Zeit liegen auch zwei Gottscheer im Sarge: Johann Woldin, 26 Jahre alt. Er stammt aus Göttenitz, wo noch seine Mutter und sein Bruder leben. Zwei Wochen vorher kam der ledige, erst 26 Jahre alte Mann von Ka¬ nada hieher. Am Weihuachtsfeste ging er zur heil. Kommunion und drei Tage später mar er eine Leiche. Die andere Leiche ist die Maria Sterbenz, geborene Stalzer, aus Tschermoschuitz. Man sagt, daß sie den Vater Schauer von Ncsseltal als Kind in Pöllandl hütete. Gestern traf ich ein Fräulein aus Alllag an, welches ich schon am Liebfrauentage in Mitlerdorf gesehen habe. Stalzer ist sein Name. Es weinte, als es mich sah und Hal schrecklich Heimweh. Mit großer Spannung lese ich jedesmal die „Gottscheer Zeitung". Auch den Kalender habe ich gelesen. Gibt es auch ein Geschichtsbuch von Gottschee? Gerne würde ich es mir anschaffen. Meine Gedanken weilen oft in Goltschee. Mit Freuden denke ich zurück an die schönen Tage, die ich da verbracht habe, und schade ist es, daß ich nicht länger dort weilte und das ganze Länd- chen gesehen habe. Nun vielleicht trifft es sich, daß ich noch einmal hinkomme. Es haben sich schon manche gemeldet, ob ich nächstes Jahr mit ihnen gehe. Im Jahre 1930 ist das Oberammer¬ gauer Schauspiel in Bayern und es scheint, daß sehr viele Leute dann nach Europa wandern und es werden dann auch sehr viele Gottscheer ihr Heimatland besuchen. Ich habe Sehnsucht, ein gewisses Heimweh nach Gottschee. Das arme Volk und seine Priester kann ich nicht vergessen. Ich habe meinen Gottschcern hier oft gesagt, daß ich mehr Zufriedenheit und Glück in Gott¬ schee gesehen als hier. Hier meinen sie, daß sie nur schaffen müssen, um Geld zu verdienen; alle wollen reich werden und in dem Haschen nach Erdenreichtum verlieren sie das beste Glück, Zu¬ friedenheit des Herzens. Trotz' ihrer Armut nn Heimatlande finden sich die Leute besser ab. Briefkästen. Jener Abnehmer aus dem Hinterlande, der am 26. Jänner l. I. mittelst Erlagscheines beim Postamte in Kočevska reka die Bezugsgebühr von 30 Din ein¬ gezahlt, seinen Namen aber irrtümlich nicht beigesetzt hat, möge sich melden, damit wir den überwiesenen Be¬ trag verbuchen können. Mitteilung der Schriftleitung: Unseren geehrten Lesern daheim, im Auslande und in Amerika zur Kennte nisnahme, daß wir zufolge neuerlicher behördlicher An¬ ordnung in unserem Blatte die deutschen Ortsnamen nicht mehr gebrauchen dürfen. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Josef Pavliäek in Koöevje. Einen Mannschaftswagen verkauft zu den besten Bedingungen die freiwillige Feuer¬ wehr in Koäevje. Schnittzeichnen für Damenkleider, dann für Herren- und Damenwäsche wird stattfinden am 18. Februar 1928 bei der Kleider¬ macherin Johanna Schemitsch m Obermöfel. Kursdauer etwa acht Tage. Warnung. Ich warne einen jeden vor Erwerbung der Hypo¬ thek aus meinem Hause Nr. 17 in Kočevje, EZ. 322 und 592 der K. G. Kočevje aus dem Schuldscheine vom 30. Juli 1928 per 100.000 Din samt Anh., da diese Hypothek inhaltlich nicht zu Recht besteht. Kočevje, den 1. Februar 1929. Schmiedetehrting wird ausgenommen bei Josef Klun, Otavice bei Ribnica. Spar- unck varlekenskasse, vir nr«r Geldverkehr im Aahrc 1928 144,000.000 Ai« Kulante Kontokorrentveckingungen für Kaufleute. Korienlore vurcstfüstrung Ser Intabulatlon unck Stempel- freiste» für Sie Zcstulckrcsteine. Kinlage«stand am 31. Aezemöer 1928 14,383.89917 Ai« übernimmt kiniagen auf Nestel unck ln laufencker Keestnung ru Veiten »ecklngungen. Sewästrt varleven gegen Sicsterrteliung ckurcst Aecstrel Ocker stMtstek billig unck rcstnell. »Suerlicste Kreckite r°/°. Wecstrenrrecktte io°/°, Kontokorrent io°/°. Karrariuncken von s dir ir Ustr unck von r vi; a Ustr an allen Werktagen.